Manifestes vom 2ten Februar 1832, dessen Bergorfchumngen Ich in allen ihren Theilen auf das gewissenhafteste erfuͤllen werde, in Kraft zu setzen, — so halte Ich es im Namen der Kdonigin fuͤr an⸗ gemessen, eine außerordentliche Sitzung der allgemeinen Cortes der Portugiesischen Nation einzuberufen, deren Repraͤsentanten sich dem⸗ nach versammeln werden, mit den noͤthigen Vollmachten versehen, um, außer den gewoͤhnlichen Fragen, welche sie zu eroͤrtern haben, auch uͤber die Fragen wegen der Regentschaft und wegen der Ver⸗ maͤhlung Ihrer allergetreuesten Majestaͤt zu entscheiden. — Die Wahlen werden am 1. Oktober d. J. beginnen, und zwar in Ge⸗ maäͤßheit der Instructionen, welche binnen Kurzem zur öͤffentlichen Kenntniß gebracht werden sollen. Die Installation der Kammern wird stattfinden, sobald diejenige Anzahl von Deputirten sich ein⸗ gefunden hat, welche die constitutionnelle Charte der Portugiesischen Monarchie zur Guͤltigkeit der Berathungen fuͤr nothwendig erklaͤrt. Die Staats⸗Secretaire der verschiedenen Departements werden fuͤr die Ausfuͤhrung dieses Dekretes sorgen. — Gegeben im Palast von Necessidades, 15. August 1833. (gez.) Dom Pedro, Herzog von Braganza. (gegengez.) Candido Joze Xavier“ 1 Die hiesige Chronica meldet Folgendes: „Se Kaiserl. Majestaͤt der Herzog von Braganza begab sich am 12ten Mor⸗ gens um halb 12 Uhr auf den Terreiro do Paco, wo der Her⸗ zog von Terceira mit den Truppen stand, welche die Hauptstadt verlassen sollten. Seine Kaiserl. Majestaͤt waren Augenzeuge vpon der Einschiffung. Dann besichtigten Se. Majestaͤt nebst ddem Artillerie⸗Commandeur und den Ingenieur⸗Offizieren ver⸗ schiedene Positionen um die Stadt und kehrten nach Ertheilung einiger Befehle in den Palast zuruͤck. Gegen Mittag gaben Se. Majestat dem Kardinal Patriarchen von Lissabon Audienz, der die Ehre hatte, Sr. Majestaͤt seine Aufwartung zu machen. — Gestern um 1 Uhr empfingen Seine Kaiserliche Majestaͤt e-r Herzog von Braganza, Regent im Namen der Koͤ⸗ nigin, im Palast von Aguda den Lord William Russell aals bevollmaͤchtigten Minister Sr. Großbritanischen Majestaͤt, beauftragt mit der besonderen Mission, die Regierung Ihrer Allergetreusten Majestaͤt Donna Maria II. anzuerkennen, und mit Beglaubigungs⸗Schreiben als Repraͤsentant der Britischen Riegierung am Hofe Ihrer Majestaͤt versehen; und da noch kein Botschafter ernannt ist, so hatte Se. Excellenz bei dieser Gele⸗ genheit die Ehre, Sr. Kaiserl. Majestaͤt den Admiral Parker und die unter den Befehlen des erlauchten Admirals auf dieser Station befindlichen Britischen Marine⸗Offiziere vorzustellen. Die Wichtigkeit dieser Nachricht ließ uns nicht einen Augen⸗ blick zoͤgern, sie oͤffentlich bekannt zu machen, besonders da wir allen Grund haben, zu glauben, daß dieser Schritt der Regierung Sr. Großbritanischen Majestaͤt, den dieselbe aus eigener Bewegung zur Ehre der Gerechtigkeit und zu Gunsten ihres aͤltesten und treusten Verbuͤndeten gethan hat, von den schmeichelhaftesten Ausdruͤcken und von den freimuͤthig⸗ sten Wuͤnschen begleitet war, daß die Regierung Ihrer Allerge⸗ rreusten Majestaͤt sich befestigen, und daß der gluͤcklichste Erfolg⸗ ddeen festen Entschluß Sr. Majestaͤt kroͤnen moͤge, die Wohlfahrt unrd innere Ruhe der Reiche seiner erlauchten Tochter zu befoͤr⸗ dern, die innigsten Freundschafts⸗Verhaͤltnisse mit den auswaͤr⸗ tigen Maͤchten aufrecht zu erhalten und, so viel in seiner Macht liegt, dazu beizutragen, daß der Frieden Curopa's nicht ge⸗ stoͤrt werde’“ 166““ 1“
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— Die Times theilt folgendes (oben unter London er⸗ waͤhnte) Schreiben aus Lissabon vom 16. August mit: „Die Bevblkerung hat sich in den letzten Tagen ganz dem Ver⸗ gnuͤgen üͤberlassen; es fanden Lustbarkeiten verschiedener Art statt. Das Opernhaus von San Carlos, welches fast die ganze Zeit, wo Dom Miguel in Lissabon regierte, geschlossen war, wurde gestern Abend wieder eroͤffnet und war gedraͤngt voll. Lord William Russell uͤberreichte bei der gestrigen Cour, die zur Feier Donna Maria's Namenstage stattfand, seine Beglaubigungs⸗Schreihen. Was auch die Regierungen von England und Frankreich wuͤnschen moͤgen, an nichts denkt Dom Pedro weniger, als an eine Entfernung aus diesem Lande oder auch nur an eine Veraͤnderung seines Ministe⸗ riums, obgleich es heißt, daß er Willens sey, die Meinung der Cor⸗ tes uͤber diese beiden Punkte abzuwarten. Die heutige Chronica enthalt ein Dekret, wodurch alle Kloster, die weniger als 12 Mönche oder Nonnen zählen, aufgehoben und alle diejenigen, welche sich diesem Befehl auf irgend eine Weise widersetzen ober ihn nicht be⸗ folgen sollten, fuͤr Rebellen erklaͤrt werden. In militgirischer Hin⸗ sicht will man sich auf die Defensive beschraͤnken, weil man erwar⸗ tet, daß die feindlichen Truppen sehr bald ihre Fahnen verlassen werden, da es dem Feinde fast an allen Geldmitteln mangele. Das Dorf Avintes auf den Hoͤhen, wo die Miguelisten sich befestigen, ist eine von Natur sehr starke Position; es liegt ungefaͤhr eine Le⸗ gua weiter am Duero hinauf als Porto und ist auf der Seite des Flusses nur von einem schmalen Wege aus zugaͤnglich, der sich am Bergruͤcken hinaufwindet und leicht verrammelt werden kann; vor dem Dorfe ist eine tiefe Schlucht, deren Abhaͤnge mit Fichten und Felsstuͤcken bedeckt sind, und durch deren Mitte ein Waldstrom fließt. Wenn eine Armee mit Lebensmitteln und Munition gut versehen ist, so kann sie sich in einer solchen Stellung gegen eine doppelt so starke Macht wohl behaupten. Morgen wird die „Cybele“ nach Figueira absegeln; man wuͤnscht sehr, daß die Bewohner dieses Bezirks irgend eine Demonstration zu Gun⸗ sten Donna Maria's machen moͤchten. Das Dampfboot „Georg IV.“ kam gestern in 36 Stunden von Faro hier an und brachte 30 Gue⸗ rillas, die in der Umgegend jener Stadt ergriffen worden, als Ge⸗ fangene hierher. Es scheint, daß sich alle Kuͤsten⸗Staͤdte zur Selbst⸗ vertheidigung gegen diese Vagabunden, denn das sind sie, moͤgen sie sich Constitutionnelle oder Royalisten nennen, haben bewaffnen muͤssen. Mit der neuen Anleihe geht es ziemlich gut; es ist bereits ein ansehnlicher Theil al pari unterzeichnet. Die heutige Chronica theilt auch die offizielle Korrespondenz mit, welche sich auf die Befehle Dom Miguelsbezieht, allen Wein in Villanova zu vernichten, er moͤge dder Compagnie oder Privat⸗Personen gehdren, wenn es nicht seinen Agenten gestattet werde, ihn nach London auszufuͤhren, dort unter wer weiß welchen Bedingungen zu verkaufen und den Ertrag so lange in der Bank zu deponiren, bis die rechtmaͤßigen Eigenthuͤmer sich uͤber ihre Anspruͤche legitimirt haben wuͤrden. In einer Un⸗ terredung, welche deshalb am Bord des „Orestes“ zwischen dem Baron Haber von Seiten Dom Miguels und dem General Sal⸗ danha von Seiten der Wein⸗Eigenthuͤmer stattfand, wurde daruͤber verhandelt, ob nicht der Verkauf des der Compagnie gehoͤrigen Weines durch ein aus sechs Mitgliedern zu bildendes Comité, zu welchem jede Partei die Halfte Mitglieder zu ernennen haͤtte, bewerkstelligt werden koͤnnte; dies wurde aber von den Mi⸗ guelistischen Agenten verworfen, und es blieb daher weiter nichts uͤbrig, als gegen das ganze Verfahren zu protestiren, was demnach die Junta der Compagnie mit folgenden Worten that: „„Gutachten der erlauchten Junta. Die Junta erwartet nicht, daß die Regierung Dom Miguels die unerhoͤrte Grausamkeit bege⸗ hen wird, die Vernichtung des der Compagnie gehoͤrenden Weines anzubefehlen, da derselbe nicht der Regierung Donna Maria's II. angehhrt, sondern das Privat⸗Eigenthum der Actionairs, ihrer Glaͤubiger und der großen Menge von bedauernswerthen Personen ist, die ihre Fonds darin angelegt haben; sollte aber gegen ihre Er⸗ wartung diese Grausamkeit begangen werden, so fordert die erlauchte Junta im Namen aller Betheiligten fuͤr allen Schaden und Ver⸗ lust von allen Personen, die eine so ungerechte und barbarische Hand⸗ lung anrathen, befehlen, unterstuͤtzen oder ausfuͤhren sollten, den ihr
gebuͤhrenden Ersatz.““”“ 14“
*
1010
Porto, 17. August. Die hiesige Chronica meldet: „Ei⸗ nem Edikte des Corregidors Dom Francisco de Souza Machado zufolge, ist zwischen dem General⸗Lieutenant Grafen v. Saldanha und dem Befehlshaber der feindlichen Truppen auf dem suͤdlichen Ufer des Duero eine Convention abgeschlossen worden, wonach das Gewehrfeuer an beiden Ufern des Flusses eingestellt werden soll, wofern nicht eine von beiden Parteien dazu provocirt; in Be⸗ tracht nun, daß diese Convention gewissenhaft beobachtet werden muͤsse, hat der Corregidor allen Einwohnern der Stadt Porto anbefohlen, von gestern an nicht mehr auf das linke Ufer des Flusses hinuͤber zu feuern und dem Feinde keinen Anlaß zu Er⸗ neuerung des Feuers zu geben. .
