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“ v u“ ““ ““ 5 so wurden, um uͤber das Einzelne eine Total⸗Ansicht zu gewin⸗ nen, fuͤr jeden der Stoffe ein oder zwei Referenten gewaͤhlt, nach deren jedesmaligem Vortrage die freie Diskussion begann. Das Protokoll fuͤhrte der Direktor Dr. Niemeyer. Ob und was von den gefaßten Beschluͤssen nunmehr wirklich ins Leben treten soll, haͤngt von der Entscheidung der vorgesetzten Behoͤrden ab.
— Die nach Ausweis der Nr. 179 der Staats⸗Zeitung von den verschiedenen Regierungs⸗Bezirken der Rhein⸗Provinz bis zum Jahre 1831 theils abgetragenen, theils noch zu tilgen⸗ den Schulden vertheilen sich in folgender Weise:
Es sind uͤberhaupt an Schulden inel Zinsen liquidirt worden in den Jahren 18 ¼⁷.
Rthlr sgr. pf.
Darauf sind bis „.
hum Schlusse des Sr
Jahres 1831 ge⸗. Januar 1832. zahlt worden.
Rthlr.
Regierungs Bezirke. sgr. pf.
sgr. pf. Rthlr.
1 962,653 411 — 175,413 9 /10 500,211 12 11 472,852]/ 33
——— 1,869,067 4 51 1, 693,653 24 7 1,033,477 17 60 560,625 14 3 3,933,180 27 /10]2 2,531,245] 2 1,403,935 25]5 14,104,906 101 9 [10,589,840 8 4] 3/,515,066 2 5 acht vom 20sten zum 21sten v. M.
Summa.. — Nachdem erst in der
die Stadt Prausnitz, 4 Meilen von Breslau, von einer verhee⸗
renden Feuersbrunst heimgesucht worden, hat das naͤmliche Schick⸗
sal wenige Tage spaͤter eine andere Schlesische Stadt betroffen.
Am 24. Juni, Nachmittags gegen 4 Uhr, brach naͤmlich in der
Kreis Stadt Grottkau (Regierungs⸗Bezirk Oppeln, 74 Meilen
von Breslau) ein Feuer aus, welches bei einem heftigen Sturm
sich schnell uͤber einen großen Theil derselben verbreitete, und
binnen kurzer Zeit 114 Haͤuser, das Rathhaus mit dem Raths⸗ Thurme, so wie die durch ihr Alter und ihre Bauart ausgezeich⸗
nete katholische Pfarr⸗Kirche in Asche legte. — In Gruͤnberg
(Regierungs⸗Bezirk Liegnitz) ist, wie hier nachtraͤglich gemeldet wird, am 10. Mai das Coquerill⸗Eichmannsche Wollspinnerei⸗
Gebaͤude mit 24 Spinn⸗Maschinen durch Brand zerstoͤrt wor⸗ den. Der Verlust wird auf 80,000 Rthlr. angegeben; indessen waren das Gebaͤude und die Maschinen zum Theil in Achen und Elberfeld, zum Theil in Gotha versichert.
— Nachrichten aus Schlesien zufolge, ist die sogenannte Grippe fast uͤberall gaͤnzlich verschwunden. Auch die Blattern⸗
Ausbruͤche hatten sich in allen Theilen der Provinz vermindert;
doch forderte das Uebel noch immer einige Opfer.
Luftdruck..
Wolkenzug
—
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
334,9⸗9 Par. 335,5 3 Par. 336,2 6 Par Quellwarme 7,5 ° R. 14,2 °R. ]16, °R. 13,2 °R. [Flußwaͤrme 18,5 ° R. 13,5 ° R. V 10,9 °R. 12,0 °R. [Bodenwärme 15,2 ° R.
95 pCt. 66 „Ct. 90 p Ct. [Hhuusdünst. 0, 1 8 1 Rh. truͤbe. bedeckt. truͤbe. V ¹
1833. 2. Juli.
Luftwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter ....
Morgens 4 Uhr Regen, desgl. Nachm. 3 U. u. 6 U.
W. A.—bE. N’d. — NS.
Auswärti 8 Amsterdam., 28. Juni. wirkl. Schuld 48. 58 do. 89 ⅛.
g e Börsen.
Schul
Ausgesetzte
1 . Kanz-Bill. 22. 68 102. Russ. (v. 1828) 100 ¼. (v. 1831 99 .
1“ .“
Koͤnigliche Schauspiele, 1 Donnerstag, 4. Juli. Im Opernhause: Jessonda, Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von L. Spohr. (Herr Rau⸗ scher, Koͤniglich Hannoverscher Hof⸗Opernsaͤnger: Nadori, als Gastrolle.) “
Koͤnigstaͤdtisches Theater.
Donnerstag, 4. Juli. Der Maurer, komische Oper in 3
Akten, Musik von Auber. (Herr Uber, vom Stadt⸗Theater zu Danzig: Baptiste, als Gastrolle.)
Maeesreise vom Getrgide. A““ Berlin, den 1. Juli 1833 Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rtbhlr. Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 28 Sgr. auch 25 Sgr.; Hafer 1 Rthlr. 3 Sgr., auch 27 Sgr. 6 Pf.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. und 1 Rthlr. 20 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 1 Rthlr., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf.
Sonnabend, den 29. Juni 1833.
Das Schock Stroh 7 Rthlr. 10 Spr, auch 5 Rthlr. 15 Sgr.;
der Centner Heu 1 Rthlr. Sar, auch 20 Sar.
16 9 pf.
Neueste Nachrichten.
