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ten. (Hoͤrt, hoͤrt!) Wenn das ehrenwerthe Mitglied mich fragt, ob ich die sehr große Verbreitung der politischen Unionen uͤber das ganze Land nachtheilig fuͤr die Verfassung des Landes halte, so nehme ich keinen Anstand, ihm ju erklaͤren, daß mir dies allerdings als ein hoͤchst gefaͤhrlicher Zustand der Dinge erscheinen wuͤrde. In einer großen Gesellschaft wer⸗ den uͤber einen Gegenstand immer verschiedene Meinungen herrschen; aber ehe man irgend eine Maßregel zu dem in Rede stehenden Zweck ergreift, muß genuͤgend dargethan werden, daß die Gefahr in einem so ausgedehnten Grade vorhanden ist, um Gewalt zu rechtfertigen. Dies kann man aber, meines Erach⸗ tens, nicht darthun. Ich halte die Unionen in ihrer jetzigen Gestalt fuͤr vollkommen gesetzlich, und da ich die Gesinnung des Volkes kenne, so halte ich ihr Bestehen in diesem Augenblick nicht fuͤr gefaͤhrlich. Sie sind nicht aus der letzten Zeit der Auf⸗ regung hervorgegangen, sondern bestanden schon weit fruͤher, obgleich jene Aufregung ihre Macht und ihren Einfluß allerdings vermehrt hat. Indem ich diese Bemerkungen mache, wird man mich, wie ich hoffe, nicht in Verdacht haben, daß ich parteiisch fuͤr die politischen Unionen eingenommen sey, denn nie haben Versammlungen groͤßere Feindseligkeit gegen die Minister an den Tag gelegt, als diese Unionen.“ (Hoͤrt, hoͤrt!) Herr Cobbert sagte, der ehrenwerthe Antragsteller habe be⸗ auptet, daß die politischen Unionen an einer großen Menge von Aufstaͤnden Theil genommen haͤtten. Er (Herr C.) behaupte, daß kein Fall der Art angefuͤhrt werden koͤnne; bei den Bristo⸗ ler Unruhen habe die politische Union im Gegentheil Alles gethan, um die Ordnung wiederherzustellen, und ihren Anstrengungen sey dies auch groͤßtentheils zu danken gewesen. Aus welchen Gruͤnden wolle man denn die Existenz der politischen Unionen brandmarken? Welches Unheil oder welche Bedraͤngniß haͤtten sie denn veran⸗ laßt? Wenn sie in der That an der Stockung der Bank im Jahre 1797, an dem 22jaͤhrigen Kriege mit Frankreich, an dem letzten Amerikanischen Kriege Schuld gewesen waͤren, — wenn sie der oͤffentlichen Schuld 70 Millionen Pfd. St. hinzugefuͤgt, im Jahre 1819 durch die Annahme der Peels⸗Bill die Lasten des Landes verdoppelt, — wenn sie jaͤhrlich 650,000 Pfd. St. an dreizehn Aristokraten verschleudert, — wenn sie Pensionen und Sinekuren vertheilt haͤtten, um einen Schwarm von Muͤßiggaͤngern zu unterstuͤtzen, waͤhrend sie das Volk Hungers sterben ließen, — dann haͤtte man vielleicht ein Recht, lautes Geschrei gegen dieselben zu erheben. — Da sich Niemand zu Gunsten des Antrages aus⸗ sprechen wollte, so erklaͤrte sich Herr Finch bereit, seinen An⸗ trag zuruͤckzunehmen. Wenn die politischen Unionen, sagte er, wirklich so veraͤchtlich und gefahrlos waͤren, so sey es unnuͤtz, auf seiner Motion zu bestehen. Er koͤnne indessen nicht um⸗ hin, darauf aufmerksam zu machen, daß uͤber diesen Gegen⸗ stand eine seltsame Meinungs⸗Verschiedenheit im Kabinet zu herrschen schiene; denn er habe gehoͤrt, daß ein edler Lord (Melbourne) an einem andern Orte die politischen Unionen als unvertraͤglich mit einer guten Regierung ge⸗ schildert habe. Wenn dem so waͤre, so duͤrfe man dieselben doch wohl nicht dulden. Man habe ihm schon fruͤher gesagt, daß die Minister bei dieser Gelegenheit versuchen wuͤrden, ihre Gegner zu versoͤhnen, und diese Vermuthung habe sich jetzt als richtig erwiesen. Lord Althorp erwiederte Seeree, er halte es fuͤr noͤthig, — nicht eine Erklaͤrung in dieser Hinsicht abzuge⸗ ben, — sondern das fruͤher Gesagte zu wiederholen. Er erklaͤre noch einmal, daß die politischen Unionen in ihrer jetzigen Gestalt nicht ungesetzlich waͤren; wenn sie aber große Macht im Lande erlangten, so wuͤrden sie verderblich fuͤr die Verfassung werden. Der Antrag wurde (wie gestern gemeldet) durch 78 gegen 8 Stimmen verworfen.
London, 28. Juni. Der Fuͤrst von Reuß⸗Lobenstein stat⸗ tete gestern dem Herzog und der Herzogin von Northumberland zu Sion⸗House einen Besuch ab und kehrte Abends nach Lon⸗ don zuruͤck. 8
Es heißt jetzt wieder, daß es noch ungewiß sey, ob der Fuͤrst Talleyrand London verlassen werde; hauptsaͤchlich soll es an der Ernennung eines Nachfolgers haͤngen, und man will wissen, daß der General Flahault diesen Gesandtschafts⸗Posten nicht erhal⸗ ten werde.
Die Times (nach der in Nr. 182 der Staats⸗Zeitung uͤber die Sitzung des Oberhauses vom 25. d. M. Bericht erstattet worden) hatte irrthuͤmlich gemeldet, daß das von dem Herzoge von Wellington zu den Beschluͤssen uͤber die Neger⸗Emanci⸗ pation in Antrag gebrachte Amendement, wonach die Worte „nach liberalen und umfassenden Grundsaͤtzen“ aus der Klausel uͤber die Erziehung ausgelassen werden sollten, angenommen wor⸗ den sey; in ihrem naͤchsten Blatte berichtigt sie nach dem Globe diese Meldung dahin, daß vielmehr gerade das Gegentheil ge⸗ schehen und dies Amendement ohne weitere Abstimmung ver⸗ worfen worden ist.
