unter
daß die Bill heute uͤber sechs Monate zum zweitenmale 8ê werde. Es thue ihm leid, sagte, er, daß ein tiefes ihn zwaͤnge, sich der vorliegenden Maßregel zu widersetzen, u 9 man wuͤrde ihm sehr Unrecht thun, wenn man glaubte, daß Feind⸗ schaft gegen die Juden oder Intoleranz die vö Handlungsweise waͤre. Er wisse daß dies Sitten⸗Geselz uch der Juden aus der reinsten, ja heiligsten Quelle herruͤhre, so wie, daß es durch keine menschliche Einmischungen W“ u spruͤnglichen Schoͤne verloren habe; der Grund, beruhe, sey dem des Evangeliums gleich. Was die getsstn. d⸗ higkeiten der Juden betreffe, so brauche er bloß W“ poobgleich ihre Propheten unter goͤttlicher Eingebung geschrie 8 haben, er doch nimmermehr zu entscheiden wagen wolle, welche von ihren, an Schoͤnheit und Erhabenheit so reichen Schriften, dem Beistande des Geistes, und welche bloß nach Anleitung menschlicher Verstandeskraͤfte geschrieben seven. Er koͤnne nicht blind seyn gegen die erhabene Sittenlehre und den durchdringenden Verstand, welche in den Schriften des Je⸗
sus Sirach sich aussprechen, der doch keinen Anspruch mache auf V
goͤttliche Eingebung. Wer, der diese Schriften und die des
Philo und Josephus gelesen, vermoͤge zu leugnen, daß sie reich seyen an Schoͤnheiten, welche sie den ersten Griechischen Ge⸗ schichtschreibern und Philosophen, den ersten Christen und Sit⸗ kenlehrern jeder Zeit und jeden Landes gleichstellten? Er “ e bloß noch auf die Schriften und Kommentare des Moses Men⸗ delsohn und dessen Schuͤler in Deutschland hinzudeuten . wenn nan Beweise von den geistigen Faͤhigkeiten des juͤdischen
olkes verlange. Er glaube aber, daß das Parlament der chlechteste Ort fuͤr sie sey, um ihre Talente und Fahig⸗ eiten darzuthun, selbst wenn sich einer Uebertragung geselz⸗ geberischer Gewalt auf dieselben kein anderer Grund ent⸗ gegenstellen ließe. Der Grund, den er hauptfaͤchlich dagegen habe, sey der, daß dieses ein christlicher Staat sey, die Juden aber von den Lehren des Christenthums dissentirten und ihnen feindlich seyen. Bei diesem allgemeinen Grundsaͤtze koͤnne
ihm denn auch nicht entgegnet werden, daß die Erwaͤhlung von;
zwei oder drei juͤdischen Glaubensgenossen in das Parlament von keinem praktischen Nachtheile seyn koͤnne. Spreche man erst durch ein Gesetz aus, daß die Mitglieder des Parlaments nicht nur nicht nothwendig Christen zu seyn brauchten, sondern daß sie auch das Christenthum fuͤr falsch, und den goͤttlichen Stifter desselben fuͤr einen Betruͤger erklaͤren koͤnnen, so nehme 819 der ganzen Verfassung den Charakter einer christlichen. Se Sache wuͤrde nicht einmal so auf der Spitze stehen, wenn es sich darum handle, Braminen zum Parlament zuzulassen. Die Braminen ehrten die Gesinnungen der Christen, und hegten keine feindseligen Gesinnungen gegen deren Religion und den Stif⸗ ter derselben; aber der Jude koͤnne in der christlichen Religion nur die Ursache der Schmach seines Volkes und seiner eignen Verbannung aus dem Lande seiner Vaͤter und der Propheten erblicken. Er sehe wohl ein, daß man ihn des Aberglaubens und der Bigotterie beschuldigen werde, wenn er es als seine Ueberzeugung aus⸗ spreche, daß die Handlungen einer Nation unter dem Auge einer wachenden Vorsehung staͤnden. Es habe dem goͤttlichen Willen gefallen, das Christenthum in England zu dessen Heil und Se⸗ gen einzufuͤhren; wolle man diesem Lande nunmehr aus freiem Willen den Namen eines christlichen nehmen, so wůͤrde man die Segnungen verßherzen, die von dem Stifter. ihrer Religion ver⸗ heißen waͤren. Er wolle keinesweges hart uͤber die Juden ur— theilen, er bewundere sie wegen der Standhaftigkeit, mit der sie an ihrem Glauben hangen, er bemitleide sie wegen der Irrthuͤ⸗ mer und Taͤuschungen, in denen sie noch befangen seyen. Er hoffe, daß der Schleier uͤber kurz oder lang ihnen von den Au⸗ gen fallen werde, daß sie sich in die Arme eines gnaͤdigen und barmherzigen Erloͤsers werfen wuͤrden, welche immer geoͤffnet waͤren, sie zu empfangen, obgleich sie ihn verachtet und verspot⸗ tet haͤtten. Er betrachte sie als Bruͤder, welche, obgleich einer Familie angehoͤrend, derselben entfremdet worden waͤren; aber sich doch endlich wieder um den gemeinschaftlichen Altar sammeln, und in der Liebe zu dem alleinigen Vater vereinigen wuͤrden. Er habe 1 dawider einzuwenden, wenn man den Juden SS 8. Ehre und jedem Vorrechte Theil zu nehmen, welches ihren C ze fuͤhlen wohl thun, ihren Zustand verbessern, und ihr Ansehen in der Gesellschaft vermehren koͤnne; aber, obgleich er wed er ih⸗ rem Charakter noch ihrem Betragen etwas Unwuͤrdiges 8 sagen wisse, so koͤnne er es doch weder fuͤr vernuͤnftig noch fuͤr weckmäaͤßig halten, daß man ihnen Sitze in der gesetzgebenden
