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3 — Vori⸗ daß man dies nur der spaͤten Jahreszeit wegen that. Jahr wurde ein Gesetz gemacht, um I heschen 8- Geistlichkeit und Grund⸗Eigenthuͤmern uͤber die Erhe . verjaͤhrten Zehnten zu verhindern, wenn solche Prozesse n- e per dem 10. August dieses Jahres angefangen worden. Um si 19½ 1 9 uͤr immer die Thuͤre zu verschließen, haben sehr viele Beistliche lagen eingereicht, so daß, wie man (wahrscheinlich . . behauptet, 5 bis 6000 Prozesse angefangen worden. Dies hat natuͤrlich allen Gegnern der Kirche Gelegenheit gegeben, sich wi⸗
der die Geistlichkeit derselben aufzulehnen, und nachdem die
Sache im Unterhaus zur Sprache gekommen, und von allen Seiten wenigstens als unklug getadelt worden ist, hat man
—
wirklich eine Bill vorgeschlagen, um diesen Prozessen Einhalt zu
thun. Lord Althorp sagte, er wuͤnsche dieses zwar selbst; wollte aber dennoch fuͤrs erste nicht versprechen, daß er die Bill am Ende unterstuͤtzen koͤnne. Eine Behauptung, daß eine Versammlung
von Bischoͤfen stattgefunden, welche dieses Verfahren angerathen V
haͤtten, ist von zwei Bischoͤfen geleugnet, zugleich aber die Noth⸗ wendigkeit dieser Prozesse zur Beschuͤtzung des Kirchen⸗Eigen⸗ chums aufs Entschiedenste von demselben vertheidigt worden. Das Recht mag freilich auf ihrer Seite seyn; die Klugheit aber
sollte sie lehren, es mit Maͤßigung zu behaupten. — Es hat eine
Bersammlung von Edelleuten und Parlaments⸗Mitgliedern, unter dem Vorsitze des Lord Dudley Stewart, stattgefunden, um eine Subscription zur Unterstuͤtzung der Polen in der Schweiz zu bewirken. Das große Publikum aber nahm keinen Antheil daran, veswegen auch eine zweite Versammlung fuͤr die naͤchste Woche erufen ist.
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Pelgien.
Bruͤssel, 17. August. In der gestrigen Sitzung der R e⸗ braͤsentanten⸗Kammer zeigte der Praͤsident an, daß Herr Gendebien einen Vorschlag (vermuthlich den in unserm vor⸗ estrigen Blatte erwaͤhnten Anklage⸗Akt gegen die Minister) auf as Bureau niedergelegt habe, welcher den Sectionen sügewie⸗
sen werden wuͤrde. Hierauf wurden die Berathungen uͤber den
Gesetz⸗Entwurf wegen Auslieferung der Fremden fortgesetzt. “ x b
Herr Plaisant, einer der Divisions⸗Chefs in der Post⸗ Ver⸗
naltung, ist gestern Abend nach Achen abgereist, um sich, wie es
heißt, mit dem dortigen Preußischen Postamte uͤber eine schnel⸗
lere und regelmaͤßigere Post⸗Verbindung zu verstaͤndigen.
Schweden und Norwegen.
Sctockholm, den 13. August. Es verlautet, daß im Con⸗ seil am 10ten d. die Vortheile davon, die Reichsstaͤnde schon so
fruͤh in diesem Herbste zusammenzuberufen, daß die Zeit fuͤr Mo⸗
rienen gegen Weihnachten abgelaufen waͤre, so uͤberzeugend dar⸗ gestellt worden, daß der fruͤhere Plan, den Reichstag bis zum Januar zu verschieben, nahe daran sey, aufgegeben zu werden.
Die Regierung hat beschlossen, daß mit Ausgang des Sep⸗ tember der direkte Postenlauf zwischen Schweden und England uͤber Gothenburg und Harwich von Schwedischer Seite aufhoͤ⸗ ren soll. Bei der Erfahrung von der Langsamkeit und dem un⸗ bestimmten Gange dieser Post (durch Segel⸗Packet⸗Schiffe) er⸗ scheint diese Verfuͤgung ganz richtig, da die lebhaftere Verbin⸗ dung vermittelst Dampfschiffen zwischen Hamburg und England
zweimal die Woche bereits den Handels⸗Briefwechsel auf diesen Weg, statt uͤber Gothenburg gewaͤhlt hat; auch wird die Schwe⸗
dische Post⸗Kasse 9000 Rthlr. Bco. im Jahre ersparen.
b Daͤnemark. “““ Kopenhagen, 14. August. Vorgestern Morgen um 10 Uhr ist Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Frederik Carl Christian mit dem von ihm selbst kommandirten Kriegs⸗Schooner, der „Del⸗ phin“”, nach Bornholm abgesegelt. Die ihn begleitenden Offi⸗ ziere waren die naͤmlichen, wie auf der letzten Reise auf dem gaäͤmlichen Schiffe. Die Koͤnigl. von dem Admiral Rothe ge⸗ fuͤhrte Schaluppe hatte IJJ. KK. HH. die Prinzessinnen und den Prinzen Ferdinand schon an Bord des Schooners gebracht, wo Hoͤchstdieselben sich eine Stunde aufhielten. Der Schooner ging darauf sogleich unter Segel. Seine Bestimmung ist ein Kreuzzug nach Bornholm und seine Zuruͤckkunft wird zum 12. oder 13. Sept. erwartet.
Der Bischof und Professor Dr. Muͤller und der Professor Freund haben die Besorgung der Schaumähhe zum Andenken an die gluͤckliche Wiederherstellung und Ruͤckkehr Sr. Majestaͤt des Koͤnigs nach der Hauptstadt uͤbernommen. Die Unterzeich⸗ nung hat den besten Fortgang. 2 8
Der Kaufmann O. Arboe in Roͤnne ist als Franzoͤst⸗ scher Vice⸗Konsul und Konsul⸗Agent auf Bornholm anerkannt
Warschau, 18. August. Se. Majestaͤt der Kaiser haben den General⸗Adjutanten und General⸗Lieutenanr Pankratjeff I., Mit⸗ glied des Staats⸗ und des Administrations⸗Raths im Koͤnigreich Polen, fuͤr das halbe Jahr vom 1. Juli bis zum 31 Dezem⸗ ber d. J. zum stellvertretenden Praͤsidenten des erstgenannten Raths in Abwesenheit des Fuͤrsten Statthalters ernannt und dem außer rdentlichen Staatsrath Joseph Szaniawski fuͤr im⸗ mer Sitz und Stimme in demselben Rath verliehen.
Deutschland.
— — Dresden, 19. August. Heute Vormittag ist Ihre Koͤnigl. Hoheit die regierende Herzogin von Anhalt⸗Dessau von hier nach Dessau weiter gereist, auch sind heute Nachmittag Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Mitregent nebst Gemahlin von Pill⸗ nitz nach Prag abgereist.