Im Globe liest man: „Es ist sehr natuͤrlich, daß man an etwas Unangenehmes nicht gern glaubt. Einige Englische Zeitungen, von diesem Grundsatz ausgehend, wollen durchaus nicht glauben, daß Se. Majestaͤt sich uͤber eine neuerliche un⸗ kluge Hartnaͤckigkeit der Bischoͤfe tadelnd ausgesprochen haben. Leicht ist es, die Wahrheit nicht einzugestehen, aber schwer, sie nicht zu fuͤhlen. Niemand weiß besser um diese Sache, als die, welche sich nicht davon wollen uͤberzeugen lassen.“ — Die Morning Chroniele bemerkt in derselben Hinsicht Folgendes: „Die Kirche ist in Gefahr; wenn sie sich aber bei Zeiten warnen laͤßt, ist sie noch zu retten. Daß der Koͤnig deshalb ein Schreiben an den Erzbischof von Canterbury gerichtet, scheint keinem Zweifel unterworfen, da mehrere Praͤlaten kein Geheimniß aus diesem Briefe gemacht und einer oder zwei der hartnaͤckigsten Herren von der bischoͤf⸗ lichen Bank dieses Schreiben sogar fuͤr eine Beeintraͤchtigung der Unabhaͤngigkeit und der Privilegien der Pairs erklaͤrt ha⸗ ben. Ueber den Inhalt des Briefes wissen wir nichts Naͤheres, außer daß das Geruͤcht ihn allgemein als eine Warnung bezeich⸗ net. Wenn aber der Inhalt richtig angegeben ist, so kennen wir keine weisere und ruͤhmlichere Handlung des Koͤnigs. Se. Majestaͤt sind das Haupt der Kirche. Die Bischoͤfe sitzen im Parlament als Revpraͤsentanten der bestehenden Kirche, nicht als weltliche Pairs, oder, mit anderen Worten, sie sind rein geistliche Pairs. Der Scharfsinn und klare Blick des Koͤ⸗ nigs sieht schon im Geist die Klippen, auf welche die Praͤlaten das Schiff der Staats⸗Kirche treiben, und wuͤnscht dem vorzubeu⸗ gen. Se. Majestaͤt haben eine constitutionnelle und religioͤse Pflicht erfuͤllt; Hoͤchstdieselben haben die Bischoͤfe vor der Ge⸗ fahr gewarnt und sind ihr wahrer Freund und der aufrichtige Schutzpatron der Englischen Kirche. Gluͤcklich fuͤr die Praͤlaten, wenn des Koͤnigs Sendschreiben den gewuͤnschten Erfolg hat. Die Bischoͤfe werden gewiß den Zeitgeist nicht verkennen und auf ihr zeitliches Wohl bedacht seyn.“
Die Befoͤrderungen in der Marine sollen binnen Kurzem in derselben Form, wie die Befoͤrderungen in der Land⸗Armee, durch die Hof⸗Zeitung bekannt gemacht werden.
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Aus Demerara sind Nachrichten bis zum 17ten v. M. hier eingegangen. Der neue Gouverneur, Sir. J. Carmichael Smith, war den Tag vorher in einer Kriegs⸗Sloop angekom⸗ men. Es lag dort Alles danieder; die Ernte war schlecht und der Preis der Produkte, ihrer Duͤrftigkeit wegen, sehr hoch; uͤbrigens war die Kolonie gesund. Man war daselbst sehr aͤngst⸗ lich auf die naͤchsten Nachrichten aus England gespannt.
Mievbderland “
Amsterdam, 1. Juli. Der Oberst Koopman ist aus dem Haag hier angekommen; gestern Abend brachte ihm das Musik⸗ Chor der hiesigen Schutterei eine Serenade, waͤhrend welcher der Oberst in Uniform und mit allen seinen Orden geschmuͤckt, aus seiner Wohnung trat und sich der von allen Seiten herbei⸗ gestroͤnten Volksmenge zeigte. Die Gesellschaft „die Rose wird zu Ehren des Seehelden morgen ein Festmahl veranstalten.
Die Berichte aus dem Haag lauten in Betreff einer baldi⸗ gen und voͤlligen Ausgleichung der Hollaͤndisch⸗Belgischen Ange⸗ legenheit sehr guͤnstig. Man erwartet dort die baldige Abreise des Herrn Dedel nach London. B
Am 28sten v. M. ist in Antwerpen das erste Dampfboot aus London nach 26stuͤndiger Fahrt angekommen; fruͤher brach⸗ ten die Dampfschiffe wenigstens 34 Stunden darauf zu.
— — Amsterdam, 29. Juni. Es hat sich im Laufe dieser Woche nichts ereignet, was im Ganzen einigen⸗ erheblichen Einfluß auf die Preise der Staagts⸗Papiere haͤtte haben koͤnnen; dieselben sind deshalb auch beinahe ohne Veraͤnderung geblieben. Preußische Seehandlungs⸗Praͤmienscheine gingen etwas zuruͤck, weil dieselben in Folge niedrigerer Notirungen von Berlin und Hamburg haͤufiger ausgeboten wurden; gleiches Schicksal hatten Spanische Effekten in Folge eines Versuches, hier und in Antwerpen Certisikate von vier⸗ procentigen Vales auszugeben, worin bereits Geschaͤfte auf Zeit zu 55 bis 58 pCt. gemacht worden sind. Die gestern von Paris und London eingegangenen Course von Hollaͤndischen Staats⸗Papieren kauteten etwas flauer, es waren aber mehrere Auftraͤge zum Einkauf an der Boͤrse, wodurch solche ohne Einfluß auf die Course blieben. Der Geld⸗Cours erhaͤlt sich auf 2¾ à 3, pCt. Zinsen. — Wegen Einhaltens der Besitzer von schoͤnem Polnischen und rothen Weizen fand waͤhrend dieser Woche wenig Umsatz in diesen Getraide⸗Sorten statt; es zeigte sich viele Frage nach Kubanka⸗Weizen, von welchem der Vorrath nicht groß ist; die Inhaber erlangten deshalb etwas erhoͤhete Preise. Preußischer und getrockneter Roggen blieben preis⸗ haltend bei jedoch nur maͤßigem Umsatz; Rheinischer Noggen ward bei Partieen niedriger abgegeben; mit Hafer war es flau und still. Man hat bezahlt: fuͤr 127pfuͤnd. alten weißbunten Polnischen Wei⸗ zen 275 Fl; fuͤr 125. 127pfuͤnd. neuen bunten 240.250 Fl; fuͤr 128pfuͤnd. neuen rothen Stettiner 225 Fl.; fuͤr 129. 130pfüͤnd. Ku⸗ banka⸗Weizen 230.233 Fl.; fuͤr 115. 117pfuͤnd. alten Preußischen Roggen 176. 183 Fl.; fuͤr 119pfuͤnd. neuen Rheinischen dito 170 Fl.;
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fuͤr 117pfuͤnd. Archangelschen dito 180 Fl.; fuͤr 115pfuͤnd. getrock⸗
neten Roggen 172 Fl.
ssgien.
