1833 / 231 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

enich . war in jedem Falle die darin jeder üinzelnen Muͤnzsorte in jeder der Haupt⸗ perioden der innern Verwaltung vom Jahre 1764 ah bisher ge⸗ praͤgt worden ist. Es wuͤrde gewiß ein treffliches Material zu sehr lehrreichen Betrachtungen sein, wenn von allen deutschen Staaten aus gleich sichern und vollstaͤndigen Quellen die Aus⸗ muͤnzungen seit dem Jahre 1764 bekannt wuͤrden; und es muß sehr bedauert werden, daß dieses wichtige Huͤlfsmittel zur richti⸗ en Wuͤrdigung des Einflusses mangelt, den die einzelnen deut⸗ schen Staaten auf den Geldverkehr Deutschlands ausuͤbten. Gleichzeitig wurde versucht, uͤbersichtlich und gemeinverstaͤndlich die Gruͤnde zu entwickeln, welche die Regierung des preußischen Staats veeranlaßten, den vom geheimen Rathe Graumann vorgeschlag⸗ nen Muͤnzfuß im Jahre 1750 anzunehmen, denselben nach den Erschuͤt⸗ terungen des siebenjaͤhrigen Krieges im Jahre 1764 wiederherzustel⸗ len, und als wesentliche Grundlage ihres Muͤnzwesens bei dessen neuster Verbesserung durch das Gesetz vom 30. September 1821 beizubehalten. Konnte G hier nichts Neues gesagt werden; so schien eine uͤbersichtliche Darstellung auch dieses schon Bekannten doch keinesweges uͤberfluͤssig, da die Erfahrung lehrte, wie oft es denjenigen nicht gegenwaͤrtig war, die sich entlich uͤber das preußische Muͤnzwesen aͤußerten. Auch dieser Aufsatz scheint indessen keine Beachtung gefunden zu haben: wenigstens sind Spuren davon in den Urtheilen uͤber Preußens Muͤnzver⸗ fassung diesseits nicht bekannt worden.

Inzwischen wurde der Wunsch, zu einer Annaͤherung der deutschen Staaten in ihrem Muͤnzwesen zu gelangen, die schon der 19te Artikel der deutschen Bundesakte hoffen ließ, bestimm⸗ ter als bisher, endlich auch aͤmtlich durch den Handelsvertrag vom 27. Mai 1829 zwischen Preußen nebst dem Großherzog⸗ thume Hessen einerseits und Baiern nebst Wuͤrtemberg andrer⸗ eits ausgesprochen.

1 Es vu hosfen, daß die deutsche Litteratur Vorschlaͤge zu Tage foͤrdern wuͤrde, wie dieser Wunsch zu erfuͤllen sei. Weit entfernt einen Anspruch auf die Befaͤhigung zu solchen Vorschlaͤ⸗ gen selbst zu machen, deren große Schwuͤrigkeit sehr einleuchtend ist, schien es dem Verfasser nicht anmaaßlich, an einen Umstand zu erinnern, der ihm hierbei in solchem Maaße beachtet zu wer⸗ den schien, als er es nach seiner Ansicht verdient. Hierdurch entstand ein dritter Aufsatz, welcher in No. 133 bis 137 der all⸗ gemeinen preußischen Staatszeitung vom 13. bis 17. Mai 1832 enthalten ist. Der Ideengang darin ist wesentlich folgender.

Der Zweck alles Auspraͤgens von Muͤnzen ist die Verbuͤr⸗ gung eines bekannten Gewichts und Feingehalts durch den Stem⸗ pel der Regierung: allein welche technische Vollkommenheit eine Regierung auch ihren Muͤnzen zu geben trachte; so kann sie doch eine Verringerung des Gewichts durch die Abnutzung im Umlaufe nur verzoͤgern, aber keinesweges verhindern. Je mehr aber ein Geldstuͤck abgenutzt ist, um desto gewisser bleibt es im

UWMmlaufe, weil das Einschmelzen immer weniger vortheilhaft wird: aalles Auspraͤgen neuer Muͤnze derselben Art rettet daher nicht von einer allmaͤligen Verschlechterung der Masse des umlaufen⸗ den Geldes; jemehr die neuen Stuͤcke die alten an Gewicht uͤber⸗ treffen, desto gewisser werden eben sie vielmehr eingeschmolzen, und die Muͤnzkosten sind darauf vergeblich verwendet. Es bleibt daher zuletzt nichts anders uͤbrig, als die ganze Masse der alten abgenutzten I einzuziehn, und neue vollwichtige dagegen auszugeben. Dabei kann nun die alte Muͤnze entweder blos als Metall nach ihrem zeitigen Gewichte angenommen, oder egen neue Stuͤcke von dem vollen Werthe, welchen sie in ihrer euheit hatte, eingetauscht werden. Das erstre ist offenbar ein Bruch von Treue und Glauben: denn die Muͤnze wurde eben aus Achtung vor dem Stempel der Regierung bisher ohne Nach⸗ wiegen fuͤr vollhaltig angenommen: das letztre aber wird bei großen Massen, die umzupraͤgen sind, eine sehr schwer zu er⸗ schwingende Ausgabe, die zuletzt doch auch dem Lande zur Last faͤllt. Beide Mittel sind große Uebel: die Annahme eines leich⸗ tern Muͤnzfußes, wodurch der Verlegenheit mehrentheils aus⸗ gewichen wird, ist auch in der That nichts anders, als eine ver⸗ steckte Devalvation der alte Muͤnze. Alle Regierungen koͤnnen nur den Wunsch hegen, sich solche Nothhuͤlfen zu ersparen. Wird Gold, wie seit 1817 im brittischen Reiche, das ein⸗ zige gesetzliche Zahlungsmittel fuͤr alle Werthe, die groß genug sind, um in goldnen fuͤr den Gebrauch noch bequemen Muͤnzen gezahlt werden zu koͤnnen; und ist demnach alles Geld, das einen kleinern Werth als die kleinste Goldmuͤnze darstellt, aus welchem andern Metall es auch bestehe, nur Scheidemuͤnze: so wird die Schwuͤrigkeit, welche aus der unvermeidlichen Abnutzung der Muͤnzen im Umlaufe entsteht, so sehr vermindert, daß es kaum noch eines Zuschusses zu den jaͤhrlichen Muͤnzkosten beduͤrfen wird, um die gangbare Muͤnze stets in einem hgeskcyend voll⸗ wichtigen Zustande zu erhalten. Denn erstens beschraͤnkt sich der Bedarf an solchen Muͤnzen, wobei es wesentlich auf Me— tallwerth, also auch auf Vollwichtigkeit ankommt, auf eine ge⸗ ringere Summe, wenn Alles, was unter dem Werthe des klein⸗ sten Goldstuͤcks ist, mit Scheidemuͤnze abgemacht werden muß. Zweitens gehn diese Stuͤcke, da sie niemals in den kleinen Ver⸗ kehr kommen, waͤrend ihres Umlaufs durch weniger Haͤnde, und koͤnnen schon wegen des viel geringern Raums, den sie bei glei⸗ chem Werthe einnehmen, bei Versendungen viel sorgfaͤltiger, als Silber, verpackt werden; sind also verhaͤltnißmaͤßig Ffeeiner sehr viel geringern Abnutzung unterworfen. Drittens

