1833 / 212 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 02 Aug 1833 18:00:01 GMT) scan diff

DI1“ hc—“ vor mehreren Jahren von ihr zuruͤckgekauften 70,000 Stuͤck Partial⸗Schuldscheine zu fl. 50 wñpͤhrend der Ziehung pro 1834 gegen eine billige Praͤmie zu vermiethen. Diese Nachricht hat sich bis jetzt noch nicht bestaͤtiget, und wenn gleich der Gegen⸗ stand in dem Finanz⸗Ministerium zur Sprache gekommen ist, auch hieruͤber mit mehreren Frankfurter Haͤusern desfalls unter⸗ handelt wurde, so hatte derselbe gleichwohl noch keinesweges die Reife, als daß er sich zur ausfuͤhrlichen Bekanntmachung an das Publikum, wie es wirklich in Frankfurt geschehen ist, geeignet haͤtte. Diese voreilige und faͤlschliche Verbreitung soll durch den allzugroßen Eifer eines juͤdischen Handelsmannes in Darm⸗ stadt bewerkstelligt worden, und namentlich ein Hauptgrund mit S. warum die Großherzogl. Regierung ihren Plan aufgege⸗

en hat.

11“ 25. Juli. Der wegen der Frankfurter Vor⸗ faͤlle vom 3. April d. J. seither dahier im Criminal-Untersu⸗ chungs⸗Arrest befindlich gewesene De. jur. Neuhof von Frank⸗ furt, in Folge einer mehrwoͤchentlichen Nerven⸗Krankheit allmaͤh⸗ lich geschwaͤcht und endlich von dem hoͤchsten Richter von dieser Welt abberufen, wurde heut in stiller, feierlicher Ordnung zur Erde bestattet. 8

Speyer, 25. Juli. Man erfaͤhrt, daß der wegen seiner Rede zu Hambach angeklagte Advokat Hallauer von St. Wen⸗ del von dem Gerichte freigesprochen, und vom Herzoge von Sachsen⸗Koburg auch hinsichtlich der fruͤher wider ihn verhaͤng⸗ ten Strafe begnadigt worden seyn soll. In der zum Kanton Speyer gehoͤrenden Gemeinde Schifferstadt herrscht seit einiger Zeit eine Art Ruhr, welche daselbst verhaͤltnißmaͤßig schon viele Menschen hingerafft hat. “*“

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Madrid, 16. Juli. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt folgen⸗ des Koͤnigl. Dekret: „Den großartigen Erinnerungen, die in dem uralten Herkommen der direkten Thronfolge niedergelegt und gegenwaͤrtig bei der denkwuͤrdigen, Meiner theuern und vielge⸗ liebten Tochter Donna Maria Isabella Luisa als Erbin des Koͤnigreiches geleisteten. Huldigung erneuert worden sind, wuͤn⸗ sche Ich das Andenken an die beruͤhmten Thaten beizugesellen, die in unseren Tagen zur Rettung des durch die unsterblichen Heldinnen und Vorgaͤngerinnen Meiner erstgeborenen Tochter ver⸗ groͤßerten und auf den hoͤchsten Punkt des Glanzes und des Gluͤckes gebrachten Koͤnigreiches so wesentlich beigetragen haben. Um das Andenken an große Dienste durch einen neuen Beweis des Anerkenntnisses, das sie verdienen, zu feiern, habe Ich den General⸗Capitain Don Francisco Pavier Castanos bei dem Man⸗ gel an Nachkommenschaft fuͤr seine Person zum Granden erster Klasse mit dem Titel eines Herzogs von Bailen ernannt; wobei es Mein Wille ist, daß er sich am 19. d. M., als dem Jahres⸗ tage des großen Sieges, den die Spanischen Heere unter seinem Befehle zur Vertheidung Meiner Souverainetaͤt und der Unab⸗ haͤngigkeit des Vaterlandes erfochten, in Meiner Koͤnigl. Ge⸗ genwart bedecke.“

Dieselbe Zeitung meldet aus Valencia de Alcantara vom Sten Juli: „Bei dem hier errichteten Kordon sind zwe: Abthei⸗ Aungen, jede von sieben Mann und bald darauf ein Corps von 200 Mann erschienen, die zu dem Heere Dom Pedro’s gehoͤren, aus Portugal entfliehen und nun eine Zuflucht in Spanien suchen. Der General⸗Capitain dieser Provinz hat be⸗ fohlen, sie zu entwaffnen und ihnen diejenige Gastfreundschaft und Huͤlfe angedeihen zu lassen, die ihre Lage erfordert, ohne jedoch die Sanitaͤts⸗Gesetze zu uͤberschreiten, deren Beob⸗ achtung so dringend ist. Nach getroffener Verabredung mit der Sanitaͤts⸗Kommission der Provinz Estremadura hat man die Fluͤchtlinge daher außer aller Verbindung gesetzt und bewacht sie auf der Gränze, wo sie vor dem Tode sicher sind, den sie in Portugal ohne Zweifel finden wuͤrden. Sie gehoͤren zu dem vollkommen auseinandergetriebenen Aufruͤhrer⸗Haufen von Tho⸗ mar. Aus ihren Aussagen erhellt, daß in Beira keine Rebellen mehr zuruͤckgeblieben sind und daß sie sowohl durch den Eifer und die Thaͤtigkeit der Truppen des Koͤnigs Dom Miguel, wie durch den guten Geist der Einwohner, welche sofort die Waffen zu ihrer Verfolgung ergriffen, sich genoͤthigt gesehen haben, nach Spanien zu entfliehen, da sie der einzige Ueberrest des ganzen Haufens waren.“

