1833 / 219 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Einer Verordnung des Ministeriums der auswaͤrtigen An⸗ gelegenheiten zufolge, darf bei Nachtzeit kein Schiff in den Tajo mehr einlaufen. 8

Inland.

Berlin, 7. August. Ueber die Allerhoͤchste Geburts⸗ Feier wird aus Koͤln in der dortigen Zeitung unterm 3ten in folgender Weise berichtet: „Der festliche Tag, an

velchem vor 63 Jahren dem Preußenlande Friedrich Wil— helm der Dritte, der Begluͤcker seines Volkes, geboren wurde, ist wiedergekehrt, und hat in Aller Herzen Freude und Dankgefuͤhl entzuͤndet. Dieses gluͤckliche Ereigniß wurde bereits gestern Abend in der Aula des Koͤniglich katholischen Gymnasiums durch einen Rede⸗Aktus von den beiden hiesigen Gymnasien gefeiert. Vor einer zahlreichen Versammlung trugen Wütebe Schuͤler vaterlaͤndische Gedichte und Gesaͤnge vor; die Festrede hielt Herr Direktor Birnbaum. Das Gelaͤute aller Glocken und der Donner der Kanonen verkuͤndeten heute in aller Fruͤhe, daß der hohe Tag erschienen sey. Um 10 Uhr fand in der Domkirche, die der Huld des Allverehrten Monarchen so Vieles verdankt, ein feierliches Hochamt statt, welchem der hoch⸗ vuͤrdigste Herr Erzbischof mit seinem Domkapitel beiwohnte, und nach dessen Beendigung das Te Deum angestimmt wurde. Auf dem Neumarkte ward zu gleicher Zeit ein militairischer Gottes⸗ dienst gehalten, dem eine glaͤnzende Parade folgte. Am Mittage versammelten sich die ersten Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, so wie eine große Anzahl Verehrer des Koͤnigs unter den Honora⸗ tioren dieser Stadt zu einem Festmahle im hiesigen Casino. Tau⸗ sendfaͤltig stieg heute der Wunsch zum Himmel, daß dieser Tag dem geliebten Landesvater, seinem Volk zum Heile, noch recht oft wiederkehren moͤge!“

Den Bewohnern Elberfeld's kuͤndigte Kanonendonner am fruͤhen Morgen die Feier des Tages an, und nachdem die⸗ ser geschwiegen, ertoͤnte in dem gesellschaftlichen Vereine „zur Genuͤgsamkeit“ ein Festlied, dem eine gehaltvolle Rede des Herrn Ober⸗Buͤrgermeisters Bruͤning folgte, worauf von allen Anwe⸗ senden das Volkslied angestimmt wurde. Um 9 Uhr feierten die beiden hoͤhern Schul-Anstalten den Geburtstag ihres Koͤ— nigl. Beschuͤtzers in dem großen Saale des Museums, in Ge⸗ genwart einer uͤberaus zahlreichen Versammlung, durch Gesang und mehrere gediegene Vortraͤge. Mittags fanden Festmahle an verschiedenen oͤffentlichen Orten statt, die am Abend auf das Glaͤnzendste erleuchtet waren.

In Erfurt eroͤffneten die beiden Gymnasien das Fest mit Gesang und Rede. Darauf begaben sich der Magistrat und die Stadtverordneten, die Lehrer und eine bedeutende Anzahl von Zuschauern zu der Stelle, wo ein neues Schulhaus erbaut werden soll. Nachdem hier der Konsistorial⸗Rath und Su⸗ perintendent Moͤller eine kraͤftige Rede gehalten, wurde der Grundstein zu dem gedachten Gebaͤude, nach Einsenkung der Kapsel mit den Denkzeichen, in herkoͤmmlicher Weise geschlossen. Um 9 Uhr begann eine durch den Erfurter Musik⸗Verein ver⸗ anstaltete Feier, welcher ein Gottesdienst der Garnison auf dem Friedrich⸗Wilhelms⸗Platze folgte, nach dessen Beendigung der Festungs⸗Kommandant, General⸗Major von Loͤbell, unter Geschuͤtzesdonner von der ECitadelle Petersberg, dem Koͤnige ein Lebehoch brachte, in welches nicht bloß das Militair, sondern auch die von nahe und fern herbeigestroͤmte Volksmenge jubelnd einstimmte. Um 12 Uhr hielt die Koͤnigl. Akademie gemein⸗ nuͤtziger Wissenschaften eine Sitzung. Ein festliches Mahl ver— einigte viele Beamte und Buͤrger an einer Tafel von mehr als 150 Gedecken, waͤhrend das staͤdtische Schuͤtzen⸗Corps ein solen⸗ nes Koͤnigs⸗ und Vogelschießen mit herkoͤmmlicher Festlichkeit er⸗ oͤffnete. Eine große Menge Einheimischer und Fremder stroͤmte dieser Lustbarkeit zu, und ungeachtet des eben nicht guͤnstigen Wetters schloß eine allgemeine Froͤhlichkeit den festlichen Tag.

Zu Prenzlau fand zur Feier des Allerhoͤchsten Ge⸗ burts⸗Festes in den Fruͤhstunden ein Gottesdienst der Garnison auf dem Exerzier⸗Platze statt. Der dortige Magistrat und die Stadtverordneten aber bezeichneten den Tag wiederum durch eine ehrenwerthe Handlung, indem sie eine Summe von 1000 Rthlrn. zum inneren Ausbau der dortigen Haupt⸗Kirche bewil⸗ ligten. Pon dem Rathhause, wo dieser Beschluß gefaßt wurde, begab die Versammlung sich unter Glockengelaͤute in das schoͤne neu erbaute Tochter⸗Schulhaus, zu welchem am 3. August 1831 der Grundstein gelegt, und das nunmehr zu seiner wuͤrdigen Bestimmung feierlich eingeweiht wurde, fa pen auf dem am

3. August 1832 gegruͤndeten neuen Schulhause der Damm Vor⸗ stadt die Kronen der Handwerker flatterten. Froͤhliche Mahle, die auch den Armen bereitet waren, und Erleuchtung des neu geweihten Schul⸗Gebaͤudes beschlossen unter einstimmigem Jubel den festlichen Tag.