Kassel, 17. August. In der gestrigen Sitzung der Staͤnde⸗Versammlung wurde uͤber den Bericht des Herrn v. Baumbach ll., die Bewilligung eines Kredits von 100,000 Rthlr. zur Disposition des Finanz⸗Ministeriums, Behufs der Frucht⸗Magazinirung, betreffend, vielfach diskutirt. Nach meh⸗ reren Croͤrterungen wurde der von Herrn Wippermann ge⸗
stellte Antrag. „dem Finanz⸗Ministerium den Ankauf und dier
Aufspeicherung der Frucht nach ihrer Verantwortlichkeit zu uͤber⸗ lacen, von Seiten der Stuaͤnde⸗Versammlung jedoch keinesweges die erwa dadurch entstehenden Ausfaͤlle im Staatshaushalte zu uͤbernehmen“, mit großer Maoritaͤt angenommen, obgleich noch⸗ nals mehrere fuͤr das Amendement stimmende Mitglieder, als sie wahrnahmen, daß diese Abstimmung auch die uͤbrigen hieran sich knuͤpfenden Fragen sehhh erledigt habe, sich dagegen erhoben und ihren Dissens zu Protokoll gaben, ohne daß dadurch die Beschlußnahme eine Movification erleiden konnte. Es erfolgten sodann die Berichte uͤber die Kosten des Staats⸗Archivs und des Landwirthschafts⸗Vereins. Bei Gelegenheit der letzteren wurde die Bewilligung von 660 Rthlrn. fuͤr die Landwirthschafts⸗Zei⸗ tung gestrichen, und obwohl mehrere Mitglieder sich fuͤr die Nützlichkeit dieses Blattes erklaͤrten, anheimgegeben, dasselbe,
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wenn es nicht durch eigene Mittel sich erhalten koͤnne, eingehen zu lassen. — Herr Zusch erstattete sodann Bericht uͤber den An⸗ trag des Herrn von Bardeleben, in Betreff der Verbesserung des Fahrwassers der Weser. Es wurde beschlossen, die Regie⸗ rung um sofortige Abhuͤlfe zu ersuchen, was der Landtags⸗Com⸗ missair unterstuͤtzte, indem er bemerkte, daß die letztere dies selbst lebhaft wuͤnsche.
b. “ Allgemeine Zeitung enthaͤlt folgende Betrachtungen: „In Beziehung auf die stattgehabten Transit⸗ Erleichterungen ist von einigen Seiten behauptet worden, daß gleichzeitig mit dieser Ermaͤßigung der Zoll⸗Saͤtze Er⸗ schwerung der Behandlung und ein ganz anderes Verfahren als fruͤher eingetreten sey. Diese Behauptung ist jedoch irrig und bedarf einer vollstaͤndigen Berichtigung. Es ist klar, daß zur Sicherheit der bestehenden Abgaben, fuͤr die Guͤter, die zum Durchgang bestimmt sind, Vorkehrungen getroffen werden muͤs⸗ sen, wodurch festgestellt wird, daß die Guͤter nicht im Lande bleiben, sondern wirklich wieder auspassiren. Diese Vorkehrungen werden mittelst Verschlusses der Ladungen durch Bleisiegel ge⸗ troffen, und es haben solche in Kurhessen schon seit dem Jahre 1824 in Folge der damals eingefuͤhrten Gesetzgebung bestanden. Durch die stattgehabte Zoll⸗Vereinigung ist hierin nichts ge⸗ aͤndert worden, wohl aber hat sich die Anlegung des Ver⸗ schlusses, so lange der Zollsatz von 12 gGr. fuͤr den Centner ein⸗ gefuͤhrt war, in vielen Faͤllen als unnoͤthig ergeben, weil die Eingangs⸗Abgabe gleich von dem Durchgangs⸗Zoll, und mithin die Waaren nach Entrichtung des Durchgangs⸗Zolles in voͤllig freien Verkehr gesetzt werden konnten. Mit dem Herabsetzen der Transit-Abgabe ist aber die Nothwendigkeit eingetreten, die hoͤheren Eingangs⸗-Abgaben durch Verschluß-Anlagen zu sichern, und es tritt nun in dieser Beziehung ganz das Verfahren wie⸗ der ein, wie solches schon im Jahre 1824 vorgeschrieben war. Die Nothwendigkeit dieses Verfahrens ist einleuchtend, und es wird wohl keinem Staate zugemuthet werden moͤgen, zur groͤße— ren Bequemlichkeit Dritter Maßregeln außer Acht zu lassen, die zur eigenen Sicherstellung unentbehrlich sind.“
Stuttgart, 17. August. In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten gelangte eine Note der Kam⸗ mer der Standesherren zur Mittheilung, worin dieselbe ihren Beitritt zu dem uͤber die Aufhebung der Ruggerichte gefaßten Beschlusse verweigert. Mehrere Abgeordnete tragen darauf an, die Regierung nun im Wege der Petition um Aufhebung die—⸗ ser Gerichte und Einbringung eines Gesetz⸗Entwurfes zu bitten, was die Kammer zum Beschluß erhob. Der Abgeordnete Men⸗ zel trug darauf einen Bericht der Kommission fuͤr das Schul⸗ und Erziehungswesen vor, welcher die Erweiterung und Abaͤn⸗ derung der Real⸗ und Gewerbe⸗Schulen, und zugleich den An⸗ trag betraf, 10,000 Fl. zur Unterstuͤtzung von Gemeinden, welche Real⸗Schulen errichten wollen, so wie zur Ausbildung der Leh⸗ rer, welche sich im Auslande in fremden Sprachen vervollkomm⸗ nen wollen, aus Staatsmitteln zu bewilligen. Es wurde be— schlossen, diesen Bericht kuͤnftig zu berathen. — Die heutige Tages⸗ ordnung fuͤhrte zur Diskussion uͤber den Bericht der Forst⸗ und landwirtschaftlichen Kommission in Betreff des Wildschadens. Der Abgeordnete v. Zwergern sprach fuͤr die Ausrottung des Hochwildes, und theilweise fuͤr den Kommissions⸗Bericht, welcher unter Anderen auch auf Abstellung aller Jagdfrohnen und den Verkauf aller Staats⸗Jagden an die Gemeinden, so wie auf Abloͤsbarkeit der Jagdfrohnen bei Gutsherren und allgemeine Verbindlichkeit des Jagdherrn auf Ersatz des Wildschadens an⸗ trug. Der Abgeordnete Widenmann ließ sich in einem aus⸗ fuͤhrlichen Vortrag uͤber diesen Gegenstand aus. Er sprach na⸗ mentlich gegen den Kommissions⸗Beschluß, den Kommun⸗Wild⸗ schuͤtzen auch die Erlegung des Wildes mit Schrot⸗Flinten zu gestatten, weil dadurch die kleine Jagd offenbar zu Grunde ge⸗ hen muͤsse. Auch bezeichnete er die Verpachtung der Jagden an die Gemeinden als unzweckmaͤßig, indem dadurch viele Gemeindeglie⸗ der zum Besuch der Jagd verleitet werden wuͤrden, was nur zum Nachtheil ihrer oͤkonomischen Verhäͤltnisse geschehen koͤnne. Der Abgeordnete von Mosthaf suchte darzuthun, wie der Unterthan
bei dem jetzigen Gesetze gegen Wildschaden schutzlos sey. Nach mehreren anderen Eroͤrterungen von verschiedenen Seiten beschloß
endlich die Kammer mit 79 Stimmen gegen 2: die Regierung um Revision der fruͤheren Verordnungen uͤber das Kommune⸗ Wildschuͤtzen⸗Institut zu bitten. In Verfolg weiterer lebhaften Debatten beschloß die Kammer ferner: bei der Regierung dar⸗ auf anzutragen, daß den Kommun Wildschuͤtzen auch gestattet werde, Hasen zu schießen; daß die Jagd⸗Herren fuͤr verbindlich erklaͤrt werden sollen, jeden wahren Wildschaden zu ersetzen, so wie auch: bei Verpachtung der herrschaftlichen Jagden den Ge⸗ meinden ein Vor⸗Pachtrecht einzuraͤumen.