Paris, 27. Juni. Gestern wurde die diesjaͤhrige Session der beiden Kammern geschlossen. In die Pairs⸗Kammer wurde die diesfäallige Koͤnigliche Verordnung von den Ministern des Krieges, der Justiz und der auswaͤrtigen Angelegenheiten, in die Deputirten⸗Kammer aber von den Ministern des Innern, des Handels, der Finanzen und der Marine gebracht. In die⸗ ser letztern Kammer waren kaum 100 Deputirte zugegen. Nach der Vorlesung des Protokolls der letzten Sitzung theilte noch der Praͤsident ein Schreiben des Herrn Accarier mit, wodurch
Departements der Obern Saone einreichte. Die Auflösungs⸗ Verordnung wurde in der Deputirten⸗Kammer von dem Grafen von Argout, in der Pairs⸗Kammer aber von dem Praͤsidenten, Baron Pasquier, nachdem dieser sie aus den Haͤnden des Mar⸗ schalls Soult empfangen, vorgelesen. Unmittelbar darauf trenn⸗ ten sich beide Versammlungen. “
Erst uͤbermorgen werden der Koͤnig und die Koͤnigl. Familie nach dem Schlosse Eu abreisen und die Koͤnigin sich am 10ten k. M. von da nach Bruͤssel begeben. b
Der Koͤnig hat der Akademie der Wissenschaften die Mar⸗ mor⸗Buͤste des Baron Cuvier zum Geschenk gemacht.
Niederschlag 0,2 01 Rb.
d
Herr Dupin hat gestern den Palast der Deputirten⸗Kam⸗ mer, den er als Praͤsident derselben bewohnte, verlassen und ist in seine Privat⸗Wohnung zuruͤckgekehrt. 3 Das Journal de Paris meldet, daß Befehl zur Bil⸗ dung von fuͤnf Laͤgern in St. Omer, Wattignies, Luneville, Rocroy und Compiegne ertheilt worden, deren letzteres von dem Herzoge von Orleans befehligt werden wird. 1 Der neue Praͤfekt des Seine⸗Departements, Graf von Ram⸗ buteau, wurde gestern von dem Minister des Innern, Grafen von Argout, eingefuͤhrt. 8 Ein bei der hiesigen Spanischen Gesandtschaft angekomme⸗ ner Courier aus Madrid hat die Nachricht uͤberbracht, daß die Leistung des Huldigungs⸗Eides gegen die aͤlteste Infantin am 20sten d. M. in der dortigen St. Hieronymus⸗Kirche ohne Stoͤ⸗
dieser, Kraͤnklichkeitshalber, seine Entlassung als Deputirter des
ten Titulare, die Mayordomos, der Herzog von F die Infanten, IJ. und d die aͤlteste Infantin Donna Maria Isabella Loui Kammerherr der Koͤnigin, die Palast⸗Damen, unter ihnen Marquise von Santa⸗Cruz als Gouvernante der Infantin, Kardinaͤle, Botschafter, dienstthuenden Kammerherren u. s. Den Beschluß machten die Gardes du Corps. auf Kosten der Krone prachtvoll ausgeschmuͤckt. gange derselben reichte der 1 und der Koͤnigin das Weihwasser; junge Infantin verweilte waͤhrend der Messe mit ihrer 6. vernante in sh 98 und nahm erst nach dem letzten Sitz der Aünhogin 88 Die Infantinnen Donna Louisa Carlotta deren Toͤchter, so wie die Infantin Donna Maria Amali fanden sich auf einer der Tribunen. Nachdem IJ. MM. Gebet verrichtet, begann. der Patriarch das Veni creator Versammlung auf den Knien lag. Koͤnig die Anwesenden zur erksan ermahnt aͤlteste Secretair des Raths von Kastilien die Eidesformel; worauf der Infant Don Francisco de Paula, von dem Wan Koͤnige aufgerufen, sich vor IJJ. MM. verbeugte, vor demf triarchen niederknieete und die rechte Hand auf das Krueifn⸗ das Evangelium legend, den Huldigungs⸗Eid in der vorge benen Form leistete, sodann knieete der Infant auch vo Koͤnige nieder, legte seine Haͤnde in die Sr. Maj., huldigte se Koͤnigl. Bruder und versprach, den Buchstaben des Cides zu erfi nachdem er von dem Koͤnig umarmt worden und demselben, so nih Koͤnigin und der Infantin die Haͤnde gekuͤßt, kehrte er auf nen Platz zuruͤck. Dieselbe Ceremonie fand auch bei den gen Infanten statt, worauf der Wappen⸗Koͤnig alle Anwesg nach der festgestellten Reihefolge aufrief, um den Huldin Eid in die Haͤnde des von dem Koͤnige dazu delegirten H. von Medina ⸗Celi zu leisten. Nachdem diese Feierlichkeit digt worden, stimmte der Kardinal Erzbischof von unter Begleitung der Koͤnigl. Kapelle das Tedeum an, me der Zug sich in derselben Ordnung, wie er gekommen, entf JJ. MM. speisten in dem Lustschlosse Buen⸗Retiro und ten uͤber den Prado, die St. Hieronymus⸗Straße, die † del Sol und die Plaa mayor nach dem Palaste zuruͤck. — hiesiges Abendblatt will wissen, es seh ein Courier angekom der Madrid am 21sten Nachmittags verlassen und die Nac mitgebracht habe, daß man an diesem Tage nicht ohne B nisse vor Unruhen war; man hatte aufruͤhrerische Proclan nen gefunden, die von den Anhaͤngern des Infanten Don los verbreitet worden waren.
Einige St. Simonianer sind am 23sten d. M. in Re wo sie die Lehren ihrer Sekte predigen wollten, von dem gemißhandelt und mit Steinen geworfen worden, so daß die lizei sie in ihren Schutz nehmen mußte.
— Heute schloß 5proc. Rente pr. compt 103. 95. fine 104. 5. 3proc. pr. compt. 77. 70. fin cour. 77. 80. † Neap. pr. compt. 91. 65. fin cour. 91. 75. 5proc. Span. 78 ⅞. Zproc. do. 46 ½. 5proc. Belg. Anl. 93 ¾.
