8* 895 10 Bogen, elegant geheftet. ehr n “ Subferiptions⸗Preis betraͤgt nur 11¾ sgr. fuͤr eine Lie⸗
noch inniger ansprechend, dies eine neue Bereicherung der Dar⸗ sellung. Die andern Bewerber hatten beide Hande des Pbemios schon fuͤr das Flehen in Anspruch genommen, und da der Saͤnger einmal durch die Lyra bezeichnet seyn sollte, so blieb nur uͤbrig, sie als aͤußerliches Kennzeichen neben ihm anzulehnen. Endlich gewann Reinhardt noch zur Linken hinter Telemach einen passenden Raum fuͤr den Altar des Jupiter, den er in ganzer Figur darauf dar⸗ fellte. Durch flacheres Relief und verkleinerte Proportion, als ent⸗ fernter, ordnete er ihn unter, waͤhrend er sich doch an dieser Stelle zugleich auf die ganze Handlung bezog: Troschel stellte den Altar ohne Jupiters⸗Statue mitten inne und lehnte, wie uns scheint, noch unpassender jenen bereits Erschlagenen an ihren Fuß. So viel von der aͤußeren Disposition; was nun die eigent⸗ Belebung der Figuren, den Ausdruck, die Empfindung anlangt, so sind hier die ganz entschiedenen Vorzuͤge an dem Reinhardtschen Werke unverkennbar. Die Art, wie der greise Saͤnger um sein Leben bittet, edel aber dringlich fe⸗ hend, kann Ruͤhrung nicht verfehlen, dagegen laͤßt der fin⸗ stere Unmuth des groͤllenden Odysseus wirklich fuͤrchten und doch wieder sagt uns die kindliche Herzlichkeit, mit der Telemach den Vater abmahnt, dabei das Fuͤrstliche seines Wesens und die Naͤhe, in der er, raͤumlich und sittlich, zum Vater gestellt ist, den Erfolg seiner Bitte beruhigend voraus. Wir haben hier wirklich den poe⸗ tischen Gehalt der Situation und die Gegenwart der Handlung; ein Ruͤckblick von hier auf die andern Werke kann nur deren Aeußerlichkeit ergeben. Nr. I. darf in dieser Ruͤcksicht gar nicht in Betracht kommen, und in dem Werke des Siegers vermißt man nicht nur die Serle des Moments, sondern auch den bleibenden Charakterausdruck der Gestalten, denn sowohl dem Saͤnger als dem Odysseus gebricht es an Adel in Form und Ausdruck der Koͤpfe und mit den Koͤrperformen des letztern, wo die bestrebte Gedrun⸗ genheit bis ins Unschoͤne und Unwahre getrieben ist, haben wir uns wenig befreunden koönnen. Wie Schade nur, daß Herrn Reinhardt die Figur der Magd nicht auf gleiche Weise gelungen ist; erstlich chon hat er sie mit zu schwerem Gewande uͤberfuͤllt, dann aber ist er hier in einen ganz andern Ausdruck und Charakter abgeirrt, viel zu pathetisch, fast gleich einer Niobe ist ihr staunender Schmerz; eine Beimischung von stolzer Erhebung scheint aber nicht hieher ge⸗ höoͤrig. Am unbefangensten wurde diese Figur in Nr. I. vorgestellt; dem Sieger aber ist sie gaͤnzlich mißrathen, wofern naͤmlich hier eine nzerin am unrechten Ort war, der eine affektirte gefallsuͤchtige Bewegung und ein vom Kuͤnstler zierlich gelegtes, hoch in die Luft eschwungenes Gewand schon eher verziehen werden koͤnnte. I „Neben den ausgefuͤhrten Arbeiten sind nun auch zugleich die ersten Relief⸗Skizzen ausgestellt, und da ist wiede bei Reinhardt der Vergleich am erfreulichsten, denn waͤhrend im Ganzen schon die⸗ selbe Composition in seinem ersten Entwurf lag, so ist er waͤhrend der Ansarbeitung doch uͤberall, namentlich in den Linien, zum Schoͤ⸗ neren und Ausdrucksvolleren fortgeschritten.
liche
Was endlich die Bedingungen des Basreliefs anlangt, so sind auch sie von Reinhardt bei großer Mannigfaltigkeit und Frei⸗
heit der Stellungen am gluͤcklichsten beobachtet; Nr. I. zwar ge⸗ nuͤgt ihnen, allein hier haben es die Figuren selbst entgelten muͤssen, denn es sind lauter Profile geworden. Troschel, der Sieger, hat gerade diese Bedingungen am Fheeesber respektirt, z. B. beide Haͤnde des Saͤngers, die zu Odysseus erhoben sind, frei aus der Flaͤche hervortreten lassen, so daß man die Arbeit in einzelnen Theilen schon eher Hautrelief als Basrelief nennen muͤßte — Mit Recht scheint uns die Akademie 8 haben, daß im feinern Verstaͤndniß des Anatomischen und in sicherer Handhabung der Proportion alle drei Bewerber gleicherweise hinter den Forde⸗ rungen zuruͤck geblieben sind, aber bei dem Sieger glauben wir auch uͤberdies noch gewisse Maͤngel der Ponderation, d. h. des na⸗ tuͤrlichen Gleichgewichts der schreitenden Koͤrper bemerkt zu haben. Desto unbestrittener dagegen bleibt ihm die Ueberlegenheit einer fertigen und eleganten Technik, eine Seite, auf der allerdings das Werk des Herrn Reinhardt noch unfertig und skizzenhaft blieb. Die Akademie wollte auch bei dieser Lage der Dinge den Preis er⸗ theilen, und sie kann es wahrscheinlich auf ihrem Standpunkt recht⸗ fertigen, wenn sie den letzteren Punkt entscheiden ließ; dem Ueber⸗ wundenen aber, dem wir nur Gluͤck wuͤnschen, bleibt fuͤr jetzt schon die Genugthuung, einen Eindruck hinterlassen zu haben. Gr.
