1833 / 256 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 8 8 8 Mexiko, 1.

8 8 8

wofuͤr auswaͤrtige

und

26 Mai 1821. hierselbst ad intestato verstorben, und

rivatmann, zu verbieten, bei Strafe, als Offen.⸗Zeind der Nation behandelt zu werden. Die beschlossene Antwort an die Regentschaft sollte ihr durch eine Deputation uͤberbracht werden. Der Justiz⸗Minister legte zur Sicherung der Ruhe des Kaiser,Reiches in obiger Beziehung mehrere Gesetz⸗Entwuͤrfe vor, wovon der erste eine wirksamere Einrichtung der National⸗ Garde betrifft. Außerdem giebt der Correio viele und lange Berichte uͤber Para, welches er als einen Schauplatz der Zwie⸗

tracht, Parteiwuth und des Blutvergießens darstellt.

* *

Meyxiko.

Juli. Durch einen vom 23. Juni datirten Erlaß an den Minister⸗Staats⸗Secretair D. Carlos Garcia hat der Praͤsident, General Santana, folgendes Dekret des Kongres⸗

ses bekannt gemacht: 8 „Art. 1. Die Regierung wird Anstalt treffen, sogleich die

sechsjaͤhrige Verzammeng der nachbenannten Personen und, ohne es eines neuen Dekretes bedarf, aller derjenigen, die sich in demselben Falle befinden, aus dem Gebiete der Republik zu bewir⸗ ken: D. Francisco Sanchez de Tagle, D. Francisco Molinos del Campo, D. Florentino Coneio, D. Joaquin Ramirez y Sesma, Ge⸗ neral H. Zenon Fernandez, Oberst⸗Lieutenant D. Pablo Berrera, D. Mariano Michelenga, D. Antonio Alonzo Teran, D. Francisco Almirante, D. Jose Fontecha, D. Francisco Fagoaga, D. Joaquin Villa (Arzt), P. Feliz Lope de Vergara (SGg Doctoral Posg⸗ das), Magistral D. Joaquin Oteiza, Kanonikus D. Joaquin Mad⸗ rid, D. Miguel Santa Maria, D. Juan Nepomuceno Navarrete, D. Joze Dominguez Manzo, D. Florentino Martinez, D. Jose Moran, D. Nicolas Condelle, D. Eulogio Villa Urrutia, D. An⸗ tonio Villa Urrutia, D. Mariano Villa Urrutia, D. Juan Nepomuceno Quintero, D. Antonio Fernandez Monjardin, D. Pese Segundo Carvajal, D. Jose Maria Gutierrez Estrada,

. Miguel Barreiro, D. Felipe Codallos, D. Juan Andrade, Kanonikus Irisarri, D. Anastasio Bustamante, D. Rafael Mangino, D. Mariand Paz y Tagle, D. Pedro Marcial Guerra, D. Luis Antepara, D. Carlos Beneski, D. Jose Antonio Mozo, D. Gabriel Vermo, D. Jose Maria Gomez de La Cortina, D. Dominge Pozo, D. Jose Cacho, Oberst⸗Lieutenant D. Miguel Gonzalez, Oberst D. Joaquin Orihuela, D. Jose Anievas, D. Rafael Davila, der Svanische Arzt Martinez Gutierrez, Spanische Moͤnche, Lic. D. Manuel Cortazar. Art. 2. Die Personen, welche sich verborgen halten, und welche nach dem gegenwaͤrtigen Gesetze das Gebiet der Republik verlassen sollen, haben sich vor den Behoͤrden des Orts, wo sie sich befinden, spaͤtestens innerhalb dreier Tage nach Bekannt⸗ machung dieses Gesetzes zu gestellen; im Fall sie dies nicht thun, kann die Regierung bei ihrer Ergreifung die Zeit ihrer Verweisung verlaͤngern. Art. 3 Die Behöoͤrden sollen unter strengster Verant⸗ wortlichkeit sich bemuͤhen, den Schlupfwinkel derjenigen auszuforschen, welche das Gebiet der Republik verlassen sollen, sich aber verber⸗ gen; bei der Verwarnung, daß jede Ünterlassung mit einer Geld⸗ buͤße von hoͤchstens 1000 Dollars und, in deren Ermangelung, mit Gefaͤngniß von hoͤchstens sechs Monaten bestraft werden soll, welche Strafen fuͤr die Behoͤrden, welche die Betreffenden verhehlen, ver⸗ doppelt werden. Art. 4. Die kraft dieses Gesetzes Vertriebenen sollen, wenn sie vor Ablauf der Zeit ihrer Vertreibung zuruͤckkeh⸗ ren, wieder verschifft und auf immer aus dem Gebiete dieser Repu⸗ blik verbannt werden. Art. 5. Die politischen und Militair⸗Be⸗ hoͤrden der Haͤfen und Graͤnz⸗Orte sind fuͤr die Erfuͤllung des vor⸗ stehenden Artikels mit ihren Aemtern verantwortlich. Art. 6. Die Regierung kann den Ort bestimmen, wo diejenigen sich aufhalten sollen, welche von einzelnen Staaten aus ihren Gebieten verwiesen werden; sie kann sie auch aus dem Gebiet der Nation verweisen, wenn sie es, den Verhaͤltnissen der Personen nach, nothwendig erachtet. Art. 7. Die Regierung kann die Summe veraͤndern, welche sie zur Fortschaffung der Personen, die das Land verlassen sollen, nothwen⸗

dig erachtet, wenn diese nicht die Mittel besitzen, solche auf ihre

Kosten zu bestreiten. Art. 8. Denen, welche durch dieses Gesetz vertrieben werden, kann die Regierung, wenn es Angestellte sind, bis zwei Drittheile des Gehalts, das ste jetzt beziehen, anweisen, im all ste nicht eigenes Vermoͤgen zum Behufe ihres Unterhaltes be⸗ itzen. Joaquin Vargas, Praͤsident des Senats. José6 de Jesus

Huerta, Praͤstdent der Kanimer der Abgeordneten. Luis Gonzaga Martinez, Senator Sceretair. Jgnacio Alvarado, Abgeordneter Se⸗

eretair.“ . Der Kongreß von Mexiko hat 30,000 Dollars bewilligt, Zeitungen gehalten werden sollen.