Bruͤssel, 29. Juni. Gleich nach Eroͤffnung der gestrigen Sitzung der Repraͤsentanten⸗Kammer verlas der Praͤsident die vom Koͤnige auf die Adresse der Kammer ertheilte (gestern erwäͤhnte) Antwort. Herr von Brouckère nahm das Wort, um darauf aufmerksam zu machen, daß diese Antwort, ehe sie der Kammer mitgetheilt worden, schon in den oͤffentlichen Blaͤt⸗ tern gestanden habe. Er wolle sich daruͤber, sagte er, weiter nicht beschweren, nur muͤsse er in seinem und im Namen der uͤbrigen Mitglieder der Deputation erklaͤren, daß sie Niemanden die Antwort des Koͤnigs mitgetheilt haͤtten, weil sie solches, bevor die Kammer auf offizielle Weise Kenntniß von der Ant⸗ wort erhalten, fuͤr unpassend gehalten haben wuͤrden. Der Präͤsident versicherte seinerseits, daß sie auch von ihm und von den Mitgliedern der Adreß⸗Kommission Niemanden mitgetheilt worden sey. Endlich erklaͤrte auch der Justiz⸗Mi⸗ nister, daß weder durch Vermittelung noch durch Genehmigung des Ministeriums den Journalen die Antwort des Koͤnigs zu⸗ gestellt worden; er wisse durchaus nicht, auf welche Weise oder auf wessen Veranlassung diese Mittheilung erfolgt sey. Die Adresse und die Antwort wurden darauf zum Druck verordnet. — Die von den Ministern verlangten provisorischen Kredite wur⸗ den durch 67 Stimmen gegen eine bewilligt, und ließ sich die Kammer alsdann mehrere Bittschriften⸗Verichte erstatten. Am Schlusse der Sitzung fragte Herr Liedts, ob es wahr sey, daß man eine Convention mit Frankreich in Bezug auf die Kriegskosten abgeschlossen habe? — Herr Dumortier bemerkte, daß der Franzoͤsische Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten in der Deputirten⸗Kammer erklaͤrt habe, daß die Rechte Frankreichs in dieser Beziehung unangetastet blieben, woraus man schließen muͤsse, daß Belgien die Kosten der Invasion tragen werde. Der Justiz-Minister versicherte, daß in dieser Beziehung durch⸗ aus keine Verpflichtungen eingegangen waͤren, und daß die Vor⸗ schlaͤge, die man der Regierung gemacht habe, einstimmig zuruͤck⸗ gewiesen worden waͤren. “ 8 Der Independant giebt folgendes Bulletin uͤber das Be⸗ finden des Herrn Rogier: „Der Zustand des Ministers ist auch gestern beruhigend gewesen. Er hat wenig Fieber. Die angeschwollene Zunge, deren untere Muskeln von der Kugel verletzt worden sind, erschwert ihm das Sprechen und Schlucken. Dieser Zustand hat im Laufe des Tages ziemlich bedeutend zuge⸗ nommen. Der Kopf ist ganz frei geblieben. Der Koͤnig laͤßt sich taͤglich nach dem Befinden des Herrn Rogier erkundigen.“ Bei einem kuͤrzlich zu Antwerpen zwischen dem Lieutenant Plancq und dem wegen seiner Orangistischen Gesinnungen be⸗ kannten Herrn Koelman stattgehabten Duelle wurde Ersterer verwundet und Letzterer sogleich verhaftet. Die Raths⸗ Kammer hat jetzt eine Entscheidung dahin abgegeben, daß gegen Herrn Koelman wegen freiwilliger Verwundung des Ä Planecq ein gerichtliches Verfahren einzuleiren sey. em Journal d'Anyers giebt dieser Beschluß zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Es wuͤrde die Entscheidung der Raths⸗Kammer durchaus kein Vorwurf treffen koͤnnen, wenn sie eine Folge der Gesetze oder der Jurisprudenz waͤre. Dem ist aber nicht so. Die Verhaftung des Herrn Koelman laͤßt sich in gesetzlicher Beziehung gar nicht, hoͤchstens nur als Vorsichts⸗ Maßregel entschuldigen. Das fruͤher verbotene Duell wird jetzt geduldet, weil die Gesetze daruͤber schweigen. Der Franzoͤsische Cassationshof hat so entschieden; und ein Gesetz⸗ Entwurf in Bezug auf diesen Gegenstand, der der Pairs⸗ Kammer vorgelegt worden war, ist zuruͤckgenommen wor⸗ den. Die Duldung des Duells besteht also in Frank⸗ reich, und Belgien wird durch dieselbe Gesetzgebung re⸗ iert. Nach dem in Antwerpen geltend gemachten System haͤtte Herr Gendebien, trotz seiner Unverletzlichkeit als Re⸗ praͤsentant, verhaftet werden muͤssen, da er auf der That ergriffen wurde. Der General⸗Prokurator in Luͤttich haͤtte sich nach sei⸗ nem kuͤrzlich gehabten Duell selbst verhaften lassen muͤssen. — Uebrigens sind wir der Meinung, daß ein Revpraͤsentant waͤh⸗ rend der Session sich nicht selbst angehoͤrt, und jede Heraus⸗ forderung zuruͤckweisen muͤßte, Mirabeau verzeichnete ganz kalt⸗
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bluͤtig die Namen aller der Raufbolde, welche man, als er Volz zen moͤgen, soll geduldet werden. — 2) Wo sich dergleichen Ver⸗ Repraͤsentant war, gegen ihn absandte. zu einem Garde du Corps, ihn aus der Welt zu befoͤrdern: 1 Session stehe ich zu Ihren Diensten; ich muß Ihnen aber merklich machen, daß ich vor Ihnen noch sehr viele Leute friedenzustellen habe. Sie sind der 70ste auf meiner Liste; ist Ihre Nummer.““
Von jetzt an werden die Antwerp bis nach Vliessingen bringen koͤnnen.
Schweden und No⸗ Stockholm, 28. Juni.
