1833 / 220 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

fen von Saper an; eine Batterie und ein Thurm ergaben sich auf Discretion, 28 Fahrzeuge wurden genommen und die Bat⸗ terie zerstoͤrt. In Gemeinschaft mit der „Furieuse“ von 36 Ka⸗ nonen nahm er am 26. Februar 1813 die Insel Ponza an der Neapolitanischen Kuͤste, wovon er jetzt den Namen Don Carlos de Ponza erhalten hat. Auf dem „Euryalus“ von 38 Kanonen nahm er am 16. Mai 1813 bei Toulon an der Erbeutung eines Transports von 22 Fahrzeugen Theil. Endlich befand er sich im Jahre 1814 an der Amerikanischen Kuͤste bei dem Angriff auf Baltimore.“

Aus Dublin vom 27. Juli wird gemeldet: „Gestern wur⸗!

den die Assisen von Kilkenny geschlossen. Diese Grafschaft be⸗ findet sich jetzt in einem ruhigen Zustande; aber einige Verhoͤre vor den Assisen ergaben aufs klarste, wie furchtbar es noch vor Kurzem dort zugegangen ist. Eines der Verhoͤre war jedoch be⸗ sonders merkwuͤrdig, weil es einen Blick in einen Theil des Systems der Weißfuͤßler gewaͤhrte, wovon man bis jetzt noch nichts ahnte. Es zeigte sich naͤmlich, daß ein Individuum, das eine respektable Stellung in der Gesellschaft einnimmt und in sehr wohlhabenden Umstaͤnden lebt, mit den Weiß⸗ fuͤßlern im Bunde stand und sie mit Feuergewehr zur Ausfuͤhrung ihrer Greuelthaten versorgte. Dies Indivi⸗ duum war ein gewisser Purcell, Eigenthuͤmer einer Baͤcke⸗ rei und Brauerei, der den Weißfuͤßlern Waffen lieh, die sie ihm, nachdem sie dieselben gebraucht, bei Nachtzeit, damit seine Frau nichts davon erfuͤhre, wieder abliefern mußten. Der Oberrichter des Assisenhofes will diese Sache in Dublin weiter verfolgen; einstweilen sagte er den Geschwornen, daß Purcell eigentlich dieselbe Strafe verdiene, wie die eben verurtheilten Moͤrder und Straßenraͤuber, daß ihn aber, wenn die Gesetze ihn vielleicht nicht erreichen koͤnnten, wenigstens die Gesellschaft aus ihrem Schoß ausstoßen sollte. Von den Gefangenen, welche vor den Assisen von Kilkenny verhoͤrt wurden, sind einige zum Tode, andere zu lebenslaͤnglicher Transportation verurtheilt worden. Das Verhoͤr der Moͤrder der Herren Leonard, Potts und Marum wurde bis auf die naͤchsten Assisen verschoben.“ Ein hiesiges Blatt erzaͤhlt, ein Lord, dessen Vermoͤgens⸗ Umstaͤnde nicht zu den brillantesten gehoͤren, habe nach der ge⸗ strigen Oberhaus⸗Sitzung ausgerufen: „Wir, die Juden eman⸗

cipiren!? Die Juden sollten lieber Einige von uns emancipiren!“

London, 2. August. Was ich in der Nachschrift zu meinem letzten Brief vorauszusetzen gewagt, hat sich richtig ergeben: Graf Grey hat den ihm von der Opposition aufgedrungenen Zu⸗ satz, dessen eigenthuͤmlichen, sich selbst aufhebenden Charakters we⸗ gen, fuͤr so harmlos erkannt, daß er weder sein Amt niederge⸗ legt, noch die Bill fallen lassen; ja nicht einmal den Versuch gemacht hat (was er, da manche Pairs ihre Raschheit reute, leicht haͤtte bewirken koͤnnen), den Zusatz wieder zu entfernen. Das Resultat ist, daß keine andere Veraͤnderung, deren noch manche vorgeschlagen und zur Abstimmung gebracht wurden, an⸗

ggenommen, und die Bill durch eine große Mehrheit genehmigt worden ist.

Dies geschah theils, indem manche Tories dafuͤr stimmten, und andere, wie die Herzoge von Wellington und Gloucester, sich ganz und gar des Stimmens enthielten. Die

N

Kerisis waͤre also wieder einmal vermieden (denn das Unterhaus wird sich gern die im Oberhause gemachten Veraͤnderungen gefallen

lassen) und es ist eine zweite Reform⸗Maßregel durchgesetzt, welche

vielleicht noch folgereicher seyn duͤrfte, als die erste, da der Grund⸗ satz darin anerkannt ist, daß das Parlament nicht 1 Einkommen der Kirche, sondern auch uͤber die Verfassung der⸗

nur uͤber das

selben verfuͤgen darf, und daß diejenigen, welche nicht Mitglieder der Kirche sind, auch nicht gehalten seyn sollen, zur Aufrechthal⸗ tung derselben beizutragen. Schon haben mehrere Kirchspiele in England sich geweigert, sich, wie bisher, zu diesem Zwecke zu besteuern; und nachdem nun die Kirchen⸗Steuer in Irland abge⸗

schafft ist, wird solche auch in England kein Jahr mehr beibehal⸗

zu Eigenthuͤmern haben.

ten werden koͤnnen. Der Kirche bleiben alsdann nur noch ihre Laͤndereien und der Zehnte, und mit diesem wird man hoffent⸗ lich schnell einen Austausch gegen Laͤndereien oder eine perma⸗ nente Landsteuer eingehen, wenn er ihr nicht ganz und gar ver⸗ loren gehen soll. In Irland hat man schon zu lange damit gezoͤgert, obgleich die Laͤndereien hauptsaͤchlich Mitglieder der Staatskirche Aber auch diese haͤtten wohl Lust, sich auf Kosten des Klerus zu bereichern; wie viel Sen also die zahl⸗ reichen Sektirer, welche Guͤterbesitz in England haben. Gestern inzwischen hat das Oberhaus sich an den Liberalen geraͤcht, in⸗ dem es durch eine bedeutende Mehrheit die Bill fuͤr die Eman⸗ cipatieon der Juden verwarf. Es ist wohl zu verstehen, daß die

* Regierung bei uns keinen Menschen fragt, wessen Religion er ist, und daß es kein Gesetz giebt, welches den Juden von der

Volksvertretung oder von denjenigen Stellen ausschließt, welche nicht nothwendig von Mitgliedern der Staatskirche besetzt seyn

muͤssen. Alles, was ihn davon ausschließt, sind die Worte: On the

true faith of a christian, welche in der Eidesformel enthalten sind; und da man hier auch weder Tauf⸗Scheine noch Confir⸗

mations⸗Zeugnisse fordert, so duͤrfte ein Jude, dem jede Re⸗

.