ersammlung eines christlichen Landes einraͤumen wolle. Dies sey seine Ansicht, und deshalb muͤsse er auf Verwerfung der Bill antragen. — Der Erzbischof von Dublin aͤußerte sich im ent⸗ gegengesetzten Sinne. Er begann mit der Bemerkung, daß er uͤber seine eigene Anhaͤnglichkeit an die protestantische Kirche um so weniger etwas sagen zu muͤssen glaubte, als dergleichen Pro⸗ testationen mit Recht stets verdaͤchtig erschienen. In der Sache selbst handle es sich hier nur darum, Beschraͤnkungen aufzuhe⸗ ben, welche in abztracio ungerecht waͤren; es sey also Sache Derjenigen, welche solcher Aufhebung ich widersetzten, die Nothwendigkeit des Fortbestehens jener Beschraͤnkungen zu be⸗ weisen. Die Einwendungen, die man gegen die Bill mache, seyen zweierlei Art — politischer und religioͤser. Die Juden, sage man, haben die Augen noch stets auf das Land ihrer Vaͤter ge⸗ richtet, und seyen daher keiner innigen Anhaͤnglichkeit an den Staat, in welchem sie wohnen, faͤhig; das setze aber voraus daß die buͤrgerliche Unterchanen⸗Treue durch den religioͤsen Glauben bedingt sey, und bis das bewiesen, koͤnne jenes Argument nicht gelten, um so weniger als die Erfahrung in allen Staaten da⸗ gegen spreche. Wenn man ferner sage, das Parlament gebe Ge⸗ ssetze fuͤr christlich⸗kirchliche Anstalten, wobei doch kein Jude wuͤrde
mitstimmen duͤrfen, so koͤnne man entgegnen, daß ja doch der Katholik in Sachen presbyterianischer Kirchen mitstimme. Sei⸗ ner Ansicht nach sollte das Parlament nur buͤrgerliche Functivo⸗ nen haben, und uͤber geistliche Angelegenheiten auch nur von Geistlichen geurtheilt werden; bei der einmal bestehenden Alnomalie aber sehe er lieber einen ehrlichen Juden in kirchli⸗ chen Angelegenheiten mitstimmen, als die Anhaͤnger einer feind⸗ seligen christlichen Sekte. Je naͤher Sekten in ihrer urspruͤng⸗ lichen Lehre einander verwandt seyen, desto erbitterter sey auch ihr Haß, desto grimmiger ihr Verfolgungsgeist. Dieser Satz werde auf nur zu traurige Weise durch die Geschichte bestaͤtigt. Er wolle nur fragen, ob wir, als Protestanten, hinsichtlich freier Religions⸗Uebung, nicht lieber in einem mahomedanischen Staate leben wuͤrden, als z. B. in Spanien, welches das rein⸗ christlichste zu seyn behaupte. Wenn es aber als unrecht darge⸗ stellt werden solle, sich eines Volkes anzunehmen, welches der goͤttliche Zorn nach ausdruͤcklicher Weissagung getroffen, so wolle er fragen, ob es dem Menschen, dem schwachen, kurzsichtigen Menschen zustehe, sich als Vollstrecker der goͤttlichen Strafe aufzuwerfen 2 Christus habe befohlen, einander zu lieben, niemals aber einander zu verfolgen. Wolle man jenes Argument gelten lassen, wuͤrden nicht aus dem⸗ selben auch die Roͤmer, welche Jerusalem zerstoͤrt, und alle spaͤ⸗
tere scheußliche Verfolgungen bis in das sechszehnte Jahrhundert hinein gerechtfertigt werden koͤnnen? Diejenigen, welche einem solchen Argumente beistimmten, haͤtten nicht den sanften, demuͤ⸗ thigen Jesus vor Augen, welcher dem Petrus befahl, das Schwert einzustecken und der am Kreuze betete: „Vater, vergieb ihnen, denn sie wissen nicht, was sie thun;“ sondern ein Phantom ihrer eige⸗ nen rohen Einbildungskraft, dem Original so unaͤhnlich, wie die Nacht dem Tage. Sollten die Juden die Religion des Staats beschimpfen, so moͤge man die Frevler bestrafen; wuͤrden sie ih⸗ rerseits aber beschimpft, so bestrafe man die Thaͤter nicht minder. So lange ein Jude den Gesetzen gehorche, habe er ein Recht auf den Schutz derselben, und seiner Ansicht nach auch auf de⸗ ren Abfassung. Uebrigens sey in einer Hinsicht gegen die vor⸗ liegende Bill weniger einzuwenden, als gegen die katholische Emancipations⸗Bill; denn sie verleihe nicht geradezu das Recht aufei⸗ nen Sitz im Parlament, wie solches mit den katholischen Pairs der Fall gewesen waͤre, sondern gestatte den christlichen Waͤhlern nur, einen Juden zu ihrem Repraͤsentanten zu waͤhlen. — Der Mar⸗ quis von Westminster gab sein Erstaunen zu erkennen, daß der Erzbischof von Canterbury, nach den großen Lobspruͤchen, welche er den Juden ertheilt, es habe uͤber sich gewinnen koͤnnen, auf Verwerfung der Bill anzutragen. Er (Marquis von W.) sey gegen jede Ausschließung, die in der Religion ihren Grund haͤtte, und wuͤnsche auch eingefuͤhrt zu sehen, daß Geistliche zu Mitgliedern des Unterhauses gewaͤhlt werden koͤnnten. — Der Bischof von London widersetzte sich der Bill, weil er solches der Verfassung schuldig zu seyn glaube. Er halte es fuͤr einen weisen Grundsatz der Constitution, daß den Nicht-Christen der Zutritt zu der gesetzgebenden Versammlung verweigert wuͤrde. Man koͤnne zwar anfuͤhren, und es sey wahr, daß sich im Gesetzbuche Nichts finde, wodurch diejenigen, welche sich nicht zum Evangelium bekennten, ausdruͤcklich von den hoͤchsten Aem⸗ tern ausgeschlossen wuͤrden; aber wie gehe das zu? Weil man an die Moͤglichkeit, daß sie zur Ausfuͤllung derselben vorgeschla⸗ gen werden wuͤrden, gar nicht gedacht habe. Es sey gesagt wor⸗ den, daß die Annahme der vorliegenden Bill nicht mit Gefahr verbunden waͤre; er glaube dies auch in der That nicht; aber es wuͤrde doch thoͤricht seyn die Maßregel anzunehmen, weil man das Volk dadurch zu dem Glauben veranlasse, daz dem Parla⸗ mente das Christenthum gleichguͤltig sey. Er habe keine persoͤn⸗ liche Abneigung gegen die Juͤden; im Gegentheil habe er sie, so oft ihm Gelegenheit geworden, sie zu beobachten, als aufge⸗ klaͤrte und rechtschaffene Leute erkannt; und so widersetze er sich nur mit Bedauern, und nur um den Grundsatz der Constitution aufrechtzuhalten, ihren Wuͤnschen. — Lord Clifford forderte den Lord-Kanzler auf, seine Ansicht daruͤber auszusprechen, ob die Juden sich in gleicher Lage mit den Katholiken befaͤnden, d. h. ob sie in und zu den Privilegien der Britischen Verfassung geboren waͤren? Sey dem so, so muͤsse man sie in den
