1833 / 222 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ferant

Anerbietungen zur Beschaffung von Fahrzeugen zu 300 Tonnen Last, die fuͤr den bestimmten Zeitraum von 3 Monaten zals Transportschiffe dienen sollen, entgegennehmen werde; diese An⸗ erbietungen sollen unverzuͤglich eingesandt werden. Man glaubt, daß diese Fahrzeuge dazu gebraucht werden sollen, Trup⸗ pen nach dem Tajo uͤberzuschiffen, und es heißt, daß zwei In⸗ fanterie⸗-Regimenter und ein Kavallerie⸗Regiment, zusammen un⸗ gefaͤhr 3000 Mann, baldigst zur Verstaͤrkung der dort stationi⸗ renden Britischen Streitmacht abgefertigt werden sollen. Es ist zu bemerken, daß der Admiral Parker bereits fuͤr alle Faͤlle 2000 Mann Marine⸗Truppen zu seiner Verfuͤgung hat.“

Im Boͤrsen⸗Bericht der Times heißt es: sich in der City große Lebendigkeit und viel Vertrauen. Die Consols waren zwar nicht bedeutend gestiegen, standen aber fester, als am Schluß des gestrigen Geldmarktes, und nach allen aus⸗ waͤrtigen Fonds war große Nachfrage. Spaͤterhin aber nahmen die Sachen eine andere Gestalt an, indem sich das Geruͤcht ver⸗ breitete, daß die Regierung die Absicht habe, Truppen zur Un⸗ terstuͤtzung der Koͤnigin Donna Maria gegen einen von Seiten Spaniens ihr drohenden Angriff nach Portugal Zu sen⸗ den, welchem Geruͤcht auch stark geglaubt wird. Es hatte seinen ersten Ursprung in einer bei Lloyd's angeschlage⸗ nen Bekanntmachung, daß die Admiralitaͤt auf 3 Monate lang zweier Transport⸗Schiffe von 300 Tonnen beduͤrfe. Personen, die in dieser Angelegenheit gut unterrichtet zu seyn scheinen, versichern jedoch, daß der Kontrakt uͤber die Transpor⸗ tirung von 300 Pferden werde abgeschlossen werden, wozu 8 bis 10 Fahrzeuge noͤthig seyn wuͤrden. Aus diesem Umstand nun wird gefolgert, daß man Truppen nach Portugal zu senden be⸗ absichtige. Was die Zahl anbelangt, so giebt das Geruͤcht sie auf 3000 an. Auf die erste Nachricht von dieser angeblichen Sen⸗ dung fielen die Consols um 2 pCt., und die fremden Fonds noch mehr, vor dem Schluß der Boͤrse fand jedoch eine kleine Reaction statt. 1

9 iesigen Zeitungen enthalten den Protest der Lords

Bepley, Kenyon, Wynford, Colchester, Ernest (Herzog von Cum⸗

berland), Orford, Penshurst und Bischof von Rochester gegen die Irlaͤndtsche Kirchen⸗Reform⸗Bill, so wie einen anderen des Lord Holland gegen die Verwerfung der Bill wegen Emaneipi⸗ rung der Juden. Letzterer fuͤhrt als Gruͤnde seines Einspruchs vorzuͤglich folgende drei Punkte an: 1) Weil es ihm 888 hi Vorschriften der natuͤrlichen Gerechtigkeit und mit den Grund⸗ sͤtzen der Staats⸗Klugheit, so wie mit dem Geist der Britischen Institutionen und der bestehenden Religion unvertraͤglich er⸗ scheine, von Jemand, außer im Fall einer dringenden Nothwen⸗ digkeit und um der Selbsterhaltung willen, ein verneinendes oder

bejahendes Zeugniß von seinem religioͤsen Glauben als Bedin⸗

gung zu fordern, unter der er allein faͤhig sey, seinem Fuͤrsten dder seinem Vaterlande in einer rein weltlichen oder politischen Eigenschaft zu dienen, oder als Bedingung, unter der er allein die Prioilegien erlangen koͤnne, zu welchen ihn sein Glauben und sein Unterthan⸗Verhaͤltniß sonst berechtigen wuͤrden; ²2) weil ein als Koͤniglicher Unterthan geborener Jude in jeder Hinsicht und Beziehung ein Englaͤnder und also zu allen Rechten eines ein⸗ geborenen Unterthans befugt sey, außer denjenigen, die ihm kraft bestehender Statuten vorenthalten oder verwei⸗ gert werden koͤnnten; 3) weil die Worte in dem Abschwoͤ⸗ rungs⸗Eide, um derentwillen die Juden anstehen, ihn zu leisten, keinen wesentlichen Theil des Eides ausmachten und nicht in der Absicht in die Eides⸗Formel aufgenommen seyen, um die daraus entspringenden Vortheile auf die Christen zu beschraͤnken, oder um die Juden von Aemtern oder vom Parlament schließen; 4) endlich, weil, wenn auch Perhgeft na, dhl927 ihm (dem Protestirenden) nicht geboͤten, alle unnoͤthige Aussch fecänh, gen um der Religion willen als Verfolgungen und ungerechte Handlungen zu betrachten, er es doeh in Feheifegce eheg Ftse, ob es großmuͤthig und weise sey, den Bitten ds n chs chen. ie⸗ jenige Abhuͤlfe zu verweigern, die man in neuerer Zeit und 88 1 ehr als einem Fall den nicht minder gerechten, aber weit pe⸗ Forderungen des Starken und Maͤchtigen bewil⸗ ligt 1n das im Parlament zur Sprache gecommene Verhäͤlt⸗ niß des City⸗Repraͤsentanten Sir Fohn Key 2. der de geerun⸗ in Folge dessen Letzterer auf das Verlangen der Naheesh ni er, weil er die Papier⸗Lieferungen fuͤr die Bfegee8 le steß, seinsh Pearlaments⸗Sitz aufgegeben hat, giebt der John Sn fo denge 8* naͤhere Aufschluͤsse: Sir John Key ist der eigentliche Bahier. 6 der Regierung, hat aber beim Abschluß ides 975 te seinen Bruder, Herrn Jonathan Key, einen Puchhänd er in Gloucestershire, statt seiner untergeschoben. Auch wußte eesee nem Sohne den Posten eines Controlleurs fur die Hazetdef rungen zu verschaffen, ein Amt, dessen Geschaͤfte darin estehen, die Guͤ es gelieferten Papiers (die Lieferung belaͤuft sich auf die Guͤte des gelieferten Pay ie ung 1Gs. den Werth von 100,000 Pfund) zu pruͤfen üc das er u entscheiden. Hierbei nun wird ihm ein Betrug Schu 2 ge⸗ 3 ben Er soll naͤmlich, als er seinen Sohn dem Grafen Grey Jorefes a n von diesem befragt worden seyn, iit alt desselb⸗ waͤre, und, da er dessen Alter auf 18 Jahre angege Th aus. Tan⸗ wort erhalten haben, daß er dann noch zu jung zu deefan Ance sey, worauf er erwiedert, dann. baͤte er sich die 28* 6 1 Altesten Sohn aus, der beinahe 22 Jahre zaͤh b dle;. habe nun das Geschaͤft erhalten, die von Feag he Weaare zu pruͤfen, * age seh nn. 809 Monate auf se Posten gewesen, als es herausgekommen, b ev Eal ne9 und der, fuͤr welchen Sir John zuerst S nachgesucht, eine und dieselbe Person seyen, und daß der 29 . 1 , sondern nur 18 Jahre alt sey, wora 1G er worden sey. Nun bemuͤhte Sir John seinen Sohn zum Lieferanten fuͤr die Regierung zu machen; als solcher muͤßte derselbe aber gesetzmaͤ⸗ ßig wenigstens 21 Jahre alt seyn; sein Vater schrieb also 89 13. Juli d. J. einen Brief an das Lieferungs⸗ Amt und, sagh darin, daß der Sohn vor 5 Monaten das 21ste Jahr 1e habe. Dieser Brief liegt dem Parlamente vor. Es 8 sich aber aus dem Kirchenbuch ergeben, daß Sir John er. sich 88 vor 19 Jahren, naͤmlich im Jahre 1814, verheirathet hat; ve⸗ 1 is ist dem Lieferungs⸗Amt ein Attest hieruͤber von dem Pfarrer des Kirchspiels Lambeth in der Grafschaft Surneh z0 gefertigt worden. Das Parlament wird nun (wie 1 gemel⸗ det) eine naͤhere Untersuchung uͤber diese Sache anstellen.

