1833 / 230 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

auf Bordello, indem sie Serralves links liegen ließ.

war zuerst langsam, weil die Wege fuͤr die Artillerie und Kavallerie fast gunz unbrauchbar waren, aber bald wurden die feindlichen Vor⸗ posten nach allen Richtungen zuruͤckgetrieben. Die Kavallerie, wel⸗ che auf einem hoͤchst unguͤnstigen Boden agiren mußte, zeigte dessen⸗ ungeachtet große Ordnung und Entschlossenheit. Das Infantcrie⸗ Regiment de Cascaes nahm die Redoute von Pastelliero, wel⸗ che dreimal genommen und wiedergenommen wurde. Unsere Truppen, die Vortheile des Bodens benutzend, aber von den feindlichen Batterieen bestaͤndig belaͤstigt, behaupteten ihre Stel⸗ lung, bis Larochejacquelein verwundet wurde, worauf sie sich in bester Ordnung innerhalb unserer Linie zuruͤckzogen. Die dritte Kolonne unter General Pantaleon richtete ihren Marsch Sie trieb die

feindlichen Vorposten nach dem Dorfe zuruͤck. Ein Theil der Ko⸗

lonne wendete sich links, um uͤber den Fluß zu gehen, der andere

rechts gerade auf das Dorf zu. Der Feind hatte alle Haͤuser besetzt

unsd wuͤrde durch sein Kreuzfeuer jeden Versuch, das Dorf zu neh⸗

men, hoͤchst verderblich suͤruns gemacht haben. Artillerie war nothwendig, aber der Zustand der Wege machte die Heranbringung derselben unmoͤg⸗

lich. Das Zte Lissaboner Regiment, unter den Befehlen des Obersten Da⸗ schastel, behauptete jedoch seine Stellung, obgleich es nicht im Stande war,

den Feind

aus dem Dorfe zu vertreiben. Die kleine Kolonne,

welche sich links gewendet hatte, begegnete ebenfalls vielen Schwie⸗

und durch einen kleinen Vortheil des

Nichtsdestoweniger aber trieb sie den Feind vor sich her,

rigkeiten. ¹ Terrains wurde sie in den

Stand gesetzt, ihre Stellung zu behaupten, bis man sich von allen

Schwierigkeiten gehoͤrig unterrichtet hatte, worauf der Ruͤckzug be⸗

fohlen wuͤrde. Eine Stunde nach dem Angriff auf der rechten Linie

marschirte der Oberst Ricardo mit seiner Kolonne nach der Quinta da China, welches der aͤußerste Punkt auf der rechten Secite der feindlichen Linie ist. Die Hetails dieses Angriffes sind bis jetzt noch

nicht bekannt, ich kann dem Koͤnige daher nur melden, daß Oberst

Ricardo seine Befehle ausgefuͤhrt hat, und daß er sich zuletzt der

allgemein ruͤckgaͤngigen Bewegung anschließen konnte, ohne von

em Feinde gedraͤngt zu werden.“ b 8 Am Schlusse dieses Berichts werden alle die Offiziere nam⸗

haft gemacht, die sich besonders ausgezeichnet haben, und der

Tapferke

1e

2 chter.)

it saͤmmtlicher Truppen große Lobspruͤche ertheilt Konstantinopel, 25. Juli. (Oesterreichischer Beo

„Tschesme“ die Bai von Bujukdere verlassen, um sich nach Odessa zu begeben*). Am 14ten ist Freiherr von Ruͤckmann, Kaiserlich Russischer Geschaͤftstraͤger in Griechenland, auf der

Fregatte „Anna“ hier eingetroffen. 1

An demselben Tage, an welchem Graf Orloff diese Haupt⸗

stadt verließ, wurden dem Kaiserl. Russischen Gesandten Herrn

Butenieff drei in Brillanten gefaßte Portraits des Großherrn uͤbergeben, von welchen das kostbarste fuͤr den Grafen Orloff und die zwei anderen fuͤr den General Murawieff und den Vice⸗Ad⸗ miral Lasareff bestimmt sind. Dieselben hatten nicht fruͤher voll⸗ endet werden koͤnnen, und wurden daher dem Herrn von Bu⸗ tenieff mit der Bitte zugestellt, sie an ihre Bestimmung zu be⸗ foͤrdern.

b Am 14ten d. M. brach im K. K. Gesandtschafts⸗Hotel, zu Bujukdere Feuer aus. Es hatte sich naͤmlich durch einen Riß, der im Backofen entstanden war, das Feuer den nebenan liegen⸗ den Balken mitgetheilt, und dies haͤtte allerdings bei staͤrkerem Winde gefaͤhrlich werden koͤnnen. Indessen die schnelle Huͤlfe, die von allen Seiten und namentlich durch die Matrosen der vor Bujukdere geankerten Russischen Fregatte „Anna“ geleistet wurde, und die herrschende Windstille bewirkten, daß dem Fort⸗ schreiten des Feuers schnell vorgebeugt werden konnte.

Am 18ten lief das Englische Linienschiff „Malabar“ in den Hafen von Konstantinopel ein und brachte zwanzig aus Erz ge⸗ gossene Kanonen, welche Se. Majestaͤt der Koͤnig von Großbri⸗ tanien als Geschenk fuͤr Se. Hoheit den Sultan bestimmt hat, mit. Diese Kanonen, welche ungemein schoͤn gearbeitet sind, sol⸗ len auf der Serail⸗Spitze in der Naͤhe des alten Großherrlichen Palastes aufgestellt werden. 1u“ 8

Am 20sten d. M. kamen auf einem Englischen Dampfschiffe der Koͤnigl. Groͤßbritanische Vice⸗Admiral Malcolm und der Kaiserl. Russische Vice⸗Admiral Ricord in dieser Hauptstadt an. Die Russische Fregatte „Fuͤrstin Lowicz“, auf welcher Letzterer die Reise hierher angetreten hatte, konnte, widriger Winde hal⸗ ber, erst am 23ͤsten in den Bosporus einlaufen. Der Admiral Malcolm ist bereits am 24sten wieder nach den Dardanellen zu⸗ ruͤckgekehrt. 1

Am ’üsten ist die Franzoͤsische Fregatte „Galathee“, an deren Bord der Admiral Roussin hier angekommen war, nach dem Meere von Marmora abgesegelt.