die Frage nicht als eine des abstrakten Rechtes erschiene, sondern dieselbe durch ein bestimmtes und positives Gesetz der Verfassung definirt sey. Er antworte daher auf die ihm vorgelegte Frage — daß Sr. Majestaͤt Unterthanen, welche sich zum Juͤdischen Glau⸗ ben bekennten, berechtigt waͤren, auf alle Privilegien, Rechte und Freiheiten Anspruch zu machen, welche andere Unterthanen genoͤßen, ausgenommen diejenigen, von denen sie durch eine gesetzliche Bestim⸗ mung ausgeschlossen wuͤrden. Diejenigen, welche sich der Zulassung der Juden zu gleichen Rechten widersetzten, haͤtten behauptet, daß das Landes⸗Gesetz die Juden als bestaͤndige Fremdlinge betrachte, als Fremdlinge, die sich in einem Zustande der Feindseligkeit ge⸗ gen die Verfassung befaͤnden. Diese Ansicht sey indeß durch und durch irrig. Die Gesetze waͤren in diesem Punkt deutlich und klar; und in jeder auf die Juden bezuͤglichen Bestimmung wuͤrde ausdruͤcklich erklaͤrt, daß es nicht auf ihre Ausschließung abgesehen sey. Man habe behauptet, daß, wenn man den Ju⸗ den den Eintritt in das Parlament gestatte, der Grundsatz auf— gestellt wuͤrde, daß die Gesetzgebung keine christliche mehr sey. Darauf antworte er, daß den Katholiken die beiden Parla— ments⸗Haͤuser geoͤffnet worden waͤren, und frage, ob seit der Zeit in der Stellung der Anglikanischen Kirche zu den Gesetzen des Landes eine Aenderung eingetreten sey? Die vor⸗ geschlagenen Veraͤnderungen betraͤfen bloß die buͤrgerliche Faͤhigkeit, und haͤtten mit der Religion des Landes ganz und gar nichts zu schaffen; man wolle nur die letzten Ueber⸗ bleibsel einer intoleranten Beschraͤnkung aus dem Gesetzbuche loͤ⸗ schen. Er koͤnne bei dieser Gelegenheit nicht unbemerkt lassen, wie wenig Sicherheit jene ausschließenden Gesetze gewaͤhrten; er wolle nur anfuͤhren, daß der bekannte Herr Wilkes wegen Gotteslaͤsterung veruͤrtheilt, und doch zum Parlaments⸗Mitgliede erwaͤhlt worden sey, und keinen Anstand genommen habe, als rechtglaͤubiger Christ zu schwoͤren, ein Eid, den auch die Lords Shaftesbury und Bolingbroke geleistet haͤtten, obgleich die ganze Welt gewußt habe, daß sie eben so wenig an die Lehrsaͤtze der christlichen Religion glaubten, als die Juden, die man, eben aus diesem Grunde, auf ewige Zeiten vom Parlamente aus⸗ schließen wolle. Er hoffe, daß die Bill angenommen werden wuͤrde, wodurch das Haus zeigen wuͤrde, daß es die christliche Religion in dem wahren Sinne ihres milden und barmherzigen Stifters auszuuüͤben wisse. — Der Herzog von G loucester sprach sich gegen die Bill aus, und behauptete, daß auch in Frankreich den Juden die gesetzgebende Versammlung verschlossen waͤre. Diesem widersprach der Herzog von Sussex, und er⸗ klaͤrte, fuͤr die Bill stimmen zu wollen. Nachdem noch der Her⸗ zog von Wellington gegen, und der Lord Melbourne fuͤr die Maßregel gesprochen hatten, schritt man zur Abstimmung, welche folgendes Resultat ergab: 8 Fuͤr die zweite Lesung;
Anwesende ““ 29 Stimmen. Durch Vollmacht ; ’.
—
Stimmen. 218e Te“ . 44 Stimmen.
Durch Vollmacht
Majoritaͤt gegen die 2te Lesung 50 Stimmen. Nach einigen unerheblichen Eroͤrterungen vertagte sich das Haus.
London, 2. August. Vorgestern war Lever im St. James⸗ Pallast, bei welcher Gelegenheit Herr van de Weyer dem Koͤ⸗ nige das Notifications⸗Schreiben von der Geburt des Belgischen Thronerben uͤberreichte. t d Koͤnige den Baron Fagel vor. Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafts⸗Rath Freiherr v. Neumann wurde von dem Fuͤrsten Esterhazy dem Koͤnige zur Abschieds⸗Audienz vorgestellt.
Gestern Nachmittags waren die Niederlaͤndischen Bevoll⸗ maͤchtigten, Baron Verstolk und Herr Dedel, die Belgischen Bevollmaͤchtigten, Herr van de Weyer und General Goblet, die
Genuß jener Privilegien setzen. Lord Brougham entgegnete, daß ihm
Herr Dedel stellte Sr. Majestaͤt dem
Botschafter von Rußland, Oesterreich und Frankreich, der ßische Gesandte, der Oesterreichische außerordentliche Gesc Baron von Wessenberg, und Lord Palmerston im auswaͤrf Amte uͤber vier Stunden in Konferenz.
Im Oberhause wurde heute auf den Antrag des; quis von Lans downe die Ostindische Bill ohne Debatte zweitenmale verlesen. Die Debatten daruͤber sind auf sten Montag festgesetzt, wo das Haus in den Ausschuß 1 hen wird. Marquis, von Clanricarde trug auf die g Lesung der Theater⸗Bill an, wider welche sich unter Anderen Bischof von London, der Graf von Glengall und Wynford erhoben.
