1833 / 255 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

einer der Feier angemessenen Rebe begruͤßt. Waͤhrend des Mahls bezeichnete der Toast auf das Wohl des Jubilars die freudige Theilnahme, und das mit dem lautesten Jubel Sr. Majestaͤt dem Koͤnige dargebrachte Lebehoch den patriotischen Sinn der Versammlung, die sich erst in spaͤter Nacht, nach einem sehr belebten Balle, trennte. Aus Erfurt wird nachtraͤglich berichtet, daß am 13ten v. M. Morgens zwischen 2 und 3 Uhr zu Großengottern, im Kreise Langensalza, einige 60 Wohnhaͤuser, Scheunen, Stallun⸗ gen und sonstige Wirthschafts⸗Gebaͤude durch eine Feuersbrunst theils ganz eingeaͤschert, theils stark beschaͤdigt worden sind; meh⸗ rere Personen erlitten dabei koͤrperliche Verletzungen. 8

Nekrolog. 8 starb auf seinem Gute Radtschuͤtz

Appellations⸗Gerichts⸗Praͤsident, außerordentlicher Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister am hiesigen Hofe, Herr August Karl Bernhard Freiherr Schuͤler von Senden. Derselbe wurde am 14. Januar 1753 zu Braunschweig, woselbst sein Vater Rath und Landes⸗Kommissarius war, geboren, erhielt seine erste Er⸗ ziehung im elterlichen Hause, demnaͤchst durch die Protection des damals regierenden Herzogs auf dem Collegiam Carolinum., und endlich auf der Universitaͤt zu Goͤttingen. Hierauf wurde er als Herzoglich Braunschweigischer Hof⸗Gerichts⸗Assessor und Rath bei dem Herzoge Ferdinand von Braunschweig angestellt. Als er 1783 vom Koͤnige Friedrich II. von Preußen die Riedecgachsische Kreis⸗Prgsentation bei dem Kaiserl. Reichskammergericht erhalten hatte, verließ er den Braunschweigischen Dienst, und wurde 1784, nach zuruͤckgelegtem Eramen als Reichskammergerichts⸗Assessor zu Wetzlar verpflichtet, welchen Posten er bis 1804 bekleidete, wo er g annah sich als Gesandter des Hessen⸗Darmstaͤdtischen Hofes am Koͤnigl. Preußischen Hofe nach Berlin zu begeben. Im Jahre 1806 ward er zuklqverufen, und als Praͤsident des Ober⸗Appellationsgerichts zu Darmstadt angestellt. Bald darauf wurde er zum wirkl. Gehei⸗ men Rath ernannt, und erhielt das Großkreuz des Ludwigs⸗Ordens, spaͤter ebenfalls das Großkreuz des Kurfuͤrstl. Hessischen Ldwen⸗Ordens. 1815 wurde er abermals als Großherzoglich Hessisch Darmstaͤdtischer Gesandter am Koͤnigl. Preuß. Hofe angestellt, in welcher Eigen⸗ schaft er bis zu seinem Tode verblieb, nachdem er sich ein Jahr vorher auf sein Gut Radtschuͤtz in Schlesien, seiner geschwaͤchten Gesundheit halber, zuruͤckgezogen hatte. 1b b Der Verewigte hat sich in allen Verhaͤltnissen, in welche ihn eine lange ehrenvolle Laufbahn fuͤhrte, einer gerechten Anerkenuung der ausgezeichneten Eigenschaften seines Geistes und Herzens zu erfreuen gehabt. Noch jung wurde er durch Preußens großen Friedrich zu der Stellung eines Mitgliedes des Reichskammergerichts berufen, eine Auszeichnung, die ein redendes Zeugniß fuͤr den e Ruf ablegt, welchen sich der Freiherr von Senden schon damals als gelehrter und praktischer Rechtskundiger erworben hatte. Seine lange Thaͤtigkeit beim Reichskammergericht und sein nachheriger Uebertritt in wichtige Aemter des Staats, dem er bis an sein Ende diente, beweisen deutlich, wie wohl er die auf ihn gefallene Wahl des großen Koͤnigs gerechtfertigt. 8 s war dem Verewigten beschieden, die letzten Jahre seines Lebens in uͤberaus angenehmen Verhaͤltnissen zuzubrinaen. Das gnaͤdige Wohlwollen der Sounveraine, die er bei dem Koniglichen Hofe zu Berlin vertrat, und das ehrenvolle Vertrauen dieses Ko⸗ nigl. Hofes selbst, gaben der hiesigen Stellung des Freiherrn von Senden alle Vorzuͤge, welche nur immer ein diplomatischer Beruf haben kann. Ein nie getruͤbtes Familienleben im Kreis ihn zäͤrt⸗ lich liebender Kinder, der Ruͤckvlick auf ein Leben voll genugthuen⸗ der Erinnerungen waren fuͤr den Dahingeschiedenen Quellen reiner reuden, die er, bis an seinen Tod im Besitz aller Geistes⸗ kraͤfte, dankbar und innig erkannte.

1

Am 8. August d. in Schle⸗

g Verzeichniß der Vorlesungen, welche im Winter 18 in der Koͤnigl. Schule gehalten werden. 1) Herr Ober⸗Stabs⸗Roß⸗Arzt und Professor Naumann wird taͤglich von 11 bis 12 Uhr uͤber specielle Pathologie und Therapie, und Mittwochs von 2 bis

3 Uhr uͤber Hufbeschlag Vorlesungen alten. b 2) Herr Professor und Privat⸗Docent an der Universitaͤt, Dr. med. Reckleben, wird Mittwochs und Sonnabends von 14 bis 12 Uhr uͤber die Knochenlehre der Hausthiere, und an denselben Tagen von 1 bis 2 Uhr uͤber gerichtliche Thierheilkunde und Vete⸗ rinair⸗Polizei, ferner Montags, Dienstags, Donnerstags und Frei⸗ tags von 1 bis 2 Uhr uüͤber specielle Pathologie und Theravpie der Krankheiten des Rindviehes und der uͤbrigen Hausthiere, mit Aus⸗ nahme des Pferdes, Vorlesungen halten.