ligion

gleichguͤltig waͤre, nur zu sich selbst sagen: mein Nachbar N. N., ein geborener Christ, aber ein erklaͤrter Deist, schwoͤrt ohne Bedenken bei dem Glauben eines Christen, ich will es auch und, wenn er sonst nur erlangen kann, daß er gewaͤhlt wird so stehen ihm alle Aemter, so wie das Unterhaus offen. Natuͤrlich werden bei der geringen Anzahl Juden in Großbritanien, und bei den herrschenden Volksgesin⸗ nungen, nur wenige von der Freiheit Gebrauch machen koͤnnen, selbst auf eine redliche Weise, zu Aemtern und ins Parlament zu gelangen, und die Freunde der Toleranz wuͤnschen weniger ein praktisches Uebel zu heben, als einen theoretischen Mißstand

zu beseitigen, indem sie vorschlagen, daß man jene Worte aus

dem Eide streiche, und die Juden mit den Katholiken und ande⸗ ren Dissentirern gleich stelle. Die Tories aber wollen ohne Noth nichts geaͤndert wissen. Sie sagen (oder geben doch zu dee enn. da die Nation gleichguͤltig dabei ist, ob man den Juden ihre Forderung gewaͤhre oder nicht,

. der Vorschlag auch nicht einmal von der Regierung aus⸗ geegangen ist, und folglich dessen Verwerfung zu keiner Unbe⸗

Zuemlichkeit fuͤhren kann, so duͤrfen wir, als Christen, densel⸗ ben nicht eingehen. Indessen sagt selbst der maͤßige, heiß und

8— 8 kalt blasende Morning Herald, das Oberhaus habe sich dadurch

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nicht in der Achtung der Nation erhoben, indem es aufs Neue

bewiesen, daß es nie tolerant sey, als wo es muͤsse. Dies ist

aber wirklich Schade, da es sich bei dieser Gelegenheit, ohne

1 allen Nachtheil fuͤr das Bestehende, haͤtte populair machen koͤnnen;

besonders da ein Jeder wohl einsieht, daß die Maßregel, durch

. 2 4 sb ddie jetzige Verwerfung nur verschoben, nicht aufgehoben ist. Die Ee Opposition, besonders von Seiten des 2 8 Canterbury, macht jedoch dem Herzen der Opponirenden Ehre.

Erzbischofs von

Die Haupt⸗Beschaͤftigung des Unterhauses ist unterdessen mit der Bill fuͤr die Emancipation der Neger gewesen, welche, nachdem beide Haͤuser sich dafuͤr entschieden, und die Entscheidung bereits

nach den Kolonieen abgegangen ist, trotz allem Kampfe de⸗ rer, welche unmittelbare und unbedingte Befreiung verlangen, in den Haupt⸗Punkten angenommen worden ist. Die Minister haben jedoch die Vortheile der Pflanzer, und vielleicht der Neger selbst, so weit geopfert, daß sie (wie ich in meinem letzten Schreiben gemeldet) die sogenannte Lehrzeit, in welcher die Neger, obgleich nicht mehr unter dem Namen Sklaven, ihren gezwungenen Dienst fortsetzen sollen, um 5 Jahre vermindert. Dies ist be⸗ sonders darum zu bedauern, weil es den Pflanzern zur Entschul⸗ digung dienen wird, wenn sie sich der Ausführung der ganzen Maßregeln in den groͤßeren Kolonieen widersetzen. Herr O'Con⸗ nell hat in seinem Kampfe mit den Berichterstattern nichts als Schande davongetragen, und muß dabei selbst den duͤmmsten seiner Anhaͤnger uͤberzeugt haben, daß er ein aͤrgerer Despot -ist, als irgend einer von denen, welche er bisher so giftig als Volks⸗ Bedruͤcker verfolgt hat. Er wollte nichts Geringeres als, weil die von ihm aufs tiefste beleidigten Berichterstatter seine Reden nicht mehr mittheilen zu wollen erklaͤrten und ihn somit zu einer Art von politischem Tode verdammten, daß keines Mitgliedes Reden mehr gegeben werden sollten; und das Unterhaus selbst sollte sich zu diesem selbstmoͤrderischen Schritt hergeben. Aber dieses verwarf

und die Berichterstatter, welche nicht nur hierdurch, sondern auch durch das persoͤnliche und allgemeine Lob, welches ihnen von allen Seiten des Hauses ertheilt ward, ihre Ehre gerettet sahen, haben sich nun wieder bereit erklaͤrt, ohne auf O Connell's Widerruf zu warten, seine Reden vor wie nach zu geben. Die Art und Weise aber, wie dieselben in der Times, so wie der Redaction dieses Journals selbst uͤber H'Connell bei der Gelegenheit geschrieben, ist ein erbauliches Proͤbchen von Preßfrechheit, so sehr O'Connell auch sonst die Demuͤthigung verdient hat. Man ist hier in großer Ungewißheit uͤber Portu⸗ gal, wo ohne Zweifel in diesem Augenblick Alles entschteden ist, wenn anders nicht Porto in dem Augenblick in Dom Miguels Haͤnde siel, wo Lissabon von Dom Pedro’'s Truppen und Flotte genommen ward. Gewiß ist indessen, daß die Pedroisten zu St. Ubes angekommen waren, und daß der Angriff, welcher von den Miguelisten unter Marschall Bourmont auf Porto ge⸗ macht worden, zuruͤckgeschlagen wurde. Aber man erwartete eine Erneuerung desselben, welcher, wenn es nicht wahr ist, daß die Angreifenden bei dem ersten sehr großen Verlust erlitten, leicht haͤtte gluͤcklicher fuͤr dieselben ausfallen duͤrfen; besonders nachdem die Besatzung so sehr geschwaͤcht worden.

Nateder lande.. 81 Aus dem Haag, 2. August. Aus Vliessingen wird gemeldet: „Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Karl von Preußen, Hoͤchstwelcher am 31sten v. I in unsere Festung zuruͤckkehrte, nahm an diesem Tage die Taucher⸗Glocke, mit welcher die Beschaͤdigungen an den Schleusen und das Bett des Hafens⸗ untersucht werden, in Augenschein, begab sich mit einem Offizier in dieselbe, und ließ sich bis beinahe auf den Grund des Hafens hinunter. Se. Koͤnigl. Hoheit blieb etwa 22 Minuten unter Wasser und setzte bald darauf seine Reise fort. Am 9ten d. M. sollen die beiden Lager von Oirschot und Reyen abgebrochen und die Truppen der zweiten und dritten Division in die Kantonnirungen vertheilt werden.