male wiederholt:

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8

koseen die Praͤgung von Goldmuͤnzen nur ein Viertel⸗ oder hoͤchstens ein Drittel⸗Prozent ihres Metallwerths, waͤrend die Praͤgung von Silbermuͤnzen nach der verschiednen Groͤße der Stuͤücke nicht unter 1 ¼ bis 2 ½ Prozent ihres Metallwerths zu beschaffen ist: es kann daher auch eine Umpraͤgung der Go muͤnzen, nachdem sie einige Zeit im Umlaufe gewesen, mit viel geringern Kosten, als beim Silbergelde statt finden.

Bei aller Scheidemuͤnze aber kommt es gar nicht auf einen vollen Metallwerth, sondern nur darauf an, daß sie niemals in so großer Menge vorhanden sei, um sie zu andern Zahlungen, als Auseinandersetzung im kleinen Verkehr anzuwenden, wo sie als bloße Muͤnzzeichen gilt, die, weil sie unentbehrlich sind, ohne Ruͤcksicht auf ihren Metallwerth stets gesucht bleiben. Großbrittannien praͤgt jetzt 66 Schillinge aus einem Pfunde Troygewicht Muͤnzsilber, das am Londner Markte fuͤr 58 bis 59 Schillinge kaͤuflich ist: demohngeachtet gilt in allem Verkehr der silberne Schilling fuͤr „„des Goldstuͤcks, das ein Pfund Sterling bezeichnet, und bis auf eine unerhebliche Abweichung auch an Metallwerth wirklich werth ist. Die Unze Troygewicht Muͤnzgold, die am Londner Markte 3 Pfund 17 Schilling 6 bis 9 Pence gilt, wird gesetzlich in den Goldmuͤnzen zu 3 Pfund 17 Schilling 10 ½ Pence ausgebracht. Der silberne Schilling aber wird dadurch in dem hoͤhern Werthe uͤber seinen Metall⸗ werth erhalten, daß niemals mehr solche Schillingstuͤcke in Um⸗ lauf gesetzt werden, als der Verkehr zu den kleinen Zahlungen bedarf, die nur mit Schillingstuͤcken berichtigt werden koͤnnen. Es ist hier ganz dasselbe Verhaͤltniß mit den Schillingen und selbst mit den schoͤnen, Thalergleichen fuͤnf Schillingstuͤcken oder Kronen von viel feinerm Silber, als irgend ein deutsches Thaler⸗ stuͤck enthaͤlt, wie mit den Kupferpfennigen, die aus gleichem Grunde in ihrer Heimat unweigerlich fuͤr einen Pfennigwerth gegeben und empfangen werden, obwohl sie bei weitem nicht fuͤr einen Pfennig Kupfer enthalten.

Der Vortheil, der hiernach aus der Praͤgung von Scheide⸗ muͤnze entsteht, deckt reichlich den Verlust der daraus erwaͤchst, daß man genoͤthigt ist, von Zeit zu Zeit die abgeschliffne Scheide⸗ muͤnze Stuͤck um Stuͤck gegen neue umzutauschen; und es bleibt wohl noch ein Ueberschuß, um die Kosten der Unterhaltung einer stets vollhaltigen Goldmuͤnze zu verguͤten. So scheint sich allein ein haltbares Muͤnzsystem uͤberhaupt begruͤnden zu koͤnnen.

(Fortsetzung folgt.)

2 7

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. 1 Beobachtung.

334,4 7 Par. 333, 2 Par. Quellwarme 8,9 °R. 7,7 ° R. 13,4 °R. Flußwärme 12,5 °R. 7,°° R. 9,0°R. Bodenwärme 10,2 °R. 95 pCt. 71 pCt. Ausdünst. 0, 05 5“ Rh. heiter. regnig. Niederschlag 0, 14 6˙'Rh.

NW. SSW. Mittags 1 Uhr und

SW. Abends 7 Uhr Regen.

1833. 13. August.

Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter... Wind Wolkenzug

regnig. SSW.