Das neueste Blatt der Tuͤrkischen Zeitung enthaͤlt uͤber die letzte Revue in Chunkiar⸗Iskelessi“*) folgenden Artikel: „Da die Zeit des Aufbruches der am Bosporus in Chunkiar⸗Iskelessi sta⸗ tionirten Russischen Truppen heranruͤckt, und Sr. Hoheit zu Ehren fuͤr den Sonnabend, 29. Juni, ein Manoͤver in Feuer veranstaltet worden war, begab sich am besagten Tage der Sul⸗ tan in Begleitung des Kapudan⸗Pascha und der Offiziere und Secretaire seines Serails, Risa Efendi, Ali Bey, Izzet Aga, Muftchar Said Bey, Vassaf Efendi, Abdi Bey und Said Efendi, endlich einiger andern Serail⸗Beamten, am Bord seines Dampfschiffes dahin, um das Manoͤver zu besehen und die Kaiserl. Russischen Herren Generale mit seiner hohen Gegenwart zu be⸗ ehren. Der Seraskier⸗Pascha, der Muschir der Großherrlichen Garde, Ahmed Fewzi Pascha, der Artillerie⸗Kommandant Halil Ri⸗ faat Pascha, der Kigja der Großherrlichen Schatzkammer, Bekir Efen⸗ di, und der Kiaja Bey Efendi, der Ferik der Großherrlichen Garde, Ahmed Fethi Pascha, so wie der Brigade⸗General der regulai⸗ ren Truppen, Mehmed Pascha, hatten sich bereits auf ihren ei⸗ genen Schiffen dahin begeben; der Reis⸗Efendi hatte sich wegen einer Unpaͤßlichkeit entschuldigen lassen. Da der Großherr hierbei die besonderen Ruͤcksichten, die er fuͤr seine Europaͤischen

Gaͤste hegt, an den Tag zu legen beabsichtigte und zugleich auch die Gesandten der großen Hoͤfe an diesen Merkmalen der Aus⸗ zeichnung Theil nehmen lassen wollte, so geruhte Se. Hoheit, am vorhergehenden Tage die Herren Botschafter und Gesandten von Oesterreich, Frankreich, England und Preußen zu diesem Mandoͤver einladen zu lassen, welcher Einladung gemäͤß die ge⸗ nannten Revpraͤsentanten sich ebenfalls in Chunkiar⸗Iskelessi einfanden. Bei der Ankunft des Großherrn begaben sich die Generale Graf Orloff und Murawieff, der Ad⸗ miral Lasareff, der Russische Gesandte Herr von Bute⸗ nieff, die uͤbrigen Generale und so wie die Ge⸗ sandten der großen Hoͤfe, an den Landungsplatz, um da⸗ selbst Se. Hoheit zu bewillkommnen. Der Sultan geruhte, an Jeden einige verbindliche Worte zu richten, bestieg sodann das

*) Dem gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung zufolge, war er

1 bereits in St. Peterspurg eingetroffen. am vger den Art. Rußland in Nr. 211 und den ürt. Tür⸗

1u in Rr. Z15 der Staats⸗geitung.

Seraskier⸗Pascha zu Emirghian das Abendmahl einzunehmen,

ten⸗Minister lud. Nach geendigter Mahlzeit und verrichtetem

b⸗ Der Kaiserlich Russische außerordentliche Botschafter, Graf Orloff, hat am 13ten d. M. am Bord des Linienschiffes

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Pferd, welches fuͤr ihn bereit stand, und hielt Heerschau uͤber die auf der schoͤnen Wiese vor der Papier⸗Fabrik in Reih und Glied aufgestellten Russischen Truppen, welche Se. Hoheit mit dem wiederholten Hurrah⸗Ruf begruͤßten. Darauf begab sich der Sultan auf eine, jene Wiese dominirende Anhoͤhe, wo fuͤr ihn ein Zelt zur Besichtigung des Manoͤvers errichtet worden war, und ergoͤtzte sich am Anblicke der in Feuer exercirenden Bataillone und ihrer Evolutionen. Die dazu bestimmten zwei Infanterie⸗Bataillone zeichneten sich bei den militairischen Bewe⸗ gungen, die sie ausfuͤhrten, durch besondere Proͤcision und Ge⸗ schicklichkeit aus, so daß Se. Hoh. Ihr Allerhoͤchstes Wohlgefallen und Ihre volle Zufriedenheit zu erkennen zu geben geruhten. Diese Fertig⸗ keit und Gewandtheit wurde auch von allen daselbst befindlichen Tuͤr⸗ kischen Brigade⸗Generalen, Obersten und Offizieren anerkannt und gelobt. Waͤhrend der Sultan im genannten Zelte verweilte, geruhte er die Herren Generale und Minister durch Beweise sei⸗ ner Huld zu beehren, richtete an jeden Einzelnen die wohlwol⸗ lendsten und herablassendsten Worte und sprach sich uͤber den Wunsch aus, mit ihren resp. Monarchen die freundschaftlichsten Verhaͤltnisse zu unterhalten. Sodann hielt er nach militairischem Gebrauche Musterung uͤber die nach dem Lager zuruͤckkehrenden Truppen, und nachdem er eine Weile sich in einem daselbst be— findlichen Großherrlichen Lustschlosse aufgehalten hatte, verfuͤgte er sich bis an den Landungs⸗Platz, wohin Graf Orloff und alle uͤbrige Generale, Gesandten und Offtziere denselben begleiteten. Die vor Chunkiar⸗Iskelessi geankerten Russischen Schiffe und die Franzoͤsi⸗ sche und Englische Fregatte flaggten und begruͤßten Se. Hoheit beim Kommen und Gehen mit Loͤsung von 21 Kanonenschuͤssen und dem uͤblichen Hurrah⸗Rufe. Der Großherr verfuͤgte sich wieder auf sein Dampfschiff und aͤußerte den Wunsch, im Lustschlosse des