sogleich entlassen Key sich darum,

nigsten

222

Marine⸗Tr ppen ist dieser Tage in seinem 70sten Lebensjahre

mit Tode abgegangen. MNiederlande.

Aus dem Haag, 5. August. Gestern wurde in

0., ᷣ3 91* S 3 5 H „½ 8 Spio eich Prinzessin Wilhelmine, Tochter Fr. K. 0. des Prinzen Friedrie ,

116. 8

in gewehnter Weise gefeiert.

„Heute zeigte

daß dieser Herr Kings⸗

Der General⸗Lieutenant Ballingall von den Koͤniglichen

hiesiger die fuͤnfte Wiederkehr des Geburtstages J. K. H. der

914

Oberst Koopman ist in Haarlem, wo er seinen Freunden einen Besuch abstattete, festlich empfangen worden.

Das Amsterdamer Handelsblatt meldet in einem Pri⸗ vatschreiben aus dem Haag vom 5. d. M.: „Die Times hat unlaͤngst einen Bericht mitgetheilt, welchem zufolge zwischen den fuͤnf Maͤchten und unseren Bevollmaͤchtigten in London ein Praͤ— liminar⸗Traktat abgeschlossen worden seyn sollte. Die Hollaͤndi⸗ schen Blaͤtter haben diese Nachricht aufgenommen und einige Belgische sind noch weiter gegangen, indem sie bereits die Be⸗ stimmungen dieser Uebereinkunft mittheilten. Die Berichte, die ich aus einer glaubwuͤrdigen Quelle aus London erhalten habe, thun keines solchen Vertrages Erwaͤhnung. Das einzige, was man mit Sicherheit weiß, ist, daß die Unterhandlungen noch nicht weit vorgeruͤckt sind und daß allem Anschein nach noch einige Zeit bis zur Beendigung derselben verfließen kann.“

Wöoäb Bruͤssel, 6. August. Der Moniteur enthaͤlt das Pro⸗ gramm der uͤbermorgen stattfindenden feierlichen Taufe des neu— gebornen Prinzen. Die Herzoge von Orleans und Nemours werden dabei zuügegen seyn. 4 b Seit einigen Tagen hatten einige Cholerafaͤlle hier statt; die Krankheit wuͤthet jedoch nicht so heftig, als im vorigen Jahre. In Antwerpen ist wahrscheinlich gestern die Nachricht ein⸗ gegangen, daß die Regierung von Java in Zukunft die Kaffee⸗ Ausfuhr, selbst nach Holland, nur auf Schiffen unter Hollaͤndi⸗ scher Flagge erlauben werde, es sey denn, daß die uͤbrigen Schiffe einen hohen Zoll entrichten, der die fremden Schiffe hindern werde,

mit einer Kaffee-Ladung aus jener Kolonie zuruͤckzukommen.

111““

1“ Deutschland.

Kassel, 5. Aug. In der Sitzung der Staͤnde⸗Ver⸗ sammlung vom 2ten d. berichtete Herr Koͤnig im Namen des Budget⸗Ausschusses uͤber die beiden ersten Ausgabe⸗Positio⸗ nen des Voranschlags. Die erste Position, die Civil⸗Liste mit 392,000 Rthlrn. betreffend, wurde sofort genehmigt. Die zweite Position betraf die Appanagen, Deputate u. s. w. fuͤr Fuͤrstliche Linien mit 75,420 Rthlrn. Nach einer Mittheilung des Finanz⸗ Ministeriums ist jedoch seitdem mit landstaͤndischer Bewilligung die Appanage der Linie Hessen⸗Philippsthal auf die Summe von 21,000 Rthlr. jaͤhrlich erhoͤht worden, wonach die ganze Posi⸗ tion 79,610 Rthlr. ausmachen wuͤrde. Nach kurzer Diskussion wurde dieselbe genehmigt. Der Landtags⸗Commissair Mei⸗ sterlin uͤbergab unter Anderem eine Mittheilung uͤber die Erweiterung der Residenz und den Bau des Staͤndehauses, und bemerkte dazu: die Erweiterung der Residenz⸗Stadt sey ein anerkanntes, in der zunehmenden Bevoͤlkerung, dem Verlan⸗ gen nach geraͤumigen gesunden Wohnungen, dem Erforderniß ge⸗ werblicher Etablissements und dem Mangel an Bauplaͤtzen inner⸗ halb der Ringmauern der Stadt fuͤr oͤffentliche und Privat⸗Ge⸗ baͤude, gegruͤndetes Beduͤrfniß. Namentlich fehle es fuͤr ein