Landau, 14. August. (Rhein⸗Bayerische Zeitung.) Gestern Abend nach 8 Uhr hat es hier in der Naͤhe des Arrest⸗ hauses ruhestoͤrende Auftritte gegeben. Einige junge Leute woll⸗ ten mit Frauenzimmern den Wall hinter dem Arresthause passi⸗ ren. Der dort aufgestellte Wachtposten bedeutete ihnen, daß Niemand voruͤbergehen duͤrfe, was auch hier Jedermann weiß, da es durch die Schelle bekannt gemacht worden ist. Hierauf versuchte ein junger Kaufmann von hier, Namens Schimpff, den Posten zu forciren. Der wachthaltende Soldat, ein Rekrut, schrie um Huͤlfe, worauf aus der nahen Kaserne mehrere seiner Kameraden, zum Theil schon halb entkleidet, herbeieilten und ei⸗ nige Ruhestoͤrer, deren Zahl sich mittlerweile vermehrt hatte, ver⸗ wundeten. Der obengenannte Schimpff und ein staͤndig beur— laubter Soldat sollen besonders hart mitgenommen worden seyn. Nach einer Viertelstunde wurden die Straßen durch Kavallerie— Patrouillen gesaͤubert, die bis 10 Uhr alle Theile der Stadt durchritten. Auch diese wurden hier und da be— schimpft, und sogar mit Steinen geworfen; man schrie Freiheit! zu den Fenstern heraus ꝛc. Unser unermuͤdlicher Festungs⸗Kommandant ritt selbst in allen Straßen herum, und suchte die auf der Straße sich befindlichen Buͤrger zu bewegen, in ihre Haͤuser zu gehen. Heute circuliren die verschiedensten Relationen uͤber den gestrigen Vorfall, und eine Partei ist be⸗ sonders geschaͤftig, die Schuld von sich ab und auf ihre Gegner zu waͤlzen, wie sie denn schon seit der Eroͤffnung der Assisen be⸗ muͤht ist, eine Menge Beschuldigungen, besonders gegen die Of⸗ fiziere unserer Garnison, in Umlauf zu setzen. — Diesen Mor⸗ gen zwischen 9 und 10 Uhr hat es wieder einige Unruhen gege⸗ ben Soldaten sollen unter dem Rufe: „Es lebe das Haus Bayern! Tod den Liberalen!“ in einer Straße Fenster einge⸗ schlagen haben. Indeß scheint es nicht so arg gewesen zu seyn, da es sich spaͤter zeigte, daß bei einem gewissen Muͤller, der auf der Kommandantschaft wegen der ihm zerbrochenen Laͤden und Fenster Klage fuͤhrte, auch nicht eine Scheibe zerbrochen war. Waͤhrend ich dieses schreibe, reiten wieder Patrouillen durch die Straßen. — Es ist fuͤr den friedliebenden Buͤrger schmerzlich, auf solche Weise seine Ruhe durch blinde Parteiwuth gestoͤrt zu sehen, und es verwuͤnscht derselbe mit Recht die Urheber solcher 111613““ u
In der heutigen Assisen⸗Sitzung protestirte Advokat lerliche Schritte gethan werden, um die eidgenosstsche Sanction
mann gegen das Gericht, welches sich nicht mehr im
Unschlusses zu erhalten und die sofortige Theilung des Staats⸗
der Unabhaͤngigkeit befaͤnde, weil mehrere Offiziere hiestaübgens zu bewerkstelligen. 3) Einstweilen soll durch Wiederher⸗ nison die Drohung ausgestoßen n 868 8e7— gdes ehemaligen kirchlichen, Schul⸗, administrativen und ge⸗
Verbandes der fuͤnf Bezirke der Landschaft Basel fuͤr die
z0 7 , 1 n ¹ ℳ 8 klagten von den Geschwornen freigesprochen wuͤrden, kein, 119 dieser Gemeinden gesorgt und alle Beamten aus der
Letztern und kein Advokat lebendig aus Landau kommen
den. Der Praͤsident der Geschwornen, Herr Brunner,
unwohl. Der Koͤnigl. Regierungs⸗Direktor, Fuͤrst Wred cher der Sitzung beiwohnte, stellte Herrn Cullmann seiner
ßerung halber zur Rede, und verlangte von ihm, er solle
b Vorgefallene der Vergessenheit uͤbergeben werden; auch soll
Basel fuͤr immer entfernt werden. 4) Wegen der bisherigen chen Denkungs⸗ und Handlungsweise dieser Gemeinden und zuͤrger soll keinerlei Verfolgung stattfinden, vielmehr alles
rwendung des hierseitigen Standes eintreten, daß diese Ge⸗
welchem von den Geschwornen oder welchem Advokaten en bei Bestrafung des von Basel veruͤbten Landfriedens⸗Bru⸗
solche Drohung, und von wem sie gemacht worden sey. selbe erklaͤrte, es sey dies ein Geruͤcht.
wegen gerichtlich belangen werde.
icht in Mitleidenschaft gezogen werden 5) Dieser Beschluß Tagsatzung, so wie saͤmmtlichen Staͤnden mitgetheilt und
¶8 — ihm hierauf, es sey nicht ehrlich, sich solcher Reden, 8 egerngn ata, sofprt in Bollzichung gescht werden.
nicht einmal gewiß sey, zu bedienen, um auf die Geschw zu wirken, und meldete dem Herrn Anwalt, daß man ihn
Hgeschehen in Liestal, den 7. August 1833.“ (Folgen die Un⸗ ften.) Italien.