1“ . .“ 8 W 8 8

e“ Berlin, 13. September. Ueber die Ankunft Sr. Majestaͤt

-11“

des Koͤnigs in Magdeburg berichtet nunmehr die dortige Zeitung

in folgender Weise: „Am 11ten Abends um halb 6 Uhr hatte

unsere Stadt das hohe Gluͤck, Se. Majestaͤt den Koͤnig in ihren

Mauern zu begruͤßen. Allerhoͤchstdieselben stiegen im ehemaligen

Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. Cour.)

1050

Dom⸗Dechanei⸗Gebaͤude in den fuͤr Sie in Bereitschaft gesetz⸗ ten Appartements ab und wurden von den versammelten Militair⸗ und Civil⸗Behoͤrden, dem Offizier⸗Corps ꝛc. empfangen. Jubel und freudiges Jauchzen der zahlreich versammelten Buͤrger⸗ Klassen beurkundeten die treue Anhaͤnglichkeit an den geliebten Herrscher, und nicht Ein Herz moͤchte da gewesen seyn, aus welchem nicht das aufrichtigste „Willkommen“ dem allverehrten Koͤnige entgegengeschlagen haͤtte. Se. Majestaͤt, im erwuͤnschte⸗ sten Wohlseyn, musterten sofort die am Hause aufgestellte Wache und entließen dieselbe huldreichst. Viele Haͤuser waren mit Laubgewinden und Blumenkraͤnzen geschmuͤckt; die Stadt war demnäͤchst festlich erleuchtet.“

Der Gouverneur des Fuͤrstenthums Neuchatel und erster Kommandant von Koͤln, General⸗Lieutenant von Pfuel, ist am 6ten d. M., von Neuchatel kommend, in Koͤln eingetroffen.

Zu den in der Nummer 249 der Staats⸗Zeitung aufge⸗ fuͤhrten Kreisen des Regierungs⸗Bezirks Potsdam in Bezug auf die Feuerloͤsch⸗Ordnung ist nunmehr noch der Zauch⸗Belziger Kreis mit 13 Feuerloͤsch⸗Bezirken hinzugetreten.

Die seit beinahe 20 Jahren in der Naͤhe von Mag⸗ deburg unterbrochen gewesene Runkelruͤben⸗Zucker⸗Fabrica⸗ tion wird in diesem Jahre durch einen der dortigen Fabri⸗ kanten, welcher dieses Geschaͤft in den Jahren 1809 1813 in iemlich bedeutendem Umfange betrieb, auch darin gruͤndlichen Unterricht ertheilte und in anderen Laͤndern aͤhnliche Fabriken anlegte, auf’'s Neue begonnen werden.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

334,4 0 Par. 333,9 6 Par. 334, 31 Par. 10,0 °R. 13,3 °R.] 10,3 °R. 9,0 °R. 9,1 ° R. 7,7 °R. 93 pCt. 72 pCt. 80 pCt. halbheiter. halbheiter. bedeckt. SO. SSW. S.

1833. 12. Sept.

Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter.... Wind Wolkenzug

Quellwärme 9,0 °R. Flußwärme 12,5 °R. Bodenwärme 11,4 °R. Ausdünst. 0,0 3 6 „Rh. Niederschlag 0, 002 Rh.

Beriiner Böorse Den 13. September 1833.

—.—

2f. ErieJ. Geld.

4 101 4 [1001 105 105 105 ½ 65

65 ½

W. Er-f, Den

96½ 96 103 ⅔1 103 ½ 103 ⅔˖ 103 ¾

91 ½ 91

51 50 ¾

95 ½

95 ½

96 ½

Grofshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do.

Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.- u. N. Z.-Sch. d. K. u. N.

——————————, St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. J. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.

Elbinger do.

Danz. do. in Th. —] 36 ½ Westpr. Pfandbr.] 4 98 ¾

Auswäärtige Börsen. 8 Amsterdam, 8. September. Niederl. wirkl. Schuld 48 ¾. Kanz-Bill. 21. Synd. 4 ½. Antwerpen, 7 September. Met. 96. Bras. 67. 59 66 ½. 38% do. 41 ⁄. 49 53.

Zigsl. 12 ½. Neap. 85 ¾ Hamburg, 11. September. 8 Oesterr. 58 Met. 92 ¾. 49 do. Bank-Actien 1190. Russ.

Engl. 99. Russ. Holl. (v. 1831) 90 ¼. Met. in Hamb. Cert. 91⁄. Preuss. Prümien-Scheine 100 ½. Poln. 117 ½¼. Dän 70 ½.

London., 6 September. 1 3 8 Cons. aul Abrechn. 88 ½. Belg. 94 ½. Bras. 69 ½, Holl. 2½8 49. 5 94 ¾. Dän. 74 ¼. Mex. 38. Port. 77 ⁄¼. Scrips. 21. 3%8 Span 42 ⅛. Koͤnigliche Schauspiele. Sonnabend, 14. September. Im Schauspielhause: Die Schuld, Trauerspiel in 4 Abtheilungen, von Muͤllner. (Herr Grua: Hugo, als Gastrolle. Herr Rott: Don Valeros.) Sonntag, 15. September. Im Opernhause: Auf Begehren: Don Juan, Oper in 2 Abtheilungen, mit Tanz; Musik von Mozart. (Dlle. Stephan: Donna Anna.) In Charlottenburg: Das erste Debuͤt, komisches Gemaͤlde in 3 Abtheilungen, von L. Angely. Hierauf: Demoiselle Bock,

4 4 4

Holl. vollw. Duk. Neue do.