S Belgien.

ausgegeben worden, uͤbermorgen schon uͤber die beregte Fimn

den Vorschlag mit Unwillen;

Bruͤssel, 4. August. Die Koͤnigin der Franzosen ist mit dem Herzog von Nemours vorgestern Abends hier angekommen.

Die Repraͤsentanten⸗Kammer beschloß am 3ten d. M., daß die Kammer in corpore der feierlichen Taufe des neugebornen Prinzen beiwohnen soll.

Im Innern der St. Gudula⸗Kirche hat man bereits die Vorbereitungen zur Feier der Taufe des neugebornen Prinzen begonnen; in der Naͤhe des Chors wird eine Estrade fuͤr die Minister, die Municipal⸗Autoritaͤten und Deputationen errichtet.

Die Central-Section hat sich mit dem Gesetz⸗Entwurf uͤber die Auslieferung beschaͤftiget, um denselben wesentlich zu modificiren. Sie hat mehrere Kategorieen desselben, namentlich die Militair-Desertion, verworfen. Ein bloßes Justiz⸗Mandat, wie der Minister es gefordert hatte, reicht ihr nicht hin, die Auslieferung zu bewilligen; es bedarf eines Urtheils. Endlich soll das Gesetz erst 10 Tage nach der Einruͤckung des Vertrages, wodurch eine benachbarte Regierung sich zur Reciprocitaͤt ver⸗ pflichtet, in das offizielle Bulletin Belgiens exekutorisch seyn.

Nach einer ministeriellen Verfuͤgung sind alle aus einem Seehafen Hollands oder Portugals kommenden Schiffe einer Auarantaine von wenigstens 5 und hoͤchstens 10 Tagen unter⸗ worfen, wenn nicht sehr kontagioͤse Faͤlle stattkinden.

Freie Stadt Krakau. Krakau, 4. August. Der dirigirende Senat hat folgende

herannahenden Eroͤffnung der Repraͤsentanten⸗Versammlung in Krakau vielleicht Unterthanen des Oesterreichischen Kaiserreichs sich um erledigte Aemter oder um die Repraͤsentanten⸗Wuͤrde bewerben moͤchten, hat der Resident Sr. Majestaͤt des Kaisers von Oesterreich auf strenge Beobachtung der in dem 6ten und Zlsten Artikel der verbesserten Constitution enthaltenen Vorschrif⸗ ten angetragen, wonach Unterthanen der dem Scepter der Durch⸗ lauchtigsten Beschuͤtzer des Gebiets der freien Stadt Krakau unterworfenen Laͤnder, welche berechtigt und geneigt sind, sich in hiesigem Lande um irgend ein Amt zu bewerben oder politi⸗ scher Rechte hierselbst theilhaftig zu werden, mit einer Erlaub⸗ niß von ihrer betreffenden Regierung versehen seyn muͤssen; fer⸗ ner, daß, da laut dem 21sten Artikel der besagten Constitution eine solche Erlaubniß sich nur auf die gesetzliche Zeitdauer irgend eines solchen Amtes beziehen soll, eine jede Erlaubniß der Art, wenn sie fuͤr eine bereits verflossene Zeit ertheilt worden, bei der bevorstehenden Einberufung der Repraͤsentanten⸗Ver⸗ sammlung nicht als guͤltig angesehen werden kann. Um daher obigem Verlangen Genuͤge zu leisten, so wie aus Ruͤcksicht auf die vor Kurzem publicirten Grundsaͤtze der verbesserten Constitu⸗ tion, bringt der Senat hierdurch zur Kenntniß aller hierbei In⸗ teressirten, daß ein Jeder, der im hiesigen Lande politische Rechte

aktiver oder passiver Art, wie sie ihm hier zu Theil werden koͤn⸗ nen, genießen will und zu irgend einer der Erlauchten Schutz⸗ maͤchte des Gebiets der freien Stadt Krakau und ihres Umkrei⸗ ses im Unterthanen⸗Verhaͤltniß steht, sich vorher bei seiner resp. Regierung um die noͤthige Erlaubniß dazu bemuͤhen muß, ohne deren Vorzeigung er zum Genuß der erwaͤhnten Rechte nicht zugelassen werden kann.“ Irn Deut schland. Hamburg, 7. Aug. Se. Koͤnigl. von Preußen ist gestern Abend mit dem

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2 oheit der Prinz Karl dampfschiffe von Am⸗

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Bekanntmachung erlassen: „Mit Ruͤcksicht darauf, daß bei der⸗

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Kassel, 4. Aug. Am Sonnabend den 3ten d. M. pyerischen Universitaͤten nichts geäͤndert, und die Lern⸗ und ne, ei Santeghe ge gte Melsnal bee se gee wehl hen eesresnüsch n zur Feier des Geburts⸗Feste beiner Majestaͤt des Käpzer gegebenen, fr. Richtung fortbestehen werde, und daß, von Preußen, die Minister, Mitglieder des diplomatischen Alhemeinschaftliche Maßregeln i e 3 . i⸗ 8 Proͤsidenten und neita; Mitglieder der Stoͤnde n teesehaig. v esee foinech 898 ö“ lung, die Generalitaͤt und viele hoͤhere Staats⸗Beamtg er Studirenden von allen politischen Umtrieben und auf einemn festlichen Mahle, wobei Se. Exc. der General⸗Lieute ückung des unruhigen Geistes und der denselben naͤhren⸗ F S ir Sre Naiocss†s Soͤnig Urcbindu nu1 von Haynau die Gesundheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Mrbindungen Bezug haben wuͤrden. In Bagyern duͤrften ßen ausbrachte. ie Disciplinar⸗Vorschriften auf die bereits erlassenen Be⸗ Dresden, 3. Aug. In der Sitzung der ersten 8aülgen beschraͤnkt seyn, deren Zweck ist, Fee studirenden mer vom 30sten v. M. kam der Deputations⸗Bericht üben ee von dem politischen Irrwege auf die Bahn der Wis⸗ wee clichen IBar alt zuruͤckzufuͤhren, und die Hochschule von unsleißigen und Gesetz⸗Entwurf wegen Bestrafung der fleischlichen Vergehen , 3 ꝗSubjekte .a. Ae ,3c.r 11138 8 . Mittheilung. Der Referent Dr. Klien aͤußerte, wie es Uhen Subjekten zu reinigen. Es ist zu⸗ bemerken, daß noͤthig seyn duͤrfte, zuerst uͤber die Vorfrage zu entscheiden Al⸗ 700 Studirenden der hiesigen Ludwig⸗Marximilians⸗ man uͤber dies Gesetz in oͤffentlicher oder geheimer Mct kein einziger an dem Frankfurter Vorfall Theil zung sich berathen wolle. In geheimer Sitzung seyellls wie man wahrzunehmen Gelegenhrit hat, daß der Gegenstand schon von der zweiten Kammer verhandelt wan gheil der hiesigen Studirenden seine Auszeichnung lieber Er schlage deshalb vor, wenn der Druck des Berichts n tbenen Kenntnissen und einem sollden Charakter, als in