u welchem er auch die ihn begleitenden Wuͤrdentraͤger und Pfor⸗ 9) G 2*

Abendgebete begab sich Se. Hoheit am Bord Ihres Dampf⸗ schiffes in Ihr Schloß zu Stawros zuruͤck und die vorgenann⸗ ten Großen des Reiches verfuͤgten sich ebenfalls in ihre Woh⸗ nungen. . Konstantinopel, 25. Juli. (Schlesische Zeitung.) Vor einigen Tagen hat die Regierung neue Muͤnzsorten emit⸗ tirt, welche im Verhaͤltniß ihres inneren Gehaltes zu ihrem Nennwerthe die seit einigen Jahren ausgegebenen schlechten Muͤn⸗ zen bei weitem uͤberwiegen. Man spricht davon, daß alle diese seit geraumer Zeit emittirten Muͤnzen eingezogen und gegen gehaltvol⸗ lere ihrem Nennwerthe entsprechende Muͤnzen umgetauscht werden sollen. Freilich begreift man kaum, wie dieses bei dem zerruͤtteten Fi⸗ nanz⸗Zustande der Tuͤrkischen Regierung moͤglich ist, indessen duͤrfte die Fama bei dieser Frage wohl auch zu weit gegangen seyn, da schon die Emission der neuesten Muͤnzen den Beweis liefert, daß die Noth der Pforte keinesweges so gar groß seyn kann. Der Cours des Tuͤrkischen Geldes hat sich dadurch ansehnlich gehoben, wir notiren gegenwärtig den Gulden Conventions⸗ Muͤnze mit 384 bis 390 Para (bekanntlich war der Cours in den letzten kritischen Zeiten bis auf 420 Para pr. 1 Gulden zu⸗ ruͤckgegangen). Die Hauptstadt genießt der tiefsten Ruhe, und Handel wie Gewerbe scheinen von Neuem aufleben zu wollen.

8

1öö 1—

Berlin, 18. Aug. Aus Koͤnigsberg in Pr. schreibt man: . on Sti5 9 28₰ b Nozpfs W v Nor- 1 „In den Staͤdten des Regierungs⸗Bezirks Marienwerder, wo die Staͤdte⸗Ordnung vom 19. Nov. 1808 noch nicht eingefuͤhrt war, wer⸗

den die Vorbereitungen zu deren Einfüuhrung cifrig betrieben, und namentlich wird mit letzterer in Kulm, Briesen, Vands⸗ burg u. a. O. binnen Kurzem vorgeschritten werden. Was den Handels⸗Verkehr betrifft, so hat sich derselbe weder in dem hiesi⸗ gen, noch in dem Regierungs⸗Bezirk Marienwerder gehoben, in⸗ dem vom Auslande, woselbst die Korn-⸗Preise bedeutend hoͤher stehen, gar kein Getraide und nur wenig Holz eingefuͤhrt wurde, der Ausfuhr⸗Handel aber im Juli fast gaͤnzlich danieder lag. Die Schifffahrt auf der Weichsel war daher wenig belebt, wozu wohl auch noch der auffallend niedrige Wasserstand beigetragen haben mag, der, wie aus Graudenz gemeldet wird, im vorigen Monat nur etwa Fuß betrug. Bei Thorn passirten 19 Schiffs⸗Gefaͤße aufwaͤrts und 91 Strom abwaͤrts, die theils leer, theils befrachtet waren. An Getraide wurden von Graudenz, Kulm und Schwetz 110 Last Weizen und 100 Last Roggen nach Danzig verschifft. Bei weitem guͤnstiger gestaltete sich der Woll⸗Absatz. Es ist noch immer eine so be⸗ deutende Nachfrage nach Wolle Seitens der Danziger und aus⸗ waͤrtiger Kaufleute, daß die meisten Schaͤferei⸗Besitzer schon jetzt die Wolle der kuͤnftigen Schur mit 20 Procent Gewinn gegen die fruͤheren Preise verkauft haben. Die milde und theil— weise von fruchtbarem Regen begleitete Witterung, welche waͤh⸗ rend des vorigen Monats im Marienwerderschen herrschte, hat die fruͤhern Besorgnisse ruͤcksichtlich des Winter⸗Getraides gaͤnzlich geho⸗ ben, und man kann jetzt einer ergiebigen Aerndte um so zuversichtli⸗ cher entgegen sehen, als die uͤberall reichlich angesetzten Fruͤchte, in Folge der guͤnstigen Witterung, vollstaäͤndig ausgewachsen zur Reife gelangt sind. Nicht minder guͤnstigen Erfolg verspricht das Sommer⸗ Getraide, denn die Sommerfruͤchte, besonders die spaͤter gesaͤe⸗ ten, haben meistens volle und große Aehren angesetzt. Was endlich die Heu⸗Aerndte anbetrifft, so hat der durch anhaltende Waͤrme und abwechselnden Regen ungemein beguͤnstigte Gras⸗ wuchs die Erwartungen des Landmannes fast uͤbertroffen. Das Heu ist gesund, kraͤftig und trocken eingebracht worden.“

Auf der Koͤnigl. Universität zu Breslau befanden sich in dem Sommer-⸗Semester 1833, 941 Studirende und außer diesen noch 70 nicht immatrikulirte, aber zum Hoͤren der Vor⸗ lesungen berechtigte junge Leute. Unter den Ersteren waren 220 evangelische Theologen, 243 katholische Theologen, 263 Juristen, 106 Mediziner und 109 Philosophen, Philologen und Kame⸗ ralisten.

Im Jahre 1831 hatte Schlesien, bei einer Zahl von 2,464,414 Einwohnern, 3,540 Elementar⸗Schulen und 384,649 Schulkinder, worunter 190,576 Knaben und 194,073 Maͤdchen.