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Lissabon, 10. Juli. Die heutige Hof⸗Zeitung meldet die Niederlage des Geschwaders Dom Miguels in folgender Weise: „Ein kleines Schiff des in unserer Bai liegenden Eng⸗ lischen Geschwaders ist heute Nachmettag aus den Gewaͤssern von Algarbien angekommen und hat die Nachricht mitgebracht, daß der groͤßte Theil unseres Geschwaders in die Haͤnde der Feinde gefallen ist; wie versichert wird, nahmen von unserer

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gatte „Princesa“ Theil, die sich gegen zwei Fregatten und zwei

Korvetten der Rebellen schlugen. Es wird hinzugefuͤgt, daß der Kampf hartnaͤckig war und einige Stunden dauerte, daß die Unsrigen viele Mannschaft an Offizieren und See⸗Soldaten ver⸗ loren und auch dem Feinde ansehnlichen Verlust beibrachten, daß der Sohn des feindlichen Admirals Napier mehrere Wun⸗ den erhielt, daß ein Englischer Capitain und mehrere andere Offiziere blieben, daß das Portugiesische Linienschiff „Dom Joao Vl.“ ruhiger Zuschauer der Schlacht blieb (ob aus Ver⸗ raͤtherei oder weil ihm die Evolutionen des Feindes die Theil⸗ nahme am Kampfe nicht gestatteten, weiß man noch nicht) und daß es, sobald die „Rainha“ und die „Princesa““ sich ergeben hatten, die Flagge einzog. Dies sind die von dem erwaͤhnten Englischen Schiffe mitgebrachten Nachrichten. In diesem Augenblicke er⸗ scheint im Angesichte des Hafens eine Korvette unseres Geschwa⸗ ders; wir erwarten mit Ungeduld ihre Einfahrt, um sichere und ausfuͤhrliche Notizen uͤber die Thatsachen zu erhalten. Dieser Nachrichten ungeachtet herrscht in der Hauptstadt die voll⸗ kommenste Ruhe. Gestern werden die abgesandten 3000 Mann Verstaͤrkungen zu dem General Visconde Molellos gestoßen seyn, 20,0 aus der Umgegend von Abrantes und 1000 von hier. Ge⸗ neral Villaflor war mit seinen Truppen bis San Bartolomé de Messines in der Naͤhe von Alemtejo vorgedrungen, aber ploͤtzlich zuruͤckgegangen und hatte sein Hauptquartier in Loulé, einer Faro nahe liegenden Stadt, aufgeschlagen, wo er am 5. d. M. noch stand. Unser Hauptquartier wurde am 6. d. M. nach Mazacene verlegt.“

Amsterdam, 26. Juli. 1.“ Niederl. wirkl. Schuld 4 9⅛. Ausgesetzte Schuld 1 ¾3. Kanz- zill. 2315, à ½. 698 102 ½. Neap. —. Oesterr. 92 ½. Preuss. Praͤmien⸗ Scheine 91. Russ. (v. 1828) 1014. (V. 1831) 91 ½. 5 Span. 681⅛. 389 do. 43 ⅞. Antwerpen, 25 Juli. 5 % Span. 68 3¾. v. Kambun U; Juli. ; 8 Oesterr. 53 Met. 95 ½. 4 9 do. 87. Bank- Actien 1245. Russ. Engl. 101 ¼. Russ. Hloll. (v. 1831) 92 z Met. in Hamb. Cert. 938. LU'reuss. Prämien-Scheine 103 . Poln. 149 ½. Dän. 72. London, 26. Juli. 39 Cons. auf Abrechn. 89. Belg. 93 Dän. 73 ¾. Omnium 6 ¾. pCt. Präm. Niederl. 49 ½. Poct. 75½.

Russ. 104 ¾. St. Psetersburg, 24 Juli.

IHIamburg 3 Mon. 9 ¾½. Silber -Ruwel 357. Noje- Wien, 26. Juli 49 do. 86 ½. Bank-Actien 1233

29 8 0

Griech. 39.

Serips 10½.

8II111“ 58 Met. 95. Lose 2zu 1 FI. 134 ½.

Koͤnigliche Schauspiele.

Donnerstag, 1. August. Im Opernhause: Auf Befehl: Iphigenia in Tauris, große Oper in 4 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Gluck. (Madame Schechner⸗Waagen: Iphigenia, als letzte Gastrolle. Herr Hammermeister: Orest.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. 3 1 8

Freitag, 2. August. Im Schauspielhause: Der Kammerdie⸗ ner, Lustspiel in 4 Abtheilungen. Hierauf: Mirandolina, Lust⸗ spiel in 3 Abtheilungen.

Kinigstadtisches Theater.

Donnerstag, 1. August. Ein Mann hilft dem andern, Lust⸗ spiel in 1 Aufzug, von Johanna v. Weißenthurn. Hierauf: Die beiden Grenadiere, Lustspiel in 3 Akten, nach dem Franzoͤ⸗ sischen, frei bearbeitet von G. Cords.

Neueste Nachrichten.

Paris, 25. Juli. Die Koͤnigin, welche näͤchsten Sonn⸗ abend aus Bruͤssel hier erwartet wird, wird unmittelbar nach der Feier der Juli⸗Tage dahin zuruͤckkehren.

Die Nachricht von der Entbindung der Koͤnigin der Bel⸗ gier ist gestern durch eine telegraphische Depesche hier angelangt.

Der Marschall Soult wird morgen hier erwartet.

Die ministeriellen Blaͤtter erklaͤren die Behauptung des National, daß viele Offiziere der hiesigen National⸗Garde zu dem Koͤnige nach Neuilly berufen worden waͤren, fuͤr un⸗ gegruͤndet.