Landau, 16. August. Heute wurden die Verhandblvlheapel, 2. August. Die Schlichtung des Zwistes der Tu⸗
vor den hiesigen Assisen durch das Resumé des Praͤsidentg
Um 11 Uhr zogen sich die Geschwornen in s rathungs⸗Zimmer zuruͤck, und erließen nach fuͤnfstuͤndiger
schlossen.
thung einen Spruch, wodurch saäͤmmtliche Angeklagte aller
zur Last gelegten Verbrechen fuͤr „Nicht Schuldig“.
wurden. Scharpff und Eifler erhielten darauf sogleich ihr heit. Wirth, Siebenpfeiffer, Hochdoͤrfer, Becker und Nöp blieben in gefaͤnglicher Haft, da sie noch zuchtpolizeilich klagt sind.
Hesterreich.
Tevplitz, 16. August. (Leipziger Zeitung.) Van hat die Zusammenkunft unsers Kaisers mit dem Koͤnh Preußen stattgefunden, und zwar nicht in Lowosiz oß meritz, wie man behauptet hatte, sondern in Theresienstabzt im Kommandantenhause, wo Ihre Majestaͤten der Kaist die Kaiserin ihr Absteige-Quartier genommen hatten. — ausgesetzte Regenguͤsse stroͤmen seit 2 Tagen von den! Gebirgen herab in unsere fruchtbare Ebene, die Fluͤsse säht Alles schwimmt. Gießen diese Wolkenzuͤge vom Mitte! herab ihre Wasserschlaͤuche auch uͤber Prag, so werden ien losen Ehrenbogen und Bewillkommnungs⸗Zeichen sich net auf dem Papier ausnehmen, als in Wirklichkeit. Auch un reich und effektvoll vorbereitete Beleuchtung der ganzen Prag, besonders die fast terrassenfoͤrmig aufsteigende Km duͤrfte von dem feuchten Dunstkreis großen Abbruch leid
haben an 30,000 Fremde schon seit mehreren Tagen dar
wartet! Morgen reiset der Fuͤrst Metternich mit seiner
zunaͤchst nach seinem Familiensitz. — Seit zwei Ta der Großherzog von Sachsen⸗Weimar mit seinen zwel merherren, Leib-Arzt und Leib-Chirure hier a
men und gedenkt noch einige Wochen hier die Bäide gebrauchen. Gestern Abend um 6 Uhr traf der Kömg Sachsen, in Begleitung seines Ober⸗Stallmeisters und wenig zahlreichen Personals, auf seiner einige Tage vens nen Durchreise nach Prag hier ein, stattete sogleich dem . von Preußen seinen Besuch ab und reiste diesen Morgen 11 Uhr nach Prag ab; da der Kaiser wenigstens bis zum! seinen Aufenthalt in Prag, wie man versichert, verlaͤngern so wird auch der Aufenthalt des Koͤnigs eben so lange da Man sagt, daß auch der Prinz Mitregent Friedrich vng Prinz Johann, welcher von seiner Karlsbader Kur gang nach Dresden zuruͤckgekehrt ist, zu Anfang der kuͤnftigen nach Prag reisen und dort einige Tage verweilen werde
Zahl der Badegaͤste nimmt eher zu, als ab. Heute steht.
der Familien auf 2592 und der Personen auf 5234.
Schweiz. Bern, 12. August. In der Allgemeinen Schn
Zeitung liest man: „Sonnabends fruͤh marschirten d Waadtlaͤnder Bataillone weiter; ihnen folgte ein Freibur taillon, das zu Bumpliz uͤbernachtet hatte. Sonntag lan Compagnie Waadtlaͤndischer Jaͤger zu Pferde an, uͤben hier und marschirte diesen Morgen wieder ab; spaͤter; eine Compagnie Waadtlaͤndischer Scharfschuͤtzen ab. b liche Truppen sind nach Basel bestimmt. Gestern versa sich hier die erste Sappeur⸗Compagnie, um eben dahin gehen; so wie noch zwei Batterieen Zwoͤlfpfuͤnder, welche pen aber in Folge des wahrscheinlich beendigten Feldzugts befehle erhalten haben.“
Basel, 13. August, 9 Uhr Abends. Die Zeitun Ober⸗ und Nieder⸗Rheins meldet: „Diesen Abend die eidgenossischen Truppen noch in Basel Wache, mit get Kanonen und angezuͤndeten Lunten. Sie erwarten Van gen, um zur Entwaffnung zu schreiten, die sowohl in der als auf dem Lande schwer von Statten gehen wird, inst Leidenschaftlichkeit einen hohen Grad erreicht hat. Die zung muß uͤber die Wahl der Mittel zur Wiederherstelh Ordnung sehr verlegen seyn. Man befuͤrchtet, sie mie Fall sie den Radikalen Mißvergnuͤgen verursacht, von einen, die in allen Schweizer Kantonen verbreitet sind/ len werden. — Zu Basel sagt man, die in verschiedene nen der Schweiz verbreiteten Franzoͤsischen Karlisten sch zur Abreise an, weil man sie des Einverstaͤndnisses mit! nen dissidirenden Kantonen beschuldigt.“
— Die Zuͤricher Zeitung meldet aus dem Kantor vom 13. Aug.: „Nachdem der Ausfall der Stadt Bast geschlagen war, wurden die staͤdtischen Gemeinden, zur heit der Basel⸗Landschaft, entwaffnet und theilweise besch auf trafen nach und nach aus allen zur Stadt gehan⸗ meinden Ausschuͤsse in Liestal ein und Anschlup Kanton Basel⸗Landschaft. In Folge dessen faßte am Landrath folgenden Beschluß:
„Im Namen des souverainen Volkes hat der La Kantons Basel⸗Landschaft, in Erwaͤgung: daß die Reghe Basel zu wiederholten Malen die Verbindung einiger Landeh⸗ den mit der Stadt zum Vorwande und als Mittel gebräalch den von der Tagsatzung feierlich gebotenen Landfrieden. frevelhafteste Weise zu brechen, den Kanton Basel⸗Landsch Brand, Mord und Krieg zu uͤberziehen, in der Aöbsichte der Eisgenossenschaft anerkannte Selbststaͤndigkeit desseh vernichten und ihn ihrer Gewalt wiederum zu unterwecsen, Erwaͤgung, daß es die hoͤchste und heiligste Pflicht unseren N sey, den von Basel ohne alle diesseitige Veranlassung beg Buͤrgeekrieg schleunigst zu beendigen und jeder ferneren Eim⸗ desselben, sowohl im Interesse des Gesammt⸗Vaterlandes, nl⸗ Standes insbesondere, auf die kraͤftigste Weise zu begegnen, Erwaͤgung, daß saͤmmtliche diesseits des Rheins liegende, b Basel vereinigte Gemeinden bei unsern Behoͤrden den dii Wunsch und die foͤrmlichste Erklaͤrung ausgesprochen habe mit dem Kanton Basel⸗Landschaft vereinigen zu wollen, besc 1) Das Begehren der bisher mit Basel vereinigten Gemein⸗ Anschluß an den Kanton Basel⸗Landschaft wird hierseits 9. 2) Es soll ein Kreisschreiben an die Kantone erlassen unde