Staͤndehaus, Staats⸗Archiv, hoͤhere Gewerb⸗Schule, Akademie

der bildenden Kuͤnste an genuͤgend raͤumlichen und anstandigen Bauplaͤtzen, und fuͤr Privat⸗Gebaäude sey kaum noch da und dort eine Luͤcke auszufuͤllen. Dem somit vorliegenden Beduͤrf⸗ niß in der bezeichneten Weise abzuhelfen, werde durch den Er⸗ weiterungs⸗Plan beabsichtigt, welcher, von Sr. Hoheit dem Kur⸗ prinz und Mitregenten genehmigt, der Staͤnde⸗Versammlung uͤbergeben werde. Die Mitwirkung der Staͤnde 2. d zunaͤchst fuͤr zweierlei in Anspruch genommen: 1) fuͤr die Wahl des Bauplatzes zum Staͤndehause; 2) fuͤr die Bewilli⸗ ung der zum Ankauf des uͤberhaupt erforderlichen Grund und Pobens noͤthigen Geldmittel. Der Vice⸗Praͤsident berich⸗

tete hierauf uͤber die Beschwerde des Redacteurs der „Blaͤtter

fuͤr Geist und Herz“ gegen den Censor dieses Blattes; er fuͤhrte

an, daß der Censor in diesem Blatte auch Stellen aus den in der

Staͤnde⸗Versammlung gehaltenen Reden gestrichen, und hob den nachtheiligen Einfluß solchen Verfahrens hervor. Der Ausschuß war der Meinung, daß gegen den Mißbrauch der Censur⸗Ge⸗ walt kein objektives Mittel zu Gebote stehe, und man daher nur in den Eigenschaften und Gesinnungen des jedesmaligen Censors

eines andern Censors zu ersuchen. Der Druͤck dieses Berichts wurde verordnet und die Beschlußnahme daruͤber auf den Beschluß uͤber die gleiche Beschwerde des Redacteurs des „Verfassungsfreundes“ ausgesetzt. Man ging darauf zur Diskussion uͤber den Vor⸗ schlag des Herrn v. Baumbach II. uͤber, die Staats-Regie⸗ rung um Vorlegung eines Gesetz⸗Entwurfs zur Interpretation des §. 88 des Abloͤsungs⸗Gesetzes zu ersuchen. Im Verlauf der Berathungen trug Herr Gerling darauf an, einen Ausschuß zu bestellen, welcher die verschiedenen zweifelhaften Stellen des Ab⸗ loͤsungs⸗Gesetzes pruͤfe und daruͤber, so wie uͤber die etwa erfor⸗ derlich scheinende gesetzliche Interpretation, derselben Bericht er— statte. Dieser Antrag wurde angenommen. Der Lan dtags⸗ Commissair legte ferner einen Gesetz⸗Entwurf uͤber die Be⸗ steuerung der Hunde mit dem Bemerken vor, daß derselbe von dem ersten Entwurfe und den von der vorletzten Staͤnde⸗Versamm⸗ lung dazu vorgeschlagenen Emendationen bloß darin abweiche, daß im Allgemeinen alle Bestimmungen ausgeschieden worden, welche nicht in ein Gesetz, sondern in eine Vollziehungs⸗Verordnung oder in eine Instruction fuͤr die betreffenden Behoͤrden gehoͤren. Im Einzelnen sey die Steuerpflichtigkeit auf die Hunde, welche uͤber achte Wochen alt seyen, beschraͤnkt worden, und ferner seyen die im ersten Entwurf enthaltenen Befreiungen hinsichtlich der Jagd⸗ und Schaͤfer⸗Hunde wieder hergestellt. Herr Hag e⸗ dorn begruͤndete darauf seinen Antrag, ie Staats⸗Regierung um Vorlegung eines Gesetz⸗Entwurfs zu ersuchen, wodurch die Zehnten und andere Grundgefaͤlle der gesetzlichen Besteuerung wieder unterworfen werden. Es wurde sodann die Diskussion uͤber den die Verhaͤltnisse der Ifraeliten betreffenden Ge⸗ setz⸗Entwurf eroͤffnet. Der Vice⸗Praͤsident sagte: Der Aus⸗ schuß der Staͤdte- und Gemeinde⸗Ordnung, welchem dieser Ge⸗ setz⸗Entwurf wieder zugewiesen worden, sey der Meinung, daß, da derselbe nach forgfaͤltiger Vergleichung mit den von der vorletzten Staͤnde-Versammlung emendirt angenommen, le⸗ diglich in den beiden angefuͤhrten Paragraphen von demselben abweicht, keinerlei Grund vorliege, dieser beiden Punkte wegen das endliche Erscheinen des Gesetzes aufzuhalten. Der §. 8 (emendirt 7) des fruͤheren Gesetz⸗Entwurfs uͤber die gemischten Ehen enthalte ohnehin keine desinitive Bestimmung, sondern spreche bloß aus, daß der Staat die Ehen zwischen Christen

ev standitchan Emendatt ꝛch ein beson⸗ edoch, nach der staͤndischen Emendation, noch dure beso

vSig Gesetz naͤher bestimmt werden. Bis dahin habe die Be⸗ stimmung dieses §. also gar nicht zur Anwendung kommen koͤn⸗ nen. Der Ausschuß halte also dafuͤr, daß von dieser Bestimmung

nach der nunmehrigen Proposition der Staats⸗Regierung abzugehen sey. Eben so verhalte es sich mit dem Schlußsatze, welcher eine

wurde

und Israeliten nicht hindern wolle; die Form derselben sollte

8 8

Revision dieses Gesetzes auf den naͤchsten Landtag bestimm dieser schon in einigen Monaten bevorstehe, so werde nicht;

die Zeit vorhanden seyn, die Erfahrung hieruͤber spre lassen, so daß durch die Verspaͤtung des Gesetzes diese g mung ohnehin ihre Bedeutung verliere. sich demnach dafuͤr, daß beiden Auslassungen staͤndischer beizutreten und nur noch der Wunsch um baldige P ub

des Gesetzes in der vorgelegten Fassung auszusprechen Debatte fuͤr di

Die Kammer entschied sich nach laͤngerer nahme des Regierungs⸗Entwurfes.

Dresden, 9. August. Vorgestern traf Se. Durj regierende Herzog von Anhalt-⸗Koͤthen hier ein, stieg in de Pologne ab, und setzte heute Vormittag, unter dem eines Grafen v. Warmsdorf, die Reise nach Teplitz fort Iten d. ist auch der Kaiserl. Russische Botschafter am Oesterreichischen Hofe, Fuͤrst Tatitscheff, von Teplitz hier kommen, so wie an diesem Tage auch zwei Kaiserl. R. Couriere nach Oesterreich hier durchpassirten.