Ueber die Feier des Geburts⸗Festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs in Swinemuͤnde meldet ein Privat⸗Schreiben von dort Folgendes: „Die Wiederkehr des 3. August erregte auch in un⸗ serem Badeorte Gefuͤhle des innigsten Dankes gegen die Vor⸗ sehung fuͤr die Erhaltung der Tage unseres allverehrten Landes⸗ vaters. Den Anbruch des Tages verkuͤndete eine Salve von 50 Kanonen⸗Schuͤssen, welche von den mit Flaggen geschmuͤckten, in dem Hafen liegenden Schiffen beantwortet wurden. Bei dent Festmahle, das zu Mittag in dem Gesellschaftshause stattfand, und an welchem an 300 Personen Theil nahmen, brachte Se.

Koͤnigl. Hoheit der Prinz Adalbert unter einer Salve von 51

Kanonen⸗Schuͤssen den Toast auf das Wohl Sr. Majestaͤt des Koͤ⸗ nigs aus, in den die ganze Versammlung jubelnd einstimmte, und dem das Volkslied: „Heil Dir im Siegerkranz!“ folgte. In diesem Augenblick ging das eben in den Hafen eingelaufene Russische Dampfschiff „Hercules“, auf welchem sich der Kaiserl. Russische General-Lieutenant Schubert befindet, im Angesichte der Versammlung vor Anker und begruͤßte die Gesellschaft mit Kanonen⸗Donner. Dem am Abend arrangirten Balle wohnten die Russischen Offiziere bei und nahmen Theil an der allgemeinen Freude.“

Als Nachtrag zu unserem Berichte uͤber die Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗Festes hier am Orte selbst bemerken wir noch, daß auch die hiesige Pfuelsche Schwimm⸗Anstalt den Tag in angemessener Weise feierte. Unter Anderem wurde eine mit den Symbolen der Schwimmkunst geschmuͤckte Fahne von dem Haupt⸗ mann Helff, zeitigen Direktor der Anstalt in Abwesenheit des Majors von Mauderode, dem aͤltesten Schwimmlehrer uͤbergeben und nach einem festlichen Umzuge an dem ihr bestimmten Platze befestigt. Das ganze Lokale der Anstalt, war zur Feier des Ta— ges mit Fahnen und Laubgewinden geschmackvoll verziert.

Am 30sten v. M. fand zu Stettin die Grundstein⸗ legung zum Bau eines Tempels fuͤr die dortige juͤdische Ge— meinde unter den uͤblichen Feierlichkeiten statt.

Das Amtsblatt der Koͤniglichen Regierung zu Duͤssel⸗ dorf giebt eine Uebersicht von den Resultaten der Verwaltung der Arbeits⸗Anstalt zu Brauweiler pro 1832, woraus sich Folgendes ergiebt: Zu den 636 Individuen, die sich am 1. Ja⸗ nuar 1832 in der Anstalt befanden, kamen im Laufe des vori⸗ gen Jahres noch hinzu: 551; in Summa 1187, von denen 518 entlassen wurden, 32 entwichen und 59 starben, so daß am 31. Dezember noch 578 Individuen in der Anstalt waren. Von jenen 1187 Personen waren 369 unter 16 Jahren, Sis aber in einem Alter von 16 Jahren und daruͤber; die meisten waren wegen Bettelei und Landstreicherei eingebracht worden. Die Zahl der Ruͤckfaͤlligen betrug 156. Was die Kosten der Anstalt betrifft, so betrugen die Ausgaben 43,610 Rthlr., die Einnahme aber nur 38,816 Rchlr., woraus sich eine Mehr⸗ ausgabe von 4794 Rthirn. ergiebt, welchen Vorschuß die vier Regierungs⸗Bezirke Koͤln, Achen, Koblenz und Duͤsseldorf zu decken haben. Der Reserve⸗Fonds der Anstalt betrug am 31. Dezember 1832 52,092 Rthlr., zu Ende 1831 47,819 Rthlr., so daß derselbe sich im vorigen Jahre um 427 Rthlr. ver⸗— mehrt hat. 5 3

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 2. August. lerl. wirkl. Schuld 49 ½,. Ausgesctzte Schuld 12½¾. Kanz- Bill. 23 1 ⁄1. 68 102 ½. Neap.— Oestecr. 92 ½. Preuss. Prämien- Scheine 91. Russ. (v. 1828) 101 ¾. (v. 1831) 91 ½. 58 Span. 6815⅞. 39% do. 44 ½. Antwerpen. 1. August. Belg. 95. Met. 97. G. 5 8 Span. 69 ¼ 68. 69. Hamburg, 5. August. Oesterr. 5 8 Met. 96. 4 9 do. 87 ½¼. Bank-Actien 1246. Russ. Engl. 101 ⅛. Russ. Iloll. (v. 1831) 92 ½. Met. in Hamb. Cert. 93 ½. Preuss. Prämien-Scheine 163 ½. Poln. 120 ½. Dan. 71 ¾. St. Petershurg, 31 Juli. Hjamburg 3 Mon. 9 ¼1½. Silber-ECobel 357 ¾ Kop. Wien, 2. Aungust. 8. 48 do. 86 ¾. Bank-Actien 1233. Loose zu 100

9 do. 45. Griech. 35 ¾8.

59 Met. 94 ⁄8. Fl. 134 ½.

UbHriA4 e.e en, AAe

1833. 6. August.

Abends

Nachmitt. 10 Uhr.

2 Uhr.

Meteorologische Beobachtung. Morgens 6 Uhr.

Nach einm Beobachta

Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter .. .. Wind

Wolkenzug

8,3 7, 6

reg

332,4 7 „„Par. 333, 5 3 „„Par.

94 pCt. WNW.