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en Regierung mit den Hoͤfen von Neapel und Turin hat Einstuß auf die feindseligen Gesinnungen der Barbares⸗ on Tripolis und Marokko gehabt, indem zwei Sardinische in 7ge.c von diesen kuͤhnen Korsaren, die ihr Un⸗ selbst zwischen Messina und Neapel treiben, gekapert und ndert worden sind. — Uebrigens haben sich in der letzten nuch Korsaren in der Hauptstadt selbst gezeigt, die ihr Au⸗ erk auf die Taschen ehrlicher Leute richteten, welche in der zu ungewohnter Stunde nach Hause zuruͤckkehrten. Die ci hat durch einen gluͤcklichen Zufall einen der Raͤdelsfuͤh⸗ deckt, und die ganze Bande, aus ungefaͤhr 27 Personen, ntheils Kutschern und Stallknechten angesehener fremder jen bestehend, ist in ihren Haͤnden. — Unter den Gesell⸗ en, welche sich hier zur Befoͤrderung vaterlaͤndischer Indu⸗ bildeten, und von denen mehrere bedeutende Kapitalien zu Disposition haben, verdienen bis jetzt die Compagnia eno- a und jene delle assicurazioni diverse den ersten Rang. bezweckt die Verbesserung der hier so vernachlaͤssigten Wein⸗ , ind ihre Actien bieten schon ein Benefiz von 10 Pro⸗ blie zweite umfaßt alle moͤgliche Arten von Versicherungen, erweitert taͤglich den Kreis ihrer Operationen.
Vonder Italiaͤnischen Graͤnze, 9. August. (Allge⸗ eZeitung.) Die unruhigen Auftritte in der Schweiz n nachtheilig auf Italien zuruͤck und werden wieder eine gere Beaufsichtigung der Fremden und Reisenden veranlas⸗ Man hatte gehofft, daß die mißlungenen Versuche in Pie⸗ die republikanische Partei vorsichtiger machen wuͤrden; schon einigermaßen Vertrauen zuruͤckgekehrt, und die Maßregeln, zuf Handel und Wandel so nachtheilig einwirken, wurden und nach gemildert; jetzt ist zu fuͤrchten, daß uͤberall wieder Beschraͤnkungen eintreten und der gegenseitige Verkehr er⸗ ert werden wird. Den Regierungen gereicht dies nicht zum urfe, sondern denjenigen, welche, die oͤffentliche Wohlfahrt g beruͤcksichtigend, ihren Prinzipien zu Gefallen Alles auf's seten. Die Stoͤrungen in der Schweiz sind zwar noch kleinere Uebel, sie koͤnnen aber leicht große Verwickelungen sich ziehen, je nachdem sie dauern und sich ausdehnen. Polen auf Schweizerischem Gebiete waren immer bedenk⸗ Gaͤste, jetzt kann ihre Anwesenheit besonders gefaͤhrlich wer⸗ Sie stehen fortwaͤhrend mit den republikanischen Klubs in reich und Italien in Verbindung, und haben nun schon ngen, zu Gunsten ihrer Freunde thaͤtigen Antheil an den gungen in Basel zu nehmen. Die Franzoͤsische Regierung besser gethan, den Polen die begehrte Ruͤckkehr nach Frank⸗ zu gestatten; sie haͤtte daselbst weniger als in der Schweiz hnen zu fuͤrchten. In Sardinien wie in der Lombardei an natuͤrlich sehr aufmerksam auf die Vorfaͤlle in der eiz, und man spricht von Truppen⸗Concentrirungen an Granzen. Daß man sich indessen nicht in die Haͤndel der eizer mischen wird, so lange sie keine Gefahr fuͤr die an⸗ Staaten darbieten, leidet keinen Zweifel; daß aber mit Nachdrucke jeder Versuch zuruͤckgewiesen werden wuͤrde, indliche Absichten gegen die angraͤnzenden Regierungen ver⸗ —, ist wohl gewiß. “ b
I Porven gent
Folgendes ist das (gestern erwaͤhnte) vom Albion mitge⸗ se Schreiben des Marschalls Bourmont an einen seiner nde in London: Hauptquartier Lega do Balio, vom 1. August. Sie „wie eilig ich mich auf den wichtigen Posten begeben habe, schem das Vertrauen des Koͤnigs mich berufen, und dennoch ich den Schmerz, zu spaͤt einzutreffen, um die Unfaͤlle zu ver⸗ on, die uns betroffen haben. In jedem andern Lande wuͤrde Verlust der Flotte und der beiden Hauptstaͤdte des Koͤnigreiches treicht haben, um die Unterwerfung des ganzen Landes nach sich then; allein in Portugal wird die muthige Entschlossenheit des g8, die Treue des Heeres und die Hingebung der Einwohner se National⸗Sache uns in den Stand setzen, den Kampf noch ume Zeit in die Laͤnge zu ziehen. Ich bin wahrhaft von Be⸗ derung fuͤr den Muth und die Standhaftigkeit der Truppen der Bevoͤlkerung nach so traurigen Unfaͤllen erfuͤllt. Je schlim⸗ Nachrichten sich verbreiten, desto groͤßerer Enthusiasmus aͤu⸗ sich zu Gunsten Dom Miguels. Sein Volk scheint ihm fuͤr Erfolg der feindlichen Unternehmungen entschaͤdigen zu wollen. enche Guerillas⸗Haufen organisiren sich in allen Provin⸗ ünige sind bereits vor Porto eingetroffen, andere wer⸗ enartet. Die seit mehreren Tagen angeordnete Einberu⸗ helon 8000 Veteranen wird die Reihen des Heeres verstaͤrken; ste wetteifert in Eifer und Enthusiasmus mit der Bevolkerung. eine Proclamation des Koͤnigs von allen Ereignissen unter⸗ tet, hat dasselbe Se. Majestaͤt mit dem lautesten Enthusiasmus fungen und durch die nachdruͤcklichsten Aeußerungen seine un⸗ ütterliche Treue zu erkennen gegeben. Die mir zugegangenen ichte erwaͤhnen bis jetzt keiner Desertion zum Feinde. Inzwi⸗ bleibt uns viel zu thun uͤbrig, wenn wir die schoͤne Stellung ir einnehmen wollen, in deren Besitz wir uns vor einem Mo⸗ vbefanden. Das Heer ist voll Muth, aber es fehlt ihm an nnszucht, und dieser Mangel an Instruction entreißt ihm die 5 eile, die es sich durch seine Tapferkeit errungen. Ich bin blaͤssig beschaͤftigt, Ordnung und Disciplin bei den Corps ein⸗ ühren, und hoffe, binnen Kurzem das Heer in einen weit effekti⸗ n Stand zu versetzen, jag sogar dem Feinde mit entschiedener serlegenheit das Feld streitig zu machen. Unterz.) Der General⸗Feldmarschall, Graf von Bourmont.“ Der (ebenfalls gestern erwaͤhnte) in der Times enthaltene lef des Marschalls Bourmont an den Herzog von Cadaval, scher noch vor der Einnahme von Lissabon geschrieben ist, lau⸗ olgendermaßen: Leogg do Balio, 23. Juli. Herr Herzog! Ich habe den ef empfangen, mit welchem Sie mich unterm 2ten d. M. beehr⸗ biasch stimme mit Ew. Excellenz darin uͤberein, daß die Ver⸗ gung von Lissabon unter den jetzigen Umstaͤnden das Wesent⸗ mr von Allem ist, und ich hoffe, daß ver Koͤnig von hier nach tie Hauptstadt vorruͤcken wird, sobald nur die Armee irgend einen gen Vortheil erringt, und das wird sie gewiß, wie ich mir