Dem Moniteur zufolge, ist der General Desmichels am 5ten d. M. im Hafen von Arzew gelandet und an der Spitze der von Oran dahin gesandten Expedition in die Stadt eingeruͤckt; er wollte am folgenden Tage eine Rekognoscirung nach Mosta⸗ ganim unternehmen. Die Befestigungs⸗Arbeiten zur Behaup⸗ tung dieses wichtigen Postens sollten sogleich begonnen werden. Die Truppen waren auf ihrem Marsche von Oran bis Arzew keinem einzigen Araber begegnet. Auf dem Markte der letzteren

ders streng beaufsichtigt werden.

(tung des Kapellmeisters Habeneck Konzerte auffuͤhren

Stadt erschienen am 5ten viele Araber mit Lebensmitten. Besitznahme von Arzew ist fuͤr den Handel von große tigkeit. 1 Die Gazette de France enthaͤlt einen Auszug au Schreiben aus Palermo vom 8ten d. M., wonach die gin von Berry im Begriff war, in Begleitung des Gras ucchesi⸗-Palli und der Marquise von Podenas die Rei Prag anzutreten. Der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Bauf sollten der Prinzessin um einige Tage voranreisen. Nachstehendes ist die Zusammenstellung der versche

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Allgemeine

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Corps, die an der großen Musterung am 28sten d. N nehmen werden: Zwei Divisionen Infanterie, eine zwei Brigaden oder vier Regimentern. Die erste Divis ter den Befehlen des General⸗Lieutenants Darriule, bes dem 14ten leichten, dem 40sten, Sten und 42sten Linie ment; die zweite Division, unter den Befehlen des Lieutenants Vicomte Schramm, aus dem Lösten leichte 35sten, 3ten und 58sten Linien⸗-Regiment. Die Kape wird drei Divisionen, eine jede zu zwei Brigaden, detaschirte Brigade formiren. Die erste Division (das! 2te Karabinier⸗ und das 2te und 3te Dragoner⸗Regimen mandirt der General⸗Lieutenant Cavaignac; die zweite (das 2te, 3te, 6te und 7te Kuͤrassier-Regiment) komman General⸗Lieutenant Gentil⸗de⸗Saint⸗Alphonse; die deim, sion (das iste, 2te, Zte und 5te Lancier⸗Regiment) kon der General⸗Lieutenant Graf Flahault. Die deteasche gade, unter den Befehlen des Generals, Baron Wäs⸗ aus dem Aten Jaͤger- und dem 1sten Husaren⸗Regm Die Artillerie befehligt der General⸗Lieutenant, Ba gaud, Commandeur der Militair⸗Schule; sie wird auf terieen bestehen.

Gestern wurden auf dem hiesigen Stadthauser wart des Praͤfekten, der hiesigen Maires und der 9. National⸗Garde die Heiraths⸗Kontrakte der sechzehn C unterzeichnet, welche zur Feier der drei Juli⸗Tage vont Paris ausgestattet worden sind. Der neue Praͤfekt, 9e buteau, hielt eine den Umstaͤnden angemessene Anrexe selben.

Die hiesige Boͤrse wird an allen drei Juli⸗Tagen sen seyn.

Die hier befindlichen politischen Fluͤchtlinge sollen fehl des Polizei⸗Präfekten waͤhrend der drei Juli⸗T

Amtliche Nachrichten.

Kronik des TDages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Wirklichen Etatsrath Morawski zu Warschau den Rothen Adler⸗Orden zwei⸗ klasse mit dem Stern, und dem Direktor der diplomati⸗ Kanzlei des Fuͤrsten von Warschau, Hofrath von Hil⸗ ing, den Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen

des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen außerordent⸗ Professor bei der hiesigen Universitäaͤt, DFr. von Schlech⸗ sal, zum ordentlichen Professor der Botanik in der philo⸗ schen Fakultaͤt der Universitaͤt zu Halle, und zugleich zum ktor des dasigen botanischen Gartens zu ernennen, und die ihn ausgefertigte Bestallung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen

t. Oe. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Zimmermeister Gu⸗ 908 junior das Praͤdikat: „Hof⸗Zimmermeister“ beizu⸗ geruht.

Der Justiz⸗Kommissarius Hubert zu Insterburg ist zu⸗ um Notarius im Bezirke des Koͤniglichen Ober⸗Landes⸗ hts daselbst bestellt worden. Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Zumloh m Justiz⸗Kommissarius bei dem Lad⸗ und Stadtgerichte htig d fbefeld bestellt worden. 3 In dem aus 500 Personen bestehenden Orcheste ““ .(SESe e I leSgae 2 vb 8 8 zur Feier der Juli⸗Tage in dem Tuilerieen⸗Garten ungee Universitaͤt wird das Geburts⸗Fest Sr. Majestaͤt des gs am 3. August, Mittags halb 12 Uhr, in ihrem großen Oaale feiern. Die Eingeladenen werden hierdurch ganz ergebenst ersucht, nen zugestellten Karten am Eingange vorzuzeigen. Berlin, den 31. Juli 1833.

den sich 80 große Klarinetten, 8 kleine Klarinetten, . 10 Hoboes, 20 Hoͤrner, 20 Trompeten, 16 Trommeln, saunen, 22 Kontre⸗Baͤsse u. s. w. befinden; mit Aus letzteren sind alle Streich-⸗Instrumente ausgeschlossen. . wird aus 20) männlichen und 100 weiblichen Stimmen Der Rektor der Universitäͤt

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In Abwesenheit des Direktors: E. H. Toelken, Professor.