8, 6 ° R. 5,2 9 R. 76 vEt. truͤbe. W.

9.ꝗR. l

12,6 °R. 8,1 °R. 70 vCt.

Halbheiter. WNW.

nig.

male: Léontine,

Donnerstag,

Heinefetter:

e

PartS, 1.

des 28sten wirkl habe.

partements uͤber fuͤllt.

Belg. pr. comy

Aproc. 87 ½.

C

Preise der Plaͤtze: kon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Zum Beweise füͤ nen Legion, wie solche waͤhrend des Defilirens nach den nen Reihen berechnet worden, an; hiernach kaͤme die Zahl heraus, wobei derjenige, der die Zaͤhlung uͤbernommen, stl leicht hoͤchstens um einige 100 Mann geirrt zu haben

Von den 250 Individuen, die waͤhre in den verschiedenen Vierteln der befaͤnden sich gestern nur noch tur; die uͤbrigen sind wieder freigelassen worden.

Die ministeriellen Blaͤtter sind mit Berichten aus da

staltet gewesenen Festlichkeiten uͤber lichen Ruhe voruͤbergegangen. 1

Ein ehemaliger Beamter des Kriegs⸗Ministeriums, Ia Castan, wurde gestern von dem hiesigen Assisenhofe des hens, den Aufruͤhrern in der Vendée im vorigen Jahre! wegungen der gegen sie ausgesandten Truppen verrathen ben, fuͤr schuldig befunden und demgemaͤß von dem Gerit zu fuͤnfjaͤhriger Haft verurtheilt.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 35. flü sin cour. 77. 25. Neap. pr. compt. 91. 50. 5proc. Span. perp. pr. comg sin cour. 70 ¾. 3proc. do. pr. compt. 43 ¼. fin cour. 5proc. Roͤmische pr. complt. 9 ⁄1

104. 70. 3 proc.

oder: Die

8. August.

August.

ich einige Exemplare

334,91“ Par.

Quellwärme 8,7* Flußwärme 1238 Bodenwarme 10, Ausdünst. 0,0 9 Niederschlag 0,35 Von 7 Uhr Marg

Berichtigung. Der Barometerstand um 10 Uhr 5. August war 333,2 8

Koͤnigliche Schauspiele.

Donnerstag, 8. August. Im Schauspielhause: Zum;

male: Des Goldschmieds Toͤchterlein, Altdeutsches Sitten

maͤlde in 2 Abtheilungen, von C. Blum. Hierauf:

Prophezeiung, Drama in 3 ⁄% lungen, nach dem Franzoͤsischen, von L. Angely.

teccht. Oper in 4 Akten; Musik von Bellini. Romeo, als vierte Gastrolle.) Ein Platz in den Logen und in

Der Messager giebt zu verstehen, daß diese tion ein Machwerk der Polizei sey und meint, fuͤglich etwas Abgeschmackteres denken lasse. Trotz der Erklärung des Generals Jacqueminot blig National bei der Behauptung, daß nur B bis 24,000 Nn. Gardisten an der Musterung vom 8sten Theil

abwechselnd R.

Aben⸗

Zum 8

Koͤnigstaͤdtisches FTheat. Die Familien Capuleti und;

(Dlle. 6

Nachrichten. Vorgestern Abend, bald nach d kehr des Koͤnigs nach Neuilly, hatte der Kaiserl. Russisch schafter daselbst eine Privat⸗Audienz bei Sr. Majestaͤt.

Das Journal de Paris publicirt heute eine alf rische Proclamation, die angeblich bei Gelegenheit der Revue auf Anstiften der republikanischen Partei unter den pen habe vertheilt werden sollen, und von der man am M auf den Straßen gefu

IM das scch

genommen

ihrt das gedachte Blatt die Staͤrke jeder

nd der drei M. Hauptstadt verhaftet in etwa 190 auf der Polizei⸗h

Uli

die Jahres-Feier der letzten Revoluticn

pr. compt. 76. 95.

öt. 96 ½⅔.

Part.

Nach dem Inhalt derselben waͤren die dieserhalb! all ohne Stoͤrung der!

431.

Frankfurta. M., 4. August. Oesterr. 5proc. Meta Bank⸗Actien 1510. G. Holl. 5proc. Obl. 93 ½¾. Poln. Loose 60 ⅞. G.

Obl. 13

Redacteur Cottel-

IUMEEn.—

.eaen: hg, ua 1cA11-,vhne.

22406018.in.&. f Ale ,11e.

Gedruckt bei A. W. Ht

Bekanntmachungen.

wesneee isht antelee. .

Die Westpreußischen Pfandbriefe: Fecspehehe Nr. 35 über 500 Thlr. Klein⸗Katz, Nr. 68 über 50 Thlr. Senslau, Nr. 22 üpber 100 Thlr.

b dito Nr. 23 uüͤber 190 Thlr.. sind durch das rechtskraͤftige Erkenntniß des Koͤnigl.

Allgemeiner Anzei

maͤchtigte zu melden, und das ihnen aus der Verlaß⸗ senschaft der Ursula Kropf Wittwe zu Mergentheim angefallene Vermoͤgen zu 100 Fl. kr. in Empfang zu nehmen, widrigens dasselbe, der si 1

zigen Intestat⸗Erbin legitimirenden Ursula Siebert Wittwe dahier ohne Caution ausgehaͤndigt werden soll. Wuͤrzburg, den 20. Mai 1833. 88

Koͤnigl. Bayersch. Kreis⸗ und Stadtgericht.

.vaA.8 kKwvene:

ger fuͤr die P straße Nr. 8:

ich als deren ein⸗ b 1 terricht in Buͤrgers

14 Gr

4 2 Oberlandes⸗Gerichts hierselbst vom 14. Mai 1833 amor⸗ tisirt worden. . Marienwerder, den 19. Juli 1833. Noͤni estpreuß. General⸗Landschafts⸗ Direktion. 1

Ediectal⸗Citation.