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schmeichele, in den naͤchsten drei Tagen; unterdessen werden r⸗ scheinlich mehrere Ober⸗Offiziere und Andere, die fen Koͤni 1 Dienste nimmt, in Lissabon eintreffen. Se. Majestaͤt wuͤn schen, daß Sie sich derselben bedienen, wie es Ihnen am besten daͤucht Der vorzuͤglichste unter diesen Offizieren ist der General⸗Major Baron von Gerdy, der den Namen Grival angenommen hat. Er ist ein Mann von Muth und Talent, der lange Zeit Schiffs⸗Capitain war und die Artillerie zu Toulon kommandirte. Zum Kommando aller Bat⸗ terieen, welche die Einfahrt in den Tajo beherrschen, scheint er mir sehr Heesgge. auch wird er dazu gebraucht werden koͤnnen, dasjenige zu veranstalten, was zur Vermehrung der Vertheidigungs⸗Mittel dient, wie die Errichtung von Batterteen an passenden Orten, die Ausruͤstung von Kanonierboͤten, Brandern und dergleichen. Sollte aber der Capitain Elliot anlangen, so glaube ich, daß man die⸗ sem die ganze Marine zur Verfuͤgung stellen und den Ba⸗ ron von Gerdy oder Grival bloß mit dem Kommando der Land⸗Batterieen beauftragen muͤßte. Der Graf de la Ge⸗ netierre, der die Kriege unter dem Kaiserreich mitmachte, und der seit der Restauration im Dienst unserer Koͤnige stand, ist ein sehr ehrliebender und talentvoller Ober⸗Offizier. Er hat den Namen Al⸗ mer angenommen. Zum Kommando uͤber die Streitkraͤfte auf dem suͤblichen Ufer des Tajo wuͤrde er gewiß mit Vortheil zu gebrau⸗ chen seyn. Er wird sich dem Marsch des Grafen von Villaflor, wenn dieser es wagen sollte, nach Alemtejo vorzudringen, mit Er⸗ folg widersetzen. Ich glaube, es wuͤrde gut seyn, Herrn Henri de Puyseux, Kavallerie⸗Major, einen jungen Offizier, der außer⸗ ordentlich unterrichtet ist und sich durch glaͤnzenden Muth ausgezeichnet hat, unter dessen Befehle zu stellen. Der Che⸗ valser du Buar, der den Namen Bourdais angenommen hat, ist ein guter Infanterie⸗Oberst. Er koͤnnte mit Vortheil zum Kommando einer Brigade Linien Truppen oder royalistischer Frei⸗ willigen in Lissabon gebraucht werden. Herr von Terell, der sich jetzt Dubreuil nennt, hat lange Zeit im Stabe gedient. Er besitzt viel
Erfahrung, und er koͤnnte Ew. Excellenz bei Ertheilung der auf die
Dislocation der Truppen und die von denselben einzunehmenden
vortheilhaftesten Stellungen, wenn Sie dergleichen fuͤr angemessen
erachten, mit Nutzen zur Hand gehen. Auch koͤnnte ihm wohl das Kommando uͤber einen wichtigen Posten anvertraut werden. Er ist Oberst der Infanterie. Diese Offiziere wird mein aͤltester Sohn begleiten; er wird die Ehre haben, sie mit Ew. Excellenz Erlaubniß Ihnen vorzustellen und selbst zu Ihrer Verfuͤgung zu bleiben. Der Chevalier de la Rochelien, Oberst⸗Lieutenant der Artillerie, wird von Madrid eintreffen. Er ist ein sehr ausgezeich⸗ neter Offizier, und wuͤrde Ihnen von großem Nutzen seyn, wenn Sie ihn unter die Befehle des Generals Baron von Gerdy stell⸗ ten. Er spricht Spanisch, und koͤnnte sich denen, die nur Portu⸗ giesisch verstehen, sehr leicht verstaͤndlich machen. Wenn wie uͤbri⸗ gens erst in Bezug auf das Schicksal der Hauptstadt vollkommen be⸗ ruhigt sind, so werde ich Herrn von Terrell's Beistand beduͤrfen, und ich bitte Ew Excellen;, daß Sie dann die Guͤte haben, ihn zu mir zuruͤckzusenden, wenn sie ihn naͤmlich in diesem Augenblick bei sich behalten wollen. Es moͤchte von großer Wichtigkeit seyn, einen erfahrenen und thatkraͤftigen General⸗Capitain fuͤr Alemtejo auf⸗ zufinden, der damit beauftragt werden muͤßte, den Feind unaufhoͤr⸗ lich zu beunruhigen, wenn dieser es wagt, in jene Provinz einzudrin⸗ gen. Lassen Sie den Capitain von Alemtejo die Festung Elvas mit halber Garnison besetzen und sein eigenes Quartier zu Elvas auf⸗ schlagen; lassen Sie den Befehlshaber der Streitkraͤfte auf dem suͤdli⸗ chen Ufer des Tajo, Visconde von Molellos, Abjustral und Messiana besez⸗
zen und die noͤthigen Maßregeln treffen, um taͤglich davon unterrichtet zu
seyn, was der Feind in Algarbien unternimmt; und wie sich die Truppen des Grafen von Villaflor wieder einschiffen, so muͤßte der Visconde von Molellos in Eilmaͤrschen uͤber Alacar nach Setubal ruͤcken, um diesem Ort Entsatz zu bieten. Der Graf de la Gene⸗ tierre muͤßte auf gleiche Weise instruirt werden, wenn Ew. Excellenz es fuͤr angemessen erachten, ihm das Kommando uͤber die jetzt un⸗ ter den Befehlen des Visconde von Molellos stehenden Truppen an⸗ zuvertrauen. Es ist zu wuͤnschen, daß der Feind nicht Zeit behaͤlt, sich in Algarbien zu befestigen. Ich habe die Ehre u. s. w. Graf
von Bourmont.“ weaes
EEEC d.