„Gestern wurde auf Befehl Dom Miguels eine große An⸗ zahl der Wein⸗Magazine zu Villanova de Gaya in Brand esteckt. “ Graf von Saldanha hat unterm 12ten d. M. aus sei⸗ nem hiesigen Hauptquartier folgende Depesche an den Kriegs⸗ Minister A. J. Freire abgefertigt:
„Senhor! Ich benutze diese Gelegenheit, um Ew. Excellenz ein Duplikat meiner Depesche Nr. 5 vom 10ten d. M. zu uͤbersen⸗ den, wodurch Ew. Excellenz davon benachrichtigt werden, daß der Feind Castro, Ervilha und Serralves verlassen hat; und ich habe noch hinzuzufuͤgen, daß ich, da das Kastell von Queijo zu entlegen ist, um in unsere Linien eingeschlossen zu werden, das Parapet des⸗ selben schleifen ließ; dasselbe that ich mit einer starken Redoute, die der Feind jenseit Serralves und vor Vanzeller errichtet hatte. Un⸗ sere kleine Handvoll von Mannschaft erlaubt mir nicht, an der er⸗ sten Linie des Feindes etwas zu aͤndern und die Pallisaden auf un⸗ sere Seite heruͤberzuschaffen; unsere alte Linie muß Haupt Linie bleiben, indem Alles, was dem Feinde gehoͤrte, von der Artillerie zu Monte do Castro, Ervilha und Serraͤlves beherrscht wird; und da, abgesehen von der Graben⸗Position, schon die Linie selbst dem Feinde ein großes Hinderniß seyn wuͤrde, wenn er es versuchen sollte, seine verlassenen Stellungen wieder einzunehmen, besonders, wenn von den oben erwaͤhnten Redouten aus auf ihn gefeuert wird, so kann man wohl sagen, daß die erste Linie, welche dem Feinde gehoͤrte, jetzt fuͤr unsere eigenen Linien von Vortheil ist; deshalb ließ ich zu Castro, Ervilha und Serralves, nach echmißthen Rich⸗ tungen hin, Schießscharten aufwerfen und den Monte do Castro von dem Irlaͤndischen Corps besetzen, welches da eine sehr gute Stellung hat, indem diese Redoute vollkommen befestigt und mit allem Noͤthigen versehen ist. Unsere Vorposten zu Nube⸗ gilda und jenseits Ervilha sind von der Garnison des Foz genom⸗ men und die zu Serralves vong Cordello. Was die 2te und Zte Linie des Feindes anbetrifft, so ich Jedermann erlaubt, sich Feuerungs⸗Material dort zu holen, it sie auf diese Weise zerstoͤrt werden. Haͤtten wir eine hinreichende Anzahl Karren, so koͤnnten wir einen tuͤchtigen Vorrath von Brennholz aufhaͤufen. Der inte⸗ rimistische Ober⸗Befehlshaber der Armada nahm am g9ten d. zu Ma⸗ tozinhos 2 Kanonierboͤte mit 2 Dreipfuͤndern, einem Achtzehnpfuͤn⸗ der, 2 Gewehren und 200 Kugeln, und gestern brachten einige Bauern 2 in Leca demontirte Neunpfuͤnder ein. Ich habe Ew. Excellenz schon angezeigt, daß die Redoute Real, die ziemlich stark besetzt ist, den aͤußersten Punkt auf dem rechten Fluͤgel des Feindes bildet; gestern hatte er 7 Corps in Valle Bom und 8 in Rio Tinto, und sein linker Fluͤgel besindet sich eigentlich in Carval⸗ hidos; Clouet hat sein Hauptquartier zu Rio Tinto, und Dom Miguel schlief gestern Nacht zu Oliveira de Azemeis und hat sein Quartier zu Carvalhos im Hause der Wittwe Carneiro. Der Feind hat Avintes befestigt, welches man als sein Centrum betrach⸗ ten kann. In Villanova stehen 2500 bis 3000 Mann feindliche Truppen, und ihre Befestigungen vom linken Fluͤgel bis zum Foz sind mit geringen Streitkraͤften und wenig Geschuͤtz besetzt. Ich glaube, der Franzoͤsische Konsul begab sich gestern nach Villanova hinuͤber, um von Seiten seiner Regierung auf die augenblickliche Entfernung Bourmonts und anderer Franzoͤsischer Offiziere anzutra⸗ gen; doch in dieser Beziehung muͤssen Ew. Excellenz besser unter⸗ richtet seyn, als ich. Der Franzsische General Larochejacquelein ging ungeachtet seiner an Arm und Leib erhaltenen Wunden am 3ten nach Elvas ab, um das Kommando uͤber die Streitkraͤfte in Alem⸗ teio zu uͤbernehmen. Es scheint mir fast, daß die feindlichen Generale es bereuen, den aͤußersten rechten Fluͤgel ihrer Linien verlassen zu haben, da sie es vermuthlich nur in der Absicht thaten, uns zur Verfolgung zu verleiten, damit sie unterdessen in die Stadt ein⸗ dringen koͤnnten. Ich hoͤre, daß sich in Villa do Conde ein Gue⸗ rilla⸗Corps gebildet hat, welches von einem Franzoͤsischen Offizier befehligt wird. Irrthuͤmlich meldete ich Ew. Excellenz in meiner Depesche vom 10ten d., daß an diesem Tage 98 Soldaten zu uns heruͤber gekommen seyen; es waren ihrer nur 79. Gestern und heute kamen 52 heruͤber, darunter der Kavallerie⸗Licutenant Jose da Silva und der Cornet Frias und 6 andere Kavalleristen; sie alle brachten ihre Pferde mit. Ich bescheinige Ew. Excellenz hiermit, daß die Gesammtzahl der vom 26. Juli bis heute vom Feinde zu uns uͤbergegangenen Militairs aus 2 Capitains, 1 Lieutenant, 4 Faͤhnrichs, 216 Infanteristen und 28 berittenen Kavalleristen be⸗ steht. ² 8- 8
8
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Berlin, 3. Sept. Den letzten Nachrichten aus Stettin
ufolge, waren Se. Majestaͤt der Kaiser von Rußland gestern achmittag um 5 Uhr noch nicht daselbst eingetroffen.
— Der kommandirende General des 8ten Armee⸗Corps, Ge⸗ neral der Kavallerie von Borstell, ist am 27sten v. M. Abends von Koblenz in Koͤln eingetroffen, um die zu den diesjaͤhrigen Herbst⸗Uebungen dort und in der Umgegend versammelten Trup⸗ pen der 15ten Division zu inspiciren. .
— Das hiesige Koͤnigliche medizinisch⸗chirurgische Friedrich⸗ Wilhelms⸗Institut, unter der oberen Leitung des ersten General⸗ Stabs⸗Arztes der Armee, Dr. von Wiebel, wird uͤbermorgen (5ten) in den Vormittags⸗Stunden von 11 bis 1 Uhr seinen 39sten Stiftungs⸗Tag im Hoͤrsaale der Anstalt, Friedrichs⸗Straße Nr. 140, feiern.
— Aus Danzig wird Folgendes gemeldet: „Eine sehr achtbare Gewerbthaͤtigkeit ist die des hiesigen Baͤckers Kruͤger. Außer seiner Fabrication von Dauermehl ist seine Fabrik von Schiffs⸗Zwieback dahin gediehen, daß er jetzt 110 Gesellen be⸗ schaͤftigt und daß im Ganzen 200 Arbeiter darin taͤglich ihr Brod finden; es sind bis Ende August in diesem Jahre an zwei Millio⸗ nen Pfund Zwieback durch ihn verbacken und durch hiesige Kauf⸗ leute nach England, Nord- und Suͤd⸗Amerika versendet worden.“
Meteorologische Beobachtung.