Heng, e n. F ecngagst uͤblichen Bachanalien, Duellen und phantastischen nsucht. Sie schließen sich nicht mehr ab von der buͤr⸗ Gesellschaft, sondern naͤhern sich ihr, und geben Kon— dBaͤlle, die stets von den angesehensten Familien und lss auch schon von Durchlauchtigen Gliedern der Koͤnigl. besucht waren.

entscheiden, um sodann in der naͤchsten Sitzung die Diekg selbst beginnen zu koͤnnen. Die Kammer erklaͤrte sich dams verstanden. Die Gegenstaͤnde der heutigen Tagesordnmn⸗ trafen zuerst die bei Gelegenheit des Gesetz⸗Entwurfes einige Bestimmungen des Handels⸗Gerichts⸗Prozesses zuf beiden Kammern noch bestehende Differenz; ferner uͤbe huͤrzburg, 4. Aug. Gestern trafen Ihre Majestaͤt die gleiche Different, hinsichtlich des Dekrets wegen Verullh von Wuͤrttemberg, unter dem Namen einer Graͤfin von vom Staatsgut; und endlich die Abstimmung uͤber die mücbst Prinzessin Auguste, mit großem Gefolge hier ein, stie⸗ eines Erlasses des Gesammt⸗Ministeriüms mitgetheilten Un Gasthause zum Bayerischen Hofe ab, und setzten heute, ten der im Jahre 1832, theils gegen Kapital, theils gegen (ah Hochdieselben die Merkwuͤrdigkeiten hiesiger Stadt in zinsen und Renten veraͤußerten Theile des Staatsguts uahchein genommen, Ihre Reise nach Stuttgart weiter fort. igdor musosßc 8 o einat-⸗ *„ dsruͤche 8 1ee demselben angekauften Privat⸗Grundstuͤcke. indau, 1. August. (Speyerer Zeitung.) Unordnun⸗ Die gestriges Sitzung der zweiten Kammer war mw dbis jetzt hier nicht vorgefallen, und werde 1 F nem erheblichen Interesse. ise welismh C se S. elden Huch 8 sich keine vorfallen, so sehr manche Leute von Furcht da⸗ Lobenstein, 25. Juli. (Allgemeine Zeitung, pält sind. Die Angeklagten werden jeden Tag unter Mi⸗ sey erlaubt, in diesen Blaͤttern auch auf das hiesige bUablpskorte in Chaisen nach dem Sitzungs⸗Saale, und von aufmerksam zu machen und eine kurze Andeutung zu gele, as Arresthaus zuruͤckgebracht. Wider Vermuthen, fand sich in dem letzten Jahrzehent das Leben in diesem Fuͤrstmzetmunter und heiter. Die Zahl der Fremden, welche an gestaltet hat. Von dem Geiste der umtreibenden Lecümnscheflhesten Tagen nach Landau kamen, ist nicht so bedeu⸗ und des Mißvergnuͤgens, welcher seit der letzten großen Gstztals man im Allgemeinen erwartet hatte. Den Tages⸗ terung in Frankreich in mehreren Bundes⸗Laͤndern zu umteahfeiten zufolge gingen am 29. Juli etwa 1000 Personen Bewegungen gefuͤhrt, weiß man hier nichts. Selbst die igtbeiden Landauer Thoren in die Stadt, und die Zahl der holten Unruhen in Gera, welche im Jahre 1830 durch uͤbernachteten Fremden belief sich auf 85, und am 30sten liche Gegenwart unsers Fuͤrsten schnell unterdruͤckt, im af Personen, wobei aber die Gerichts⸗Personen und 1831 militairische Execution zur Folge hatten, sind, gen nicht eingerechnet seyn duͤrften. Der Sitzungs⸗ Einstuß auf die hiesigen Landes⸗Bewohner zu aͤußern, vüst uͤbrigens gedraͤngt voll Zuͤhoͤrern, ja selbst der Hof des gegangen. Dort war allerdings durch das gemeinscheutz und die Straße vor demselben sind waͤhrend der Sitzun⸗ Verhaͤltniß manche nothwendige und zweckmaͤßige Naßhet Menschen angefuͤllt. Außer einer großen Anzahl von verhindert worden; hier waren die Reformen, welche zuͤren, Nummern von Journalen und literarischer und po⸗ anderwaͤrts zu erzwingen suchte, theiss schon seit geraumih Schriften, die aus der Feder der verschiedenen Ange⸗ allmaͤhlich bewirkt worden, theils erwartete man sie verro geflossen sind, und die als Zeugnisse gegen sie auf dem voll von der einsichtsvollen Thaͤtigkeit des Fuͤrsten, der des Herrn Praͤsidenten liegen, brachte man beim Be⸗ selbst sieht, jede Beschwerde selbst anhoͤrt und in keinem h der Assise unter Andern noch in die Gerichtsstube: Eine der Staats⸗Verwaltung Mizbraͤuche oder eigenmaͤchtige Alhahne mit den drei Farben schwarz, roth, gelb, und der Verletzungen duldet. Gleichmaͤßigkeit der Besteuerung, Ahft: „Wiedergeburt Deutschlands“ und ein präͤchtig aus⸗ veneh des Staats⸗Haushalts, Söunha freigewaͤhlter qütetes Schwerdt. Verordneten an der Gemeinde⸗Verwaltung, eine neue Ohg 1 8 b b . tion der Behoͤrden sind zeitgemaͤße Einrichtungen, die ch etgar 1.r. August. In der gestrigen Sitzung der V Leben gerufen hat. Vorzugsweise Beachtung verdieng: ee 8 eee mehrere Noten der die von ihm erlassenen Bestimmungen uͤber die Dese nort Skandesherren vfüsisen, welche fruͤhere Beschluͤsse strafen des Militairs, welches hier ohne vergroͤßerten An vernd Eg Heigriss der Kammer der Standesherren zu den⸗ eine angemessene Stellung erhalten hat und nicht me äö erklaͤrke unter Anderem, dem Veschlusse unwuͤrdigen Behandlung mit Stockschlaͤgen unter worsta, be⸗ 1 ““ Regierung um Ver⸗ 116“ Jsslebe ber. des Wildsehade. i dem Deutschen Bunde zur Herabsetzung der Mili⸗ Die neuerlich erschienenen Gesetze uͤber den Wildschaden⸗ gebeten werde i. Die Kammer B. b. wodurch die Verbindlichkeit auf billigen Grundlagen fe nzeln E“ 8n fie hhr neö wird, uͤber die Buͤrger⸗Bewaffnung und andere dankem ünn die angekuͤndigten Berichte 8 Kommission fuͤr die