In der Sitzung der ersten Kammer vom lsten kamen Gesuche um Unterstuͤtzung zur Auswa nderung Amerika zur Berathung. Die Deputation hatte in ihreme lichen Gutachten, in dem sie sich zugleich im Allgemeina diesen Gegenstand verbreitet, der Kammer vorgeschlagen erfolgter Vereinigung mit der zweiten Kammer bei der z Regierung darauf anzutragen: daß sie die verschiedenen; lungs⸗ und Auswanderungs⸗ Vorschlaͤge und diesfallsigeng unter Beruͤcksichtigung aller Verhaͤltnisse pruͤfen lassen dem Ergebniß diejenigen Maßregeln ergreifen wolle, welcht⸗ zu Erreichung dieses wichtigen Zweckes als die angenn darstellen wuͤrden. Dr. Deutrich erklaͤrte sic einverstanden, uͤber diesen Gegenstand einen Antrag Staats⸗Regierung zu bringen, und ging darauf zu em terung uͤber die Frage uͤber, ob in Sachsen in der 8' Uebervoͤlkerung stattfinde, welche Auswanderungen noth und wuͤnschenswerth mache. Indem er darauf hinwies, Areal des Koͤnigreichs Sachsen, wenn es parcellirt wüͤrde, reiche, um thaͤtige und betriebsame Bewohner zu ernäaͤhren merkte er, daß daher Alles darauf ankomme, die Parerlteum bewirken. Diese koͤnne aber nur Sache des Staats An) Gemeinden seyn, und er sey deshalb der Meinung, aa em artiger Antrag an die Staats⸗Regierung gerichtt w. moͤge. In den Staͤdten dagegen koͤnnten durch Ueberladun Gewerbszweige leicht Ursachen zur Auswanderung em und was solche nahrungslose Personen betreffe, die, dem zur Last fallend, auswandern wollten, so stimme er doch daß der Staat, wenn er sie auch nicht mit Geldmmittel stuͤtzen koͤnne, sie doch mit gutem Rath Unterstuͤtze. Daß einige er sich mit der Deputation, einen Antrag darauf zu und denselben so zu fassen, daß die Regierung durch sach und zuverlaͤssige Personen uͤber diejenigen Gegenden in? wo es wahrscheinlich sey, daß Auswandernde durch Arte Fleiß ihr Fortkommen sinden koͤnnen, genaue Eroͤrterung stellen lassen und die Resultate den Auswandernden du Behoͤrden mittheilen moͤge. Nach einigen Aa gen anderer Abgeordneten nahm der Staats⸗Ministr Lindenau das Wort und bemerkte: Der jetzt vetzn Gegenstand sey von großer Wichtigkeit, da er eine stuntzn schaftliche Frage betreffe, deren Beantwortung in jede Hc einflußreich sey, und es koͤnne der Regierung nicht ande sehr erwuͤnscht seyn, die Ansichten und Antraͤge der 8 da uͤber zu vernehmen. Daß unter gewissen Bedengeccan Verhaͤltnissen die Auswanderung wohlthaͤtig, ja nothwem den koͤnne, lasse sich nicht verkennen; ob abevr eine solch wendigkeit fuͤr Sachsen vorhanden und ob eine unm Einwirkung der Staats⸗Regierung auf eine solche Maßn gemessen sey, moͤchte er bezweifeln, da in der physische der moralischen Welt das Gleichgewicht sich jederzeiter herstelle. Allerdings scheine in Sachsen ein Uebermaß vöͤlkerung vorhanden zu seyn, da nach den neuesten Zaͤhlun Seelen auf der Quadrat⸗Meile leben, waͤhrend fuͤr ganz

nur 15,0, und fuͤr die ganze Welt nur 2 bis 300 auf eine Buͤrgschaft gegen diesen Mißbrauch finden koͤnne. Der An⸗ Raum kaͤmen. Allein dessenungeachtet werde sich daraus trag des Ausschusses ging dahin, die Staats⸗Regierung um Abhuͤlfe, und, ohne in deren Entschließung eingreifen zu wollen, um Bestellung g ne 8 ließ die vorhandene Thatsache die Moͤglichkeit ihres Beisanmn

absolute Uebervoͤlkerung und auf eine absol te Nothme der Auswanderung noch keinesweges schließen lassen, dan

beweise. Durch eigenthuͤmliche Verhäͤltnisse beguͤnstigt, lel Schoͤnburgischen Rezeß⸗Herrschaften 7, 8, ja 90 90 ꝗMenn der Quadrat⸗Meile, ohne daß gerade da der Wunsch nach u⸗ rung vorherrschend geworden waͤre; etwas Aehnliches obern Rhein⸗Gegenden, im Umkreis von Duͤsseldorf, Ell Barmen vor. Die zahlreichsten Auswanderungen haͤttn gegen neuerdings in Schottland, Irland und den 9 den zwischen Frankfurt und Basel ereignet, wo dur die Bevoͤlkerung nicht uͤber 2 bis 3000 Seelen au drat⸗Meile betrage, und wo jene Erscheinung theils d sische Armuth, mehr aber noch durch politische Aufremg Mißbehagen veranlaßt worden zu seyn scheine. Hin zur Sprache gebrachten Parcellirung bemerkte der Reme was im Laufe der letzten Jahre vom Finanz⸗Minsfinm Parcellirung und Vertheilung des Grundbesitzes bereitsgesh habe die erfreulichsten Resultate gewaͤhrt; da, wo man ul Jahren nur Steine, Moos und Gestruͤpp erblickte, zeige sem Jahre die schoͤnste Aerndte, die das Bemuͤhen der fleisi reichlich zu belohnen verspreche. Auch wuͤrde nach einer ihm vom Herrn Finanz⸗Minister gemachten Mittheilung; Gebirge die Urbarmachung von versumpften Wiesen! boden in noch groͤßerem Umfange zu gleichem Zweck tigt. Schließlich sprach sich der Reoner durch mehreke dagegen aus, die Auswanderungen durch eine unmittel wirkung des Staats zu befoͤrdern. Hinsichtlich des Deutrich wegen Parcellirung gestellten Antrages fuͤgte der Minister von Zeschau noch eine Erklaͤrung hinzu, wcß Deutrich seinen Antrag, insoweit er sich darauf bezog ledigt ansah. Derselbe wuͤnschte nur in der an die “1 zu erlassenden Schrift die Erklaͤrung aufgenommen: mer habe sich uͤberzeugt, daß die Unterstuͤtzung zur Ae⸗ rung durch baares Geld oder Vorschuͤsse weder rathsam / Beruͤcksichtigung der Kraͤfte der Staats⸗Kasse moͤglich sie lich aber trage er darauf an, daß die Regierung uͤbe! Auswanderung fuͤr Saͤchsische Staats⸗Angehoͤrige lich geeigneten Gegenden nach Besinden Untersure stellen und die Resultate denjenigen, welche al wollten, durch ihre Behoͤrden mittheilen lassen moͤchte. der uͤber diesen Antrag erfolgenden Abstimmung wurde he Theil desselben von 28 gegen 1 Stimme, stimmig bejaht, und darauf von der Kammer besch Bezug auf die eingegangenen Gesuche um Unterstuͤtzung zul derung, in der aus den Berathungen hervorgehenden Amg Schrift an die Regierung zu erlassen. Man gelangte 298 dritten Gegenstand der heutigen Tagesordnung, nach

Der Ausschuß iesen Gegenstand oͤffentlich, die s

ons⸗Truppen aufgeboten und noch mehrere rdert.

indringenden, selbst uͤberlegenen n, und dadurch Zeit zu einer Diversion zu

on Basel⸗Landschaft von mehreren ührt worden. reiburg, 3. August.