Berliner Börse. Den 19. August 1833.

und Geld-Cours-Zöttel. (Preuss. Cour.)

2f. SBrief Geld] 2X.I. R riε†. Geld.

97 ½ 96 ˖ [Grofshz. Pos. do.]/ 4 101 ¼ 103 103 ¾ [Ostpr. Pfandbr. 4 103 1033 see.n do.

Amtl. Fonds-

ArEA,—

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

92 ½ 92 ⅞˖ [Kur- u. Neum. do. . 51 ¾ [Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K. u. N.

IHoll. vollw. Duk. Neue do.

Priedrichsd'or ..

Disconto

4 4 4

8—

974

8SISI=In

98 ½

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 14. August.

Niederl. wirkl. Schuld 51. Ausgesetzte Schul . anz- Bill. 23 ½. 8 1023⁄. Neap. 86. Oesterr. 93. Preuss. Prämien- Scheine 91 ½. Russ. (v. 1828) 101 ¾. (v. 1831) 92 ½. 5 8% Span. 6811. 38 do. 43 ½.

Belg. 95 ½.

Noap. 86 ½. Hamburg, 17. August.

Oesterr. 5 8% Met. 95 ⅛. 49 do. 87. Bank-Actien 1240. Russ. Engl. 101 ¼. Russ. Holl. (v. 1831) 92 Met. in Hamb. Cert. 93 ¾. Preuss. Prämien-Scheine 103. Posn. 120. Dän. 71 ½.

Wien, 14. August. 583 Met. 94 ½. do. 85 ½. Bank-AYctien 1218.

——..

Antwerpen, 13. August.

58 Span. 68. 498 do. 54. 32 do. 44. Griech. 36.

Koͤnigliche Schauspiele.

Dienstag, 20. August. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ Der Findling, Lustspiel in 2 Abtheilungen, nach Picard und Mazéères, von G. Kettel. Hierauf: Nulier

taceat in ecclesia, historische Tragikomoͤdie von E. Raupach.

Mittwoch, 21. August. Im Opernhause: Die Belag von Korinth, lyrisches Drama in 3 Abtheilungen, Musik von Rossini. (Dlle. Henriette Carl: Gastrolle. Herr Hammermeister: Mahomet. Neokles.)

Pamyra, als

Koͤnigstaͤdrisches Theater. Dienstag, 20. Posse mit Gesang in 2 Akten, von A. Gleich; Musik

Lustspiel in 1 Akt.

Mittwoch, 21. August. Der Dachdecker, komisches G in 5 Rahmen, von L. Angely. Hierauf: Der Buͤrgermeiste Saardam, oder: Die beiden Pachter, Lustspiel in 3 Akten Roͤmer. (Herr Plock, vom Madgeburger Stadt⸗Theaten, Buͤrgermeister, als dritte Gastrolle.)

Neueste Nachrichten.

Paris, 13. August. Der Koͤnig empfing gestern Von tag um 11 Uhr in Compisagne die Civil⸗- und Millitair,ge den. Um 12 Uhr setzten Se. Majestaͤt sich in Begleitun Prinzen von Joinville zu Pferde, um das in der Näͤhe; schlagene Lager zu besichtigen. den Herzegen von Orleans und Nemours an der Syc Truppen bewillkommnet. Die Koͤnigin, die Pr inzessinnn die juͤngsten Prinzen folgten in einem offenen Wagen. dem der Koͤnig saͤmmtliche Truppen in Augenschein gena kehrte er nach Compiegne zuruͤck. Es war etwa 2 Ufe 6 Uhr gaben Se. Majsestaͤt dem Offizier⸗Corps ein Dine 100 Gedecken, und wohnten demnaͤchst dem Schauspiel h neu erbauten Theater bei. Heute wird die Koͤnigliche 1 wieder in Neuilly erwartet.

Die Koͤnigin Donna Maria steht im Begriff, von hie Brest abzureisen.

Als der Commandeur der ersten Militair⸗Division, 6 Lieutenant Pajol, sich vorgestern nach Neuilly zum King gab, um vor dessen Abreise nach Compiègne die Befeßte Maj. einzuholen, stuͤrzte er mit dem Pferde und erhiel zwei starke Quetschungen. Man hofft jedoch seine baldige derherstellung.

Einer Koͤnigl. Verordnung vom gten d. M. zufolge, die diesjaͤhrigen Ferien des Rechnungshofes vom 1. Se bis 31. Oktober incl. dauern, und es soll waͤhrend die bloß eine aus 1 Pragͤsidenten und 6 Raͤthen bestehende Ke dreimal woͤchentlich Sitzung halten.

Vier Wahl⸗Kollegien waͤren auf den 10ten d. M. menberufen. Von dreien ist das Resultat der getroffenen len bereits bekannt. In 6 (Depart. der Niedern Pyra ist an die Stelle des zum Pair erhobenen Grafen von? Cricg der constitutionnelle Kandidat Herr Firmin bestaple 96 unter 124; in Luneville (Depart. der Meurthe) ist siat gleichfalls zum Pair ernannten Marschalls Lobau der constitution Kandidat Herr Casimir de 'Epée mit 111 unter 189, und in (Departement der Obern Saone) ist an die Stelle des aut Kammer ausgeschiedenen Herrn Accarier der constiwave Kandidat, Kaufmann Jobard, mit 173 unter 245 Stimy waͤhlt worden. In Macon (Departement der Saoe Loire), wo die Zahl der Mitstimmenden 268 betrug, cc erste Skrutinium noch zu keinem Resultate gefuͤhrt. Die constitutionnellen Kandidaten, worunter Herr Lacretelle, en resp. 110 und 59 Stimmen, der Kandidat der Opposition Chardel 93. Wahrscheinlich wird Herr Lacretelle gewaͤhe den seyn. In Orthez war der eigentliche ministerielle § Herr Liadidères.

