1833 / 182 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

allenthalben, wo es den beabsichtigten Eindruck zu vermehren bei⸗ tragen kann, die Stiftungs⸗Urkunden und Statuten der betreffenden Anstalten und Vereine mitgetheilt, und historische und biographische Erlaͤuterungen uͤber die auf den Denkmuͤnzen im Bildni geehrten Personen beigefuͤgt werden, so daß dieses Werk von gleicher Wich⸗ tigkeit fuͤr die Ikonographie, wie fuͤr die Geschichte eines der be⸗ EC Zeit⸗Abschnitte der Jahrbuͤcher Preußens zu ach⸗

Das bis hieher Gesagte behaͤlt seine Guͤltigkeit, auch abgesehen von dem artistischen Werthe der bekannt machenden Denk⸗ maͤler; allein dieser verdient hier ganz vorzuͤgliche Beruͤcksichtigung. Das Stempelschneiden und geschickte Praͤgen groͤßerer Muͤnzen ist bei dem erneuerten Aufschwunge aller schöͤnen Kuͤnste, wobei die Bildnerei den Reigen fuͤhrte, nicht zuruͤckgeblieben hinter den uͤbri⸗ gen. Seit einer Reihe von Jahren ist es Berlin, wo jene Kunst in Deutschland am vollkommensten geuͤbt wird, was die selbst aus Schweden und England hieher gehenden Bestellungen auf Medail⸗ len beweisen moͤgen. Es hat daher hier sich eine Schule fuͤr diese Kunst gebildet, die ihren Ursprung und Wachsthum zunaͤchst den Bemuͤhungen von Daniel Loos und dessen Soͤhnen verdankt. Veit Doell, jetzt in Suhl und im hoͤchsten Alter noch immer thaͤtig, die beiden Koenig, Vater und Sohn, Hollenbach, Goͤtze, Pfeuffer, aat, Gube, Hoffmann, Kruͤger, Stierle, Hauer, so wie die juͤngeren Lorenz, Kirchner und Andere, wa⸗ ren oder sind zum Theil noch jetzt fuͤr jene Anstalt be⸗ schaͤftigt, welcher mehrere von ihnen ihre Fncgb ldmg verdankten. Die meisten derselben, vorzuͤglich die zuerst genannten, lieferten aber auch selbststaͤndige Werke, so wie durchgaͤngig Jachtmann und Brandt, denen die juͤngeren Held und Carl Fischer nacheifern. Es kann nicht die Absicht seyn, hier auf kunstgeschichtliches Detail einzugehen; jene Namen genuͤgen, um darzuthun, daß keine Stadt und kein Land sich der Zahl und der Leistungen unserer Kuͤnstler dieses Faches zu schaͤmen haͤtte. Die kleine Preismedaille der Koͤ⸗ niglichen Akademie der Kuͤnste, die auf Se Excellenz den Staats⸗ Minister von Schuckmann, auf den General⸗Intendanten Grafen Bruͤhl, auf Hegel u. A. gepraͤgten Denkmuͤnzen, so wie die Preis⸗ medaille fuͤr Schutzimpfung und noch einige, gehͤren zu den schoͤnsten Werken der Stempelschneide⸗Kunst. Außerdem versprechen die neuer⸗ lichen Versuche Karl Fischers in gegossenen Medaillen nach Vorbil⸗ dern in halbharten Stoffen, der Anwendung von Denkmuͤnzen noch eine groͤßere Leichtigkeit und Ausdehnung als bisher.

„Ueber den Kunstwerth der Gepraͤge geben die dem Werke in der Grbͤße der Originale beizufuͤgenden getreuen Abbildungen die beste Belehrung. Die sehr genauen und schoͤnen Zeichnungen sind von Herrn Eyl, welcher seit Jahren als Zeichner bei der antiquarischen Abtheilung der Koͤniglichen Museen beschaͤftigt ist. Den Stich der Platten wird Herr Gruͤzmacher besorgen. Das mitgetheilte Probe⸗ blatt ist durchaus zufriedenstellend; indeß duͤrfte den Umriß⸗Linien an der Schattenseite hie und da ein etwas geringerer Druck zu geben seyn. Wir sehen hier die Huldigungs⸗Medaille Elberfelds (am 21. Mai 1815), welche zugleich der an demselben Tage dreizehn Jahre spaͤter geschehenen Gruͤndung eines neuen Rathhauses gewidmet ist. Fer⸗ ner die von den Buͤrgern Berlins dem Fuͤrsten Bluͤcher von Wahl⸗ stadt 1816 dargebrachte Denkmuͤnze, worauf der heldenmuͤthige Greis in bewundernswerther Aehnlichkeit und hier zuerst mit dem Loͤwen⸗ fell um die Brust dargestellt ist. Die Kehrseite zeigt die Besiegung des Hoͤllenfuͤrsten durch den Erzengel Michael. Endlich die Denk⸗ muͤnze auf die Vereinigung der lutherischen und reformirten Con⸗ fession am 31. Oktober 1817, mit den schoͤnen Bildnissen Luthers und Calvins, und dem Evangelium auf der Kehrseite.

Das Ganze ist auf 30 Tafeln berechnet, doch duͤrfte diese Zahl selbst bei der groͤßten Schonung des Raumes kaum ausreichen. Papier und Druck lassen nichts zu wuͤnschen. Der geringe Sub⸗

scriptionspreis von nur 6 Thalern zeigt genugsam, daß die liberale Unterstuͤtzung einer kunstfoͤrdernden hoͤchsten Behoͤrde diesem vater⸗ laͤndischen Unternehmen nicht gefehlt hat. Es wuͤrde daher kaum dieser Anzeige bedurft haben, um die oͤffentliche Theilnahme nicht bloß in Preußen, sondern im ganzen Deutschen Vaterlande diesem so reich

ausgestatteten Denkmale eines glorreichen und gesegneten Zeitraums zuzuwenden. *) E. H. Toelken.

*) Der Erscheinungs⸗Termin des Werkes ist Ostern 1834. Die Namen der

Subscribenten werden vorgedruckt. Abdrücke auf Schweizer⸗Velin und Chine⸗ sischem Papier müssen besonders bestellt werden.