Dechant gedichteter, die Gefuͤhle treuer Sprache schildernder Prolog eroͤffnete die Vorstellung, ren Beendigung man in der

f den Platz und besichtigten ein ten Infanterie⸗Regiments Erzherzog Rainer. Waͤhrend t die Kaiserin das neue,

ing seit dem Beginn der Reise J. Maj.

ggen Wurst⸗Kalesche; fuͤr

her Bahn gingen, wo sich

der zweite Waß

Heresienstadt, 6. August. (

übet die Vorfrage zu fasfen ist: ob die Verhandlungen

en Gesetz⸗Entwurf wegen der fleischlichen Vergehen in

icher oder geheimer Sitzung gepflogen werden sollen? Die

pecielle Discussion uͤber elnen Paragraphen dagegen in geheimer Sitzung vorzu⸗

er entschied sich endlich dahin, die allgemeine Berathung

7; zugleich aber die uͤber die Verhandlungen aufgenomme⸗ rotokolle drucken zu lassen. rrach, 3. August. G n machte die Stadt Basel mit i tande 1 sten Aufgebot der Landwehr und Artillerie, zusammen Nann, einen Ausfall auf Basel⸗Landschaft, der voͤllig miß⸗

(Karlsruher Zeitung.) Diesen rer Standes⸗Compagnie,

st. Ihr Verlust wird auf mehr als 100 Mann an Tod⸗

d Verwundeten angegeben; unter den Ersteren werden †: Oberst Landerer, Wieland, Mieg; unter den Verwun⸗ der Oberst Burkhart, so wie mehrere andere Offiziere. haseler Mannschaft hatte 10 Kanonen bei sich, wovon sie

üͤckzug zwei eingebuͤßt haben soll. In dem Dorfe Pratt⸗

de auf sie geschossen und dafuͤr dort mehrere Haͤuser tbrannt; da sie jedoch die Schanzen der Liestaler nicht

konnten, so wurden die Baseler beim Ruͤckzuge von meh⸗

Seiten angegriffen, wobei sie hauptsaͤchlich ihren Ver⸗ itten.

Die Schwyzer haben durch 600 Mann Kuͤßnacht lassen, dagegen hat nun die Tagsatzung 6000 Mann

ur Reserve Geruͤchten zufolge, haͤtte das Vn aul⸗ die Stadt eingeschlossen. Die Baseler Zeitung bemerkt: „Kuͤß⸗ Lage ist in mehreren Beziehungen guͤnstig genug, um Feind eine gute Zeit auf⸗ ewinnen, m wenigstens den Sieg theuer zu verkaufen. Von drei durch die Luzerner Graͤnze, den See und den Rigiberg ist es den Schwyzern nur zugaͤnglich von Immensee vder schmale Weg zwischen Berg und See leicht zu ver⸗ en ist; von Immensee geht es durch die hohle Gasse, es kein anderer Weg nach Kuͤßnacht, hier war Widerstand dr ein entschlossenes Voͤlkchen unter verstaͤndigen Fuͤhrern.“ er Freiburger Zeitung zufolge, waͤren die Insurgen⸗ Polnischen Offizieren

Der von Herrn Busch gegen das des Ober⸗Hofgerichts eingeschlagene Gnadenweg hat kei⸗ ffolg gehabt, als daß die 6 Monate Zuchthaus in 6 Mo⸗ orrectionshaus verwandelt wurden. Er ist bereits in das ionshaus nach Bruchsal abgefuͤhrt; auch hat man ihn r Liste der Rechts⸗Praktikanten er war Schrift-Ver⸗ ausgestrichen. In gleicher Weise hat das Ober⸗Hof⸗ auch den praktischen Arzt Kuͤchling von Kork wegen ats⸗Beleidigung in eine 6monatliche Correctionshaus⸗ verurtheilt.

Qe st envelch.

Nien, 6. August. Der Oesterreichische Beoba chter

Nachrichten aus Budweis vom 28. bis 31. Juli, wel⸗

gendes uͤber den Aufenthalt Ihrer Mafestaͤten in dieser mnelden: iten in der Haus⸗Kapelle der heiligen Messe bei, welche schof las. pgen die Buͤrger und Mitglieder der hiesigen Schuͤtzen⸗ ft mit fliegender Fahne und klingendem Spiel vor die hhe Residenz und luden Ihre Majfestaͤten zu dem von den⸗ Veranstalteten Schuͤtzen⸗Feste, welches an diesem Tage be⸗ Abends fuhren Ihre Majestaͤten in das Theater, wo eine

„Am 28sten um 9 Uhr fruͤh wohnten Ihre

Um 4 Uhr Nachmittags, nach aufgehobener

ng von Dilettanten gegeben wurde. Ein vom hiesigen

Unterthanen in

Schluß⸗Decoration das des Monarchen aufgestellt, von Genien umgeben, er⸗ Das hiesige Buͤrger⸗Militair stand zu beiden Seiten ters gereiht, und von dem gesammten Publikum wurde

er Begeisterung das Volkslied: „Gott erhalte Franz den

gesungen. Als Ihre Majestaͤten nach Hause fuhren, sie die ganze Stadt geschmackvoll erleuchtet; beson⸗ nahmen sich die Laubengaͤnge des Platzes mit dem in

tte desselben besindlichen Springbrunnen und das Bruͤk⸗

der nach Linz fuͤhrenden Eisenbahn aus. Am 29sten um

Norgens fuhren Ihre Majestaten von hier auf die sogenann⸗ enfelder bei Frauenberg, ungefaͤhr eine Wegstunde von s, wo das Regiment vac. O'Reilly Chevaulegers, und atterien bereits aufgestellt waren. nn selbe, worauf die Truppen einige Evolutionen ausfuͤhr⸗ d kamen Mittags um 1 Uhr nach Budweis zuruͤck. Nach

Ihre Majestaͤten be⸗

er Tafel gaben Se. Maj. der Kaiser von bis 5 ½ Uhr Um sechs Uhr gingen gingen Allerhoͤchstdieselben zu Bataillon des daselbst