3) Herr Professor Dr. med. Gurlt wird uͤber Anatomie der Hausthiere taͤglich von 1 bis 2 Uhr, uͤber pathologische Anatomie Dienstags, Mittwochs und Sonnabends von 2 bis 3 Uhr Vorlesun⸗ gen halten. Derselbe wird die praktischen Uebungen in der Zooto⸗ mie taͤglich Vormittags und mit Ausnahme des Mittwochs und Sonnabends auch Nachmittags leiten. Unter seiner Leitung ge⸗ schehen die Sectionen der gefallenen Thiere, bei welchen derienige Lehrer Fegench seyn wird, in dessen Krankenstalle das Thier ge⸗ allen is f 4) Herr Professor Dr. med, Hertwig wird die praktischen nUebungen im Krankenstalle taͤglich von 8 bis 10 Uhr Vormittags und von 4 bis 5 Uhr Nachmittags leiten; ferner taͤglich des Mor⸗ gens von 7 bis 8 Uhr Vorlesungen und Revpetitionen uͤber specielle Chirurgie und Operations⸗Lehre halten; auch wird er die im Kran⸗

1u“

Thierarznei⸗

J. der Großherzoglich Hessische Wirkliche Geheime Rath und Ober⸗

den Antrag annahm,

Wolkenzug

1046 kenstalle vorkommenden chirurgischen Operationen verrichten und unter seiner Leitung verrichten lassen. 5) Herr Apotheker und Lehrer Erdmann wird Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 4 bis 6 Uhr uͤber Chemie und Pharmacie Vortraͤge und Repetitionen halten, und den praktischen Unterricht in der Apotheke taͤglich ertheilen. 3

6) Der Thierarzt und Vorsteher der Schmiede, Herr Muͤller, wird die Uebungen in der Instructions⸗Schmiede taͤglich von 2 bis 4 Uhr leiten. Sonnabends von 2 bis 3 Uhr wird derselbe uͤber die dem Hufschmidt noͤthigen Kenntnisse Vortraͤge halten und die Lehre vom Hufbeschlag repetiren.

7) Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Dreßler wird taͤglich von 10 bis 11 Uhr den praktischen Unterricht im Hunde⸗Kranken⸗ stalle ertheilen und Montags, Dienstags und Donnerstags von 4 bis 5 Uhr uͤber specielle Pathologte und Therapie der Krankheiten des Pferdes, und Freitags von 2 bis 3 Uhr und Sonnabends von 3 bis 4 Uhr uͤber gerichtliche Thierheilkunde und Veterinair⸗Polizei Re⸗ petitionen halten.

8) Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Spinola haͤlt Dien⸗ stags und Donnerstags von 3 bis 4 Uhr Repetitionen uͤber specielle Pathologie und Therapie der Krankheiten des Rindviehs und der uͤbrigen Hausthiere, mit Ausnahme des Pferdes. Ferner wird der⸗ selbe dem Herrn Professor Do. Gurlt bei Leitung der zootomischen Uebungen assistiren.

9) Herr Professor Dr. phil. Stoͤrig wird uͤber Ersterieur, Zuͤchtung und Pflege der Hausthiere, mit Ausnahme des Pfe des und Schafes, Montags, Mittwochs und Freitags von 3 bis 4 Uhr Vor⸗ lesungen halten.

10) Herr Professor Buͤrde haͤlt zwei Mal woͤchentlich, Nach⸗ mittags von 3 bis 4 Uhr Vortraͤge uͤber die Proportionen der Theile des Pferdes und der damit verwandten Gegenstaͤnde.

11) Herr Registrator Toͤnnies wird Mittwochs und Freitags von 4 bis 5 Uhr zu schriftlichen Styl⸗Uebungen Anleitung geben.

Die Vorlesungen fangen den 28. Oktober an und weroen Ende Maͤrz k. J. geschlossen. b 1

Zur Untersuchung von Thieren, die nur zu diesem Zweck nach der Schule gebracht werden, sind die Stunden von 8 bis 10 Uhr Vormittags, und von 4 bis 5 Uhr Nachmittags, so lange das Ta⸗ geslicht blches gestattet, bestimmt; kranke Thiere aber finden zu jeder Zeit, so weit es der Raum erlaubt, in der Anstalt Aufnahme.

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Meteorologische Beobachtung.

8 9 Morgens Nachmitt. V Abends Nach einmaliger 11. Sept. 6 Uhr. 2 Ühr. 10 Uhr. Beobachtung. Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter .... Wind

9 335,5 50 Par. 335,5 6 Par. Quellwärme 9,0°R. 14,2 e R. 10,6 / °R. . 2,1 ° 1 liß e 12,1 *9 R. 10, 1 ° R. 9,9 °R. Reassitt g it 73 vECt. 95 pCt. Bodenwärme 11, R. geiter heiter. e Fap 0,062 Rh.

S S 59 1 S. 2 Hiederschlag 0.

335, 5 4 „„Par.

10,5 °R.

10,3 °R. 99 pCt. neblig. SSO.

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Den 12. Seplember 1833.

Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.) E’.ILn. Geld.

101 99 95 ½4 105

Amtl.

mams, eger aasxremnnv ee DWüA. Si.-Schuld-Sech. 4 22 - Pe. Engl. Anl. 18. 5

Pr. Engl. Anl. 22. 5 Pr. Engl. Obl. 30. 4 Prüm. Sch d. Seeb. Kurm. Chl. 1m. J. 8 4 Neum. Int. Sch. do., 4 Berl. Stadt-Obl. Käönigsb. do. Elbinger do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr.