Im Unterhause kuͤndigte Herr O' Connell zur nas Session einen Antrag auf Errichtung einer Legislatur in Suͤd⸗Wales an. — Auf den Antrag des Lord Alth orp en ten nach einer Debatte die Amendements der Lords zur g dischen Kirchen⸗Bill die zweite nommen, aber mit einem neuen, die den juͤngeren Geist verleihenden Pfruͤnden betreffenden Amendements von Lot thorp, das noch wieder nach dem Oberhause zuruück muß. Haus verwandelte sich hierauf in den Ausschuüß uͤber die 9 ven⸗Bill. G
Ueber die Portu giesischen Angelegenheiten sind hig gende Nachrichten aus Falmouth vom 31. Juli eingega „Das Koͤnigliche Dampfboot „African“ ist hier von Lissa und Porto angekommen; den ersteren Ort verließ es am ¹ den letzteren am 25sten d. Mts. Admiral Napier kreug⸗ seinem ganzen Geschwader vor dem Tajo, ohne bis dahin; Angriff unternommen zu haben. Dom Miguel's Streit in Lissabon hielten sich zum Kampfe bereit, doch glaubte man den druck, den Napier's Sieg hervorgebracht hatte, zu stark, um bedeutenden Widerstand der Miguelisten besorgen zu muͤsse mal da die besten der disponiblen Truppen nach Alemte sandt worden sind, wo jetzt Sir John Campbell an der von 6—7000 Mann dem Herzoge von Terceira gegenuͤbens Dieser Letztere hatte den General Schwalbach mit 1210 entsendet, um an der Kuͤste eine Position zu nehmen; aanj war demzufolge in St. Uhes (Setubal) eingeruͤckt; indeß s ihm, den letzten Nachrichten zufolge, der Miguelistische ie Mollelos mit einer Kolonne von 50 06 Mann. — Am 25sten, w gens um 5 Uhr, griff die Miguelistische Armee unter dem Dve gef des Marschalls Bourmont mit grö ter Heftigkeit die Verschmmen von Porto an. Der erste Angriff geschah in der Gegand Landhauses von Vanzeller, in der Absicht, den Weg van dello zu eroͤffnen; gegen 9 Uhr wurden auch die Linien auͤ Ostseite der Stadt angegriffen. Angriff und Vertheidigung den mit glaͤnzender Tapferkeit ausgefuͤhrt. Nach einem! bardement, das bis 12 Uhr dauerte, wurde das schwere Ge der Belagerer abgefuͤhrt und nur das Flintenfeuer forten jedoch mußte Bourmont sich am Ende mit großem Ve (angeblich 1500 Mann) zuruͤckziehen. Ein neuer Angriff! bei dem Abgang des Dampfboots fuͤr den folgenden Morg wartet. Der einzige Vortheil, den die Angreifenden behe haben sollen, ist die Besetzung der Hoͤhen von Auta gen Die Constitutionnellen haben nicht geringeren Verlust alz Gegner erlitten; unter andern Britischen Offtzieren soll Oberst Cotter, T efehlshaber der Irlaͤndischen Brigade, gell seyn. Unter den gefallenen Miguelisten wird ein Sohr Marschalls Bourmont genannt.“ (Nach dem Globe w. zwei Soͤhne des Marschalls geblieben.)
General Saldanha hat in Porto am 25sten v. W. Nd. in Gegenwart des Kaisers, an Herrn Borges, einen Freunde in London, Folgendes geschrieben: „Werther Fe das Dampfschiff geht so eben ab, und ich habe nur Zeit,— zu melden, daß ich den Franzoͤsischen Generalen eine derht tion gegeben. Unser Verlust an Offizieren ist groß.. wurde Don Fernando (des Generals Adjutant) bei der! Kavallerie⸗Charge an meiner Seite getoͤdtet. Ich schrei Anwesenheit des Kaisers, noch bedeckt von dem Schmut Staube des Treffens. Ich habe keine Zeit, mehr hinzuzus Leben Sie wohl. Der Ihrige, Saldanhe
Die Times sagt: „Bei der großen Besorgniß, man wegen der Portugiesischen Angelegenheiten schwebt, der Brief, den der General Saldanha an einen seiner Fi in London geschrieben hat, gewiß, so kurz er auch ist, seht Beruhigung gereichen. Dieser Brief wird sicherlich wenig; fel daruͤber zuruͤcklassen, daß die Constitutionnellen einen errungen haben, obgleich die hiesigen Freunde Dom M schon frohlocken und das Gegentheil behaupten, indem sir sichern, die Miguelisten staͤnden auf dem Punkt, einen i Angriff gegen Porto zu unternehmen, und zwar mit aller! sicht auf den besten Erfolg. Die naͤchsten Berichte aus )— gal werden ohne Zweifel dies und die ganze Sache entscha
Der Globe meldet heute, daß in einem sehr spaͤt ame⸗ des 25. Juli zu Porto geschriebenen Briefe der Absende sichere, man glaube allgemein in der Stadt, daß Dom M. Armee wenigstens in den ersten Tagen keinen zweiten I. unternehmen werde.
Wegen der Ungewißheit, auf welche Weise die Anleis Westindien beschafft werden sollte, woruͤber eine Menge NG u Markt kamen, war es an der heutigen Boͤrse mit Em Fonde flau. Man schien im Allgemeinen eine Ausgabe Schatzkammer⸗Scheinen zu wuͤnschen, die nur etwas meht sen als die gegenwaͤrtigen (naͤmlich 3 pCt.) truͤgen umd und nach zu 3 ½ pCt. fundirt wuͤrden; hauptsaͤchlich aber wit man eine Eutscheidung in der Sache. — Hollaͤndische waren sehr belebt, weil man den Abschluß des definitiven dens sehr nahe glaubt, und hofft, daß derselbe dem Finam stem der Niederlaͤndischen Regierung große Festigkeit geben! In Portugiesischen Scrips wurde etwas weniger gethan, der Anfangs gewichene Preis hob sich am Ende wieder, wi zum Theil der von Mexikanischen Obligationen, da die Ge vom vorigen Tage sich nicht bestaͤtigt hatten. Es sollten! lich am isten d. M. uͤber Bordeaux Nachrichten von einen! stande in Mexiko wider Santana, der zu dessen Verderba! geschlagen, eingegangen seyn, welche am Donnerstag die herunterdruͤckten. 1
In Dublin hat sich am 29. v. M. ein schrecklicher I ereignet. Herr Nathaniel Seeyd, einer der angesehensta geachtetsten Weinhaͤndler dieser Stadt, wurde in der Wesg land-Straße nahe bei der Irlaͤndischen Bank von einem M Namens Mason ohne Weiteres durch den Kopf geschossin daß er auf der Stelle todt blieb. Der Thaͤter ward soglech griffen und auf das Polizei⸗Amt gebracht, wo er sich bi fernere u tersuchung in Haft befindet.
“ “
Bruͤssel, 3. August. Die Koͤnigin der Franzosen! heute in Bruͤssel erwartet.
