28 4 8 Koͤnigliche Schauspiele. Freitag, 2. August. Im Schauspielhause: Der Kammerdie⸗ ner, Lustspiel in 4 Abtheilungen. Hierauf: Der Zeitgeist, Pos⸗ senspiel in 4 Abtheilungen, von E. Raupach.
Sonnabend, 3. August. Im Opernhause: Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Friedrich Wilhelm III., unter Direction des Koͤnigl. General⸗Musik⸗Direk⸗ tors, Ritters Spontini: Festmarsch, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige zugeeignet von demselben. Hierauf: Rede, verfaßt von F. von Elsholz, gesprochen von Madame Crelinger. Dann: Volksgesang, den Preußen gewidmet von Spontini. Und: Zum erstenmale: Mathilde von Guise, Oper in 3 Abtheilungen; Musik von Hummel.
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Meldungen um Billets sind beruͤcksichtigt worden und koͤnnen solche im Billet⸗ Verkaufs⸗Bureau in Empfang genommen werden.
In Charlottenburg: Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Friedrich Wilhelm III.: Rede, verfaßt von A. Cosmar, gesprochen von Madame Unzelmann. Hierauf: Zum erstenmale: Des Goldschmieds Toͤchterlein, Lust⸗ spiel in 2 Abtheilungen, von C. Blum. Und: Zum erstenmale: Leontine, oder: Die Prophezeiung, Drama in 3 Abtheilungen, nach dem Franzoͤsischen.
Sonntag, 4. August. Im Opernhause: Die Dame auf Schloß Avenel, Oper in 3 Abtheilungen mit Tanz; Musik von Boyeldieu.
bein, frei bearbeitet von A. Gleich; Musik von W.
“ 1ö1“ “ Muͤller und Musik⸗Direktor Kugler. Vorher: Raphael, Lustspiel in 1 Akt, von Castelli.
Sonnabend, 3. August. Zur Feier des Allerhoͤchsten Ge⸗ burtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, Friedrich Wilhelm III.: Preußens dritter August, Festspiel mit Choͤren in 1 Akt, von F. W. Seidel; Musik vom Kapellmeister Franz Glaͤser. Hierauf: Fest⸗Ouverture, von C. M. v. Weber. Dann folgt: Zum ersten⸗ male: Salpator Rosa, oder: Zwei Naͤchte in Rom, komische Oper in 2 Akten, von Dr. Burmeister⸗Lyser; Musik vom Rit⸗ ter Rastrelli, Koͤnigl. Saͤchsischen Musik⸗Direktor.
ssausee Nachrichten.
Paris, 26. Juli. Der Contre⸗Admiral Baron Hamelin ist zum General⸗Direktor der Plan⸗Kammer des Marine⸗Mini⸗ steriums statt des verstorbenen Vice⸗-Admirals Grafen v. Gour⸗ don, und der Vice⸗Admiral Willaumez zum General⸗Inspektor der Haͤfen fuͤr das naͤchste Jahr ernannt.
Das Hotel der Belgischen Gesandtschaft war vorgestern Abend aus Anlaß der eingegangenen Nachricht von der gluͤcklichen Ent⸗ bindung der Koͤnigin der Belgier glaͤnzend erleuchtet.
Die vor einigen Tagen von dem Moniteur mitgetheilte Anzeige, worin die Regierung auf's Bestimmteste erklaͤrt, daß die Arbeiten an den Forts bis zur naͤchsten Session aufgeschoben werden sollen, ist in der Koͤniglichen Druckerei zu 210,000 Exem⸗
leitende Ausschuß dieses Vereins waͤhrend der drei N eine permanente Sitzung halten wird; die Mitglieder sedt tion sollen sich an noch zu bestimmenden Orten Sog Abends oder Sonntag fruͤh um ihren Vorsteher verse um neue Instructionen zu erhalten. Der Zweck dieser geln ist, Einheit in die etwanigen Unternehmungen des zu bringen. Am Schlusse des Tagesbefehls zeigt der 2 an, daß er sich mit allen uͤbrigen demokratischen Ver Verbindung gesetzt habe. Das Journal de Pariz dieses Aktenstuͤck in seinem heutigen Blatte mit.
Die Herren Enfantin und Michel Chevalier, Haͤuf Sekte der St. Simonianer, die im vorigen Jahre h hiesigen Assisenhofe zu einjaͤhriger Haft verurtheilt wurn noch die Haͤlfte dieser Strafzeit abzusitzen haben, werde scheinlich in Kurzem freigelassen werden.
Der Bey von Titeri ist am 17ten d. von hier in f
angekommen.
Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 45. 104. 50. 3proc. pr. compt. 77. 55. fin cour. 77. 60
Span. perp. 71. 3 proc. do. 44. 5proc. Belg. Anl. 962 8 1 8 8
Frankfurt a. M., 29. Juli. Oesterr. 5proc. Menl 96. 4proc. 87 1⁄. 87,⁄. 2 ½ proc. 53 1⁄2. 1proc. 23. N. Actien 1529. 1527. Part.⸗Obl. 137 ½. Loose zu 100 ] Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832. 92 ½. 92 ¾. Poln. Loose
*213 e
98 .
E1“
Nachrichten.
Kronik des Tages.
Lbgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Ge⸗
Inspecteur 1 r⸗ Fabriken und Artillerie⸗
der Gewehr⸗Fabriken, Geschuͤtz⸗Gießereien, Werkstaäͤtten, Braun, nach
Berlin, Sonnabenb den 3ten
Koͤnigstaͤdtisches Theater.
Freitag, 2. August. Der Pachter und der
Posse mit Gesang in 2 Akten, nach einer Erzaͤhlung von Lang⸗
plaren abgezogen worden. Der Vorstand des republi
Tod, Zauber⸗ theidigung der Menschenrechte
einen geheimen Tagesbefehl ergehen lassen, welchem zufolge der
kanischen Vereins fuͤr die Ver⸗ hat an saͤmmtliche Mitglieder
Redacteur Cottel.-. —mn— —
Zeitungs -Nachrichten.