Redacteur Cottel. —yx—

Gedruckt bei A. W⸗

Seite nur das Linienschiff „Rainha do Portugal“ und die Fre⸗

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Allgemeiner Anzeiger erklaͤrt, und die obgenannten Extrahenten des Verfah⸗ rens fuͤr die alleinigen dermaligen Percipienten dersel⸗ ben aus der Familie von Polenz erachtet werden sollen. Den hier Unbekannten werden die Justiz⸗Kommissa⸗ rien Buͤchner, Heintze, Leyser und Moritz zu Bevoll⸗ maͤchtigten in Vorschlag gebracht.

Torgau, den 9. Juli 1833.

Zekanntmachungen.

Avertissement. 1 Auf Antrag der Gebruͤder von Polenz, des Koͤnigl. Saͤchsischen Hauptmanns Christian Friedrich Theodor von Polenz zu Schneeberg, des Koͤnigl. Preuß. Pre⸗ mier⸗Lieuteuants Heinrich Christian von Polenz zu Berlin und des Koͤnigl. Preuß. Lieutenants Gustav Ernst von Polenz zu Luxemburg, werden alle diejeni⸗ gen, welche außer den Extrahenten, ein Theilnahme⸗ oder Successions⸗Recht oder andere Anspruͤche als Agenten oder Gesammthaͤnder auf die auf dem unter Nr. 1. des Brandversicherungs⸗Katasters im Dorfe Nichtewitz, Liebenwerdaer⸗Kreises, belegenen Freigute ex documento d. d. Amt Llebenwerda den 18. Septbr. 1800, hypothekarisch haftenden Lehnsstaͤmme nebst Zinsen als: a) 4800 Thlr. in Convent.⸗Gelde sogenanntes Zscher⸗ newitzer Lehnsquantum, b) 1689 Thlr. 9 pf. in Convent.⸗Gelde sogenanntes Ziegraisch⸗Stockhaͤuser, zuletzt Striesaer Lehns⸗ gagauantum, und ec) 1689 Thlr. 9 pf. in Conv.⸗Gelde sogenanntes Zi⸗ graer Lehnsquantum 1 praͤtendiren, hiermit geladen, ihre Anspruͤche an die

Koͤnigl.

Edicectal⸗Vorladung. Ueber den Nachlaß des Banquier Meyer Bernhard ist am heutigen Tage der Concurs⸗Prezeß eroͤffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Anspruͤche an die Concurs⸗Masse steht am 20. November c., Vorm. um 10 Uhr an, vor dem Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Großer, im Partheienzimmer des hiesigen Landzerichts. Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Anspruͤchen an die Masse ausgeschlossen, und ihm deshalb gegen die uͤbrigen Glaͤubiger ein Stillschweigen auferlegt werden. Posen, den 4. Juli 1833. 1 Koͤnigl. Preuß. Landgericht.

fuͤr die

oder eine kurte Belehrung

Preuß. Landgericht.

scheinen wird 1 Berlin, im Juli 1833

etc. mit erklärendem

Royal 4to.

all ete

ewiges Sprache.

36 xr.

vorgedachten Lehnsstaͤmme nebst Zinsen innerhalb 3 Monaten, spaͤtestens aber in dem auf

den 11. Novbr. d. J., Vorm. um 19 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Landgerichts⸗Assessor v. Boͤmeldurg, in unserm Geschaͤfte⸗Lokal anheraumten Termine gehoͤrig anzumelden und deren Kichtigkeit nachzuweisen, widrigenfalls die Außenbleibenden des Anspruchs auf ein Theilnahme⸗ oder Succesionsrecht

an desagten Lehnsstaͤmmen nebst Zinsen fuͤr verlustig

den koͤnnen.

Bekanntmachung.

Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß das Bade⸗ hornische mediecinische Stipendium in Leipzig vacant ist und qualifieirte Subjecte aus der Familie sich des⸗ halb bis Michael cur. bei dem unterz. Collator mel⸗

Haseloff bei Belzig,

den geringen Preis rechtfertigen.

zu haben:

den 20. Juli 1833. M. Gottschald, Pst.

Preußischen Staaten.

Literarische Anzeigen. An das Forst⸗Publikum. Um Collisionen zu verhindern, zeige ich hiermit an, daß im kuͤnftigen Jahre ein von mir bearbeitetes Forstliches Conversations⸗Lexicon, über alle beim Forstwesen vorkommende Gegenstaͤnde, er⸗

Der Ober⸗Landforstmeister Hartig.

Bei A. Asher in London und Berlin, (Linden No. 20,) sind so eben erechienen:

Views in the Tyrol, Switzerland and Italy; An- sichten in Tyrol, der Schweiz und Italien, nach Originalzeichnungen von Stanfield, Prout und! Harding in Stahlstichen von Heath, Allan, Good-

Text in deutscher

Alle 10 Tage erscheint eine Nummer, 2 Stahlstiche enthaltend, Subscriptions-Preiss 10 sgr. = 8 ggr =

Ein Vergleich mit ähnlichen Werken wird darthun, dass es das ausgezeichnetste ist, was in dieser Art je erschienen nur ein ungemein starker Absatz. kann

Alle solide Buch-

handlungen nehmen Bestellungen darauf an.