Grofshz. Pos. do. Ostpr. Pfondbr. Pomm. do.

Kur- u. Neum. do.d 3 hlesische do. Kkst. C. d. K.- u. N. vz.-Sch. d. K. u. N.

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HIoll vollsv. Duk.

Neue do. Friedrichsd'or .. Disconto.. ..

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Wechsel- Cours.

2 [Kurz 2 Mt. Kurz 3 Mt. Mt. Mt.

5 Mt.

ALinsterdiuwmn 250

dito 250 Fl. 6*“ 300 Mk

dito 300 Mk. London 1 Wien in 20 Xr. 150 E e“ 150 2 N Breslau 2 Mt. Leipzig 00 Thl. 8 Tage Frankfurt a. M. W7. 59 F. 2 Mi. Petersburg . 3 Woch.

von Auber. ters zu Amsterdam: Fra Diavolo, als Gastrolle. del: Zerline.)

Antwerpon, 6. September.

Belg. 93 ½. Met. 96. 5 % Span. 65 ½., 66 k. 3 8% do. 41 ⁄. Präm.-Sch. 90 ½. Neap. 85 ½.

Hamburg, 10. September.

Oesterr. Met. 92 ½. 4 %⅝ do. 82 ½⅛. Bank-Actien 1178. Engl. —. Russ. Holl. (v. 1831) —. Met. in Hamb. Cen Preuss. Prämien-Scheine 100 ¼. Poln. 116 ⅛.

Warschau, 7. Septémber. Pfandbr. 91 ½. Bank-Certifik. 92. Russ. Assign. 184 ¾. 185 Wien, 7. September. 49 do. 84 ¾. Bank-Actien 1202. Part.-Ohl.

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Met. 93 ½⁄.

KRoͤnigliche Schauspiele. Freitag, 13. September. Im Opernhause: Fra D komische Oper in 3 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von! Sonnabend, 14. September. Im Schauspielhauser Schuld, Trauerspiel in 4 Abtheilungen, von Muͤllner. Grua: Hugeo, als Gastrolle. Herr Rott: Don Valeros.) Sonntag, 15. September. Im Opernhause: Auf Beg Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Muß Mozart. (Dlle. Stephan: Donna Anna.) In Charlottenburg: Das erste Debuͤt, komisches G. in 3 Abtheilungen, von L. Angely. Hierauf: Demoiselle Lustspiel in 1 Akt, von J. E. Mand.

Koͤnigstaͤdtisches The 88 Freitag, 13. September. Zum erstenmale wiederhol Empfehlungs⸗Brief, Lustspiel in 4 Akten, von Toͤpfer. J Der Braͤutigam ohne Braut, Lustspiel in 1 Akt, von Herze Sonnabend, 14. September. Fra Diavolo, oder, Wirthshaus zu Terraeina, komische Oper in 3 Akten; (Herr Vogt, Opern⸗Regisseur des Bengsg Mad.

Neueste Nachrichten.

8 Paris, 6. Sept. Am 3ten Vormittags um 11 Uh ten der Koͤnig und die Koͤnigliche Familie, der See⸗N der Marschall Gérard, der See⸗Praͤfekt und mehrere G sich im Hafen von Cherbourg auf dem „Sphinx“ ein, u auf der Hoͤhe von Cherbourg aufgestellte Geschwader i genschein zu nehmen. Das erste Schiff, das Se. Majeh sichtigten, war die Fregatte „Atalante“, auf welchem H. selben von dem die Flotte befehligenden Contre⸗Admt Mackau empfangen wurden. Nachdem die Mannschast stert und einige Decorationen unter dieselbe vertheilt wollten Se. Majestaͤt sich an Bord noch dreier anderer begeben, doch war das Wetter mittlerweile zu schlecht dazu gegh⸗ aus welchem Grunde denn auch ein angesagtes Fisch

Koͤnig doch eine dieser Jachten in Augenschein nehmenn stieg demzufolge diejenige des Lord Narborough, dem af jestaͤt bei dieser Gelegenheit eine mit Ihrem Bildnisse 0 Brillant⸗Dose eigenhaͤndig uͤbergaben. Die Koͤnigin we lerweile mit den uͤbrigen Mitgliedern der Koͤniglich milie auf der „Atalante“ geblieben. Nach einige lutionen der Englischen Yachten bestiegen die hochseen schaften wieder den „Sphinx“ und kehrten nach duor uruͤck, wo Ihrer ungeachtet des Sturms und Regenzt geheure Menschenmenge wartete und Hoͤchstdieselben! Freudigste begruͤßte. Ihre Majestaͤten besichtigten du Fort Duhomet so wie einige Werkstaͤtten, und langtenn wieder im Praͤfektur⸗Gebaͤude an. Die Mittagstafel best 100 Couverts. Abends wurden die Englischen Damm! nigin vorgestellt, und im Badehause fand ein von i veranstalteter Ball statt, den Ihre Majestaͤten bis ull mit Ihrer Gegenwart beehrten, und auf welchem deß und Prinzessinnen am Tanze Theil nahmen.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 104. 75.1 104. 95. 3proc. pr. 18 76. 5. fin cour. 76. A.- Neap. pr. compt. 91. 20. fin cour. 91. 40. 5proc. Sp 67 ⅞. 3proc. do. ohne den Coupon 40 ¾. 5proc. Belg.

Frankfurt a. M., 9. September. Oesterr. 5pros 921½. 92 ½ v⁄. 4proc. 83 ½. 83. 2 ½proc. 51 ½. 1proc.!