Gedruckt bei A. W. 9 1111X““ Ausland.
——
Bekanntmachungen. Bekanntmachauang.
Der Land⸗ und Stadtgerichts⸗Kanzlist Car! Fried⸗ rich Katzur ist am 6. Mai 1831 zu Straßburg ver⸗ storben, ohne Leibeserben, oder andere hier bekannte Erben zu hinterlassen. Der eingezogenen Erkundigung zufolge ist der Carl Friedrich Kaͤtzur in Berlin ge⸗ buͤrtig, im Waisenhause zu Zuͤllichau erzogen, spaͤter waͤhrend 10 Jahren bei dem Geheimen Ober⸗Justitz⸗ Rathe Lamprecht in Condition gewesen, dann zwei Jahre in der Kanzlei des Kammergerichtes beschaͤftigt, im Jahre 1798 in Lipno bei dem Kreiegerichte doselbst, und seit dem April 1817 bei dem Lano⸗ und Stadt⸗ gerichte zu Strasburg angestellt gewesen.
Es werden daher alle Diejenigen, welche ein Erb⸗ recht auf den Nachlaß des verstorbenen Kanzlist Katzur — vermeinen, aufgefordert, ihre Anspruͤche in
den 28. Dezember a c., Vorm. 10 Uhr, auf dem hiesigen Ober⸗Landesgerichte vor dem De⸗ putirten, Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Fischer, anberaumten Termine entweder persoͤnlich oder durch einen mit Information und Vollmacht versehenen Stellvertreter, wozu die Justiz⸗Commissarien Brandt,
Koehler und Raabe in Vorschlag gebracht werden, an⸗
zumelden und ihre Legitimation als Erben zu fuͤhren. Sollte sich in dem anberaumten Termine Niemand melden und sein Erbrecht nachweisen koͤnnen, so wird der Nachlaß des Kanzlisten Katzur als herrenloses Gut dem Fiskus zugesprochen und ausgeantwortet werden.
Marienwerder, den 7. Februar 1833.
“ Koͤnigl. Preuß. Ober⸗Landesgericht.
11 8
“ Auszaug. Diejenigen, welche an das, von dem Paͤchter Julius
von Buchholz an den Paͤchter Kagelmacher abgestan⸗
dene Pachtrecht an dem Gute Klein⸗Schoritz c. p, an der demselben beigelegten Duͤntzer Weide, an das
Pachtrecht des Zudarschen Pfarrackers, an die verkaͤuf⸗ lich mit uͤberlassenen Sommer⸗ und Wintersaaten, Ackerarbeit, lebende Inventarium, instrumenta rustica,
2 Stand Betten, eigenthuͤmliche Befriedigungen, an einen neuen Schweinkoben, und eine Abseite zum Wa⸗ genschauer, so wie an die, bei der Grundherrschaft
einstehenden Pachtvorschuͤsse, Anspruͤche und Forderun⸗
gen haben, werden zu deren Anmeldung und Nachwei⸗ sung in termino
den 8. und 31. Juli oder 26. August d. J.
bei dem Rechtsnachtheil geladen, daß sie damit sonst durch den am 16. September d. J. zu publicirenden Praͤelusiv⸗Abschied fuͤr immer ausgeschlossen und abge⸗ wiesen werden sollen.
Greiftwald, den 10. Juni 1833. Hofgericht von Pommern und Ruͤgen.
v. Moͤller. 1
* 8
Bekanntzem achung9. Die bei uns schwebende Regulirung des Nachlasses
der, am 15. Juni 1784 hierselbst verstorbenen, ver⸗
wittweten Amtmann Weigel, Louise Christine gebor⸗
nen Schmidt wird auf den Antrag der Erbinteressen⸗ ten in Gemäaßheit des § 137. Titel 17. Theil 1. des
Allgemeinen Landrechts den unbekannten Nachlaßglaͤu⸗ bigern mit der Aufforderung hierdurch bekannt gemacht:
ihre etwan igen Forderungen an den Nachlaß der Erblasserin, binnen 3 Monaten zu den Nachlaß⸗Ak⸗ ten anzumelden,
widrigenfals dieselben, wegen ihrer Fo derungen, die einzelnen Erben nur auf Hoͤhe ihres Erbtheils in An⸗ spruch zu nehmen, berechtigt sind. “
Neustadt g. d. Dosse, den 13. Juni 1833. Koͤnigl. Preuß. Justiz⸗Amt.
In Gemaͤßheit der zu Dresden am 27. September
1825 zwischen der Koͤnigl. Preußischen und Koͤnigl. Saäͤchsischen Regierung geschlossenen Convention, so wie der diesfalls au uns ergangenen Verfuͤgungen des uns
vorgesetzten Hohen Ministeriums der Geistlichen, Un⸗
8 8 88
») des neil. Predigers Bandeco
errichts⸗ und Medizmal⸗Angelegenheiten, fordern wir hierdurch alle Diejenigen, welche 81 Familie “ a) des weil. Dr. Henning Goeden in Wittenberg, b) def 1 Katharine Dr. Berger eben⸗ aselbst, 1 c) des weil. Thomas Gabriel ebendaselbst, oder seiner Ehefrau, . d) des weil. Christoph Silbermann in Wittenberg, zu Verlin, “
Allgemeiner Anzeiger fuͤ
*
T
* f) des weil. Dr Gottfried Suevus oder Schwabe in Wittenberg,
g) des weil. Archidiakonus M. Jeremias Deutsch⸗ mann in Wittenberg,
h) der Christiane Marie Marperger, verwittweten Dr. Vater, so wie des Dr. Abraham Vater in Wittenberg, 9
i) des weil. Pfarrers Laurentius Schlomau zu Wit⸗
tenberg,
k) des weil. Dr. Polycarp Leyser, und Dr. Joh.