Bei uns ist so eben erschienen und in der Stuhr⸗ schen Buchhandlung zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2,

Fortiguerra, Nicolo, Richardett ein Ritter-

Die aufzufuͤhrenden Musikstuͤcke sind Ouverturen und h 8 Weiß den beliebtesten ee und venen. 8 81 eiß. Die Polizei nahm gestern bei dem Weinhaͤndler 16“] 8 mehrere Exemplare der im republikanischen Sinne geschrieba zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗Festes Sr. Majestaͤt schichts 1 E in I Echltche, eahec⸗ ““ nnr 8 Tasust, ”- er erste Praͤsident des hiesigen niglichen Gerit 2 e oͤffe 8 e Baron See ist von hier 8 den Vaͤdern von UGebaͤudes halten, in welcher der diesjaͤhrige güg⸗ Preis in abgegangen. bkulptur zuerkannt wird. Die Bewerbungs⸗Arbeiten blei⸗ Einer telegraphischen Depesche aus Toulon vof Mittwoch den 7ten August von 11 bis 3 Uhr öͤffentlich d. M. zufolge, war weder am Bord der Fregatte „opPhellt. noch in der AQuarantaine⸗Anstalt ein neuer Chosecasoch EEEee kommen. Der Zustand der Kranken war befriedigemg . Dampfboot „le Crocodile“ war mit 22 Passagieren und v1I11“ Fr. am 21sten nach Algier unter Segel gegangen. lngekommen: Se. Excellenz der Wirkl. Geheime Rath In Lyon ist das Haus Trapudou, welches eines Ober⸗Prañͤsident der Provinz Westphalen, Freiherr von Kommissions⸗Geschaͤfte nach Amerika machte, gefallen. cke, von Muͤnster. u ist fuͤr empfangene Waaren allein dem Plaͤtze Sifelbgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗ 1,600,000 Fr. schuldig. Minister des Innern und der Polizei, Freiherr von Im vorigen Jahre sind in saͤmmtliche Franzoͤssschnn, nach Pommern. 4290 inlaͤndische und 5651 fremde Schiffe eingelaufen, 8 inlandische, so wie 4636 auslaͤndische Schiffe aus dense gelaufen. . 8 Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 40. 8- ei t un g 5 2 N .0 ch r Ij ch t en. 104. 45. 3proc. pr. compt. 77. 25. fin cour. 77. 230.. 8 v““ Neap. pr. vompt. 16* sin g19 5proc. Eh Auslan dv. 70 ¼. 3proc. do. 43 ½. 5proc. Belg. Anl. 95 ½. .“ Frankfurt a. M., 28. Juli. Oesterr. 5proc. M. Frankreich. Jproc. 87 ½. Bank⸗Actien 1527. Part.⸗Obl. 1371. Paris, 25. Juli. Der Koͤnig wird den 28sten d. M. 100 Fl. 201. Holl. 5proc. Obl. 92 2.2. G. Poln. Loose % um 9 Uhr die Tuilerieen zu Pferde verlassen, um die 5 erung uͤber die National⸗Garde zu halten. Der General⸗ 8 enant Pajol, Commandeur der ersten Militair⸗Division, rt die hier anwesenden Generale auf, sich an diesem Tage Suite des Koͤnigs anzuschließen. Die bevorstehende Revue uͤber die hiesige National⸗Garde die Befestigung der Hauptstadt muͤssen auch heute noch den ngen Stoff liefern, um ihre großen Spalten zu fuͤllen. ee du Commerce bemerkt uͤber diese beiden 1— 11““ gen: „Die Blaͤtter der verschiedenen Parteien beschaͤftigen Gedicht, übersetzt von J. D. Griesseit einigen Tagen viel mit den Ausrufungen, welche die ter Theil. Velin-Papier 1⸗7† Thlr. ois onal⸗Garde bei der Revue vom 28sten gegen den Plan, . Theile Velin-Papier 5 Thlr. oder Mais durch einzelne Forts zu befestigen, vor dem Koͤnige hoͤren Mit diesem Theil ist ein Werk gescylu n koͤnnte ir Pole 4 die sich daruͤber unter i 1 seinem Erscheinen in It lien mit dem Die Polemik, die sich daruͤber unter ihnen ent⸗ fall aufgenommen wurde, in Deutschlen llnm hat, bringt mehrere wichtige Fragen in Anregung. Die inie ganz uͤbersetzt erschienen ist, denn die „9 scheint das geeignetste Mittel ergriffen zu haben, beren Uebersetzer starben nach Vollendum Au dsse Ausrufungen, vor denen sie sich fuͤrchtet, zu hinter⸗ Gesaͤnge b den, indem sie offen erklaͤrt, daß sie die Befestigungs⸗Arbei⸗ Der Richardett ist gewissermaßen eine bis zur Entscheidung der Kammern eingestellt habe. Das von Ariost's rasenden Roland zu Mittel, die oͤffentliche Meinun zum Schweigen zu brin⸗ darf als solche gewiß Anspruch auf eine wu ist allerdings, daß man ihre Wüͤnsche erfuͤllt, wenn diese lahme machen. Zum Lobe der Ueberse⸗ auf Recht und Gerechtigkeit stuͤtzen. Dennoch scheinen die sagen, moͤchte wohl nicht noͤthig sein, das btestationen der ministeriellen Blaͤtter und selbst die in den durch seine gelungenen Uebersetzungen wmgniteur ein euüͤckte Anzei ich di ir Ariost hinlaͤnglich bekannt ist. geruͤckte Anzeige nicht ganz die gehoffte Wirkung Fruher erschien in unserm Verlan Porgebracht zu haben, und viele National⸗Gardisten Gedichte und poetische Ueberbeq n noch immer, trotz der wiederholten Erklaͤrungen der von J. D Gries. 2 Bändchen Glhane der Regierung, Zweifel uͤber die Sache. Dies 4 Fl. 30 xr. oder 2 ½ Thlr., bessere —qmt uns gar nicht Wunder und die Regierung ist selbst 5 Fl. 24 xr. oder 3 Thlr. daran, wenn sie jetzt Unglaͤubigkeit im Lande vorfindet. Stuttgart, im Juli 1833 1 zu das Widerstreben und die Zoͤgerung, bevor man sich end⸗ FS. C. Loͤflund 1ns zu so ungenuͤgenden und unbestimmten Erklaͤrungen bequemt Warum bringt man fortwaͤhrend Materialien nach den Bei A. Baumann in Marienwerder uplaͤtzen der Forts? Alle diese Umstaͤnde scheinen auf ein ver⸗ eben und ist durch alle Buchhandlungen igenes Spiel hinzudeuten, welches viele Vermuthungen und (in Berlin durch Ludw. Hold, Köͤnigef gerungen veranlaßt und dem Geruͤchte Glauben verschafft, daß neben der Post): 8 egierung momentan einer durch die Polizei⸗Berichte ver⸗ Tabell] herten Furcht nachgiebt und sich vorbehaͤlt, spaͤter dem Aus⸗ zur schnelleren Zere ar ng der ophge der Revue und den Umstaͤnden gemaͤß zu handeln. Mag ““ tions⸗ ne