Der Minister des Innern hat dem Senat angezeigt
1
den die Vorsehung den Wuͤnschen
Lesung. Dann wurden sseh
on so theure Dynastie verewigt.
ig einiger Bestimmungen des
da bereits
erliche Taufe des neugebornen Prinzen am 8. August statt werde. Plaͤtze werden fuͤr den Senat offen bleiben und ten disponibel seyn, um den Senat zu eskortiren.
bestern hat der Koͤnig im Palast von Bruͤssel die Deputa— es Senats empfangen. Der Praͤsident hielt folgende An⸗ Sire! Der Jubel, womit auf allen Punkten des Koͤnig⸗ die Geburt des erlauchten Kindes aufgenommen wurde, Belgiens verliehen hat, zw. Majestaͤt uͤberzeugen, daß die Liehe und Ergebenheit kkes stets die festesten Stuͤtzen Ihres Thrones seyn werden, hrones, auf welchem wir, an der Seite eines nicht minder n als verehrten Monarchen, eine Prinzessin sitzen sehen, escheidene Tugenden dem Glanze der Krone so suͤße Reize Die in den Provinzen zerstreuten Mitglieder des Senats, zeugen der allgemeinen Froͤhlichkeit waren, fuͤhlten kürfniß, sich zu versammeln, um Ew. Majestaͤt den gan—⸗ theil auszudruͤcken, den sie an dem gluͤcklichen Ereignisse das unsere Unabhaͤngigkeit befestigt und eine der Na— Moͤchte indessen der brinz, der Gegenstand so vieler Hoffnungen, den Ew. it fruͤhzeitig zur Stuͤtze der oͤffentlichen Freiheiten zu bil⸗ sen werden, nie der Koͤnig Eines von uns seyn! moͤchte einst jener unserer Kinder seyn!“ Der Koͤnig antwor⸗ Wesentlichen, daß ihm die Glaͤckwuͤnsche des Senats
vgen machten, daß er, ergeben den Interessen des Vater⸗ seinen Sohn in der Liebe unserer Institutionen und in psinnungen eines echten Belgiers erziehen, daß seine ganz
se Dynastie sich stets mit Belgien identificiren wuͤrde. önig fuͤgte hinzu, er hoffe, der Industrie einen neuen wung geben zu sehen: er zaͤhle stets auf die Mitwirkung tion und ihrer Repraͤsentanten für Alles, was das oͤffent⸗ zohl und die Aufrechthaltung unserer Unabhaͤngigkeit in⸗ n koͤnne.
twerpen, 2. August. Eines unserer ersten Handels⸗ hat, wie man versichert, die Nachricht erhalten, daß der g zwischen den fuͤnf Maͤchten und Holland unterzeich—
gije Franzoͤsischen Offiziere, welche durch ihre Regierung nt waren, um augenblicklich in der Belgischen Armee zu und namentlich jene des Zten, hier garnisonnirenden Re⸗ s, sind auf dreimonatlichen Urlaub mit Genuß des halben Pabgereist. ie Cholera wuͤthet hier Die Krankheitsfaͤlle aufiger. Schweden und Norwegen.
ristiania, 29. Juli. Dem Vernehmen nach wird das ing die Koͤnigliche Genehmigung erhalten, bis zur Ruͤck⸗ es Kronprinzen von Bergen versammelt zu bleiben.
ofessr Oehlenschlaͤger ist aus Kopenhaͤgen hier ange⸗
seit einigen Tagen mit mehr In⸗ sind zahlreicher und die Sterbe⸗
Daͤnemark.
benhagen, 3. August. Heute um 2 Uhr ward durch hder Flagge auf dem Nikolai⸗Wachthurm das Signal „daß das Koͤnigliche Dampfschiff im Gesicht sey. We— tunden darauf kam Se. Majestaͤt der Koͤnig an, und mnit dem unbeschreiblichsten Jubel von der hinzustroͤmen⸗ omenge empfangen, welche die Pferde vom Wagen ab— und den Koͤnig nach der Residenz hinzog. Am Abend Stadt aufs Glaͤnzendste illuminirt. “ Betea. 5 1 esden, 2. August. In der vorgestrigen Sitzung der Kammer trug der Abgeordnete Haußner einen Be⸗ dritten Deputation uͤber die Petition des Abgeordneten wegen Abaͤnderung der Gesetz⸗Bestimmungen, daß Ge⸗ rigkeiten in ihren außerhalb der Graͤnzen ihrer Juris⸗ gelegenen Privat⸗Wohnungen guͤltige Akte der willkuͤrli⸗ richtsbarkeit nicht zu expediren vermoͤgen, vor. Da der eller zuvor ein schriftliches Gesuch an die Deputation ein⸗ hatte, mit Begutachtung seines erwaͤhnten Antrages noch Anstand zu nehmen, bis entweder die im Laufe dieses s zu erwartende Mittheilung der Staats⸗Regierung uͤber rimonial⸗Gerichtspflege eingegangen oder entschieden sey, nicht erfolgen werde, so erklaͤrte sich die Kammer im Ein— niß mit der Deputation dahin, diese Petition so lange beruhen zu lassen. Man ging hierauf zur Berathung Petition des Friedrich Hohlfeld uͤber, welche auf Ab⸗ Abloͤsungs⸗Gesetzes gerich⸗ Die Deputation hatte sich in ihrem Gutachten dahin er⸗ in einer fruͤheren Sitzung der Kammer licher Antrag des Abgeordneten Baͤßler auf Abl;sung hemial⸗Pflicht nach einseitiger Provocation mit entschiede⸗ mien⸗Mehrheit abgeworfen worden sey, den Gegenstand liegenden Petition ganz fallen zu lassen, weil nach Landtags⸗Ordnung kein Antrag nach einem solchen g eher, als bis zum naͤchsten Landtag, wieder aufgenom⸗ iden dürfe. Das Deputations⸗Mitglied Runde hatte nch in einem Separar⸗Votum gegen die Anwendung die⸗ le der Landtags⸗Ordnung erklaͤrt, indem sich dieselbe bloß dische Petitionen und Antraͤge der Kammer⸗Mitglieder aber nicht auf Petitionen der Unterthanen; und trug dar⸗ das in Rede stehende Gesuch der dritten Deputation zur gzu uͤberweisen. Die Abgeordneten Haußner, Axt und ragen darauf an, den Gegenstand auf die Tagesordnung gen. Der Abgeordnete Nostiz und Jaͤnkendorf e, daß es ihm nicht klar sey, wie es sich hier um nterpretation des § 116 handele; denn das leuchte cht ein, daß die Kammer⸗ Mitglieder ein schlechte⸗ etitions⸗Recht haͤtten, als die anderen Staatsbuͤr⸗ as offenbar nach der aufgestellten