Aus Brieg wird nachtraͤglich die am 17ten v. M. da⸗ selbst stattgehabte Amts-Jubelfeier des Polizei⸗Rathsherrn Schmeling, dem des Koͤnigs Majestaͤt bei dieser Gelegenheit den Rothen Adler⸗Orden 4ter Klasse zu ertheilen geruht haben, ge— meldet.

In Reichenbach in Schlesien wurde an den Tagen des 5., 6. und 7. August ein großes Mustkfest gefeiert, welches den von nah und fern herbeigestroͤmten zahlreichen Freunden der Tonkunst einen hohen Genuß gewaͤhrte. Das Fest schloß am 7. mit einem Festmahle in einem oͤffentlichen Garten, dem etwa 250 Personen beiwohnten, und bei welchem zugleich dem Stifter des Gesang⸗Vereins in Schlesien, Herrn Hiensch, der als Se⸗ minar⸗Direktor nach Potsdam versetzt worden ist und in seiner bisherigen Stelle den Kantor Siegert zum Nachfolger erhaͤlt,

291

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besindlichen Truppen zu durchreiten.

der Dank der Versammlung fuͤr seine Leistungen in dem

rigen Wirkungskreise gezollt wurde. Der in Eupen verstorbene Rentier Wilhelm Frie⸗

hat der evangelischen Kirchen⸗Gemeinde zu Eupen, zum -

ihrer Armen, ein Geschenk von 600 Rthlr. ausgesetzt.

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmal 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtu⸗

334,2 00 Par. 334,1 7 „Par. 334, 8 5“ Par. Quellwärme 89 9,½⸗R. 12,7 9 R. 9, ° R. sFlußwarme 12 7,4° R. 8,5 * R. 8,1 * R. Bodenwaͤrme 10 87 vCt. 71 pCt. 90 p Ct. [Ausdünst. 0,7,

halbheiter. halbheiter. heiter. iederschlag 0,1.

SW. SW. SW. Mittags 1 n. WSW. Abends 9 Uhr

1833. 17. August.

Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter.... Wind: V

Wolkenzu

Auswärtige Börsen. W1“ Amsterdam, 13. August.

Niederl. wirkl. Schuld 51, ⁄ãà. Ausgesetzte Schuld 1½. Bill. 23 ½b. 6 102 ¼. Neap. 96 ¾. Oesferr. 93 ½. Preuss. pe Scheine 91 ¼. Russ. (v. 1828) —. (v. 1831) 92 ½. 5 8⅔ Span. 3 do. 43 ⅛.

Antwerpen., 12 August.

58 Span. 67 ½. 38 do. 43 ¾. Hamburg, 16. August.

Oesterr. 5 8 Met. 95 ½. 48 d0. 87. Banl.⸗-Actien 1246. Ru 101 ¼. Russ. Holl. (v. 1831) 92 ½. Met. in Hamb. Cert. 93. Prümnien-Scheine 103. Poln. 120 ½¼. Dün. 71 ¾.

London, 13. August.

3 8 Cons. 89 ½. Belg. 96 ½. Bras. 71 ½. Dän. 74 ¾. Cim Scrips 7 pCt. Präm. Nex. 40 ½ Niederl. 51 ½. Port. 89½ 24 ½ pCt. Präm. Russ. 106 ½ Span. 23 ½.

Wien. 13. August.

48 do. 85 ¼ ½. Bank-Actien 1218. Locs-

Belg. 95 ¾.

Fl 133 ½.

Koͤnigliche Schauspiele. Montag, 19. August. Im Schauspielhause: Donna Lustspiel in 3 Abtheilungen. (Herr Grua: Don Cesar, e9f rolle.) Hierauf: Der Kapellmeister aus Venedig, mussc Quodlibet in 1 Akt, von L. Breitenstein. Dienstag, 20. August. Im Schauspielhause: Uehle- Lustspiel in 3 Abtheilungen, von Kotzebue. Hierauf: 3 stenmale wiederholt: Der Findling, Lustspiel in 3 Abthel nach Picard und Mazeres, von G. Kettel.

Koͤnigstaͤdtisches Theater.

Montag, 19. August. Der Lorbeerkranz, oder: De der Gesetze, Original⸗Schauspiel in 5 Aufßagen, von (Frau von Holtei: Amalie.) 1

Nachrichten.

Paris, 12. August. Der Koͤnig wird auf seinen fluge nach Compieègne von seiner Schwester, der Prinzessin laide, den Herzogen von Aumale und Montpensier und Grafen von Montalivet begleitet. Beim Wechsel der in St. Denis fanden Se. Majestaͤt die Behoͤrden versa⸗ die National⸗Garde unter den Waffen und musterten do dasselbe war in Senlis der Fall. Beim Walde von Con wurden Se. Maäjfestaͤt von den Herzogen von Orleanv mours, die 9 von Bruͤssel zuruͤckgekehrt wan pfangen und stiegen zu Pferde, um die Linien der im Um 4 Uhr Nach traf der Koͤnig und eine Viertelstunde spaͤter die von kommende Koͤnigin in Compiegne ein.

Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 6ten d. M. aus dem Marschall Gerard, als Praͤsidenten, dem Her Choiseul, als Vice⸗Praͤsidenten, und den Deputirten Big lessert, Madier de Montjau, Saint-Aignan, Sapeg Viennet und Herrn Didier, General⸗Secretair im Min des Innern, bestehende Kommission ernannt worden, um den Kammern bewilligten 80,000 Fr. unter die aus pi Gruͤnden unter der Restauration verurtheilten Personen theilen.

1 Der Marquis von Loulé befindet sich, der Versiche Journal de Paris zufolge, noch in Brest; die Nachre seiner Ankunft in der Hauptstadt war also ungegruͤndet.