1833. 30. Juni.

752

Meteorologische Beobachtung. Morgens

Abends

Nachmitt. 10 Uhr.

2 Uhr. Beobachtung.

6 Uhr.

Luftdruck.. Luftwaͤrme. 1 Thaupunkt 1 Dunstsaͤttg. Wetter.... Wind

Wolkenzug

71 336, 1s Par.

Quellwärme 7,5 °R. Flußwärme 19,5 ° R. Bodenwärme 14,9 °R. Ausdünst. 0,2 39“ Rh. Niederschlag 0,014 Rh. Ab. 8 ½ U. etwas Regen.

334, 5 7 Par. 18,0 °R. 15,3 °R.

82 pCt. bedeckt. NO.

335, 6 3 Par. 23, 8 o R. 13,4 0 R.

47 pCt. heiter. O.

7,1 °R. 4, 5 ° R. 82 pCt. heiter.

1 Hermer

Den 1. Juli 1833.

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

Zh. Brief.-Geld 2II. IMlrtef. Celd. ]

Pr. Engl. Obl.

Neum. Int. Sch. Berl. Stadt-O Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in

Westpr. Pfand

02—

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22.

Präm. Sch. d. Seech. Kurm. Obl. m. J. C

Tb.

100 ¾

Grosshz. Pos. do.] 4 Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K. u. N.

96 * 103 * 103

92 *

51 ½

118

105 106

30. 106 ¾

[n,/

2) 3 62 ½

do.

b]

20S CgSU; AbEb 2A₰-2e SHsAAen

Holl. volhw. Duk.

Neue do. Friedrichsd'or . . Disconto

——+

2—

8

36 1318 98½

f

br.

E111““

192

Hvwirvl. Schuld 48. Kanz-Bill. 22.

Preuss. Prämien-Scheine 93 ½. Oesterr

58 Met 94 ½.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam. 26. Juni. ““

59 do. 89 ½4. Ausgesetzte Schuld Russ. (v. 1830) 100 ⅛. (v. 1832 90 ⅛. .91 ¾.33 Span. 46. 5 8 do. 70 3⁄.

Hamburg. 29. Juni.

68 102 ½.

Oesterr. 5 ½ Met. 95 ¼. 4 9 do. 86 ⁄. Bank-Actien 1254. Russ. Engl. 101 ½. Russ. Holl. (v. 1831) 92 ½.

Prämien-Scheine 105 ½. 43 Preuss. Engl. —.

Met. in Hamb. Cert. 93.

Wien, 26. Juni. Bank-Actien 1245.

worden, und

Interesse. Einen dritten Bericht erstattete Herr Augustin

Dienstag, 2. J Lustspiel in 1 Akt, von W. Marsano. gaͤnger, Lustspiel in 4 Abtheilungen, von F. v. Holbein⸗

Mittwoch, 3. Juli. 2 große Oper in 4 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Gluck. (Madame Schechner⸗Waagen: Iphigenia, als Gastrolle.)

Die zu den Gast-Darstellungen der Madame Schechner⸗ Waagen eingegangenen Meldungen um Billets sind beruͤcksichtigt

Koͤnigliche Schauspiele. uli. ierauf: Der Doppel

Im Opernhause: Iphigenia in Tauris

koͤnnen dieselben im Billet⸗Verkaufs⸗Bureau in Em⸗ pfang genommen werden. 8 ““

Koͤnigstaͤdtisches Theater. Dienstag, 2. Jult. Schweden, historisches Schauspiel in 5 Akten, von Castelli. —————VVX———

Neueste

Paris, 25. Juni.

Gustav, oder: Die Minen-Graͤber ir

Nachrichten.

Nach einmaliger

Preuss. Poln. 119 i⅜. Däün. 72 ⁄.

Im Schauspielhause: Die Helden,

Das Journal des Deoöbats meldet, der Graf von Bondy habe sein Amt als Praͤfekt des Seine⸗ Departements niedergelegt und den Deputirten Herrn v. Ram⸗ buteau zum Nachfolger erhalten. nichts hieruͤber.

Die gestrige Sitzung der Pairs⸗Kammer eroͤffneten der Graf von Germiny und der Baron von Lascours mit wei Berichten uͤber verschiedene Gesetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtlichem

Der Moniteur enthaͤlt noch

Périer im Namen der mit der Pruͤfung des Einnahme⸗Buh ets beauftragt gewesenen Kommission. Er bemerkte, wie d usgabe pro 1834 auf 981,923,478 Fr. festgestellt, die Em

nahme dagegen auf 983,669,307 Fr. veranschlagt worden ser dergestalt, daß sich ein Ueberschuß von 1,745,829 Fr. ergeh

Nach einigen beifaͤlligen Aeußerungen uͤber die von der Dep

tirten-Kammer ausgegangenen Zusatz⸗Artikel trug der Berich

erstatter auf die unveraͤnderte Annahme des Budgets an.

Es begannen hierauf die Berathungen uͤber das Ausgabe⸗Bm)

get. Nur zwei Redner ließen sich daruͤber vernehmen. De

Baron Portal tadelte es, daß man an die Gehaͤlter ie⸗

Beamten so oft Hand anlege, so daß Letztere stets u ihre Existenz besorgt seyn muͤßten, und gab den Wunst

zu erkennen, daß man dem Beamten⸗Stande seine gegenwaͤrtige

Gehaͤlter verbuͤrgen moͤge, und, insofern man noch Ersparnif machen wollte, solche in einem besseren Finanz⸗Systeme such Der Graf von Montlosier ruͤgte es, daß man in der geg waͤrtigen Session die Finanz⸗Gesetze gewissermaßen uͤber's K gebrochen habe. Im Verlaufe seiner Rede, in der er oftmals i dem eigentlichen Gegenstande der Debatte weit abschweifte, in er auch auf die im Werke begriffene Befestigung der Hauptste zu sprechen, die er im Allgemeinen lobte. Es lasse sich zwe nicht in Abrede stellen, meinte er, daß die Ausfuͤhrung dieee⸗ Maßregel viel Geld kosten werde; indessen duͤrfe man dergleicheg Opfer nicht scheuen, wo es gelte, einem anerkannten Uebel! uhelfen. das, nachdem erst die einzelnen Artikel desselben amg nommen worden, mit 119 gegen2 Stimmen durchging. Am folgem Tage wollte die Kammer sich mit dem Einnahme⸗Budget beschaͤftige