Frankfurt a. M., 30. Junj. Oesterr. 5proc. Metall!
Nachdem der aͤlteste Way
768
JIJ. MM. nahmen hiem unter einem neben dem Altare errichteten Baldachin Platz,
in Bereitschaft gesetzten Gen Evangelium ihren Sitz üeebs
die heilige Geistmesse, nach welt anstimmte, während die ga
Aufmerksamkeit ermahnt, las
Preuss. Prämien-Scheine 93 ½. Oesterr. 91 ¾. 3 8% Span. 46 ½ 5 % do. 70 ¾
London, 28. Juni.
38 Cons auf Abrechn. 90, Belg. 91 ¾,. Dän. 73 ¾. Holl. 5 8 90 3⅛.
Port. 60. Russ. 104 ½. Wien, 28. Juni. Bank-Actien 1247.
49 do. 86. Loose zu 100 Fl. 193 ¾
rung vor sich gegangen ist.
Kirche bewegt: rier, dann folgten 2 Hof⸗Alkalden,
Part-Obl.
Abends beim Abgange des Couriers war die Hauptstadt auf das Glaͤnzendste erleuchtet. nigl. Zug hatte sich in folgender Ordnun 88 1“ Voran 4 Kammer⸗Huissiers mit dem Hof⸗Fou:-“— “ ö
toren der Staͤdte, die vom Koͤnige fuͤr den Akt der Eidesleistung ernann⸗
ers Aproc. 87 9.. Bank⸗Actien 1512. Part.⸗Obl. 136 ¾. G. Der Koͤ⸗ — — e Ordnung nach der genannten 8 Redacteur Cottel. 8
SGeedruckt bei A. W. Hayn
die Kammerjunker, die Prokura⸗
n 25
EÜÜAAm
4v ,üöü—Aah, rn, MertengHeAübMEMNAA,AAA:an.
8
Bekanntmachungen.
Edietal⸗Citation. Es werden von uns hiermit nachbenannte verschol⸗
1u “
lene Personen:
Iin unserm Devpositorio befindlich
1) Jobann Dettlaff aus Strzellin, ein Sohn des Bauern Johaun Dettlaff daselbst, welcher am 27. Mn4. 1787 geboren, von Loebez aus im Jahre 1813 in 3e Westpreuptsche Landwehr⸗Infanterie⸗ Regiment eingetreten ist, die Feldzuͤge 1813 bie 1815 mitgemacht hat, und demnaͤchst, um in ein Linien⸗Regiment einzutreten, von Marienburg im Jahre 1817 fortmarschirt ist, von wo ab Nach⸗ richten uͤber ihn fehlen. Sein Vermoͤgen betraͤgt in unserm Depositorio 82 Thlr. 3 sgr. und außer⸗ dem ein Activum von 114 Thir. 18 sgr. 4 pf. auf einem Grundstuͤck in Strzellin ausstehend; Michael Kohnke aus Schwarzau gebuͤrtig, ein Sohn des Kaͤthners Castmir Kohnke von da, welcher am 7. September 1783 geboren, angeb⸗ lich im Jahre 1806 zur See gegangen ist, und seirdem von sich nicht hat hoͤren lassen; Michael Specht aus Karlikau, ein Sohn des Bauern Michael Specht daselbst, geboren am 2. September 1785, welcher im Jahre 1813 zum Preußischen Militair ausgehoben ist und seitdem keine Nachricht von sich gegeben hat und dessen Vermoͤgen in 156 Thlr. 3 sgr. 11 pf. besteht; Die Geschwister: Christian Geisler, geboren am 12. April 1751, Marianne Geisler, geboren am 1. Mai 1758, Kinder des zu Rheda verstorbenen Einwohners Christian Geisler, welche sich vor langer Zeit angeblich aus Rheda heimlich ent⸗ fernt haben und von denen erster mit einer Herrschaft als Koch nach Polen gegangen, letztere idm ader nachgereiset sein sol, und deren in un⸗ serm Devpositorio befindliches Vermoͤgen 127 Thlr. 24 sgr. 8 pf. betraͤgt;
Allgemeiner Anzeiger f
ten, wozu ihnen der Herr Justiz⸗Actuarius Beermann und der Privatschreiber Wierczynski hierselbst, in Vor⸗ schlag gebracht werden, zu melden, widrigenfalls diesel⸗ ben fuͤr todt erklaͤrt werden und ihr Vermoͤgen ihren bekannten naͤchsten Erben auegehaͤndigt wird.
Putzig, den 12. Juni 1833. Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.
Verzi, e ich n i h der 90 Serien der Praͤmien⸗Scheine, welche in der ersten Verloosung am 1. Juli 1833 herausgekommen sind, mac einer hinzugefuͤgten tabellarischen Urbersicht der in jeder dieser Serien enthaltenen 100 Nummern der Praͤmien⸗Scheine, so wie auch der damit verbun⸗ denen verschiedenen Praͤmien, ist zu haben bei Hertel in Berlin, Scharrn⸗Straße Nr. 3.
—
Literarische Anzeigen. Magazin
fuͤr die Literatur des Auslandes.
Verzeichniß der im Monat Juni von dieser Zeit schrift gelieferten Artikel: Frankresich.
Aussprüche Napoleons uͤber verschiedene Gegenstaͤnde der Kunst und der Staats⸗Verwaltung. — Pariser Chronik des Bibliophilen P. L. Jacob. — Die Be⸗ voͤlkerung der Erde, nach Adrian Balbi. — Gegen⸗ waͤrtiger Standpunkt der Franzoͤsischen Sprache und Literatur. Von Viector Hugo. — Heiarich’s IV. Ver⸗ soͤhnung mit der katholischen Partei. Historisches Ge⸗ mälde von A. Bazia. — Moralische Statinik von Frankreich. — Bibliographische Mittheilungen in 10 Nummern.