Georg Neumann zu Wittenberg,
gehoͤren, auf, zur Festhaltung des Familien⸗Zusammen⸗ hangs und Anrechts auf die von den Obengedachten bei der Universitaͤt Wittenberg gestifteten Stipendien, und ohne Ruͤcksicht auf das Beduͤrfniß und die Faͤbig keit, jetzt ein Stipendium zu beziehen, sich unter Bei⸗ legung ausreichender Leaitimationen, binnen dato und dem 1. Januar 1834, bei dem Mitunterzeichneten Koͤnigl. Ephorus, Professor Dr. Gruber schriftlich zu melden, um sowohl uͤber die Perceptions⸗Erfordernisse, als auch uͤber den Betrag und die Perceptionszeit der vorgedachten Stipendien in Kenntniß gesetzt zu werden. Halle, den 1. Juni 1833.. Die Professoren der enbereer Stiftung zu Halle. (gez.) Weber. Pfotenhauer. Schreger. Raabe. Gruber. Nitzsch.
SEdiectal⸗Ladung. Von dem unterzeichneten Koͤnigl. Saͤchs. Justiz⸗Amte wird hiermit bekannt gemacht, daß der abwesende Da⸗ vid Thuͤmler aus Niederhohndorf, welcher den 17 Sep tember 1762 geboren und am 1. November 1787 als damaliger Gemeiner im Dragoner⸗Regimente Herzog Curland vom Urlaube weg desertirt, und von dessen Leben und Aufenthalte seitdem eine Nachricht nicht eingegangen, noch zu erlangen gewesen ist, sowie, daferne derselbe nicht mehr am Leben sein sollte, dessen be⸗ kannte und unbekannte Erben, ingleichen alle diejeni⸗ gen, welche als Glaͤubiger, oder aus sonst einem an⸗ dern Rechtsgrunde an das hier befindliche, in 325 Thlrn. 13 gr. bestehende Vermoͤgen des Abwesenden Anspruͤche zu haben vermeinen, auf Antrag des Bruders und praͤ⸗ sumtiven Erben des verschollenen Thuͤmlers in Gemaͤß⸗ heit des hoͤchsten Mandats vom 13 November 1779 edictaliter und peremtorie unter der Verwarnung, daß im Falle des Außenbleibens der Abwesende für todt er⸗ klaͤrt und sein Vermoͤgen den sich legitimirenden naͤch⸗ sten Erben und sonstigen Interessenten werde verab⸗ folgt, Letztere aber ihrer Anspruͤche, sowie allerseits der ihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wieder⸗ einsetzung in den vorigen Stand fuͤr verlustig werde erklaͤrt werden, auf den 30. December c. a. zum Erscheinen allhier und zur Legitimation, auch An⸗ zeige und Bescheinigung ihrer Anspruͤche vorgeladen, daß ferner .“
der 18. Februar 1834 . zur Inrotulation der Acten und
der 23. April 1834
zur Bekanntmachung eines Urthels oder Bescheides an⸗ beraumt worden ist, und daß endlich die erlassenen Edictal⸗Ladungen, sowohl bei hiesigem Amte, als bei den Wohlloͤbl. Sradtgerichten zu Dresden, Leipzia, An⸗ naberg, Altenburg, Weimar und Hof, auch bei den
Gerichten zu Niederhohndorf oͤffentlich aushangen. Justiz⸗Amt Zwickau, am 29. Juni 1833.
Koͤnigl. Saͤchs. Kammer⸗Kommissions⸗Rath und Amt⸗
mann der Aemter Zwickau und Werdau, Ritter des
E Civil⸗Verdienst⸗Orders,
1I1 C. G. Garten.
ie Preußischen Alerxandra. Capitan . & Diets. “ Dienstag den 21. Mai, Donnerstag den 6. Juni, G Dienssas ven 25. Fuüni, —Donnerstag den 11. Juli;, Dienstag den 30. Juli, 1t Donnerstag den 15. August, Dienstag den 3. September, Doonnerstag den 19. September, Dienstag den 8. Oktober, Donnerstag den 24. Oktober, Mittags 12 Uhr gehen die Schiffe von Travemuͤnde ab. — Anmeldungen geschehen im Comtoir der Dampfschiffahrts⸗Gesellschaft in Luͤbeck ꝛc.
2
neuen Styls.
Abfahrtstage desprivilegirten Dampfschiffs Alexander Nicolajewitsch 111 Capitain A. J AIlbers,
von Lübeck nach Riga mit Passagieren, 8 Gütern und Contanten:
2 *
8 den 7. und 28 August, den 18. Septbr. und 9. October.
Verkauf eines Gasthofs in Magdeburg.
Der auf dem breiten Wege allhier neben dem Schauspielhause belegene Gasthof „zum Prinz von Preußen“ soll eingetretener Familien⸗Verhaͤltnisse wegen, freiwillig aber oͤffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Zu diesem Behufe habe ich auf den 2. September d. J., Nachmittags 2 Uhr, einen Termin in meinen Geschaͤftszimmer, Kuhstraße Nr. 11. angesetzt, und lade Kauflustige hierzu ein. Zugleich bemerke ich, daß dieser Gasthof seit einen langen Reihe von Jahren in der besten Nahrung steht. Die Haͤlfte der Kaufgelder kann gegen 4 pCt. jaͤhr⸗ licher Zinsen stehen bleiben. Die Uebergabe kann sofort erfolgen.
Magdeburg, den 9. Juli 1833.
Der Justiz⸗Commissarius und Notar, Reißner.
Literarische Anzeigen.
„Bei Aug. Velhagen in Bielefeld ist eben er⸗ schienen und durch alle Buchhandlungen (in Berlin durch Duncker und Humblot, Franzoͤsische Straße Nr. 20 2) zu beziehen:
Kurzer Abriß der Pflanzenkunde zum Un⸗
terricht an hoͤheren Lehr⸗Anstalten von L. V. Juͤngst. Preis 12 sgr.