Berlin, 22. August. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Au⸗ gust ist am 18ten in Frankfurt a. M. eingetroffen.
— Dem Koͤnigl. Bayerschen Konsul, Herrn Bartels zu Koͤln, ist auf den Antrag der Koͤnigl. Bayerschen Gesandtschaft am hiesigen Hofe die Befugniß ertheilt worden, auch fuͤr Grie— 1ga. Unterthanen die konsularischen Functionen ausuͤben zu
uͤrfen.
— Der Koͤnigl. Kammerherr und Regierungs⸗Rath, Graf Leo Henckel von Donnersmarck zu Merseburg, ist von der Koͤ— nigl. Daͤnischen Gesellschaft fuͤr nordische Alterthumskunde (Det kongelige nordiske Oldskrift Selskab) zu Kopenhagen zu ihrem ordentlichen Mitgliede ernannt worden. Das ihm uͤbersandte sehr zierlich eingebundene Diplom ist vom 13ten v. M. datirt und von dem, durch seine Formanna Soͤgur, seine Oldnordiske Sagaer, seine Ausgabe der Scripta hislorica Islan- dorum Lc. beruͤhmt gewordenen Islaͤnder Finn⸗Magnusen, als EC“ unterschrieben.
Am 7ten v. M. wurde die neuerbaute evangelische Kirche zu Bordzichow, im Kreise Stargard des Regierungs⸗Bezirks Danzig, zu deren Gruͤndung Se. Majestaͤt der Koͤnig ein Gna⸗ den⸗Geschenk von 7000 Rthlr., naͤchst der fuͤr den Geistlichen und die sonstigen Kirchen⸗Bedienten erforderlichen Dotation, zu bewilligen geruht hatten, von dem Konsistorial⸗Rath Dr. Breß⸗ ler unter freudiger und weit ausgebreiteter Theilnahme der gan⸗ zen Gegend und dem feierlichen Ausdrucke des innigsten Dankes gegen den erhabenen Gruͤnder eingeweiht und zugleich der zu der Stelle berufene Geistliche eingefuͤhrt. 1
In den Hafen von Danzig sind im Laufe des vorigen Monats 102 Schiffe eingelaufen, wovon die Mehrzahl mit Bal⸗ last beladen war. Ausgegangen sind 83 Schiffe, deren Ladungen namentlich in Holz und Getraide bestand; 12 derselben waren beballastet. In Elbing ist nur ein Seeschiff mit Ballast ange⸗ kommen.
— Das Groͤningsche Gymnasium zu Stargard in Pom⸗ mern, dessen am 12. Maͤrz 18 31 begangene zweite Saͤkular⸗ Feier in diesen Blaͤttern (in Nr. 95 der Staats⸗Zeitung vom Jahre 1831) gleichfalls erwaͤhnt worden, hat sich wiederum einer Vervollkommnung zu erfreuen gehabt, indem die Kurato— ren der Stiftung, durch zweckmaͤßige Ersparnisse bei der Stifts⸗ Kasse, es moͤglich gemacht haber „ das Gymnasium zur besseren Leitung des Gesang-Unterrichts mit einem diesem Zwecke ent⸗ sprechenden werthvollen Fluͤgel⸗Fortepiano zu beschenken, so wie die Sing-Klasse selbst angemessen einzurichten und freundlich zu dekoriren. Am 19ten d. M. fand die feierliche Einweihung die⸗
“
ser Klasse in Gegenwart der Vorsteher, Lehrer und Schuͤler des
Gymnasiums durch einen von den Letzteren zum Lobe der Musik ausgeführten Gesang statt, wonaͤchst einer der Kuratoren, fruͤher selbst ein Schuͤler des Gymnasiums, Veranlassung nahm, den Zoͤglingen ein ferneres sittliches Verhalten und Beharren im Fleiße ans Herz zu legen, an welche Rede sich ein von den Schuͤlern ausgefuͤhrter Choral anschloß.
— Der Haͤringsfang auf den Inseln Usedom und Wollin hat in diesem Jahre eine bedeutend ergiebigere Ausbeute gege⸗ ben, als im verflossenen Jahre. Es wurden naͤmlich bis Ende Jult 2461 ¾ Tonnen Haͤring und zwar 701 Tonnen mehr als
1832 in einem gleichen Zeitraum gesalzen.
Bei dem Dorfe Dievenow unweit Kammin zeigten sich Anchovis und ein Kauf⸗ mann in der letztgenannten Stadt ließ etwa ein Dutzend Anker davon salzen.
Die Breslauer Zeitung meldet den am 18ten d. M. in einem Alter von 53 ½ Jahren erfolgten Tod ihres Begruͤn— ders und Redacteurs Karl Schall. — In der Schlesischen Zeitung liest man Folgendes aus Breslau vom 0. August: „Waͤhrend in diesem Jahre durch die Umpflasterung mehrerer Straßen das Innere unserer Stadt immer mehr an Reinlichkeit gewinnt, hat auch der Platz an der Nordseite der Elisabethkirche eine zweckmaͤßige Veraͤnderung erlitten. Die hoͤlzernen Ver
schlaͤge und Gitter, welche die Nuͤckseite der genannten Kirche bisher entstellten, sind seit Kurzem weggeraͤumt, wodurch nicht
bloß der Platz weiter, ebener Und freier, sondern auch an de
Kirche selbst mehrere nicht unwichtige Grabmaͤler Alt⸗Breslau⸗
scher edler Geschlechter aus dem 16ren Jahrhundert wieder sicht⸗ bar geworden sind, die bisher verdeckt waren. Der groͤßte Vor
theil aus dieser Erweiterung des Raumes erwaͤchst indeß dem neuen, seiner Vollendung nahen Gebaͤude des Elisabethanischen Gymnasiums, das durch seine Soliditaͤt wie durch seine edler nete Stelle unter den Neubauten men wird.“
und großartigen architekronischen Verhaͤltnisse eine ausgezeich⸗
unserer Hauptstadt einneh
Ueber Verbesserung des deutschen Muͤnzwesens. Mit Bezug auf den Aufsatz in Nr. 267 bis 277 der außer⸗ ordentlichen Beilagen zur Allgemeinen Zeitung 8 vom 29. Julius bis 6. August 1833. (Schluß.)