Herr Flourens ist statt des Herrn Dulong zum im renden Secretair der Akademie der Wissenschaften ernannt!

Der hiesige Advokatenstand hat gestern den ausschen Herrn Parquin aufs Neue mit 133 unter 184 Stimma Vorsteher gewaͤhlt. Herr Dupin erhielt nur 17 Stimme

Vor dem hiesigen Assisenhofe begannen gestern vor aͤußerst zahlreichen Auditorium die Verhandlungen in da zesse zweier hiesiger Einwohner, Namens Robert und X. die beschuldigt werden, vor etwa 12 Jahren eine gewisse! Houet hierselbst ermordet zu haben. Der Prozeß durft 78 Zeugen zu vernehmen sind, mehrere Tage dauern.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 80. fn 105. 15. 3 proc. pr. compt. 77. 5. fin cour. 77. 25. Neap. pr. compt. 92. 75. fin cour. 93. —. 5proc. Spal 69 ½. 3proc. do. 43 ¼. 5 proc. Belg. 98 ½. 5proc. Roͤm.

Frankfurt a. M., 16. August. Oesterr. 5proc. Men 95 ½. 4proc. 87. 86 ½. 2 ½proc. 52 ½. 1proc. 22 ½. Br. A. tien 1489. 1486. Part.⸗Obl. 135 ¼. Loose zu 100 . Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 94. 93 ½ ˙. Poln. Loose 60 9

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. H

Allgemeiner Anzeiger f

.J. verstorbenen Herrn Hauptmanns Rickmann Gott⸗ llieb Leonhard von der Lancken, vormals auf Boldevitz, bestellten Vormundschaft werden hierdurch alle, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an die Verlassenschaft des genannten Herrn Hauptmanns Rickmann Gottlieb Leonhard von der Lancken Forderungen und Anspruͤche zu haben vermeinen, geladen, solche in nachstehenden Terminen, als; am 22. huju⸗, 5. und 19 Septem⸗ ber d. J. Nachmittags 2 Uyr vor uns gehoͤrig anzu⸗ melden und zu bescheinigen, widrigenfalls sie zu gewäͤr⸗ tigen haben, daß sie durch die in bffentlicher Diaͤt am 25. September d. J. zu publicirende Praͤclusiv⸗Erkennt⸗ niß damit werden praͤcludirt und fuͤr immer abgewie⸗

Bekanntmachungen.

A u s z u g. Auf den Antrag des von Usedom auf Glutzow wer⸗ den diejenigen, welche an das, von demselben, von des Herrn Fuͤrsten zu Putbus Durchlaucht durch Kauf und resp. Cession erworbene Gut Venzvitz mit den Perti⸗ nenzen Goldberg und Cabelow nebst dem Erbpachtrechte des, der St. Jacobi⸗Kirche in Stralsund gehoͤrigen An⸗ theils in Cabelow, auf der Insel Ruͤgen, im Poseritzer Kirchspiele belegen, aus irgend einem Rechtsgrunde Anspruͤche und Forderungen haben, oder zu haben mei⸗ nen, zu deren Anmeldung und Nachweisung in termine den 27. August, 17. September und 8. Oktober d. J. bei dem ordnungsmäaͤßigen Rechtsnachtheile vor⸗ geläaͤden, daß sie damit sonst durch den, am 31. Okto⸗ ber d. J. zu publicirenden Praͤeclusiv⸗Abschied fuͤr im⸗ mer ausgeschlossen und abgewiesen sein sollen.

1.“

sen werden.

Stralsund, den 12. August 1833. Verordnete zum Stadt⸗Kammergericht.

Wuͤrzburg, den 2. August 1833.

gericht.

üͤr die Preußischen Staaten.

minen ihre Anspruͤche anzumelden unterließen, hiermit von der Masse mit dem Bemerken ausgeschlossen, daß nach beschrittener Rechtskraft vorstehenden Beschlusses mit Vertheilung der Masse unter die bis jetzt bekann⸗ ten Erben fuͤrgefahren werden wird.

Koͤnigl. Bayerisches Kreis⸗ und Stadt⸗

Dr. August Zemplin, die Brunnen⸗- und Molken⸗Ans zu Salzbrunn. Erstes Baͤndchen: Fuͤr Brunnengit Zweite verb. und verm. Auflage. Breslau 1833. Preis: 15 sgr.

Bei J. Hoͤlscher in Koblenz ist erschtent⸗ an alle Buchhandlungen versandt worden (i!

Nr. 9 statt. Berlin, den 13. August 1833.

Erichson. Agentur.

Greifewald, den 26. Juli 1833. oͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern v1dKlgen I1“ v. Moͤller, Praaa⸗

Auf den Antraa der fuͤr die minderjaͤhrige Testa⸗

Bekanntmachung. . In der Verlassenschaftssache des im Jahre 1824 da⸗ iier verlebten Domdechants Johann Joseph Fichtl von Leengfurt, werden auf den Grund des in den oͤfentli⸗ chen Ladungen vom 30. April 1830 und 5. Maͤrz 1833. r 1 angedroht gewesenen Praͤjudizes diejenigen etwaigen mment⸗ und Benesicial⸗Erbin des bieselbst am 30. Juni Intestat⸗Erben, melche in ben fuͤrgesetzt gewesenen Ter⸗

Irm

ist. erschienen, und in Jaͤgerstraße Nr. 37, zu haben:

Die Einloͤsung der faͤlligen Ostpreuß. Pfandbriefs⸗ Coupons findet vom 15. bis Ende August c. Vormit⸗ tags 9 12 Uhr in der Neuen⸗Schoͤnhauser Straße

Koͤnigl. Ostpreuß. General⸗Landschafts⸗ F. W. Behrendt. Literarische Anzeigen.