Dieses kleine Werk des bekannten Verfassers eignet sich wegen der kurzen, faßlichen und wissenschaftlichen Bearbeitung der Botanik, deren großer Nutzen von Jahr zu Jahr mehr anerkannt wird und die sich als eine der lieblichsten Wissenschaften immer mehr Freunde erwirbt, vorzuͤglich zur Einfuͤhrung auf Gymnasien, andern hoͤheren Lehr⸗Anstalten und Privat⸗Instituten. Jungen Freunden dieser Wissenschaft und Hausleh⸗ rern dient es als ein Begleiter auf ihren Excursio⸗ nen, indem es sie sicher und leicht die Pflanzen ihrer Heimath bestimmen und ordnen lehrt.
Erschienen ist nunmehr (die drei ersten Hefte in zweiter Auflage) und in allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin bei C. F. Plahn, Jaͤgerstraße
Nr. 37: 1 Ernst Muͤnch's
Allgemeine Geschichte der neuesten Zeit von dem Ende des großen Kampfes der Europaischen
Dampf⸗Packetfahrt 1 zwischen Petersburg und Luͤbeck; wobei die Insel Ruͤgen angelaufen wird. Die Abfahrt der beiden privilegirten schoͤnen und großen Dampsschiffe, von Luͤbeck nach St. Petersburg, ist fuͤr das Jahr 1833 auf folgende Tage festgesetzt: Nicolay I. Capitain N W. Stahl. Dienstag den 14. Mai, Donnerstag den 30. Mai, Dienstag den 18. Juni, Donnerstag den 4. Juli, Dienstag den 23. Juli, Donnerstag den 8. August, Dienstag den 27. August, Donnerstag den 12. September, Dienstag den 1. Oktober,
85
St.
neuen Styls.
Doonnerstag den 17. Oktober, 8
sbaldige Erscheinen des sechsten bis zehnten Heftes oder des zweiten Bandes mit Gewißheit zusichern koͤnnen.
groy Oktavformat in sechs Baͤnden, deren je⸗ der in 5 Lieferungen à 6 Bogen (oder 96 Seiten) aus⸗ ggegeben wird, so daß das Ganze 30 Lieferungen bildet,
8 genzahl aäͤberßzeigen sollte, liefern wir unent⸗
Maͤchte wider Napoleon Bonaparte bis auf unsere Tage. Erstes bis fuͤnftes Heft, oder Erster Band, gr. 8vo. Velinpapier, 448 Seiten stark und mit dem Bildnisse des Verfaͤssers in herrlichem Stahlstiche geziert. Subseription⸗Preis 1 Thlr. 1 ¼ sgr.
llangt werden.
Staaten.
2
Jede Lieferung (scharfer deutlicher Druch
PVelinpapier) kostet im Subseriprions⸗Preise
Vorausbezahlung kann von keiner Buchhan — In 1 ½ Jahren ist das g. beendigt.
Bei mir ist erschienen und durch alle Be
9 gen des In⸗ und Auslandes noch fuͤr sseriptions⸗Preis zu erhalten:
Raumer, Friedrich von, Geschich pas seit dem Ende des funfzehn hunderts. In sechs Baͤnden. Erste ter Band. Gr. 8vo. 37 ¼ und 39 ½ Bo seriptions⸗Preis fuͤr jeden Band weißen Druckpapier 3 Thlr. 5 sgr.; 0 mem Velinpapier 6 Thlr. 10 sgr.
Leipzig, im Juli 1833.
Zu haben in der “ Nicolaischen Buchhandlung in (Bruͤderstraße Nr. 13,) Stettin
Praͤnumerations⸗Anzeig
auf die Zeitschrift:
i n
Religioͤses Erbauungs⸗Blatt fuͤr 9⸗ Dieses Blatt, von dem bereits zwei R. schienen sind, und vom 19. Juli ab regen 14 Tage erscheinen wird, hat zur Tendeng derung der Sittlichkeit, die Erweckung ein Sinnes in Israel; besonders wird es sit dem so dringenden Beduͤrfnisse eines Relig richtes fuͤr die israrlitische Jugend entgeg men. Der Preis des Jahrganges ist 2 Auswaͤrtige 2 Thlr. 10 sgr. und wird quan numerando entrichtet. Man praͤnumerirt Blatt beim Redakteur, Oranienburger Sti. Dr. A. J. Coher Erster Lehrer a. d. Anft. zu Juͤdischer Religions
Bei H. A. Wolff, Charlottenstraße N. bei L. Fernbach, Spandauerstr. Nr. 33, ist m Sammlung zwei und siebenzig unl Mittel, nebst einem Anhange, enthal weisung zur Bereitung derchemi sten Essige, und zur Kunst, vers Holz zu machen. Preis: 2 Thlr. Diese Sammlung enthaͤlt sehr schaͤtzbare gen mehrere Krankheiten, deren Heilung ner schwierigen Kur, oder gar nicht gelang gen die Lungensucht, Zehrfieber, Bluthustet rigkeit; zur Bereitung chemischer Praͤparatt andern einer Composition, womit man den ohne Seife, Wasser und Barbiermesser, seht bringen kaun. — Vorschrift zur Fertiaung des Macassar⸗Oels, Mittel die Haare auf jeder Stelle ohne Nachtheil zu vertilgen, Zimmar ser zu heizen und zu erleuchten; Blutstillun und andere, deren Besitz fuͤr das allaemeine Menschen eben so zweckmaͤßig als wuͤnschen 1. B. ein unfehlbares Mittel gegen das Trunks ꝛc. Ein Inhaltsverzeichniß wird gme
So eben ist bei uns erschienen:
Berlin wie es ist und — t
Von Ad. Brennglas.