912²2
Meteorologische Beobachtung.
Morgens
9. August. 6 Uhr.
Nachmitt. 2 Uhr.
Abends 10 Uhr.
Nach einmaliger Beobachtung.
Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt 8,7° R. Dunstsaͤttg. 90 pCt. Wetter.... halbhei ter. Wind I1 Wolkenzug —
10, 1 8 R. 13,3
336,3 0 Par. 336, 5 5 '„Par. 336, 7 0“ Par. Duellwärme 8,9 °R. 779 9 M. 61 vCt.
halbheiter. WNW. WNW.
10,2 °R. 7,s ° R. 83 pCt. heiter. W.
Flußwärme 12,s * R. Bodenwärme 10,8 °R. Ausdünst. 0,102 Rh. Niederschlag 0.
BSSCEEEeI öör s c.
Den 10. August 1833. 8
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Ereuss. Cour.)
Zf. SBrief. Celd 96 ⅔
103 ¼
1034 92 ½ 52
mnkramcamnmnngmenmaen St.-Schuild-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seech. Kurm. Obl. m. J. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do. Elbinger do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhbr.
97¾ 103½ 103 ¾
93 ½
96 ¾
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2.ꝗf. Sricef. Geld. mSRüEUB Ann 101½⅔
IMF l Los. do.] 4 Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.
Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Z.-Sch. d. K. u. N.
100 ½ — 1¹05 ¾ 106 ½
65 ½ 66
106
Hioll. vollw. Duk.
Neue do.
Friedrichsd'or .. Disconto
Wechs
Preuss. Cour. Brief. Geld.
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Amsterdam dito Hamburg dito London Pa ris
Augsburg Breslau Leipzig 9b Frankfurt a. M. Petersbarg Warschau
[Kurz Frl. 2 At. Mk. Kurz 1hIne. Fr. 2 M . Fl. Mt. l. 2 Mt. Phl. Mt.
) Thl. Tage P.. Ml. Rbl. 3 Woch. Fl. Kurz
Auswärtige Börsen.
Niederl. wirkl. Zill. 24. 68 102 ½. Scheine 91 ½. 32 do, 43 ½¾.
Neap.
Amsterdam, Schald 50 ½½.
Russ. (v. 1828) 101.
5. August.
Ausgesetzte Schuld 1 ½., Kanzo-
Oesterr. 92 ¾4. Preuss. Prämien- 538 Span. 68,112.
(v. 1831, 92.
Hamburg, 8. August.
Oesterr. 59 Met. 96. 4 9 do. 87 ½. Bank-Actien 1250. 101¼. Russ. Holl. (v. 1831) 92 ¼. Poln. Petersburg, 3 August.
Prümien-Scheine 103 . St. Hamburg 3 Mon.
script. 92.
91 ½ 5 4
2 16 72:
Russ. Engl. sh g . Dert 933 3ö Met. in Hamb. Cert. 93 ¾. Preuss. 120 ½. Daän. 71 ⅞.
Silber-Rubel 3574 Kop.
58% In-
Koͤnigliche Schauspiele.
Sonntag, 11. August.
Im Opernhause: Oberon, Koͤnig
der Elfen, Feen⸗Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von
C. M. v. Weber.
ssfa imnr. IuIx
mnun. Llemmam.
“
Preise der Plaͤtz in Platz in den Logen des ersta ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
In Charlottenburg: Leontine, oder: Die Prophen Drama in 3 Aufzuͤgen, nach dem Franzoͤsischen, von 1.“ Hierauf: Das Landhaus an der Heerstraße, Posse in von Kotzebue. —
Montag, 12. August. Im Schauspielhause: Zum; male wiederholt: Des Goldschmieds Toͤchterlein, Altde Sitten⸗Gemaͤlde in 2 Abtheilungen, von C. Blum. (Letze stellung dieses Stuͤckes, wegen Urlaubs⸗Reise des Fraͤule Hagn.) Vorher: Mirandolina, Lustspiel in 3 Abthei von C. Blum.
Dienstag, 13. August. Im Opernhause: Don Juan, in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. (Dla riette Carl: Donna Anna, als vorletzte Gastrolle.)
Koͤnigstaͤdtisches Theater.
Sonntag, 11. August. Der Lorbeerkranz, oder: Does der Gesetze, Original⸗Schauspiel in 5 Aufzuͤgen, von zin
Montag, 12. August. Italiaͤnische Rache, oder: Der zose in Florenz, Lustspiel in 2 Akten, nach dem Franh von Friedrich Genée. Hierauf: Das Fest der Handwez misches Gemaͤlde aus dem Volksleben, in 1 Akt, als VA behandelt von L. Angely. Dienstag, 13. August. Die Unbekannte, romantiste⸗ Akten, nach dem Italiaͤnischen: La Straniera; M. (Dlle. Sabine Heinefetter: Alaide, als sechen
in 2 Bellini. rolle.)
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und t kon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Neueste Nachrichten.
Paris, 4. August. Der Moniteur schweigt anc noch uͤber die Einnahme von Lissabon durch die constitutie Truppen. Die uͤbrigen Blaͤtter dagegen enthalten berejts, naͤhere Details dieses Ereignisses uͤber Madrid. (Dye d sind jedoch, nach den obigen Mittheilungen aus Engglschen g tern, ohne Interesse.)