In Commissions⸗Verlag bei Josef Max u. Komp. Berlin bei Herrn C. F. Plahn,

bei Duncker und Humblot zu haben): 1 Müͤller, Dr. J., Lehrbuch der P hxsi des Menschen. 1r. Band in 2 Abther

.3 Thlr. 20 sgr. 1 Fruͤher ist von demselben Verfasser bei mir 2ng Ueber die phantastischen Gesichta⸗ nungen. Eine physiologische Urkunde -

teles uͤber den Traum. gr. 80. 22

G. Fincke in Berlin, Dorotheenstraße verkauft: Augustini op. ex edit Benedict. 10 Venet. 33 Thlr. Id. libr. ed. secunda- 410. Venet. 33 Thlr. ‚Derselbe sucht 8 billigem Preise: Jean Paul'4 s

Hier wurden Hoͤchstdieselhn

mmtliche Werke. 60 N

in 3 Abtheilu Herr Mant

August. Der Pachter und der Tod, Zanic

- Muͤller und Musik⸗Direktor Kugler. Vorher: Haß allen Fn

Berlin, Mittwoch den 21 ttn

August

.—— 2ℳ 1, 2 . 4*

”-

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

es Koͤnigs Maäjestaͤt haben geruht, den Land- und Stadt⸗ 6⸗Direktor Hoffmann⸗Scholtz zu Liegnitz und den und Stadt⸗Richter Krause zu Luͤben zugleich zu Kreis⸗ „Naͤthen zu ernennen.

Prinz Frie⸗

Ihre Durchlauchten der Herzog und der burg⸗Gluͤcks⸗

von Schleswig⸗Holstein⸗Sonder sind von Schleswig hier angekommen. lbgereist: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Wirkliche ime Rath von Novossilzoff, nach Karlsbad. Der General⸗Major und Commandeur der 3ten Kavallerie⸗ ade, von Sandrart, nach Stettin.

8 zZeitungs⸗Nachri ECCEEbbaebd.

Paris, 13. August. Der bekannte Oppositions⸗Deputirten Dupont v. d. Eure ist gestern hier angekommen. Herr Odi⸗ Harrot bewohnt ein Landhaus in Sceaux, wo er in den letz⸗ Tagen einen Besuch von dem Herzoge von Choiseul empfing. Dupin der Aeltere wird uͤbermorgen hier erwartet. Die Ernennung des Herrn Viguier zum Rathe am Rech— shofe hat bei diesem Kollegium um so mehr Aufsehen er⸗ als sie die erste dieser Art ist, bei welcher der Praͤsident, quis von Barbé⸗Marbois, vom Finanz⸗Minister nicht zu e gezogen worden ist. Der Spanische Ex⸗Minister, Herr Calomarde, ist Willens, von hier nach Rom zu begeben. Man wird sich erinnern, das das Englische Ministerium im hen Jahre den Doktor Bowring nach Frankreich sandte, um mnit unserem Verwaltungs⸗System bekannt zu machen. Das goͤsische Ministerium hatte seinerseits Herrn Martineau⸗De⸗ c, Kassen⸗Direktor beim Kriegs⸗Ministerium, nach England Pt, um sich von dem Britischen Verwaltungswesen zu un⸗ sten; derselbe ist nunmehr mit kostbaren Materialien und enten fuͤr den Zweck seiner Sendung, namentlich in Be⸗ uf die Verwaltung des Kriegs⸗Departements, zuruͤckgekehrt. Der Moniteur berichtet uͤber die Vorfaͤlle in Rouen Fol⸗ 8: „Am 9ten d. M. fanden in Rouen einige unruhige ritte statt. Ein Straßen-⸗Auflauf, der den Zweck hatte, den ral⸗Prokurator Moyne zu insultiren, wurde auseinander⸗ ben; die Ruhestoͤrer verwundeten aber zwei Majore der onal⸗Garde, die Herren Gauthier⸗Leroy und Dubosc, durch wuͤrfe. Die Menge wurde nunmehr von der National⸗ be und einigen Arbeitern, die als neugierige Zuschauer zu⸗ waren, mit Energie zuruͤckgetrieben. Der Schauspieler d Vialec und der 17jaͤhrige Handlungs⸗Commis Lecoeur hen verhaftet und zur Verfuͤgung des Koͤniglichen Prokura⸗ gestellt; fuͤnf andere Personen, worunter ein Kanzellist und Handlungsdiener, sind vor das Zuchtpolizei⸗Gericht geladen. Ruhe ist nunmehr in Rouen wiederhergestellt oder vielmehr at nicht aufgehoͤrt, dort zu herrschen. Der Auflauf bestand aus 250 jungen Leuten, deren Alter und Stand oben an⸗ tet worden ist. Das Volk nahm an diesen Unruhen gar en Theil und nur wenige Neugierige befanden sich auf dem klevard in dem Augenblicke, wo der Straßen⸗Auflauf sich te.“ Die Europe littéraire wird noch nicht eingehen; es ist ein r Actien⸗Verein zusammen getreten, der die von den fruͤhe⸗ nternehmern uͤbernommenen Verpflichtungen gegen die Abon⸗ en erfuͤllen will. Folgendes sind die wichtigsten oͤffentlichen Gebaͤude und kmaͤler der Hauptstadt, an denen die Regierung gegenwaͤrtig en laͤßt. Die Tuilerien, das Louvre, die Magdalenen⸗Kirche, Pantheon, der Triumphbogen an der Barridere de (Etoile, Firche Notre⸗Dame⸗de⸗Lorette, das Denkmal auf dem Ba⸗ e Platze, der Justiz⸗Palast, das Entrepot auf dem Platze des grais, die Deputirten⸗Kammer, das Hotel des Ministeriums zuswaͤrtigen Angelegenheiten und das Schuldgefaͤngniß in vhnße Clichy. Bei diesen Bauten sind etwa 10,000 Arbei⸗ sschaͤftigt. Das Journal de Paris bemerkt heute uͤber das Duell schen errn Leo Pillet und Herrn Guinard: „Gestern fruͤh d in Asnidres ein Zweikampf zwischen Herrn Guinard und in Pillet statt; sie fochten mit dem Degen und machten zwei nge; als bei dem ersten Gange Herr Pillet seinem Gegner n Stich beibrachte, von dem die Zeugen glaubten, er sitze in rust, wurde der Kampf auf einen Augenblick unterbrochen. weiten Gange standen die Kaͤmpfenden Mann an Mann *Herr Pillet erhielt eine leichte Wunde am Kinn. Die Zeu⸗ schriten zum zweiten Male ein. Herr Pillet versicherte t, seine Wunde sey so leicht, daß sie ihn durchaus nicht hin— , den Kampf fortzusetzen; die Zeugen thaten aber einstimmi⸗ Einspruch und erklaͤrten die Sache fuͤr beendigt.“ Die positions⸗Blaͤtter geben als Veranlassung zu diesem zweiten ell an, daß Herr Guinard die Beleidigung, die der Oberst hllois gegen Herrn Roqueplan im Theater beging, waͤhrend „Iweikampfs zwischen diesen beiden wiederholt und ebenfalls irn Pillet das Band des Ordens der Ehren⸗Legion abgerissen Zwei aͤhnliche Duelle haben in Moulins zwischen dem