Gestern fand das verabredete Duell zwischen demn Gallois und Herrn Roqueplan im Gehoͤlz von Meutn Der Letztere, als der Beleidigte, waͤhlte die blanke We gleich Oberst Gallois, der im Russischen Feldzug Schuß in die rechte Hand erhalten hat, die wuͤnschte. Nach einem zweimal unterbrochenen Ka zehn Minuten, in welchem sich beide mehrere kleine Wu Gesicht, an der Brust und am Knie beigebracht hatten,g die Zeugen die Gegner. Da die Letzteren außer Stande den Kampf mit dem Degen fortzusetzen, so wiederholten Gallois seinen ersten Vorschlag, sich auf fuͤnf Schritt ! zu schießen. Da Herr Roqueplan hierauf durchaus ugh hen wollte, so trennten sich die Gegner und die Zeunge.

Der Assisenhof von Versailles hat das von dem Assisenhofe gefaͤllte, vom Cassationshofe aber anullirte niß gegen den Redacteur des National, wodurch derse ungetreuen Berichts uͤber eine gerichtliche Verhandlu monatlicher Gefaͤngniß⸗ und einer Geldstrafe von 500 urtheilt wurde, bestaͤtigt. 1b

In der Nacht auf den 10ten d. M. wollte eine junger Leute dem General⸗Prokurator Moyne in Roll seiner Differenzen mit dem unlaͤngst abgesetzten Prokuran eine Spott⸗Musik bringen. Die Behoͤrden waren indese benachrichtigt, hatten Truppen und National-Garde ve und ließen den Volks⸗Auflauf auseinander treiben, ehr Musik begonnen hatte.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 105. —. f 105. 20. 3 proc. pr. compt. 77. 10. fin cour. 77. N9. Neap. pr. compt. 92. 30. fin cour. 92. 50. 5proc. Spa 69. 3proc. do. 42 ¾¼. 5proc. Belg. 99. 5proc. Roͤm. 9

Frankfurta. M., 15. August. Oesterr. 5proc. Menal⸗ 95 11. 4proc. 87 311. 87 ur. proc. 52 ½. 1proc. 22 ⁄. Br. Actien 1493. 1491. Part.⸗Obl. 135 ¼. Loose zu 100 1— Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 94r. 94. Poln. Loose 60.21

Redacteur Cottel.

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eeruckt bel 8. . 90¹

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Dienstag den 20 sten

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2 ——

Amtliche Nachrichten Kironik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Geheimen Justiz⸗ und Landesgerichts⸗Rath Dr. Wachsmuth zu Naumburg den en Adler⸗Orden dritter Klasse mit der Schleife zu verleihen Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prediger Kurezyn zu sow und Boͤrnicke bei Bernau, dem katholischen Pfarrer Fneider zu Lewien in der Grafschaft Glatz, und dem Zoll⸗ chmer erster Klasse, Reckweg zu Rahden, den Rothen Orden vierter Klasse, so wie dem Zoll⸗Einnehmer Hohl⸗ zu Elsterwerda das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

VWersichtigung. ön der gestrigen Bekanntmachung der General⸗Direction Seehandlungs⸗Societaͤt ist unter den ub Litt. C. aufgefuͤhr⸗ Obgationen in der 14ten Zeile statt „649“ zu lesen „749“.

Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur der Kavallerie⸗Brigade, von Sandrart, von Auedlinburg. Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath und General⸗Di⸗ ör der Steuern, Kuhlmeyer, von Karlsbad.

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Chef Generalstabes der Armee, Krauseneck, nach der Lausitz. Der Staats⸗Secretair und Chef der Haupt⸗Bank, Praͤsi⸗ Friese, nach Danzig.

Der Wirkliche Geheime Ober⸗Finanz⸗Rath und Direktor General⸗Verwaltung fuͤr Domainen und Forsten, Keßler, Nordhausen.

n.

Zeitungs⸗Nachrichte Ausland.

Frankreich. Paris, 12. August. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom v. M. ist Herr Benazet, General,Paͤchter der hiesigen Spiel⸗ zum Oberst⸗Lieutenant der zweiten Legion des Weichbil⸗ att des Grafen Lascazes ernannt worden, der seine Entlas⸗ genommen hat. Sobald diese Ernennung bei der Legion nt wurde, haben die acht Majore derselben und der die lerie kommandirende Capitain ihren Abschied nachgesucht. Benazet stand unter den von der Legion selbstgewaͤhlten lidaten obenan. Mehrere Oppositions⸗Blaͤtter beschaͤftigen sich mit dem gestri⸗ Urtikel des Journal des Débats, worin dasselbe den Mini⸗ gute Lehren daruͤber giebt, wie sie die Zwischenzeit bis zur en Session benutzen sollen. „Man fragt sich“, aͤußert der ps in dieser Beziehung, „ob der Artikel des Journal des ts ein neues Regierungs⸗Programm, und ein Zeichen der jhnung unter den Ministern ist, oder ob man darin eine Heraus⸗ rung der Anhaͤnger der Aufloͤsung an die Gegner dieser Maßregel ken soll.“ Der National betrachtet den Artikel des Journal Débats als ein Zeichen der Versoͤhnuug unter den beiden irenden Parteien des Ministeriums, glaubt aber nicht, daß m gelingen werde, sich wieder populair zu machen. Auch Journal du Commerce zweifelt, daß die von dem Jour⸗ bes Débats den Ministern ertheilten Rathschlaͤge Eingang werden, und befuͤrchtet vielmehr, daß das Ministerium sich hen werde, die in der vorigen Session gegebenen wichtigen be bei der Ausfuͤhrung zu entstellen. Der Temps bemerkt: „Der Marschall Soult ist abwe⸗ und hat den General Sebastiani benachrichtigt, daß er zum hierher zuruͤckkehren werde; Herr Thiers 118 die Absicht, eens eine Reise nach England zu machen. Der Herzog Broglie und Herr Guizot sind bereits auf das Land abge⸗ und Graf Sebastiani endlich, dessen Gesundheit noch im⸗ eür schwankend ist, wuͤnscht ins Bad zu gehen. Der Mi— Rath wird also nur noch aus den Grafen von Rigny von Argout und den Herren Humann und Barthe be⸗ n. das Journal des Débats enthaͤlt folgende Note: „Die puelistische Anleihe ist an der vorgestrigen Boͤrse von 37 auf per gestiegen. Steigen, bei dem Mangel an neueren Nachrichten aus ugal, zuschreiben soll. *) Sollte dasselbe vielleicht, wie Ei⸗ zu glauben scheinen, auf die angebliche Moͤglichkeit gegruͤn⸗ eyn, daß jene Anleihe von der Regierung der Koͤnigin an⸗ nt werden koͤnnte? Um dies zu glauben, muͤßte man das et der Regentschaft von Terceira vergessen haben, durch es das Publikum im Voraus benachrichtigt worden ist, daß nlehen dieser Art niemals anerkannt werden solle; man te ferner vergessen, daß die Anleihe Dom Miguels in einem Sache der Koͤnigin durchaus feindlichen Interesse kontrahirt fuͤr dasselbe verwendet worden ist. Das Memorial bor— is enthaͤlt einen Artikel uͤber die Bedingungen, welche der ig Ferdinand fuͤr seine Neutralitaͤt gegen Portugal verlangt; er Artikel ist aber ganz und gar apokryphisch; es bedarf kei⸗ großen Scharfblickes, um dies zu erkennen. In der That 1 man eingestehen muͤssen, daß Spanien, auf dem noch die er viel guͤnstigeren Umstaͤnden kontrahirte Cortes⸗Anleihe et, wenig Grund hat, die Anerkennung der Anleihe Dom zuels zu verlangen. Die Inhaber Portugiesischer Obliga⸗ en durften nur auf das Gluͤck Dom Miguels rechnen; im e seines Sturzes wird ihnen aber kein Rekurs an die Re⸗ ung der Koͤnigin uͤbrig bleiben.“