England.
Andreas Hundrieser aus Putzig, ein Sohn des Schuhmachers Martin Handrieser von hier, welcher in einem Alter von 23 Jahren am 17. April 1804 als Hutmachergesell sich von hier auf die Wanderschaft nach Pommern begeben und seitdem keine Nachricht von sich gegeben hat, und dessen Vermoͤgen in 25 Thlr. die auf dem Hause Nr. 125 hier versichert sind, besteht; Martin Woelk, welcher am 1. November 1777 zu Lensitz geboren, im Jahre 1797 von Danzig aus, mit einem Schiffe als Matrose zur See geaangen sein soll und seitdem verschollen ist, und dessen Vermoͤgen mit 12 Sn. 24 sgr. 4 pf. ist;
oder deren Erben und Erbnehmern aufgefordert, sich
in termino G den 1. April k. J. 8848 auf der Gerichtsstube hierselbst, entweder persoͤnlich,
oder durch einen gehorig legitimirten Bevollmäͤchtig⸗
Die Eisenbahn zwiscden Manchester und Liverpool und ihre neuesten Resultate. — Die Kunst des Ueber⸗ setzens (Boethe's Faust in Englischer Prosa von Hay⸗ ward.) — Daniel Defoe. — Der Roman nach der Mode. — Ersteigung des Berges Peter⸗Borte auf der Insel Mauritius. — Zur Gartenkunde. (Englischer und Naliaͤnischer Stil. Franzoͤsische Gaͤrten.) — Edmund Kean. — Bienenzucht. — Bibliographische Mitthei⸗ lungen in 9 Nummern. Holland.
Erinnerungen aus Japan. Von Heinrich Doeuff. —
Bibliographische Mittheilungen. nas Danemark. .
Nordische Literatur 1831—32. — Bibliographische
Mittheilungen.
Polen. 1 Geselliges Leben in Warschau. — Bibliographische
ur die Preußische
n Staaten.
Siebente berichtigte und
von Reichard's Passagier auf der in Deutschland, der Schweiz, nach Venedig, A. dam, Paris und Petersburg. Mit besonderer uͤcksichtigung der Badeorte, der Reise a d. Haln Riesengebirge, der Donau⸗ und Rheinfahrt. Reisehandbuch fuͤr Zedermaung. Rt 2 1 P 2 S . Thierkaͤmpfe bei den Hindus. — Journal⸗Literatur venen Neseh sauber ge ¹ 1 n: 2 2 2„ „ 5 EETEE1ö“ Literatur. Unsreitig der am zweckmaͤzigsten eingerichtet Kommentar uͤber das Yasua, eines der liturgischen sicherste Fuͤhrer auf Reisen, durch sieben Auflage Buͤcher der alten Parsen. — Ueber das Studium des fuͤr augerkannt! — 1 Orienis in Europa. Afrika. Das Vorgebirge der guten Hoffnuns. — Schauspiele im Innren Afrikua's. 1 Nord⸗Amerika. Amerikanisches Theater. — Bibliographische Nach⸗ richten.
Rußland.
Purii Miloslawski, oder die Russen im J. 1612. Von M. J. Sageskin. — Bilder aus der Tuͤrkei, von Max. Heine. — Nomossétje. Oriainal⸗Aufsaͤtze und Gerichte der beruͤhmteren jetzt lebenden Russischer Schriftsteller. — Bꝛbliog aphische Mittheilungen in 2
Nummern. vb indien.
Bei Ludwig Oehmigke in Berlin, Buß Nr. 8, ist so eben erschienen: Dietrich, Dr. A. Flora des Preulsis
Staats. 1r Band, 5s und 68 e ,
„ 8
Mannigfaltiger. 1
Dampfmaschinen zum Kriegzoebrauch. — Die Ge⸗ schosse der alten Briten. Sonderbarketen im Sprachgebrauch der Indo⸗Briten. — Edelmuth einer Tlephanten. — Nachrichten der Cingalesen uͤber die erste Ankunft der Europaͤer in Ceylon. — Latein in polen. — Bemerkung der Redaction. — Zeologisches. — Fortschritte des gesellschafrlichen Lebens zu Sydney — Fortschritte des Christenthums in Travoncore. — Ursprung der Priten. — Die Portugiesischen und die Polnischen Juden in London. — Gekochte und gebraͤ⸗ tene Speisen. — Religroͤses Fest zu Lahore. — Engli⸗ sche Herrschaften und ihre Dienstleute. — Ein neues Trauttspiel von Castmir Delavigne. — Kirchenlieder. — Ehrlichkeir der Araber. — So werden in England die meisten Ehen geschlossen. — Katzenschinder. — Lord Zyron und Miß Marie Chaworth. — Der Neulahrs⸗ tag in Neu⸗York. — Lach⸗ oder Paradies⸗Gas. — Eng⸗ lands Verkehr umsaßt die ganze Welt. — Wirkung des Dampfes. — Zweiloͤpfige Schlange. — Herr P. 5. v. Siebold. — Simon, der Saäutenheilige. — Chi⸗ gesische Methode, die Obstbaͤume fortzupflaͤnzen. — Voͤlker mit schwarzen Zaͤhnen. — Amerikauische Hoͤf⸗ lichkeit. — Merkwuͤrdiges Experiment mit einer Klap⸗ perschlange.