Eines Tages sagte Andungen etwa schon gebildet haben, sollen sie sofor
Statuten, welche sie si Direktor der Anstalt abgelie aden. — 3) Ausgenommen vo n Gesellschaften einer Anzahl von Aufsicht und Mitwirkung eines aftlichen Zwecken, zu gemeinse gen oder dergleichen, vereini enn dieselben auf vorherige Anzeige von Uns Eine solche Anzeige mit dem Nan en Lehrer, der theilnehmenden Schuͤler und den getroffenen dungen, erwarten wir demnach jetzt inn eine solche Gesellschaft besteht, oder sich bilden m nter die Rubrik der von nun an verbotenen Verbindung fallen auch le sogenannten Turn⸗Vereine, die von den d und unter ihrer eigenen Leitung bestel ichse Zweck derselben, Uebung und 2 scklihkeit und Staͤrkun
1 t aufgehoben ch aufgestellt haben moͤgen, sollen fert und von diesem Uns zugestellt en Verbote sind diejeni⸗ Schuͤlern, welche sich unter oder einiger Lehrer amer Lekture, zu Disputir⸗ gt haben oder vereinigen moͤchten, ausdruͤcklich geneh⸗ nen des oder der lei⸗
der es sehr I zu Lehe schiaggnd Nach dem Schluͤsse d „„Nach sse d n dem obi
erabredungen, Am 24. d. M. wurde der Koͤngg Namenstag im Lustlager von Ladugaͤrds⸗Feld mit Enthusiasme unter dem Zudrange einer unuͤbersehlichen Zahl Einwohner y Die vom Kronprinzen angefuͤhrten Tud pen defilirten in großer Parade bei Sr. Majestaͤt vorüͤlhge welche zu Pferde saßen, umgeben von einem glaͤn worunter der Koͤnigl. Englische Gesandte Lord Howard de W. den, der Kaiserl. Russische General 1 telen und die den fremden Gesandtschaften beigegebenen Offtzig Der Koͤnig wurde uͤberall mit Freudenrufen und jenen einha gen Beweisen der Achtung und Hingebung begruͤßt, welche bei seinem Anblicke stets kundgeben. Kronprinzessin mit ihren Durchlauchtigsten Kindern erhijg durch ihre Anwesenheit den Glanz des, von schoͤnem Wetter! Abends gab der Kronprinz IJJ. MM. der Koͤnigl. Familie Ball und Souper, welchen die vornehm Beamten mit ihren Gattinnen, alle Mitglieder des diplomatisee Corps und viele Offiziere aus dem Lager beiwohnten. Unterm 17ten d. M. haben Se. Majestaͤt Folgendes ordnet: „Unser hochgeliebter Sohn, Se. K. H. der Kronpm hat gegen Uns den Wunsch geaͤußert, im Laufe des gegenme gen Jahres eine Reise nach Norwegen vorzunehmen, und die Kit nebst einem Theil des Innern, welche Se. K. H. vorhin niche reiseten, zu sehen. Wir pflichten diesem Wunsche um so bei, da die Umstaͤnde Se. K. H. mehrere Jahre der Ge thuung beraubt haben, sich von Unserm treuen Norwegschz Volke umgeben zu sehen, auch weil Se. K. H. auf dieser R. Anlaß haben werden, sich genaue Kenntniß von verschiede oͤffentlichen Einrichtungen des Landes zu erwerben. 2 daneben Unserm hochgeliebten Herrn Sohn Gelegenheit ge wollten, an der Verwaltung des Koͤnigreiches Theil zu neh haben Wir als nuͤtzlich und zweckmaͤßig angesehen, zu befeß wie hiermit geschieht, daß Se. K. H. der Kronprinz waͤ seines Aufenthalts in Norwegen die Functionen eines 2 Koͤnigs ausuͤben soll.“ Deutschland. Diesen Morgen um 8 Uhr ha Majestaͤt der Koͤnig nebst der Prinzessin Wilhelmine und Prinzen Frederik Carl Chrisian Koͤnigl. H it — den Segenswuͤnschen aller Einwohner, unsere Stadt wieder lassen und Ihre Reise nach Kiel auf der neu angelegten Cha Gestern Morgen geruhten des Koͤnigs Majestät, beiden militairischen Buͤrger⸗Corps zu mustern und Ihre zu denheit mit der exemplarischen Ordnung und der Gewandtheit den Manoͤvers zu erkennen zu geben. n Allerhoͤchsten Herrschaften dem Gottesdienst in der lutherisch Hernach besuchten Se. Mro) ⸗saseK eoöͤffentliche Anstalten und geruhten, viele P Mittags war große er Herr Graf von Diepholz (H
Schuͤlern ausgegangen Wenn gleich der lusbildung koͤrperlicher Ge⸗ g der Gesundheit, an sich sehr loͤblich ist, doch daran eben der Corporationsgeist, welcher zu voße Nachtheile mit sich fuͤhrt, als daß er, selbst mit jenem loͤbli⸗ en Zwecke verbunden, geduldet werden duͤrfte. — Um jedoch das ützliche nicht zugleich mit dem Nachtheiligen zu verhindern, indem zie sehr wohl wissen und beruͤcksichtigen, daß die Jugend, neben n bedeutenden geistigen Anstrengungen, welche ihr zugemuthet wer⸗ ftigung bedarf, wollen Wir gymna⸗
allen Klassen gefeiert. glaͤnzenden Cortaag knuͤpft sich
Graf Konstantin van Sut „auch der koͤrperlichen Kraͤ
che Uebungen der Schuljugend unter der Bedin als Theil der Schul⸗Bildung betrach⸗
Die Koͤnigin und gung gern ge⸗
und behandelt
guͤnstigten Festes. — von — b In den Lehrer⸗Kollegien vermittelst specieller Theilnahme und Auf⸗ mreiniger der Lehrer geleitet werden. brer⸗Kollegium solche Lehrer finden, welche sich diesem Zwecke bmen wollen und koͤnnen, welche Zuverlaͤssigkeit der Grundsaͤtze, harakter⸗Festigkeit und Ansehen bei der Jugend und solche aus⸗ zuernde Liebe fuͤr dieselbe besitzen, um das damit verbundene Opfer r Zeit und die Anstrengung nicht zu scheuen, da wird die Schule ch diesen Theil der Erziehung mit bedeutendem Nutzen der Aus dung des Geistes hinzufuͤgen koͤnnen.“ — (Es folgen nun die Be⸗ gungen, unter welchen gemeinschaftliche gymnaͤstische Uebungen sattet werden koͤnnen.)
Dresden,
Wo sich demnach in einem
Juni. In der Sitzung der zweiten Kam⸗ aram 2düsten d. M. uͤberreichte der Secretair Bergmann e Vorstellung der provisorischen Kommune⸗Repraͤsentanten zu ttau, enthaltend ihre Wuͤnsche und Antraͤge wegen baldiger Ffassung vaterlaͤndischer Gesetzbuͤcher, Einfuͤhrung von Friedens⸗ richten und Errichtung eines Handels⸗Gerichts in Zittau, ferner gen Abstellung der Mißverhaͤltnisse in 2 und Gewerbe auf dem Lande, des Hausir⸗Handels und der en Jahrmaͤrkte, und endlich wegen der zweimaligen Gestel⸗ annschaft in einem Jahre, der achtjaͤh⸗ n Dienstzeit und die verbotene Annahme von Stellvertre⸗ Diese Gegenstaͤnde wurden theils der drit⸗ „theils der vierten Deputation uͤberwiesen. Man ging sodann Tagesordnung uͤber, auf welcher der Bericht der zweiten eputation uͤber das Dekret, die Veraͤußerung vom Staatsgute Referent in dieser Sache war der Abgeord⸗ Ueber das betreffende Dekret war bereits der ersten Kammer der Staͤnde⸗Versammlung berathen Modificationen
reff der Handwer⸗
g der militairischen N
mwbeim Militair. Altona, 1. Juli.
oheiten, begleitet reffend, stand. 1 e v. Kiesenwetter. fortgesetzt.