5 Die Pariser Bltter bomn zareh h. Mt. kannten Nech icht 1 ern aus Englischen tungen mitgetheilten neuesten Nach⸗ aus Lissabon vom 31. Jult und Porto vom 3. August.

2. „. 4 7

Man weiß nicht, welchem Umstande man sen sey.

JSchuß geloost werden solle.

——————õ ——

August

Der Portugiesische General⸗Konsul raldes, zeigt dem Franzoͤsischen Handelsstande nach dem ihm zu⸗ gekommenen Befehle an, daß, nach der Wiederherstellung der Regierung der Koͤnigin Donna Maria, in Lissabon und andern Portugiesischen Haͤfen alle nicht verbotenen Schiffe und Waaren dort unter denselben Bedingungen, wie vor Dom Miguels Re⸗ gierung, zugelassen werden wuͤrden.

Herr Lepoitevin, einer der Praͤsidenten des hiesigen Koͤnigl. Gerichtshofes, beging vorgestern seine 89ste Geburtstags⸗Feier, zu welcher er vom Koͤnige mit dem Commandeur⸗Kreuz des Or⸗ dens der Ehren⸗Legion beliehen worden ist.

Die Oppositions⸗Blaͤtter sind sehr ungehalten uͤber die Ab⸗ setzung des Oppositions⸗Deputirten Herrn Aroux von seinem Posten als Koͤnigl. Prokurator in Rouen, die ihren Grund darin hatte, daß er der Aufforderung des dortigen General⸗Prokura⸗ tors, sich am 27. Juli zu dem Trauer⸗Gottesdienste in der Kir⸗ che einzufinden, nicht Folge geleistet und also ein Disciplinar⸗ Vergehen begangen hatte. Der Courrier frangais sieht in dieser Maßregel eine Beschraͤnkung der Gewissens⸗Freiheit. Auch in der dem System der richtigen Mitte bisher sehr ergeben ge⸗ wesenen Handelsstadt Rouen selbst hat das strenge Verfahren des Großsiegelbewahrers allgemeine Unzufriedenheit erregt, wel⸗ che nur durch die Ernennung des Herrn Eude, eines allgemein geachteten Mannes, zum ersten Praͤsidenten des dortigen Koͤ⸗ niglichen Gerichtshofes einigermaßen gemildert worden ist.

Herr Duvernoy, Professor der Naturgeschichte in Straß⸗ burg und ehemaliger Mitarbeiter Cuviecr's, hat an die Akademie der Wissenschaften eine historische Notiz uͤber das Leben und die Werke dieses beruͤhmten Gelehrten gerichtet. In dieser Schrift finden sich folgende Angaben uͤber die Art und Weise, wie Cu⸗ vier seine Zeit eintheilte: „Nie traf man Cuvier muͤßig, nie goͤnnte er seinem Geiste, so lange er wach war, Ruhe; die ein⸗ zige Erholung, die er ihm gewaͤhrte, war, daß er mit den Ge⸗ enstaͤnden wechselte. Waͤhrend seiner haͤusigen Fahrten in der

tadt oder auf Reisen, schrieb und arbeitete er sogar in seinem Wagen, wo er eine Laterne hatte anbringen lassen und in dem er, wie in seinem Kabinette, auf der Hand schrieb. Er stand des Morgens zwischen 8 und 9 Uhr auf, arbeitete eine halbe, hoͤchstens eine ganze Stunde vor dem Fruͤhstuͤck, waͤhrend dessen er zwei bis drei Journale durchflog, ohne ein Wort von dem Gespraͤch der ihn umgebenden Personen zu verlieren; er empfing dann die Personen, die ihn zu sprechen wuͤnschten und fuhr spaͤ⸗ testens um 11 Uhr aus, entweder nach dem Staats⸗Rath oder in das Universitaͤts⸗Conseil. Montags, als an dem Sitzungstage des Instituts, hatte er seinen Morgen bis 12 oder 1 Uhr frei. Aus diesen Versammlungen kehrte er in der Regel erst zum Mittagbrodt zuruͤck; wenn ihm aber auch nur eine Viertelstunde frei blieb, so benutzte er dieselbe, um irgend eine Tages zuvor unterbrochene wissenschaftliche Arbeit wieder aufzunehmen. Diese Leichtigkeit im Arbeiten, so wie die Gabe, in kurzer Zeit die ge⸗ spannteste Aufmerksamkeit auf die verschiedensten Gegenstaͤnde zu richten, ist unter den hohen Eigenschaften seines Geistes dieje⸗ nige, die ich am meisten an ihm bewundert habe. Zwischen 6 und 7 Uhr er Mittagbrodt; wenn er nicht ausging, zog er sich dann gewoͤhnlich in sein Kabinet zuruͤck, um bis 10 oder 11 Uhr zu arbeiten. Von da an bis Mitternacht ließ er sich aus historischen oder andern Buͤchern vorlesen. Fuͤr Cuvier war also der Sonntag der einzige Tag, an dem er eine und dieselbe Ar⸗ beit ununterbrochen fortsetzen konnte, und dennoch hat er eine unzaͤhlige Menge von Buͤchern, Abhandlungen, Berichten und historischen Nöses an diesem Tage geschrieben, der fuͤr andere ein Tag des Muͤßiggangs und der Zerstreuung ist.“