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d epung, verdiente das
die Granden, die 4 Wappen⸗Koͤn rias mit dem entbloͤßten Koͤnigl. Schwerdoe MM. der Koͤnig und die Koͤnigin, 1 ihn⸗
8 a, von ihr Amme getragen, dann die Capitaine der Koͤnigl. Leibwache, der Oh
Die Kirche n An dem (. Erzbischof von Granada dem Kinge
——
FSCtli, Feieeiken
——— —— —— —
Amtliche Nachrichten Wnildes Lages. Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung zu Gumbinnen ist der bisherige Superintendentur⸗Ver⸗ eser, Pfarrer Malkwitz zu Ragnit, zum Superintendenten Dioͤcese Ragnit ernannt worden.
Abgereist: Der Koͤnigl. Schwedische General⸗Konsul, Le⸗ wons⸗Rath von Lundblad, nach Dresden
Zeitungs⸗Nachrichten.
Rklusloend. Nußland. Gb u etersburg, 26. Juni. Se. Majestaͤt der Kaiser
2 ben . Wezin Natalie von Buxhoewden und die Fraͤulein ichelmine von Baranoff, Alexandrine von Schoͤrnwal und hennine Mellin zu Ehren⸗Fraͤulein Ihrer Majestaͤt ernannt. Durch Alerhoͤchsten Tages⸗Befehl vom 15ten d. M. sind 18te und 19ten Infanterie⸗Division neu organisirt worden d sollen fortan als die 14te und 15te gelten; Chef mersteren ist der General⸗Major Schulgin II. und Chef der gteren der General⸗Lieutenant Fuͤrst Gortschakoff II. In diesen Tagen ist hier die Nachricht von dem (im gestri⸗ Blatte der Staats⸗Zeitung erwaͤhnten) Besuche eingegangen, Se. Hoheit der Sultan unserem im Kanale von Konstanti⸗ pel vor Anker liegenden Geschwader abgestattet hat. „Dieser orfall“, bemerken die hiesigen Zeitungen, „ist besonders erkenswerth als erstes Beispiel, daß ein Ottomanischer Be⸗ erscher in eigener Person die Flotte einer fremden Macht be⸗ cht, und als neuer Beweis des unerschuͤtterlichen Vertrauens, ds der Sultan zu den befreundeten Gesinnungen Sr. Majestaͤt Kaisers und zu den Streitkraͤften hegt, die zu seinem Schutz och dem Beschlusse unseres Durchlauchtigsten Monarchen abge⸗ wigt worden sind. Der Sultan hatte zu diesem Besuche den 9. Mai (1. Juni) festgesetzt, und fuͤhrte den Vorsatz aus, wie⸗ vohl die regnigte stuͤrmische Witterung den ganzen Tag fort⸗ em. Um die Mittagsstunde kamen an unser Admirals⸗Schiff Eustach's Gedaͤchtniß“ der Seraskier Chosrew und Muschir chmed Pascha, begleitet von vielen anderen Groß⸗Offizieren und n angesehensten Offizieren der Sultanischen Leibwache. Der hefehlshaber des Geschwaders, Vice⸗Admiral Lasareff, empfing auf den Schanzen mit den gebuͤhrenden Ehren. Sie eigerten sich, die fuͤr die Person ihres Souverains eigens be⸗ immte Admirals⸗Kajuͤte zu betreten, und harrten der Ankunft br. Hoheit in der Gesellschafts⸗Kajuͤte. Nach zwei und einer alben Stunde erschien auf der Rhede das Dampfschiff, f welchem der Sultan sich befand, unter Tuͤrkischer Stan⸗ rte. — In demselben Augenblicke standen auf unsern Schiffen d Fregatten, deren Vertheilung einen Halbmond bildete, die Natrosen auf den Raaen aufgereiht. Mit der Aufziehung der uͤrkischen Flagge auf den Schiffen, verkuͤndete die allgemeine kalve unserer Fahrzeuge mit 21 Schuͤssen von jedem, die An⸗
iherung des Sultans. Hierauf salutirten sogleich die Tuͤrkischen
chloͤsseer und Batterieen der Ufer des Bosporus, im Angesicht on Bujukdere. Es war ein majestaͤtischer Anblick. Nach der Falutation verfuͤgte sich der außerordentliche Botschafter Ruß⸗ nds, General⸗Adjutant Graf Orloff, mit dem Vice⸗Admiral nsareff und dem Muschir Achmed Pascha, auf flaggenden Kut⸗ m, zum Sultan, um ihn zu bewillkommnen und ihm zu npportiren, worauf sie an Bord zuruͤckkehrten. So wie das dampfschiff an den Fahrzeugen laͤngs der Linie unserer Flotte hinzog, ertoͤnte von den Segelstangen ein dreifaches „Hurrah!“ egleitet von Feldmusik und Trommelwirbeln. Bei Annaͤherung n das Admirals⸗Schiff „Eustach's Gedaͤchtniß“ stieg der Sul⸗ n in eine lange, flaggende Gondel, die sich durch die Pracht rer Verzierungen auszeichnete. Am Steuer⸗Ruder saß der Ka⸗ audan⸗Pascha. Als Se. Hoheit das Schiff bestiegen, wurden —, auf der obersten Stufe der Parade⸗Leiter, mit den gehoͤrigen hren⸗Bezeigungen, von dem General⸗Adjutanten Grafen Orloff, im Befehlshaber des Geschwaders und dem Russischen Gesand⸗ n in Konstantinopel, Wirklichen Staatsrath Butenieff, nebst en, Se. Hoheit auf dem Schiffe erwartenden, Tuͤrki⸗ hen Wuͤrdentraͤgern empfangen. Indem der Sultan in je Admiralitaͤts⸗Kajuͤte ging, wandte er seine erste Auf⸗— erksamkeit dem Bildnisse des Kaisers zu, erkundigte sich nach r hohen Person