Der Dienstgaͤrtner Gottlieb Engel der sich am 25. April 1823 von Heydau heimlicherweise mit Hinter⸗ lassung seiner Ehefrau und 4 leiblichen Kindern ent⸗ fernt und seitdem keine Nachricht von sich gegeben hat, so wie dessen sonstige unbekannten Erben, werden hierdurch vorgeladen, sich vor dem unterzeichneten Ge⸗

richt spaͤtestens in dem auf

dden 3. Juli 1834, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Termin zu melden, widrigenfalls der En⸗ gel fuͤr todt erklaͤrt, und sein Vermoͤgen seinen bekann⸗ ten Erben ausgehaͤndigt werden wird.

Parchwitz, den 31. Juli 1833. b Koͤnigl. Land⸗ und Stadtgericht.

Bekanntmachung.

Die beiden Bruͤder, Namens Lorenz Joseph und Nikolaus Neubert, welche bereits uͤber 30 Jahre uͤber ihr Leben und ihren Aufenthalt keine Nachricht gege⸗ ben haben, werden andurch auf Antrag deren naͤchsten Verwandtin aufgefordert, binnen 6 Monaten, vom Tage der ersten Einrckung gegenwaͤrtiger Ladung in oͤffent⸗ liche Blaͤtter angerechnet, sich bei unterfertigter Be⸗ hoͤrde entweder in Person oder durch legal Bevoll⸗

Literarische Anzeigen. Bei Unterzeichnetem ist so eben erschienen: Rang⸗ und Quartier⸗Liste

der Koͤnigl. Preußischen Armee r das Fahr PS ebst einem Nachtrage, die fruͤher in der Armee ge⸗ N · standenen Herren Offiziere betreffend.

8vo. sauber broch. Preis 27, sgr.

Nachstehend verzeichnete neue Verlags⸗Artikel der eicegen Hofouchhandlung zu Rostock und Schwe⸗ rin, sind fuͤr beigesetzte Preise in allen Buchhandlun⸗ gen, (in Berlin namentlich bei Duncker und Hum⸗ blot, Fronndsischestraße Nr. 20 a.) zu haben:

Die Asiatische Cholera, im Grossherzogithum Meck- lenburg-Schwerin inn Jahre 1832. richte im Auftrage Grossherzogl. Medicinal-Com- mission redigirt und herausg. von Dr. H. Spitta. Gr. 8. br. 1

Fr. Brasch, Schulbuch zum prakt Unterricht in der Satz⸗ und Interpunktionslehre fuͤr Buͤrger⸗ schulen und Gymnasial⸗Klassen. Gr. 8vo.

Dr. W. Josephi, Lehrbuch der Hebammenkunst. zte gaͤnzlich umgearb. verm. und verb. Aufl. Gr.

hlr. 10 sͤr.

G. H. Ritter's Grammatik der mecklenburg. platt⸗ deutschen Mundart. 1

25 sgr.

8vo-. 1 T

gearbeitet. Im ganze rischer und denkender Schulmann.

fuͤr Volksschulen.

Auflage. gr. 8vo. Gr.

2 3

E. S. Mittler in Berlin,

(Stechbahn Nr. 3.) lage derselben entschließen mußte.

Halle, im Juni 1833.

schienen:

Amtliche Be-

ist folgender:

11 sgr.

Gr. 8vo. 15 sgr. plane.

8 8

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu haben, in Verlin bei T. Trautwein, Breite⸗

Ziemann, C., Insp., der geographische Un⸗ chulen. scher Leitfaden zum Gebrauch fuͤr Lehrer.

Der Herr Verfasser hat waͤhrend einer Reihe von Jahren geographischen Unterricht ertheilt, ist vertraut mit allen neueren Erscheinungen im Gebiete der Geo⸗ graphie, und hat dies Werkchen mit vielem Fleiße aus⸗ Buche zeigt er sich als prac⸗

Scholz, C. G., Rektor, der Leseschuͤler oder Uebungen im Lesen der Fractur⸗ und Kursivschrift, Erste Bearbeitung, zweite

Obgleich von diesem Buͤchelchen eine ganz neue Be⸗ arbeitung in zwei Theilen erschienen ist, so war die Nachfrage nach der ersten Bearbeitung doch so bedeu⸗ tend, daß sich der Herr Verfasser zu einer neuen Auf⸗

Eduard Anton. J

Bei W. Heinrichshofen in Magdeburg ist er⸗

Zerrenner, C. C. G., uͤber eine zweckmaͤßi⸗ gere Einrichtung des Schulwesens in kleineren Staͤdten. gr. 8vo. Der Inhalt dieses, Ortsvorstaͤnden und Schulleh⸗ rern in kleinen Staͤdten sehr zu empfehlenden Buches

Vorwort. Welche Art von Schulen gehoͤrt fuͤr kleinere Staͤdte? oder von dem Charakter der Schulen in kleineren Staͤdten. Umfang der Schulen in klei⸗ neren Staͤdten, Lehrerzahl und Besoldung der Leh⸗ rer. Vom Schulhause und dem Schulzimmer. Innere Einrichtung der Schule. Vom Lections⸗ Von dem Schul⸗ und Klassenziele. Von

reußischen Staaten.

der gehoͤrigen Vertheilung der Lectionen

Ein methodi⸗ 8vo.

2 Thlr.

an“

rer. Von den Klassenbuͤchern. Von der Schulpruͤfungen. Von der Versetzung da ler. Von den Lehrer⸗Conferenzen Ton terrichte im Allgemeinen. Einige Winke Behandlung der einzelnen Lehrfaͤcher. Drr

richt im Lesen.

Der Unterricht im Schtil

Der Unterricht in der Sprech⸗ und Denklehe Unterricht in der deutschen Sprachlehre. —2 thographische Unterricht. Der Unterricht in

lichen Gedankenaufsatze.

Der Rechnen⸗Unte

Der Unterricht in der Formenlehre und Genm Der Unterricht im Zeichnen. Der Religion

richt. Der Unterricht

in der biblischen un

gionsgeschichte. Das Bibellesen und die

kunde.