8 Die Gazette de France enthäͤlt die Antwort des Kim

von Spanien auf die Protestation des Infanten Don Carlot

Der Constitutionnel meldet: „Die Leute, welche an

Forts von Charenton, ('Epine und St. Chaumont arbeiteten, Sonnabend Abend entlassen worden und die mit der Leitz, dieser Arbeiten beauftragten Ingenieur⸗Offiziere haben den? fehl erhalten, sich nach Noisy zu begeben, um die dort begme nen Feldschanzen fortzusetzen.“

Der Redacteur des Journal de la Guyenne, Herr Lecom⸗

ist von dem Assisenhofe zu Bordeaux wegen Aufreizung zu 9. und Verachtung gegen die Regierung und Beleidigung der 9 son des Koͤnigs zu 4jaͤhrigem Gefaͤngniß und 8000 Fr. Ge strafe verurtheilt worden.

Das Journal du Cher vom 2a2sten d. M. meldet,“

unter den Polnischen Fluͤchtlingen in Issoudun und Chate roux Zwistigkeiten stattgefunden haben, welche die Dazwise

kunft der Gendarmerie nothwendig machten. Mehrere der R stoͤrer wurden verhaftet, Andere sind aus ihren Depots entflohe Auch hier in der Hauptstadt sind in diesen Tagen mehrere ) len festgenommen worden, denen auf ihr Verlangen Paͤsse Belgien unter der Bedingung ausgefertigt worden waren, ]

27

2

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 103. 85. fin ce 104. 3proc. pr. compt. 77. 70. fin cour. 77. 80. 59 Neap. pr. compt. 91. 60. fin cour. 91. 70. 5proc. Span. pe 78 ½. Zproc. do. 46 ⅛. 5proc. Belg. Anl. 93 ½. 5proc. Roͤm. A

Frankfurt a. M., 28. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 96, 96925. Aproc. 87, x. 87 9%i. 2 ⁄proc. 52 ½⅞. 1proc. 23 ½. Br. Bal Actien 1517. 1514. Part.⸗Obl. —. 136 ⅛. Loose zu 100 193 ½. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832. 90 ½. 90. Poln. Lot

60. 59 ½⅔. r

1

.

Redacteur Cottel.

Gesdruckt bei A. W. Hanyn.

‿—

ꝛAllgemeiner

W116“ 8

ekanntmachungen.

Obrigkeitliche Bekanntmachung. Nach dem Steckbriefe vom 25. Juni d. . hinter den Lithograph Ferdinand Brandes gehoͤrt zu dem ge⸗ stohlenen Gute der Staatsschuldschein Littr. A. No. 48511 uͤber 1000 Thaler. Jetzt hat sich ermittelt, daß dieser Staatsschuldschein schon unmittelbar nach dem Diebstahl, am 22. d. M., in Berlin verkauft wor⸗ den ist. Der Verkaͤufer, nach der von demselben ge⸗ machten Beschreibung, der Brandes, hat in Zahlung Kassenanweisungen von Fuͤnf und Einem Thaler er⸗ halten und die Quittung unter dem Namen: „Deh⸗ nicke“ ausgestellt. Zur Ergaͤnzung jenes Steckbriefes machen wir dies nachtraͤglich bekannt. Berlin, den 29. Juni 1833. 1h Die Criminal⸗Deputation des Koͤnigl. Stadtge richts. ö““

Bekanntmachung, betreffend den Verkauf des Koͤnigl. Domainen⸗Gutes Spittelndorf. b Das im Liegnitzer Kreise etwa 1 ½ Meilen von der Kreisstadt, ½ Meile von Parchwitz, 7 ½ Meilen von Breslau und circa 4 Meile von der Oder entfernt liegende Koͤnial. Domainen⸗Gut Spittelndorf soll mit dem dazu gehoͤrenden lebenden und todten Wirth⸗ schafts⸗Inventario in Gemaͤßheit hoͤherer Bestimmung iim Wege des oͤffentlichen Meistgebots verkauft oder aalternative auf 3 Jahre in Zeitpacht ausgethan werden. Dasselbe enthaͤlt: 3 Morg. 22 ¶Ruth. Hofraum und Bau⸗ stellen, 41 Gartenland, 171 Ackerland, 153 Wiese, 173 Forstland zur Weide, 48 Graͤserei, 8 103 Unland, Wege, Graͤ⸗ 1 ben ꝛe. sind 1484 Moig. 171 IRuth. Flaͤche und ist mit einem im guten Baustande befindlichen Wohn⸗ und mit den erforderlichen, im mittelmaͤßigen Beaustande befindlichen Wirthschafts⸗Gebaͤuden versehen.

2„* 1

anzuzeigen und ertheilen.

lich

durch

NNU N NAUAU

Diejenigen, we

bei der hiesigen Koͤnigl. Regieruugs⸗Haupt⸗Kasse eine Caution von 1000 Thlr. in Schlesischen Pfandbriefen oder Staats⸗Schuldscheinen mit Coupons deponiren muß. Fuüͤr den Fall der Pachtung genuͤgt eine Cau⸗ tion von 500 Thlr. in denselben Papieren. . Die naͤheren Bedingungen fuͤr den Verkauf und die Verpachtung koͤnnen in unserer Finanz⸗Registratur und bei dem Verwalter des Vorwerks, Amtmann Kleit⸗ scheck zu jeder schicklichen Zeit eingesehen werden. Auch sind der Domainen⸗Amts⸗Administrator Heptner in Parchwitz und der Amtmann Kleitscheck in Spit⸗ telndorf angewiesen, den sich meldenden Kauf⸗ oder Pachtlustigen die Guts⸗Realitaͤten zur Besichtigung

ihnen alle gew

Liegnitz, den 14. Mai 1833. Koͤnigl. Regierung.

Abtheilung fuͤr die Verwaltung der direk⸗ ten Steuern, Domainen und Forsten.