1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 2. Sept. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck..327,8 2 Par. 329,8 5 331, 6 6 Par. Quellwärme 9,0° R. Luftwaͤrme. 8,5 °R. 12,3 °R. 6,8 °R. g 5 Thaupunkt 7,1 0 R. 9, % R. 8. 3 ° R. feasehsmhe 11,8 0 R. Dunstsaͤttg. 89 pCt. 80 pCt. 89 pCt. Bodenwärme 11,9 °R. Mette ... .S. regutg. regnig. Fusdünst. 0,072, Rh. — V W. — Diederschlag 0,061 Rh.
Wolkenzug
1161“ 452
Auswärtige Börsenn. Amsterdam, 29. August. 8 n
Niederl. wirkl. Schuld 48 ½. Anl. v. 1832 u. 1833 91 ½. Aus- gesetzte Schuld 177. Kanz- Bill. 21 ½. 68 Anl. —. Neap. —. Oesterr.
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92. Preuss. Prämien - Sv gerg Russ. (v. 1828) 101 ½. (v. ü2” 58% Span. 66 9rf. 38% do. 42 ⅛. 8 IAntwerpen, 28. August. Belg. 93. 5 3 Span. 66 ¼. 39 42 ⅛. 48 52 . Neue 5 8 63 ½.
91 ½.
Neap. 86.
ZTinsl.
Berliner Börse. Den 3. September 1833.
Amtl. Fonds- und Geld.-Cours-Zettel.
S
(Preuss. Cou
E72, 8 Eref Dela. Z2. ESrie St.-Schuld-Sch.] 4 97 96 ½ [Grosshz. Pos. do. 4 — Pr. Engl. Anl. 18. 5 103 ¾ 103 ⅔ Ostpr. Pfandbr. 4 — Pr. Engl. Anl. 22. 5 103 ¾˖ 103 ¾ pomm. do. 4 105 ½ Pr. Engl. Obl. 30. 4 92 91¾ Kur- u. Neum. do. 4 105 † Prüm. Sch. d. Sech. — 52 ½ 51 ¾ Schlesische do. 4 106 Kurm. Obl. m. l. C. 4 96 / —-Rkst. C. d. K.- u. N. — 65 Neum. Int. Sch. do. 4 95 ½ — [2.-Sch. d. K. u. N.[ — 65 ½ Berl. Stadt-Obl. 4 97 ½ — Königsb. do. 4 — — IIIoll. vollw. Duk. 17 ½ Elbinger do. 4 ½ — — Nene do. — Danz. do. in Th. — 36v — [PFriedrichsd'or — Westpr. Pfandbr. 4]98 ⅔ 98 ¾ IDisconto.. . —
Amsterdam dito Hamburg dito London Paris Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau Leipzi
Frankfurt a. M. WZa. . ..
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8 Tage 2 Mt. 3 Woch.
Kurz
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10p
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Koͤnigliche Bibliothek.
Der Verordnung des Koͤniglichen Hohen Ministeriums der
Brigf. qustlichen⸗, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten vom
143 ½ 142 ½ 151¾ 151¾
80 ⅔ 103 ½ 103 ½
lugust d. J. gemaͤß, ist die Koͤnigliche Bibliothek vom 16. zum 28. September fuͤr das Publikum geschlossen, indem rend dieser Zeit die Reinigung der Saͤle und elben vorgenommen wird. 1’
2
Rußland.
Mittwoch, 4. September.
Robert der Teufel, Oper in 5 Abtheilungen,
Koͤnigliche Schauspiele. Im Opernhause: Auf Be mit Ballets;!
sik von J. Meyerbeer. (Herr Hoffmann: Robert.)
Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten.
Im Schauspielhause: 3 Cromwell's Ende, Trauerspiel in 5)
ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Donnerstag, 5. September. erstenmale wiederholt: theilungen, von E. Raupach.
8 G
Mittwoch, 4. September. spiel in 3 Akten, von Kotzebue.
von L. Angely.
Donnerstag, 5. September,
Musik von Bellini. auftreten.)
KRdgoͤnigstaͤdtisches Theater.
Die neue Frauen⸗Schule, Hierauf: Truͤbsale einer Poß gen⸗Reise, komische Gemaͤlde in 6 Rahmen und 2 Auf;
Der Pirat, Oper in 2 N. (Dlle. Haͤhnel wird als Imogene m
St. Petersburg, 27. August. Se. Majfestaͤt der Kaiser en den Ober⸗Befehlshaber der Flotte und Haͤfen des Schwar⸗ Meeres, Admiral Greigh, zum Mitgliede des Reichs⸗Raths iunt, und dem stellvertretenden Stabs⸗Chef des abgesonderten asischen Corps, General⸗Major Wolchowski, fuͤr seine aus⸗ ichnete Tapferkeit und seine weisen Dispositionen in den Ge⸗ ten gegen die Gebirgs⸗Voͤlker waͤhrend des Jahres 1832, den Annen⸗Orden ister Klasse verliehen.
Der Viee⸗Kanzler Graf von Nesselrode, der General Man⸗ pff, der Graf Chrebtowitsch und die Barone Sacken und now sind am 2isten d. M. um 12 Uhr Mittags mit dem pfboot „Olga“ von hier abgegangen, um sich auf dem pfschiff „Alexandra“ nach Luͤbeck zu begeben. (Die bereits erfolgte Ankunft der beiden Ersteren von Luͤbeck ist gestern r den amtlichen Nachrichten gemeldet worden.)
Um das Einschreiben von Hebraͤern, als Kaufleute, an Or⸗ wo solches verboten ist, zu verhindern, hat das Minister⸗ ité folgende Allerhoͤchst bestaͤtigte Verordnung erlassen:
„1) Von allen Auslaͤndern, welche nach Rußland kommen, um
NRarkt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 2. September 1833.