de. ahs

publikanischen Zeitungsschreiber Achille Roche und einem Lieu⸗

uant der dortigen National⸗Garde, und in Bourges zwischen Advokaten Michel und einem Repraͤsentanten der richtigen ite stattggehabt. Selbst die Tribune spricht den Wunsch daß den weikoͤmpfen dieser Art ein Ziel gesetzt werden moͤge;

e

das republikanische Blut, meint sie, muͤsse fuͤr wichtigere Gelegen heiten aufgespart werden. „Politische Duelle“, sagt der Temps, „haben noch nie etwas bewiesen, außer, wie in diesem Falle, den Muth beider Gegner. Wir wollen hoffen, daß die fuͤnf bis sechs Wunden, welche sie sich beigebracht haben, hinreichen wer⸗ den, um die Aufregung zu beschwichtigen, und daß wir derglei⸗ chen Kaͤmpfe, bei denen man in einem Manne eine politische Partei angreift und seine Ansicht bis auf's Blut verfolgt, nicht mehr erleben werden.“ 8

Der National meldet: „Man sagt, daß wir Morea raͤu⸗ men werden und daß die aus der Levante zuruͤckkehrenden Kriegs⸗ schiffe, von welchen nur der „Marengo“ und die „Superbe“ in jenen Gewaͤssern zuruͤckbleiben sollen, das Llste leichte Infante⸗ rie⸗-Regiment, das noch in Navarin und in einigen anderen Plätzen steht, nach Frankreich zuruͤckbringen werden.“

Der Courrier francais enthaͤlt folgende ihm uͤbersandte Note: „Ein Englisches Blatt hat gemeldet, daß Herr von An⸗ drada (Antonio Carlos) von Rio de Janeiro mit dem Auftrage angekommen sey, Dom Pedro zur Ruͤckkehr nach dieser Stadt zu bewegen, wo, wie man sagt, eine Partei ihn wiederzusehen wuͤnsche; wir sind aber zu der Erklaͤrung ermaͤchtigt, daß diese Mission in der reiflich uͤberlegten Absicht erfunden ist, Dom Pedro von der Regentschaft in Portugal zu entfernen. Brasilien wuͤnscht nicht die Ruͤckkehr dieses Fuͤrsten, der freiwillig abge⸗ dankt hat, und niemals wuͤrde Herr von Andrada den Auftrag uͤbernehmen, ihn dahin zuruͤckzufuͤhren, da er selbst eine willkuͤr⸗

liche Verhaftung und Deportation erdulden mußte, die von Dom

Pedro angeordnet worden war, als er die konstiruirende Ver⸗ sammlung von Brasilien, in welcher Herr von Andrada eines der ausgezeichnetsten Mitglieder war, aufloͤste. Herr von An⸗ drada ist einsichtsvorll genug, um zu wissen, daß der Ex-⸗Kaiser das Gluͤck Brasiliens jetzt nicht bewirken kann, nachdem es ihm waͤhrend einer 9 jaͤhrigen Regierung nicht gelungen. Dom Pe⸗ dro erkannte selbst die Unmoͤglichkeit, weiter zu regieren, und dankte darum freiwillig ab, um in Europa die Ruhe des Pri⸗ vatlebens zu suchen, nach der er sich sehnte, und in die er zu⸗ ruͤckkehren wird, sobald der Thron seiner Tochter in Por— tugall vollkommen wiederhergestellt ist. Carlos von An⸗ drada ist der Bruder des Vormundes des jetzigen jungen Kaisers, und da die Ruͤckkehr Dom Pedro's die Vertreibung seines Sohnes von dem Brasilianischen Throne zur Folge haben muͤßte, so wuͤrde keiner der Andrada faͤhig seyn, bei einer sol⸗ chen Umwaͤlzung mitzuwirken, eben so wenig als der Ex-⸗Kaiser faͤhig seyn wuͤrde, ein solches Unternehmen zu beginnen oder den Vorschlaͤgen, die ihm daruͤber gemacht werden moͤchten, Ge⸗ hoͤr zu leihen.“

Ein hoͤherer Polizei⸗Beamter soll vor mehreren Wochen mit einigen zuverlaͤssigen Unter⸗Beamten nach Portugal gereist seyn, um dort den Marschall von Bourmont und die mit ihm dort befindlichen Franzoͤsischen Offiziere zu beobachten. Zwei dieser Polizei⸗Agenten sollen zu Lande, fuͤnf andere uͤber London zur See nach ihrer Bestimmung abgereist und bereits Berichte uͤber ihre Mission erstattet haben.