Der Gesang⸗Unterricht. Der! in gemeinnuͤtzlichen Kenntnissen. Der Unr

der Naturkunde und Technologie. Der

in der Geographie.

Der Ünterricht in

schichte. Der Unterricht in weiblichen 9.⸗ ten. Der Unterricht der Kinder, welcht“

mente der lateinischen und fr

lernen sollen. Ueber Schul keit der Schule fuͤr die

anzoͤsischen 8 Diseiplin. Zwecke der Kircht.“

nahme und Entlassung aus der Schule.

—, Schulferien. (Berlin, auch bei F. D Nr. 19, vorraͤthig.)

uͤmmler, unter du

So eben ist erschienen und in Berlin bei 2. wein, Breitestraße Nr. 8, zu haben: Richard Vines,

1 Praktische Abhandlung uͤber die 8 Notzkrankheit und den Hautwurm des Aus dem Englischen uͤbersetzt von L. Wagt

Koͤnigl. Preuß. Kreis⸗Thierarzte.

1833. gr. 8vo. geh.

Danzig,

7 13 Bogen, mit 2 kolorinmn h. Preis 1 Thlr. im Juli 1833.

S. Anhut

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lgem

Amkliche Nachrichten. 1111XAX“

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen außerordentli⸗

Professor an der Universitaͤt zu Halle, )r. Rosenkr ordentlichen Professor der Philosophie an der Universitaͤt königsberg zu ernennen und die fuͤr ihn ausgefertigte Be⸗ ng Allerhechstselbst zu vollziehen geruht. 8 Angekommen: Der Fuͤrst Maximilian Barclah de ly, von Dresden.

Abgereist:

Se. Excellenz der Großherzogl. Mecklenburg⸗

anz,

1 -

erinsche Staats⸗ und Kabinets⸗Minister, Freiherr von!

ssen, nach Ludwigslust. Der Koͤnigl. Franzoͤsische außerordentliche Gesandte und be⸗ aͤhtigte Minister am hiesigen Hofe, B resson, nach

81at d. EEHslgan v. Hambu rger Korrespondent enthaͤlt folgendes beiben auus St. Petersburg vom 31. Zuli: „Nachdem Kuͤrkischen Angelegenheiten beendet sind, und die Ruͤckkehr ker Truppen und Flotten bereits ihren Anfang genommen hat,

Der

et sch die Aufmerksamkeit des hiesigen Publikums wieder

Gegenden zu, wo die, in Folge der Juli⸗Revolution ein⸗ enen Verhaͤltnisse noch schwer zu loͤsende Verwickelungen ten. Auffallend ist es, daß Belgien, welches von

politschen Geburt Freiheit, Friede, Ordnung und stand erwartete, sich noch immer in einem Zustande det, wo das Faustrecht als erstes Gesetz zu gelten t. Aufsehen machen die Unruhen in Deutschland, die nicht bezweifeln lassen, daß die Unerfahrenheit der no und ihre leicht zu erregende Begeisterung von u her fuͤr boͤswillige Zwecke benutzt werde. Man it in diesen Umtrieben die Macht einer Faction, u gleicher Zeit meuchelmoͤrderische Plaͤne fuͤr Neapel St. Petersburg hegt, und fragt sich, ob die be— ten Regierungen diesen, jeden rechtlich Denkenden empoͤ⸗ Zustand laͤnger dulsen werden. Befremdend dem halbofficiellen Journal des Dobats vor Kur⸗ inen eben so bittern als leidenschaftlichen Tadel uͤber Naßregeln der Sardinischen Regierung ausgesprochen zu „da es doch notorisch bekannt ist und durch den Moni⸗ belegt werden koͤnnte, daß man das System der von den sischen Blaͤttern andern Regierungen auf das Dringendste pfohlenen Milde, weder in Algier noch in der Vendee an⸗ den fuͤr gut und zweckdienlich fand. Da die großmuͤthige nneigennuͤtzige Politik unserer Regierung in den Tuͤrkischen egenheiten die vielen sinnlosen Declamationen beendet hat, elchen sich der Unmuth gewisser Leute Luft zu machen so wenden sich dieselben mit neuem Eifer der Polnischen zu. Hoͤchst erbaulich fand man die in dieser Hinsicht rgst geschehene Motion des Herrn C. Fergusson. Derselbe ete seine Argumentation auf die Wiener Kongreß⸗ in welcher dies und jenes zu Gunsten Polens stipulirt n waͤre, was seit der Einnahme von Warschau durch die sche Regierung hoͤchst vertragswidrig verletzt worden sey. unerwarteten Vorliebe des Herrn C. Fergusson und Kon⸗ fuͤr die Bestimmungen des Wiener Vertrages wuͤrde man nur dann koͤnnen Gerechtigkeit widerfahren lassen, wenn ieselbe auch damals offenbart haͤtte, als die Polnischen Re⸗ ions⸗Maͤnner das Haus Romanow der Polnischen Krone erlüstig erklaͤrten, und ihre National⸗Unabhaͤngigkeit prokla⸗ da diese Erklaͤrungen mit dem besagten Vertrage noch beniger im Einklange waren, als es die Maßregeln sind, e Rußland in Erfuͤllung zu setzen fuͤr gut fand, nachdem hdas Koͤnigreich Polen mit dem Schwerte wieder unterworfen In mehreren auslaͤndischen Blaͤttern ist unlangst von einer

gemachte und angeblich an

Unrecht zugeschrieben wird. Porto befand, hatte ich mich nur mit:

ist

nachdem ich den Feind g auf das linke Ufer des Duero uͤbe

einen rem

-—

sten aufopferte,

bevorstehenden Reise unsers Monarchen ins Ausland die Rede

sen, der man, wie natuͤrlich, die wichtigsten politischen Mo⸗ zum Grunde legte; wir glauben versichern zu koͤnnen, daß