3. August. Im Verfolg der in der neun⸗

Karlsruhe, Sitzung der zweiten Kammer eroͤffneten

undzwanzigsten

Fechec uͤber Abaͤnderung des Diener⸗Edi ) eor 8

das Wort 56 srenas Fäes bahm e1. Aügserazästh S. das, hhae lich uͤber den im Kommissions⸗Bericht und in 8 Notion gebrauchten Ausdruck: „Volks⸗Kammer“ zu aͤußern. Er fragte, was man unter dieser Volks⸗Kammer verstehen solle? Verstehe man darunter die Kammer, die das Volk hier repraͤ⸗ sentire, das Volk im wahren Sinne des Worts naͤmlich die Gesammtheit der Regierten, so koͤnne er diesen Ausdruck gelten lassen, wenn er nicht ausschließlich fuͤr die zweite Kam⸗ mer gebraucht, sondern auch der ersten Kammer beige⸗ legt werde. Denn eine Kammer, wie die andere sey Volks⸗ Kammer in diesem Sinne, wenn auch die Verfassung diese Bezeichnung nicht kenne. Verstehe man aber darunter die Kammer, die nur die Interessen der Staatsbuͤrger welche die Abgeordneten in diesen Saal gesendet, zu beruͤcksichtigen habe

so besinde man sich, wie es ihm scheine, in einer schlimmen Be⸗ grisss⸗Verwirrung; denn was wolle 1— mer entgegensetzen, wie wolle man die erste Kammer bezeichnen, und velche Interessen solle diese repraͤsentiren? Der Sprecher ging darauf zu der Behauptung uͤber, daß die Kammer durch An⸗ nahme dieses Begriffs die Verfassung in ihren Grundfesten an⸗ greife, und den Abgeordneten⸗Eid, den sie geschworen, vergesse (Mehrere Stimmen riefen: Zur Tagesordnung! Zur Tages⸗ ordnung! Andere: Er hat Necht! Der Praͤsident schuͤtzte jeboch den Redner im Wort.) Derselbe schloß damit: daß der Ausdruck „Volks⸗Kammer“, wenn man diesen Begriff damit

habe noch einen tieferen Sinn.

NMI Rare or jengige bogier ooykenn in Fr jetzigen. megesvung⸗ enh man un Verwaltung, das Zusatz⸗Gesetz zu dem Buͤrgerrechts⸗Ge⸗ Lande; eben so die vermehrte Sicherung des Eigenthums1828 betreffend, so wie der Unterrichts⸗Kommission uͤber eine gut eingerichtete Polizei, die Verbesserungen im 8 . 8 gor chts⸗ Fomeelen ger. wesen, zu Stande gebracht durch eine eigends dazu g Kasse, die Herabsetzung der Sporteln und Fixirung der ten, und die Erleichterung des Verkehrs durch Herstell wichtigeren Vicinal⸗Wege. Gesetze uͤber die Abloͤsung der Lasten und das Gemeindewesen werden vorbereitet, und Vernehmen nach beabsichtigt unser Landesherr schon sän Jahren, dem Lande eine verbesserte staͤndische Verfassung waͤhlten Volks⸗Vertretern, erweiterten Vorrechten der Lmn und ausgedehnten allgemeinen Bestimmungen uͤber staals

liche Rechte su ertheilen. Der Entwurf ist von dem selbst ausgear

besserung der Lage der Schullehrer, fuͤr verlesen ange⸗ und der Druck und die kuͤnftige Berathung dieser Berichte en. Der Abgeordnete Bauer berichtete demnaͤchst am 1. Juli d. J. vorgenommenen Kassensturz und uͤber den der Staatsschuld, welcher Bericht der Kammer der sherren mitgetheilt werden soll. Die Tagesordnung zur Fortsetzung der Verathung uͤber den Ertrag der Do⸗ aus den Kameral⸗Aemtern. Bei der Rubrik der Ho⸗ und obrigkeitlichen Gefaͤlle trug der Abgeordnete von auf Milderung oder Abaoͤnderung des Executions⸗Ver⸗ bei Eintreibung der Strafen und Inquisitions⸗Kosten fleischlicher Vergehen an. Der Abgeordnete Hufnagel tzte den Antrag, und wurde derselbe an die Justiz⸗Ge⸗ ngs⸗Kommission verwiesen. Die weitere Berathung durch das Erscheinen des Chefs des Justiz⸗Departements ochen, welcher der Kammer zwei Gesetz⸗Entwuͤrfe uͤber tariats⸗Sporzelwesen, so wie uͤber sonstige Aenderungen stariats⸗Edikt uͤbergab.

eitet und laͤngst den bisherigen Staͤnden u Ob aber diese, da sie auf eine unverhaͤltnißmaͤßige Anzall schaftlicher Abgeordneter Anspruch machen, ihre verfassungs Zustimmung geben werden, scheint sehr zweifelhaft; à— wuͤrde diesen Beweis des Vertrauens seines Fuͤrsten mißß gem Danke erkannt haben, allein eben so waltet alloen, Ueberzeugung ob, daß es nicht dieser Form bedarf, ung

geklaͤrten Bemuͤhungen der Regierung zu unterstuͤtzen ul wohthaͤtigen Erfolg zu sichern.

Muͤnchen, 3. August. Es sollen zum Eintrit! Griechischen Militair⸗Dienst erleichternde Modisicatine treten. Die Werbung geht fortwaͤhrend rasch von stant 8ten August wird die erste Compagnie Griechischer von Muͤnchen nach Laufen abgehen.

Nuͤrnberger Blaͤtter enthalten bereits eine w. Uebersicht der Festlichkeiten, mit denen am 25sten, A. 27sten August die fuͤr diese drei Tage zu hoffende Am Ihrer Koͤnigl. Majestaͤten in Nuͤrnberg gefeiert werd Unter Anderem wird ein großes Pferderennen, Theater im Feuerwerk, eine Fest⸗Production der vereinigten Lit von Nuͤrnberg, Fuͤrth, Erlangen, Schwabach und I stattfinden. Außer Ihren Koͤnigl. Majestaͤten voh erwartet man, nach Privat⸗Briefen aus Nuͤrnberg, da zum Volksfeste Se. Maj. den Koͤnig von Wuͤrttembö Koͤnigliche Hoheit den Kronprinzen von Preußen, Sl Hoheit den Großherzog von Weimar, Se. Hoheit dof Max von Bayern ꝛc. Der Aufwand und die Pracht Bisherige uͤbersteigen.

