7 .
Befehl des Kaisers mit einer Waffenstillstands⸗Flagge in das Feeefsar e Lager begeben habe, um den Ober⸗Befehlshaber der feind⸗ lichen Armee, Grafen von San Lourengo, das bewußte Schrei⸗ ben zu uͤberreichen, daß er aber nach vielem Parlamentiren und Hin⸗ und Hersenden von Boten zwischen dem Grafen von San Lourengo und Dom Miguel am Ende mit der schließlichen Ant⸗ wort entlassen worden sey, der Graf von San Laurengo habe mit Dom Pedro nichts zu schaffen und werde dessen Brief nicht annehmen, den er (der Adjutant) daher nach Porto zuruͤckgebracht habe; auch sey ihm gesagt worden, daß der Offizier, der ihn zuerst in das Lager zugelassen, angegeben habe, es sey ein frem⸗ der Offizier da, der an Dom Miguel oder an Se. Excellenz Papiere uͤberbringe, und daß er (der Adjutant) seine Zulassung nur diesem Mißverstaͤndnisse zu danken habe, um dessenwillen uͤbrigens jener Offizier bestraft worden sey. 1 Ueber die Operationen der unter den Befehlen des Herzogs von Terceira stehenden Expeditions⸗Truppen im Suͤden von Por⸗ tugal theilt die vorgestrige Chronica folgende Notizen mit: „Nach den guͤnstigen Ereignissen, welche am 24sten und 28sten des vorigen Monats stattfanden, erfuhr der noch immer zu Faro verweilende Herzog von Terceira, daß die schwachen Streitkraͤfte des Feindes, meist aus Freiwilligen und Miliz bestehend, sich unter dem Kommando des Baron von Molelos eiligst nach St. Bartholo⸗ meo de Messines hin fluͤchteten. Er befahl daher der 2ten Brigade, die Fluͤchtigen auf der Straße nach Loulé zu verfolgen, und er selbst marschirte um Mitternacht an der Spitze der isten Brigade gerades⸗ weges auf Quarteira zu, um eine Vereinigung beider in Nova zu bewerkstelligen und so den Feind zu schlagen und zu zersprengen. Als der Herzog zu Quarteira anlangte, erfuhr er, daß die Garnison von Silves, durch einige Soldaten aus dem Osten Algarbiens verstaͤrkt, um Mittag diese Stadt verlassen und ihre Richtung nach St. Bartholo⸗ meo genommen habe. Auf diese Nachricht er seine Streitkraͤfte zu einem und demselben Marsch und ließ ein kleines Corps so schnell als moͤglich vorruͤcken, um den Feind entweder abzuschneiden oder seine Aufmerksamkeit zu fesseln. Dieser hielt sich jedoch in weiter Ferne, ließ in der urcht, daß unsere Truppen ihm schon auf den Fersen waͤren, 3 Feldgeschuͤtze zuruͤck und verschwand. Da in Folge des Eilmarsches die deiden Brigaden viel Gepack und Munition hatten muͤssen, machten sie am isten d. M. zu St. Bar⸗ tholom und anderen Orten. Am Abend desselben Tages sandte der Herzog ein Faͤger⸗Detaschement in den Landstrich von St. Marcos ab, von wo der Feind sich eiligst zuruͤckgezogen hatte. Um diese Zeit be⸗ mäaͤchtigte sich der Oberst de Mello Breyner, der ein Corps Fran⸗ zosen und National⸗Freiwillige von Villa Real befehligte, der Stadt Alcoutim und setzte von da aus uͤber die Mertola, wo er die ie Nachricht erhielt, daß die Staͤdte Serpa und Moura aufgestanden seyen, und daß die Stadt Beja mit Sehnsucht auf die Amkunft der Truppen der Koͤnigin warte. Die feindlichen Streitkraͤfte setzten ihre Flucht fort und schienen geneigt, ihre Rich⸗ tung entweder auf Sado oder auf Beija zu nehmen; um ihnen dich⸗ ter auf dem Fuß zu folgen und ihnen die letzte Richtung abzu⸗ schneiden beschloß der Herzog, nach Almodovar zu marschiren, mit der Absicht, durch diese Stadt direkt in das Herz von Alemtejo ein⸗ üdringen, da sich das ganze Land jenseits des Guadiang so wie der Küstengrich bis Sant Jago, de Cacem von freien Stuͤcken zu Gun⸗ sten der Konigin erklaͤrt und die Stadt Odemira bereits eine De⸗ putation an den Herzog abgesandt hatte. Am Iten, als er gegen Almodovar marschirte, ward er von dem entscheidenden Siege benach⸗ tigt, den der Admiral Visconde Cape St. Vincent uͤber das feindliche Geschwader errungen hatte, welches sich jetzt in unserer Gewalt besindet, mit Ausnahme zweier kleineren Schiffe, deren Schicksal noch unbekannt ist. Diese Nachricht brachte eine Verzo⸗ erung in seinen Marsch, weil er ein Detaschement nach Lagos senden mußte, um die Gefangenen des genommenen Geschwaders, uͤber 3000 an der Zahl, in Obhut zu nehmen; groͤßtentheils baten die⸗ selben jedoch bald darauf um die Erlaubniß, in den Dienst der Koͤ⸗ nigin aufgenommen zu werden, und dies wird den Herzog in den Stand setzen, seine Operationen in Alemtejo ungehindert fortzusetzen, was er am Sten d. thun wollte, nachdem er bereits die Nachricht erhalten hatte, daß einige constitutionnelle Corps in diese Provinz vorgeruͤckt seyen. Der Herzog von Palmella schreibt aus Lagos vom 8ten d. M., daß er ganz Algarbien in gerichtlicher und administrativer Hinsicht schon vollständig organisirt habe, und daß in der ganzen rovinz die Koͤnigin und die Charte proklamirt