lihnliches Ereigniß nicht stattfinden und der Kaiser seine

ten nicht verlassen werde. Am letztverwichenen Sonntag der Kaiser den Eleven der verschiedenen Militair⸗Unterrichts⸗ teen ein großes Fest in Peterhof, dem die gesammte Kat⸗ samilie, der Prinz Albrecht von Preußen, der Oesterreichi— otschafter Graf Ficquelmont und ein zahlreiches Publikum allen Staͤnden beiwohnte. Die Tafel bestand aus 2500 cken. Der Großfuͤrst Thronfolger und der Großfuͤrst Kon⸗ n nahmen an diesem Mahle Theil, waͤhrend die Kaiserliche lie mit gewohnter Freundlichkeit ihre jungen Gaͤste zu hei⸗ Genusse aufmunterte. Nach beendigter Tafel fuͤhrte der * seiner Gemahlin die auf Kosten Sr. Majestaͤt erzogenen lischen Waisen vor, und erschien zuletzt, an der einen Hand ohn des Grafen Hauke, der bei dem Ausbruch der blution von den Empoͤrern ermordet wurde, und an der an— Hand den jungen Sowinski, dessen Vater in der großen ze vor Wola als Feind Rußlands den Tod gefunden.“ Frankreich. Paris, 1. August. Der Temps erzaͤhlt: „Als der Koͤ⸗ i der Revue vom 28sten v. M. an der Ecke der Straße glione Platz nahm, um der Inauguration der Statue Na⸗ 8 beizuwohnen, waren Se. Majestaͤt von mehreren Mar⸗ und Generalen umgeben, die lange Jahre hindurch das

henden Miguelisten aufnehmen follte, also mit eine

Polnischen

11“

Vertrauen und die Liebe des

BI“ 8 ten Kaisers genossen. ger geriethen in

1 5 Diese alten Krie⸗ sichtbare Ruͤhrung und konnten nur mit Muͤhe

den Ausruf zuruͤckhalten, den sie so oft mitten in den Schlach⸗

ten hatten ertoͤnen lassen. Der Koͤnig nahm ihre Ruͤhrung wahr, erkannte den Grund derselben und rief, indem er den Hut ab⸗ nahm, zuerst: „Der Kaiser lebe!“ was sofort von allen Zu⸗ schauern mit unbeschreiblichem Enthustasmus wiederholt wurde.“

Unter der Aufschrift: „Politische Folgen der Jahres⸗Feier der drei Juli⸗Tage“, bemerkt der Temps: „Die Jahres⸗Feier

2. 7 7.] 2. 88

der drei Tage ist mehr als ein Fest gewesen, sie war zugleich eine große politische Scene. Der Vendome⸗ Platz glich dem Roͤmischen Forum; Alles, was aus der Juli⸗Revolution hervorgegangen, war zugegen: der Koͤnig, das Heer, die Natio⸗ nal⸗Garde, das Volk. Wir haben die Armee gesehen und zwar so glaͤnzend, wie in den schoͤnsten Tagen unsers Ruhmes. Die National⸗Garde zeigte sich so, wie sie im Jahre 7789 unter die Waffen trat und wie sie damals war, als Karl X, indem er sie aufloͤste, zugleich seinen eigenen Sturz vorbereitete. Wir haben endlich den Koͤnig gesehen, welcher der Revolution gegenuͤber⸗ stand, der Revolution, welche die Minister von ihrer konsequen⸗ ten Bahn abzuleiten suchen. Haben wir also Unrecht, wenn wir behaupten, daß die Jahres⸗Feier der drei Juli⸗Tage eine

große politische Scene war?“

Der Gazette de France zufolge, haͤtte der General⸗Lieu⸗ tenant Graf Bonnet seinen Posten als Hräfident der Kommis⸗ sion, die nach Algier geschickt werden oll, niedergelegt.

Herr Odilon⸗Barrot, der sich waͤhrend der dreu Juli⸗Tage auf einem Landsitze befand, ist gestern hierher zuruͤckgekehrt.

Der General Solignac hat in die hiesigen Zeitungen fo⸗ gendes Schreiben einruͤcken lassen: 8

b Paris, den 3t. Juli.

Meine Herren, obgleich der von mehreren Blattern bekannt nd. J. M. die Herzogin von Beaganza ge⸗ richtete Brief (Vgl. Nr. 217 der Staars⸗Zeitung Art. London) ehrenwerthe Gesinnungen ausdruͤckt, weiche ich theile, so muß ich dennoch erkloͤren, daß er nicht von mir herruͤhet d mir also met Stelung, in der ich mich in o befand, mich 1 in militaie schen Operationen, aͤn die sich die großen National⸗Interessen knuͤpften, zu beschaͤftigen und der Sache der Koͤmgin Deonna Maria mit den Wanen den Sieg zu verschaffen. Meinem Herzen äaußerst schmerzliche Umslaͤnde haben mir die Hoffnung eines Erfolgs ge auet, den ich fuͤr ent scheidend und unfehlbaͤr hielt. t darzuthun, worauf ch meine Hoffnungen werde daher eine historische Notiz mit Unternehmen bezuͤglichen Aktenstuͤcken herausgeben. Es wird dar⸗ aus auf das angenscheinlichste hecporgehen, daß ich gegen das Ende des Mai und zu Anfang des Juni, nachdem ich dedeutende Ver⸗ stärkungen und die K riegs⸗Munition, deren wir bedu jten, erhalten, genẽéthigt, einen Tyeil seiner Streitkraͤfte 1 zusetzen, und nachdem ich es nicht hatte durchsetzen koͤnnen, daß sofort eine direrte See⸗ Expedition ge⸗ gen Lissaben unternommen wurde, im Stande war, ein auf 13 —- 14,000 Mann zusammengeschmolzeues und demoralisi tes Armee⸗ Corps mit 14,300 Tapfern zu bekämpfen, von denen zwei Drittheile gut disciplinirte und vom besten Geiste besrelte Linten-Trupven wa⸗ ren. Meinem Angriffsplane, der so entworsen war, daß darin alle Vortheile unserer Stellung 4 constitutionnellen Armee einzigen Sieg die