Erstes Heft; Eckensteher. Fuͤnfte! „ Zweites Heft: Hoͤkerinnen. Zwei Jedes Heft mit einem color. Titelkupfer. Der Thiergarten. Im Verein mit mehrern Schriftstellern hat von Brenn a170. Prs. 122 9
echtold und Hart Jaͤgerstraße Nr. 1
Die guͤnstigsten Urtheile kritischer Blaͤtter uͤber die⸗ ses Werk und die ungewoͤhnliche Theilnahme des Pu⸗ blikums sind fuͤr den Werth und fuͤr das rasche Fort⸗ schreiten desselben hinreichend Buͤrge, so daß wir das
Muͤnch's allgemeine Geschichte erscheint in
welche aus 180 Bogen bestehen. Alles, was diese Bo⸗
el
’ “ “
Linden No, 20.
Wilzon's Sancrit Dictionar-y, neus
wenig Exemplare, à 40 Thlr. Alhambra, 8 à 1 Thlr. 5 sgr. Edgeworth moral Tales. ⁷ Popular Tales. 2 vol. 8vo. Parents avssistu 8vo. Oeuvres de Lord Byron traduits par Fi
8vo. Oeuvres de Lamartine. 4 vol. gr. 8m Scotts und Cooper'’s Werke in französische setzung, der Band 27 sgr. Osservazioni „emf un Esule sull' Inghilterra Lugano 1831. 870 Ettore Fieramosca o la disfida di Barletta,
Maszimo d'Azeglio. Paris 1833. 1 Thlr.,5 vres de Mad. de Staël 17 vol. 8vo. Bei
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von 1830 hatten wir unter
ᷓqᷓeeich. 1 aris, 26. Juli. Die Herzoge von Orleans und Ne⸗ s sind der Koͤnigin, die morgen hier erwartet wird, entge⸗ reist. 1 bg erzos von Broglie ward gestern ploͤtzlich in seinem von krampfhaften Zufaͤllen befallen, die im ersten Augen⸗ die Besorgniß von Symptomen der Cholera erregten. Je⸗ scheint es, daß dieser heftige Zufall keine ernstliche Folgen wird. Der Temps bemerkt: „Man sagt allgemein, der General stiant werde zur Feier der Juli⸗Tage den Marschallstab er⸗ Der General, uͤbrigens ein aͤußerst tuͤchtiger Soldat, us seiner militairischen Laufbahn nur eine einzige glaͤnzende enthat aufzuweisen, das Gefecht bei Ocana. Wenn man aus einen Marschall machen will, so sind in der Armee hun⸗ General⸗Lieutenants zu finden, die diese Auszeichnung mehr t haben, als der General Sebastiani.“ Den Beamten des Finanz⸗Ministeriums wurde gestern ein dschreiben des Herrn Humann vorgelesen, worin ihnen uͤber Fahrlaͤssigkeiten, mit der sie ihre Pflichten als National⸗Gar⸗ erfuͤlen, Vorwuͤrfe gemacht und dieselben aufgefordert en, bei der großen Revue am Lssten d. ja nicht zu fehlen. Man ist gegenwaͤrtig auf der Seine mit dem Bau von gehn Boͤten beschaͤftigt, welche das große Linienschiff „die dt bei dem simulirten Kampfe mit demselben an⸗ n sollen. 6 Auf einem der Thuͤrme der Notre⸗Dame⸗Kirche soll ein haum von angeblich einigen 60 Fuß Hoͤhe errichtet werden, lessen Spitze herab waͤhrend der drei Juli⸗Tage die dreifar⸗ Fahne wehen wird. In Nantes wird zur Feier der Juli⸗Tage ein patriotisches pahl stattfinden, zu welchem der Herzog von Orleans und General Lafayette eingeladen worden sind. Der National behauptet, daß noch gestern Mittag die eure auf dem Montmartre an der Stelle des Forts Phi⸗ beschaͤftigt waren, die Linien des Forts zu ziehen; dasselbe Vanvres der Fall. Aehnliches versichern der Temps, Courrier francçais und das Journal du Commeree. National enthaͤlt außerdem eine neue Protestation gegen Forts, die, nach seiner Versicherung, unter den Mitgliedern vierten Legion der hiesigen National⸗Garde circulirt und its eine Menge von Unterschriften zaͤhlt. Die Adresse, welche ein Theil der Einwohner von Nancy in ug auf die Befestigung der Hauptstadt an die Pariser er⸗ in hat, schließt mit folgenden Worten: „Pariser, welchen schluß Euere Klugheit und Standhaftigkeit Euch auch einge⸗ mag, so rechnet nuf unsere Billigung und unsern Beistand.“ Vor dem hiesigen Tribunale erster Instanz schweben mehrere mit Erbauung der Forts in Verbindung stehende Prozeß⸗Sachen. stern fruͤh wurde von dem Gerichtshofe eine dieser Sachen 8 Tage verschoben; es handelte sich dabei um die Entschei⸗ g der Frage, ob ein Grundbesitzer auf dem Montmartre, der seinem Grundstuͤck, das zur Erbauung eines der von der gierung beabsichtigten Forts nothwendig ist, exmittirt worden, er Forderung gemaͤß, mit 300 Fr. fuͤr den Morgen entschaͤ⸗ werden oder sich mit den ihm vom Fiskus angebotenen 100 begnuͤgen muß. “ In dem (gestern erwaͤhnten) Tages⸗Befehl des Vereins fuͤr Vertheidigung der Menschen⸗ und Buͤrger⸗Rechte heißt es: baͤrger! Am Vorabende der Jahres⸗Feier der drei Juli⸗Tage irde Ihr Comité vergebens versuchen, Ihnen ein Gemaͤlde von den aberungen und Fortschritten zu