Warschad Kurz

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 7. September. Niederl. wirkl. Schuld 47 ½. Ausgesetzte Schuld 1&⁄. Kanz-

Pra-

Bill. 20 2 23, 69 Anl Oesterr. 90 ½, Lreuss

592

Bank⸗Actien 1428. 1424. Part.⸗Obl. 133. Loose zu 196 ½. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 89 ¼. 89 ½. P.

en. mien-Secheine Russ. (v. 1828) 100 ¾. (v. 1831) 90 ¾. 5 % Span.

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Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß, daß, nachdem der Verkauf des Alauns von dem Freienwal⸗

9 b

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83 2 emeiner Anze daß gegen die taͤglich in unserer Registratur ein⸗ zusehende Taxe bis 4 Wochen vor dem Termine Erinnerungen zulaͤssig sind. Neustadt a. d. Dosse, den 1. August 1833. Koͤnigl. Preuß. Justiz⸗Amt.

65 ¾. 39 do. 40 ¾. 1 iger fuͤr die Pr

1833 zu geben. Er reiht dieselbe marerielle und Prozeß⸗Gesetzgebung

der Alaunwerke durch die hiesige Inlaͤndische Privat⸗ Alaun⸗Niederlage gaͤnzlich aufgehoͤrt hat, wir hinsicht⸗ lich des Verkaufs dieses Alauns mit dem hiesigen Hand⸗ lungshause Herrmann & Faͤhndrich ein Uebereinkom⸗ men in der Art geschlossen haben, daß dasselbe den Alaun sowohl von dem Werke, als von der hiesigen Niederlage ab, zu den von uns bestimmten Preisen verk ufen wird. Es bleibt indessen einem jeden Kaͤu⸗ fer üͤberlassen, den Alaun auch unmittelbar von dem Werke selbst zu beziehen. Berlin, den 13. August 1833. 1 Koͤnigl. Ober⸗Berg⸗Amt fuͤr die Brandenb.⸗ Preuß. Provinzen. I b 2

8 8 8 8

3 Bekanntmachung. . DSDdoas der verehel. Wolff, Anne Elisabeth Gottliebe geb. Weber, gehoͤrige, zu 300 Thlr. Cour. gerichtlich gewuͤrdigte Buͤdnergut Nr. 159 zu Sieversdorf soll Schuldenhalber oͤffentlich an den Meistbietenden ver⸗ fauft werden. Sa. 5 8 k diesem Behufe ist ein Bietungstermin auf vden 31. Oktober d. J. des Vormittags 11 Uhr iijm Rathhause in Neustadt a. d. Dosse anberaumt, ju nelchem Kauflustige mit dem Bemerken hierdurch ein⸗ geladen werden:

2 U & 8 ] 8 8 477 . 717 8 1*72 21 1 1

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Literarische Anzeigen.

Wichtiges Werk fuͤr Juristen. Bei Josef Max und Komp. in Breslau ist so eben erschienen, und in Berlin bei C. F. Plahn (Jäaͤgerstraße Nr. 37), so wie in allen anderen dorti⸗ gen Buchhandlungen, und in saͤmmtlichen Buchhand⸗ lungen der Mark, Pommern, Ost⸗ und West⸗Preußen, Herzogthum Sachsen ꝛc. zu haben:

Der Preußische Mandats⸗, summarische

und Bagatell⸗Prozeß, nach der Verordnung vom 1. Juni 1833 praktisch er - laͤutert und in Beispielen dargestellt durch August Wentzel, Ober⸗Landesgerichts⸗Rath und Direktor des Koͤnigl. Landgerichts zu Breslau. In drei Heften. Erstes Heft: der Mandats⸗Prozeß.

„Wir freuen uns, einem gewiß schon gefuͤhlten Be⸗ duͤrfniß durch vorstehende Schrift, welche sicher die An⸗ forderungen des juristischen Publikums befriedigen wird, so schnell entsprechen zu koͤnnen. Der geachtete Herr Verfasser, welcher unter sehr verschiedenen Verhaͤlt⸗ nissen die Praxis kennen

werden koͤnnen.

in Breslau.

Publikum. Den Unterzeichneten gereicht es dem theologischen Publikum, und Besitzern der ersten Baͤnde von nach

Svo.

gr.

geh. Preis 15 sgr.

daß von:

gelernt hat, weiß, worauf es

eußischen Staaten. dabei ankommt, um wesentlichen Nutzen zu stisten,

und hat sich eine ganz andere Aufgabe gestellt, als bloße Erlaͤuterungen zu der Verordnung vom 1. Juni

retische Eroͤrterungen auf, wo sie nothwendig sind, um einen aufgestellten Satz zu beweisen, und wird durch die im 3ten Hefte abgedruckten Prozesse den Lesern gewiß ein lebendiges Bild des ganzen Verfahrens ge⸗ ben, so wie mit den angehaͤngten Formularen vielen eine willkommene Zugabe liefern, da sie so eingerich⸗ tet sind, daß sie sowohl zu den bei den Akten bleiben⸗ den Verfuͤgungen, als zu den Reinschriften abgedruckt

Das zweite, den summarischen Prozeß be⸗ handelnde, so wie das dritte Heft, erscheinen bis Anfang Oktobers, und der Preis des Ganzen wird den Betrag von 1 ½ Thlr. nicht uͤbersteigen. Buchhandlung von Josef Max und Komp.

die gewiß erfreuliche Nachricht mittheilen zu koͤnnen,

Schmidt’'s, Dr. J. E. C., geistl. Geh⸗Rath und Praͤlat, Hand buch der christlichen Kirchen⸗