worden; es giebt einen noch so unbedeutenden Ort mehr daselbst, wo die Regierung der Koͤnigin nicht anerkannt waͤre. In den bedeutendsten Staͤdten und Flecken werden National⸗Bataillone organisirt, und einige der⸗ selben waren kaum gebildet, als sie schon abmarschirten, um sich den Expeditions⸗Truppen anzuschließen, die sich durch diese Ver⸗ staͤrkungen und durch den taͤglichen Zulauf von Mannschaften, den sie erhalten, in den Stand gesetzt sehen, entscheidende Operationen gegen den Feind zu unternehmen. Die Muͤndung des Guadiana wird von einer aus den Briggs „Villaflor und „Audaz“ und eini⸗ gen Kanonierboͤten bestehenden Flottille besetzt gehalten, welche Schiffe saͤmmtlich, mit Ausnahme des ersten, fruͤher zu dem Ge⸗ schwader Dom Miguels gehoͤrten.“ — — In einem von der Times mitgetheilten Privat⸗Schrei⸗ ben aus Porto vom 14. Juli heißt es: „Man versichert, der Feind mache sehr große Zuruͤstungen zu einem Angriff auf die Stadt. Der Erfolg des letzten Versuchs am 5ten d. war ihm sehr unangenehm, und der Brigadier Guedes, der bei jener Ge⸗ legenheit das Kommando hatte, ist in Ungnade gefallen; auch Sir John Campbell, der zu den Angriff gerathen hatte, hat etwas an Kredit verloren. Die Bourmonts, Vater und Sohn, sind angekommen und vorigen Donnerstag, begleitet von den Baronen Clausel und Ferrier, Vicomte Duchalet, Baron Bras⸗ saget und einer großen Anzahl anderer Offiziere, saͤmmtlich Fran⸗ zoͤsischen Royalisten, im Hauptquartier Dom Miguels erschienen.“
Griechenland.
Die Zeitung von Korfu vom 8. Juli sagt: „Der Chef der Rebellen, die Arta verheeren, der beruͤchtigte Tafil Busi, warf sich, da er sich von den von dem Pascha von Janina ausgesand⸗ ten Truppen verfolgt sah, auf das Griechische Gebiet, wo er in die Haͤnde der Griechisch⸗Bayerischen Truppen fiel. Man ver⸗ sichert, er werde dem Sultan ausgeliefert werden. Viele der ihn begleitenden Palikaren wurden gefangen, und sollen nach der ganzen Strenge der Gesetze bestraft werden. Eine Goelette, die so eben von Missolunghi und Patras ankam, berichtet, daß Alles vollkommen ruhig in Griechenland und jede Spur der Anarchie verschwunden sey. Ueberall hoͤrt man die Sorgfalt loben, welche die edle Regentschaft anwendet, um dem Lande regelmaͤßige In⸗ stitutionen zu geben, und Griechenland gluͤcklich und frei zu machen. Besonders macht sich der Praͤsident der Regentschaft durch seine Freisinnigkeit und sein angenehmes, leutseliges Wesen beliebt. Fortwaͤhrend erscheinen viele Gesetze und Verordnungen. Besonders beschaͤftigt die Regentschaft Wissenschaft und Unter⸗ richt. Plato, dessen Werke unter Capodistrias mit einer Art Interdikt belegt waren, wird in allen hoͤhern Schulen gelehrt, gleich allen andern Philosophen und Schriftstellern, die das alte Griechenland verherrlichten.
Rio⸗Janeiro, 4. Mai. Bei der Schließung der außer⸗ vrdentlichen und Eroͤffnung der ordentlichen Session der allge⸗ meinen gesetzgebenden Versammlung am 3. Mai d. J. hat die
Halt und erwarteten die Ankunft dieser Sachen von Faro e sain- 1 M. Schenk zu
Regentschaft eine Botschaft an dieselbe gerichtet, welche damit 59 die Aufmerksamkeit der Versammlung auf die ernstlichen Unannehmlichkeiten zu lenken, die aus einem fehlerhaften Muͤnz⸗ Systeme hervorgehen. Sie zollt dem Andenken der verstorbe⸗ nen jungen S Paula Marianna den letzten Tribut. Sie wuͤnscht sich Gluͤck zu den Beziehungen guten Vernehmens welche fortwaͤhrend zwischen Brasilien und den fremden Maͤch⸗ ten bestehen: Preußen und Sachsen haben schon auf die an 1 ergangenen Mittheilungen von der Throngelangung Pedro's J. geantwortet. In den Provinzen Ceara und Maranhao ist die Ruhe hergestellt, noch aber nicht auf den Graͤnzen von Pernambuco und Alagoas, und bleibt es schwierig, der Beendigung der Empoͤrung in diesen Gegenden ein Zielzu bestimmen, der oͤrtlichen Schwierigkei⸗ ten und des Mangels an regulairen Truppen wegen. Die Comarca von Rio Regro und Para hatten sich in Folge einer aufruͤhrischen Bewegung unabhaͤngig erklaͤrt, einen Praͤsidenten und Truppen⸗Befehlshaber ernannt, allein die Ankunft eines gewaffneten Fahrzeuges an der Barre reichte hin, um Alles wie⸗ der in die fruͤhere Ordnung zu bringen. In Matto grosso schlossen sich 50 Soldaten einem factionistischen Haufen an, es 8 aber wenig Muͤhe gekostet, sie zur Pflicht zuruͤckzufuͤhren. Endlich hat auch bei der Abwesenheit des Praͤsidenten der Pro⸗ vinz Minas Geraes der Geist der Zwietracht seinen Einfluß dahin zu verbreiten vermocht; es brach dort in der Nacht vom 22sten Maͤrz eine Empoͤrung aus, so wie es auch in mehreren andern Provinzen Bewegungen gegeben; jedoch hegt die Regent⸗ schaft die Hoffnung, daß bald die Ordnung auf allen Punkten des Kaiserreiches bergestellt seyn wird.