Friedrichsd'or ..

Disconto

5 % perp. 66.

Belg. 93 ½. Neuce 5 8 Span. 63.

86 Montag, 16. September. Im Schausplelhause: Cron Ende, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von E. Raupach.

Konigstaͤdtisches Theater. Sonnabend, 14. September. List und Pflegma, Vau in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Graf Schelle, Poss Akten, von L. Angely. 1 Wegen Krankheit des Herrn Meiyxner kann die angeh Oper „Fra Diavolo“ heute nicht gegeben werden. Die geloͤsten Billets bleiben zur heutigen Vorstellung guͤltig, ode der Betrag dafuͤr bis 6 Uhr Abends in Empfang gem werden.

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 12. September 1833.

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch 1 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 8 Sgr., auch 1 Rthlr. 7 Sgr. große Gerste 28 Sgr. 9 Pf.; kleine Gerste 23 Sgr. 9 PFf 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 20 Sgr. Eing sind 233 Wispel 20 Scheffel. 1

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. und 1 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 6 Pf.; Erbsen (schlechte Sorte.) 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 7 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 699 Wispel 6 Scheffel.

Mittwoch, den 11. September 1833.

Das Schock Stroh 7 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 6 Rth

Centner Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 20 Sgr. Branntwein⸗Preise vom 4. bis 10. September 1833.

Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder Richter: Korn⸗Branntwein 19 Rthlr., auch 17 Rthlr. Kartoffel⸗Branntwein 15 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 R.

Kartoffel⸗Preise vom 5. bis 11. September 1833. Der Scheffel 12 Sgr. 6 Pf., auch 8 Sgr. 9 Pf.

Neueste Nachrichten.

Paris, 7. Sept. Den letzten Nachrichten aus bourg zufolge, wollte der Koͤnig sich am 4ten 8nn; die aͤäußeren Forts zu besichtigen und einem See⸗Manze auf der Rhede liegenden Geschwaders beizuwohnen; der blies aber so heftig aus Norden, daß dieser Plan aufe werden mußte; ja selbst die Englischen Nachten mußten innern Hafen Schutz suchen. Dagegen stieg der Koͤnig Uhr zu Pferde, um das Fort Querqueville und das Hospital in Augenschein zu nehmen. Von hier begah Majestaͤt sich nach der Kaserne fuͤr die Linien⸗Manns und kehrten endlich um 7 Uhr nach dem Praͤfektur⸗ zuruͤck. Am folgenden Tage wollte der Koͤnig nach Ba reisen. 1 Ein Ordonnanz⸗Offizier des Koͤnigs kam heute Man Cherbourg hier an und hatte sofort eine ziemlich lange renz mit dem Herzoge von Broglie. .

In der heutigen Nummer der Gazette de Fram det sich ein politisches Glaubens⸗Bekenntniß des Hexy Fitz⸗James (in Bezug auf die Wahl⸗Befugnisse), worin og unter Anderem erklaͤrt, daß, falls, wie er erfahren, d lüstischen Waͤhler bei einer Erneuerung der Kammer Deputirten ernennen sollten, er sich außer Stande ehey das ihm zugedachte Mandat anzunehmen.

ie Coalitionen der Arbeiter dauern hier noch i eine beunruhigende Weise fort. Die Polizei ist unau den Beinen, und es werden taͤglich Verhaftungen vorza

Heute schloß 5proc. Rente ohne den Coupon ir⸗ 102. fin cour. 102. 15. 3proc. pr. compt. 75. % cour. 75. 85. 5 proc. Neap. pr. compt. 91. 5. fin an 25. 5proc. Span. perp. 67 ¾. 3 proc. do. 40 ¾. Areac Anl. 95 ½. 1

Frankfurt a. M., 10. September. Oesterr. 5prwe. 92 1⁄. 92 *⁄. 4proc. 82 ⅞. 82 ½. 2 ½8 proc. 51. 1proc. A Bank⸗Actien 1419. 1416. Part.⸗Obl. 133 ¼. Loose zu! 196 ½. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 88 5. 88¼½. 4 59 ½. Br.

Redacteur Cottel. emn.ö

Lustspiel in 1 Akt, von J. E. Mand.

Gedruckt bei A. W. h

——

* 8* 2

Bekanntmachungen.

Bekanuntmachung. Der aus Kurland hebuͤrtige Koͤnigl. Preuß. Oberst⸗ Lieutenant a. D. Iohant Friedrich von Lieven ist am

es wird sein auf 20959 Thlr. 18 sgr. 7 pf. ermittelter

Nachlaß von folgenden Personen:

1) der verehelichten Assessor von Aderkas, Amalie

Charlotte, gebornen von Lieven zu Kuͤrbis bei

2) hlcan, the Louise,

) der Margarethe Louise, 28½ 8

g) der Marie Joliane, Beschwisterg von Lie 4) der Elisabeth Christiane, 1 7

5) dem Kaiserlich Russischen Lieutenant, Matthias

Eberhardt von Lieven zu Perecop in der Krimm,

und

6) dem Ernst George von Bruͤnnow zu Dresden, welche mit dem Erblasser im zehnten Grade verwandt sind, auf den Grund der gesetzlichen Erbfolge in An⸗ spruch genommen. Da jedoch die Existenz noch mehre⸗ rer gleich naher oder naͤherer Verwandten des Erb⸗ lassers zu vermuthen steht, so werden auf den Antrag dieser Erbpraͤtendenten alle diejenigen, welche ein naͤ⸗ heres oder gleich nahes Erbrecht an den Nachlaß des Oberst⸗Lieutenants Johann Friedrich von Lieven zu ha⸗ ben vermeinen, hierdurch aufgefordert, solches in dem auf den 15. November d. J., Vorm. um 10 Uhr, vor dem Kammergerichts⸗Rath Grafen von der Schu⸗ lenburg im Kammergericht anberaumten Termine an⸗ zumelden, unter der Warnung, daß bei ihrem Nicht⸗ erscheinen die genannten Erbpraͤtendenten fuͤr die recht⸗ mäaͤßigen Erben angenommen, ihnen als solchen, der Nachlaß zur freien Disposition verabfolgt, und der nach ersolgter Praͤclusion sich etwa erst meldende naͤ⸗ here oder gleich nahe Erbe alle ihre Handlungen und Dispositionen anzuerkennen und zu üͤbernehmen schuldig, von ihnen weder Rechnungslegung noch Er⸗ satz der gehobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern sih lediglich mit dem, was alsdann noch von 2 SeU an vorhanden waͤre, zu begnuͤgen verbun⸗

en ist.

88

Uebrigens werden denjenigen Interessenten, welchen es hierselbst an Bekanntschaft fehlt, die Justiz⸗Kommis⸗ sarien Geppert, Zimmermann und Nobiling als Man⸗ datarien vorgeschlagen. Berlin den 4 April 1833.

Fonigl. Preuß. Kammergericht

Bekanntmachung. Die zur Revier⸗Verwaltung Saͤrchen gehoͤrige Groß⸗ Saͤrchener Heide am Neißfluß bei Muskau, nebst 8 innerhalb der Feldmark Groß⸗Saͤrchen belegenen Forst varcellen, zusammen von 3558 Morg 64 ¶Ruth. Flaä⸗ cheninhalt, soll mit der gesa umten Jagd zum vollen Eigenthum meistbietend verkeuft werden. tions⸗Termin wird der Forst neister Meyer am 2. October d. ,, Vormittags 9 Uhr, in dem Forsthause zu Groß⸗Saͤrchen abhalten. ausfuͤhrliche Bekanntmachung kann in dem oͤffentlichen Anzeiger zum Amtsblatte der Koͤnigl. Regierung zu Frankfurt a. d. O. Nr. 36, die speciellen Verkaufsbe⸗ dingungen aber in der Domainen⸗Reszistratur der ge⸗ nannten Koͤnigl Regierung zu Frankfurt a d. O, bei dem Forstmeister Meyer zu Sorau, so wie bei dem Oberfoͤrster Krackow zu Saͤrchen eingesehen werden, und wird letzterer den sich meldenden Kauflustigen auch vor dem Licitations⸗Termin die und Stelle speciell zeigen. Frankfurt a. d. O., den 6. Koͤnigl. Abtheilung fuͤr die Verwaltung der direk⸗ ten Steuern, Domainen und Forsten.

Subhastations⸗Patent.

Das im Cammin'schen, sonst Greiffenbergschen Kreise belegene, landschaftlich auf 11429 Thlr. 14 sgr. 2 pf abgeschaͤtzte Allodialgut Schnatow ist zum oͤffentlichen nothwendigen Verkauf gestellt und sind die Bietungs⸗ Termine, von welchen der letzte peremtorisch ist, auf den 8. Juni, den 10. September, l den 13. Dezember,

2 2 e 2 7

1 82 4 2

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen S vor dem Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor von Buͤlow an hiesiger Gerichtsstelle anberaumt worden. Die Taxe und die Kauf⸗Bedingungen koͤnnen in unserer Registratur eingesehen werden. Zugleich werden der, seinem Aufenthalte nach unbe⸗ kannte Procurator Lobach, oder dessen Erben, und sonst etwa Berechtigte, aufgesordert, die ihnen aus der, auf Schnatow Rubr. III, No. 1. eingetragenen Obligation des Vice⸗Directors Friedrich Wilhelm von Mellin vom 27. August 1758 kpber 154 Thlr. noch zustehenden Rechte in dem letzten Termine wahrzu⸗ neymen, indem sonst, bei ihrem Ausbleiben, mit dem Zuschlage des Gutes, so wie mit Loͤschung der gedachten Post in dem Hypothekenbuche verfahren werden wird

Stettin, den 4. Februar 1833. Kbnigl.

Den Lieita⸗

Die

Preuß. Ober⸗Landesgericht Boͤtticher.

Literarische Anzeigt Nnz e i g e. Von den von Kamptzschen Aunn⸗ Preuß innern Staatsverwaltung 4te Heft des Jahrganges 1832, nebst angeht gister, erschienen, welches die Herren Abonnen selbst in den Vormittagsstunden von 10 bei mir grfaͤlligst in Empfang nehmen wolle Provinzen wird dasselbe binnen 8 14 T0 halten sein K Berlin, den 12 September 1833. Schmidt, Hofrath, Behrenstunf

Hannover. Im Verlage der Hahnt buchhandlung ist so eben erschienen:

Herzog Georg

von Braunschweig und Luͤnehl Beitraͤge zur Geschichte des dreißigjaͤhrigen

Forstdistriete an Ort

September 1833 Regierung.

und Raͤthe.

d. J. Vormittags 11 üuhr,

2

Auf ehrerbietigsten Antrag des Advocaten Burmei⸗ ster zu Guͤstrom, qua procuratoris der Großherzoglichen Reluitions⸗Commission, werden alle diejenigen, welche aus den Handlungen der Beamten zu Stavenhagen waͤhrend des Zeitraums von Weihnachten 1825 bis Johannis d. J. aus irgend einem Rechtsgrunde An⸗ spruͤche an das Großherzogliche Amt Stavenhagen oder die Großherzogliche Reluitions⸗Commission machen zu koͤnnen vermeinen, peremtorie hiermit geladen: am Drei und Zwanzigsten November d J., Mor⸗ gens um 10 Uhr, auf hiesiger Großherzoglicher Justiz⸗ Kanzlei zu erscheinen und solche ihre Anspruͤche sub praejudicio pro omni, daß sie damit, unter Auflegung eines ewigen Stillschweigens, auf stets werden praͤclu⸗ dirt und abgewiesen werden, bestimmt anzumelden.