Geschichte, 1r. bis 6r. Band, die nun bestimmt und bald erscheint, un Ostern 1834 der erste Band, oder der ganzen Werks; die weiteren Baͤnde nach einander. 1 1 Herr Dr. Rettberg in Goͤttingen hat die Bearbeitung dieser Fortsetzung uͤbernon wird sie ganz im Geiste des verewigten Ga⸗ enden; eine ausfuͤhrliche Ankuͤndigung darüh alle Buchhandlungen, zu Berlin in der 6f Schloßplatz Nr. 2, gratis zu erhalten, une⸗ leger bemerkt hier nur noch, daß sich dar [bere Nachweisung darüͤber findet, daß die, schon in zweiter Auflage erschienenen 6 enf seserteser s zerguen, bis Ende Januar 183% bedeutend herabgesetzten Preis zu haben die sich bis jetzt nur deswegen dieses Wel schafften, weil sie glaubten, es wuͤrde keine davon erscheinen, oder das Ganze doch nicht 1 werden si.

theologische zum Vergnuͤgen,

insbesondere den genanntem Werke,

in die bisherige ein, nimnmt theo⸗

fung veranlaßt sehen.

Gießen, im August 1833. G. F. Heyer Vater, als N. 8 Stuhyhrsche Buchhandlung Schloßplatz Nr. ann

In Ferd. Duͤmmlers Buchhandlung,! 19, ist eben erschienen: 1 .6 Ruͤhl v. Lilienstern, uͤber Sein, in Nichts. Eine Exkursion uͤber 4 Paroh Hegels Eneyclopadie. 1e. Abtheil. 10 gehe

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nte liers-

Commerce, der Temps, der olgen diese Bahn, so wie Herr Thiers, der von der Redner⸗ apne herab erklaͤrt hat, daß man Frankreich ohne Gefahr mit bis 50,000 Waͤhlern mehr beschenken koͤnnte. Der Courrier gais fordert dagegen die Abschaffung des politischen Eides

zu dem echt und

du und der

Amtliche Nachrichten. KöJronik des Tages.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Duͤsseldorf ist der Kaplan von Sterkrath, Fr. W. y, an die Stelle des verstorbenen katholischen Pfarrers nherne 8 Pfarrer in Dinslacken ernannt worden;

zu Erfurt ist die erledigte evangelische Pfarrstelle zu Groß⸗ bach, im Kreise Langensalza, dem bisherigen Pfarrer zu mar, im Kreise Muͤhlhausen, Wilhelm Friedrich Jaͤger, ehen worden; 1

zu Merseburg sind der Diakonus in Zahna, Friedrich helm Poyda, als Pfarrer in Goͤrschen, Ephorie Naum⸗ ; der Prediger an der Straf⸗Anstalt in Lichtenburg, Im⸗ uel Ferdinand Hansi, als Pastor an der Stadt⸗Kirche

Wahrenbruͤck, Ephorie Liebenwerda; der Diakonus an der

Nikolai⸗Kirche in Eisleben, Dr. Lindemann, als Pastor berselben Kirche; der Predigt⸗Amts⸗Kandidat Karl Theo⸗ kudwig Kuthe als Pfarrer in Alterode, Ephorie Erms⸗ „und der Predigt⸗Amts⸗Kandidat, Doktor der Philosophie, helm Ludwig Schuͤrer, als Pfarrer in Hohenlohe, prie Merseburg, bestellt worden; zu Oppeln ist der bisherige Administrator der Pfarrei zu nna, Rybnicker Kreises, Anton Proske, als Pfarrer löst bestaͤtigt worden.

Angekommen: Der General⸗Major und Commandeur 82 Kavallerie-Brigade, Freiherr von Krafft II., von ard.

er Koͤnigl. Hannoversche Geheime Kammer⸗Rath, außer⸗ nliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am hiesigen e, Freiherr von Muͤnchhausen, von Dresden. 1 Abgereist: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Wilhelm Rad⸗ ill, nach Teplitz.

Der Koͤnigl. Daͤnische Geheime Rath und Hof⸗Jaͤgermeister,

zwischen 12 Englischen Yachten unterblieb. Indessen nwahaf von Hardenberg⸗Reventlow, nach Schlesten.

Telegraphische Nachricht, gegangen in Berlin am 13. Sept. 4 U. 25 M. Nachmittags.

Magdeburg, den 13. Sept. 4 Uu. 19 M. Das 4te Armee⸗Corps hatte heute fruͤh um halb 10 Uhr oo Manoͤver vor Sr. Majestaͤt, nach einer gegebenen Dis⸗ lon, 2 dem Dorfe Barleben. Nachher marschirte die Ka⸗ erie vorbei.

tungs⸗Nachrichten.

1“*“

Paris, 6. September. Der Koͤnig hat bei seiner Abreise Evreux 2000 Fr. und die Koͤnigin 1000 Fr. fuͤr die dorti⸗ Armen⸗ und Kranken⸗Anstalten hinterlassen.

Der Moniteur enthaͤlt mehrere Anreden, die von den

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hörden in Cherbourg an den Koͤnig gehalten worden sind,

s den Antworten Sr. Majestaͤt; die Rede des Obersten Bric⸗ ville befindet sich aber nicht darunter.

Der Handels⸗Minister ist auf seiner Reise nach England Tten d. in Begleitung des General⸗Secretairs David, des erals⸗Inspecteurs der Gestuͤte, Dittmer, und des Deputirten eph Périer, in St. Quentin angekommen und hat nach Be⸗ bung der dortigen großen Fabriken seine Reise nach Calais gesetzt.