CsVlan d.
Berlin, 30. Juli. Im April d. J. wurden bei Ausgra⸗ bung eines Kieslagers auf dem Muͤhlberge unweit C im Schweinitzer Kreise des Reg. Bez. Merseburg, mehrere heidni⸗ sche Graͤber gefunden, welche ihres bedeutenden, außerordentlich gut konservirten Metall⸗Gehalts wegen besonders merkwuͤrdig und interessant sind. Durch die Aufmerksamkeit, die der Prediger Stolzenhayn und der Ober⸗Steuer⸗Controleur Grolock zu Schlieben diesen Graͤbern schenkten, wurde es moͤg⸗ lich, den Inhalt derselben genau zu ermitteln. In dem einen Grabe fand man unter einer mit einem eisernen Deckel versehe⸗ nen Aschen⸗Urne ein fast zwei Ellen langes Schwerdt und um die Urne herum in symmetrischer Ordnung zwei Beile, fuͤnf Lan⸗ zenspitzen, eine Scheere und allerhand Eisenwerk. In einem andern Grabe fand man außer der mit menschlichen Knochen— Ueberresten gefuͤllten Urne eine Scheere, zwei Messer, ein Beil, mehrere Schnallen von unbekannter Metalldraht⸗Masse, zwei Haken u. dergl. mehr. In einem dritten Grabe befand sich ebenfalls eine Urne; außerdem lagen aber darin zwei Lanzen⸗ spitzen, ein Sporn von eigenthuͤmlicher Gestalt, ein groͤßeres und ein kleineres Beil, mehrere Stuͤcke Eisen und Kupferblech, ein gruͤner starker Glasring, ein zusammengerolltes Stuͤck Kupfer⸗ draht, eine Messerklinge und das Bruchstuͤck eines Griffels vom feinsten Silber. Alle diese Gegenstaͤnde sind von einem Sach⸗ kenner, dem Kreis⸗Physikus Dr. Wagner zu Schlieben, an die Sammlungen des Thuͤringisch⸗Saͤchsischen Vereins zu Halle ab⸗ gegeben worden, welcher der Uneigennuͤtzigkeit desselben schon mehrere hundert Stuͤck der interessantesten vaterlaͤndischen Alter⸗ thuͤmer verdankt. Einen ausfuͤhrlichen Bericht des Dr. Wagner uͤber diesen Fund und eine getreue Abbildung desselben wird der de h⸗ Jahres⸗Bericht des Thuͤringisch⸗Saͤchsischen Vereins iefern.
— Der in Breslau verstorbene Ehren⸗Domherr und Alumnats⸗Direktor Sobiech hat in dem von ihm hinterlassenen Testamente zu einer Stipendien⸗Stiftung fuͤr Studirende 1000 Rthlr. ausgesetzt.
— Im verflossenen Monate wurden im Regierungs⸗Bezirk Achen 1047 Kinder (575 Knaben und 472 Maͤdchen) geboren und es starben 769 Individuen, worunter 383 maͤnnlichen und 386 weiblichen Geschlechts; Zuwachs 278. Unter den Gestor⸗ benen befand sich der Leder⸗Fabrikant und Gutsbesitzer Johann Hubert Cavens zu Malmedy, der sich um seine Vaterstadt auf mannigfache Weise und zuletzt noch durch die Stiftung eines Waisenhauses sehr verdient gemacht hatte und dessen Verlust daher von seinen Mitbuͤrgern schmerzlich empfunden wird. 1u1“
u Den 30. Juli 1833. Fonds- und Geld-Cours-Zettel.
. Brief. Tela] —-——— — St.- Schald-Sch. 97 ⅝ 96 ¾
Pr. Engl. Anl. 18. 103 ¾ Pr. Engl. Anl. 22. 103 ¾ Pr. Engl. Obl. 30. 92 Präm. Ich. d. Sceh. 52 ½ Kurm. Obl. m. I. C — Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.
Elbinger 6do0.
Danz. do. in Ph. Westpr. Pfandbr.
8 “
Amtl. (Preuss. Cour.) 27ꝗI. rief. Geld. Urnrm. nmnaemn Grofshz. Pos. do.] 4 — 1101 ½ Osipr Piandbr. 4 100 ½ Pomm. do. 4 1054 Kur- u. Neum. do. 4 106 105. Schlesische do. 4 1106 ¾ Rkst. C. d. K.- u. N. —] 65 ½ Z.-Sch. d. K. u. N. 66
IHIoll. vollw. Duk.
Neue do. 18 ½ Friedrichsd'oc .. 13 ½ 13 D)isconto . . . . . 4 5
Preuss. Cour.
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Kurz 2 Mt. Kurz
Amsterdam dito vööööööö dito 2 RMt. 150 ⅔ London 3 Mt. 6 25 a1ö1“**“ 2 Mt. — Wien in 20 Xr. Fl. 2 Mt. Augsburg 50 Fl. 2 Mt. Breslau 100 Thl. 2 Mt. 8 2
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e64A* 100 Thl. Tage Frankfurt a. M. V7Z. . . . . . . 150 Fl. Mt.
Petersbur 100 Rbl. 3 Woch. Warschau 600 Fl. Kurz
* 8
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 25. Juli. W“ Niederl, wirkl. Schuld 49. Ausgesetzte Schuld —. Kanz-
Bill. 23. 698 102 ½. Neap. —. Oesterr. 92 ½. Preuss. Prämien-
Scheine 91. Russ. (v. 1828) —. (V. 1831) 91 ½. 53 Span. 68 ½½.
3 ⅛ do. 44 ⁄.
Antwerpen. 24. Juli.