Zu Lande: Weizen (schlechte Sorte) 1 Rthlr. 9 Sgr. 5 Pf.,
1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthlr. 12 auch 1 Rthlr.]
rgend eine Klasse des Handelsstandes, in eine Zunft oder sonst n abgabenpflichtigen Stand, nach Grundlage des Ukases vom Fannar 1828 zu treten, ohne zugleich Russische Unterthanen wer⸗ zu wollen, oder auch indem sie den Unterthanen⸗Eid leisten,
6 Pf./ 1 1t 3 Pf; Rthir. 9 Sar., auch 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf; Usen, ehe man ihnen die fuͤr den Stand, in den sie treten wollen, 3. Te a s 1n i S9s 89 1.n 1bgs. dr 8 I geschriebenen Zeugnisse ausstellt, Attestate von auslaͤndischen Kon⸗ Linsen 2 Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rthlr. 20 Sgr. Prien oder andern geistlichen Ober⸗Behoͤrden, unter denen sie bis Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 2 Sgr. 9 Pt n gestanden, eingefordert werden, welche bezeugen, daß sie und
1 Rihlr. 26 Sgr. 3 Pf. und 1 Rthlr. 13 Sgr. gr, 8 Fünen masrenmepeg emneeten 6h.e ⸗ 8 2 Saelt⸗ - 3 8 r. 9 Pf.; Hafer M uüch auf die aus dem oͤnigreich Polen und dem Groß⸗
1 Ntölr. 7 Sgr. 6 Pf⸗ auch 1 Rtolr. 8,8 ve.; He kenthum Finnland Kommenden und sich nach Grundlage der sie
9 Pf, auch
10 Sgr., auch 1 Rthlr. 8 Sg 1 ecg Sonnabend,
ner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr.
22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte.) 1¼ r. 9 Pf. den 31. August 1833.
Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr.; der 0.
Neueste Nachrichten.
Paris, 28. August. Der Koͤnig ist auf seiner gegen tigen Reise vorgestern Abend gegen 7 Uhr im Schlosse
eingetroffen, wo das erste Nachtquartier gehalten wird.
National⸗Garden der auf dem Wege dorthin belegenen Om
ten wurden von Sr. Majestaͤt gemustert.
Die Koͤnigin wird erst uͤbermorgen die Hauptstadt vert und am 1. Sept. in Cherbourg zum Koͤnige stoßen. ben Ihre Majestaͤt bis zum 6ten, wo Hoͤchstdieselben nach reisen und sich dort wieder mit Ihrem Gemahl vereinigen Rouen trifft die Koͤnigin einen Tag fruͤher, als Se. M ein; von hier aus aber setzen Beide gemeinschaftlich die kehr nach Saint⸗Cloud fort, wo Sie am 12ten wieder
werden.
Es heißt, daß, falls die Einschiffung der Donna Ma Havre durch unvorhergesehene Umstaͤnde verzoͤgert werden
die junge Koͤnigin das Schloß Eu beziehen wuͤrde.
Herr Thiers tritt in wenigen Tagen seine Reise nach
land an; er wird jedoch nur 10 Tage abwesend seyn.
Der Praͤfekt der Niedern⸗Loire, Herr Moritz Duval, t Nantes hier eingetroffen. Man bringt diese unvermuthete⸗ mit Unruhen, die neuerdings von den Chouans in den weß
Provinzen angestiftet worden, in Verbindung.
Der Minister des oͤffentlichen Unterrichts hat neuen ur Befoͤrderung des Eleme epartements vertheilt.
eine Summe von 74,900 Fr.
Unterrichts unter verschiedene
selben Absicht hat Hr. Guizot ein Cirkular⸗Schreiben an
liche Rektoren der hoͤheren Schulen im Lande erlassen.
Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom 26sten d. M. estattet, in die Franzoͤsischen estkuͤste von Afrika direkt vom lande rohes Eisen und Schießpulver, frei von jedem Ein,g
den Franzoͤsischen Schiffen der
derlassungen an
zolle, einzufuͤhren.
Marseille) aus unter Segel gegangen. — Heute schloß 5proc.
5proc. Neap. 91. 5proc. Belg 96.
Frankfurt a. M., 31. August
Aproc. 85 ⁄. 85 ½. Actien 1467. 1464. Part.⸗Obl. 134 ¼. Loose zu 100. Fl. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 91.90 ¼. Poln. Loose 59 ¾.2
Redacteur Cottel.
943*.
ente
2 ½proc. 52 ¾.
104. 5proc. Span. 673. 5proc. Roͤm. 90 ½. . Oesterr. 5proc. Metal lproc. 22 ½. Br.
65.
—Ievruckt bei A. 8
Zproc. Zproc. do.
Die „Agathe“, auf der die Mitglieder der von der! rung nach Afrika geschickten Kommission die Ueberfahrt Algier machen, ist am 24sten d. M. von Toulon (niche
Hier
An.
29
effenden Verordnungen beim Handelsstande Einschreibenden. 3) inn Auslaͤnder, namentlich solche, auf die sich der erste Punkt eht, schon in einer Kaufmanns⸗Klasse eingeschrieben und in die⸗ e nach der Publication des Beschlusses des Minister⸗Comité vom August 1824 getreten sind, so haben sie bei Erneuerung ihrer lh, benfacs Attestate auslaͤndischer oder Russischer geistlicher rden daruͤber, daß sie und ihre Familien Christen sind, vorzu⸗ sen. 4) Da auslaͤndische Hebraͤer, die auf einige Zeit nach Ruß⸗ d kommen, nur in denjenigen Gouvernements, die den Hebraͤern haupt offen sind, in den uͤbrigen aber nicht anders als nach den die hiesigen Hebraͤischen Unterthanen bestehenden Verordnungen niederlassen und in Kaufmanns⸗Klassen einschreiben duͤrfen, so en die Orts⸗Behoͤrden daruͤber zu wachen, daß auslaͤndische Ju⸗ sich an Orten, die ihnen verboten sind, nicht unter dem Namen Christen aufhalten. Werden aber dergleichen entdeckt, so muͤs⸗ sowohl die eines solchen Betruges schuldigen Inden, sie moͤgen liche Auslaͤnder oder aus polen oder Finnland angekommen sofort aus Rußland verwiesen, die hiesigen juͤdischen Unter⸗ een aber nach den Gouvernements, wo sie sich aufhalten duͤr⸗ zuruͤckgeschickt werden; sind darunter Juben, die nach der Pu⸗ gtion des Beschlusses des Minister⸗Comité vom 10. August 1824 lches die Anstedelung auslaͤndischer Hebraͤer in Rußland verbietet) Unterthanen⸗Eid geleistet haben, so muͤssen diese ebenfalls uͤber Graͤnze geschickt werden. 5) Diesemnach hat man sich uͤber⸗ pt in diesem Falle, wenn ein Auslaͤnder den Russischen Unter⸗ en⸗Eid leistet, davon zu uͤberzeugen, daß er kein Jude ist. 6) ge Verordnungen beziehen sich nicht auf die nach Rußland menden Asiaten, denen es, den bestehenden Verordnungen gemäaͤß,
vernements ungehindert in Gilden einzuschreiben.“
Odessa, 16. August. Der Vice⸗Admiral Ricord ist in len Tagen am Bord der Fregatte „Fuͤrstin Lowicz“ hier an⸗ ommen und hat die Auarantaine bezogen. Der groͤßte Theil „Geschwaders, welches unter seinen Befehlen im Mittellän⸗ hen Meere stationirt war, ist in das Schwarze Meer einge⸗ een und hat seine Richtung nach Sebastopol genommen.