Die Eroͤrterung, die seit einigen Tagen zwischen den ver⸗ denen Nuͤancen der Oppositions⸗Blaͤtter uͤber die groͤßere oder gere Ausdehnung einer Wahl⸗Reform, deren Nothwendig⸗ Alle anerkennen, stattfindet, giebt der Gazette de France olgenden Bemerkungen Anlaß: „Eine merkwuͤrdige Gaͤhrung scht gegenwaͤrtig in den Gemuͤthern in Bezug auf die polim e Emancipation und die Parlaments⸗Reform; ein Artikel des rnal du Commerce hat alle Blaͤtter bewogen, sich daruͤber zusprechen. Die Ansichten und die periodische Presse zerfallen nwaͤrtig in drei große Parteien: die Partei des Monopols der richtigen Mitte, die Partei der Verwandelung dieses

bnopols in ein weniger beschraͤnkendes Monopol, und endlich

Partei des allgemeinen Rechtes. Das Monovol des Census 200 Fr. fuͤr die Wahlfaͤhigkeit und von 500 Fr. die Waͤhlbarkeit verlangen die Doctrinairs, das Jour⸗ des Débats und das Journal de Paris. Der soge⸗ parti will, daß die gebildeten und gelehrten nde das Wahl⸗Recht ohne allen Census erhalten sollen und der Waͤhlbarkeits⸗Census ganz abgeschafft werde. Das Journal kessager und der Constitutionnel

wenigstens 5 bis 600,000 Waͤhler; dieses Blatt ist unter

nun doppelt angenehm zu dessetizen, die dem Wahl⸗Monopol anhaͤngen, dassenige, welches

weitesten Graͤnzen stecken moͤchte. Dann folgen diejenigen, Prinzip von 1789, daß jeder Steuerpflichtige wahl⸗ jeder Waͤhler auch wahlfaͤhig sey, zuruͤckkehren. Die e rechte Seite, die Gazette, die Quotidienne, der Renova⸗

r, 30 Provinzial⸗Blaͤtter, 86 Vereine fuͤr die politische Eman⸗ ation und die Parlaments⸗Reform, und das aus den

Herren Chateaubriand, von Fitz James, von Dreux⸗Brézé, mbray u. A. m. bestehende Pariser Comité verlan⸗ das allgemeine Recht. In der Partei des compte- republikanischen Partei sind jetzt ebenfa

sche Dreimaster „William“,

das allgemeine Recht der National, die Tribune, der Populat der Précurseur, das Peuple souperain, die Seean Picarde⸗ der Pilote du Calvados, das Journal de Rouen, die Herren Dupont von der Eure, Audry de Puyraveau, von Argenson Garnier⸗Pagès, Joly, Graf Lasteyrie, Lemercier, die Generale Lafayette und Bachelu u. m. A., die zusammengetreten sind, um das neue Journal „le Populaire“ zu gruͤnden, welches eine all⸗ gemeine Repraͤsentation und die Erwaͤhlung der Municipal⸗Be⸗ hoͤrden und Deputirten durch das Volk verlangt. Alle Par⸗ teien in Frankreich befinden sich also jetzt auf dem wahren Ge⸗ biete der Diskussion, und es laͤßt sich voraussagen, daß die Re⸗ sultate der Veraͤnderung, die jetzt in dem Systeme der Opposi⸗ tion vorgeht, ungeheuer seyn werden. Im Jahre 1789 mußte die Regierung dem Wunsche aller Parteien nachgeben und eine General⸗Versammlung einberufen, weil dieser Wunsch durch die Dr . iger ·

Drohung der Steuer⸗Verweigerung unterstuͤtzt wurde. Jetzt ist eine Revolution auf diesem Wege nicht mehr moͤglich, da alle Parteien auf Insurrections⸗Plaͤne verzichten und bald alle un⸗ abhaͤngigen Maͤnner sich darauf beschraͤnken werden, eine von saäͤmmtlichen Buͤrgern gewaͤhlte Deputirten⸗Kammer, statt einer von 120,000 Privilegirten ernannten, zu verlangen.“

Das Journal du Commerce tadelt die Regierung we⸗ gen der milderen Maßregeln, die sie seit einiger Zeit in den westlichen Provinzen angeordnet hat, namentlich wegen der Zu⸗ ruͤckgabe der bei der vorjaͤhrigen allgemeinen Entwaffnung der Vendée den Landbewohnern abgenommenen Gewehre. Das ge⸗ nannte Blatt meint, irgend ein unvorhergesehenes Ereigniß koͤnnte leicht einen neuen Aufstand jener Departements herbeifuͤhren. Das Journal de Paris sucht die Regierung gegen diese Ne6 .eehendasn 8 88

us Havre schreibt man unterm 5ten d. M.: „Das Eng⸗ lische Dampfboot „Saho“ ist von London auf hiesiger Rörg⸗ angekommen, wie es heißt, um die Koͤnigin Donna Maria an Vord zu nehmen. Dieses nicht der Englischen Regierung ge⸗ hoͤrige Schiff, ist in so großen Verhaͤltnissen gebaut, daß es in das Bassin unseres Hafens schwerlich wird einlaufen koͤnnen und also wohl auf der Rhede wird bleiben muͤssen.“

Eine dem Courrier frangais mitgetheilte Note bestoͤtigt, daß der Herzog von Leuchtenberg genoͤthigt worden ist, Havre zu verlassen, und erklaͤrt die Geruͤchte von dem Plane einer Heirath zwischen ihm und der jungen Koͤnigin Donna Maria fuͤr ungegruͤndet. Der Herzog ist nach Muͤnchen gereist.

„Der zum Erzieher des Herzogs von Bordeaux bestimmte Abbé Frayssinous, Bischof von Hermopolis, hat sich von Rhodez, in dessen Umgegend er lebre, auf den Weg hierher begeben.