5 8 Span. 68 ¼. 3⁄. 8
58 Belg. 94 ½. .
1
25 Sgr.; Erbsen
Paris, 24. Juli.
¹Buchdrucker Villet⸗Collignon zu
Koenigliche Schauspiele. Mittwoch, 31. Juli. Im Schauspielhause: Der erste Lustspiel in 3 Abtheilungen. Hierauf: Wohnungen zuꝛ then, komisches Gemaͤlde in 5 Rahmen, von L. Angely. Donnerstag, 1. August. Im Opernhause: Auf l Iphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abt eilungen, ma
Madame Schechner⸗Waagen bestellt gewesenen Billets Mittags 2 Uhr in dem Billet⸗Verkaufs⸗Bureau abholen sen, widrigenfalls solche dann anderweitig verkauft werden
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des erste ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. 1 G 8 8 ö Jugust 81 2een 1 Zur 8 b 8 1“
erhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt de nigs, S 1¼ 8 98 6 Wilhelm III., unter Direction des Koͤnigl. General⸗Muss Amtli ch e Na ch r ch ten. tors, Ritters Spontini: Festmarsch, Sr. Majestaͤt dem Kronik des Tages. Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Regierungs⸗
zugeeignet von demselben. Hierauf: Rede, verfaßt von 6 Elsholz, gesprochen von Madame Crelinger. Dann: Voll
sessor Albert Schulz zum Regierungs⸗Rath und Justitia⸗ sbei der Regierung zu Magdeburg zu ernennen geruht.
den Preußen gewidmet von Spontini. Und: Zum erse Mathilde von Guise, Oper in 3 Abtheilungen; Mus Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Professor der heologie an der Universitaͤt in Leipzig, Dr. Hahn, zum or⸗
Hummel.
utlichen Professor in der evangelisch⸗theologischen Fakultaͤt der versitaͤt und zum evangelischen Konsistorial⸗Rath im Kon⸗ forium zu Breslau zu ernennen, und die fuͤr denselben ausge⸗ sigten Bestallungen Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.
—.——, — 8
Musik von Gluck. (Madame Schechner⸗Waagen: Iyf als letzte Gastrolle. Herr Hammermeister: Orest.) — Es wird ersucht, die zu der letzten Gast⸗Darstellu 5 21 1 89
—x
Koͤnigstaͤdtisches Theater.
Mittwoch, 31. Juli. Der Barbier von Sevilla, Oper in 2 Akten, aus dem Italiaͤnischen von Kollmam sik von Rossini. (Dlle. Sabine Heinefetter: Rosine, Gastrolle.) In der Scene am Klavier wird Dlle. h eine Arie von Donizetti singen.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und in des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
82
Bekanntmachung. * zu densenigen Domainen⸗Pfandbriefen, deren Zinsen nicht i emer ritterschaftlichen oder landschaftlichen Kasse, sondern eckt hirr bei der Staats⸗Schulden⸗Tilgungs⸗Kasse zu erheben d, wird die Kontrolle der Staats⸗Papiere, Tauben⸗Straße dr. 30, vom 1. September d. J. ab 1 neue Zins⸗Coupons Series IV Nr. 1 bis S her die Zinsen vom 1. September 1833 bis Ende August 1837 zreichen. Zu diesem Behufe sind ihr die Pfandbriefe im Ori⸗ nal nebst einem Verzeichnisse, wozu bei derselben die Formulare entgeltlich verabfolgt werden, vorzulegen, wogegen außerhalb erlin bei den Regierungs⸗Haupt⸗Kassen dergleichen Formulare erhalten und die Pfandbriefe zur weiteren Besorgung der is⸗Coupons abzugeben sind. Berlin, den 23. Juli 1833. Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. 1“ 6z) Rother. v. Schuͤtze. Beelitz. Deetz. v. Lamprecht.
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 29. Juli 1833 Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf.; Rogge 1 Rthlr. 15 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr., (alter) 5 Sgr.; b Gerste 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf.; Haftr1 auch 25 Sgr.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 5 Sgr., auch! 27 Sgr. 6 Pf. und 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf.; Roggen 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.: Hafer 28 Sgr. 9 „% (schlechte Sorte) 1 Rthblr. 12 Sgr. 6 Pf. Sonnabend, den 27. Juli 1833. Das Schock Stroh 7 Rthlr 5 Sgr., auch 6 Rthlr.; da ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
2—
Neueste Nachrichten.
Die hiesigen Zeitungen besc sich noch immer vorzugsweise mit der Frage uͤber die Fon mit der bevorstehenden Musterung der National⸗Garde Ministerium und seine Anhaͤnger bieten Alles auf, um tional⸗Garde von dem Rufe: Keine Bastillen! abzuhalten Deputirte, Herr Ganneron, hat, als Oberst der zweiten zu diesem Behufe einen Tagesbefehl erlassen und denselben einzelnen National⸗Gardisten seiner Legion uͤbersandt. ( liche Obersten haben außerdem Massen von Exemplaren der machung erhalten, welche die Polizei vor einigen Tagen ließ und worin die Versicherung wiederholt wird, daß d beiten erst dann fortgesetzt werden sollen, wenn die Kamn genehmigt und die dazu erforderlichen Fonds bewilligt werden. Die ministeriellen Blaͤtter fahren fort, die Garde vor jeder aufruͤhrerischen Ausrufung zu warnen u den darin auch von den Journalen der Dupinschen Parn sogenannten kiers-patti, dem Temps und dem Constit nel, unterstuͤtzt.
Das Journal de Paris ecklaͤrt die vom Courric cais gegebene Nachricht, daß in einem vorgestern ge Minister⸗Rathe die Aufloͤsung der Deputirten⸗Kammer! sen worden sey, fuͤr falsch, weil erstens der Minister⸗Rat gestern gar nicht versammelt gewesen und zweitens die uͤber die Aufloͤsung der Kammer in demselben noch ni haͤndelt worden sey.