entwerfen, welche die Freiheit seit serdenkwuͤrdigen Epoche gemacht hat. Es geziemt uns nicht, uns steuen, wenn unsere Feinde frohlocken, und wir muͤssen unsere tgeisternng fuͤr Feste aufsparen, die wahrhaft volksthuͤmlich, erlicher, majestaͤtischer und ihres Gegenstandes und Zweckes tdiger sind. Wir wuͤrden aber unsere Pflicht verabsaͤumen, inn wir uns der Demonstration nicht beigesellen wollten, die an von der National⸗Garde erwartet; wir muͤssen dieselbe un⸗ suͤten, ohne jedoch dieselbe hervorzurufen; wir muͤssen durch sere Haltung Alles, was guten Willen hat, an uns ranziehen. Erst nach dem Siege soll Jedem strenge Ferechtigkeit zu Theil werden. Buͤrger, die Umstaͤnde nen eine gefährliche Wendung nehmen; es ist nothwendig, aß wir die Ereignisse, von welcher Art sie auch seyn moͤgen, eherrschen. In unseren Maßregeln ist Einheit erforderlich, benn wir die Exaltirten zuͤgeln, unsere Anstrengungen nuͤtzlich achen und die Plaͤne der Regierung zum Vortheil un⸗ rer Sache wenden wollen. Vertrauen Sie daher auf Ihr omité, auf dessen Absichten, Vorsicht und Energie; unterwer⸗ en Sie sich fuͤr einige Zeit seiner Autoritaͤt und richten Sie ch genau nach den Vorschriften desselben; es macht sich dafuͤr erbindlich, Ihren Wuͤnschen zu entsprechen, wenn Sie es un⸗ erstuͤzen. Jeder mache es sich zur Pflicht, sich auf dem Po⸗ een, der ihm angewiesen werden soll, einzufinden.“ ie Quotidienne zieht folgende Parallele zwischen den isten sechs Monaten des Jahres 1830 und dem ersten Seme⸗ er des gegenwaͤrtigen Jahres: „In dem ersten halben Jahre der erblichen Monarchie ein Budget
August
8,099
von 954 Millionen. Der Koͤnig hatte den Gesetz⸗Entwurf uͤber die Vermoͤgens⸗Steuer und uͤber die Erhoͤhung der Patent⸗ Thuͤr⸗ und Fenster⸗Steuer verworfen, die Staats⸗Forsten wurden erhal⸗ ten, es herrschte allgemeiner Friede. Die Armee bestand in 280,000 Mann, die uͤbrige Bevoͤlkerung gab sich dem Ackerbau, Handel und Gewerbfleiße hin, Algier wurde erobert, die Kapita⸗ lien hatten eine freie und leichte Circulation, Laffitte besaß ein Vermoͤgen von vierzig Millionen, alle Fabriken bluͤhten, alle Gewerbe waren im Flor und wurden durch Belohnungen aufgemuntert, alle Armen erhielten Unterstuͤtzungen. In den sechs ersten Monaten des Jahres 1833 dagegen haben wir ein Budget von 1340 Millionen, die Supplementar⸗Kredite, ein De⸗ ficit von einer Milliarde, Vermoͤgens⸗Steuer, Verdoppelung der Patent⸗so wie der Thuͤr⸗ und Fenster⸗Steuer, Verkauf der Staats⸗ Forsten zu niedrigen Preisen, Kriegsgefahr, eine Armee von 400,000 Mann trotz des Friedensfußes, wahrscheinliches Aufge⸗ ben Algiers, Meutereien der Arbeiter in Lyon und Anzin, Ban⸗ kerut der Herren Laffitte, Vassal und Audry de Puyraveau, Muthlosigkeit und Klagen der Kuͤnstler, Selbstmorde bei den Armen.“
Um dem 3 von Orleans eine Vorstellung von den Arbeiten der Pontonniere zu geben, soll waͤhrend der bevorste⸗ henden Uebungen in seiner Gegenwart eine Bruͤcke uͤber die Oise nicht weit von Compieègne geschlagen werden, wodurch zu⸗ gleich eine Verbindung zwischen den auf beiden Ufern des Flus⸗ ses lagernden Truppen bewirkt wird.
Dem Memorial bordelais zufolge, wuͤrde der Graf von Ofalia, der, wie dieses Blatt wissen will, zum Granden erster Klasse ernannt ist, sich mit einer außerordentlichen, auf die Por⸗ tugiesischen Angelegenheiten bezuͤglichen Mission nach London begeben. 8
Die Polizei nahm gestern in den oͤffentlichen Lese⸗Kabinetten mehrere republikanische Flugschriften in Beschlag und verhaftete einige Hausirer, welche dergleichen bei sich trugen.
Nach telegraphischen Depeschen des Marine⸗Praͤfekten von Toulon waren am 23sten und 24sten d. M. keine neuen Cho⸗ lera⸗-Faͤlle am Bord der Fregatte „Melpomene“ vorgekommen. Zwoͤlf Marine⸗Soldaten, die auf diesem Schiffe erkrankt waren, haben das Quarantaine⸗Lazareth als Genesene verlassen.
Der Vigie, einem in Duͤnkirchen erscheinenden Blatte zu⸗ folge, ist daselbst ein Cholerafall vorgekommen. Großbritanien und Irland.
London, 26. Juli. Vorgestern Nachmittag kehrte der Koͤ⸗ nig wieder nach Windsor zuruͤck, nachdem zuvor noch Sir James Graham bei Sr. Majestaͤt Audienz gehabt hatte.
Die Prinzen von Solms gingen gestern von hier nach Sheerneß ab, um die dortigen Docks zu besichtigen.
Der Geschaͤftstraͤger der Ottomanischen Pforte, Herr Mau⸗ rojeni, hatte gestern eine Unterredung mit Lord Palmerston.