Frankreich.
Paris, 28. August. Im Gefolge der Koͤnigin Donna aria befindet sich der Marquis von Rezende nebst mehreren rtugiesischen Offizieren. Herr von Almeida, der Marquis Kochepitre und einige andere Haus⸗Beamte der jungen Köͤni⸗ waren bereits am 24sten von hier nach Havre abgereist, um t fuͤr Quartier zu sorgen.
Der vor Kurzem in Macon zum Deputirten ernannte Hr. ardel hat an die dortigen Waͤhler ein Danksagungs⸗Schreiben ssen, worin unter Anderm folgende Stelle vorkommt: „Seit Jahren bin ich Justiz⸗Beamter und habe mich in dieser Zeit s als Mann des Gesetzes gezeigt, denn ich war von jeher ein so großer Freund der Ordnung, als der Freiheit. Dennoch ich, daß man mir bei der Wahl anarchische Grundsaͤtze un⸗ gelegt hat; aber der Kandidat darf sich wohl gluͤcklich preisen, man nur durch Verleumdungen angreifen kann. Als Mann Juli⸗Revolution bekenne ich, daß das Benehmen der Regie⸗ ig nicht immer meinen Hoffnungen entsprochen hat; ich haͤtte hr Wuͤrde nach außen hin und wehr Buͤrgschaft im Innern uͤnscht. Der Plan, Paris durch einzelne Forts zu befestigen, en Bau aͤußerst kostspielig seyn wuͤrde, scheint mir die Frucht er irrigen Ansicht zu seyn; denn man kann nicht daran den⸗
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Buͤcher in
3 6 & . 2 ; — r in dem hiesigen Hotel der Invaliden ederzulegen. ubt ist, sich in den den Hebraͤern zum Aufenthalt verbotenen V hiesigen H Inpechaelt vadengtetegen
ken, eine Hauptstadt, deren Einwohnerschaft leicht auszuhungern waͤre und keine lange Belagerung aushalten koͤnnte, in eine Fe⸗ stung zu verwandeln. Ich bin weit entfernt, alle Handlungen der Regierung gutzuheißen, hoffe aber dennoch, daß der Thron sich mit der Zeit befestigen wird, indem er sich mit den uns ver⸗ sprochenen Einrichtungen umgiebt.
Mehrere Blaͤtter beschaͤftigen sich heute mit den Antworten, welche Lord Palmerston in der Unterhaus⸗Sitzung vom 24sten d. M. (Vergl. Nummer 243 der Staats⸗Zeitung) auf die Fra⸗ gen des Obersten Evans uͤber die diplomatischen Verhaͤltnisse Englands ertheilt hat. Der National bemerkt uͤber diesen Ge⸗
enstand: „Das Wichtigste, was aus den Fragen des Obersten Evans und den Antworten des Lord Palmerston hervorgeht, ist das dreifache Gestaͤndniß des Letzteren, daß: 1) der zwischen Ruß⸗ land und der Pforte abgeschlossene Vertrag der Großbritanischen Regierung noch nicht amtlich mitgetheilt war; *) daß die Pforte, ehe sie zur Russischen Intervention ihre Zuflucht nahm, sich ver⸗ gebens an England gewandt hatte; 3) daß das Englische Kabinet es nicht fuͤr angemessen gefunden hat, gegen die Sendung einer Russischen Armee nach dem Bosporus zu protestiren. Wahr⸗ scheinlich wuͤrde der Herzog von Broglie, wenn er in der De⸗ putirten⸗Kammer befragt worden wäͤre, ungefaͤhr dieselben Ant⸗ worten ertheilt haben, wie Lord Palmerston; auch die Franzoͤsi⸗ sche Regierung ist von dem Offensiv⸗ und Defensiv⸗Traktate zwi⸗ schen Rußland und der Tuͤrkei noch nicht amtlich unterrichtet, auch sie hat gegen das Einruͤcken der Russen in Konstantinopel nicht protestirt.j Man muß zugeben, daß ein Tory⸗Ministerium dergleichen nicht gelitten haben wuͤrde. Durch die Energie, die sie nach außen hin entwickelten, suchten die Tories Verzeihung fuͤr ihre Oppo⸗ sition gegen innere Reformen zu erlangen. Die Whigs, welche gegen die Tories auf der einen und gegen die Radikal⸗Reformer auf der anderen Seite zu kaͤmpfen haben, gestehen oͤffentlich, daß sie in einer fuͤr England hoͤchst wichtigen Angelegenheit nicht zu Rathe gezogen worden sind.“ — Ein Journal von der ganz entgegengesetzten Farbe, die Quotidienne, außert daruͤber Fol⸗ gendes: „Wenn Lord Palmerston zugicbt, daß England der Pforte eine Intervention zur See abgeschlagen hat, bekennt er nicht damit, daß England den Vortritt im Oriente Rußland uͤbergeben hat? Mit welcher Zuruͤckhaltung spricht er sich uͤber das Kabinet von St. Petersburg und dessen Einschreiten aus, in welches diplomatische Stillschweigen huͤllt er sich uͤber den zwi⸗ schen dem Russischen Kabinet und dem Divan abgeschlossenen Traktat, sich damit entschuldigend, daß er denselben noch nicht amtlich kenne! Das Alles zeigt, auf welcher Seite jetzt das Uebergewicht in Europa liegt, welches die Staaten sind, die
wieder auf freien Fuß gesetzt worden, da die Familie des Ge⸗ bliebenen erklaͤrt hat, die Sache nicht vor Gericht anhaͤngig ma⸗ chen . wollen.
er Redacteur des Propagateur du Pas⸗de⸗Calais, Herr Degeorge, der wegen sechs 1ö Artikel vor den Assi⸗ senhof von Saint⸗Omer gestellt war, ist freigesprochen worden.