Die heutigen Blaͤtter enthalten ein Schreiben der! von Saint⸗Leu an Madame Savage de Faverolles, won stere die von einem angeblichen Baron von Scheelten in Namen herausgegebenen Memoiren fuͤr durchaus unee. fuͤr eine Compilation aus den bereits vorhandenen Biogre hingegen den bei Didot erschienenen Briefwechsel Napolce Josephinen, und der Letzteren mit der Herzogin von C ihrer Tochter, fuͤr echt erklaͤrt.
Das Zuchtpolizei⸗Gericht in Bar⸗le⸗Duc hat den 3000 Fr. und den Buch Petit zu 1000 Fr. Geldstrafe verurtheilt, weil sie die Rede, welche der Oberst Bricqueville gegen das Ende der Session in der Deputirten⸗Kammer gegen den Marschal⸗ hielt, gedruckt und verkauft haben. .
Aus Bordeaux wird unterm 19ten d. gemeldet, daß! zuvor dem ministeriellen Deputirten Roul unmittelbar ner Ankunft von den dortigen Republikanern eine Katzen gebracht worden ist. Da die Be ns nicht einschritt, so
11““
gs⸗Naächricht
Ausland.
Rußland.
St. Petersburg, 24. Juli. Se. Majestaͤt der Kaiser hen dem ersten Secretair der Russischen Gesandtschaft zu 8 den; Kollegien⸗Rath Kruͤdener, den Kammerherrn⸗Schluͤs⸗ nrliehen.
Der General raf von Tatischtscheff, ist am 29sten v. gegangen.
Die Nordische Biene enthaͤlt folgendes Schreiben aus ujukdere vom 29. Juni: „Heute wohnte der Sultan einem ereitium der Russischen Truppen auf der Flaͤche Chunkiar⸗ elessi bei, wo fruͤher die große Parade statt gefunden hatte. iiese militairische Uebung wuͤrde mit einem Bataillon Infan⸗ ie, einem Bataillon Jaͤger und zwei Kanonen ausgefuͤhrt. ter Sultan hatte versprochen, um die Mittags⸗Stunde zu er⸗ einen, traf aber erst gegen 2 Uhr ein. Vom Begler⸗Bei⸗Pal⸗ e aus bestieg der Großherr sein vom Englaͤnder Kelly kom⸗ andirtes Dampfschiff und wurde bei seiner Ankunft von drei r Chunkiar⸗Iskelessi vor Anker liegenden Russischen, Englischen nd Franzoͤsischen Fregatten unter dem Donner des Geschuͤtzes gruͤßt; die beiden letzteren Schiffe waren mit einer Menge aggen geschmuͤckt. Der Franzoͤsische und der Englische Am⸗ ssadeur mit ihrem Gefolge, der Oesterreichische Internuntius d der Preußische Gesandte, welche der Sultan besonders ein⸗ saden hatte, gingen ihm bis an das Ufer entgegen. Der herordentliche Botschafter Rußlands, Graf Orloff, der General kurawjeff, mit einer glaͤnzenden Suite, und der Russische Gesandte, 7. v. Butenjeff, mit seinem Gesandtschafts⸗Personale, empfingen nSultan beim Austritt aus der Schaluppe, in welcher er ans nd gefahren war. Dieses von einem geschickten Amerikanischen schiffs⸗Baumeister, der im verflossenen Jahre in Konstantinopel arb, gebaute Fahrzeug zeichnet sich durch seine schoͤne Form ie durch den an ihm verschwendeten Reichthum aus. Zwanzig liß, nach Europaͤischer Art, gekleidete Matrosen ruderten das kot mit einer bewunderswuͤrdigen Schnelligkeit. Der Sultan ate einen gruͤnen Harwani (einen Mantel oder vielmehr bis
den Knien herabhaͤngenden runden Mantelkragen) mit einem ustcht stehenden, reich mit Gold gestickten und mit Diamanten
him Kragen um. Sobald er ans Land getreten war, setzte
scchzu Pferde und begab sich an den Ort, wo die Truppen lscestellt waren, begleitet von einem zahlreichen bunten Gefolge, welchem die glaͤnzendsten Civil⸗Uniformen aller Nationen mit⸗ unter denen der Russischen, Tuͤrkischen, Franzoͤsischen
d Englischen Militairs hervorschimmerten. Unsere Truppen pfingen den Sultan, wie das erstemal, mit den ge— ühnlichen militairischen Ehren⸗Bezeugungen und einem lauten purrah! Nachdem er an der Fronte im Schritt voruͤber titten war, begab er sich nach der Anhoͤhe, wo die Tuͤrkische avallerie mit den Russischen Truppen steht, und von wo aus an einen großen Theil der Flaͤche uͤbersehen kann. Hier wa— zwei Zelte aufgeschlagen; das eine fuͤr den Sultan, das an— Nacht vom 20sten auf den Listen ist weder auf dem 2 8 füͤr die Mitglieder des diplomatischen Corps. Nachdem der noch in der Quarantaine⸗Anstalt ein neuer Erkrankungsseoßherr vom Pferde gestiegen war, unterhielt er sich, ehe er gekommen. i sein Zelt trat, eine Zeit lang mit den auslaͤndischen Gesand⸗
Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 30. 1m nd erkundigte sich unter Anderem nach dem Befinden ihrer 104. 40. 3proc. pr. compt. 77. 20. fin cour. 77. 25. Warchen. — Sobald der Großherr sich in sein Zelt begeben Neap. pr. compt. 91. 80. fin cour. 91. 90. 5proc. Span. ite, fing das Exercitium an, konnte aber wegen der großen 69 ¼. gproc. do. 43 ¼. 5proc. Belg. Anl. 95 ½. bproe t, obgleich die Soldaten ohne Naͤnzel waren, nur eine sche 91. nde lang fortgesetzt werden. Beide Bataillone entwickelten Frankfurt a. M., 27. Juli. Oesterr. 5proc. Mett
Linie und zogen, mit ihren zwei Kanonen in der Mitte, 96,1%. 4proc. 87 ⅛. 87 ⅛. 2 ½proc. 53 ½¼. G. 1proc. 23. Br. dem Sultan voruͤber, bildeten Kolonnen, ein Quarré, und Actien 1531. 1529. Part.⸗Obl. 137 ½. Loose zu 100
4 wieder eine Fronte in zwei Linien, ein Bataillon hinter
Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832. 92 ½. 92 ½¾. Poln. Loose b enchndern; hierauf wurden Jäͤger ausgeschickt, um den ver⸗ 7 akt ichen Feind zu recognosciren; die Uebung endigte mit einem von
Redacteur Cottel. maßigen Kanonenschlaͤgen unterbrochenen Lauffeuer. Die
Zeitun
B e
der Infanterie und Mitglied des Reichsraths, M. hierselbst mit Tode
dadurch die Ordnung und Ruhe nicht weiter gestoͤrt.