demselben stimmmung
verschiedenen Vormittags haben abgegebene Gutachten trat ersten Kammer im Wesentlichen Bestimmung, wonach jene auf anzutragen, ksgut nicht in zu geringen
Beschlußnahmen i, jfedoch mit Ausnahme derjenigen schlossen hatte, in der zu erlassend sGmindestens in der Regel das Staa rzellen und so veraͤußert werden moͤge, daß zu jeder Baustelle eangemessene Quantitaͤt Landes gegeben werde. b Deputation vorgeschlagen, auf diesen Antrag nicht e dem die Regierung hierin nicht zu beschraͤnken und ihr 3 en sey, nach der Lage der Sache zu verfahren. 1 on der Kammer einstimmig angenommen; so wie ch den uͤbrigen die Zustimmung zu den Beschluͤssen der ersten ummer betreffenden Antraͤgen meistentheils unter geringen Mo⸗ de. Hierauf erfolgte, nachdem sich Koͤnigl. Minister und Kommissarien entfernt hatten, durch amens⸗Aufruf die Abstimmung uͤber den ganzen Gesetz⸗Ent⸗ ef, wobei sich 35 gegen 26 Stimmen fuͤr denselben mit den ntragten Abaͤnderungen entschieden.
Stuttgart, 29. Juni. ammer der Abgeordn
Haupt⸗Kirche beig Koͤnig noch mehrer vat⸗Audienzen welcher auch der Herr bridge) nebst Gemahlin zugegen waren. dends Koͤnigs Maj. und des Prinzen und der Prinzessin Schauspiel mit Ihrer Gegenwart, wo Ih ohl auf Ihrem ganzen Wege dahin, als bei Ihrem Ein in das Haus, die lautesten Beweise der Liebe und Bewunden von den guten Einwohnern des Nachbarstaates erneuert wurd An allen drei Abenden war unsere Stadt allgemein und Theil sehr geschmackvoll und glaͤnzend erleuchtet, und das We der Menge auf den Straßen dauerte ununterbrochen, von! herrlichsten Wetter beguͤnstigt, bis zum anbrechenden Morgenf Das Koͤnigl. Ober⸗Schul⸗. gium hat unter dem 15ten d. M. folgendes Rundschreiben die Vorsteher der gelehrten Schulen hs erlass „Da es zu Unserer Kenntniß gekommen ist, daß sich hin wieder auf den hoͤheren Schulen des Landes Verbindungen Ut den Schuͤlern, besonders der oberen Klassen, gebildet haben, odah bilden im Begriffe sind, welche zunaͤchst von geselligen oder erlaubten Zwecken ausgehen moͤgen, aber gar zu leicht Gelegen u Mißbrauch geben, so halten Wir es fuͤr Unsere Pflicht, die toren und Lehrer auf diesen Punkt besonders aufmerksam zu chen, ihnen Unsere Ansicht daraͤber mitzutheilen und bestimmte! Die Schule, als Lehr⸗ und Erziehn auf das Verhaͤltniß nach dem Vorbilde der Familie, ihr Au merk vorzuͤglich darauf zu richten, daß die moͤglichste Einnn und Liebe unter allen ihren Mitgliedern herrsche; und wenn natuͤrliche Verwandtschaft der Charaktere und besondere Lhg Verhaͤltnisse auch eine groͤßere Annaͤherung Einzelner unter c der, und dadurch mannigfache Gruppen naͤher verbundener Sch bilden werden, so ist doch dieses natuͤrliche Verhaͤltniß weit eutf von geschlossenen Vereinen, mit besonderen Gesetzen, Namen Abzeichen, durch welche, wo sie sich bilden, zu der natuͤrlichen! eine kuͤnstliche und eben dadurch nachtheilige Absonderungh Es entsteht nun ein eigentlicher Corporations⸗Geis⸗ treten Parteiungen, Werbungen, Abneigung und Zwist hinzu, stoͤren das einfache, friedliche Verhaͤltniß, wie sie zugleich die Schuͤler von ihrem naͤchsten Ziele eschaͤftigungen verderben. wesen pflanzt sich in den N
en Schrift dar
og von C. †„ vohrto Abends beehrten Hier hatte inzugehen,
das Hamburger
Vcationen beigetreten wurde.
Hannover, 29. Juni. des Koͤnigreichs erlassen In der gestrigen Sitzung der — en brachte der Abgeordnete Du⸗ tnoy die fortdauernde Cinquartierung zu Tuͤbingen zur S erium um Einschreitung gegen vor⸗ h Der Kriegs⸗Minister ver⸗ hach, den Corps⸗Kommandanten sogleich davon zu benachrich⸗ gen, und erwiederte Aehnliches auf die von einigen Seiten in trag gebrachte Errichtung einer Menage. — De Mosthaf berichtete Namens der M n Gesetz⸗Entwurf, die Rekruten⸗Aushebung fuͤr d 1836 betreffend. Es wurde beschlossen, den Ber d auf die Tagesordnung zu bringen. dann Namens der Geschaͤfts⸗Vertt eisung der Beschluͤsse der ersten K afts⸗Bericht an die verschiedenen Kommissionen. Man bes Bericht, nachdem er gedruckt worden, zu berathen. — Auf in Bericht der Petitions⸗Kommission uͤl iöcesen⸗Geistlichen in Blaufelden,
sch zu Anordnung der Kirchweihe rchen, beschloß die Kammer,
d bat das Kriegs⸗Minist Unregelmaͤßigkeiten.
Der Abgeordnete schriften . 9 ilitair⸗Kommission uͤber 1 ch)/ Schuͤler untereinan
in Beziehung 34, 1835 ericht zu drucken in Derselbe berichtete heilungs⸗Kommission uͤber Zu⸗ ammer uͤber den letzten Rechen⸗
üͤber ein Gesuch der um Verwendung fuͤr ein auf Einen Tag in allen 2 nach einigen, meistens gegen den dmmissions⸗Antrag gerichteten Vortraͤgen, mit 74 Stimmen gen 3, auf dieses Gesuch nicht einzugehen. Am Schluß der itzung erklaͤrte der Geheime Rath von Herdegen, daß er, die laut gewordene irrige Meinung, als werde nach der Finanz⸗Etats der gegenwaͤrtige Landtag sogleich en, zu widerlegen, zu der Benachrichtigung er⸗ daß bloß uͤber die Erntezeit eine Vertagung ein⸗
danken und Bestrebungen der ziehen, und die Zeit zu besseren Neigung zu solchem Corporations nehmern fest und bereitet ste zu der Fortsetzung desselben in hoͤlg gefaͤhrlicheren Folgen
leicht benutzt,
rathung des chlossen werd werden solche se aächtigt sey: zt, um den Einzelnen in
aͤhnliches Treiben auf der Universitaͤt schon im Voraus einzuwe — Es bedarf gewiß nur dieser wenigen Andeutungen, um s. Schul⸗Vorsteher und Lehrer zu uͤberzeugen, wie viele bedeutenh, zwingende Gruͤnde vorhanden sind, durchaus keinen Corporat und Parteigeist auf den Schulen zu dulden, und ihn, wenn er auch Anfangs in einem noch so unschuldigen Gewande da
gleich im Entstehen zu vertilgen. Dem natuͤrlichen Sinne der gearteten Schuͤler wird es leicht begreiflich zu machen seyn, und warum ein solcher Geist nicht geduldet werden duͤrfe, und nicht die Absicht, ihre Freuden und ihre Freundschaften unter, ander zu stoͤren, sondern die Sorge fuͤr ihr eigenes, Wohl die Maßregeln dagegen gebiete; den weniger esetz mit Ruhe und Festigkeit entgegentreren Wir verfuͤgen daher mit Auftrag und Genehmigung des K.