Auf die Nachricht, daß am Bord der aus Lissabon in Toulon angekommenen Fregatte „Melpomène“ die Cholera aus⸗ gebrochen sey, hat die Paͤpstliche Regierung alle aus den Haͤfen Suͤd⸗Frankreichs kommenden Schiffe mit einer eilftaͤgigen Qua⸗ rantaine belegt.

Dem Echo de Rouen zufolge ist am Bord des von Duͤn⸗ kirchen in dem dortigen Hafen angekommenen Schiffes „le Bien⸗ Aimé“ ein Cholerafall vorgekommen; man hoffte jedoch den Kran⸗ ken zu retten.

Großbritanien und Irlant.

Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz zung vom 13. August. In dem Ausschusse uͤber die Bill wegen der Arbeiten in den Fabriken kam die Ste Klausel zur Berathung, welche festsetzt, daß Kinder unter 13 Jahren taͤ iich nicht mehr als 8 Stunden arbeiten sollen. Herr G. Wood schlug als Amendement vor, daß die Wirkung dieser Klausel nur nach und nach in's Leben treten, so daß dieselbe fuͤr Kinder un— ter 11 Jahren erst sechs Monate nach Annahme der vorliegen⸗ den Bill Anwendung finden solle, fuͤr Kinder unter 12 Jahren 18 Monate nach Annahme der Bill, und fuͤr Kinder unter 13 Jahren 2 Jahre nach der Annahme der Bill. Lord Althorp widersetzte sich diesem Vorschlag, weil er die beabsichtigte wohlthaͤtige Wirkung der Maßregel verzoͤgere; derselbe wurde jedoch nach kurzer Debatte durch 34 gegen 23 Stimmen angenommen. Ein ande⸗ res Amendement des Herrn Brotherton aber, die Arbeitszeit der Kinder statt auf 8, auf 10 Stunden festzusetzen, wurde durch 40 Stimmen gegen 16 verworfen. Nach laͤngerer (in den Zei⸗ tungen hoͤchst mangelhaft berichteten *) Debatte ging die Bill voll⸗ staͤndig durch den Ausschuß und wurde die Berichterstattung auf den folgenden Tag festgesetzt.

London, 14. August. Gestern wurde der Geburtstag Ih⸗ rer Majestaͤt der Koͤnigin zu Windsor durch ein glaͤnzendes Fest efeiert. 8 In der Wohnung des Lord Althorp wurde gestern Nach⸗ mittag ein Kabinets⸗Rath gehalten, der ungefaͤhr zwei Stunden dauerte.

Der Belgische Gesandte, Herr van de Weyer, hatte gestern eine Unterredung mit Lord Palmerston im auswaͤrtigen Amte.

Heute um 9 Uhr hat die Parlaments⸗Wahl in der City begonnen; die Freunde des Herrn Crawford, zu dessen Gunsten sich mehrere in der City gehaltene Versammlungen ausgesprochen haben, hoffen mit Zuversicht auf seine Erwaͤhlung.

*) Daß die Berichterstatter bereits eben so erschoͤpft sind, wie die Parlaments⸗Mitglieder, scheint unter Anderem daraus hervorzu⸗ gehen, daß in dem Berichte der Times uͤber die obigen Parlaments⸗ Verhandlungen gesagt wird: es sey noch uͤber ein Amendement ab⸗ gestimmt worden; 37 Stimmen haͤtten dagegen, 21 dafuͤr gestimmt; aber was dasselbe bezweckt habe, oder wovon die Rede gewesen sey, Foͤnne man nicht angehen. 8

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„Auf die Bemerkung eines ministeriellen Blattes, daß die Grundsaͤtze der jetzigen Englischen Regierung vor allen anderen national seyen, bemerkt der Albion, daß diese Nationalitaͤt denn doch wohl die Schiffs Eigenthuͤmer, oder die Eisen⸗Arbeiter, oder die Blei⸗- und Messing⸗Arbeiter, oder die Weber oder die Handschuhmacher nicht mit einschließe.

Der Times zufolge, soll Santana in Mexiko, nachdem er aus dem Gefaͤngniß von Buena⸗Vista entkommen war, erklaͤrt haben, daß er alle aus der Pyrenaͤischen Halbinsel gebuͤrtige Personen von Mexiko verbannen und die Privilegien der Geist⸗ lichkeit abschaffen wolle.

Briefe aus Havanna melden, daß die große Sterblichkeit, welche durch die Cholera unter den Negern verursacht worden, auch auf den Bau des Zuckerrohrs auf der Insel Kuba großen Einfluß gehabt hat, und daß die diesjaͤhrige Aerndte daher kaͤrg⸗ licher als sonst ausfallen wird.

Nieder lande.

Aus dem Haag, 15. August. Vorgestern Abend beehrten JIJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin und Ihre Koͤnigl. Ho⸗ heit die Prinzessin Albrecht von Preußen das hiesige Hollaͤndi⸗ sche Theater mit Hoͤchstihrer Gegenwart und wurden von dem Publikum mit lautem Applaus begruͤßt.