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gruͤndete, und ich aben auf dieses schoͤne

irgend zu gefaͤhrden, G große Portugiestsche Frage Gunsten entschieden haben wuͤrde, hat man ei vorgezogen, der darin bestand, unsere Streitkraͤfte und die schoͤne, eben erst organisirte Armee vor dem Kampfe zu theilen, um ungefaͤhr 3000 Kerntruppen nach Algarbien an das an dere Ende des Koͤnigreiches abzusenden, und die geschwaͤchte Armee in Porto zu fortdauernder Unthaͤtigkeit zu verurtheilen und den Wech⸗ selfaͤllen auszusetzen, welche dieses gewagte ÜUnternehmen herbeifuͤh⸗ ren kann; abgesehen davon, daß dadurch eine Bevoͤlkerung von 70,000 Einwohnern, die so viele Beweise ihrer Anhanglichkeit an

durch zu unse⸗ eiten andern zu zersplitrern,

und der

die junge Koͤnigin und an freisinnige Institutionen gegeben hatte,

Wie groß auch die Vortheile seyn moͤgen, Waffenthat des wacke eine Wassenthat, welche verbessert hat und die man dennoch aus meiner

kompromittirt wurde. die man von der bewundernswerthen ren Admirals Napier erwarten darf, die Lage der Coustitutionnellen sehr Stadt Porto retten kann, so wird

Denkschrift sehen, daß konnte, das uns, wie ich alle Uesache zu besorgen hatte, von der auswaͤrtigen Politik auferlegt war und das, indem es die Wuͤrde und den Ruhm des wohlgesinnten, an unserer Spitze siehenden Fuͤr⸗ mir gerechte Besorgnisse fuͤr die ungeschmalerte Er⸗ haltung der von ihm der Portugiestschen Nation verliehenen consti⸗ tutionnellen Charte einfloͤßte. Andercerseits weird man begreiflich fin⸗ den, wenn ich, da mir 14100 streitfertige Soldaren zu Gebote stan⸗ den, mit einem Gefuͤhle des Unwillens den verfäanglichen Plan zu⸗ ruͤckwies, den Erfolg der Sache der Koͤnigin ganz von dem Aus⸗ falle einer Expedition abhaͤngen zu lassen, die nur aus 300 Mann be⸗ stand und es mit 14000 in Algarbien und der Poovinz Alemtejo ste⸗ einer feindlichen Strei die ich mit den aganzen Kraͤften 1 fro se folgenden Tage auf dem rechten Ufer des Duero angreifen wollte. Nach dieser Auseinandersetzung werden Ihre Leser, wie ich mir schmeichle, mit mir der Ansicht seyn, daß Pflicht und Ehre von mir erheischten, wenigstens fuͤr den Augenblick ein Kommando niederzulegen, das mich, unigeachtet aller meiner Anstrengungen fuͤr den Sieg der legitimistischen Sache, in eine vollkommen passive Lage versetzt, und mich leicht in die Gefahr haͤtte bringen koͤnnen, unter meinen Augen politische Prinzivien siegen zu sehen, gegen welche waͤhrend meiner langen Laufbahn gekämpft zu haben ich mir zur Ehre rechne. Gen⸗ hmigen Sie ꝛc. Solignac.“

Großes Aufsehen erregt in der hiesigen diplomatischen Welt eine Broschuͤre, betitelt: „Die Wahrheit uͤber die in Spanien seit der Krankheit des Koͤnigs stattgefundenen Ereignisse, von einem Spanischen Legitimisten an alle Legitimisten in Europa.“ Fuͤr den Verfasser wird allgemein der in Hrleans in der Ver⸗ bannung lebende Premier⸗Minister Calomarde gehalten. Der Zweck dieser Schrift ist, zu beweisen: 1) Daß die in der Krank⸗ heit des Koͤnigs stattgefundenen Ereignisse seinem Willen gemaͤß gewesen und daß ihm nichts abgedrungen worden; 2) daß die Handlungen der Koͤnigin als Regentin den Interessen der Spa⸗ nischen Monarchie zuwider waͤren; 3) daß das neue Ministerium

macht, die derjenigen gleich ist, des Befreiungsheeres schon am

Es ist fuͤr mich von Wichtigkeit

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benutzt wurden, ohne das S chicksal der

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ich mich einem Unternehmen nicht beigesellen

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[Kosten einer Reise verwendet worden ist,

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nicht im Stande sey, die Bewe ung, die sich in den Gemuͤthern vorbereite, zu hemmen, und 2) daß die Anspruͤche des Infan⸗ ten Don Carlos gegruͤnder seyen.

In dem Prozesse des Herrn Laffitte gegen die Gemahlin des verstorbenen General Savary, wegen einer Schuldforderung von 600,10 Fr., die Herr Laffitte derselben im Jahre 1819 auf ihr dringendes Bitten vorschoß, weil sie sich in Noth befand und ihrem verbannten Gemahl nach England folgen wollte, hat das hiesige Tribunal erster Instanz folgendes Urtheil gefäͤllt: „In Betracht, daß, wenn die Herzogin von Rovigo eine Verpflichtung unterzeichnet hat, sie jetzt deren Guͤltigkeit bestrei— tet, weil sie dieselbe ohne Genehmigung ihres Gemahls eingegangen; in Betracht, daß der Artikel 1312 des Civil⸗Gesetz⸗ buches nicht anwendbar ist, weil die geliehene Summe fuͤr die e welche die Herzogin mit ihrer Familie nach England gemacht hat, um sich dort mit dem Herzoge zu vereinigen; in Betracht, daß diese waͤhrend ei— ner unter Guͤtergemeinschaft geschlossenen Ehe gemachte Ausgabe auch dieser Gemeinschaft zur Last faͤllt und also nicht zum per⸗ soͤnlichen Vortheile der Herzogin gedient hat; aus diesen Gruͤnden weist das Gericht die Laffitte sche Masse mit ihrer For⸗ derung zuruͤck und verurtheilt sie in die Kosten.“