Sr. Majestaͤt und sprach in herzlichen Wor⸗ n sein Dankgefuͤhl fuͤr seinen Durchlauchtigsten Bundes⸗Genossen 6. Bei Besichtigung des Schiffes ruͤhmte der Sultan die erdnung und die außerordentliche Reinlichkeit, vorzuͤglich aber as gute Aussehen und die Haltung der Soldaten. Er bedauerte r, daß sein Besuch, bei so unguͤnstiger Witterung, mit beson⸗ erer Beschwerde fuͤr das Kommando verknuͤpft war. Als der ultan auf’s Verdeck trat, richtete er seine Blicke auf die, an er Asiatischen Kuͤste, in Schlacht⸗Ordnung stehenden Russischen ruppen, die in derselben Minute, auf ein verabredetes Schiff⸗ gnal, ein laufendes Bataillen⸗Feuer eroͤffneten, das durch takt⸗ ßig abgefeuerte Kanonenschuͤsse unterbrochen ward. Die Re⸗ elmaͤßigkeit und Schnelligkeit, womit dieses Manoͤver vor sich allgemeine Lob der Anwesenden, und der bultan fertigte den Muschir Achmed Pascha ausdruͤcklich ins ager ab, um dem General⸗Lieutenant Murawieff die voͤllige ufriedenheit Sr. Hoheit zu bezeugen. — Nachdem der hohe Gast ochmals in der Admirals⸗Kajuͤte gewesen war, wuͤnschte derselbe ie Speise der Matrosen zu kosten, und fand sie nicht nur gesund, son⸗ ern auch schmackhaft. Nachdem der Sultan etwa zwei Stun⸗ een auf dem Schiffe zugebracht, und den General⸗Adjutanten Brafen Orloff und den Befehlshaber des Geschwaders wieder⸗ olentlich seines Wohlwollens versichert hatte, begab er sich, in
fruͤherer Ordnung, auf das Dampfschiff. Auf selbigem angekom⸗ men, wurden Se. Hoheit abermals von Salven des Geschwa⸗ ders und der Ufer⸗Festungen nebst erneuertem Hurrah⸗Ruf be⸗ gruͤßt, waͤhrend die Infanterie⸗Linie am Asiatischen Ufer ein Bataillen-Feuer machte. Noch hatte der Kanonen⸗Rauch sich nicht Fercheilt als das ganze Geschwader mit lauter bunten Flag⸗ en illuminirt war, die erst dann herabgelassen wurden, als das
ampfboot voͤllig aus dem Gesichte schwand. — So schloß diese Feierlichkeit, die ohne Zweifel in den Gemuͤthern der Bewohner der Ottomanischen 8ee; einen lebhaften und angenehmen Ein⸗ druck, zur zunehmenden Befestigung des Freundschafts⸗Bundes beider Maͤchte, zuruͤckließ.“
Die Russischen Zeitungen vom 24sten d. M. geben die (in Nr. 180 der Staats⸗Zeitung enthaltene) Adresse des Finn⸗ laͤndischen Senates an Se. Kaiserl. Majestaͤt waͤhrend Aller⸗ hoͤchstihres Aufenthalts in Helsingfors mit folgendem Vorworte: „Einige der Empoͤrer, deren Haß gegen Rußland und deren Ohnmacht die Ereignisse der Jahre 1830 und 1831 gleich beur⸗ kundet haben, sind in der Verstocktheit ihrer Herzen — ohne die großmuͤthige Verzeihung, die Se. Majestaͤt der Kaiser den Bewohnern des Koͤnigreichs Polen hat angedeihen lassen, zu be⸗ nutzen — in freiwilliger Selbstverbannung, ihren fruͤheren ver⸗ brecherischen Hirngespinsten und unheilvollen Anschlaͤgen zuge⸗ than geblieben. Spaͤter, nachdem sie sich in das Reich geschlichen, haben sie angefangen, Mittel zur Aufregung der Gemuͤther und zur Erneuerung der Schrecknisse des Buͤrgerkrieges zu erspaͤhen. Die Tollkuͤhnheit ihrer Traͤume hat sich noch weiter gewagt: sie ha⸗ ben einander angelobt, nach dem Leben des Landesvaters zu trachten, uͤber dem die goͤttliche, Rußland beschirmende Vorsehung waltet und dem die Liebe getreuer, von gleichen Gefuͤhlen, gleichen Grundsaͤtzen beseelter Unterthanen, schuͤtzend zur Seite steht. Die Wachsam⸗ keit der Regierung hat auch den geringsten Resultaten der ver⸗ brecherischen Anschlaͤge jener Handvoll Unwuͤrdiger vorgebeugt. Viele derselben befinden sich bereits in den Haͤnden der Regie⸗ rung. Dem Allmaͤchtigen sey Dank! des Staates Ruhe blieb unerschuͤttert und wird es bleiben. Die Anwesenheit Sr. Kai⸗ serl. Majestaͤt in einigen Graͤnz⸗Orten aber erheischte die Ergrei⸗ fung besonderer Vorsichts⸗Maßregein; auf solche Weise erhielten die Bewohner des Großfuͤrstenthums Finnland davon Kunde; das durch diese Nachricht erregte Gefuͤhl des Abscheues, und ihre treu⸗unterthaͤnige Ergebenheit fuͤr die geheiligte Person des Monarchen, sprachen sie in dem oben erwaͤhnten Akte aus, wel⸗ chen Se. Majestaͤt in Helsingfors anzunehmen geruhten.“
Waͤhrend der Abwesenheit des Pusct)⸗Minsers, Geheime Rath Daschkow, welcher auf Allerhoͤchsten Befehl eine Reise antritt, wird der Staats⸗Secretair, Graf Panin, die Geschaͤfte des Ministers versehen.
Der Konsistorial⸗Rath Hirschelmann zu Riga ist zum Gene⸗ ral⸗Superintendenten von Esthland und Vice⸗Praͤsidenten des Konsistoriums ernannt worden.