die Regierung in dem vorliegenden Falle redlich oder un⸗ für Conducteure, Feldmesser n Werke ge muß ihr das Mißtrauen, mit de 4 ⁰0. 1833. Preis: 2 ½ sor. gehen, so muß 1h a ß m

zu setzige Erklaͤrung aufgenommen wird, zur Lehre fuͤr die Zu⸗

——— —,.—

Berlin, Freitag den 2ten August

ENMRggesse.

kunft dienen. Dieses Mißtrauen ist die nothwendige Folge des Mangels an Aufrichtigkeit bei dem jetzigen Regierungs⸗Systeme. Anfangs gelingt dieses Mittel, nutzt sich aber bald ab und mit ihm das moralische Ansehen. Wenn man Alles bedenkt, was seit drei Jahren vor unseren Augen vorgegangen ist, die Thatsachen die fuͤr Luͤ⸗ gen erklaͤrt wurden und sich dann als Wahrheiten ergaben, die Dinge, die umgekehrt uns fuͤr Wahrheit gegeben wurden und sich spaͤter als Luͤgen zeigten, so wie die eingegangenen Verpflich⸗ tungen, die man durch jesuitische Auslegungen oder Ausfiuͤchte zu umgehen sucht, alsdann schwindet das Vertrauen und es tritt der Unglaube ein. Die Minister koͤnnen sich jetzt uͤberzeu⸗ gen, daß sie sich taͤuschten, als sie das System der List fuͤr einen Beweis der Kraft und Geschicklichkeit nahmen. Wie kommt es, daß man auf einen Ausruf der National⸗Garde so großes Ge⸗ wicht legt, und daß nicht mehr die Kammern, sondern die Mas⸗ sen und die bewaffneten Buͤrger den Vordergrund der politischen Buͤhne einnehmen? Der Grund liegt einfach darin, daß, wenn die gesetzgebende Gewalt das Recht der Initiative und die po⸗ litische Leitung aufgiebt, und somit die Repraͤsentativ⸗Regie⸗ rung in ihrem Prinzipe verletzt ist, die Opposition uͤber⸗ all eine Zuflucht sucht. Der National raͤth der National⸗Garde, sich mit der Erklaͤrung, daß die Frage der Ent⸗ scheidung den Kammern uͤberlassen bleiben solle, nicht zu begnuͤ⸗ gen, sondern zu verlangen, daß keine Forts gebaut werden, die Kammern moͤgen nun das Geld dazu bewilligen oder nicht. Dasselbe Blatt behauptet, daß die Arbeiten am Fort [Epine fortgesetzt wuͤrden. Die Tribune sagt: „Die Po⸗ lizei verdoppelt ihre Thaͤtigkeit; man erzaͤhlt uns von Verklei⸗ dungen und von Schlingen, die uns am 28. Juli gelegt werden sollen, um einen Konflikt zwischen dem bewaffneten und dem un⸗ bewaffneten Volke herbei zu fuͤhren. Wir erklaͤren, daß die Republikaner jede direkte oder indirekte Herausforderung aguf das Sorgfaͤltigste vermeiden werden; sie hegen die feste Absicht, dem Ministerium, welches von neuen Un⸗ ruhen Vortheil zu ziehen hofft, keinen Vorwand dazu zu geben. Wenn dennoch die Polizei einen Kampf, den sie wuͤnscht, her⸗ beifuͤhren sollte, so werden die Republikaner im Nothfalle be⸗ weisen, daß ihre Liebe zum Frieden keine Schwaͤche und vielleicht auch keine Ohnmacht war. Seit einem Jahre verfaͤhrt die Po⸗ lizei nach Willkuͤr mit den einzelnen Republikanern; ist sie jetzt Willens, dieselben in Masse anzugreifen, so werden sie auch in Masse Widerstand leisten, und wenn die Regierung sechzig tau⸗ send Mann aufstellt, so koͤnnen wir dreist ankuͤndigen, daß die Republik deren mehr denn dreihundert haben wird. Diese drei⸗ hundert haͤtten aber im vorigen Jahre beinahe hingereicht, um den Sieg unentschieden zu lassen.“

Eine Anzahl hiesiger Waͤhler versammelte sich vorgestern, um sich uͤber die Abfassung einer durch die oͤffentlichen Blaͤtter bekannt zu machenden Denkschrift zu verabreden, in welcher sie fuͤr die naͤchste Session der Kammern von der Regierung ein Gesetz uͤber die staͤdtische Organisation von Paris verlangen wollen. Eine Kommission, unter deren Mitgliedern sich Herr Odilon⸗Barrot befindet, wurde beauftragt, diese Denkschrift zu entwerfen. Der Praͤfekt, Graf von Rambuteau, ließ, als er hiervon Kenntniß erhielt, die Maires zu sich kommen, um ih⸗

nen anzuzeigen, daß der Koͤnig den Wunsch der hiesigen Buͤr⸗

ger zu erfuͤllen bereits beschlossen habe, und den Kammern eine Staͤdte⸗Ordnung fuͤr die Hauptstadt vorlegen lassen werde. Herr Magnan, der Verfasser einer im legitimistischen Sinne geschriebenen Broschuͤre unter dem Titel: „die Herzogin von erry“, erschien heute vor dem hiesigen Assisenhofe unter der dreifachen Anklage: der Aufreizung zu Haß und Verachtung ge⸗ gen die Regierung, des Angriffs auf die dem Koͤnige von dem Volke und der Verfassung verliehenen Rechte, und der Beleidi⸗ gung seiner Person. Herr Magnan wurde indeß, nach einer ganz kurzen Berathschlagung der Geschwornen, von jeder Schuld losgesprochen und demgemaͤß sofort in Freiheit gesetzt. Gestern wurden einige dreißig junge Leute in zwei kleinen

Haͤusern der Rue des Cannettes verhaftet.