Audienz gab, besuchten Ihre

sehr schoͤn gebaute Erzie⸗ us fuͤr Maͤdchen und das Buͤrgerspital, worauf sich J. Ihr Appartement zuruͤck begaben. Am 30sten war die um ersten Male dwarm. Allerhoͤchstdieselben fuhren, wie Tags vorher, um vach den Kornfeldern bei Frauenberg, wo das ganze In⸗ Negiment Erzherzog Rainer aufgestellt war, besichtigten läßen sodann Evolutionen ausfuͤhren und trafen um 11 der in Budweis ein. Um 11½ Uhr fuhren Ihre Ma⸗ ie Kaiserin nach der Domkirche, um diese zu besehen. im Diner befuhren Ihre Majestaͤt die Eisenbahn bis amme, wo das Musik⸗Corps der buͤrgerlichen Schuͤtzen Ut war. Da die Eisenbahn gerade vor der Wohnung Majestäͤten voruͤbergeht, so stiegen Allerhoͤchstdieselben eim Hausthore ein, wo die Generalitaͤt, der ganze Stab dem Offizier⸗Corps des Regiments vac. O Keeril⸗ Che⸗ is aufgestellt war. Ihre Majsestaͤten fuhren in einer so⸗ b den Fall einer kalten und un⸗ n Witterung war ein Wagen bereit. Binnen einer hal⸗ unde war das Terrain bis zum Damme und zuruͤck be⸗ worauf Se. Majestaͤt ausstiegen und zu Fuß bis zum das Salz⸗Magazin befindet. n begaben sich Ihre Majestaͤt in Ihr Appartement zu⸗

der Kaiser

Abends war die Stadt abermals glaͤnzend erleuchtet. „Juli verließen s. wo Allerhoͤchstdieselben uͤbernachteten, am 1sten d. M.

9 4

Ihre Mafestaͤten Budweis und sind uͤber

„4 Uhr Nachmittags im erwuͤnschtesten Wohlseyn in eingetroffen, und daselbst, unter dem Jubel des Volkes, Erlauchten Reisenden auf Ihrem ganzen Wege beglei⸗ reis⸗Amts⸗Gebaͤude abgestiegen.“ 1 Leipziger Zeitung.) Ge⸗ afen Se. Maj. der Kaiser Franz von Oesterreich hier ein und

morgen die Festung in Augenschein nehmen. Es sind hier und

88 v

1“”

(thal und einige Freiwillige Zvei Boten von Schwyz seyen gestern nach Unterwalden gereist,

8 11“

915

in der naͤchsten Umgegend ungefaͤhr 16,000 Mann Truppen aller Waffengattungen zu einer

Teplitz

er Heerschau zusammengezogen »Kaiser nicht kommen.

Schweiz. 8

Zuͤrich, 3. August. Die hiesige Zeitung meldet: „Allseitig wird die militairische Besetzung von Kuͤßnacht durch den Oberst Abyberg, der erklaͤrte, daß er die Tagsatzung in Zuͤ⸗ rich nicht anerkenne und somit auch keine in ihrem Namen er⸗ haltende Einsprache achten werde, fuͤr einen Landfriedens⸗ bruch erkannt, der nur zu wahrscheinlich der Vorbote von noch weiter um sich greifenden feindseligen Planen seyn duͤrfte. In der Tagsatzungs⸗Sitzung vom 1sten d. erklaͤrte, gegen die Ansich⸗ ten Zugs, Freyburg: Es sey nicht an der Zeit zu untersuchen, ob und wie meit das angezeigte Ereigniß einen offiziellen Cha⸗ rakter habe. Das Faktum spreche an und fuͤr sich, die Thatsache des Landfriedensbruchs liege vor Augen und uͤber die Absicht des⸗ selben koͤnne kein Zweifel obwalten, wenn man die Erklaͤrung des eidg. Obersten Abyberg naͤher ins Auge fasse. In dieser liege offen zu Tage, daß er sich als Generalb der an⸗ tinationalen Faction, die in Schwyz taget, betrachte. Derselbe sey im Anmarsche, das wisse man, und dieses Wissen soll der Tag⸗ satzung genuͤgen, ihre Pflicht zu erkennen und zu erfuͤllen. Es handle sich um die Existenz und die Unabhaͤngigkeit der Eidge⸗ nossenschaft; schon laͤngst G die uns gegenuͤber stehende Fac⸗ tion nichts weniger, als eine fremde Dazwischenkunft beabsich⸗ tigt; darum habe Abyberg in seiner Eigenschaft als Abgeordne⸗ ter des innern Landes Schwyz zu der voriges Jahr in Zug von der Tagsatzung angeordneten Vermittlungs⸗Konferenz ihm, dem Gesandten von Freiburg, als Tagsatzungs⸗Kommittirten, unum⸗ wunden geaͤußert: daß, wenn den Wuͤnschen von Inner⸗Schwyz nicht entsprochen werde, dasselbe schon anderswo Huͤlfe finden werde. Die Tagsatzung solle einmal zeigen, daß sie noch der Achtung des Schweizer⸗Volks wuͤrdig sey, und diese koͤnne sie nur verdienen durch kraͤftige Maßnahmen gegen die Rotte, die sich vermessen, den Landfrieden auf so empoͤrende Weise zu brechen. Die Gesandtschaft erklaͤrt sich bereit, zu allen Entschluͤssen zu stimmen, die geeignet seyn sollten, den gestoͤrten Frieden um jeden Preis herzustellen; je kraͤftiger und schneller die Maßregeln in Anwendung kom⸗ men, desto besser willkommen werden sie Freunden der Freiheit und der Unabhaͤngigkeit seyn. In diesem Sinne sprechen sich die meisten Gesandtschaften aus. Auch die gestrige Sitzung war ausschließlich den Ereignissen im Kanton Schwyz und dem dort vorgefallenen Landfriedensbruch gewidmet. Meh⸗ rere auf denselben und die in der Eidgenossenschaft deswegen statthabende Bewaffnung Bezug habende Dokumente wurden verlesen. Zuschrift des Standes Aargau, in welcher die An⸗

worden.

Nach ird

zeige enthalten, daß dieser Stand bereits das ganze Kontin—

gent einberufen habe. Zuschrift des Standes Luzern. Sie druͤckt ihre Freude uͤber die Beschluͤsse der Tagsatzung von gestern aus und empfiehlt kraͤftiges Handeln. Im Kanton Luzern herr⸗ sche unter dem Militair der beste Geist, auch seyen mehrere Hundert Freiwillige aus dem Kanton in der Stadt eingetroffen. In Kuͤßnacht seyen neuerdings 50 Mann aus dem Mutta⸗ von Uri und Schwyoz angekommen. um wo moͤglich in diesem Stand ein Truppen⸗Aufgebot zu ver⸗ anlassen. Die Luzernische Regierung habe eine Proclamation an das Volk erlassen. Anzeige des Praͤsidiums, daß der voroͤrtliche Staats⸗Rath ein Schreiben an Schwyz erlassen, in welchem ernst die Loslassung der in Kuͤßnacht Verhafteten, namentlich des Landammans Stuzzer, verlangt wird, so wie Sicherheit der Personen und des Eigenthums in jener Gegend. Vorlesung eines von Schwyz in großer Anzahl verbreiteten Flugblattes, in welchem der siegreiche Einzug der Insurgirten in Kuͤßnacht pomphaft erzaͤhlt wird. Huͤlfe von Uri und Unterwalden sey bereit. Das Corps in Kuͤßnacht sey bereits 1000 Mann stark und gegen Noten der Tagsatzung und Bajonette geruͤstet Die Tagsatzung beschloß, folgende Proclamation an das Schwei⸗

zerische Volk zu erlassen:

„„„Die eidgenoͤssische Tagsatzung an das Schweize⸗ visch1 Eidgenossen! Eimn Zusammentritt von Ab⸗ geordneten aller Kantone war veranstaltet, um die unseligen Entzweiungen in den Kantonen Sch wyz und Basel endlich auf eine freundliche Weise zu beenden. Der Vorort hatte die Bo⸗ ten sämmtlicher Staͤnde dazu einbverufen. Selbst Schwyz, selbst Basel, hatten verheißen, davei zu erscheinen. Run, am Vorabend dieser zur Versoͤhnung bestimmten Vers⸗ mmlung, vermemmt die eid⸗ genoͤssische Tagsatzung, daß durch Schwyz inneres Land peoͤtzlich der be- gewaltsam gebrochen sey. Ein Haufe Bewaffneter aus dem Bezirke Schwyz, unter Anfuͤhrung und Leitung eines der er— sten Landes⸗Beamten dieses Kanton Theils, ruͤckte nach Kuͤßnacht und besetzte den Bezirk. Die Gegenvorstellungen und Einwendun gen eines berbeigeeilten Abgeordneten aus dem Nachbar⸗Kanton Lu⸗ zern wurden nicht geachtet; die Erinnerang an Beschluͤsse der Tag⸗ satzung ward mit der Erkl. rung erwiedert: „Die Ta satzung er⸗ kenne man nicht!“ Der Landfriede ist also gebrochen, die Beschluͤsse der obersten Bundes⸗Behoͤrde sind mit Fuͤßen getreten worden! Ein freier und selbststaͤndiger Landestheil derSchweiz,dessen Ningen nach glei chen Rechten und dessen Ansharren die Eidgenossen mit Theilnahmee rfuͤllt, ward mit bewaffneter Macht uͤberzogen. Der Tagsatzung hoͤchste und erste Pflicht aber ist die Aufrechthaltung von Ruhe und Ord⸗ nung im Umfange des ganzen Schweizer⸗Gebiets, und unverkuͤm⸗ merte Handhabung des Landfriedens. Sie ist Gebot fuͤr sie, (Febot des Pundes vom Fahre 1815. Die Tagsatzung will diese Pflicht erfuͤllen und hat die erforderlichen, bundesgemaͤßen Mittel ergrif⸗ fen. Eine ansehnliche Zahl Truppen der Kantone ist zu den Waf⸗ fen gerufen worden, die freien Buͤrger des aͤußern Landes Schwyz in ihren Rechten zu schuͤtzen, die Frevler zuruͤckzuweisen und jeder weiteren Stoͤrung mit Kraft zu begegnen. Eidgenossen! Schwei⸗ zerische Wehrmaͤnner! Die Tagsatzung zaͤhlt auf Euch! Ihr werdet ihr Zutrauen rechtfertigen, Ihr werdet dem Rufe folgen, den das gekraͤnkte Vaterland, die verletzte Ordnung an Euch stellt! Ihr versammelt Euch im Namen und unter der Fahne je⸗ ner gesetzlichen Freiheit, die seit Jahehunderten das hoͤchste Ziel Schweizerischer Bestrebungen war, und welche in juͤngster Zeit durch das Volk und fuͤr das Volk manche neue Gewaͤbrschaft erhalten hat. Ihr tretet in Reihe und Glied fuͤr dieses heilige Eigenthum; ohne allgemeine Ruhe im Innern kaun es nicht bestehen. So wah⸗ ret und schuͤtzet dieses unzaͤhlbare Gute mit Eifer und Treue! Eidgenossen! die Tagsatzung wacht uüͤlber Euch; ihre Sorge fuͤr ge⸗ meinsames Wohl, Eure Entschlossenheit und Mannszucht werden vor dem In- und Ausland Zeugniß ablegen: Das Schweizer⸗Volk und seine Behoͤrden wollen im Vaterlande Frieden und Ordnung. Gegeben in Zuͤrich, den 2. August 1833. Die eidgenoͤssische Tag⸗ satzung: in deren Namen, der Amts Buͤrgermeister des Vorortes Zuͤrich, Praͤsident derselben: Johann Jakob Heß. Der eidge⸗ noͤssische Kanzler: Amrhyn.“

Gestern Morgen hat der Regierungs⸗Rath beschlossen, daß, wegen dem Landfriedensbruch von Seiten des alten Landes Schwyz, die auf den 5. August nach Zuͤrich angesagte Vermit⸗ telungs⸗Konferenz fuͤr Schwyz und Basel soll verschoben wer⸗ den. Eben derselbe hat zu einem Befehlshaber der nach Lu— zern und Kuͤßnacht bestimmten Division den Herrn Oberst Bon⸗ temps ernannt, unter ihm stehen die Brigadiers Hauser und

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—— —.

Fuͤr die Division in der March Oberst Forrer figadiers die Herren Oberst von Donats hre Lust ist es, zu sehen, wie die Milizen von Zuͤrich auf die in der Nacht erhaltene Nachricht heute 4000 Mann stark, eingeruͤckt sind; auch das gestern schon versammelt und die Bern ist ohne Zweifel auch schon unter den gung und

bezeichnet, und als Bi und Braͤndli.

zu Mittag jubelnd Kontingent von Aargau wurde Macht des Kantons Waffen; 12,000 Nal so viel marschfertig. bleiben und sich der ihm er durch seine Energie wuͤr

Die Baseler Z Kuͤßnacht vom 1. ohne Allar

Mann sind morgen schon in Bewe Der Vorort wird nicht zuruͤck⸗ theilten Vollmachten vor der Nation dig zeigen. eitung meldet aus dem Hauptquartier August Morgens 4 Uhr: mschlag voruͤbergegangen. das ganze Schwyzer Gebiet bis an die Bis jetzt kein Anzeichen einer sind voll Diensteifer, jeden Au der Befehl ergeht. und die Zahl vermehrr sich immer. Unterwaldner Auszuͤge schlagfertig eilen. Der Landsturm aus beiden Es regnet. Noten und Sendun Wir werden unsere Stel nen wie gegen Waffen.“ In der Baseler Zeitung heißt es ferner: dem erfolgten Einruͤcken des Obersten wurde bemerkt, daß zwei Schiffe im L Mannschaft im Aussteigen begr willige Schuͤtzen von Luzern. zuruͤckzuziehen oder eilig ihre Schiffe auf Schwyzerischem Gebiet, der aber die und eiligen Ruͤckzug zur Folge hatte, wor