Der gegenwaͤrtig hier befindliche Praͤfekt dan Departements der Niedern⸗Loire, Herr Maurice Duval, hat unterm 2ten d. ein Schreiben an den in Nantes erscheinenden Ami de la Charte gerichtet, worin es heißt: „M. H. Gegen die haͤmi⸗ schen Bemerkungen einiger Blaͤtter uͤber mich bin ich gleichguͤl⸗ tig geblieben, weil die Thatsachen darin so entstellt waren, daß ich auf Alles, was ich seit einigen Tagen uͤber das alte Ereig⸗ niß der Verhaftung der Herzogin von Berry lese, nichts antwor⸗ ten zu duͤrfen glaubte. Aber nicht eben so gleichguͤltig kann ich das Lob aufnehmen, das Sie mir in Ihrem Blatte vom 31. August wegen eines Betragens ertheilen, uͤber das ich mir nur Vorwuͤrfe machen koͤnnte, wenn die Sache wahr waͤre. Sie sagen naͤmlich, die Herzogin von Berry habe sich dadurch be⸗ leidigt gefunden, daß ich mit bedecktem Haupte vor ihr erschie⸗ nen sey. Sie wuͤrde vollkommenes Recht dazu gehabt haben, mein Herr, denn ich haͤtte in diesem Fall unterlassen, was ich meinem Amte schuldig war und uͤberdies die Ruͤcksichten ver⸗ letzt, welche jeder Mann, der sich selbst achtet, einer Frau erzei⸗ gen muß, zumal wenn sie von so großem Ungluͤck betroffen worden.“

Unter den Vendéern, die in Dom Miguels Armee dienen, befindet sich auch der Chouans⸗Haͤuptling Diot, der unter dem Namen Brassager von Dom Miguel wegen seiner am 25. Juli vor Porto bewiesenen Tapferkeit zum Oberst⸗Lieutenant befoͤrdert worden ist.

Der Herzog Karl von Braunschweig hat gestern der Re⸗ daction des Journal des Débats durch einen Gerichtsboten ein Schreiben uͤbersandt, worin er derselben anzeigt, daß er sie we⸗ gen Aufnahme eines der Frankfurter Ober⸗Post⸗Amts⸗Zeitung vom 277. August entlehnten Schreibens, worin von neuen Plaͤ⸗ nen des Herzogs gegen Braunschweig die Rede war, vor dem hiesigen Zuchtpolizei⸗Gericht der Diffamation anklagen werde. Das Journal des Dobats fuͤgt hinzu: „Wir sind bereit, auf die seltsame Anklage des Herzogs vor Gericht zu antworten.“

Der Preußische Hofrath Dr. Dorow befindet sich gegen waͤrtig hier und will eine Schrift uͤber seine Entdeckungen in Etrurien mit Zeichnungen der dort ausgegrabenen schoͤnen ge⸗ malten Vasen und einem Plane der Gegenden, wo die Ausgra⸗ bungen stattgefunden haben, herausgeben. Auch mit der im Berliner Museum befindlichen Vasen⸗Sammlung des General Koller will er in Zeichnungen, die in Neapel davon genommen worden, das groͤßere Publikum bekannt machen.

Die Unruhen in dem Dorfe Brehemont (Depart. Indre und Loire) sind gaͤnzlich beigelegt. Die Ausmessung der Ge⸗ meinde⸗Wiesen, welche die Veranlassung zu dem Aufstande gege⸗ ben hatten, wurde am 31. August und 1. und 2. September un⸗ gehindert fortgesetzt. Die von Tours dahin gesandten Truppen waren, bis auf 50 Mann Infanterie, nach der Stadt zuruͤckgekehrt.

In Lyon, Rouen und Douai werden in diesem Jahre Kunst⸗Ausstellungen veranstaltet werden. b 4

Der beruͤhmte Klavierspieler Kalkbrenner ist von seiner Kunst⸗ reise durch Deutschland hierher zuruͤckgekehrt.

In der Mitte dieses Monats werden hier drei neue Jour⸗ nale, der Impartial, der Conciliateur und der Electeur, erschei⸗ nen, welche, dem von den Redactionen ausgegebenen Prospektus zufolge, saͤmmtlich das System Casimir Périer’s vertheidigen wollen. 4 Aus Calais wird vom 2ten d. gemeldet, daß der Engli⸗ mit Holz beladen und von Quebec

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nach London segelnd, an der dortigen Kuͤste gestrandet ist, 11 katrosen erreichten gluͤcklich das Land, 10 andere, nebst einem Lootsen aus Dover, ertranken; auch das Hollaͤndische Schiff Prinz Friedrich“ scheiterte. Bei Duͤnkirchen sind ebenfalls meh⸗ rere Fahrzeuge verungluͤckt; an Details daruͤber fehlt es noch. Den neuesten Nachrichten aus Boulogne zufolge, waren die drei dem Schiffbruche des Englischen Verbrecher⸗Schiffes „Am⸗ phitrite“ entronnenen Matrosen, die an einem heftigen Fieber er⸗ krankt waren, auf dem Wege der Besserung; 65 Leichen, wor⸗ unter 50 weibliche, wamn von den Wellen an die Kuͤste gespuͤlt worden. Der Herzog von Orleans hat fuͤr die drei Geretteten eine Unterstuͤtzung von 500 Fr. abgesandt; in Boulogne wurden zu demselben Zwecke Sammlungen veranstaltet; auch aus Eng⸗ land waren bereits Beitraͤge eingegangen. Die Fregatte „Artemise“ ist mit 255 Soldaten aus Morea in Marseille angekommen.

Großbritanien und Irland.