Au s ;vz u

und Ruͤge

lche an das, von dem Paͤchter Julius von Buchholz an den Paͤchter Kagelmacher abgestan⸗ dene Pachtrecht an dem Gute Klein⸗Schoritz C. p, an der demselben beigelegten Duͤntzer Weide, an das Pachtrecht des Zudarschen Pfarrackers, an die verkaͤuf⸗ mit uͤberlassenen Sommer⸗ und Wintersaaten, Ackerarbeit, lebende Inventarium, instrumenta rustica, 2 Stand Betten, eigenthuͤmliche Befriedigungen, an einen neuen Schweinkoben, und eine Abseite zum Waͤ⸗ genschauer, so wie an die, bei der Grundherrschaft einstehenden Pachtvorschuͤsse, Anspruͤche und Forderun⸗ igen haben, werden zu deren Anmeldung und Nachwei⸗ sung in termino

den 8. und 31. Juli oder 26. August d. J. bei dem Rechtsnachtheil geladen, daß sie damit sonst den am 16. September d. J. zu publicirenden Praͤclusiv⸗Abschied fuͤr immer ausgeschlossen und abge⸗ wiesen werden sollen.

Greifswald, den 10. Juni 1833.

Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern

Anzeiger fuͤr die Preußi

Abfahrtstagedesprivilegirten Dampfschiffs Alexander Nicolajewitsch,

Capitain A. J A1

Literarische A Caschen Reisende in von Fr. Gottsch

uͤnschte Auskunft zu fuͤr

Magdeburg:

einer Reihe von Jahren den Reise gewesen ist, ist bekannt.

9

daß er in seinen eigenthuͤmliche noch einzig geblieben ist. Es

sondern mehr noch in des Verfa niß des Harz⸗Gebirges und sein

der das Buch nicht zu einem

Vergnuͤgen zuruͤckkehrt.

antreten wollen.

hoͤhe erwaͤhlt worden: einer der

n. v. Moͤller. Nr. 19, vorraͤthig.

Terminus licitationis zu diesem Verkaufe oder zur eventuellen Verzeirpachtung, ist auf . den 30. Juli dieses Jahres anberaumt worden und wird in dem Wohnhause auf dem Vorwerke Spittelndorf von dem dazu ernannten Commissario von 9 Uhr Vormittags bis 6 Uhr Abends, abgehalten werden. Kauflustige werden zu diesem Termine mit dem Bemerken eingeladen, daß jeder, woelcher als Licitant auftritt, sich zuvor bei dem Com⸗ misssario uͤber sein Zahlungs⸗Vermoͤgen ausweisen und

EEETETBII

Die in Folge der Bekanntmachung vom 1. April 1833 bei den Unterzeichneten angemeldeten, am ir Mai verfallenen Coupons von Certificaten der 4. Serie der Russ. Holl. Anleihe bei Hope & Comp, werden von heute an bis 31. Juli d J. zum Course von 13 Thlr. 16 sgr. Pr.-Courant für 12 Rb. 50 Cop bezahlt.

1833. Anhalt

Brüderstr. No. 5.

Subscription:

Aehochgeutscher S oder

Wörterbuch der althochdeutsch

bearbeitet von Dr. E.

und Wagener,

von Lübeck nach Riga mit Passagieren, Gütern und Contanten:

den 17. Juli, 7. und 28 August,

den 18. Septbr. und 9. October.

b u ch

Mit einer Charte und einem Titelkupfer. Vierte verbesserte Auflage.

W. Heinrichshofen. Preis, gebunden in Etuis, 2 ½ Thlr. G

Was Gottschalck mit diesem seinen Buche seit

1 alt. So manche Schrift der Art auch seitdem erschien, daß Gottschalcks Weg⸗ weiser immer aufs Neue aufgelegt werden und in einer verbesserten Gestalt erscheinen konnte, beweist,

Vorzuͤge nicht nur in der Anordnung des Ganzen,

und in dem Geiste, der das Ganze durchweht, und

sondern zu einer hoͤchst ansprechenden Lectuͤrne macht, zu der man auch nach zuruͤckgeleg er Reise oͤfters mit Mit Recht werde denn das Buch Allen empfohlen, die eine Reise nach dem Harze Druck und Papier erheben die vierte Auflage weit uͤber die fruͤher erschienenen, und auch die Charte ist so sorgfaͤltig revidirt worden, daß man sie dreist als eine der brauchbarsten benennen kann. Zum Titelkupfer ist diesmal die Ansicht der Victors⸗

Unterharzes, den kein Reisender unbesucht lassen sollte und dessen weit reichende Aussicht von vielen der des 8 Brockens vorgezogen werden duͤrfte.

Berlin, auch bei F. Duͤmmler, unter den Linden

In der unterzeichneten Buchhandlung erscheint auf

Theils um die Benutzung dieses lange entbehrten Wer- kes zu beschleunigen, theils um den Ankauf zu er-

EI11I

schen Staaten.

leichtern, hat sich der Herr Verfasser entschla dasselbe in einzelnen Lieferungen, die ungefähr 3 zu 3 Monaten aufeinander folgen sollen, auszugebe Die 1te Lieferung wird noch in diesem Jahre? Presse verlassen. Der Subscriptions-Preis ein jeden Lieferung, aus 15 Bogen in 4to. bestehend, auf 1 Thlr Preuss.-Cour festgestellt; unmittelbar n dem Erscheinen einer jeden Lieferung, tritt sür- später hinzukommenden Abonnenten ein erhoömü Breis von 1 ¼ Thlr. ein; jedoch werden in diesem die bei der Anmeldung noch nicht eschienenen lie rungen künftig ebenfalls nur mit 1 Thlr. bezahlt. wird indels am vortheilhaftesten seyn, diec Snchen so0 zeitig als möglich zu vollziehen, damit das Nae zahlen des erhöhten Preises vermieden werde.

Alle Buchhandlungen des In- und Auslandes ud men Subscription auf das Werk an, und ist dun dieselben ein ausführlicher Prospectus u entgeldlich zu erhalten.