Die Reise des Koͤnigs ist um einige Tage ausgesett we
Im Moniteur liest man den nachstehenden, dem In nach amtlichen Artikel: „Seit einiger Zeit ist die Frage Aufloͤsung der Deputirten⸗Kammer eroͤrtert worden und
haben, wie es scheint, geglaubt, daß eine solche Aufla
den Plaͤnen der Regierung liege. Diese Geruͤchte simn ungegruͤndet. Die Regierung hat gar keinen Grund, de liche Dauer einer Kammer abzukuͤrzen, die der Monart der Charte von 1830 einen so redlichen und wirksamen N geliehen hat.“
Der Messager des Chambres zeigt an, daß stungs⸗Arbeiten beim Fort l'Epine nunmehr wirklich an worden seyen.
Frankfurt a. M., 7. August. 96 12. 4 proc. 87 ½¾. 87 *... 22 proc. 52 ½. 1proc. 23. Br. Actien 1506. 1503. Part.⸗Obl. 136 ¾, Loose zu 100 l Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 93 ½ ½. 93 ½. Poln. Loose 0.
—
Oesterr. 5proc. Metul
Redacteur Cottel. ra RNAr. 11“
Gedruckt bei A. W. he
m
—
8 Bekanntmachung.
Durch erlassene offne Vorladungen, welche am Rath⸗ bause cühier, ingleichen zu Dresden, Plauen, Anna⸗ berg und Horna, so wie iu Hamdurg und Wien, auch bei dem Land⸗ und Stadtgericht zu Danzig angeschla⸗ gen worden, sind drei von hier seit laͤnger als 20. Jahren ohne Nachricht Abwesende, und zwar der Buͤr⸗ ger und Zimmermeister Johann Gottlob Mann, wel⸗ cher sich seit dem 17. Februar 1813. von hier ent⸗ fernt achabe, ferner der, Sohn des verstorbenen hiesi⸗ en Windmuͤhlen⸗Ausuͤgler weil. Johann Sottlieb Herrmanns, der seit Pfingsten des Jahres 1812 wieder von hier fort und auf die Wanderschaft gegangene Muͤhlknappe Friedrich Gottlob Herrmann und der seit dem Jahre 1808 von hier abwesende Christian Gott⸗ lieb Hoier, einziger Sohn des vormaligen hiesigen Handarbeirer weil. Johann Gottlieb Hoiers, zur Mel⸗ tung und Empfangnahme ihres dermalen unter vor⸗ mundschaftlicher Verwaltung stehenden „Vermoͤgens, unter der Verwarnung, daß sie sonst fuͤr verschollen und fuͤr tode erklaͤrt und das letztere ihren naͤchsten Erben verabsolgt werden solle, fuͤr den Fall auch die leztern oder wer sonst an deren Vermoͤgen aus irgend einem Grunde Anspruͤche zu machen haben koͤnnte, zur Anzeige derselben mit persoͤnlichem Erscheinen, bei Verlust derselben, und der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand uͤberhaupt, von uns aufgefordert und en ist darinnen zugleich der
14. November dieses Jahres
zur Anmelvung, so wie der
13 Febbr. des naͤchstkommenden 1834sten Jahres zur Anhoͤxung des einzuholenden Urthels oder des von uns abzufassenden Bescheides angesetzt worden; wel⸗ ches bierdurch oͤffentlich bekannt gemacht wird.
Oschatz, den 28. Mai 1833.
Der Stadtrath daselbst, und Johann Friedrich Ziesche, Buͤrgermeister. .*
seins abzudringen.
sich zu ihr erhebt.
moͤgen.
darstellen koͤnne.
moͤgen.
Literarische Anzeigen. schhandlung von S. Schmerber in Frankfurt a. M. Einladung zur Subscription. Geschichte der Europaͤischen Menschheit im Mittelalter, . vot . ] en cse. 88⸗ Neue Ausgabe in hoͤchstens 10 Lieferungen, jede zu 8 Der erste sehr niedrige
se Wie sehr nun auch das Leben ganzer Voͤlker
nicht weniger als dasjenige Rhneggie Menschen sich als
.
2 r A. Rzelg voruͤbergehende Erscheinung bewaͤhren mag, wie haͤufig rend des Mittela und schmerzlich auch unsern Blicken ringsum Spuren der Verfasser hoͤchst anzichend die Geschichte der Aeu⸗ der Zerstoͤrung und des Todes begegnen, so liegt, doch ßerun tief in der menschlichen Brust ein Bewußtsein hoͤhe Ursprungs, ein Gefuͤhl von Kraft, welches uns a durch zu hoͤhern Zwecken mitwirkende Thate neidischen Vergaͤnglichkeit die Gunst eines laͤng Sei es nun, daß der Ruhm uns in der Erinnerung der Nachwelt unsterbliche Kraͤnze winde, oder sich die schoͤnen Fruͤchte unseres Wirken. auf eine anspruchzlosere Art im Leben erkennen! so ist doch sicher, daß des Menschen Kraft im Guten und Boͤsen weit uͤber die beschraͤnkre Dauer seines Er⸗ denlebens hinausreicht. Darum bedenke jeder in sei⸗ nem irdischen Thun, daß jede bedeutende Aeußerung seiner Kraft nicht dem Augenblicke, sondern der Ewig⸗ keit angehoͤre, in welcher kein guter Same verloren geht. Aber diese Ewigkeit offenbart sic) auf zweierlei 8688 Weise dem schwachen Erdenbewohner, dessen Sehnen In geheimnißvolles Dunkel gehuͤllt Gesetz, uͤber welches ffenbarung doch nur Bescimmter und faßli „ die jedem ein laͤngeres sich Kraft genug fuͤhlt, fuͤr hoͤ⸗ n einen
herrscht uͤber uns ein allmaͤchtiges wir ungeachter der goͤttlichen O menschliche Begriffe haben. spricht zu uns die Geschichte Dasein gewaͤhrt, der in here Zwecke mitzuwirken, und die dem Bessern Lohn verspricht, den auch Menschen zu wuͤrdigen ver⸗ Und weil mit der Zeit in welcher wir auch die Verhaͤltnisse untergehn, welche veranlassen uns einseitis und ungerecht zu beuntheilen, — so hat die Vorsehung dafuͤr gesoret, daß das 8 der Nachwelt gewissermaßen die ooͤttliche Geree tschreibung emn „er habe denn n die strengste Reinheit
Darum ist die Geschich hoher Beruf, dem sich keiner widmen soll sich selbst und dem Hoͤchste geschweren, welche zu verletzen ihn weder Liebe noc⸗ Haß noch irgend eine eigenthuͤmliche Ansich Der Verfa
Diese Geschichte des fuͤr die gebildeten Staͤnde berechnet. aus einem vielseitigen Que Quellen selbst ermuͤdend zu nenne giebt dieselbe die Bege
c.