Muͤnchen, 31. Juli. (Nuͤrnberger Korrespog Man hat in juͤngster Zeit im hiesigen gelehrten Publh⸗ davon gesprochen, daß die Einrichtung der Suͤd⸗Deutste⸗ versitaͤten, in Folge des von denselben ausgegangenen ter Vorfalls, wesentlich abgeaͤndert, und dieselben nach

uͤbingen, 31. Juli. (Ober⸗Post⸗Amts⸗Zeitung.) letzten Tagen wurden mehrere Studenten, saͤmmtlich imberger, die im verstossenen Semester auf unserer Hoch⸗ studirten, und Mitglieder der Burschenschaft waren, von iversitaͤten Muͤnchen und Berlin hierher eingeliefert, und tersuchungs⸗Gericht uͤbergeben. Von Heidelberg wurden tüher mehrere eingebracht. Somit befinden sich nunmehr Heihhaber an der Burschenschaft in den Haͤnden der hiesi⸗ erichte, außer 6, welche es vorgezogen haben, ihr Vater⸗ it dem Ruͤcken anzusehen, und sich auf der neu errichte⸗ wersitaͤt Zuͤrich befinden sollen. Die Untersuchungen noch immer ununterbrochen fort; jedoch erfaͤhrt man uͤber ktand derselben und die beabsichtigten Zwecke der Verbuͤn⸗ o viel wie nichts, und an dem Wenigen, was man sich tzaͤhlt, ist so viel Vermuthung und Geruͤcht, daß Ein⸗ sich nicht getraut, auch nur dieses Wenige mitzutheilen. 7 scheint jedoch gewiß, daß Tuͤbingen ein Hauptsitz der henschaft gewesen seyn muß. Da jedoch ein neuer Aus⸗ von Unruhen durchaus nicht zu befuͤrchten ist, so hat die ung, um den Buͤrgern die Last der Verpflegung des Mi⸗ zu erleichtern, den Befehl erlassen, daß die Haͤlfte dessel⸗ bieder in ihre Garnison Ludwigsburg zuruͤckkehren solle. seit gestern ist das Rathhaus nicht mehr von dem Militair und morgen werden zwei Compagnien unsere Stadt ver⸗ Jedoch bleiben zum Schutz der Gefangenen die zwei n Compagnien, unter den Befehlen des Masors v. Lenz,

eilen noch hier zuruͤck. Zu diesem Zwecke ist das Schlo emmtliche we. ene sitzen, bestaͤndig mit einer tavten hseene 30 Mann, besetzt. Zwar sind die Statuten eschrzcten der hiesigen Universitaͤt noch nicht abgeaͤndert hraͤnkt worden, jedoch sieht man auch hier strengen Maß⸗ entgegen, in deren Folge sich die Zahl der Studirenden,

HOesterreichischen Hochschulen reorganisirt werden sollen Besorgniß ist wenigstens in Betreff der Bayerischen Unste ungegruͤndet. Es war nach den bekannten Gesinnumg Monarchen uͤber das hoͤhere Unterrichts⸗Wesen, deren bald nach seinem Regierungs⸗Antritte gegebene Kollegs heit war, nicht anders zu erwarten, als was nun, wien

i) gegenwaͤrtig weit uͤber 800 belaͤuft, sehr verringern duͤrfte.

sterdam hier eingetroffen.

sicherer Hand erfahren, feststeht: daß in der innern Ert

verbinde, wahrhaft inconstitutionnell sey. nister v. Boͤckh bemerkte hierauf: der Abgeordnete Schaaff habe einen Gegenstand zur Sprache gebracht, den er selbst als Regie⸗ rungs⸗Commissair habe anregen wollen. Er halte naͤmlich den Ausdruck „Volks⸗Kammer“ nicht fuͤr angemessen, denn es sey nicht der gesetzliche Ausdruck fuͤr die zweite Kammer, und in dieser Versammlung sollte man sich so viel als moͤglich an die gesetzlichen Ansdruͤcke halten. Der Abgeordnete Welcker erwie⸗ derte: der Ausdruck „Wolks⸗Kammer“ sey nur in dem Sinne ge⸗ braucht, daß diese Kammer aus der Wahl des Volks hervorgehe und eine aus dem Volk gewaͤhlte Kammer werde man doch wohl eine Volks⸗Kammer nennen duͤrfen. Hierauf erhob sich der Abgeord⸗ nete v. Rotteck und aͤußerte sich in einer ausfüͤhrlichen Wuͤrdigung uͤber die im Laufe der Diskussion aufgestellten Ansichten, wobei er bemerkte, daß man ohne Anstand eine groͤßere Abhaͤngigkeit der Beamten von der Regierung zugeben koͤnnte, wenn die in der Verfassungs⸗Urkunde verheißenen Garantieen bereitz ins Le⸗ ben gerufen waͤren. Nachdem der Redner noch weiter ausge— fuͤhrt hatte, daß fuͤr die Regierung diesenigen Beamten die be⸗ sten und wichtigsten seyn wuͤrden, die im Vertrauen des Volkes staͤnden, und die durch die Berufung eines verfassungstreuen Volkes in der Deputirten⸗Kammer ausgezeichnet wuͤrden, ging er zur Vertheidigung des eben angefochtenen Ausdrucks: ‚Volks⸗ Kammer“ uͤber, und bemerkte, wie dieser Ausdruck dasjenige was man bezeichnen wolle, treuer und klarer darstelle, als del Ausdruck: „Zweite Kammer.“ Man koͤnnte auch die erste Kammer die zweite, und die zweite die erste heißen. Die Zahl bedeute nichts. Aber der Ausdruck „Volks⸗Kammer“ hab . Diese Kammer bestehe aus den⸗ jenigen Vertretern, die aus freier Wahl des Volkes hervorgehen, und eben deshalb nicht nur durch die Verfassung, sondern auch durch die Natur der Dinge, den Beruf und die Tendenz haben, die allgemeinen Volks⸗Interessen zu repraͤsentiren und zu ver⸗ theidigen. Die andere Kammer habe auch die durch die Ver⸗ fassung gegebene Pslicht, die Interessen aller Staͤnde ohne Un⸗ terschied zu repraͤsentiren, aber die Natur sey staͤrker, als das Gesetz, und so behaupte er, es sey nicht moͤglich, daß der Zehnt⸗ 91 eben so gut den Zehntholden, als umgekehrt, und der Leib⸗ err den Leibeigenen eben so gut repraͤsentire, als sich selbst. Die Erste Kammer dagegen habe die vorherrschende Eigenschaft, noch besondere