Herr von Saint⸗Auentin, der Chef der Waffen⸗Fabrik, de⸗ ren Agent der vor einigen Tagen verhaftete Herr Perardel war, hat an die Redaction des Journal de Paris zur Berichtigung der von diesem Blatte gegebenen Details uͤber die bei Herrn Perardel angestellte Haussuchung ein Schreiben gerichtet, dessen Aufnahme die Redaction verweigert hat, und das daher die Op⸗ positions⸗Blaͤtter mittheilen. Herr von Saint⸗Quentin behaup⸗ tet in diesem Schreiben, daß man bei Perardel nur 162 noch unvoll⸗ endete Gewehre gefunden, von denen nur zwei so weit fertig gewesen, daß man aus ihnen hätte schießen koͤnnen.. Dies koͤnne man aber wohl schwerlich einen bedeutenden Vorrath von Ge⸗ wehren nennen. Was die noch warme Kugel⸗Form, das Pul⸗ ver und die Kugeln betreffe, die man gefunden haben wolle, so seyen diese Umstaͤnde ihm ganz fremd und es werde aus der gerichthchen Untersuchung ergeben, wer der Schuldige sey. Saͤmmtliche tigen sich mit dem von den ministeriellen Journalen Komplotte und erklaͤren dasselbe fuͤr eine Anstiftung der Polizei,

gemeldeten

indem sie zugleich darauf aufmerksam machen, daß der Moni⸗

teur bisher uͤber dieses Komplott vollkommen geschwiegen habe.

Die Direction der von hier nach Rouen errichteten Privat⸗ Telegraphen zͤßt in letzterer Stadt mit Cinwilligung der der⸗ tigen Justiz⸗Behoͤrde und des Boͤrse Nachmittags um 5 Uhr den amtlichen Pariser Cours⸗Be⸗ eicht von demselben Tage (der um 3 Uhr festgestellt wird) durch Anschlag bekannt machen. In Kurzem wird der naͤmliche Tele⸗ graph auch fuͤr die kaufmaͤnnische Korrespondenz benutzt werden.

In Rouen haben an dem Abende des 29. Juli einige Un—⸗ ruhen stattgehabt. Die Veranlassung dazu gab die Marseillaise, welche in dem dortigen Theater, auf Verlangen des Publikums, von dem Orchester gespielt wurde und großen Tumult erregte, in Folge dessen mehrere junge Leute verhaftet wurden. Nach beendigtem Schauspiele rottete sich ein Volks⸗ haufe vor der Wohnung des Maire zusammen, um die Freilas⸗ sung der im Theater Verhafteten zu verlangen, und warf, als diese nicht erfolgte, dem Maire die Fenster ein. Mehrere Ruhe⸗ stoͤrer wurden von den Truppen und der Polizei festgenommen, am andern Tage aber wieder freigelassen. Am 30sten Abends waren große militairische Anstalten zur Aufrechthaltung der Ruhe getroffen, die indessen nicht weiter gestoͤrt wurde,

Mehrere sich hier aufhaltende Polnische Fluͤchtlinge erhielten gestern von der Polizei⸗Praͤfektur ploͤtzlich den Befehl, unver⸗ weilt Paris und Frankreich zu verlassen; die ihnen mitgegebenen Paͤsse waren nach Belgien ausgestellt.

Die Gazette de France meldet aus Mexiko vom 10. Juni: „Wir haben eine neue Umwaͤlzung erfahren; am 2ten d. M. wurde in den Straßen geschossen; viele Leute sind geblieben. Santana ist Gefangener der revolutionnairen Spa⸗ nischen Partei; Gott weiß, wie das enden soll.“

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz⸗ zung vom 31. Juli. Die Bill wegen des Thellusson'schen Nachlasses erhielt die zweite Lesung. Auf eine Frage des Sir Robert Peel erklaͤrte Lord Althorp, daß bald eine Bill uͤber die Zahlung der Zehnten⸗Ruͤckstaͤnde in Irland eingebracht wer⸗ den solle. Herr Petre fragte, ob noch keine Antwort vom Grafen von Warwick eingegangen sey? Lord Althorp erwie⸗ derte, daß dies wohl nicht gut moͤglich waͤre, da sich der Graf in der Schweiz befinde. Herr Petre kuͤndigte darauf an, daß er, falls von dem Grafen von Warwick keine zufriedenstellende Antwort eingehe, auf eine Adresse an Se. Majestaͤt antragen werde, worin um Absetzung desselben von der Lord⸗Lieutenants⸗ Stelle ersucht werden solle. Im Ausschusse uͤber die Bill wegen Abschaffung der Sklaverei wurde die Berathung uͤber das Amendement des Herrn Wilmot zur 25sten Klausel, wegen Herabsetzung der Entschaͤdigungs⸗Summe auf 15 Millionen Pfund Sterling, fortgesetzt. Dasselbe wurde bei der Abstim⸗ mung durch 152 gegen 27 Stimmen verworfen, und die ur⸗

spruͤngliche Klausel, welche eine Entschaͤdigung von 20 Millionen

Pfund Sterling festsetzt, durch 132 migt. Die uͤbrigen Klauseln der Bill aͤnderung angenommen, und die genden Tag festgesetzt.

Oberhaus Sitzung vom 1. August. Nachdem im Anfang der Sitzung verschiedene Bittschriften theils fuͤr, theils gegen die Bill wegen buͤrgerlicher Gleichstellung der Juden vor⸗ gelegt worden waren, trug Lord Bexley auf die zweite Lesung der genannten Bill an. Der Erzbischof von Canterbury erhob sich gegen diesen Antrag, und schlug als Amendement vor,

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gegen 51 Stimmen geneh⸗ wurden darauf ohne Ver⸗ Berichterstattung auf den fol⸗

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Oppositions⸗Blaͤrter beschaͤf⸗

Handels⸗Gerichts taͤglich an der

nmo0 Sünise2e— eines Theiles .