Gegeben Guͤstrow, den 28 August 1833.

(L. S) Großherzoglich Mecklenburgische zur Justiz⸗ Kanzlei allerhoͤchstverordnete Direktor, Vice⸗Direktor

. Brandt.

8

nach Original⸗Quellen des Koͤnigl. Archivs ü

vom

8 Grafen Friedr. v. d. Decken.

Koͤnigl. Hannov. General⸗Feldzeugmeister, N

Koͤnigl. Gesellschaft der Wissenschaften zu o

Erster Theil. 1

Gr 8vo 1833. Velinpapier. Preis 1 T9

Zu haben bei E. S. Mittler in Bell

bahn Nr. 3), so wie in dessen Handlungen Bromberg und Gnesen.

Im Verlage der Sanderschen Buchhandt lottenstraße Nr. 11, ist erschienen und durch Buchhandlungen zu beziehen: 3

Sammlung der fuͤr die Koͤnig Rheinprovinz seit dem Jahre! sichtlich der Rechts⸗ und Gerll fassung ergangenen Gesetze, Y gen, Ministerial⸗Rescripte trage Eines Hohen Ministerii der Gesst Nostit. Sercen g der Rheinprovinz Koͤnigl. n Ersttl Svo. eis 1 . 15 sgr.

2

umeister Mewe

1“

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sche Staat

Amtliche Nachrichten. Kronik des Dages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Großherzoglich Baden Geheimen Kirchen⸗Rath, Dr. Schwarz zu Heidelberg, Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung u Potsdam ist der bisherige Prediger Ludwig Frie—⸗ h Philipp Christian Huͤlsen zu Kotzen als Prediger Stechow und Ferchesar; der bisherige Prediger und Super⸗ sdent Kinderling zu Lindow als Ober⸗Prediger zu Zossen; bisherige Prediger Souchon zu Strasburg als Prediger Ingermuͤnde; der Kandidat der Theologie, Karl Heinrich odor Ritter, als Prediger⸗Adjunkt zu Schoͤnslies Bir⸗ perder und Pinnow; der Kandidat der Theologie, 89 oh ann wig Mayerhoff, als Prediger zu Zepernick und Lade⸗ g der Kandidat der Theologie, Karl Friedrich Wilhelm uth, als Prediger zu Klein⸗Kreutz und Saringen; der Kan⸗ tder Theologie, Karl Richter, als Prediger-Adjunkt zu gefeld und Falkenhagen; der Kandidat der Theologie, Karl ard Loffhagen, als Prediger zu Triglitz, Steffenshagen Jakobsdorff; der Kandidat der Theologie, Karl Friedrich ttlieb Schinke, als Prediger zu Reichenow, Batzlow und glin, und der Kandidat der Theologie, Gustav Ludwig dter, als Diakonus und Rektor zu Buchholz, ernannt ben. 88 1 4 Der Handlung Wrede u. Klamroth zu Halberstadt ist rdem 7. September 1833 ein Acht hintereinander folgende re, vom Ausfertigungs⸗Tage an gerechnet, guͤltiges Patent auf einen durch Zeichnung und Beschreibung erlaͤuterten, in einzelnen Theilen und deren Zusammensetzung fuͤr neu und eigenthuͤmlich erkannten Apparat, die Essigsaͤure aus Weingeist darzustellen und. mit demselben Bleizueker zu erzeugen, ohne Jemand in der Anwendung bereits bekannter Apparate und des zu Grunde liegenden Prin⸗ zips zu hindern, 6 ganzen Umfang des Preußischen Staates verliehen Angekommen: Ihre Durchlauchten die Prinzen Alexan⸗ und Karl zu Solms⸗Braunfels, von Braunfels. Dar Fuͤrst zu Lynar, von Luckau. Der General⸗Major und interimistische Inspecteur der lsten illerie⸗Inspection, von Diest, von Marienbad.

Telegraphische Nachricht, ingegangen in Berlin am 14. Sept. 2 U. 54 M. Nachmittags. Magdeburg, den 14. Sept. 2 U. 48 M. Heute fruͤh um 7 ¼ Uhr haben Se. Majestaͤt der Koͤnig gdeburg verlassen, um dem Feld⸗Manoͤver des 4ten Armee⸗ ps beim Dorfe Neu⸗Gerwisch beizuwohnen, welches um 9 Uhr een Anfang nahm. Se. Majestaͤt aͤußerten auch hier dem Armee⸗ ps Allerhoͤchstihre besondere Zufriedenheit mit dem vorzuͤglichen ande, in welchem Allerhoͤchstdieselben es gefunden haben. Von da aus wollen Se. Majestaͤt die Ruͤckreise nach Ber⸗ antreten.

u“

Zeitungs⸗Nachrich

ilngp d.

FNlan d 7. Sept. Das hohe Kroͤnungs⸗Fest

42

n

—————

Een

St. Petersburg

ner Majestaͤt des Kaisers und Ihrer Majestaͤt der Kaiserin

d am 3ten d. durch Hochamt und Gebet in allen Kirchen Residenz begangen; Abends war die Stadt erleuchtet. Feier dieses Tages hatten die Zoͤglinge des zweiten Kadetten ps ein Feuerwerk veranstaltet, welches, vom schoͤnsten Wetter ünstigt, am Ufer der Newa vor dem Gebaͤude des Corps ebrannt wurde.