Auf die von Herrn O' Connell gegen die Times erhobenen Klagen erwiedert dieses Blatt unter Anderem: „Jedermann, der nicht von Eitelkeit oder Leidenschaft ganz verblendet ist, muß ein⸗ sehen, daß jedem Journalisten daran gelegen ist, die bestmoͤg⸗ lichen Parlaments⸗Berichte zu liefern, daß jede gegen einzelne Redner begangene Ungerechtigkeit nur zum Nachtheil des Blattes wirken muß, das sich dieselbe zu Schulden kommen laͤßt, und daß ein solcher Verstoß nicht lange zu verbergen seyn wuͤrde, wenn man sich auch noch so viel Muͤhe gaͤbe. Wenn daher die Berichte zuweilen ungenau, zuweilen unvollstaͤndig sind, so muͤssen andere Ursachen, als schaͤndliche und boshafte Absichten, zu Grunde liegen. Fuͤr's erste, wenn eine Debatte in beiden Haͤusern mehrere Stunden dauert, was in den letzten Mona⸗ ten jeder Session sehr haͤufig vorkommt, wuͤrde ein taͤglich er⸗ scheinendes Supplement auch noch nicht hinreichen, um alle Reden mitzutheilen; denn zwei Sitzungen, die zusammen durch⸗ schnittlich 20 Stunden einnehmen, wuͤrden, 3 Spalten auf die Stunde gerechnet, 60 Spalten erfordern, also noch 12 Spalten mehr, als ein doppelter Bogen unserer Zeitung enthaͤlt, und dann muͤßte alles Andere, Anzeigen, Prozeß⸗Berichte, politische und allgemeine Nachrichten, ganz ausgeschlossen bleiben. Aber selbst wenn wir geneigt waͤren, der Redner⸗Eitelkeit einiger Mit⸗ glieder beider Haͤuser nachzugeben, und wenn das Publikum taͤg⸗ lich einen solchen Aufwand von Rhetorik moͤchte, so wuͤrde die Sache doch nicht angehen; denn es steht nicht in menschlicher Macht, in der kurzen Zeit bis zum naͤchsten Tage so viel zu lie— fern, und auch das vollendetste Maschinenwerk waͤre dazu nicht genuͤgend. Der „Mirror of Parliament“ erscheint nur woͤchentlich, und die Supplemente zum Franzoͤsischen„Moniteur“ folgen oft erst in Zwischenraͤumen von 14 Tagen auf die stattgehabten Debatten. Was muß also nothwendigerweise geschehen? Die minder wichtigen Debatten muͤssen den wichtigeren Platz machen, die minder be⸗ gabten Redner den ausgezeichneteren, so daß dem Publikum ein verstaͤndiger Ueberblick uͤber das Ganze gewaͤhrt wird. Und da⸗ bei muͤssen wir erwaͤhnen, daß im Allgemeinen das lesende Pu⸗ blikum sich so wenig um den sprechenden Theil desselben kuͤm⸗ mert, daß uns taͤglich von allen Richtungen her Klagen uͤber die zu große Laͤnge der Parlaments⸗Berichte zukommen; ja, wir sind uͤberzeugt, daß, mit Ausnahme einiger sehr wichtigen und inter⸗ essanten Faͤlle, die Wißbegier des Publikums durch einen bucfen Abriß von den Debatten befriedigt werden wuͤrde. Zum Schluß moͤge sich Herr OConnell nur noch gesagt seyn lassen, daß er spreche, wie es einem Parlaments⸗Mitglied ziemt, und seine Re⸗ den werden mitgetheilt werden.“ 1
Bei den jetzigen Assisen kommen gegen sonst sehr wenig Kriminalfeaͤlle vor, und man will daraus die Folgerung ziehen, daß die Verbrechen im Lande seit einiger Zeit abnaͤhmen. Vor den Assisen von Dorset waren nur 12 in kriminalischer Unter⸗
suchung; zu Salisbury war deren Zahl seit dem Jahre 1811 nicht so gering gewesen; vor den Assisen der Grafschaft Lincoln waren ihrer nur 9 und vor denen der Stadt Lincoln gar keiner; auch die Assisen von Rutland hatten keinen Kriminal⸗Gefangenen
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zu verhoͤren; der Richter bemerkte daselbst, daß ihm in seinem
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h;e nur ein einzigesmal in der Grafschaft Westmore⸗ land ein solcher Fall vorgekominen sey.
Der Sun erwaͤhnt, als eines noch der Bestaͤtigung beduͤr⸗ fenden Geruͤchtes, daß der Marschall Bourmont sich nach In⸗ spection der Miguelistischen Truppen geweigert habe, den Ober⸗ Befehl uͤber dieselben anzunehmen. J“ 9
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vd11A1A1X1XA4XA“] Aus dem Haag, 28. Juli. Im Laufe dieser Woche sollte die feierliche Eroͤffnung der Chaussee von hier nach dem Bade Scheveningen stattfinden. Man schob dieselbe auf, weil
man dazu die Ankunft der Koͤnigin von Bayern abwarten wollte;
da man indessen in Erfahrung gebracht hat, daß Ihre Majestaͤt
wegen der in einigen Staͤdten Hollands herrschenden Krankhei ten diese Bade-Reise aufgegeben haben, so wird jene Eroͤffnung
wahrscheinlich ehester Tage statthaben.
Am 24sten d. M. fand in dem seit 43 Jahren bestehenden Taubstummen⸗Institut in Groͤningen die jaͤhrliche Preis⸗Verthei⸗ lung und oͤffentliche Pruͤfung statt. Die Anzahl der anwesenden Zoͤglinge betrug 156.