In einer hiesigen Kunsthandlung erscheinen gegenwaͤrtig sehr aͤhnliche, aber etwas karrikirte Portraits der Minister und ministeriellen Deputirten; das so eben ausgegebene zweite Heft enthaͤlt die Bildnisse der Herren Barthe, von Argout, Prunelle, Cunin⸗Gridaine, B. Delessert und Odier.

Nachdem auf die Nachricht, daß der Redacteur des Natio⸗ nal zu einer Geldstrafe von 5000 Fr. verurtheilt worden, der hiesige patriotische Preß⸗Verein 2000 Fr. und der Central⸗Aus⸗ schuß des in den Departements fuͤr denselben Zweck zusammen⸗ getretenen Vereins 500 Fr. unterzeichnet, dankt der National heute fuͤr diese Beweise der Theilnahme, fuͤgt aber hinzu, er er⸗ warte Straf⸗Erkenntnisses und Anerkennung des Grundsatzes, daß die Redaction nur mit Zuziehung der Geschworenen gerichtet wer⸗ den koͤnne, was weder bei dem ersten Urtheil des hiesigen, noch bei dem zweiten des Versailler Gerichtshofes der Fall gewe⸗

Heute fruͤh fand in der Umgegend der Hauptstadt ein Duell zwischen Herrn Guinard, einem Republikaner, und Herrn Leo Pillet, Redacteur des ministeriellen Journal de Paris, statt; nach einem Gefechte von einigen Minuten erhielt der Letztere eine leichte Wunde am Knie. Die Zeugen, naͤmlich Herr Gre⸗ goire, Mitarbeiter des National, fuͤr Herrn Guinard, und der Doktor Leroy aus Etioles fuͤr Herrn Pillet, thaten sofort dem Kampfe Einhalt. Schon vorgestern, während des Duells, hatte Herr Guinard, der Sekundant des Obersten Gallois, Herrn Leo Pillet, Sekundanten des Herrn Roqueplan, aufgefordert, sich auf der Stelle zu schlagen, was von Letzterem fuͤr den Au⸗ genblick abgeschlagen wurde.

Dem am vorigen Dienstag hier stattgehabten Duell zwischen Herrn Trobriand, Offizier von der ehemaligen Koͤnigl. Garde, und Herrn Pelicier, Bureau⸗Chef im Ministerium des Innern, lag als Veranlassung zum Grunde, daß der Erstere in einem Salon des Faubourg Saint Germain ein Gedicht vorlas, in welchem Herr Pelicier eine Beschimpfung der Juli⸗-Revolution erblickte und das er deshalb nicht bis zu Ende lesen lassen wollte. Hieruͤber entstand ein Streit zwischen ihnen, der so heftig wurde, daß eine Herausforderung erfolgte. Zur Waffe wurden Pistolen gewaͤhlt; beide Gegner, anfaͤnglich in einer Distanz von 50 Schritt stehend, durchschritten den Raum bis zur Barrieère, ohne zu schießen; die Zeugen entschieden da er, daß jetzt um den ersten Herr Trobriand ward vom Zufall

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zum zweitenmale vom Cassationshofe eine Annullirung des

in Havre, Oberst Gi⸗ beguͤnstigt und wollte eben in die Luft schießen, als Herr Peli⸗

cier ihm zurief:

Trobriand that es in die Stirn zu Boden. Hern Wittwe mit drei Kindern, Hern Trobriand ist der Neffe des in Algier kommandirenden Generals gleiches Namens. Die hier befindlichen Italiaͤnischen Fluͤchtlinge, denen Herr Pelicier in seinem Amte die ihnen von der Regierung bewilligte monatliche Unterstuͤtzung auszuzahlen hatte, sind seiner Leiche gefolgt.

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 12. August. (Nachtrag.) Bei der Berathung uͤber die zweite Lesung der Bill wegen Abschaffung der Sklaverei in

„Wohlan, mein Herr, schießen Sie!“ Herr

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den Westindischen Kolonieen machte der Herzog von Welling

ton den Ministern den Vorwurf, daß sie mit der Bill nach An nahme der urspruͤnglichen Resolutionen Veraͤnderungen vorgenom⸗ men haͤtten, wodurch eine vollstaͤndige Umwaͤndlung des Prinzips begruͤndet werde. So seyen die Jahre der Dienstpflichtigkeit der Sklaven von 12 auf 6 und in einigen Faͤllen sogar auf 4 herab⸗ gesetzt und ihr Anfangs⸗Termin vom August auf Januar 1834 verschoben worden. Eben so seyen in der Bill drei verschiedene Arten der Dienstpflichtigkeit angenommen, waͤhrend die Resolu⸗