In dem Arsenal zu Toulon herrscht die groͤßte Thaͤtigkeit fuͤr die Ausruͤstung der Expedition von 3000 Mann, die nach der Algierschen Kuͤste, wahrscheinlich nach Bugia, bestimmt ist. Das Heer⸗Geraͤth, die zur Landung der Truppen und zum La⸗ gern noͤthigen Geraͤthschaften und zwei Batterieen sind zur Ein⸗ schiffung bereit; 6000 in dem Zeughause von Toulon befindliche Flinten sind zur Bewaffnung der uns befreundeten Araber bestimmt.
Die in Bologna und in der Umgegend gelegenen Be⸗ sitzungen der Kronprinzessin von Schweden, geborenen Prinzes⸗ sin von Leuchtenberg, sind von einem Genuesischen Edelmann, Herrn von Ferrari, angekauft worden. 8
In der Hauptstadt des Koͤnigreiches Benin in Afrika soll auf Befehl des dortigen Herrschers eine Schule fuͤr den wech⸗ selseitigen Unterricht unter der Leitung eines jungen Franzosen Namens Epinal, errichtet werden.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 23. August. (Nachtrag.)*) Der Graf von Ri⸗ pon stellte den Antrag, die Bill wegen des Freibriefes der Bank im Ausschusse zu eroͤrtern. Ihre Herrlichkeiten wuͤßten, sagte er, daß der Freibrief der Bank von England nach dem Au⸗ gust 1833 mittelst zwoͤlfmonatlicher Aufkuͤndigung ende, und eben so einleuchtend sey es, daß es zu der von dem Gesetze bestimm⸗ ten Aufkuͤndigungs⸗Periode allen Theilen zum Vortheil gereiche, ein Uebereinkommen zu treffen. Die Regierung habe es daher fuͤr ihre Pflicht gehalten, der Bank anzukuͤndigen, daß ein neues Uebereinkommen getroffen werden muͤsse, unter welchem die Bank einen betraͤchtlichen Theil der bisher genossenen Vortheile, wenn nicht alle, verlieren werde. Man habe sorgfaͤltig erwogen, ob die Fortdauer einer großen Gesellschaft mit ausschließlichen e vilegien raͤthlich und nuͤtzlich sey oder nicht. Es sey, seiner Mei⸗ nung nach, schwer, ja sogar unmoͤglich fuͤr das Parlament, Mit⸗ tel zu ersinnen, um die Geschaͤfte dieser Koͤrperschaft mit gleichem Vortheil fuͤr das Publikum und die Regierung fortzufuͤhren. Er kenne die Einwuͤrfe, die man gegen das Geschaͤfts⸗Verhaͤlt⸗ niß der Bank mit der Regierung und gegen die Macht der
wachsen, und welches diejenigen, die in Verfall gerathen. Die Schwaͤche des reformirten Engkand ist nie auffallender hervor⸗ getreten, als in jener parlamentarischen Unterredung. Lord Pal⸗ merston hat offen bekannt, daß das Kabinet von Saint⸗James, kuͤrzlich noch der oberste Schiedsrichter uͤber alle schwierigen Eu⸗ ropaͤischen Fragen, darauf beschraͤnkt gewesen ist, dem Ausgange der Orientalischen Krisis, in welcher es unter allen andern Um⸗ staͤnden die erste Rolle wuͤrde haben spielen wollen, als bloßer Zuschauer beizuwohnen. Vergleicht man das Verhalten und
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die Sprache des Greyschen Ministeriums bei dieser Ge⸗ legenheit mit dem Auftreten und den Aeußerungen des Canningschen Ministeriums in Bezug auf die Griechischen
Angelegenheiten und mit dem Erfolge, den die Sendung des Herzogs von Wellington nach St. Petersburg hatte (der sich nicht weigerte, seinem Vaterlande zu dienen, obgleich das dama⸗ lige Ministerium einer der seinigen entgegengesetzten politischen Farbe angehoͤrte), so wird man den ungeheuren Einfluß an⸗ erkennen muͤssen, den Rußland gewonnen hat, indem es sich an die Spitze der monarchischen Interessen stellte, so wie die rei⸗ ßend schnelle Abnahme der Britischen Macht, seitdem England unter die Fahne der revolutionnairen Interessen getreten st.“
Eine aus dem Marschall Clauzel, den Generalen Bertrand, Flahault, Gourgaud und Dommanget, dem Herzoge von Padua, dem Fuͤrsten von der Moskwa und dem Herzoge von Elchingen bestehende Kommission hat eine Subscription eroͤffnet, um aus dem Ertrage die von dem Doktor Antommarchi aus St. He⸗ lena mitgebrachte Original⸗Gypsmaske Napoleons anzukaufen und Auf An⸗ suchen der Kommission hat sich der Doktor Antommarchi 1cn. erklaͤrt, das Original durch Abguͤsse in Bronze und Gyps ver⸗ vielfaͤltigee zu lassen; ein Exemplar in Bronze kostet 100 Fr., eines in Gyps 20 Fr.
Gestern fand das feierliche Leichenbegaͤngniß des Professor Laya statt; viele Mitglieder der Akademie und Schuͤler des Ver⸗ storbenen folgten; Herr v. Jouy, der am Grabe eine Stand⸗ rede hielt, erinnerte daran, daß Herr Laya in der fuͤrchterlich⸗ sten Epoche der ersten Revolution bald nach den September⸗Ta⸗ gen den Muth hatte, den „Gesetzesfreund“ erscheinen zu lassen.