er für
nregt, n dieser
ern Da⸗
affen,
2 geleb die Welr of
Urtheil htigkeit
t verleiren Verfasser aber wuͤrde es als den schs sten Lohn fuͤr jede Anstrengung ansehen, wenn er den Leser uͤberzeugen koͤnnte, daß auch mit frommer Treue bewahrt habe.“
(Aus dem Vorwort des Verfassers.)
Mittelallers ist zunaͤchst Geflossen llenstudium, doch ohne die n und anzufaͤhren benheiten weder in ermpendia⸗ rischer Kuͤrze, noch in zu weiter Ausdehnung; verweil! bei den, fuͤr die Bildung der Voͤlker und die Gestal⸗ tung der Staaten entscheidenden Thatsachen aus licher, als bei den minder erheblichen Ereigni versichert sich durch die klare, edle muͤthliche Form der Darstellu Interesse der denkenden Leser. Die ersten drei Baͤnde umfassen in die Geschichte der einzelnen Eur
bil⸗
er das Helligthum
suͤhr ssen, und und oft sogar ge⸗ ng des Beifalls und des
1 i zwoͤlf Buͤchern opaischen Voͤlker waͤh⸗
der Politik, oder
ben herrschenden Begriffe uͤber Einrichltungen den Beschlun!
Haupt⸗ Schluß eines Baudes.
——
ben C. F. P.
2
autegrgeben
9 29 g.
Bercht. Füͤnfter Band. Hieraus ein ein:
-— —
haben:
tabellarischer Form.
mehrte Ausgabce. Folio.
gleich es in der ersten
Vollendung zurückstand, die
erhoben hat.
geben wird
zen des Geistes in rein menschlicher Hinsicht, die in Geschichte der Philosophie, der chriglichen Religion und Kirche, der Mathematik und Naturwissenschaft; als Anhang oder Uebersicht macht eine Geschichte 1 der zu verschiedenen Zeiten und bei verschiedenen Voͤlkern in der Wissenschaft oder im Le⸗ den Staat und dessen des Ganzen.
itel und Inhalrs⸗Verzeichnß folgen beim
Die erste Lieferung ist ersbienen und zu haben bei C. F. Plahn in Berlin, Jaäsertraße Nr. 37.
In einigen Wochen erscheint bei mir, und werden ahn Bestellungen darauf angenommen: Archiv fuͤr Geschichte und Literatur. von Fr. Chr. Schlosser und G. Aug.
Zur Beurrheilung Napoleon's und seiner neuesten Tadler und Lobredner. Chr. Schlosser. Zweite Abtheilung.
Bei Joh. Ambr. Barth in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen (in Berlin bei Duncker und Hum blot, Französischestralse No. 20 a.,) zu]
Schwartze. G. W., pharmacologische Ta-
bellen, oder systematische Arzneimittellehre in Zum Gebrauche für Aerzte, Wundärzte, Physici, Apotheker und Chemiker, wie aunch zum Behuse akademischer Vorlesungen. Zweite durchaus verbesserte und ver- 12 Thle.
Dieses Werk hat sich bereits einen Ruf erworben, der dasselbe jeder weitern Empfehlung überhebt, ob- Kusgabe weit hinter derjenigen ihm geben gewünscht und zu welcher er es nun wirblich Aulser einer grossen Anzahl neu hin-essanten Mat erialien ungeachtet, eine zugekommener Arzneistoffe ist bei Bearbeitung die- 1 ser zweiten Ausgabe auch nicht Ein Mittel ohne sorg- fältigere und genauere Prüsung und ohne bedeutende Bereicherung, sowohl in physiographischer und che- mischer als auch in dynamischer Hinsicht, geblieben, wozu, namentlich in letzter Beziehung, die Erfahrun- gen einer bereits 25jährigen Praxis hinlängliche Ausbeute darboten, so, dass dasjenige, was in der frühern Aus- gabe hier und da nur als Skizze angedeutet werden konnte, jetzt in vollendeter Gestalt dem Publicum über- Der Preis ist bei der weit sparsameren Druckeinrichtung und bei einer dennoch sich ergeben- den Vermehrung von 25 Bogen, da er den der ersten Ausgabe nur um 15 stgr. übersteigt, ungleich billiger
bie Preußischen Staaten.
tere. Im vierten Bande entwickelt
festgesetzt worden und mag dazu beitrag Hauptwerk der neueren medicinischen Literau- Hand Aller zu bringen, die mit der sou Fortschritte machenden Wissenschaft irgend veau zu bleiben gemeint sind.