Ministeriums der geistlichen und Unterrichts⸗Angelegenheiten,
durch Folgendes: 1) Keine geschlossene Verbindung zwischen Sch auf den Unserer Aufsicht untergehenen Anstalten, mit beson Namen, Gesetzen oder Abzeichen, bestimmten Versammlung und Orten, welchen Zweck dieselben auch irgend haben 9
Schulen gar Die beiden hiesigen Buͤrger, welche seit letztem Montag noch
dem Asperg waren, sind gestern freigelassen worden und zu⸗
Mainz, 26. Juni. (Schwaͤbischer Merkur.) artige und gewiß dem Geiste unseres aufgeklaͤrten nhrhunderts angemessene und verdienstvolle Unternehmen, dem nialen Erfinder der Buchdruckerkunst, Guttenberg, ein wuͤrdi⸗ Denkmal zu errichten, aus allen Laͤndern Europas unterstuͤtzt d, davon geben die schon eingegangenen Beitr rch die Thaͤtigkeit des Hofraths Star dieser Stadt 400 Fl. beigetragen wor Englaͤnder 5 Guineen; 300 Fl. wu den von einem hohen Un⸗ aannten eingesendet; die Leipziger Buchhaͤndler steuerten 463 doei. Da enießt somit des besten Fortgangs,
wird eine Zierde der Stadt Mainz werden, besonders da daß das Denkmal von dem gefeierten
t das groß
aͤge Beweise ab. kloff in Oldenburg sind den; aus Bristol sandte
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bei. Das Unternehmen
n jetzt gewiß weiß,
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Thorwaldsen, der bei seiner Reise von Rom .
horwald eise nach Kopenhager Mainz besuchen und das Modell seines kuͤnftigen ühenagen mitbringen wird, ausgefuͤhrt werden soll. Auch der rege Main⸗ zer Kunst⸗Verein unterstuͤtzt das Unternehmen auf das kraͤftigste Er allein hat bereits 1500 Fl. beigetragen, und am 18. Juli 1Neache laacte nersece zum Besten des Unternehmens eine ffentliche Kunst⸗Ausstellung, zu welcher er K er Nachbarstaͤdte einladet. 88 vls F
—. — Frankfurt a. M., 29. Juni. Das Geschaäft in Staats⸗ Effekten war waͤhrend der heute zu Ende zegenders hefra nur we⸗
snig belebt; die Schwankungen der Course blieben kaum nennens⸗
werth, und es waͤre fast nichts daruͤber zu melde - ie eingetretene Liquidation fuͤr Ultimo einiges Beeecnetrnns ebe⸗ beigefuͤhrt. Durch den Ueberfluß an Contanten wurden viele De⸗ pot⸗ und Prolongations⸗Operationen ungemein erleichtert; es fan⸗ den daher taͤglich Kuͤndigungen in den Oesterreichischen und Hol⸗ laͤndischen Haupt⸗Papieren statt, wodurch namhafte Quantitaͤten der couranten Fonds in feste Haͤnde und bedeutende Summen baaren Geldes in Umlauf kamen. — Die Tendenz zeigte sich im Allgemei⸗ nen eher steigend, und ungeachtet der flaueren Amsterdamer und Pariser Notirungen, welche in den letzten Tagen eintrafen, blieben doch Metalliques, Actien und Hollaͤndische 2 ½ und 5proc. Obligatio⸗ nen zu jeder Boͤrsestunde pr. comptant gesucht, indem die effektiven Stuͤcke dieser Fonds mangelnd waren. Auf Lieferung in 1 Monat konnte man die Metalliques um *¼ pCt. billiger haben, als gegen baar. — Der Abrechnungstag — diesmal am 28. Juni — ging ohne alle Schwierigkeit voruͤber. Die Variationen in den Coursen der Oesterreichischen Fonds waren sehr gering und die Kauflust blieb vorherrschend. In den Hollaͤndischen Effekten, namentlich den In⸗ tegralen, waren die Ausgleichungen nicht ganz so leicht, weil man bei Lieferung dieses Papier ohne Coupon nehmen mußte, waͤhrend 2 auf den naͤchsten Mongt, mit Coupon versehen, geschlossen wird. Das Gesuch darin war daher sehr schwach und es fanden sich pr. comptant mehr Abgeber, als Nehmer. Oesterreichische Partiale und Preußische Praäͤmien⸗Scheine blieben, der nahen Ziehung wegen, zu etwas besseren Preisen begehrt. Bayerische, Darmstaͤdtische und Preußische 4proc. Obligationen sind fortwaͤhrend gesucht. Fuͤr Spa⸗ nische Rente und unverzinsliche Schuld zeigte sich gleichfalls Frage. Im Wechselhandel ist keine wesentliche Veraͤnderung eingetreten. Amsterdam, Augsburg, London, Hamburg und Leipzig waren willig zu placiren; Paris, Wien und Lyon mehr zu haben, als zu lassen; Berlin K. S. blieb offerirt. Gutes Diskonto⸗Papier ist zu 2 à 2 . pCt. stets unterzubringen. 8—
ERTEEe(ch. „Wien, 24. Juni. (Allgemeine Zeitung.) Ein Engli⸗ scher Courier, der Konstantinopel am ten d. verließ, ist hier durch nach London geeilt. Er uͤberbringt die Nachricht, daß die Armee Ibrahim Pascha's in vollem Ruͤckmarsche begriffen war und daß nun von Russischer Seite auch Anstalten zur Einschif⸗ sung der Truppen getroffen werden. Der Sultan soll zwar dem Grafen Orloff den Wunsch zu erkennen gegeben haben, sich da⸗ mit nicht sehr zu beeilen, weil er Reactionen befuͤrchtet, sobald die Russen abgezogen sind; man glaubt aber, daß Graf Orloff schon um der fruͤher gemachten Erklaͤrungen willen in keinen Aufschub willigen koͤnne, sondern die Truppen unverzuͤglich werde abziehen lassen, sobald er Gewißheit erlangt hat, daß Na—⸗ tolien von den Arabern voͤllig geraͤumt ist. Es wird mit⸗ hin in etwa 14 Tagen das Tuͤrkische Gebiet von allen frem⸗ den Truppen befreit seyn. — Die Zusammenkunft der ange⸗ sehensten Deputirten der Wuͤrttembergischen und Badischen Op⸗ position in Pforzheim wird viel besprochen. Man glaubt an Plaͤne und Verabredungen, die dabei vorgekommen seyn moͤch⸗ ten. Auffallend ist es wenigstens, daß in einem Augenblicke, wo die Deputirten bei ihrer ohnedies so schwierigen Aufgabe auch jeden Schein vermeiden sollten, der zu neuen Mißverstaͤndnissen Anlaß geben kann, sie an einem dritten Örte Zusammenkuͤnfte pflegen, die in gewoͤhnlichen Zeiten schon sonderbar erschienen seyn wuͤrden, setzt aber doppeltes Aufsehen machen. Wenn jene Herren uͤber diese Bemerkungen laͤcheln, so verweisen wir sie nur darauf, wie die Liberalen gleich die Laͤrmglocke anziehen, wenn auch nur der Zufall da oder dort ein paar Maͤnner, die sie fuͤr ihre Gegner halten, zusammenfuͤhrt. ◻△ — C2 . „ .