Die Polizei in Nantes hat vor Kurzem daselbst brik entdeckt, in welcher Ringe mit der Inschrift: Es let rich V.! Die Herzogin von Berry lebe! verfertigt wurn solcher Ring wurde fuͤr 1 Fr. verkauft.
Nachrichten aus Bayonne vom 18ten d. M. zufolh der Infant Don Sebastian mit seiner Gemahlin an diesen auf seiner Reise nach San⸗Sebastian, in Vittoria angebn
Am 20sten d. ist am Bord der im Hafen von dull genden Fregatte „Melpomene“ ein Schiffsjunge an der erkrankt; in dem Quarantaine⸗Lazareth erkrankten an da Tage 1 Galeerensklave und zwei andere Individuen. †
Gedruckt hei A. W. 9
Ansicht des Ganzen von der Anhoͤhe herab war uͤber allen Be⸗ griff schoͤn; denken Sie sich ein militairisches Exercitium auf einer von zahllosen Zuschauern jedes Geschlechts, jedes Alters und aller Nationen bedeckten Ebene, wo man im bunten Ge⸗ misch Tuͤrken, Armenier, Franken, Bulgaren und Griechen in ihren verschiedenen National⸗Trachten sah, und in abgesonderten Haufen Russische und Tuͤrkische Soldaten, die, das Schauspiel anzusehen, aus ihren Zelten getreten waren; endlich am Ab⸗ hange der Anhoͤhe den Sultan selbst, umgeben von Tuͤrkischen Wuͤrdentraͤgern und den Mitgliedern des diplomatischen Corps in den reichsten und verschiedenartigsten Uniformen; denken Sie sich alles dies zusammen, und Sie werden sich nur eine schwache Vorstellung von dem schoͤnen und erhabenen An⸗ blick machen koͤnnen. — Der Graf Orloff, der waͤhrend des Exercitiums auf der Ebene geblieben war, begab sich in das Zelt des Sultans, um ihn von der Beendigung desselben zu benach⸗ richtigen, worauf Seine Hoheit in das Thal hinabritt, um die Truppen defiliren und ins Lager zuruͤckkehren zu sehen. Hier⸗ auf begab der Sultan sich in seinen Kiosk, empfing die Ordon⸗ nanzen aller Regimenter und der Kosaken, und nachdem er in einer Privat⸗Audienz dem Grafen Orloff gedankt und sich dann nochmals mit den fremden Gesandten unterhalten hatte, setzte er sich wieder zu Pferde und kehrte an das Ufer zuruͤck. Kaum hatte ihn sein Dampfschiff aufgenommen, das sich von den uͤbri⸗ gen dadurch auszeichnet, daß die Dampfroͤhre weiß angestrichen ist, als der Kanonendonner nicht nur der Russischen, Englischen und Franzoͤsischen Fregatten, sondern auch der ganzen nicht weit von da auf der Rhede von Bujukdere stehenden Russischen Es⸗ kadre, ihn aufs Neue begruͤßte; von allen Seiten sah man zahl⸗ lose Feuer aufblitzen und augenblicklich verschwinden; bald dar— auf war die ganze Gegend in dicken Rauch verhuͤllt, der nur allmaͤlig verschwand und nach und nach die Masten, dann die Schiffe, die Fregatten und uͤbrigen die ziemlich große Bucht von Bujukdere anfuͤllenden Kriegs⸗- und Kauffahrtei⸗Fahrzeuge sehen ließ; ein nicht minder ergreifender Anblick, als jener erstere.“
Ein aus dem Finanz⸗Minister, dem Minister des Innern und dem aͤltesten Mitgliede des Conseils der Straßen⸗Communi⸗ cation bestehendes Comité hat sich mit Untersuchung der Mittel beschaͤftigt, wodurch es moͤglich waͤre, den Zustand der Chausseen, vorzuͤglich derjenigen, welche von Moskau nach den vornehmsten Gouvernements⸗Staͤdten fuͤhren, nach und nach zu verbessern, und daruͤber ein ausfuͤhrliches Reglement entworfen, welches die Allerhoͤchste Bestaͤtigung erhalten hat. Danach werden die Wege in 5 Klassen getheilt: 1) Wege fuͤr die Haupt⸗Communicationen oder Hauptstraßen; solche sind die beinahe vollendete Straße zwischen Petersburg und Moskau, die bereits entworfene zwi⸗ schen Moskau und Nischneinowgorod, die zwischen St. Peters⸗ burg und Riga, die bereits angefangene von St. Petersburg uͤber Duͤnaburg nach Kauen, die von Moskau üůͤber Smolensk und Mohileff am Dniepr nach Brzesec⸗Litewski fuͤhrende. Diese Straßen sollen auf Rechnung der Ober⸗Direc⸗ tion des Wasser- und Straßenbaues angelegt und erhalten werden, indem zur Erhaltung der Wege ein Kopfgeld von 25 Kopeken auf jede Seele erhoben wird. 2) Wege fuͤr die großen Communicationen; solche sind die Weißrussische Straße von St. Petersburg uͤber Kiew nach Odessa, die Straße von Kiew uͤber Schawl nach Tauroggen, die Straße von Tauroggen uͤber Wilna und Grodno nach