Ansicht der Fall rde; worauf der Abgeordnete Runde erwiederte, daß, te Kammer⸗Mitgliedern dieses Recht entzogen werde, so es aus dem Grunde, weil sie im Stande seyen, selbst Verhandlungen die vorgebrachten Gruͤnde zu hoͤren, und rüͤnde selbst vorzubringen, was den uͤbrigen Staatsbuͤr⸗ icht moͤglich sey. Der Praͤsident stellte darauf die ob man uͤber den in Rede befindlichen Gegenstand sofort wolle? was von 32 gegen 25 Stimmen bejaht wurde. bgeordnete Eisenstuck nahm das Wort und bemerkte, Bezug auf das Formelle keine Verschiedenheit der An⸗ mehr vorherrsche. Zweifelhaft sey es aber, ob durch den s auf den Antrag des Abgeordneten Baͤßler, welcher le⸗ das Lehngeld zur Sprache gebracht habe, dieser vorliegende wegen baarer Geld⸗Gefaͤlle nicht mehr zulaͤssig sey. Er daß der Gegenstand, insofern er nicht das Lehngeld zum and habe, allerdings zulaͤssig sey. Das Macerielle anlan⸗ o sey er der Ansicht, daß man nicht im Interesse der Ver
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“ 1“ pflichteten handle, wenn man das Provocations⸗System eintreten lassen wolle. Darin habe er gerade eine große Erleichterung füͤr den Verpflichteten erkannt, daß die Staats⸗ Regie⸗ rung bei dem Abloͤsungs⸗ Gesetze, ruͤcksichtlich der Laudemien und der baaren Geld⸗Gefaͤlle, es nicht auf einseitige Provocation habe ankommen lassen, und er sey uͤberzeugt, daß ein großer Theil der Last, wenn eine solche Veraͤnderung des Gesetzes er— folge, auf die Verpflichteten und nicht auf die Berechtigten fal⸗ len wuͤrde. Wenn man sich in die Eroͤrterung verliere, inwie⸗ fern es zulaͤssig sey, auf Abaͤnderung des Abloͤsungs⸗Gesetzes anzutragen, so sey dies eine solche Frage, welche nicht unbedingt bejaht und nicht unbedingt verneint werden koͤnne. Die Staͤnde wuͤrden ihre Wirksamkeit verlieren, wenn sie ein solches Verbot gegen sich aussprechen wollten. Das sey begruͤndet daß die Re⸗ gierung bei der letzten Staͤnde⸗Versammlung, als dieses Ab⸗ ooͤsungs⸗Gesetz vorgelegt worden, erklaͤrt habe, daß sie dasselbe der kuͤnftigen Staͤnde⸗Versammlung nicht zur anderweiten Be⸗ rathung vorlege, sondern es sofort erlasse. Das sey nun ge⸗ schehen, damit aber nicht ausgesprochen, daß die Staͤnde nicht das Recht haͤtten, eine zweckmaͤßige Abaͤnderung des Gesetzes zu beantragen; er fuͤrchte aber, daß der vorliegende Antrag nicht heilsam seyn werde. Dieser Ansicht stimmte ) Haase bei. Der Abgeordnete Haußner aͤußerte, daß die Kammer sich nicht so fest auf den §. 116 der Landtags⸗Ordnung beziehen koͤnne, indem sie schon in vielen Faͤllen von derselben abgewichen sey, mithin wuͤrde auch heut zuerst daruͤber ein Beschluß gefaßt werden muͤssen, ob die Kammer sich darauf beziehen wolle. Mehrere Mitglieder er⸗
5ᷓpto 6ꝙ., I — ho hld. STo. 8 „ „ 922 —27 g. 4 . klaͤrten sich hierauf, daß ein solcher Fall durchaus nicht vorliege, Bestimmung verfüͤgen. Man bezeichnet als seinen Nachfolger in
wo die Kammer von der Landtags⸗Ordnung abgewichen sey; worauf der Abgeordnete Haußner versprach, Faͤlle dieser Art in der naͤchsten Sitzung oͤffentlich zur Sprache zu bringen. — Bei der darauf erfolgenden Abstimmung uͤber den fraglichen Ge⸗ genstand entschied sich die Kammer mit 32 Stimmen gegen 24, das Deputations⸗Gutachten anzunehmen und demgemaͤß die be— treffende Petition fallen zu lassen.
Leipzig, 4. Aug. (Leipziger Handelshaus, welches (nach dem A Nr. 177 de Leipz. Z.) M. welche der Fuhrmann in Eckartsberga so viel nachzahlen mußte, als zu Erfuͤllung des bis jetzt bestandenen Hessisch⸗Preußischen Durchgangs⸗Zolles erforderlich war, meldet Uns jetzt zur Steuer der Wahrheit, daß es einen Transport Guͤter erhalten hat, der am 27. Juli Frankfurt verließ, fuͤr welchen nur der fruͤhere Hessisch⸗Preußische Durchgangs⸗-Zoll erhoben worden ist, das heißt ungefaͤhr die Haͤlfte des zuletzt bestandenen.
„Hamburg, 6. Aug. Bei dem seit einigen Tagen unter⸗ waäͤrts der Elbe und in der See herrschenden Sturme aus NW. zum Norden und NNW. ist am Zten d. M. die Russische Brigg „Venskap“, Capitain Lundgreen, von Christianstad nach Bremen bestimmt, auf Scharhoͤrn verungluͤckt. Da die beiden Masten schon beim ersten Stoße uͤber Bord gegangen waren und die Wellen uͤber das Schiff schlugen, so wird von der La⸗ dung wohl nichts geborgen seyn; die Mannschaft ist gerettet. Aus gleicher Ursache ist der groͤßte Theil der am 2ten und Zten d. in See gegangenen Schiffe nach Kuxhaven zuruͤckgekommen und nur wenigen ist es gelungen, See zu halten. 8
Ebersdorf, 2. August. Se. Durchlaucht der Fuͤrst gestern von seiner Reise nach England und hier eingetroffen.
In Beziehung auf die von Englischen Blaͤttern gegebene (und aus diesen auch in die Nr. 192 der Staats⸗Zeitung unter London uͤbergegangene) Nachricht, daß der Fuͤrst waͤhrend sei⸗ ner letzten Anwesenheit in England eine bedeutende Anzahl von Pferden gekauft habe, muß hierbei bemerkt werden, daß von Sr. Durchlaucht nur drei Pferde angekauft worden sind, welche von einem hiesigen Stall⸗Bedienten abgeholt werden, und daß von Englischen Stallmeistern um so weniger die Rede seyn kann, als Se. Durchlaucht niemals Fremde unter seiner Dienerschaft gehabt hat.