Rechte zu repraͤsentiren; ihre Micglieder seyen die naturgemaͤßen Re⸗

7.

praͤsentanten der Privilegien, was er nicht tadeln wolle; sie seyen natur⸗ gemaͤß die Repraͤsentanten des bestehenden historischen Rechts und der Vorrechte. Es sey ihre Tendenz, ihre Bestimmung, daß sie der Bewegung einen Damm entgegensetzen, und dieser Damm sey das historische Recht. Die besten Vertheidiger des

historischen Rechts seyen aber diejenigen, die durch dasselbe be⸗ die uͤbrigen Mitglieder nicht

guͤnstigt waͤren; auch koͤnne man naturgemaͤße Repraͤsentanten der ersten Kammer nennen, denn die von der Regierung Ernannten hätten naturgemaͤß eine na⸗ here Veranlassung und Aufforderung, sich zu der Richtung der Regierung hinzuneigen; und was die nun noch uͤbrig bleibenden Diener der Kirche und Schule betreffe, so seyen

diese der ersten Kammer beigegeben, um da eine gewisse Mode⸗

ration, eine Vereinbarung oder Verschmelzung hervorzubringen.

Nach allem diesen halte er den Ausdruck „Volks⸗Kammer“ fuͤr gerechtfertigt. Der Finanz⸗Minister von das Wort, und aͤußerte: Es sey zu bedauern, daß der Abgeordnete von Rotteck es seiner Natur ganz zuwider finde, irgend etwas Positives anzuerkennen; jede positive Einrichtung sey demselben naturwidrig, und er erkenne sie nur an, sofern sie mit seiner Ideen⸗Welt, in der er lebe, harmonire. In der Regel sehe derselbe in der Regierung nichts, als eine dem Volke Fösenagesse⸗deng⸗ feindselige Macht, gegen die man nicht genug Barrièren auffuͤhren koͤnne. Auch diese Idee sey eine ungluͤck— liche, denn die Regierung sey keine feindliche Macht, sondern be— rufen, fuͤr das Wohl des Volkes zu sorgen. Den die Abaͤn⸗ derung des Diener⸗Edikts betreffenden Beschluß der Kammer

haben wir bereits gemeldet.

Schweiz.

„Zuͤrich, 1. Aug. Hr. Alt⸗Regierungs⸗Rath Tillier ist be⸗ reits hier eingetroffen und soll noch im Laufe dieser Woche nach Frankfurt abgehen. Sein Vorgaͤnger in der Polen⸗Sache, Hr. Professor Rossi, der den kuͤrzesten Weg von Paris zuruͤck uͤber Basel genommen, ist wenig sichtbar unter den Tagsatzungs⸗Ge⸗ sandten und wird zunaͤchst nach Genf zuruͤckkehren.

Das Frankfurter Journal meldet aus Zuͤrich vom isten August Folgendes: „So eben erhaͤlt man hier die Nachricht von einem Land⸗Friedensbruch im Kanton Schwyz und dchlben Angriff der Sarner gegen die Eidgenossenschaft und die Tagsatzung. Die Besorgnisse des Bezirks Kuͤßnacht waren nicht unbegruͤndet, und schnelle Huͤlfe waͤre von Werth ewesen. Die Standes⸗Kommission von Luzern sandte in der

acht vom 30sten auf den 31sten den Herrn Altschultheiß Amrhyn als Commissair dahin ab; er traf gegen 2 Uhr Morgens ein; bald ward ein Signal⸗Schuß und die Kunde vernommen, daß Bewaffnete aus Schwyz⸗Innerland im Anmarsche seyen. In Art und andern Orten ertoͤnte die Sturmglocke, und Morgens halb 7 Uhr ruͤckte der eidg. Oberst Abyberg an der Spitze von 600 Mann in Kuͤß⸗ nacht ein, aller Gegenvorstellungen des Commissairs ungeachtet, und ohwohl dieser spaͤter im Namen der Eidgenossenschaft gegen den Frevel

1

—ü. ——

den Antrag des Abgeordneten Welcker auf

man dieser Volks⸗Kammer

Der Finanz⸗Mi⸗

sonders die

Boͤckh nahm

8“ ö1“ WL1““ pr testirte. Die Nachricht hiervon traf Abends 9 Uhr in Zuͤ⸗ rich ein. Gleiches Tages, da der Vorort wahrgenommen, daß Kuͤßnacht bedroht sey, hatte er bereits die Regierungen von Lu⸗ zern, Zug, Bern und Zuͤrich zum eidgenoͤssischen Aufsehen ein⸗ geladen, Schwyz⸗Innerland vor Gewaltthaten gewarnt. Die Tagsatzung versammelte sich nun am 1. August Morgens zur 15ten Sitzung. Einhellig und eintraͤchtig, ohne lange Re⸗ den, sprachen, mit wenigen Ausnahmen, alle Gesandtschaf⸗ ten den ernsten Willen aus, die Ruhe und Ordnung in der Schweiz zu handhaben, das anerkannte Schwyz⸗Aeußerland als Fnabhämngigeg Glied der Eidgenossenschaft in Schutz zu nehmen, der Gewaltthat der Sarner durch Wiederbesetzung von Kuͤß⸗ nacht zu begegnen, den Kanton Luzern vor jedem An griff durch eid⸗ genoͤssische Besetzung zu sichern, eine achtbare militairische Macht zu diesem Zweck aufzubieten, mit einem Worte: der Faction im Na⸗ men des Vaterlandes mit allen gesetzlichen Mitreln entgegen zu treten. Nach 10 Uhr war die Umfrage geendet. Am Schlusse derselben lief die schriftliche Anzeige der Regierung von Züͤrich ein, daß sie das ganze erste Kontngent (3760 Mann) aufgebo⸗ ten habe, und daß dasselbe schleunigst in Zuͤrich eintreffen und zur Disposition der Tagsatzung gestellt werde. Nach kurzer Bessashlng beschloß die Tagsatzung: 1) Die Einberufung 88 Fehphn. SSb Koreingenes von Zuͤrich, Bern, Luzern. nachung des halben Kontingents von Glarus, Freiburg, Solothurn, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau, Thurgau, Waadt und Genf, um selbes zur Verfuͤgung der Tagsatzung zu stellen. 3) Das ganze Kontingent aller uͤbri⸗ gen Kantone ist auf das Piket gestellt. 4) Der Vorort wird die Truppen⸗Kommandanten bezeichnen und die Militair⸗Aufsichts⸗ Behoͤrde einberufen. .5) Mit 5 bis 6000 Mann soll sofort uͤber Lu ern die Wiederbesetzung von Kuͤßnacht vorgenommen werden. N thigen Falles werden auch andere Kantone oder Landestheile besetzt. 6) Fuͤr die Besetzung von Kuͤßnacht und in die March werden zwei Kommissarien ernannt. 7) Es wird die Tagsatzung eine Proclamation erlassen.“

Genf, 31. Juli. Das Kontingent ist gestern fruͤh, 500

Mann stark, von hier abgegangen; unter ihnen zeichnete sich be⸗ Artillerie⸗Compagnie 114*“ 1

Jea Ie Turin, 27. Jult. Der General⸗Major Galvagni di Bub⸗ bio ist zum Kommandanten der Stadt und Provinz Vercelli und der Oberst Blancardi zum Kommandanten der Stadt Bon⸗ neville und der Provinz Faucigny ernannt worden.