— In der Schlesischen Zeitung wird die von dem Nuͤrnberger Korrespondenten und nach deimselben von mehreren anderen Deutschen Blaͤttern gegebene Nachricht, daß in Wien kuͤrzlich 7 Soldaten wegen eines Subordinations⸗Vergehens er⸗ schossen worden seyen, fuͤr eine reine Erdichtung erklaͤrt
Schwolz.
Neuchatel, 26. Juni. Nachdem in der ersten Sitzung der hiesigen Landstaͤnde am 17ten d. M. Herr von Chambrier der Versammlung den von dem Vorort uͤbersandten Entwurf zu einer neuen Verfassung nebst dem darauf bezuͤglichen Gutachten des Staats⸗Raths: „Daß der Verfassungs⸗Entwurf, als von
einer ungesetzlich konstituirten Tagsatzung ausgehend, von dem
Kanton Neuchatel nicht in Betracht gezogen werden koͤnne“, vor⸗ gelegt und die Diskussion hieruͤber in dieser und der zweiten Sitzung fortgedauert hatte, wurde zur Abstimmung daruͤber ge⸗ schritten und das Gutachten des Staats⸗Raths mit großer Majo⸗ ritaͤt angenommen, indem sich nur 5 Stimmen dagegen erhoben.
Durch Cirkular vom 22. Juni hat der Vorort den Kanto⸗ nen angezeigt, daß, da sich weder fuͤr, noch gegen den Vorschlag Graubuͤndtens eine Majoritaͤt ergeben habe, er sich nicht befugt glaube, Beschluͤsse zu fassen, wie sie die Annahme des Vorschla⸗ ges noͤthig gemacht haͤtte, und daß er es daher der gewoͤhnlichen Tagsatzung üuͤberlassen muͤsse, uͤber diesen Gegenstand zu ent⸗ scheiden.
Außer⸗Schwyz und Liestal haben sich entschieden gegen die von Graubuͤndten vorgeschlagene Konferenz ausgesprochen; mit⸗ hin faͤllt dadurch die Annahme jenes Vorschlags von Seiten Freiburgs weg, weil sie nur unter der Bedingung geschehen war, daß jene beiden Bezirke beistimmten.
Itgizen. Allgemeine Zeitung enthäͤlt nachstehende Mitthei⸗
„Aus Savoyen, 20. Juni. Die scharfen Untersuchungs⸗ Maßregeln unserer Regierung gegen die Theilnehmer an der Piemontesischen Verschwoͤrung haben mit neuer Strenge begon⸗ nen, seitdem neue Kanaͤle dieses Komplotts entdeckt worden sind. In Turin und Genua sind die Maßregeln selbst gegen Piemon⸗ teser sehr streng; sie duͤrfen sich daselbst ohne besondere Erlaub⸗ niß der Polizei nicht laͤnger als hoͤchstens drei Tage aufhalten, und diese Erlaubniß wird nur selten und mit großen Schwierig⸗ keiten ertheilt. In Genua hatten ganz vor Kurzem wieder Hin⸗ richtungen satt. Mit dieser neuen Strenge haͤngen die Maß⸗ regeln der Franzoͤsischen Regierung zusammen, von welcher auf Ansuchen der Sardinischen fuͤnfundzwanzig Italiaͤnische Verwie⸗ sene, die, wiewohl im Depot zu Moulins, doch durch Korrespon⸗ denzen Theil an dem Piemontesischen Komplott nahmen, ange⸗ wiesen wurden, Frankreich in vierundzwanzig Stunden zu ver⸗
1“ 8 lassen. Sie kamen vorgestern durch Bourg im Departement de
[Ain, von wo sie sich nach der Schweizer Graͤnze verfuͤgen.“
Das Leben in dieser glanzvollen 1b t sich mit keinem in den andern Residenzen Eu⸗ ropas vergleichen: es ist rauschender, blendender — voruͤber⸗ gluͤckliche Vereinigung des Hof⸗ eeres⸗Hafens auf der reichsten und reizendsten isammengedraͤngten, ungeheuern Menschenmasse Eigenthuͤmlichkeit hervor; — Lissabon z nigt alle diese Umstaͤnde, und wie duͤster ist nicht das Leben dort, wie ernst war es nicht daselbst sch
Neapel, 14. Juni 8 EEEöEEö Hauptstadt laͤß brausender. Nicht allein die sitzes und des M Flur bei einer zu brachte diese Eig
on vor dem unseligen Bruder⸗ zwiste; Leben in Neapel ist das Resultat all jener Ver⸗ haͤltnisse bei einem durchaus originellen Volks Charakter, dessen hervorstechendste Eigenschaft eine unverwischbare Genußsucht ist, von der alle tiefern Eindruͤcke abrollen, wie von glaͤnzenden Auecksilber⸗Kugeln. Zwar har kein anderer Ort, kein anderes Land Revolten aufzuzaͤhlen, allein Alles ndet rasch in das Grund⸗Element des heitern Leicht⸗ Es sind Feuer⸗Ausbruͤche, Lava⸗Ergießungen der Kinder des vulkanischen Landes, Wuth und Tod drohend, aber rasch wieder verrauchend, und rings, wie um des Vesuvs Aschenhuͤ⸗ gel, bluͤht ein irdisches Paradies. — heiten der letzten 14 T In der That, welche waͤhrend dieser kurzen;
so vielen Aufruhr, so viele verschwindet rasch wieder
Die verschiedenen Begeben⸗ age draͤngen mir diese Betrachtungen auf. Zusammenstellung von seltsamen Dingen w Zeit in den spaͤrlichen Artikeln uͤber das Innere des Landes von der einzigen offtziellen Zeitung desselben. Die Vermaͤhlung einer Koͤniglichen Prinzessin, ein beendeter Krieg, eine Verschwoͤrung, Kirchen⸗ und Hof⸗Feierlichkeiten, Ball⸗ feste, ein Ausbruch des Vesuvs und neue kommerzielle Associa⸗ tionen, und dabei hoͤrt man kaum von allen diesen Dingen reden, von denen jedes Einzelne in jeder andern Hauptstadt ein tausend⸗ faͤltiges Echo in Salon und Buͤrgerstube gefunden haben wuͤrde. — Nach der feierlichen Werbung des Großherzogs von Toskana ward am 7ten d. M. die Vermaͤhlung gefeiert. Auffallend fuͤr einen Nordlaͤnder war es, wie so durchaus keine oͤffentlichen Feste und Belustigungen bei dieser Gelegenheit stattfanden. Den⸗ noch sind gerade hier die Geburts⸗- und Namenstage aller Mitglie⸗ der der Koͤnigl. Familie, selbst derer, die vermaͤhlt im Auslande leben, Gala-Tage, die der Kalender bezeichnet, und an welchen die großen Theater illuminirt werden. sah, waren einige Kanonenschuͤsse im Augenblicke der Trauung