W16 Aug. In diesem Jahre sind auch hier, wie in dem nahen Karlsbade, ungewoͤhnlich viele Gaͤste versammelt, die bei den heilenden Auellen unseres Thales Her— stellung oder doch Linderung von ihren koͤrperlichen Leiden suchen und gewiß auch finden. Die Bade⸗ Liste vom gestrigen Tage giebt amtlich 1729 Personen an, und obgleich zu Ende des vo⸗ rigen Monats mehrere Familien abreisten, so sah man doch fast eben so viele neue Gaͤste wieder hinzustroͤmen. Ein solcher Zu⸗
Zeitung.) Das hiesige dem Art. Leipzig den 24. Juli in aus Frankfurt a. M.
ist Frankreich wieder
Guͤter erhielt, fuͤr
piren.
sammenfluß von Personen aus allen Staͤnden und aus den mei⸗
sten Laͤndern Europa's bietet in allen besuchten Baͤdern ein reges Leben, besonders in den Stunden des Brunnen⸗Trinkens dar; um wie viel mehr am hiesigen Orte, wo die Anlagen eben so freundlich als geschmackvoll angelegt sind, und Alles dazu bei⸗ traͤgt, das Gemuͤth in eine heitere Stimmung zu versetzen. Da⸗ bei herrscht unter allen Bade⸗Gaͤsten die groͤßte Eintracht, und was nur irgend auf Anstand und Bildung Anspruch macht, be⸗ muͤht sich, es dem Andern in der Annaͤherung zuvorzuthun. — Die hier versammelten Preußen begingen gestern ein Fest, wel⸗ ches dem Tage, dem es angehoͤrte, wuͤrdig war, und bei dem sich die Liebe und Anhaͤnglichkeit dieser Nation fuͤr ihren angestamm⸗ ten Fuͤrsten auf das Unverkennbarste aussprach. Um zehn Uhr Morgens versammelten sie sich im Saale des neuen Badehauses, wo der Garnison⸗Prediger Ziehe aus Berlin einige auf die Feier des Tages bezuͤgliche herzerhebende Worte sprach. Um 1 Uhr begaben sie sich zu einem Diner nach dem nahe gelegenen Hammerhof, um, wie in der schriftlichen Einladung dazu aus⸗ druͤcklich bemerkt worden war, in der freundlichsten Stimmung, in dem Sinne eines patriotischen Vereins, bei einem maͤßigen Mahle, ihres erhabenen Monarchen ehrerbietigst zu gedenken. Um 8 Uhr Abends endlich verkuͤndeten die glaänzend erleuchteten Fenster des großen Brunnen⸗Saales eine allgemeine Festlichkeit, zu welcher uͤber 300 Personen, worunter auch die Orts⸗Behoͤr⸗ den, geladen waren. Die geschmackvolle innere Einrichtung und Verzierung des Saales uͤberzeugte die Gaͤste nicht allein von dem hohen Werthe, den der Preuße auf diesen Festtag legt, sondern auch von der Achtung, welche die Einladenden gegen die Theilnehmer auszusprechen bemuͤht waͤren, so daß die Erinne⸗ rung an diese Feier fuͤr alle Anwesende stets eine erhebende und sehr angenehme bleiben wird.
Stuttgart, 2. August. Von legten Militair ist ein Theil auf dem here Garnison, Ludwigsburg, heute kommen.
Landau, 1. August. Sitzung hoͤr fort.
dem nach Tuͤbingen ver— fruͤh durch Stuttgart ge—
In der gestrigen und heutigen
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Oesterreich. Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kai⸗ Mittags im erwuͤnschtesten Wohlseyn in und von den durch die Ankunft Ihrer
Wien, 2. Aug. serin sind am 27. Juli Budweis eingetroffen,
des hiesigen Assisengerichts dauerte das Zeugen⸗Ver⸗
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Ruͤckmarsch in seine fruͤ⸗
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Majestaͤten hochbegluͤckten Bewohnern dieser Stadt mit unbe⸗ schreiblichem Jubel empfangen worden. — Ihre Majestaͤten ha⸗ ben das Absteige⸗Quartier in der bischoͤflichen Residenz zu neh⸗ men, und nach der Tafel Sich saͤmmtliche Behoͤrden vorstellen zu lassen geruhet.“ v“
1. August. (Baseler Zeitung.) Gestern und heute ert man hier die Nachricht, daß in Kuͤßnacht in Außer⸗Schwyz; ein Petitionair fuͤr Wiedervereinigung mit Alt⸗ Schwyz von der Behoͤrde verhaftet, von seinen Freunden aber dishos worden seyn soll; dies habe Anlaß zu ernstlichen Rei— ungen gegeben, und in Luzern sey Huͤlfe nachgesucht, das Ge⸗
such aber dahin erwiedert worden, daß am 30. Juli ein Obser⸗ Compagnie Infanterie und 1 Compagnie
vations⸗Corps von 1
Artillerie auf die Graͤnze geschickt und Luzern selbst verbarrika⸗
dirt worden sey. „Hingegen sey der Oberst Abyberg von Schwyz Infanterie, etwas Artillerie und Schar fschuͤtzen
mit 150 Mann nach Kuͤßnacht abmarschirt. In Arth sey man auch marschfertta die nach Kuͤßnacht
Basel, heute erhielt
gewesen. — Nach einer andern Nachricht soll abgegangene Mannschaft viel bedeurender seyn.
△ . 1 8 LE112652 1 u“ 8 Rom, 24. Juli. (Allgemeine Zeitun g.) Der ehema— lige Nuncius am Neapolitanischen Hofe, Msgr. Amat, welcher
in gleicher Eigenschaft nach Madrid geht, befindet sich gegen⸗ waͤrtig hier; wie man hoͤrt, wird er sich bald an den Ort seiner
ört Neapel Msgr. della Genga, einen Neffen diese Ernennung noch nicht entschieden. In dem naͤchst zu hal— tenden Konsistorium soll der gegenwaͤrtige Patriarch von Vene⸗ dig zum Kardinal erhoben werden. Das Geruͤcht geht hier, es sey vor Kurzem Jemand arretirt worden, welcher den Kardinal Pacca habe vergiften wollen. Der Kardinal soll sich gegen die Verhaftung erklaͤrt, allein der Papst darauf bestanden haben. — Dem Vernehmen nach, hat die Sardinische Regierung eine Note an alle Hoͤfe ergehen lassen, worin sie die Gefaͤhrlichkeit der ver⸗ brecherischen Anschlaͤge der in ihren Staaten gescheiterten Ver—
Leo's XII., doch ist
schwoͤrung, und zugleich die Nothwendigkeit ihres dagegen an⸗
gewandten Verfahrens auseinander setzt. — Die Franzoͤsische
Regierung hat einen Maler hierher geschickt, um Michel An
gelo's Fresko⸗Gemaͤlde in der Sirtinischen Kapelle in Oel
Fuͤr diese Arbeit erhaͤlt der Kuͤnstler 40,000 Fr. 1 Glaäanen.