„Der Moniteur enthaͤlt folgende Nachrichten aus Algier: „Arzew, ehemals eine bedeutende Stadt (der Portus magnus der Roͤmer), ist nach Mers⸗el⸗Kebir der beste und wichtigste Ha⸗ fen des westlichen Theiles der Regentschaft; sie liegt zwoͤlf Lieues oͤstlich von Oran im Hintergrunde einer Bai; die Roͤmer hatten dort eine ausgedehnte Niederlassung, von der man noch Spuren findet. Ueber diesen Ruinen ist die jetzige Stadt auf dem Ruͤcken und dem Abhange eines Huͤgels erbaut. Die Haͤuser sind von Stein und stehen einzeln; Gaͤrten oder vielmehr Nopal⸗Pflan⸗ zungen dehnen sich weit in die Umgegend aus; betraͤchtliche Ueberreste von Mauerwerk erinnern an die alte Ringmauer. In der Bai koͤnnen Schiffe von 20 Kanonen vor Anker gehen und sind hier gegen den Nordostwind gesichert. In diesem geschuͤtzten Theile des Hafens haben 50 bis 60 Kauf⸗ fahrteischiffe Platz. Der Hafen ließe sich leicht erwei— tern und fuͤr die Aufnahme von Fregatten einrichten. Arzew hat stets einen bedeutenden Getraide⸗Handel gefuͤhrt und war seit der Eroberung von Algier der Haupthafen des unerlaubten Handels der Kabailen geworden, die laͤngs der Kuͤste von der Graͤnze der Provinz Oran bis nach Tanger hin woh⸗ nen; sie fuͤhrten uͤber Arzew Pulver und Salpeter ein. Es war eines der ersten Geschaͤfte des in Oran kommandirenden Generals sich, den erhaltenen Instructionen gemaͤß, mit der Be⸗ hoͤrde von Arzew in Verbindung zu setzen, die Bai beobachten zu lassen und Handels⸗Verbindungen mit den Einwohnern an⸗ zuknuͤpfen, bis es moͤglich seyn wuͤrde, diesen Posten zu besetzen. Diese Besitznahme war um so wichtiger, als sie fuͤr uns ein Mittel war, unsere Verbindungen bis nach Mostaganim, einer 13 Lieues nordwestlich von Arzew gelegenen Stadt, auszudehnen; diese hat eine aus Tuͤrken und Kuluglis bestehende Varnison. die ein Ueberrest der Miliz des ehemaligen Bey's von Oran ist und deren Anfuͤhrer sich bis jetzt durch die Huͤlfe, die er von der Franzoͤsischen Armee erhielt, gegen die Angriffe der Araber behauptet hat. Bevor aber Arzew eingenommen und die Oscupation bis nach Mostaganim ausgedehnt werden konnte, war

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es nothwendig, fich in Oran festzusetzen. In dieser Festung, die seit dem Abzuge der Spanier ganz in Truͤmmer gefallen war, mußte fast Alles neu geschaffen werden; die große Ausdehnung der Festung, die Menge der wiederherzustellenden Forts, die Mi⸗ litair⸗Gebaͤude, welche fuͤr die Garnison eingerichtet, und die Ar⸗ beiten, die unternommen werden mußten, um den Aufenthalt gesunder zu machen, nahmen die ersten beiden Jahre nach der Besitznahme fort. Nach Beendigung der fuͤr die Sicherheit der Truppen unumgaͤnglich noͤthigen Bauten, und nachdem der in Oran kommandirende General den feindlichen Araber⸗Staͤmmen in den beiden Gefechten von Kaddur⸗Debby und Sidi⸗Mahattan Furcht vor unseren Waffen eingefloͤßt, ruͤstete er sich zur Erpedi⸗ tion gegen Arzew. Da die vor Kurzem nach Bridia unternom⸗ mene Recognoscirung ihm die Ueberzeugung verschafft, daß die westlichen Einwohner des Landes sich ruhig verhielten, so beschloß er eine gleichzeitige Expedition zu Wasser und zu Lande gegen Arzew zu unternehmen, deren Gelingen gestern mitgetheilt worden ist.“ .“