Die deutschen Friedrichsdore, Augustdore, Georgedore, Karl⸗ dore u. s. w. sind Nachahmungen der alten Louisdore, und diese wieder der spanischen Pistolen.
Befeilen verringert: aber an Gehalt kommen sie so verschieden aus den Muͤnzstaͤten, daß die preußische Regierung endlich ge⸗ noͤthigt war, ihren Kassen die Annahme andrer Pistolen, als der inlaͤndischen Friedrichsdore, gaͤnzlich zu untersagen.
Auch im gemeinen Verkehre wird schon ein Unterschied ge⸗
macht, und Pistolen von gewissem Gepraͤge gelten nicht mehr fuͤr voll. Diese Unsicherheit des Metallwerths in ihnen ist jeden⸗ falls keine Empfelung; auch hat weder ihr Gewicht, noch ihr Feingehalt, noch ihr Werthverhaͤltniß zu den in Deutschland uͤb⸗ lichsten Silbermuͤnzen irgend eine Eigenschaft, welche sie zum
Gesammt⸗Goldgelde eines deutschen Muͤnzvereins besonders ge⸗
schickt machte.
Eine Nona⸗ aus ganz reinem Golde, die grade ein halbes Loth koͤlnisches Markgewicht woͤge, wuͤrde genau neun Gulden im 18 Gulden, oder alten leipziger Muͤnzfuße, zehn Gulden im 20 Guldenfuße oder Konventionsgeld, sieben Thaler im 21 Gul⸗ denfuße oder preußische Waͤhrung, und zwoͤlf Gulden im 24 Guldenfuße oder Reichsgeldwerth sein, folglich sehr wohl in die gangbarsten Rechnungen Deutschlands passen, wenn sechzehn Mark ganz reines Silber fuͤr eine Mark ganz reines Gold ge⸗ geben wuͤrden.
Venedig praͤgte bis zum Untergange der Republik Zechinen von ganz reinem Golde, die zuweilen unter Dukaten gemischt vorkommen, aber nicht das volle Dukatengewicht halten. Die Dukaten haben nach Verschiedenheit ihres Gepraͤges „ bis 2 1hes Gewichts Kupferzusatz. Ob es raͤthlich sey, ganz reines
Gold zu verpraͤgen, mag noch besondrer Pruͤfung vorbehalten bleiben.
Wenn eine Mark Gold mit sechzehn Mark Silber bezahlt wuͤrde, so waͤre in preußischem Gelde werth
der Friedrichsdor neu aus der Muͤnze,
wo 35 Stuͤck eine Mark wiegen, ge
setzmaͤßig zu 260 Graͤn fein ausge—
praͤgt
die umlaufenden Pistolen im Durch— schnitte ohngefaͤhr zu 35½ Stuͤck auf die rauhe Mark und 211 Karat fein
der neue Dukaten, 67 Stuͤck auf die
rauhe Mark, zu 23 Karat 7 Graͤn
fein. 1 8 12
Es scheint, daß fuͤr diesen Preis Gold in Deutschland ein— kommen, Silber ausgehen wuͤrde. Ob aber dieses nicht auch schon hinreichend geschehn duͤrfte, wenn der Goldpreis etwas niedriger gesetzt wuͤrde, bedarf allerdings noch besondrer Er⸗ waͤgung.
In der zweiten Haͤlfte des siebzehnten Jahrhunderts war Gold in Deutschland ein sehr gewoͤhnliches Zahlungsmittel. Es gab aber damals viel Anlaß zu Beschwerden; denn es war Goldgeld unter vielerlei Stempel, und wohl auch be⸗— schnittnes, im Umlaufe zu mancherlei Werthen, die sich nicht be⸗
uem durch die bekannten Rechnungsmuͤnzen ausdruͤcken ließen. Das Uebel lag nicht in dem Material, sondern in der Form des Zahlungsmittels: haͤtte man hinreichend inlaͤndisches richtig aus⸗ gepraͤgtes Goldgeld gehabt, in Werthen, die zur uͤblichen Rech⸗ nungsmuͤnze paßten; und haͤtte man fremdes Goldgeld nur als Waare, nicht aber auch als Zahlungsmittel zugelassen, so waͤre dieser Anlaß zu Beschwerden ganz vermieden worden. Die Mei⸗ nung, daß den Hollaͤndern das deutsche Silber zu wohlfeil uͤber⸗ lassen wuͤrde, veranlaßte die Fuͤrsten, das fremde Gold sehr nie⸗ drig zu valviren; und als endlich im Jahre 1750 der Konven⸗ tionsfuß aufkam, praͤgten sie Pistolen, die 21 3 Karat fein das ꝛ ihres Gewichts in reinem Golde enthalten, 88n. Mark wiegen, und fuͤnf Thaler in Konventionsmuͤnze gelten sollten. Sie ver⸗ willigten also fuͤr eine Mark reines Gold nur 14 2½ Mark rei⸗ nes Silber. Dadurch hoͤrte der Abzug von deutschem Silber nach Holland auf, und es wurde vielmehr deutsches Goldgeld ge⸗ gen spanisches Silber aufgekauft. So verschwand das Gold all⸗ maͤlich aus Deutschland, und wir kaufen jetzt mit 152 Mark Sil⸗ ber und daruͤber die Mark feines Gold zuruͤck, welche unsre Vaͤ⸗ ter fuͤr noch nicht ganz 14½ Mark Silber dem Auslande ver⸗ kauften.
Jeder Staat sucht die Erzeugnisse seines Bodens so hoch als moͤglich zu verwerthen; mithin auch das edle Metall, das er aus seinen Bergwerken bezieht. Es ist ganz folgerecht, daß er dasselbe zunaͤchst zur Unterhaltung des innern Verkehrs vermuͤnzt: ob aber das, was dazu nicht verwendet werden kann, vortheil⸗ hafter in der Form von Muͤnzen oder in Barren ausgefuͤhrt wird, haͤngt von den Verhaͤltnissen der Laͤnder ab, wohin die Ausfuhr geht. Die Levante steht noch allen fremden Muͤnzsor⸗ ten offen, und auslaͤndisches Geld von zuverlaͤßigem Gehalte und schoͤnem Gepraͤge wird dem inlaͤndischen weit vorgezogen, das dieser Vorzuͤge gaͤnzlich entbehrt. Bei diesen Verhaͤltnissen wird Oestreich mit wesentlichem Nutzen fortfahren, Konventions⸗ thaler und Dukaten fuͤr seinen Levantehandel zu praͤgen. Wenn aber Frankreich, wie die Allgemeine Zeitung an⸗
1 Ihre Groͤße laͤßt einen guten Rand schon zu, und ihr Gewicht wird daher nicht leicht durch