London, 6. September. Die heutige Hof⸗Zeit meldet die Ernennung des Herrn Manhners Suteön Groß⸗ kreuz des Bath⸗Ordens und die Vereidigung von Sir James Parke, Sir John Bernard Bosanquet und Sir Alexander John⸗ stone zu Mitgliedern des geheimen Raths. 3

er Fuͤrst Talleyrand und die Herzogin von Dino geben heute ein großes Diner, welchem, dem Vernehmen nach, noch eine Reihe anderer folgen sollen, bevor Beide die Hauptstadt verlassen, was, wie es heißt, binnen Kurzem zu erwarten steht. Ob Fuͤrst Talleyrand laͤngere Zeit von London entfernt bleiben wird, daruͤber verlautet noch nichts Bestimmtes. In einigen di⸗ plomatischen Zirkeln will man zwar wissen, daß nicht nur er, sondern noch andere Mitglieder der Hollaͤndisch⸗Belgischen Kon-⸗ ferenz Nachfolger erhalten wuͤrden, indeß sind dies bloße Geruͤchte. Gestern empfingen der Baron von Buͤlow und der Fuͤrst Lieven Depeschen von dem Preußischen und dem Russischen Gesandten im Haag, und heute meldet die Morning⸗Chronicle, sie habe erfahren, daß eine Mittheilung von der Niederlaͤndi⸗ schen Regierung hier eingegangen sey, die vielleicht noch heute zu einer Versammlung der Konferenz fuͤhren duͤrfte.

Der Spanische Gesandte, Ritter von Vial, der Graf Fun- chal und der vorige Bayersche Gesandte am hiesigen Hofe, Ba⸗ ron Cetto, statteten am Dienstag dem Lord Palmerston im aus⸗ waͤrtigen Amte einen Besuch ab. .

Aus Portugal sind noch immer keine neuere Nachrichten eingegangen; man erwartet jedoch jeden Augenblick den Schoo⸗

die letzten Stuͤrme verzoͤgert worden ist. Donna Maria wird heute oder morgen in Portsmouth erwartet, wo sie mit allen ei⸗ nem gekroͤnten Haupte zukommenden Ehrenbezeigungen empfan- gen werden soll. In Portsmouth ist statt des Herrn Soltan err Fox Jum Vice⸗Konsul fuͤr Donna Maria ernannt worden. Von der Insel Terceira ist das Schiff „Good Intent,“ welches am 22. August von dort absegelte, in Plymouth angekommen und hat die Nachricht mitgebracht, daß an dem Tage seines Ab⸗ ganges das Schiff „Edward“ von Porto vor Terceira angekom men war, um daselbst Truppen fuͤr Dom Pedro an Bord zu nehmen. b Im Courier liest man: „Die letzten Lissaboner Chro⸗ nica's meldeten die Gefangennehmung eines der Soͤhne der be⸗ kannten Viscondeca de Juromenha. Dieser junge Mann wurde von der Regierung Dom Miguels zu geheimen Auftraͤgen ge⸗ braucht, besonders, scheint es, als Zwischentraͤger zwischen Por⸗ tugal und den Miguelistischen Agenten in England und Frank⸗ reich. Es sind Befehle erlassen worden, eine Anklage⸗Akte gegen ihn aufzusetzen und ihn ins Verhoͤr zu nehmen. Wir hoͤrten diesen jungen Mann sehr ruͤhmen als fein gebildet und zu den schoͤnsten Hoffnungen berechtigend; doch soll er ganz die Grund⸗ saͤtze theilen, durch die sich seine Mutter so auszeichnete, welche, 88 bec- mit vielen Anderen ihrer Partei Lissabon verlas en hat.“ . Der Courier vom 4ten und 5ten d. M. enthaͤlt mehrere Korrespondenz⸗Artikel uͤber die Wein⸗Angelegenheit in Porto, als Entgegnung auf einen in dieser Hinsicht von dem Baron Haber in der Morning⸗Post vom 3ten d. M. mitgetheilten Brief, in welchem derselbe die Schuld an der Vernichtung des Weins dem Kommandanten von Porto beimißt, der auf die billigen Vorschlaͤge der Miguelistischen Befehlshaber nicht habe eingehen wollen. Es wird nun dagegen in jener Korrespondenz die Bil⸗ ligkeit der Bedingungen und die gute Absicht des Baron Haber in Abrede gestellt. 9 Der Sun enthaͤlt Nachstehendes: „Unser Pariser Kor⸗ respondent meldet, daß die dortigen Ultra⸗Liberalen versuchen, der Regierung in der oͤffentlichen Meinung durch das Hinwei⸗

sen auf die besonderen Privilegien, welche die Britischen Kauf⸗

leute in Portugal genoͤssen, zu schaden. Da dies theilweise ge lungen seyn soll, so ist es wahrscheinlich, daß Herr Thiers sei nen Aufenthalt in London benutzen wird, um einige Konzessionen u erlangen. Das hiesige Ministerium behauptet zwar, daß Herr hiers nur zum Vergnuͤgen reise; dies ist aber eee der

Fall. Herr Thiers, der vertrauteste Minister des Koͤnigs, hat geheime und sehr wichtige Instructionen von Ludwig Philipp, welche die allgemeine Politik Europa's umfassen; und er wird sicherlich mit unseren Ministern die große Frage wegen eines Handels⸗Traktates eroͤrtern.“

Herr William Lake ist zum Portugiesischen Konsul fuͤr Fal⸗ mon ernannt worden.

Zwei von den Schiffen des Yacht⸗Geschwaders sind bereits wieder von Cherbourg nach Cowes zuruͤckgekehrt

Das hiesige Haus Bischoff u. Comp. hat seine Zahlungen eingestellt. Man hatte irrig angegeben, es habe ein Etablissement in Mexiko, da seine einzigen Amerikanischen Kommanditen sich doch in Bogota und Kartagena befinden. Wie man vernahm, wuͤrden alle Deutschen Wechsel auf dieses Haus, fuͤr Wolle, so wie die aus Cadix und Gibraltar, ja alle fremde Tratten, ge- schuͤtzt werden und die Etablissements in Cadix und Gibraltar,

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ner „Pike“ von dort und glaubt, daß seine Ankunft nur durch