Die Fuͤrstin v. Colloredo⸗Mansfeld ist von Rom und der Sie diß ve ggghage Kaiserl. Russischer Staatsrath und erster ecretair bei der hiesigen Russischen Ge⸗ se von Be Hiat engenaen sig Russischen Gesandtschaft, von Bern 1 Rom, 27. Jult. Der Bischof von Rieti, Monsignor Graf Ferretti, ist zum Apostolischen Nuntius am Koͤnigl. Sicilianischen

Hofe ernannt. 8 8 2 Am 24sten d. M. starb hierselbst im 86sten Jahre seines Alters der Kardinal Herzog Mattei. 1 8 8 Pariser Blaͤtter melden aus Ankona vom 21. TZuli: „WVor einigen Tagen begab sich der Zahlmeister der Franzoͤsischen Truppen nach dem Rathhause, um alle Rechnungen fuͤr die Ka⸗ sernirung der Truppen zu bezahlen. Seit gestern heißt es, daß hier eine Franzoͤsische Flottille erwartet wird und daß der Franzoͤsische General den Telegraphen⸗Beamten Befehl er⸗ theilt hat, ihn zu benachrichtigen, sobald eine solche er— scheint. Den Lootsen ist bereits der Platz gezeigt worden welchen sie den erwarteten Franzoͤsischen Schiffen im Hafen an⸗ weisen sollen. Einem Geruͤchte zufolge, wird die hiesige Fran⸗ zoͤische Garnison zwischen dem 20. und 25. August nach Algier übsegeln; nach einem anderen Geruͤchte wird sie durch andere Truppen aus Morea ersetzt werden. Die Truppen treffen große Faes Mo zt werden. pp ressen große Anstalten zur Feier der drei Juli⸗Tage.“ 1

. CEE11““ 8 vom 22. Fünr vesin os t. Dan da6 hsn g⸗ öge blaue und weise Filanz afs. dim i.,ir elwarten stuͤndlich die aue und weiße Zlagge auf dem anderen Ufer des Tajo zu se⸗ hen. Die Lonfeitutionnellen sind gestern fruͤh in Setubal einge⸗ rüͤckt, und wir haben Nachrichten, daß sie Azeitao auf ihrem Marsch nach Almada erreicht haben, also koͤnnen wir mit Sie heit darauf rechnen, morgen auf diesem Forts einen Flaggen⸗ wechsel erfolgen und Mapier die Barre forciren zu sehen. Seine Flotre kreuzte gestern den ganzen Tag vor Setubal. Die Con⸗ stitutionnellen sollen auch in Palmella eingeruͤckt seyn. Die Briti⸗ schen Marinetruppen im Tajo sind in Bereitschaft, um auf einen Wink sogleich ans Land gesetzt zu werden. SUhr Abends Soeben ist die Nachricht angelangt, daß Villaflor heute fruͤh um 5 Uhr in Se⸗ tubal eingeruͤckt ist. Der von ihm zuruͤckgeworfene Artillerte⸗ Brigadier Freitas kam heute Nachmittag um 3 Uhr in Almada an. Mehrere Familien aus Setubal und Azeitao, darunter der Oberst der Miliz von Setubal, haben sich nach Lissabon gefluͤchtet. Umstand, daß die Truppen unter Villaftor das suͤdliche Ufer des Tajo erreicht haben, soll den Admiral Napier bestimmt haben, unverzuͤglich einen Angriff gegen Lissabon zu unternehmen ; sonst soll er Willens gewesen seyn, einen Theil seines Geschwaders nach Porto zu detaschiren. Diese Stadt soll uͤbrigens jetzt mit Lebensmitteln hinlaͤnglich verproviantirt seyn.“ 88 4 Der Globe giebt noch folgende, durch das „African“ erhaltene Notizen uͤber die Ereignisse in Portugal: „Die Streitkraͤfte unter dem Kommando des Herzogs von Ter⸗ ceira sind nur noch 8 Meilen von Lissabon entfernt. Das ganze Land von da bis Lagos hat sich offen fuͤr Donna Maria erklaͤtt. Setubal steckte bei Annaͤherung der constitutionnellen Streit; kraͤfte die Farben Donna Maria's auf. Die Cholera herrscht noch immer in Lissabon und hat auch die Brirische ee reicht. Am 21. Juli wurden ungefaͤhr 400 Truppen 8 Hord süazbet Schooner eingeschifft und abgesandt, um von den ingas Besitz zu nehmen, damit das Geschwader des conde von St. Vincent sich Was 8 kann und um Soldaten von Dom Vergehen zu Schulden kommen lassen, dorthin transportiren zu koͤnnen. Durch die Einnahme von Setubal sind die Eonstiat kionnellen in Besitz von Geld und einer betraͤchtlichen Menge von Waffen gekommen. Die Truppen unter dem Her og von Terceira bestehen aus Guerillas, Lanciers, Jäͤger⸗B. bedonen einem aus Franzosen gebildeten . eha enen, einer Franze gebildeten Infanterie⸗Regiment und einiger reitenden Arrillerie. Am 22sten lag Dom Pedro’'s Geschwader vor dem Felsen von Lissabon; der K erzog von Palmella befand sich damals mit einer betraͤchtlichen ruppenmasse, die den An⸗ griff auf die Hauptstadt unterstuͤtzen soll, an Bord des „Dom Joao⸗ von 74 Kanonen. Es heißt, daß Villaflor mit seiner Division, die aus etwa 4000 Mann Infanterie und 14 Kano⸗ nen besteht, auch Beja eingenommen habe.“ ü 1116“]

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Bur⸗ G eeschwaden Vis dort mit Wasser versehen Pedro's Armee, die sich ein

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Dampfboot