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 25. Juli. (Nachtrag.) Als Herr O' Connell erklaͤrt hatte, die Aufmerksamkeit des Hauses auf die Art und Weise lenken zu wollen, wie uͤber die Parlaments⸗Verhandlun⸗ gen in den oͤffentlichen Blaͤttern Bericht erstattet werde, erhob sich Sir E. Knatchbull gegen dieses Vorhaben mit der Be⸗ merkung, daß das Reglement des Hauses eigentlich jede Ver⸗ oͤffentlichung der Parlaments⸗Debatten verbiete. Er glaube da⸗ her, daß das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied gegen die Ord⸗ nung des Hauses verstoße, wenn er einen solchen Gegenstand zur Eroͤrterung bringe. Der Sprecher bemerkte, daß, so wie er den Antrag des Herrn O Connell verstehe, dieser eben die Inkraftsetzung des Reglements beabsichtige. Wenn man geduldet habe, daß Berichterstattungen uͤber die De⸗ batten des Hauses veroͤffentlicht wuͤrden, so habe doch jedes Mitglied das Recht, aus diesem oder irgend einem ihm gut scheinenden Grunde auf Ausschließung der Fremden anzutra⸗ gen. Nachdem sich Herr O'Connell uͤber die Verstuͤmme⸗ lung seiner Reden in gewissen Zeitungen beklagt hatte, sagte er, daß er anfaͤnglich die Mangelhaftigkeit der Berichte der Un⸗ faͤhigkeit der Berichterstatter und diese wieder der Verminderung ihrer Remunerationen zugeschrieben habe. Er sey aber jetzt uͤber⸗ zeugt, daß dies nicht die Ursache waͤre und so muͤsse er denn glauben, daß die Berichterstatter durch andere Gruͤnde geleitet wuͤrden. Besonders aber schreibe er die Entstellung der im Par⸗ lamente gehaltenen Reden der sittlichen Verderbtheit der Bericht⸗ erstatter zu. Herr O'Dwyer erklaͤrte, daß er sich durch den von den Berichterstattern ausgeuͤbten schmaͤhlichen Despotismus nicht abhalten lassen werde, den Antrag zu unterstuͤtzen. Lord Althorp meinte, es sey dies ein in seiner Form ganz merkwuͤr⸗ diger Antrag, denn waͤhrend er den Worten nach sich daruͤber beschwere, daß die Verhandlungen berichtet wuͤrden, sey die ei— gentliche Klage die, daß Mehreres nicht berichtet werde. Er sey uͤberzeugt, daß keines der Mitglieder eine wahrhafte Dar⸗ stellung dessen, was im Hause vorgehe, verhindern wolle und so weit er es beurtheilen koͤnne, sey die Mittheilung der Ver⸗ handlungen in den oͤffentlichen Blaͤttern durchgehends eine wahr⸗ hafte zu nennen. (Beifall.) Der ehrenwerthe und gelehrte Herr erfahre jetzt die Bedeutung des „passiven Widerstan⸗ des“, den er einst so dringend gegen Andere empfohlen habe Clauter Beifall und Gelaͤchter), und er werde gewiß zugeber muͤssen, daß keiner Art des Widerstandes schwerer zu begegnen sey. Fuͤr jetzt werde sich das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied hoffentlich damit begnuͤgen, die Sache zur Sprache gebracht zu haben. Es verstehe sich von selbst, daß, wenn man die Ver⸗ oͤffentlichung der Debatten als etwas Heilsames und Wuͤnschens⸗ werthes anerkennen muͤsse, es doch nur insofern geschehen koͤnne, als die groͤßte Unparteilichkeit dabei beobachtet werde. Lor d Stormond wuͤnschte, daß, ehe das Haus in dieser Sache wei⸗ ter vorschreite, das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied fuͤr Du⸗ blin sich uͤber das zu beobachtende Verfahren deutlich ausspre⸗ che; denn wenn die Eigenthuͤmer der Zeitung vor der Barre erschienen, so habe das Haus nur die Wahl zwischen zwei We⸗ gen: entweder dieselben zu bestrafen, oder sie unter dem Ver⸗ sprechen, sich kein aͤhnliches Vergehen wieder zu schulden kommen zu lassen, mit einer Ermahnung zu entlassen. Woruͤber bekla ge sich aber das ehrenwerthe Mitglied? Nicht, daß die Reden der Mitglieder berichtet, sondern daß einige Reden nicht berichtet wuͤrden. Man muͤsse also, streng genommen, die Eigenthuͤmer der Zeitungen auffordern, das Reglement des Hauses zu ver⸗ letzen. Denselben Einwand machte Lord J. Russell, bemerkte aber zu gleicher Zeit, daß ö denen durch die Nachsicht des Hauses gestattet wuͤrde, uͤber die Verhandlungen Bericht u erstatten, den ihnen eingeraͤumten Vorzug sehr mißbrauchten, wenn sie die Reden ungetreu und entstellt wiedergaͤben. erinnerte daran, daß . Lord⸗Kanzler, als Mitglied des Unterhauses, einmal einige den Berichterstattern persoͤnlich unangenehme Aeußerungen habe fallen lassen, und von diesen dadurch 8 daß sie seine Reden gaͤnzlich unterdruͤckt haͤtten. 8 dings ein Mißbrauch der den Berichterstattern eingeraͤumten Ge⸗ walt, aber er glaube, daß der Antrag des ehrenwerthen und ge-⸗ lehrten Mitgliedes das Haus in eine Lage versetzen wuͤrde, aus der es sich nicht ohne Beeintraͤchtigung seiner Wuͤrde ziehen koͤnne. Sir S. Whalley sagte, daß er, in Betracht der man- nigfaltigen Gegenstaͤnde, welche in dem Hause verhandelt wuͤr⸗ den, sich nicht uͤber die Ungenauigkeit der Berichte, sondern uͤber die verhaͤltnißmaͤßige Vortrefflichkeit derselben wundere. Wenn uͤber alle im Hause gehaltene Reden vollstaͤndig Bericht erstat. tet werden solle, so waͤre keine Zeitung zur Aufnahme derselben groß genug. Das Haus wuͤrde sich seines Erachtens in einer

hachst unangenehmen Lage befinden, wenn die vor die Barre ge-⸗ äadenen Personen erklaͤrten, daß sie in der Folge keine Berichte uͤber die Parlaments⸗Verhandlungen mehr liefern wollten. Eis

1“ 1“

ein edler und gelehrter Freund, der jetzigea

bestraft worden selny, Dies sey aller⸗