Bei mir erschien und ist durch alle Buchhe
zu erhalten:
Busch, d’'Outrepont und Ritgen. N. schrift fuͤr Geburtskunde. 1sten Bandes Mit einer Abbiidung. gr. 8vo
Diese Zeischrift, eine Fortsetzung der ue
Bande geschlossenen gemeinsamen deutschen ¹
stellt, zur Pervollkommnung des Faches in wis lich-praktischer Hinsicht zu wirken; sie eist zwanglosen Heften, deren drei einen Band uen Bogen bilden, fuͤr welchen ich den Preis wu 10 sgr. fenigestellt habe. 8 1
Her⸗
Von Fr. Im Lause dieses Jahres erscheint folgent Friedrich Wilheln Koͤnig von Preußen. Eine Lebensgesch .“ von Dr. Fr. Foͤrster. Nach vorhandenen Urkunden und den besen lien bearbeitet. Zwei Baͤnde. gr. 8vo. Subseriptions Preis: auf frinem YPelinpapier 4 Thlr., auf weißem Druckpapier 2 Thlr. 2 Ausfuͤhrliche Anzeigen daruͤber sit len guten Buchhandlungen zu halz⸗ angelegemliche Bitte: auch aus Familien⸗Archiven und Sammlungen interessante Mit gen zu erhalten, wird, der vorhandenen wichtigen und
der Verfasser zu
ten Berscsichtigung dringend empfohlen,“ Geschichte dieses großen und merkwuͤrdigen . jeder Beziehung bereichert und vervollstaͤndich kann. Auf diese Weise den vaterlaͤndischen G. Forscher zu unterstuͤtzen, ist ein dankenswenhe⸗ genkommen, und nicht ohne Grund ist zu! daß in kurzer Zeit dieser Wunsch Gewährund duͤrfte. Geneigte Zuschriften werden unter de des Verfassers in Berlin per Post erbeten⸗
Potesdam, den 26. Juli 1833. 1 Ferdinand Ni
Alle Buchhandlungen nehmen Bestellungen Berlin die Enslin’sche Buchhandlung, [Felt ler] Breitestraße Nr. 23)
fur Gebur skunde, hat sich wie diese, die ane
„₰
;
Amtliche Nachrichten. Kronie des Aagen
ie oͤffentliche Sitzung der Koͤnigl. Akademie der Wissen⸗ nam Sten d. M., zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, erhielt dadurch eine erhoͤhte ckeit, daß an diesem Tage der Versammlungs⸗Saal der nie zum ersten Male mit dem von Herrn Simoni in or trefflich eschmuͤckt erschien; nachdem von der Huld ihres erhabenen jbers die Akademie mit dem Geschenk dieses schoͤnen Denk⸗ n den letzten Tagen begluͤckt worden war.
hie Sitzung wurde von dem Seecretair der physikalisch⸗ natischen Klasse, Herrn Erman, fuͤr den Secretaer der phisch⸗-historischen Klasse, Herrn Wilken, der durch Un⸗ keit verhindert wurde, den Vorsitz zu fuͤhren, mit einer eroͤffnet, in welcher die Dankbarkeit der Akademie fuͤr wähnten neuesten hoͤchst erfreulichen Beweis der Aller⸗ n Koͤniglichen Gnade ausgesprochen wurde. Hierauf hielt Encke eine Vorlesung uͤber die letzte Wiederkehr des Ko⸗ von Pons, und Herr Ranke las den ersten Abschnitt Abhandlung zur Geschichte der Italiaͤnischen Poesie — st uͤber eine noch unbekannte Fortsetzung der Reali di ld.
bgereist: Der Fuͤrst Maxi
siga.
Beitungs⸗Nachrichten.
Ausland. Frankreich. Harts, 4. August. Der Kaiserl. Russische Botschafter, Pozzo di Borgo, hatte gestern eine Privat⸗Audienz beim in Neuilly und sandte spaͤter einen Courier nach St. kburg ab. der General Solignac macht sehr haͤufig der Koͤnigin Maria die Aufwartung. Wie es heißt, wird er sich mit sondern Mission zu dem Herzog von Braganza begeben, Versoͤhnung zwischen diesem und sich zu Stande zu e heutigen Zeitungen stellen die verschiedensten Vermu⸗ und Betrachtungen uͤber den wahrscheinlichen Ausgang tugiesischen Angelegenheit nach der Einnahme von Lissa⸗ und mehrere Oppositions⸗Blaͤtter lassen ihre Eifersucht gland, dessen Einfluß auf die Pyrenaͤische Halbinsel durch reigniß abermals befestigt worden sey, unverhohlen durch⸗ Der Temps sagt unter Anderem uͤber diesen Gegen⸗ „Mit dem Falle Dom Miguels ist die Sache noch nicht zu ie Portugiesen selbst haben an dem Kampfe wenig An⸗ nommen; sie nehmen ihre Befreiung an, ohne ihr entge⸗ kommen. Die Auslaͤnder von allen Nationen, die das ngs⸗Heer bilden, die entgegengesetzten Factionen, in wel⸗ Dartei der Koͤnigin getheilt ist, diese widersprechenden Ele⸗ welche der Sieg in Reibung mit einander bringen wird, die Begeisterung der Nation fuͤr die ihr versprochene Frei⸗ d fuͤr die junge Fuͤrstin geschwaͤcht. Dom Pedro ist in kal eben so wenig geliebt, wie in Brasilien. Saldanha, nur in der aͤußersten Noth an die Spitze seiner Truppen ihat, denkt mehr an eine Republik, als an die constitu⸗ e Monarchie und wird als Lohn fuͤr seine Dienste eine Verfassung verlangen, als fuͤr die Ruhe des Landes dien⸗ t, waͤhrend Dom Pedro vielleicht versprochen hat, ine zu verleihen. Was daraus werden soll, haͤngt theils von England ab, denn England hat Lissa⸗ enommen, der Admiral ist ein Englaͤnder, Palmella falls als ein Englaͤnder zu betrachten und die zu er⸗ de Regentschaft wird ganz nach dem Willen Großbri⸗ gewaͤhlt werden und regieren. Waͤhrend unser treuer deter sich den Westen der Pyrenaͤischen Halbinsel sichert, t sich, welchen Vortheil Frankreich bei diesem Siege da⸗ gen wird. Ist ein Familien⸗Buͤndniß im Plane und ist hes moͤglich? Jedenfalls ist unter den gegenwaͤrtigen Um⸗ der Sieg der Expedition ein unermeßlicher Vortheil fuͤr iche der Revolution.