Durch Reskript vom 17. August haben Se. Majestaͤt der ser dem General⸗Lieutenant Manderstern IJ., Chef der ersten santerie⸗Division, den St. Wladimir⸗Orden Lter Klasse ver 785 August wurde in Moskau der Grundstein zu einer saecen Kirche gelegt, zu deren Bau die hiesige katholische . 9 Sr. Majestaͤt dem Kaiser ein Darlehn von 50,000 000 halten hat. Das Uebrige der Baukosten, die sich auf 9 Rubel belaufen sollen, hoffen die hiesigen katholischen cwohner theils unter sich selbst, theils durch auswaͤrtige milde traͤge zusammenzubringen. Der Fuͤrst Golitzyn, der Civil⸗ uverneur von Moskau, Herr von Netzolßin, und die vornehm⸗ ün 1eg der Stadt wohnten der feierlichen Grundstein⸗ 8 hüegn dieses lief hierselbst die in der großen Admirali⸗ üt Schiffs Ingenieur⸗Oberst⸗Lieutenant Glasyrin erbaute 1 herihhane von 44 Kanonen vom Stapel; zum Comman⸗ een ist der Capitain⸗Lieutenant Fuͤrst Kekuwatoff

8* „Molly“ ufen. Die

hauptsäͤchlich nns

92

20.

vom 21. August wird gemeldet: „Ein schoͤnes genannt, ist am 10. August hier vom Stapel Thaͤtigkeit, welche auf unserem Werfte herrscht, Flbedec dem ausgehreiteren Handel des hiesigen Kauf⸗

jedrich Hagedorn zuzuschreiben, fuͤr welchen der Schiffs⸗ in Zeit von wenigen Jahren schon 8 Schiffe, mitgerechnet, erbaut hat. Ueberhaupt ist zu Handelshaus des Herrn Hagedorn, der seit

„Molly“ nicht erken, daß das

haben Mich dazu bestimmt. Ich theilte die Ansicht, die Mir von

1795 zur ersten Gilde gehoͤrt, einem großen Theil der hiesigen Einwohner Beschaͤftigung und Nahrung giebt.

Man schreibt aus Kiachta von 15. Juli: „Den 16. Juni starb in Peking die Gemahlin des Kaisers von China. Wegen dieses Todesfalles ist eine allgemeine Trauer anbefohlen worden; die Mandshurischen Beamten sollen waͤhrend 27 Tagen weiße Kleider von grober Leinwand und Muͤtzen ohne Quasten und Knoͤpfe tragen; waͤhrend 100 Tagen duͤrfen sie sich das Haar nicht scheeren; die Mongolischen Beamten werden, mit Ausnah⸗ me der weißen Kleidung, dieselbe Trauer anlegen. Die Chine⸗ sen endlich duͤrfen sich eben so wenig den Kopf scheeren und sollen 7 Tage lang keine Quasten auf den Muͤtzen tragen. Das Recht, die Kaiserin oder erste Gemahlin des Kaisers zu ernennen, gebuͤhrt der Mutter desselben, welche sie in Zeit von 3 Jahren unter den fuͤnf Frauen ihres Sohnes waͤhlen muß.“

Riga, 7. Sept. Aus der Gegend von Wenden vom 10. (22.) August schreibt man: „Der Regen will sich nicht legen; nur in kleinen Zwischenraͤumen hoͤrt er auf, um dann wieder zu begin⸗ nen. Der Roggen keimt auf dem Felde, und alle Vorsichts⸗Maß⸗ regeln, um dieses zu verhuͤten, werden zu Schanden. In der Gegend von Neu⸗Bilskenshof sah man auf mehreren Gersten⸗ feldern das Wasser noch so hoch stehen, daß bloß die Spitzen⸗ der Aehren hervorkuckten. Heukujen standen an mehreren Orten zur Haͤlfte ihrer Hoͤhe im Wasser. Muͤhlendaͤmme sind durchgerissen; viele Bruͤcken und selbst kleine Gebaͤude fort⸗ getragen.“ Auch aus dem Sunzelschen meldet man, daß der Roggen zwar weniger Fuder Halme, aber die Fuder mehr Loofe geben, als in anderen Jahren. Auf einem Gute hat man aus acht Fudern gewoͤhnlichen Roggens 22 ½ Loof erhalten. Das Sommer⸗Getraide, besonders der Hafer, die Georgen⸗Gerste und! der Lein sind so gut als mißrathen. Die spaͤtere Sommersaat ist in der Gewalt des Frostes, der schon am 5ten Juni (a. St.) Kartoffelkraut und am 23ͤsten Juli den Buchwaizen beschaͤdigte. Um Wolmar fing der starke Regensturz am 5ten August Nach⸗ mittags mit heftigem Nordwest⸗Winde an und dauerte bis zum 7ten fort. Am 5ten fruͤh konnte man noch durch die Aa wa— ten; am 7ten hatte das Wasser schon die Eingangshoͤhe erlangt, am 11ten stand es noch 2 Fuß hoͤher. Auf Trikaten, Wran⸗ gelshof, Wiezenhof und noch zwei Guͤtern sind die Muͤhlen⸗ daͤmme zerstoͤrt. Truͤmmer aller Art, zerbrochene Muͤhlenraͤder, Heukujen, Getraidehaufen u. s. w. trug die Fluth voruͤber. Schon v. g. Ueberschwemmung stand das Wasser in den Brunnen so hoch, wie seit Jahre icht; ein Bewei 6 der delrsadeeg⸗ 82 seit Jahren nicht; ein Beweis, daß der