Bialystock, die von Kiew uͤber Schitomir und Dubno nach Radziwillow, die von Kiew uͤber Tschernigoff, Kursk, Orel und Tula nach Moskau, die Straße von Moskau nach Jaroslaw, die von Moskau uͤber Tula, Orel, Neschin, Kiew, Schitomir und Dubno nach Radziwillow, die von Hrel uͤber Kursk, Charkow, Pultawa und Krementschug nach Odessa von einer Seite und von der andern an den Don und nach Kaukasien, die von Moskau nach Raͤsan, die von Moskau nach Kaluga, die von Rigauͤber Polozk, Witebsk, Smolensk und Gschatsk nach Moskau. Die Anzahl dieser Wege kann in der Folge nach Gutbefinden vermehrt und ihre Richtung veraͤndert werden. Be⸗ sondere Ruͤcksicht soll auf den Weg von Mohileff uͤber Schito⸗ mir, Berditschew und Tultschin nach Odessa und auf den von Balta uͤber Dubossar nach Skulaͤny an der Graäͤnze der Moldau genommen werden. Alle große Straßen sollen chaussirt und mit steinernen oder eisernen Bruͤcken versehen, Alleen aber nicht an denselben gepflanzt, jedoch an solchen Stellen, wo durch den Schnee Gefahr entstehen koͤnnte, als Warnungszeichen in gewissen Entfernungen von einander Baumgruppen oder Gestraͤuche ange⸗ pflanzt, in Steppen⸗Gegenden aber Erd⸗oder Steinhaufen aufgewor⸗ fen und Stangen ausgesteckt werden. Die Quellen zur Deckung dieser Caussee⸗Bauten sind freiwillige Beitraͤge, die Reste der zu erhebenden Landhuͤlfs⸗Steuer, die Erhoͤhung der gewoͤhn⸗ lichen Land⸗Steuer und die Eroͤffnung einer Anleihe bei den Kredit⸗Anstalten auf diese Steuer. 3) Gewoͤhnliche Poststraßen aus einem Gouvernement in's andere; an diesen sollen unweg⸗ same Stellen nach und nach chaussirt werden. 4) Wege in den Kreisen, Post⸗ und Handelsstraßen; diese verbleiben, wie bisher, der Sorge der Land⸗Polizei uͤberlassen. Wege; diese im Stand zu erhalten, sind die Gutsbesitzer und Kronbauern verpflichtet.
Die hiesige Handels⸗Zeitung enthaͤlt Folgendes: „Im Jahre 1832 ist der auswaͤrtige Handel Rußlands in manchen Beziehungen sehr vortheilhaft gewesen; die unguͤnstigen Verhaͤlt⸗ nisse, welche in den Jahren 1830 und 1831 den Gang desselben gehemmt hatten, bestanden nicht mehr, und die Regierung, wel⸗ che stets sorgsam darauf bedacht ist, dem Handel einen Impuls zu geben, hatte, seit dem Ende von 1831, die Einfuhr mehrerer auslaͤndischer Artikel durch Zollstaͤtten erlaubt, die bis dahin nicht das Recht gehabt hatten, sie durchzulassen und den Zoll davon zu erheben. Ein besonderes auf den allgemeinen Nutzen berech⸗ netes Reglement fuͤr den Handel zwischen Rußland und dem Koͤnigreich Polen war am 12. (24.) November 1831 publicirt worden. Die am 3. (15.) Juli bestaͤtigten neuen Anordnungen fuͤr das Zollwesen und die Handels⸗Angelegenheiten haben im Jahre 1831 Anwendung in Georgien und den transkaukasischen Laͤndern gefunden.
5) Dorf⸗ und Feld⸗
Ausgefuͤhrt sind im Jahre 1832: Nach dem Auslande fuͤr Nach Finnland 56. * 435,9 4
262,654,683
Rubel
190,453,769 Ru 1,015,607 4,567,454
196,036,830
66,617,853
Eingefuͤhrt: Vom Auslande fuͤr Von Finnland
s erschuß der Ausfuhr An Gold und Silber ist im Jahre 1832 — h ausgefuͤhrt worden fuͤr 42,682,861 »
Die hauptsaͤchlichsten Ausfuhr⸗Artikel waren: Getraide, 3,414,403 Tschetw.; Flachs, 2,195,533 Pud; Hanf, 2,782,545 Pud; Talg, 4,205,919 Pud.
Die hiesigen Zeitungen enthalten einen Auszug aus dem Vorworte, welches der Russische Uebersetzer der Geschichts⸗ Tabellen von Kohlrausch, Herr August von Oldecop, seiner Arbeit vorausschickt; es heißt darin unter Anderem: „Ich fand, daß das Werk bei bedeutenden Vorzuͤgen auch bedeutende Maͤn⸗ gel habe, welche ich so viel als moͤglich zu beseitigen suchte. Der erste Mangel, der mir auffiel, war die fast gaͤnzliche Vernach⸗ laͤssigung der politischen Geschichte Rußlands; von der Russischen Literatur⸗Geschichte kein Wort; nicht einmal Karamsin's Name war genannt. Diesem Mangel mußte abgeholfen werden, und ich habe daher Alles, was die politische und literarische Gee⸗ schichte Rußlands betrifft, hinzugefuͤgt.“ Herr von Oldecop hatt uͤbrigens von seiner Russischen Uebersetzung auch wieder eine Deutsche Bearbeitung mit denselben Ergaͤnzungen und Zusaͤtzen herausgegeben.