„Die Nacht ist Unsere Vorposten hatten Luzerner Graͤnze besetzt. Unsere Truppen genblick bereit, zu schlagen, wenn Bereits sind wir uͤber 1000 Mann

Schon sind die Urner und geruͤstet, uns zur Huͤlfe zu Laͤndern ist zum Aufbruch fer⸗ r mit diplomatischen

Feindseligkeit.

r werden es wohl e gen, als mit Bajonetten lung behaupten gegen eitle Protestatio⸗

„Gleich nach

Abyberg in Kuͤßnacht

anden und ihre bewaffnete

iffen war; es waren etwa 60 frei⸗

Auf die Aufforderung, sich sofort

einen Angriff zu gewaͤrtigen, bestiegen diese

und machten einen zweiten Landungs⸗Ver gleiche Aufforderung auf sie denn bei dem eggen landeten, und sich darauf beschraͤnk⸗ ten, Wachen aufzustellen und Patrouillen au das Schwyzerische Gebiet nicht betraten. Stutzer wurde nach Schwyz gefangen bewacht.“

Die Rhein- und 2 Schreiben aus Basel vom wurde Generalmarsch geschlagen, die Stad tingents⸗- und Landwehr⸗Mannsch Haubitzen zum St. Alban⸗Tho Eine Stunde vor der das Gefecht, das aber fuͤr da sie sich mit eiligst zuruͤckziehen mußten. ven Artillerie⸗Obersten Wie lerie, welche ihren Tod

Luzernschen Dorfe N szusenden, die aber Der Landamman abgefuͤhrt und dort streng

Nain⸗Zeitung enthaͤlt folgendes „Heute um 4 Uhr t⸗Garnison, die Kon⸗ aft zog mit 10 Kanonen und r hinaus gegen die Landschaͤft⸗ Stadt begann mit großer Heftigkeir die Staͤdter sehr ungluͤcklich Todten und Verwundeten Wir bedauern den Verlust des bra— land, so wie des Obersten der Kaval— fanden; auch der Oberst unserer Garni⸗ son wurde verwundet. Sie koͤnnen danach unsern großen Ver⸗ lust ermessen. Man befuͤrchtet eine Belagerung der Stadt.“

In der von der hiesigen Regierung er⸗ ztes unter Anderem: „Diese G die gewaltsame Besetzung Kuͤßnachts), verbunden mit der daß nebst den in Kuͤßnacht lagern groͤßere Anzahl in

3ten August:

Verlust von vielen

Lu zer t) 2. lassenen Proclamation heif ewaltthat den Truppen noch eine weit inneres Land aufgebo⸗ Ueberzeugung, acht und der Umsturz des

der Dinge, Planen durch erzwungen

dem Kanton Schwyz ten und zusammengezogen werde, gewaͤhren die daß nicht nur die Besetzung von Kuͤßn verfassungsmaͤßigen Zustandes sondern die Erreichung von weiter aussehenden von gewaltsamen Maßregeln

dort bestandenen

Anwendung

4“ 1b Gestern wurde hier d der Koͤnigin glaͤnzend gefeiert.

Aus Palermo wird unterm 1ten d. M das Fest der heiligen Rosalie, welches fuͤnfd in diesem Jahre durch unfr gestoͤrt worden ist.

Der Tunesische Oberst Selim N— der Brigg „der Hirsch“ Beys von Tunis hier angekomm Audienz beim Koͤnige, hielt: „Sire, der Pase ausdruͤcklich hierher gesandt, um Ew. gen loyaler und bestaͤndiger Freundse bekraͤftigen, die er nie zu stoͤren beab recht zu erhalten sich auf alle Dieselben Gesinnungen gedruͤckt, das ich Ew. N den bin. Sire, ich schaͤtze mich gluͤck Auftrage auserwaͤhlt und zugleich da Gesinnungen meines Gebieters tigen Fuͤrsten zu seyn.“

Genua, Paulucci, kam gestern hie

Neapel, 25. Juli. as Namensfest geschrieben, daß 1 zu dauern pflegt, eundliche und rauhe Witterung sehr

der vor Kurzem auf natischen Auftrage des en ist, hatte am 2 sten d. eine in welcher er an diesen folgende Anrede mein Gebieter, hat mich Majestaͤt seine Gesinnun⸗ zusprechen und zu sichtigte und fuͤr immer gelegen seyn lassen wird. sind in diesem Schreiben des D uͤberreichen beauftragt wor⸗ lich, zu diesem ehrenvollen s Organ der au gegen die N

mit einem diplon

ha von Tunis, me chaft aus Weise an

sKajestaͤt zu

an der aufrichtigsten ajestaͤt eines so maͤch⸗

Unser neuer Gouverneur, Mar ran und empfing heute den gir⸗Behoͤrden.

Berlin, 11. Aug.

Geburts⸗Fest Sr. Maj. des dortigen Garnison, so wie durch chem Maͤnner aus allen Staͤnden Thei ehrten Monarchen aus vollem. Auch der Armen wurde an di 50 von ihnen wurden Mittags in de Schul⸗Lokale bewirthet.

Zu Pleß in wig zu Anhalt⸗Koͤth zendes Diner von von Horn, Com ments, wovon eine Eskadron rere andere Militair⸗Personen, Fuͤrstenthums, die Civil⸗ beider Konfessionen einge lebten die Tafelrunde und Donner des Geschuͤtzes Se. Maj. des Koͤnigs ausb Viertelmeile entfernten schmackvoll verzierten Fuͤ staltet, zu welchem jedem des, der Zutritt gestatte

In Reinerz ver Salon zu einem Festmah die Gesundheit zur Kur in Re an der Feier des

In Straßburg in Westprer Koͤnigs durch eine tmahl begangen, an wet um den ver⸗ zu bringen ind gedacht, und em festlich geschmuͤckten

Parade der

en Theil nahmen, Herzen ein Lebehoch freundlich

esem Tage

Oberschlesien gab der r hen Pleß auf seinem dasie 70 Couverts, zu welch nandeur des zweiten Se

egierende Fuͤrst Lud⸗ gen Schlosse ein glaͤn em außer dem Obet hlesischen Uhlan Barnison liegt, meh⸗ Herren Staͤnde des und die Geistlichen e und Frohsinn be⸗ e ein, als unter dem

22 4 nen⸗Regi⸗

. so wie die Beamten des Ortes laden waren. aut stimmten A Durchlaucht den T Abends hatte

. der Fuͤrst in der eine mit Laub⸗

und Blumengewinden Fasanerie einen Ball nterschied des Stan⸗

Gesitteten, ohne U

sammelten die Kurgaͤ⸗ stmahle, bei wel 1 des hochverehrten Lat z anwesende Dame Tages Theil nehmen

ste sich im Bade⸗ chem der Graf zu 2 esvaters ausbrachte. um auch d

b die Armen zu lassen, die

selben fest⸗