“ er Marschall Soult hat die Baͤder von Montd'or verlas⸗ sich in die Umgegend von Malziaux (im Departement der zu dem General Brun de Villeret begeben, wohin ihm hemahlin von hier nachgereist ist. Der Minister will von s eine Reise nach dem Suͤden, nach Beaucaire, Mont⸗ zund dem Departement des Tarn unternehmen. Der Con—⸗ onnel erinnert bei dieser Gelegenheit, daß der Marschall im Jahre 1815, als er auf der Flucht von Paris im Lo⸗ kpartement von einem Haufen Koͤnigl. Garden angehalten nur durch die Geistesgegenwart des Generals Brun de t gerettet wurde, ohne den er das Schicksal des Mar⸗ Brune erfahren haben wuͤrde. S Dupin der Aeltere hat am 28sten v. M. in Clamecy, Wohnorte, ein glaͤnzendes Gastmahl gegeben, zu welchem Einwohner von siebenzehn Gemeinden eingeladen hatte öbei er die Marseillaise selbst anstimmte. as Journal des Déöbats meldet, daß funfzehn bis g politische Gefangene, unter denen sich mehrere Theil⸗ an dem Aufstande vom 5ten und 6ten Juni v. J. be⸗ von dem Koͤnige eine Milderung ihrer Strafe erlangt
8 2
eie Zoͤglinge der Kriegsschule von Sainr⸗Cyr sollen Stuben⸗ erhalten haben, weil ste am 28. Juli im Refektorium aus⸗ i 78 glorreiche Andenken Napoleons soll leben!“
* Kosten der hiesigen Feier der Juli⸗Tage, fuͤr die Aus⸗
gearbeiteten Brustbilde Sr. Majestaͤt des Koͤ⸗
stattung der zwoͤlf Brautpaare, fuͤr den Ball auf dem Stadt⸗ hause, die Illuminationen, den Bau des Schiffes am Quai d'Orsay, die freien Schauspiele u. s. w. belaufen sich, der auf der Praͤfektur angestellten Berechnung zufolge, auf 800,000 Fr.
Der Courrier de Lyon meldet unterm 3isten v. M.: „Der 29. Juli ist wie der 28. ganz ruhig voruͤbergegangen; nur einige als National⸗Gardisten gekleidete Personen durchzo⸗ gen Abends die Straßen, sangen die Carmagnole und riefen: „Es lebe die Republik! Nieder mit der richtigen Mitte! Keine Ba⸗ stillen, Fort mit den Adeligen und Priestern! u. s. w.“ Sie wurden aber mit ihrem Geschrei ausgelacht.“
Am 9sten v. M. sind dagegen in Marseille unruhige Auftritte vorgefallen. Abends zuvor war von einem Theile der Einwohner, dem ausdruͤcklichen Verbote der Behoͤrde zuwider, ein neuer Freiheitsbaum mit den drei Farben an die Stelle des alten auf dem Koͤnigl. Platze aufgerichtet worden. Dies veranlaßte eine außerordentliche Aufregung in der Stadt. Am 29sten um 10 Uhr Morgens ward, nachdem ein großer Theil der Garnison und die reitende Gendarmerie auf dem Platze aufgestellt wor⸗ den, der neue Freiheitsbaum auf Befehl des Praͤfekten umge⸗ hauen, welche Operation von dem herumstehenden Volke mit Zischen und Pfeifen begleitet wurde. Die Menge drang immer heftiger heran und die Truppen mußten auf mehreren Punkten dieselbe mit Gewalt zuruͤcktreiben; einige leere Faͤsser, welche in der Mitte der Straße lagen, deu— teten auf die Absicht hin, Barrikaden zu errichten. Steine wur⸗ den auf die Truppen geworfen und ein Offizier schoß ein Pistol auf das Volk ab; so viel man aber bis jetzt weiß, ist auf beiden Seiten Niemand verwundet worden.“
Der National meldet, als den Inhalt einer ihm zuge⸗ kommenen Note, Folgendes: „Der hiesige Stadt⸗Rath hat in sei⸗ ner vorgestrigen Sitzung auf den Antrag eines seiner Mitglie⸗ der, des Herrn Bourgeois, einstimmig beschlossen, sich in cor- pore, mit dem Praͤfekten des Seine-Deparments an der Spitze, zum Koͤnige zu begeben, um demselben die Unruhe und die Be⸗ sorgnisse der Hauptstadt wegen der Erbauung der Forts in der Umgebung der guten Stadt Paris auszudrücken und um zugleich Se. Majestaͤt zu bitten, daß dieser Plan auf unbestimmte Zeit vertagt werden moͤge.“ —
Der Abbé Chatel, Chef der sogenannten Franzoͤsisch⸗katho⸗ lischen Kirche, beklagt sich in den oͤffentlichen Blaͤttern uͤber die Komplotte, die von den Gegnern der von ihm gestifteten Kirche gegen ihn geschmiedet wuͤrden. Von seinen Feinden werde ihm kein Augenblick Ruhe gelassen; einige haͤtten ihm 300,000 Fr. angeboten, um ihn zu bestechen, wahrend andere einen Meuchel⸗ moͤrder zu ihm gesandt haͤtten, der ihn mit dem Dolche gedroht habe, falls er nicht von seinen Irrthuͤmern zuruͤckkaͤme. Dies ist aber nicht der einzige Kummer, der ihn heimsucht; er hat auch noch den Schmerz erleben muͤssen, drei seiner Juͤnger, die Abbé's Blachères, Auzou und Journiat, die er Verraͤther nennt, von sich abfallen zu sehen. Auch hat der bisherige Verwalter der weltlichen Angelegenheiten der neuen Kirche sein Amt nieder⸗ gelegt, weil er sein Vermoͤgen dabei zusetzte; der Abbé Chatel kuͤndigt die Absicht an, dem Letztern deshalb einen Prozeß anzu⸗ haͤngen.
Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat ein Regle— ment fuͤr die Pruͤfung der Elementar⸗ Schullehrer und fuͤr die Ausfertigung der Zeugnisse festgestellt.
Die letzten Briefe des Herrn von Lamartine an seine Fa⸗ milie sind aus Wien datirt; sie kündigen seine Ruͤckkehr auf den 18ten d. M. an.
Das Dampfboot „Sphinx“, welches das Lastschiff „Luxor“, an dessen Bord sich der große fuͤr Paris bestimmte Aegyptische Obelisk befindet, am Schlepptau hat, ist am 20sten v. M. in den Hafen von Coruna eingelaufen, um sich mit frischem Feue— rungs⸗Material zu versehen.
Die hiesige Bank hat Belgische Fuͤnffranken⸗Stuͤcke, in wel⸗ chen ein Privatmann ihr eine Summe von 60,000 Fr. zahlen wollte, nicht angenommen, obgleich Gewicht und Gehalt ganz dieselben sind, wie bei der Franzoͤsischen Muͤnze, und der ganze Unterschied darin besteht, daß das Bildniß Leopolds darauf ge⸗ praͤgt ist. Die Bank beruft sich bei ihrer Weigerung auf ein Rundschreiben des Finanz⸗Ministers, wonach von jener Belgi⸗ 88 Muͤnze nur Summen von 500 Fr. angenommen werden ollen.
Die Revpublikaner Boissaye, Titot, Girardin, Molière und Bigi, die vor etwa einem Monate als Theilnehmer an einer Sitzung der Freimaurer⸗Loge der untheilbaren Dreieinigkeit ver⸗ haftet wurden und seitdem in Sainte⸗Pelagie gefangen saßen,
sind jetzt freigelassen worden, nachdem sich durch die gegen sie
eingeleitete Untersuchung die Anklage der Theilnahme an einem republikanischen Komplott als unhaltbar ergeben hat.
Dem in Nantes erscheinenden Ami de la Charte zufeolge, haben sich zwanzig Haͤuptlinge der Chouans der Vendée am 26sten v. M. auf der Insel Jersey, wohin sie sich gefluͤchtet hatten, wahrscheinlich um an der Kuͤste der Bretagne zu anden.
Einer telegraphischen Depesche aus Toulon zufolge, befinden sich am Bord der auf der dortigen Rhede liegenden Fregatte „Melpomene“ keine Cholera⸗Kranken mehr.
Der Messager meldet: „Herr v. St. John, Englischer General⸗Konsul in Algier, war von seiner Regierung, unmittelbar nach der Sitzung des Oberhauses, in welcher der Lord Aberdeen die vielbesprochenen Fragen uͤber diese Kolonie an den Grafen Grey richtete, nach London gerufen worden. Man wird sich er⸗ innern, daß Graf Grey damals einer kategorischen Antwort aus⸗ wich, indem er die Verlegenheit vorschuͤtzte, welche seine Aeuße⸗ rungen fuͤr das Franzoͤsische Ministerium zuwege bringen koͤnn⸗ ten. Herr v. St. John wurde nach seiner Ankunft in London zu Rathe gezogen, und seine Ansichten uͤber ein Land, das er vollkommen kennt, veranlaßten einen Notenwechsel zwischen dem Englischen und dem Franzoͤsischen Kabinette, in Folge dessen dieser Konsular⸗Agent auf seinen Posten zuruͤck⸗ kehrte. von beiden Regierungen beschlossen worden
ist nicht bekannt, doch so viel scheint gewiß, daß Mittel ver⸗ abredet worden sind, um den Plan, Algier zu verlassen, ins Werk zu richten. Am Tage nach seiner Landung in Algier und nach der ersten Unterredung nut dem Franzoͤsischen Kommandan⸗ ten sandte Herr von St. John einen vertrauten Agenten an den Bey von Konstantine, der sich schon jetzt den Titel eines Dey s von Algier beilegen soll.“ Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 5. August. Die dem Unterhause noch gemachten un⸗ wesentlichen Veraͤnderungen zu den Amendements in der Bill wegen der weltlichen Besitzthuͤmer der Irlaͤndischen Kirche, wur⸗ den ohne Weiteres genehmigt. Das Haus verwandelte sich dar⸗ auf in einen Ausschuß uͤber die Ostindische Bill und nahm die ersten 38 Klauseln derselben an.