Aus Eupatoria vom 26. Juni wird gemeldet, daß die Unthaͤtigkeit im Handel daselbst noch immer fortwaͤhrt, und daß die seit langer Zeit auf der dortigen Rhede liegenden Kauffahrer 170 148 sind, die neue Aerndte abzuwarten, weil der von fruͤhe⸗ rer Zufuhr daselbst vorraͤthige Weizen uͤber 20 Rubel das Tschetwert gilt und fuͤr diesen Preis nichts zur Ausfuhr ver— kauft werden kann, da im Auslande die Preise niedriger stehen.
Am 27. Juni kam in Orenburg eine Bucharisch⸗Chiwen⸗ sische Karavane aus der Kirgisen⸗Steppe an, die aus 496 Ka⸗ meelen bestand, wovon 114 mit den Lebensmitteln zur Reise be⸗ laden waren; die Karavane war vor 42 Tagen von Chiwa ab⸗ gegangen und hatte, die Rasttage abgerechnet, den Weg in 27
agen zuruͤckgelegt; die von ihr mitgebrachten Waaren bestehen in Baumwollen⸗Gespinnst, Baumwolle, Edelsteinen, Fruͤchten und Shawls, zum Gesammt⸗ Werth von 300,000 Rubeln.
Odessa, 15. Juli. Das Dampfboot „Newa“ ist gestern in 72 Stunden von Konstantinopel hier angelangt und hat die Nachricht mitgebracht, daß die von Sr. Majestaͤt dem Kaiser dem Sultan zu Huͤlfe gesandte Russische Flotte und Armee den Bosporus am 10-ten d. M. verlassen und ihre Richtung nach Füsbet genommen hatte. Nach erfolgter Ausschiffung der
and-Truppen in jenem Hafen, um daselbst der vorgeschriebenen Quarantaine unterzogen zu werden, wird die Flotte, dem Ver⸗ nehmen nach, auf dlllerhöchsten Befehl wieder in See stechen und erst nach vollbrachter Beobachtungs⸗Quarantaine auf offe⸗ ner See nach Sebastopol zuruͤckkehren. Zwei Transport⸗Schiffe mit einer Abtheilung der zu jener Expedition gehoͤrigen Kran⸗ ken, welche in das hiesige Quarantaine⸗Lazareth gebracht wer⸗ den sollen, sind bereits auf der Rhede von Odessa vor Anker gegangen, und sechs andere werden noch erwartet. — Der Kai⸗ serlich Russische außerordentliche Botschafter in Konstantinopel, Graf Orloff, stand bei Abgang der „Newa“ im Begriff, sich auf der Kriegs⸗Korvette „Penderaclia“ nach Odessa einzuschiffen, wo er stuͤndlich erwartet wird. 1
Frankreich.
Paris, 24. Juli. Se. Majestaͤt ertheilten gestern dem Koͤnigl. Preußischen Gesandten, Freiherrn von Werther, eine Privat⸗Audienz.
Die Tribune enthaͤlt einen Entwurf zu einer Protestation gegen das Befestigungs⸗System, die, so behauptet dieses Blatt, be⸗ reits mit vielen Unterschriften bedeckt ist und worin es heißt: „Die unterzeichneten Buͤrger sind uͤberzeugt, daß die Absicht der Re⸗ gierung, Paris mit einem Ringe von Forts zu umgeben, nicht in Zweifel gezogen werden kann, daß die von dem Handels⸗Minister auf der Rednerbuͤhne abgegebene Erklaͤ⸗ rung, die Regierung wuͤrde ihren Pflichten untreu wer⸗ den, wenn sie die Arbeiten einstellen ließe, obgleich die Kammer die Fonds dazu verweigere, und jene Arbeiten wuͤrden daher mit den Reserve⸗Fonds fortgesetzt werden, einen mit allen seinen Folgen reiflich uͤberlegten Plan voraussetzt; sie sind uͤber⸗ zeugt, daß die von der Regierung in ihren Blaͤttern jetzt an den Tag gelegte Absicht, die Sache der Kammer zu uͤberlassen keine Buͤrgschaft gewaͤhrt, weil sie keinen offiziellen Charakter hat und bloß darauf berechnet ist, einen Ausbruch der oͤffent⸗ lichen Mißbilligung bei einer nahe bevorstehenden feierlichen Ge⸗ legenheit zu verhindern. Sie betrachten diesen Plan als einen offenen und verwegenen Angriff auf die oͤffentlichen Freiheiten, als einen Todesstreich fuͤr die Wohlfahrt und als eine Beleidi⸗ gung gegen die Pariser Einwohnerschaft. Denn wenn die Re⸗ gierung uͤber 1200 auf Paris gerichtete Feuerschluͤnde disponiren kann, welche Klage wird sich dann laut machen duͤrfen. Die Freiheit wird todt und Frankreich ein Sklave seyn. Aus diesen Gruͤnden erklaͤren die unterzeichneten Buͤrger, daß sie gegen das System der einzelnen Forts protestiren und alle gesetzlichen Mittel des Widerstandes, selbst die Steuer⸗Verweigerung, anwenden werden, um die Erbauung dieser neuen Bastillen zu verhindern; sie er⸗ klaͤren, daß sie nach ihrem Gewissen eine heilige Pflicht erfuͤllen und daß sie, wenn die Regierung ihre Protestation unberuͤcksich⸗ tigt lassen sollte, sich dadurch von jedem Bande des Gehorsams befreit und in die grausame Not wendigkeit der rech btmaͤßigen