Frankreich. 8 Paris, 7. September. Die Anrede des Obersten von Bricqueville an den Koͤnig wird, wie es scheint, gar nicht mit— getheilt werden. Der Moniteur meldet naͤmlich in seinem heutigen Berichte uͤber die Anwesenheit des Koͤnigs in Cher⸗ bourg: „Nachdem der Oberst von Bricqueville dem Koͤnige die Offiziere der Cherbourger National⸗Garde vorgestellt hatte, rich⸗ teten Se. Majestaͤt folgende Anrede an dieselben: „Meine wer⸗ then Kameraden! Es gewaͤhrt Mir stets ein neues Vergnuͤgen, wenn Ich die National⸗Garde Meines ganzen Vertrauens und Meiner ganzen Zuneigung versichern kann. In ihren Reihen so wie in denen der Armee gewissermaßen auferzogen, konnte Ich, von Anfang der Revolution von 1792 an, ihren Eifer und ihre Hingebung fuͤr das Vaterland bewundern, und habe inso⸗ fern mehr als jeder Andere ein Recht, das Vertrauen der Na⸗ tional⸗Garde in Anspruch zu nehmen, wie Ich ihr bei allen Ge⸗ legenheiten das Meinige geschenkt habe, seitdem der Wunsch der Nation Mich auf den Thron berufen hat, sey es nun, um im Innern die Ordnung und Freiheit, die von einander untrenn⸗ bar sind, zu vertheidigen, oder um dem Auslande Achtung einzufloͤßen und die Ehre des Franzoͤsischen Namens zu behaup⸗ ten. Auf diese Weise haben wir den Frieden erhalten, dessen wir jetzt genießen, der die Ausdehnung Ihres Handels beguͤnstigt, den Gewerbfleiß befoͤrdert und die allge⸗ meine Wohlfahrt sichert. Ich freue Mich, Frankreich im Be—⸗ sitze aller dieser Vortheile zu sehen, und werde alle Meine Kraͤfte

andere Deputirte, unter ihnen die Herren Dudoupt, Balllod, Enouf, von Harcourr und Rihouet den Festlichkeiten in Cher⸗ bourg beigewohnt. Der Marine⸗Minister wird bis nach der Ab⸗ reise der Koͤnigin dort bleiben und den Koͤnig erst in Caen wie der einholen. 1“

In Caen dauerten am 5ten d. M. die Vorbereitungen 7 dem Empfange des Koͤnigs und der Koͤnigl. Familie fort. Der Oberst der National⸗Garde hatte eine Proclamation und der Maire einen Tages⸗Befehl in Bezug darauf erlassen. 8

Die Koͤnigin Donna Maria befand sich gestern noch in Havre; die Fahrt nach England war wegen des heftigen Nord⸗ ostwindes um einen Tag aufgeschoben worden. Das Jour nal du Haͤvre ist sehr ungehalten daruͤber, daß die Regierung bei der Ankunft und dem mehrtzgigen Aufenthalte der jungen Koͤnigin in dieser Stadt gar keine Festlichkeiten angeordnet habe, und lobt die Englische Regierung, daß sie den Befehl er⸗ theilt, Donna Maria in Portsmouth mit allen einer Koͤnigin gebuͤhrenden Ehrenbezeigungen zu empfangen.

Der Englische Botschafter, Lord Granville, ist am 6ten d. M. Abends hier angekommen, um sich gemeinschaftlich mit Sir P. Thompson und den Ministern des Handels und der auswaͤrtigen Angelegenheiten mit dem definitiven Handels⸗Ver⸗ trage zu beschaͤftigen, der noch in diesem Jahre zwischen Frankreich und England abgeschlossen werden soll.

Zwischen den Oppositions⸗Blaͤttern dauert die Polemik uͤber die Wahl⸗Reform fort. Das Journal du Commerece for⸗ dert den National auf, sich deutlich uͤber das Wahl⸗System aus⸗ zusprechen, das ihm als das geeignetste erscheine, um dem Lande eine gute Repraͤsentation zu geben.

In der (gestern erwaͤhnten) Erklaͤrung des Herzogs von Fitz⸗James in Bezug auf den politischen Eid heißt es unter An⸗ derem: „Der politische Eid, den man zur Bedingung der Aus⸗ uͤbung eines durch das Landes⸗Gesetz garantirten Rechtes macht,

gen Zustandes, der freilich auf lauter Widerspruͤchen beruͤht. Daß derjenige, dem die Regierung ein oͤffentliches Amt anvertraut und den sie dafuͤr besoldet, verpflichtet ist, ihr den Eid der Treue zu leisten, ist hö3ͤchst natuͤrlich und gerecht. In allen uͤbrigen Faͤllen aber ist diese Verpflichtung, namentlich in einem Lande, wo die Volks⸗Souverainetaͤt proklamirt worden ist, eine Monstrosität. Diese Wahrheit ist so handgreif⸗ lich, daß der einfache gesunde Sinn des Publikums, der durch die Eroͤrterungen der periodischen Presse noch mehr auf⸗

geklaͤrt worden, bald die Aufhebung dieser laͤcherlichen Forde⸗ rung erlangen wird; dieser festen Hoffnung lebe ich. Das Volk ist souverain, und neunzehn Zwanzigtheile desselben sind aller po⸗ litischen Rechte beraubt, und muͤssen, Heloten gleich, sich Steuern und Frohnen von 100,000 privilegirten Waͤhlern auflegen lassen Das Volk ist souverain, und der kleine Theil desselben dem man den Genuß der politischen Rechte vergoͤnnt, ist vor der Ausuͤbung derselben gezwungen, seinem Delegirten einen Eid zu leisten, den Ludwig XVI., der doch, wie man sagt, ein ab⸗ soluter Koͤnig war, von den sechs Millionen Wahlern, die er im Jahre 1789 zusammen berief, nicht verlangte. Dieser Stand der Dinge kann nicht von Dauer seyn.“ 1t

Die Auotidienne beging gestern die Unvorsichtigkeit, zu aͤußern, daß alle Hoffnungen der Legitimisten in Frankreich auf einer Einmischung der fremden Maͤchte beruhten. Die Ga⸗ zette de France wiederholt, um diesen Fehler ihrer Freundin wieder gut zu machen, heute die Betheuerung, die sie schon oͤf⸗ ter ausgesprochen, daß die royalistische Partei ihr ganzes Ver⸗ trauen auf Frankreich selbst gesetzt habe und nichts von dem Aus⸗ lande erwarte.