Berlin, im Juni 1833

Nicolaische Buchhandlung

„Berliner Don Quixote“ reedigirt von Ad. Glaßbrenner. 11 Zweiter Jahrgang. Wir bitten die resp. Leser dieses Journals, 9 Bestellungen zu dem bevorstehenden Quartale gefäͤl recht schnell zu machen, damit wir die Groͤße der! lage bestimmen koͤnnen. Woͤchentlich erscheine Nummern und in jedem Quartale werden 3 hit hoͤchst sauber lithographirte Portraits ruͤhmter Zeitgenossen und Vorfahren gralt beigegeben. 3 Man praͤnumerirt bei allen Hochloͤbl. Postaͤmm und soliden Buchhandlungen mit 2 ½ Thlr. halbjahtle inel. Porto; fuͤr Berlin bleibt der vierteljaͤhrli Praͤnumerations⸗Preis 1 Thlr. Bechtold und Jaͤgerstraße Nr. 27 a.

Bei A. G. Liebeskind in Leipzig ist so eben! schienen und bei E. S. Mittler in Berlin, (Stet bahn Nr. 3), so wie in dessen Handlungen zu Pos⸗ Bromberg und Gnesen zu haben:

Die Preußische Hypotheken⸗ und Deposital⸗Gesetzgebun „enthaltend einen Auszug aus saͤmmtlichen gesetzlichen Verordut

bers,

nzeigen.

den Harz alck.

nden durch den Harz

n Vorzuͤgen immer bestehen aber diese

ssers genauer Kennt⸗ er Merkwuͤrdigkeiten

trocknen Wegweiser,

schoͤnsten Punkte des

E““

gen und den Nachweis der Parallelstellen, wissense

lichen Eroͤrterungen und Praͤjudizien, welche die9

pothen⸗ und Deposital⸗Hrdnung ergaͤnzen,

oder erklaͤren, mit den einzelnen Paragraphen

Gesetzbuͤcher zusammengestellt. Ein Handbuch

praktische Juristen. Herausgegeben von gr. 8vo. Preis 2 Thlr.

prachschatz

en Sprache etc. etc.

G. Graff.

Der Redner stimmte schließlich fuͤr die Annahme uefl⸗

Feget⸗ in Berl e

chezderliche

abaͤnde dics

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Konsistorial⸗ und Schul⸗ shath, Dr. Matthias zu Masdeburg, die Schleife zum Rothen

9

sdller⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prediger Caͤsar zu Suͤlldorf, Regierungs⸗Bezirk Magdeburg, den Rothen Adler⸗ Drden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Kreis⸗Physikus

v. Pitsch zu Labes zum Regierungs⸗ und Medizinal⸗Rath ei der Regierung zu Koͤslin Allergnaͤdigst zu ernennen und die 2* ausgefertigte Bestallung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen eruht. Des Koͤnigs Majestaͤt haben die Wiederanstellung des vor⸗ aligen Justiz⸗Kommissarius und Notars Muͤller zu Lauenburg gestatten geruht. Derselbe ist daher zum Justiz⸗Kommissarius ei den Unter⸗Gerichten im Lauenburg⸗Buͤtower Kreise, mit An⸗ eisung seines Wohnortes in Lauenburg, und zum Notar im departement des Ober⸗Landesgerichts zu Koͤslin ernannt worden.

Der Justiz⸗Kommissarius Otto Wilhelm Schultz zu mnlam ist mit Beibehaltung seiner Stelle zugleich zum Nota⸗ us im Bezirke des Koͤniglichen Ober⸗Landesgerichts zu Stettin nannt worden.

Der fuͤr die Unter⸗Gerichte des Stolpe⸗- und Schlaweschen reises angestellte Justiz⸗Kommissarius Albert Henkel ist zu⸗ eich zum Notar im Departement des Ober⸗Landesgerichts zu öͤslin ernannt worden.

Donnerstag den 4. Juli, Nachmittags um 4 Uhr, wird die bnigliche Akademie der Wissenschaften, zur Feier des Jahres⸗

ris auf ihrer Reise zu meiden. ges ihres Stifters Leibnitz, eine oͤffentliche Sitzung halten.

Der Handlung Hoffmann und Barandon zu Stettin ein vom 28. Juni 1833 Acht hinter einander folgende Jahre ganzen Umfange des Preußischen Staats guͤltiges Patent auf eine mittelst Zeichnung und Beschreibung nachge⸗ wiesene, an den Schieß⸗Gewehren angebrachte mechani⸗ sche Vorrichtung zum Aufsetzen der Zuͤndhuͤtchen, inso⸗ weit sie als neu und eigenthuͤmlich erkannt worden, hellt worden.

Angekommen: Der Koͤnigl. Schwedische General⸗Konsul, Hations⸗Rath von Lundblad, von Greifswald.

Abgereist: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Minister, beiherr Wilhelm von Humboldt, nach Ludwigslust.

Der General⸗Major und Commandeur der 1sten Garde⸗ dwehr⸗Brigade, von Strantz, nach Breslau.

Zeitungs⸗Nachrichten.

Auslaunbd.

8 Frankreich.

Paris 26. Juni. Der Koͤnig kam gestern Mittag nach Tuilerieen, musterte, von den Herzogen von Orleans und mours begleitet, das 42ste Linien⸗Regiment, welches im Be⸗ ffe steht, nach Compiègne aufzubrechen, ertheilte dem Praͤfek⸗ „Grafen von Bondy, eine Privat⸗Audienz und kehrte um hr nach Neuilly zuruͤck.

Die Regierung hat keine Nachricht erhalten, welche das r umlaufende Geruͤcht von einem in Turin ausgebrochenen sstande bestaͤtigte.