— Unterhaus. Sitzung vom 5. August. Herr O'Connell eroͤffnete die heutige Nachmittags⸗Sitzung mit der Frage: ob es, in Folge der neuerlichen Ereignisse in Portugal Absicht der Regierung sey, Donna Maria unverzuͤglich als recht⸗ maͤßige Koͤnigin von Portugal anzuerkennen? — Lord Althorp erwiederte, es gehe aus der Wendung der Angelegenheiten in Portugal augenscheinlich hervor, daß Dom Miguel nicht so p pulair sey, wie man von mehreren Seiten behauptet habe. (Hoͤrt, hoͤrt!) Indessen werde das ehrenwerthe und gelehrte Mitglied einsehen, daß die Minister sich unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤn⸗ den auf eine bestimmtere Beantwortung der an sie gerichteten Frage nicht einlassen koͤnnten. — Herr O'Connell zeigte an, daß er im Anfang der naͤchsten Session einen Antrag dahin lautend machen werde, daß der Artikel des Reglements, welche das Berichterstatten uͤber die Parlaments⸗ Verhandlungen fuͤr einen Privilegien⸗Bruch erklaͤre, aufgehoben werde. Zu gleicher Zeit wolle er dann einen Plan vorlegen, zu einer unparteiischen Berichterstattung zu gelangen. Als der Sprecher hierauf dem Sir H. Hardinge Wort theilte, erhob sich Herr D. W. Harvey Und trug auf ein neues Wahl⸗Ausschreiben fuͤr die Eity von London an, da Sir John Key seinen Sitz im Unterhause aufgegeben habe. Sir H. Hardinge bemerkte, daß dieser Antrag ihn der unangeneh⸗ men Pflicht uͤberhebe, auf Niedersetzung eines Untersuchungs⸗ Ausschusses zu bestehen, insoweit sich derselbe auf die Verletzung der Privilegien beziehen sollte. Aber eine Bittschrift, welche 22
u uͤberreichen habe, beziehe sich auf zwei Punkte: 1) auf Ver⸗ be eh der Privilegien, und 2) auf das Verfahren der Re
gierung, indem sie den Sohn des Sir John 3
tör in dem Papier⸗Amte angestellt habe. namentlich daruͤber Klage, daß Sir John Key einen Papiet
Lieferungs⸗Kontrakt mit der Regierung abgeschlossen habe, wa kein Parlaments⸗Mitglied duͤrfe, ohne sich einer neuen Wahl zu unterwerfen, und daß der erst 18jaͤhrige Sohn des den Posten erhalten habe, welchem die Kontrolle uͤber ferte Papier zusteht, und der ausschließen koͤnne. Eine solche
das
uim
Key zum Inspek⸗ Die Bittsteller fuͤhrten
Sir John das gelic⸗ die Waare daher annehmen oder Stellung vertrage sich weder mit
den Interessen der uͤbrigen Papier⸗Fabrikanten, noch mit denen
des Publikums. Der Kontrakt sey zwar tern Bruder des Sir John Key abgeschlossen; aber Jedermann
wisse, daß dieser sich laͤngst von allen Geschaͤften zuruͤckgezogen habe,
und daß Sir John der eigentliche Kontrahent sey. — Lord Althorp
bemerkte, daß der junge Herr Key den Posten als Aufseher bei dem Pa⸗
pier⸗Amte in der Voraussetzung erhalten habe, daß er bereits 22 Jahr alt sey. Bei seiner Anstellung habe der
Ober⸗Aufseher des Umstandes
ostensibel mit dem aͤl⸗-
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nicht Erwaͤhnung gethan, daß ein Onkel des jungen Key bei einem
Kontrakt mit der vor acht Tagen habe die Regierung Kenntniß halten, worauf sogleich die Entlassung des Herrn Key verfuͤgt wor⸗ den sey, da es allerdings nichts Unpassenderes als Verhaͤltniß geben koͤnne. Wenn Sir Parlamente behalten haͤtte, suchung, ob er dazu berechtigt sey, gerechtfertigt erscheinen; da
er aber zuruͤckgetreten sev, so scheine ihm (Lord A.) eine solche
Untersuchung uͤberfluͤssig. Dieser Meinung widersprach Sir Rob. Peel, der es der Ehre und Wuͤrde des Hauses fuͤr an⸗ gemessen hielt, daß die Sache genau untersucht wuͤrde, um der Erneuerung eines solchen argen Uebelstandes vorzubeugen. Herr O'Connell sagte, eine Sache sey klar, daß naͤmlich der Sohn des Kontrahenten durch falsche Angabe seines Alters ein Amt erlangt habe, das er noch nicht haͤtte antreten duͤrfen. Dies sey doch hoͤchst auffallend in einem reformirten Parlamente. Das in Rede stehende ehrenwerthe Mitglied habe fuͤr die Irlaͤndische Zwangs⸗Bill und gegen die Aufhebung der Malz⸗Steuer ge⸗ stimmt, und gleich darauf habe sein Sohn einen Posten von 400 Pfd. jährlicher Einkuͤnfte erhalten. Wozu habe die Reform genuͤtzt, wenn ein solcher Verkehr noch ferner stattsinden solle? Nach einigen Bemerkungen fand es Lord Althorp selbse fuͤr zweckmaͤßig, den beantragten Ausschuß zuzugestehen, dessen Mitglieder sogleich agzannt wurden. — In dem Ausschüß uber die Bill wegen der Jehnten⸗Ruͤckstaͤnde in Irland schlug Herr Littleton vor, daß zur Deckung jener Ruͤckstaͤnde die Regie⸗ ung eine Million Pfund in Schatzkammer⸗Scheinen vorschießen solle. Herr O'Connell unterstuͤtzte den Antrag, dem sich aber die Herren Shaw, Sinclair, Sir Nob. Peel und Sir R. Inglis aus dem Grunde widersetzten, weil dadurch zur
Nicht⸗Bezahlung der Zehnten foͤrmlich aufgemuntert werde. Der
Antrag wurde schließlich durch 87 gegen 51 Stimmen genehmigt.
London, 6. August. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben die General⸗Lieutenants Sir G. Anson und Sir J. Ormoby Van⸗ deleur zu Großkreuzen des Bath⸗Ordens ernannt.
Aus Portugal sind seit Sonnabend keine neuere Nachrich⸗ ten hier eingegangen.
Der Courier enthaͤlt in der zweiten Ausgabe seines heu⸗ tigen Blattes folgende Meldung: „Bei Lloyd’'s ist von Seiten
der Admitalitaͤt kannt gemacht worden, daß die Regierung
Regierung betheiligt sey. Erst am Sonnabend von diesem Umstande er⸗
zu einer Motion in Betreff des Sir John Key er⸗ “
g res als ein solches i Sir John Key seinen Sitz im so koͤnnte allerdings eine Unter⸗