Fuͤr Haͤvre, Rouen und die benachbarten Franzoͤsischen Haͤ⸗ fen ist ein Russisches Konsulat errichtet und der Russische Unter⸗ than Karl Stoffregen zum dortigen Konsul ernannt worden.
Dem Civil⸗Tribunal zu Kaluga und dem ehemaligen stell⸗ vertretenden Civil⸗Gouverneur, so wie der Regierung von Astra⸗ chan sind wegen unrichtigen Prozeß⸗Verfahrens und begangener Ungerechtigkeit strenge Verweise ertheilt worden.
Fuͤr die Communication zwischen Riga und dem Auslande tritt von 1. Juli an auch zu Lande eine laͤngst gewuͤnschte Er⸗ leichterung ein. Seit einigen Jahren schon existirte in Riga eine Diligence, die zweimal woͤchentlich, aber nur bis Mitau, fuhr, und daher oft nur sehr spaͤrlich besetzt war. Von Anfang des naͤchsten Monats wird sie bis Tauroggen gehen, dort mit den Preußischen Posten zusammentreffen und nach erfolgtem Pas⸗ sagier⸗Wechsel zuruͤckkehren. Auf diese Weise werden nun Rei⸗ sende aus Preußen mit der Diligence uͤber Riga und St. Pe⸗ tersburg fuͤr geringe Kosten bis Moskau gelangen koͤnnen.
Zum Andenken an den glorreichen Feldzug gegen die Perser, und an die vom General⸗Lieutenant Krassowski im Jahr 1827 vollfuͤhrte Waffenthat zur Rettung des beruͤhmten Armenischen Klosters Etschmiadsin, läßt der jetzt in Ruhestand befindliche Ar⸗ menische Patriarch Ephraim auf des Klosters Kosten nahe bei demselben ein Denkmal errichten, zu welchem am 21sten Mai, als am St. Nikolaus⸗Tage, der Grund gelegt worden ist.
Fraubdr s(ch.
Paris, 27 Juni. Der Moniteur enthaͤlt in seinem amtlichen Theile die Liste der Wahl⸗Bezirke fuͤr die Wahlen zu den General⸗Conseils in denjenigen Departements, welche mehr als 30 Kantone haben.
Man spricht von einer Reise, die Herr Thiers nach Eng⸗ land unternehmen werde.
Herr Merimée, Requeten⸗Meister und Schriftsteller, gegen⸗ waͤrtig im Ministerium des Innern beschaͤftigt, wird den Posten eines Secretairs bei der Gesandtschaft in Madrid erhalten.
Bei Gelegenheit der Ernennung eines neuen Praͤfekten von Paris bemerken mehrere Blaͤtter, daß die Hauptstadt nur dann werde gut verwaltet werden, wenn sie einen, von den Buͤrgern selbst gewaͤhlten Magistrat habe. „Wir werden“, sagt der Cour⸗ rier français in einem Artikel uͤber diesen Gegenstand, „un⸗ ter dem Grafen von Rambuteau nur eine Fortsetzung dessen sehen, was wir unter seinem Vorgaͤnger gesehen haben. Die Praͤfektur des Seine⸗Departements ist an sich kein so wichtiger Posten, sondern wird dies erst dadurch, daß der Praͤfekt zugleich der erste Maire ist und mit der Administrativ⸗Gewalt die staͤd⸗ tische in sich vereinigt. Als Verwalter des Seine⸗Departe⸗ ments ist er nur ein gewoͤhnlicher Praͤfekt, aber als Verwal⸗ ter der Stadt ist er mehr, als die meisten Minister, denn er hat uͤber ein Budget von 50 Millionen Fr. zu veefuͤgen. Gerade wegen dieses großen Budgets muͤßte Paris vor allen anderen Städten mit der nach der Juli⸗Revo⸗ lution eingefuͤhrten Municipal⸗Verwaltung beschenkt werden, aber gerade deshalb hat man es davon ausgeschlossen. Paris hat die Juli⸗Revolution gemacht, Grund genug, um es in den
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Augen der Regierung verdaͤchtig zu machen; diese zittert bei dem Gedanten an einen waͤhlbaren Pariser Magistrat und glaubt, daß dann die Zeiten der Pariser Kommune in der ersten Re⸗ volution zuruͤckkehren werden.”“ Der Courrier de l' Europe bemerkt: „Die republikanie sche Partei erklaͤrt das monarchische Prinzip fuͤr einen Feind der Revolution und bekaͤmpft dasselbe hartnaͤckig; die parlamentari⸗ schen Formen geringschaͤtzend, stellt sie sich uͤber die Charte und verzichtet auf den Kampf bei den Deputirten⸗Wahlen, von denen sie keinen Sieg fuͤr sich hoffen darf. Sie giebt sich damit aber nicht fuͤr geschlagen, vielmehr macht sie Anspruch darauf, popu lair zu seyn. Sie wendet 88 daher an das Volk, an dessen Be⸗ duͤrfnisse, Vorurtheile und Leidenschaften, erkennt der neuen Re⸗ gierung kein anderes Recht, als das der Gewalt zu, und sucht sich elbst eine Gewalt zu verschaffen, um den Gewaltthaͤtigkeiten der egierung Widerstand zu leisten. Die republikanische Partei will eine Revolution und zwar durch verfassungswidrige Mittel, da sie auf die Deputirten⸗Wahlen und auf die Rednerbuͤhne verzichtet. Bei der jetzigen Ordnung der Dinge laͤßt sich nicht in Abrede stellen, daß sie ein Recht hat, das zu wollen, was sie will, und Alles, was man von ihr verlangen kann ist, daß sie die Gesetze nicht verletze, oder wenn sie dieselben ver⸗ letzt, daß sie stark genug sey, um sich Verzeihung fuͤr ihre Ver wegenheit zu verschaffen oder sogar einen Anspruch auf Ruhm darauf zu begruͤnden. Auch unter der Restauration gab es Re⸗ publikaner, aber damals wagten sie es nicht, mit ihrem Pro⸗ gramm so offen “ Die Charte von 1814 war der Text ihrer Opposition und der Ausgangspunkt aller ihrer revo lutionnairen Plaͤne, und vielleicht wuͤrde es nicht schwer seyn, unter der Schauspieler⸗-Truppe, welche die funfzehnjaͤhrige Ko⸗ moͤdie aufgefuͤhrt hat, einige Republikaner zu finden. Dieser Umstand kann zwei Gruͤnde haben, entweder fuͤhlten sich die Republikaner unter der Restauration zu schwach und isolirt in der Mitte der monarchisch gesinnten Nation, oder die Legitimi⸗ taäͤt hatte etwas Erhabenes, was sie vernichten zu koͤnnen nicht hoffen durften; denn damals bestand noch nicht das Prinzip der Volks⸗Souverainetaͤt, welches alle Buͤrger be⸗ rechtigt, ihrem politischen Prinzip den Sieg zu verschaf fen, und der gesellschaftliche Zustand hatte noch eine festere Grundlage, als die Einsicht des Einzelnen. Jedenfalls hat die republikanische Partei durch die Juli⸗Revolution große Fort⸗ schritte gemacht; waͤhrend es sich unter der Restauration wenig⸗
stens scheinbar nur um die Vervollkommnung der Institutionen der verfassungsmaͤßigen Monarchie handelte, ist jetzt von einer harte nach dem Prinzipe der Revolution, von der
ganz neuen C
Volks⸗ Souverainetaͤt, die Rede; statt, daß es sich damals um Aenderungen in den Wahlen handelte, ist jetzt von einer voll⸗
kommenen gesellschaftlichen Reform, d. h. von einer Umwaͤlzung die Rede. Der Kampf zwischen der richtigen Mitte und der repu⸗
blikanischen Partei kann, im Fall die erstere siegt, nur eine mi
nisterielle Tyrannei, und siegt die letztere, nur eine anarchische Tyrannei zur Folge haben. Hat Frankreich um solcher Resultate willen die Revolution der drei Tage geduldet? Fuͤr Provinzen wuͤrde die Errichtung der Republik nur zur Knecht⸗
die
schaft und fuͤr die Hauptstadt nur zur Allmacht fuͤhren, und
da die richtige Mitte der Doctrinairs nur ein kurzer Halt⸗ punkt auf dem zur Republik fuͤhrenden Wege ist, so koͤnnen die Departements bei derselben keine Rettung vor der despotischen Tendenz von Paris finden; sie muͤssen daher zur Legitimitaͤt zu ruͤckkehren.”
Der Courrier francais meldet: „Einige Blaͤtter haben
ungenaue Angaben uͤber den gegenwaͤrtigen Stand der Frage wegen der Befestigung von Paris enthalten; wir koͤnnen Fol⸗ gendes als zuverlaͤssige Thatsache mittheilen: „Am 21sten d. M hat der Kriegs⸗Minister dem General Bernard den Befehl zu⸗ gehen lassen, die an den Forts Charenton und 'Epine begonne nen Arbeiten einzustellen. Die Arbeiter sind hierauf am 22sten saͤmmtlich entlassen worden. Die in dem Budget fuͤr 1833 und in den fruͤheren Budgets fuͤr die Befestigung von Paris bewilligten Fonds, von denen noch ein Theil in diesem Augenblick disponi⸗
bel ist, werden zur Ausbesserung der Feldschanzen auf den Linien
von Nogent und Noisy verwendet werden. Die Arbeiten an
den Forts sind definitiv aufgegeben.
Der Kampf ist also bis 1
zur naͤchsten Session aufgeschoben, aber selbst die entschiedensten
Anhaͤnger des Systems der einzelnen Forts verzweifeln an ihrer Sache, und geben den ganzen Plan, Paris zu befestigen, fuͤr verloren.“ 3
In Genf wird in Kurzem eine Zusammenkunft der Häͤup ter der legitimistischen Partei stattfinden. Der Graf von Bour⸗ mont und seine Soͤhne befinden sich bereits dort, und der Her⸗
og von Noailles und der Marquis von Dreux⸗Brézé haben Passe dahin genommen.
Der Redacteur des in Marseille erscheinenden Semaphore, der wegen eines Artikels uͤber den Bergeronschen Prozeß der Aufreizung zu Haß und Verachtung gegen die Regierung angeklagt war, ist von dem dortigen Asssisenhofe feeigesprochen worden
Großbritanien und
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ ung vom 26. Juni. (Nachtrag.) Auf den Anteag des Herrn Finch in Betreff der politischen Unionen (siehe das gestrige Blatt der Staats⸗Zeitung) erwiederte Lord Althorp, daß er nach den sorgfaͤltigsten Erkundigungen, welche er uͤber jene Associa tionen eingezogen habe, nicht im Stande sey, sich von der Unge⸗ setzlichkeit derselben zu uͤberzeugen. hat“, fuͤgte er hinzu, „sich auf eine vor zwei Jahren erlassene Pro clamation berufen; aber hat es auch die Umstaͤnde beruͤcksichtigt, unten denen jene Proclamation erlassen wurde? Sie war gegen politische Unionen und Associationen gerichtet, welche sich das Recht anmaßten, ihre Mitglieder auf militairische Weise zu organisiren, mit dem einge⸗ standenen Zweck, denselben Waffen in die Haͤnde zu geben. Dies ist aber jetzt nicht der Fall; denn durch jene Proclamation vor den Folgen ihres Verfahrens gewarnt, verließen die Unionen den
Felianv.
eingeschlagenen Weg, und haben ihn seitdem nicht wieder betre⸗
„Das ehrenwerthe Mitglied