Der Messager meldet: „Der General Gutllleminot soll tgeneigt seyn, den Gouverneur⸗Posten in Algier zu uͤberneh⸗ n, und hat den Koͤnig und Herrn Humann auf seiner Seite;

Marschall Soult haͤlt sich gleichfalls seit der Schonung, mit der Marschall Clauzel in seinen Fragen in Bezug auf ier gegen ihn zu Werke gegangen ist, gegen diesen verpflich⸗

Die Ernennung wird, wie man glaubt, erst nach der Ab⸗

anle des Kriegs⸗Ministers nach dem Bade stattfinden. Der Ge⸗

dheits⸗Zustand dieses Letzteren ist noch immer sehr schlecht. stern hat Herr Soult z. B. sein Hotel nicht verlassen koͤn⸗ Sollte er sich, wie man hin und wieder vermuthet, genoͤ⸗ gt sehen, seinen Abschied zu nehmen, so duͤrfte das Ministe⸗ „wenn nicht unter dem Einflusse, doch durch die Vermitt— g des Herrn Thiers veraͤndert werden. Man spricht von terhandlungen mit Herrn Dupin und dem Marschall Gérard, Herrn Bignon, der eine Privat⸗ Audienz beim Koͤnige ge⸗ t hat, und von Herrn Passy. Bis jetzt sind dies Alles aber Vermuthungen.“

Folgendes ist nach der Gazette de France das (gestern baͤhnte) Antwortschreiben Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Spa⸗ auf die (in der Nr. 163 der St. Zeit. gegebene) Protesta⸗ „seines Bruders, des Infanten Don Carlos: „Madrid, Mai. Geliebter Bruder! Ich habe nie an Deiner Liebe fuͤr h) gezweifelt, und hoffe, daß Du eben so wenig an der mei⸗ een fuͤr Dich zweifeln werdest; aber ich muß daneben auch fuͤr ne Interessen und Rechte, so wie fuͤr die meiner Toͤchter und ner Krone wachen. Ich will Deinem Gewissen keinen Zwang un, noch Dich auf Deine angeblichen Rechte verzichten lassen, sche, wie Du glaubst, Gott allein Dir nehmen kann, obgleich nur auf menschliche Beschluͤsse gegruͤndet sind. Aber die Liebe, die ich stets fuͤr Dich gehegt, bestimmt „Dir das unangenehme Gefuͤhl zu ersparen, das Du einem Lande empfinden wuͤrdest, wo Deine vermeint⸗ en Rechte verkannt werden. Zugleich noͤthigen mich meine schten als Koͤnig, einen Infanten zu entfernen, dessen An⸗ che den Unzufriedenen zum Vorwande fuͤr Unruhen dienen ten. Da Gruͤnde der hoͤheren Politik, da die Gesetze des

g 8 —ö

Königreiches, welche es ausdruͤcklich befehlen, und Deine eigene Ruhe, die mir so theuer ist, wie das Wohl meiner Unterthanen Dir die Ruͤckkehr nach Spanien nicht mehr gestatten so erlaube ich Dir, Dich mit Deiner Familie sofort nach den Paͤpstlichen Staaten zu begeben. Du wirst mir von Deiner Ankunft und von dem Orte, den Du zu Deiner Residenz gewaͤhlt Nachricht geben, und eines meiner Kriegsschiffe wird unverzuͤglich in dem Hafen von Lissabon ankommen und dort zu Deiner Verfuͤgung stehen. Spanien ist in Allem, was seine innere Regierung 8 trifft, unabhaͤngig von jedem fremden Einflusse; ich wuͤrde sonach gegen die Unabhaͤngigkeit meiner Krone handeln und das von allen Europaͤischen Souverainen angenommene Prinzip der Nicht⸗ Einmischung verletzen, wenn ich ihnen die Mittheilung machte die Du in Deinem Schreiben von mir verlangst.“— 8 Ein hier befindliches Comité von Anhaͤngern des Infanten Don Carlos hat Spanische Broschuͤren, worin die angeblichen Rechte des Infanten auf die Thronfolge vertheidigt werden drucken lassen und dieselben nach den am Fuße der Pyrenaͤen liegenden Kloͤstern gesandt. Das Comité steht mit allen Doͤr— fern in den Pyrenaͤen in Verbindung. 1b

Das Journal de Pa ris sucht in einem Artikel das Sy⸗ stem der Befestigung von Paris durch einzelne Forts gegen die Einwendungen des Herrn Arago zu vertheidigen.

Die Tribune enthaͤlt als Beilage zu ihrem heutigen Blatte einen Plan der Umgegend von Paris mit Angabe der Lage der funfzehn Forts, deren Bau die Regierung beabsichtigt Gestern zielr der Verein fuͤr den Volks⸗Unterricht seine halb⸗ jaͤhrige Sitzung, welcher 1000 bis 1100 Personen beiwohnten In der Versammlung bemerkte man mehrere Deputirte, z. B. den General Bachelu, die Herren Voyer⸗d'Argenson, Legendre Larabit u. A. m. Herr Arago fuͤhrte den Vorsitz und zaͤhlte in seinem Vortrage die nuͤtzlichen Entdeckungen auf, welche die Kuͤnste und Gewerbe der arbeitenden Klasse verdanken, und un⸗ ter denen er natuͤrlich dem Maschinenwesen und den astronomi⸗ schen Instrumenten den ersten Platz anwies. Die Ordnung und Ruhe, welche in der Versammlung bisher geherrscht hatte, ging in Tumult uͤber, als nach dem beendigten Vortrage des Herrn Arago die Mitglieder des Central⸗Comité's gewaͤhlt werden soll⸗ ten. Einige hatten den abwesenden General Lafayette vorgeschla⸗ gen, gegen den sich mehrere Stimmen erhoben, waͤhrend andere ihn vertheidigten, und schon gab sich eine unruhige Gaͤhrung in der Versammlung kund, als Herr von Cormenin bemerkte, der General beduͤrfe gar keiner Vertheibigung und es sey unpassend, abwesende Kandidaten einer Art von oͤffentlichen Pruͤfung zu un⸗ terwerfen; man moͤge daher ohne weitere muͤndliche Bemerkung fuͤr oder gegen den Kandidaten stimmen, wie dies bisher immer gehalten worden sey. Dieser Rath ward befolgt und General Lafayette zum Mitgliede des Comité's erwaͤhlt. Zum Praͤsidenten des Vereins wurde Herr Dupont v. d. Eure, zum Vice⸗Praͤsi⸗ denten Herr von Cormenin und zum General⸗Secretair Herr Cabet ernannt, Wahlen, aus denen erhellt, daß der ganze Verein ein Werk der Opposition und zwar der aͤußersten Linken ist. Dieser zaͤhlt uͤbrigens bereits nahe an 3000 Mitglieder, de⸗ ren jedes einen jaͤhrlichen Beitrag von 12 Fr. zahlt; in jedem der zwoͤlf Bezirke der Hauptstadt giebt es eine Beaufsichtigungs⸗ Kommission und an der Spitze des Ganzen steht ein Central— Comité. Der Unterricht, der sich auf die Elementar⸗- und auf die physikalischen und mathematischen Wissenschaften beschraͤnkt, wird von Professoren und sogar von einigen Damen ertheilt; die Zahl der Schuͤler belaͤuft sich bereits auf 1500. Die Her⸗ ren Arago, Magendie, Savart und einige andere Mitglieder des Instituts haben versprochen, Vorlesungen zu halten.