Noch immer gehen aus den Departements Protestationen gegen die Pariser Forts ein.
Ein junger Dichter, Herr Gasne, hatte Herrn Beranger einige Lieder mit der Aufforderung uͤbersandt, daß dieser seine Muse nicht fuͤr immer schweigen lassen moͤge, wie er damit in den zuletzt von ihm herausgegebenen Gedichten gedroht habe. Beranger hat hierauf dem jungen Poeten in einem aus Ppus vom 14ten d. M. datirten Schreiben geantwortet, worin es heißt: „Wenn ich noch singe, werde ich nur noch als Greis singen, der sich an seinem Kaminfeuer durch die Lieder erheitert, welche die Freude und der Reiz seiner Kindheit und Jugend waren. Das Publi⸗ kum soll aber nichts davon zu sehen bekommen; meine Rolle als Lieder⸗Dichter ist beendigt; fuͤr neue Verhaͤltnisse gehoͤren neue Menschen, das ist mein Grundsatz. Nicht, daß ich mich von den neuen Menschen trennen wollte, aber einem Anderen kommt es zu, ihnen Musik aufzuspielen, nach welcher sie marschiren muͤssen; ich werde ihnen mit eben so großem Vergnuͤgen folgen, als wenn diese Musik meine eigene waͤre. Das ist meine Antwort an alle Diejenigen, die mir Schmeicheleien uͤber meinen Gesang sagen.“
Herr von Trobriand, der vor Kurzem Herrn Pelicier, Be⸗ amten im Ministerium des Inner
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Die zweite Klausel der Bill verfuͤge, oaß waͤhrend der Dauer
n, im Zweikampf toͤdtete, ist 11
Bank, die Circulation zu reguliren, erhebe. Mißbraͤuche waͤren allerdings moͤglich; Niemand aber werde behaupten, daß dieser Moͤglichkeit wegen das Publikum eines Institutes von unermeß⸗ licher Nuͤtzlichkeit beraubt werden solle. Diese Betrachtungen wuͤrden, wie er hoffe, hinreichen, Ihre Herrlichkeiten zu uͤber⸗ zeugen, daß es wuͤnschenswerth sey, der Bank von Eng⸗ land einen beträͤchtlichen Spielraum zu lassen, auf daß sie die meisten ihrer bisherigen Verrichtungen fortsetze, und das Land die Vortheile genieße, die ihm bisher das Institut der Bank von England zugebracht habe. Die Frage sey, wie, auf welche Bedingungen diese Gesellschaft fortdauern, und wie ihr Verfahren kuͤnftig regulirt werden solle. Die Bill sey so bekannt, daß er es fuͤr unnoͤthig halte, sie Klausel fuͤr Klausel durchzugehen, sondern nur bei den wichtigsten verweilen werde.
der Privilegien der Bank von England keine Bank⸗Gesellschaft von mehr als sechs Personen in London, oder in einem Um⸗ kreise von 65 Meilen zahlbare Noten ausgeben solle. Dies sey eine bloße Wiederholung eines im siebenten Regierungsjahre Georgs IV. erlassenen Gesetzes. Man habe es nicht fuͤr Recht gehalten, bei dem gegenwaͤrtigen Anlaß den Radius des Zir⸗ kels zu verkleinern. Die naͤchste Klausel bezwecke, die Zweifel in Bezug auf die Frage zu entfernen, ob es erlaubt sey, Depo⸗ siten⸗Banken in London und in einem Umkreise von 65 Meilen zu errichten, wenn sie auch mehr als sechs Theilhaber haͤtten. Die Rechtsgelehrten der Krone seyen zu dem Beschlusse ge⸗ kommen, daß die bestehenden Gesetze es nicht verbieten, folg⸗ lich waͤre es die Pflicht der Regierung und des Parlaments, dies so auszusprechen, daß fernerhin nicht der mindeste Zweifel daruͤber obwalten koͤnne. Die Regierung schlage daher eine Klausel in diesem Sinne vor. Die sechste Klausel enthalte gleichfalls eine neue Verfuͤgung, und sey von Wichtigkeit; sie erhebe naͤmlich die Noten der Bank von England zum gesetzli⸗ chen Zahlungsmittel, außer bei der Bank selbst und ihren Filia⸗ len. Man wende ein, daß dies zur Ausgabe von zu viel Noten und zur Stoͤrung aller Handels⸗Verhaͤltnisse fuͤhren wuͤrde. Wenn dies wahrscheinlich waͤre, so wuͤrde er (der Graf von Ripon) der letzte Mensch in der Welt seyn, der eine solche Verfuͤgung guthieße. Die Klausel werde aber diese Wirkung nicht hervor⸗ bringen, und sey uͤberdies so abgefaßt, daß sich das Parlament so oft es dies fuͤr gerathen haͤlt, in das Mittel schlagen kann. Die Beschraͤnkung dieser Klausel erstrecke sich auf Zahlungen uͤber fuͤnf Pfund. Wer fuͤnf Pfund schuldig ist, kann dafuͤr als gesetzliches Zahlungsmittel keine Note der Bank von England in gleichem Betrage geben. Wer aber z. B. sieben Pfund schuldet, zahlt, wenn er will, mit zwei Sovereigns und einer Fuͤnspfundnote. Zur Zeit eines panischen Handelsschreckens, wie z. B. im J. 1825, werde diese Klausel großen Nutzen stif⸗ ten. In einer solchen Konjunktur ist es natuͤrlich, daß die Landbanken sich mit Geld 8eer Dies setze die Bant von England in keine geringe Verlegenheit, und der auswartige Wechsel⸗Cours stellt sich zu Englands Nachtheil. Es wird dann vortheilhafter, Geld auszufuͤhren, als jede andere Waare, und der baare Vorrath der Bank wandert, ohne daß sie es merkt,
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*) Bei der Wichtigkeit des Gegenstandes halten wir es fuͤr a 8 2* E ünpe ar an⸗ gemessen, noch einmal ausfuͤhrlicher auf die letzten Perhankiungin des Serrdeufes uͤber die Bank⸗Angelegenheiten, welche wir des be⸗ 18 Raumes halber nur fluͤchtig beruhren konnten, zuruͤckzu⸗
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