Der Koͤnig wird den 26sten d. M. auf der Gorselschen Haide zwischen Deventer und Zutphen eine große Musterung uͤber die Truppen G welche die Garnison der Antwerpener Citadelle gebildet haben. Vorher wird der General Baron Chassé ihnen selbst die ihnen vom Koͤnige verliehene Denkmuͤnze uͤberreichen.

Die neuesten Nachrichten aus Java reichen bis zum 16. Maͤrz und melden, daß die im Innern von Padang wohnenden Europaͤer die Opfer eines blutigen Komplotts der Padries ge⸗ worden sind. 136 Europaͤer, worunter 40 Kranke in einem Hospital, wurden umgebracht. Eines der Insurgenten⸗Haͤupter, der beruͤchtigte Sintol, der, nachdem er sich unterworfen, nach Sumatra gefuͤhrt worden war, ist wegen Verdacht der Theil⸗ nahme an jenem entsetzlichen Komplott nach Batavia transpor⸗ tirt worden.

Bruͤssel, 15. August. In der gestrigen Sitzung der Re⸗ praͤsentanten⸗Kammer begannen die Berathungen uͤber das Gesetz wegen Auslieferung von Fremden. Herr Gendebien verlangte die Vorlegung der Convention mit Frankreich, durch welche der Justiz⸗Minister die kuͤrzlich erfolgte Auslieferung ei⸗ nes Franzosen zu rechtfertigen gesucht habe. Herr Lebeau er⸗ klaͤrte, eine solche Convention existire gar nicht, sondern es sey damals nur ein provisorisches Abkommen getroffen worden, wel⸗ ches von dem jetzt vorgelegten Gesetz⸗ Entwurfe abhaͤngig sey. Da sich Herr Lebeau weigerte, die auf die damals stattgehabte Unterhandlung bezuͤglichen Papiere vorzulegen, so erklaͤrte Herr Gendebien, nach einem lebhaften Wortwechsel, daß er binnen 24 Stunden einen Anklage⸗Akt gegen die Minister wegen der stattgehabten Auslieferung entwerfen, und der Kammer vorlegen wuͤrde. Hierauf ging man zu der allgemeinen Berathung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber. 8

Die Union enthaͤlt Folgendes: „In Folge der am 9. d. M. durch den Kabinets⸗Courier Wittoecx von London uͤberbrachten Depeschen, hat das Minister⸗Conseil nach einer viermaligen Ver⸗ sammlung die Antworten auf dieselben beschlossen und sie gestern Abend durch den naͤmlichen Courier abgesandt. Wir haben Gruͤnde zu glauben, daß die Instructionen die Schwierigkeiten betreffen, die sich uͤber die finanzielle Frage (Schuld und Syn⸗ dicat) und uͤber die Feststellung der Holland in dem eventuellen Falle der Abtretung des Deutschen Theils von Luxemburg, zu welcher der Koͤnig Wilhelm geneigt zu seyn scheint, zu bewilli⸗ genden Entschaͤdigung erhoben haben.“

Der Nuntius beim Polnischen Reichstage, Worcel, und der Abbé Pulawski, die aus Frankreich verbannt wurden, sind zu Bruͤssel angekommen, wo sie ihre literarischen Arbeiten fort⸗ setzen werden. 1 8 8

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Dresden, 18. August. Heute Vormittag ist Koͤnigl. Hoheit der Prinz Wilhelm, Bruder Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Preußen, unter dem Namen eines Grafen von Glatz, von hier nach Schlesien weiter gereist. Auch ist heute Nachmittag Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Johann, nebst Ge— mahlin, unter dem Namen eines Grafen von Plauen, vo Pillnitz uͤber Teplitz nach Prag abgereist.

Dresden, 16. August. In der Sitzung der zweite Kammer vom 9ten d. M. bemerkte der Staats⸗Minister von Lindenau im Verfolg der allgemeinen Berathung uͤber die Er⸗ richtung der Kreis⸗Directionen, wie die gestern und heut verhandelte Frage: ob die beantragten Kreis⸗Directionen eine ge— mischte kollegialisch-bureaukratische oder eine rein bureaukratische

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Form erhalten solle, ihm bereits so erschoͤpfend eroͤrtert scheine,

daß er glaube, die Debatte duͤrfte fuͤr geschlossen anzusehen seyn. Ferner fuͤgte der Staats⸗Minister hinzu: es werde keiner Ver sicherung beduͤrfen, daß bei der Menge und Wichtigkeit der den Landtage vorgelegten, fast in alle Theile der Verwaltung eingrei fenden Gesetze von Seiten der Regierung ein gewisses Systen verfolgt und als Zielpunkt im Auge behalten worden sey. Die System, was er namentlich fuͤr das seinige anerkenne, gehe fuͤ den vorliegenden Gegenstand dahin, die gesammte Landes⸗Ver waltung in eine Gemeinde⸗, Provinzial⸗ und Central Verwaltung zerfallen zu lassen. Darum habe die Bearbei tung einer Staͤdte⸗Ordnung zu den ersten Zwecken seiner hie⸗ sgen ministeriellen Laufbahn gehoͤrt; diese sey bereits Leben getreten, waͤhrend eine Dorf⸗Gemeinde⸗Ordnung der Be rathung der Kammer vorliege. Nachdem die allgemeine Dis kussion nunmehr fuͤr beendigt angesehen worden, stellte der Praͤ sident die Frage: Sollen Administrativ⸗Behoͤrden, d. i. Kreis Directionen, im Lande bestehen? welche einstimmig hejahend be

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