tionen nur eine kennten. Der Graf Ripon bestritt die Be⸗

hauptung, daß die angefuͤhrten Veraͤnderungen eine Umwandelung des Prinzips der Bill involviren. Allerdings sey es die Absicht der Regierung gewesen, eine 12jäͤhrige Dienstpflichtigkeit vorzu⸗ schlagen. Dieser Zeitraum sey aber von dem Unterhause als zu lang verworfen worden. Die Eintheilung der Sklapen in drei Klassen (abhaͤngige Ackersleute, unabhaͤngige Ackersleute und Nicht⸗Ackerbauende) sey dem Wunsche der Regierung gemäͤf aufgenommen worden, und scheine dem Zwecke mehr zu entsprechen. Die Versetzung der Zeit, zu welcher die Bill in Kraft treten sollte, werde er in dem Ausschusse mit gu-⸗ ten Gruͤnden rechtfertigen; wie aber diese Veraͤnderung oder eine der fruͤher angefuͤhrten das Prinzip der Bill umstoßen koͤnne, sehe er nicht ein. Nach ihm traͤt Lord Belmore auf, in der Absicht, wie er sagte, seinen Widerspruch gegen die Bill uͤber⸗ haupt zu motiviren. Er verwahrte sich zuvoͤrderst dagegen, daß man ihm die Absicht unterstelle, die Fortdauer der Sklaverei in Westindien in ihrer jetzigen Gestaltung beguͤnstigen zu wollen; im Gegentheil schließe er sich denen mit dem groͤßten Eifer an, welche deren gaͤnzliche Aufhebung verlangten, wenn nur die wohl⸗ erworbenen Rechte der Sklaven⸗Besitzer respektirt, die Wohlfahrt der Sklaven befoͤrdert, und der Handel durch die in Vorschlag zu bringende Maßregel nicht beeintraͤchtigt werde. So sehr er indeß die Abschaffung der Sklaverei fuͤr wuͤnschenswerth halte, so koͤnne er doch dem uͤbertriebenen Berichte von dem schlech⸗ ten Zustande der Sklaven keinen Glauben beimessen, zumal da die Verleumdung Leute treffe, welche das Gedeihen der Kolonieen stets so sehr gefoͤrdert haben. Groß sey allerdings die Gewalt, welche dem Sklaven Eigenthuͤmer zu⸗ stehe, aber die Beschreibungen von der Lage der Sklaven seyen stets uͤbertrieben worden, Und er sey uͤberzeugt, daß selbst der edle Lord (Graf Ripon), obgleich seit der Zeit, daß derselbe an die Spitze des Kolonial⸗Departements getreten sey, die Aufregun in Betreff der Emancipations⸗Frage eher zugenommen, als si

vermindert habe, die Vermuthung nicht Raum gewinnen lassen werde, als habe er bei dem Antrage der vorliegenden Maßregel weniger seiner Ueberzeugung von deren Nothwendigkeit, als viel⸗ mehr jener Aufgereiztheit der Gemuͤther nachgegeben. Wenn er (Lord Belmore) nun auch die Nothwendigkeit einer solchen Maß⸗ regel zugebe, so sey er doch weit entfernt davon, der vorgeschla⸗ genen die Faͤhigkeit zuzutrauen, wohlthaͤtig auf die oͤffentliche Wohlfahrt einwirken zu koͤnnen. Nuͤr mit Widerwillen haben die Pflanzer gegen eine Entschaͤdigung von 20 Millionen ihre Zustimmung zu einer Maßregel gegeben, von der sie nur die Zerstoͤrung des Handels der Kolonieen erwarteten. Gewonnen werde durch die Bill nichts, als die Bestaͤtigung eines abstrak⸗ ten Prinzips. Zu freiwilliger Arbeit gegen Lohn seyen die Neger doch nicht zu bewegen; davon sey der edle Graf (Ripon) selbst uͤberzeugt; es gehe dieses aus dessen Plan fuͤr die freie Kultivirung des Britischen Guiana durch emancipirte Sklaven hervor, welcher ein Zwangs⸗System fuͤr dieselben enthalte, das mit dem durch eine Emancipation hergestellten Zustande der Fyeiheit ganz un⸗ vertraͤglich erscheine. Auch bringen es schon alle Verhaͤltnisse der Westindischen Kolonieen mit sich, daß die Sklaven, wenn emancipirt, viel lieber fuͤr sich selbst, als fuͤr ihre fruͤheren Herren um Lohn arbeiten wuͤrden. An das Fortbestehen des Handels mit den Produkten der Kolonicen wuͤrde also unter solchen Um⸗ staͤnden nicht mehr zu denken seyn, und ohne den Handel muͤssen die Kolonieen zu Grunde gehen. Das Argument zum Vortheil der Bill, daß, wenn man die Sklaven nicht emancipiren wolle sie sich selbst emancipiren wuͤrden, hielt er nicht fuͤr gewich⸗ tig; mit Gewalt zu emancipiren, seyen die Sklaven, die schwächsten aller Geschoͤpfe, nicht faͤhig. Nachdem auf diese Aufstellungen der Graf Ripon kurz geantwortet, und der Herzog von Wellington in ziemlicher Laͤnge seinen Ta⸗ del uͤber das Verfahren der Minister nochmals ausgesprochen hatte, ergriff Lord Brougham die Vertheidigung der in Vor⸗ schlag befindlichen Maßregel. Er sey, sagte er, hoͤchst erstaunt daruͤber, daß man, wie der edle Herzog (Wellington) gethan habe, der Regierung den Vorwurf mache, die Aufregung der Gemuͤther in dieser Angelegenheit provocirt und ohne Grund den jetzt von ihr befolgten Weg eingeschlagen zu haben. Moͤge ihr Verfahren weise oder thoͤricht, moͤge der Erfolg ein gluͤck⸗ licher oder ein widriger seyn, das muͤsse er dahin gestellt seyn lassen; nur das muͤsse er behaupten, daß die Regierung von dem Vorwurf, eigenmaͤchtig in die Gesetzgebung uͤber die Sklavere in den Kolonicen eingegriffen zu haben, jedenfalls frei sey. Nicht die Minister haben den Antrag zu der vorliegenden Maßregel gemacht, und diese sey nicht ein uͤbereilter, uͤbe

berathener Plan ihrer eigenen Phanteasie, sondern laut hervorge⸗

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und streckte seinen Gegner durch einen Schuß Pelicier hinterlaͤßt eine junge

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