Ceremonie, ein Tedeum, gesungen in der Schloß⸗Kapelle, d
vom Hofe an- und ausgefuͤllt dem Volke unzugaͤnglich war; Abends der Schloß⸗Platz erleuchtet, die oͤffentlichen Gebaͤude und auch einige Privathaͤuser, und dabei die gewoͤhnliche große Thea⸗ Die Neuvermaͤhlten, der Koͤnig, die beider
Koͤniginnen, die Prinzen, die Prinzessinnen und der ganze Hof⸗ staat erschienen im Theater S. Carlo; das hohe junge Paar trat zuerst ein, und wurde vom Publikum mit Beifall⸗Geklatsch em⸗ Die vornehme Welt gab ihre freudige Theilnahme auf ein paar praͤchtigen Ball⸗Festen kund, die der Oesterreichische Botschafter und der Prinz Corsini gaben, und auf einem spaͤ⸗ teren des Russischen Gesandten, als Nach-Feier in Portici roße Ordens⸗Verleihungen erfolgten sowohl von Seiten des Koͤnigs als des Großherzogs. Alle die 1 dazu der Namenstag des Koͤnigs am 30sten v. M., das leichnams- Fest mit seiner prachtvollen Prozession, eine auf dem Campo in Gegenwart des Hofes, dem Großher Ehren und die Anwesenheit von vielen vornehmen verbreiteten Glanz oder Leben. 1
Alles, was man hoͤrte und
ter⸗Illumination.
se Festlichkeiten,
Sogar der Vesuv, der Monate lang duͤster und rauchlos geschwiegen hatte, gab dem Kaiserlichen Braͤutigam eine feurige Bewillkommnung, einen herrlichen Ab⸗ schiedsgruß der Koͤniglichen Braut. . rauchte er ein paar Tage, dann am 31sten floß ein prachtvoller Lava⸗Strom herab, der sich bis zum 2. mehr oder minder Feuer auf. Die Lava senkte sich in die Ge⸗ gend zwischen Torre del Greco und Torre della Nunciata un⸗
In den letzten Maitagen
Juni vermehrte; dabei stieg
aus sichtbares Feuerbild, SEpo
Fremden, in Haufen ihnen auch der Großherzog. keine Spur mehr, habe er sich nie geregt. Paar ab.
den Berg 0 Schon am Juni zeigte sich und seitdem ist der Vulkan so stille, als Am Sten reiste das hohe neuvermaͤhlte Haar ab. Der Kanonen⸗Donner verkuͤndete den N Einschiffung, denn auf einer Fregatte uͤber Livorno fuͤhrt Leo- pold II. die junge Landesmutter in ihre zweite, schoͤne Heimath. igen Kriege in Tunis ist gar nicht mehr die
Rede, und die ganze Sache wuͤrde schon vergessen seyn, waͤre
teug und besonders die der Damen, auf die An-⸗
kunft des Entschuldigungs⸗Ambassadeurs gespannt, der keine ge⸗ ringere Person seyn soll, als der Sohn des Deys selb 8
eoment der
Von dem eintaͤg
TKArket
Belgrad, 20. Juni. (Schlesische Zeitun aus Bitoglia melden, daß die Bewohner des Tuͤrk liens seit einiger Zeit von Raͤuberbanden auße Horden von mehreren Hund dortigen Gegenden und erlauben sich tigkeiten, wie Raub und Brandscha Reisende, als auch gegen ganze Ortse thum der dort Ansaͤssigen und selbst ihr L und die Landstraßen durchaus unsicher sind. mit allem Grunde, daß die aus Gr karen dieses Unwesen treiben tausend Mann zaͤhlen sollen, so hat bei ilitair noch nichts zur Abw indessen solle aufgeboten waffenfaͤhige
1ͤ1 1g) Briefe ischen Thessa
rordentlich leiden. V hlbewaffnet die alle Arten von Gew zung sowohl gegen einzelne so daß das Eigen⸗ a in Gefahr ist, Man vermuthet iechenland entwichenen Pa selben zusammen dem gaͤnzlichen Mangel endung desselben veranstaltet n nun drei benachbarte P 1 und diese Mannschaft sammeln b n. Gelingt es de ist wahrscheinlich, nach Griech
erten durchziehen wo
„ und da die
werden koͤnnen;
ster uͤber diese zu werden, so
sie sich den daͤß sie sich, ehe
1 enland zuruͤck zu öhalb von Seiten der Grie⸗ thig, um selbige, sobald sie an en und dadurch i betraͤchtliche ch nicht hinlaͤ
Tuͤrken ergeben, wieder ziehen versuchen werden, und chischen Regierung alle Vorsicht noö der Graͤnze erscheinen, zu entwaffn ruhen vorzubeugen, die eine so her Menschen in einem no lich der erforderlichen Anzahl von Staate, verursachen koͤnnten. nige Griechische Handels⸗Br ruͤchte umliefen, welchen zufolge, handlungen wegen noch weiter Griechischen Staates erwartet 1 ben den Ruͤckzug Ibr “ Anstalten b en 8
ena ütsüacLrin 8
noͤglichen Un⸗ Zahl bewaffneter, ro⸗ uͤnglich erstarkten, nament⸗ Militairs noch entbehrenden — Aus Konstantinopel melden ei Bucharest, daß daselbst Ge⸗ die Einleitung neuer Unter⸗ Begraͤnzung des Diese Briefe ge⸗ ahims als nahe vollendet an, wollen aber emerken, die auf b
iefe uͤber B
ausgedehnter werden duͤrfte.
n Abzug der Rus⸗