Der Contre-Admiral Mackau ist am Bord der Fregatte „Atalante“ am 21sten d. in Cherbourg angekommen; am folgen⸗ den Tage liefen die uͤbrigen Schiffe, welche das Geschwader in den Duͤnen gebildet haben, naͤmlich die Fregatten „Résolue“ und „Flore“ und die Korvetten „Créole“ und „Najade“ in denselben Hafen ein. Die Brigg „d' Assas“ war bereits einige Tage fruͤ⸗ her angekommen, um die Ruͤckkehr des Geschwaders zu melden. „Der katholische Klerus in Frankreich besteht aus 14 Erzbi⸗ schoͤfen, 66 Bischoͤfen, 174 General⸗Vikaren, 660 Domherren, 767 Pfarrern erster und 2534 Pfarrern zweiter Klasse, 26,776 Huͤlfs⸗Pfarrern, 6184 Vikaren, 3500 Pensionairs und Semina⸗ risten, im Ganzen aus 40,712 Personen.

2n den Departemental⸗Staͤdten regt sich seit einiger Zeit ein lebhafter Sinn fuͤr Kunst und Literatur. In Nancy, Verdun und Bordeaux sinden gegenwaͤrtig Gemaͤlde⸗Ausstellungen von den Arbeiten der dot geborenen Maler statt; aͤhnliche werden in Metz und Valenciennes veranstaltet.

Gestern erschienen der Doktor Morel und der Tambour Le⸗ clerc, von der siebenten Legion der hiesigen National⸗Garde, vor dem Assisenhofe; der Erstere war angeklagt, eine rothe Fahne mit einem schwarzen Flor bei dem Aufstande vom 5. und 6. Juni v. J. aufgepflanzt, der Letztere, an denselben Tagen an der Ver⸗ theidigung einer Barrikade in der Straße St. Martin, wo der Widerstand der Insurgenten am hartnaͤckigsten war, Theil ge⸗ nommen zu haben. Beide wurden von den Geschwornen fuͤr nicht schuldig erklaͤrt, ohne daß die Vertheidiger noͤthig hatten, fuͤr 8 Klienten zu plaidiren. t .

Waͤhrend der National ankuͤndigt, daß in einigen Tager die ersten Nummern des neuen Journals „der Republikaner“ erscheinen wuͤrden, zeigt die Gazette de France an, daß eben⸗ falls in Kurzem ein neues royalistisches Blatt, „der Legitimist’“ betitelt, auftreten werde.

In Marseille erscheint seit Kurzem ein neues republikani⸗ sches Blatt „le Peuple souverain“, dessen Redacteur ein fruͤhe⸗ rer Mitarbeiter des Courrier frangais und des National, Herr Malllefer, ist. 8

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ ung vom 25. Juni. In der Rede, welche der Graf von Ripon bei Vorlegung der Beschluͤsse in Bezug auf die Ange⸗ legenheiten Westindiens hielt, wurde er durch lnpaͤßllchkeir meh⸗

am Weiterreden gehindert, so daß der Graf von Win F ggehch su den Gesundheits⸗Zustand des Ministers, b Ripon ö.. vtte auf morgen beantragte. Der Graf vit veictlnen eer Serchaus nicht zugeben, daß seinethalben 1A16A4 Begenstand auch nur um einen Tag verschoben

6 sondern setzte seinen Vortrag mit sichtlicher Anstrengung

1 haͤufigen Unterbrechungen fort. Die von dem Grafen zu Gunsten der Beschluͤsse beigebrachten Argumente stimmten im Wesentlichen mit denen uͤberein, welche die Minister im Unrer⸗ hause geltend gemacht hatten. Der Herzog von Wellington machte auf die Schwierigkeiten bei der Ausfuͤhrung der Be⸗ schluüsse aufmerksam, und erklaͤrte sich im Allgemeinen mit der Zweckmaͤßigkeit derselben nicht einverstanden; am Schlusse seiner Rede ließ h. shc aber folgendermaßen vernehmen:

üͤberzeugt, daß die Regierung uns die Nothwendigkei eine solche Maßregel annehmen zu nchse, haͤtte ne gkett, obgleich ich aber dies fuͤhle, so bin ich doch der Meinung, daß wir die Annahme der uns vorliegenden Beschluͤsse nicht verweigern duͤr⸗ fen. In Betracht, daß das Unterhaus dieselben einstimmig ange⸗ nommen hat obgleich ich weiß, das Viele in jenem Hause der Meinung sind, man haͤtte einen anderen Weg einschlagen muͤssen in Betracht ferner, daß die Beschluͤsse die Zustimmung der mit West⸗ indien handelnden Kaufleute erhalten haben, und daß sie mit den Eroͤrterungen, welche daruͤber stattgefunden, ihren Weg nach den Kolonieen finden werden, halte ich es jetzt fuͤr unmoͤglich, daß wir sie verwer en koͤnnen, und ich wuͤrde der Letzte seyn, der dazu riethe. „Es ist aber noch ein sehr wesentlicher Unterschied zwie schen der bloßen Zustimmung zu jenen Beschluͤssen und der Annahme von Mitteln zue Ausfuͤhrung derselben. Ich wuͤrde voͤr⸗ ziehen, daß man sie den Kolonieen mit dem Anheimgeben zusendete, den Grundsatz derselben durch ihre eigene Legislaturen in Ausfuͤh⸗ rung bringen zu lassen. Es scheint aber, daß man die Absicht hat, diese Beschluͤsse ciner Bill einzuverleiben, und solche den Kolonieen aufzuzwingen. Bevor man aber einen solchen Weg einschlaͤgt, sollte man die muthmaßlichen Folgen wohl bedenken. Wenn die Bill, wie es doch wahrscheinlich ist, dem Grundsatze des ersten Beschlusses ge⸗ maͤß, festsetzt, daß die Sklaverei abzuschaffen sey, was soll dann aus dem ganzen Gesetz⸗System der Kolonieen werden, welches auf die Gesetzlichkeit der Sklaverei begruͤndet ist? E; wird dann uͤber so viele einzelne Punkte die groͤßte Ungewißheit stattfinden, und Streit und Verwirrung nicht ausbleiben. Die Kolonial⸗Legislaturen wer⸗ den, so wie es bekannt wird, daß die Maßregel ihnen aufgedrungen und nicht von ihnen selbst ausgehen soll, in ihrer Thaͤtigkeit und Wirksamkeit gehemmt werden. ÜUnd glaubt man denn, daß die Ko⸗ lonieen sich ein Gesetz dieser Art geduldig und ruhig aufzwingen lassen werden? Das ist unmdglich. Es liegt nicht in der Natur des Menschen, sich einem solchen Versuche nicht zu widersetzen; und was wird die unvermeidliche Folge davon seyn? Ein Kampf zwischen der Regierung und den Truppen einer⸗ und der weißen Bevoͤl⸗ kerung andererseits. Wuͤrde sich aber wohl die schwarze Be voͤlkerung bei einem solchen Kampfe neutral verhalten, und kann er andeers enden, als mit der Vernichtung der Kolonisten selbste Sie wuͤrden dies nicht anders vermeiden koͤnnen, als wenn ste all ihr Eigenthum der Neger⸗Bevoͤlkerung uͤberließen. Diesem Allen kann aber vorgebeugt werden, wenn die Regierung darein willigt, den Kolonial Legislaturen die Entwerfung und Ausfuͤhrung des Planes zu uͤberlassen. In dem letzten Beschlusse trage ich auf die Veraͤnderung an, daß die Worte „nach liberalen und faß⸗ lichen Gru ndsaͤtzen“ (welche sich auf die in den Kolonieen zu errichtenden Unterrichts-Anstalten beziehen, und als Amende⸗ ment von Herrn Burton im Unterhause eingeschaltet wur den) wieder gestrichen werden. Ich wuͤnsche, daß die Neger, wenn sie sich in der Lage befinden, ihre geistlichen Lehrer zu waͤhlen, ihnen dies ganz unbeschraͤnkt gestattet seyn muß, und sie nicht, wie man befuͤrchtet, dem Einfluß der Missionairs ausge⸗ setzt werden, von denen man mit Recht oder mit Unrecht behaup⸗ tet, daß sie die Sklaven gegen ihre Herren aufgehetzt haͤtten. Die⸗ ser Verdacht kann allerdings ungegruͤndet seyn; aber man darf sich nicht verhehlen, daß die Stimmung der Kolonisten im Allgemeinen den Missionairen sehr unguͤnstig ist, und es ist unsere Pflicht, unter den Pcfietehg Umstaͤnden diese Stimmung nicht unberuͤcksichtigt deshalb trage ich auf Weglassung der angefuͤhrten

Lord Suffield nahm sich der Beschluͤsse lebhaft an, und wollte in denselben die Grundlage zur Vertilgung der Sklave⸗ rei in der ganzen Welt sehen. Graf Grey sagte in Bezug auf das Amendement des Herzogs von Wellington: „Obgleich ich die in Rede stehenden Worte nicht fuͤr nothwendig halte, und obgleich ich die Einschaltung derselben beklage, seit sie zu⸗ Ein wendungen Anlaß gegeben haben, so koͤnnen sich doch Eure Herr⸗ lichkeiten nicht verhehlen, daß es eine schlechte Wirkung hebvor⸗ bringen duͤrfte, wenn dieselben jetzt wieder ausgestrichen wuͤr⸗ den. Ich hoffe daher, daß der edle Herzog sein Amende ment zuruͤcknehmen wird.“ Nach einer laͤngeren Debatte an welcher besonders der Graf von Ellenborou gh und der Lord⸗Kanzler Theil nahmen, wurden die Beschluͤsse und das Amendement des Herzogs von Wellington angenommen. 5 Times sagt, letzteres sey in Uebereinstimmung mit den Mini tern (according to agreement with Ministers] geschehen.) 9

5i. (Die

Unterhaus. Sitzung vom 25. Juni. kingham war im Begriff, seinen Antrag in Bezug auf die koͤr— perliche Zuͤchtigung in der Armee zu entwickeln, als Herr Elli 8 ihn mit der Bemerkung unterbrach, daß dieser Gegenstand señ der letzten daruͤber stattgehabten Eroͤrterung, die ernste aluf⸗ merksamkeit der Regierung beschaͤftigt habe und es 1 98 ein Befehl entworfen worden, der die Anwendung der koͤrperlichen Zuͤchtigung fast nur auf die Faͤlle beschrͤnke welche das ehrenwerthe Mitglied fuͤr Middleser (Herr Hume“ bei einer fruͤheren Gelegenheit selbst vorbehalten haͤbe Hoͤrt⸗ hoͤrt!) Die Regierung werde All 6 AEnwesh ena.

gierung de Alles thun, um die Anwendung der koͤrperlichen Zuͤchtigung so sehr zu beschraͤnken, wie es sich mit der Aufrechthaltung der Disciplin nur immer vertruͤge. Er hoffe daher, daß das ehrenwerthe Mitglied unter diesen Umstaͤn⸗ den seinen Antrag zuruͤcknehmen und in dieser Session nicht wieder vorbringen werde. Hr. Bucking ham erklaͤrte, die Mitthei⸗ lung des sehr ehrenwerthen Kriegs⸗Secretairs mit großem Ver⸗ gnuͤgen vernommen zu haben, und nahm seinen Antrag mit dem Vorbehalte zuruͤck, daß er denselben in der naͤchsten Session wie⸗ der vorbringen wuͤrde, wenn sich der jetzt von der Regierung

Herr Buk⸗

angestellte Versuch nicht als ausreichend erweisen sollte. We⸗