Der Haupt-Redacteur der Gazette de France, Baron von Genoude, ist von der Gemeinde du Plessis, im Bezirke von Provins, abermals zum Mitgliede des dortigen Gemeinde⸗Raths gewaͤhlt worden, obgleich er der Regierung den verfassungsmaͤßi⸗ gen Eid nicht geleistet hat. Die erste Wahl war wegen der Weigerung des Barons, diesen Eid zu leisten, von der Regie⸗ rung fuͤr unguͤltig erklaͤrt worden, und derselbe Fall wird jetzt unfehlbar auch in Bezug auf die zweite eintreten. Einstweilen enthaͤlt die Gazette eine Protestation des Herrn v. Genoude

anstrengen, um dem Lande deren Fortdauer zu sichern.“ Diese Worte wurden mit dem lebhaftesten Beifall aufgenommen und inmitten der allgemeinen Begeisterung sagte Herr von Bricque⸗ ville zum Koͤnige: „Sire, diesen Etfer und Patriotismus, den Sie bei der Franzoͤsischen National⸗Garde von 1792 wahrge⸗ nommen, werden Sie im Jahre 1833 bei der Cherbourger Na⸗ tional⸗Garde wiedersinden.“ In der Antwort des Koͤnigs auf die Anrede des Maire von Cherbourg findet sich folgende Stelle: „Ich habe es schon oft gesagt, daß die Besorgniß, Frankveich in Anarchie gerathen zu sehen, Mich allein zur An⸗ nahme der durch den Wunsch der Nation Mir angebotenen Krone bewogen hat. Nicht Begierde nach Macht, nicht eitler Ehrgeiz

allen Seiten ausgesprochen wurde, daß Ich Frankreich nur durch Annahme des Thrones, auf den es Mich berief, die Erhaltung der oͤffentlichen Ordnung und der Freiheit sichern koͤnnte. In dieser Absicht habe Ich den Thron bestiegen, damit er sey, was er stets haͤtte seyn sollen: Der Schutz und Schirm der oͤffentlichen Frei⸗ heiten. Auch ist die National⸗Garde, in der Ueberzeugung, daß Ich dem Wahlspruche, den Ich in ihre Fahnen habe einzeichnen lassen, stets treu bleiben wuͤrde, demselben ebenfalls treu geblie⸗ ben und hat Mir fuͤr die Vollfuͤhrung jenes schoͤnen Unterneh⸗ mens wesentliche Dienste geleistet. Wir aͤrndten nunmehr die Fruͤchte davon. Das freie Frankreich bluͤht auf, sein oͤffentlicher Kredit hat sich wieder gehoben, der Handel hat neues Leben ge⸗ wonnen; im Schatten des Friedens kann das Land alle seine Huͤlfsmittel entwickeln, und es bleibt Mir nur noch uͤbrig, dar⸗ uͤber zu wachen, daß dieses fortschreitende Gedeihen durch nichts gestoͤrt werde. Dies ist zugleich Meine Pflicht und Mein hoͤch⸗ ster Wunsch, und Ich hoffe, daß Ich mit der Huͤlfe und dem Beistande aller guten Franzosen jenes Ziel erreichen werde.“

gegen die ihm auferlegte Verpflichtung, jenen Eid abzulegen dessen Ungesetzlichkeit er aus dem seit der Juli⸗Revolution gel⸗ tenden Prinzipe der Volks⸗Souverainetaͤt herleitet

Der Adjunkt des Maire von Brehemont ist von seinem Amte suspendirt worden, weil er sich waͤhrend der letzten dorti⸗ gen Unruhen pflichtvergessen gezeigt hat. 8

Das Tribunal in Toulon haͤt einstimmig entschieden, daß gegen den dortigen Advokaten Baume, der als Verfasser einas Protestation gegen die Erbauung von Forts um Paris von der Regierung gerichtlich belangt worden war, kein Grund zu einer weiteren Untersuchung vorhanden sey. 6 8 9 Der Otway, Bruder des Admirals dieses Namens, ist hier angekommen, um die hiesige Artillerie⸗err. staͤtten zu besichtigen. hiesige Artillerie⸗Wert⸗ Mi L 19* Offiziere fuͤr die Armee Dom Miguels angeworben; mehrere derselben st gester G Portugal Aeseseege rselben sind vorgestern nach Heerr Enfantin, das Haupt der St. Simonianer, ist mit seinen Gefaͤhrten in Lyon angekommen, von wo er sich nach kur⸗ zem Aufenthalte nach Marseille begeben wird, um sich dort nach legypten einzuschiffen. b 6 1 Aus Boulogne wird vom 3ten wurden die 65 von den Fluthen ans Ufer gespuͤlten Leichen des Verbrecher⸗Schiffes „Amphitrite“ beerdigt; über 2000 Personen folgten dem Leichenzuge, der vom Englischen Konsul gefuhrt wurde. Die 65 Saͤrge, welche in zwei lange Gruben gesenkt wurden, boten einen tief erschuͤtternden Anblick dar. Uebrigens ging Alles in Ordnung voruͤber. Abends trafen neue Ungluͤcks⸗ Nachrichten ein; man erfuhr den Untergang des der Ostindischen Compagnie gehoͤrigen Schiffes „Anna Emilia“, das mit Indigo und Thee beladen war; vier Passagiere, die der Warnung des

d. geschrieben: „Gestern

Außer dem Obersten von Bricqueville haben noch mehrere

Capitains ungeachtet in das Boot gestiegen waren, sind ertrun⸗

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ist einer der abgeschmacktesten Widerspruͤche unseres gegenwaͤrti-