— — Amsterdam, Juli. Es sind waͤhrend der beendig⸗ ten Woche wieder mehrere Auftraͤge zu Einkaͤufen von Hollaͤndischen Staats⸗Papieren aus England hier eingegangen, welche deren Course wieder etwas in die Hoͤhe brachten. Auch die Spanischen Fonds haben, ungeachtet man fortwaͤhrend dafuͤr haͤlt, daß das Entstehen einer constitutionnellen Regierungsform in Portugal Anlaß zu Un⸗ ruhen in Spanien geben wird, sich wieder etwas von ihrem ernie⸗ drigten Stand erholt. Die juͤngsten hoͤheren Notirungen von Lon⸗ don aͤußerten an gestriger Boͤrse auf mehrere Fonds einen guͤnsti⸗ gen Einfluß; Suͤd⸗Amerikanische nahmen daran aber keinen An⸗ theil, da solche zu niedrigerem Preise abgelassen wurden. Nach An⸗
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theilen der Anleihe fuͤr Donna Maria war viele Frage, ohne dasgsg sich Verkaͤufer einfanden, wodurch deren Cours sich hoͤher, als in ¹
London stellte. — Der Stand des Getraide⸗Marktes ist ohne Ver⸗ aͤnderung von Wichtigkeit geblieben; Polnischer Weizen wurde zu vorigen Coursen durch Verbraucher abgenommen; schoͤne neue rothe Sorten wuͤrden nur zu niedrigerem Preise anzubringen seyn; der Umsatz in Roggen blieb unbedeutend; Gerste wenig begehrt; Hafer fand zu niedrigeren Coursen Liebhaber. Es ist bezahlt: fuͤr 127pfüͤnd. schoͤnen neuen weißbunten Polnischen Wrizen 260 Fl., fuͤr 128 pfuͤnd. geringeren dito 255 Fl., fuͤr 124pfuͤnd. neuen bunten 226 Fl., fuͤr 125. 127 pfuͤnd. alten dito 255 Fl., fuͤr 126pfuͤnd, rothen Stettiner Weizen 202 Fl., fuͤr 131pfuͤnd. schoͤnen neuen Rhein⸗Weizen 225 Fl.,
fuͤr 120pfüͤnd. alten dito 210 Fl., fuͤr 116 pfuͤnd. alten Preußischen
Roggen 174 Fl., fuͤr 116pfuüͤnd. neuen dito 165 Fl., fuͤr 119.120. 121pfuüͤnd. neuen Rhein⸗Roggen 158. 160.162 Fl., fuͤr 78.87.89
8. 2 8 8 1 8 pfuͤnd. dicken Hafer 70.79. 81 Fl., fuͤr 74.75. 78. 79pfünd. Futter: Hafer 66.67. 71. 72 Fl., fuͤr 78pfuͤnd. schwarzen dito 65 Fl.
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Bruͤssel, 28. Juli. In der Antwort, welche der Koͤnig auf die Rede der Deputation der Repraͤsentanten⸗Kammer er⸗ theilte, kam folgende Stelle vor: „Ich werde meinen Sohn, um ihn mit der Nation mehr zu identificiren, in der Religion
erziehen lassen, zu welcher die Mehrheit der Belgier sich bekennt.“
Eine Deputation der 2ten Armee⸗Division, welche zur Be⸗ gluͤckwuͤnschung des Koͤnigs abgesandt worden, ward gestern im Palast empfangen. 1G
Der Antwerpener Phare sagt: „Unsere Militair⸗Arbei⸗ ter, unter der Leitung des Obersten Descoville, werden heute unserm jungen Prinzen eine Kanone, die einen Fuß lang ist und auf ihrer Laffette liegt, darbringen. Diese Kanone wird von Kunstkennern fuͤr ein Meisterwerk gehalten.“
Aus Gent meldet man vom 26sten d.: „Gestern Abends durchzogen betrunkene Soldaten verschiedene Straßen der Stadt und griffen mehrere Schenken an, unter andern die Schenke du Plumet, wo sie Verwuͤstungen anrichteten. Die Platz⸗Mayors eilten gleich herbei und verhafteten mehrere dieser Menschen; sie konnten jedoch, aller Eile ungeachtet, die Verwuͤstungen nicht ver huͤten. Die Untersuchungen haben statt, um die Schuldigen zu entdecken, damit sie exemplarisch gestraft und die Interessenten fuͤr die erlittenen Verluste entschaͤdigt werden. Alle Truppen sind heute in ihren Kasernen konsignirt.“
Herr Meeus, Gouverneur der Bank, ist gestern nach Pa ris abgereist.
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Freie Stadt Krakau. 8 b . 1 8 1 “ Krakau, 28. Juli. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Ferdinand von Este, Gouverneur von Galizien, wird heute d Salz⸗Bergwerke von Wieliczka in Augenschein nehmen.
Der hiesige dirigirende Senat fordert von Neuem auf, 1
sich befaͤhigte Personen zu den Woyt-Aemtern melden moͤchten, da der Termin zur Zusammenberufung der Wahl⸗Kollegien sehr nahe ist und bis jetzt noch nicht genug Kandidaten vorhan
8 Keutschlandbd. 3 in, 29. Juli. Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erb⸗ großherzog und die Erbgroßherzogin sind am 25sten d. Morgens
von Ludwigslust nach Doberan hier durchgereist. Hannover, 29. Juli. Zufolge der Koͤnigl. Verordnung vom 23sten August 1823 hat das Schatz⸗Kollegium fuͤr die Schulden⸗Tilgungs⸗Kasse an 4⸗ und 3 ½ procentigen Landes Obligationen ) nach der Bekanntmachung vom 2 8sten Januar d. J. bis ult. Dezember 1832: 1,534,850 Rthlr. 14 Gr. 5 pf. und 2) in dem halben Jahre vom 1sten Januar bis ult. Juni 1833 ferner 78,866 Rthlr. 17 gGr. 10 Pf., mithin uͤberhaupt fuͤr 1,613,717 Rthlr. 8 gGr. 3 Pf. tarifmaͤßig nach Conven⸗
tions⸗Muͤnze eingeloͤset und vernichtet. 8
Braunschweig, 29. Juli. In der sechzehnten Sitzung der hiesigen Staͤnde-Versammtung ward der Antrag des Abge ordneten aus dem Amte Walkenried motivirt, das Herzogl. Staats⸗Ministerium ersucht werden moͤge, einen Zoll⸗Verband mit den benachbarten Staaten, wenigstens mit dem Koͤnigreich Han⸗ nover, zu schließen. Die Begruͤndung bestand in Folgendem:
„Das Braunschweigische Land befindet sich, in Betreff des Han-
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dels und Verkehrs, in einer sehr traurigen Lage.
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