Die Times enthaͤlt ein Privat⸗Schreiben aus Madrid vom 22. Juli, worin es einem Aufstande der Portugiesischen Bevoͤlkerung zu Gunsten Donna Maria's vernehme, und daß die 1 es fuͤr noͤthig erachtet haben solle, die
er b Zweckmaͤßigkeit einer von ihr ausgehenden Intervention in
1b den Angelegenheiten Portugals nochmals in Betracht zu ziehen. Zu diesem Zweck sey am 19. Juli unter dem Vorsitz des Koͤnigs ein Minister⸗Rath gehalten wor⸗ den; Herr Zea solle denselben mit einer Rede eroͤffnet haben, worin er ein unmittelbares Einschreiten in jene Angelegenheiten vorgeschla⸗ gen und es als ein Mittel dargestellt, Spanien vor einer Revo⸗ lution zu bewahren, die auf dem Wege der Ansteckung zu be⸗ fuͤrchten sey, wenn man zugaͤbe, daß sich Dom Pedro mit einer con⸗ stitutioͤnnellen Verfassung und dem Schwarm seines demokratischen und republikanischen Gefolges, welches ihn nicht verlassen werde in Portugal festsetzte. Der Kriegs⸗Minister, General Cruz, habe diese Ansicht unterstutzt und erklaͤrt, er sey im Stande, eine Armee von 25,600 Mann, fuͤr deren Tuͤchtigkeit er buͤrgen koͤnne, nach Portugal zu senden. Auf ihn sey Herr Ofalia gefolgt, der drei Viertelstunden lang gesprochen und die zesetzt verfochten habe, indem er gesagt, daß Spanien durch eine In⸗ tervention, deren Erfolg doch nicht mit Gewißheit vorherzusehen sey, am Ende von Seiten Englands und Frankreichs Maßregeln veranlassen koͤnnte, die Alles, was Spanien in Portugal verhin—⸗ dern wolle, unvermeidlich herbeifuͤhren und die liberale Partei in Spanien selbst ermuthigen moͤchten; auch soll derselbe darauf hin⸗ gedeutet haben, daß der Hof des jetzigen Souverains von Por⸗ tugal der Heerd der Intriguen gegen die Erbfolge⸗Ordnung der Spanischen Krone und gegen die Rechte der Prinzessin von Astu⸗ rien gewesen sey. Hierauf, heißt es, habe der Koͤnig den Mi⸗ nisterrath entlassen, ohne daß ein entscheidender Beschluß gefaßt worden waͤre, und die Koͤnigin habe den Eindruck, den die Rede des Herrn Ofalia auf Se. Majestaͤt gemacht, zu foͤrdern gesucht; es sey daher an dem Tage nach dem Kabinetsrath in Madrid schon geglaubt worden, Herr Zea werde seine Entlassung erhalten, doch am naͤchsten Tage habe es sich gezeigt, daß er noch im vollen Besitz der Koͤniglichen Gnade sey, denn es waͤren Befehle ertheilt worden, die zwar nicht den offenen Entschluß zu einer Interven⸗ tion bekundeten, aber doch dahin gingen, daß die Truppen an der Graͤnze von Portugal verstaͤrkt werden sollten, so daß man nun nicht mehr von der Entlassung des Herrn Zea, sondern von der des Herrn Ofalia spreche und als dessen vermuthlichen Nach⸗ folger Herrn Regnoso, einen Freund des Premier⸗Ministers Herrn Zea, nenne. Fuͤr die Entlassung des Generals Heron Militair⸗Gouverneurs von Madrid, dem der General Miraͤndar⸗ ebenfalls ein Freund des Herrn Zea, gefolgt ist, wird in diesem Schreiben ein persoͤnlicher Streit zwischen dem entlassenen Gene⸗ ral und dem Kriegs⸗Minister als Grund angegeben. Dieser Letztere soll naͤmlich Jenem einen Befehl zugefertigt haben, demzufolge waͤh⸗ rend des Huldigungs⸗Festes einige Soldaten zu einem Dienst gebraucht werden sollten, den der General Heron als einen rein volizeilichen bezeichnete; im Verfolg des daruͤber entstandenen Streits habe der Kriegs⸗Minister von dem genannten General eine Heraus⸗ forderung erhalten und sich daruͤber beim Koͤnige beklagt, waͤh⸗ rend gleichzeitig General Heron seine Entlassung einreichte die Se. Majestaͤt ihm sogleich bewilligten. Obgleich nun auch die Ernennung des Generals Mirandar zu einem so wichtigen Po— sten dem Einfluß des Herrn Zea zugeschrieben werde heißt es am Schlusse jenes Schreibens, so trage man sich doch jetzt wie⸗ der mit dem Geruͤchte, daß die Herren Zea und Cruz aus dem Kabinet ausscheiden, und daß die Herren Vives und Bardaji an ihre Stelle treten wuͤrden, indeß seyen Geruͤchte dieser Art jetzt in Madrid so gewoͤhnlich geworden, daß man sich nicht im mindesten mehr daraufverlassen und in der naäͤchsten Stunde schon das entgegen gesetzte erwarten koͤnne. Noch wird hinzugefuͤgt, daß die Abreise des Koͤnigs nach dem Lustschloß La Granja, welche in wenigen Tagen hatte erfolgen sollen, in Folge eines Familien⸗Naths bis zur Beendigung der Portugiesischen Streitigkeiten, der man binnen Kurzem entgegensehe, verschoben worden sey.
Portugaj.
Lissabon, 23. Juli.
daß vorgestern amtliche Depeschen aus Quinta da Pedra ein⸗ gegangen waͤren, wonach Se. Maj. sich in guter befaͤnden. Ferner meldet sie, daß die Rebellen, genoͤthigt, sich in
11““
Die hiesige Hofzeitung meldet,
Gesundheit
zu ko⸗
heißt, daß man durchaus nichts von
Spanische Regierung
b
entgegengesetzte Meinung