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lich verlassen habe, um den Vergnuͤgungen in stadt nachzugehen. Als er eines Abends im Coventgarden⸗ Theater war, verliebte er sich dermaßen in Miß Fanny Kemble, daß er lange Zeit hindurch keine Gelegenheit voruͤberließ, diese Schauspielerin zu sehen. Endlich aber, da sein Geld zu Ende ging und er den Gegenstand seiner Neigung nicht mehr so oft Jaaufsuchen konnte, kaufte er sich ein schoͤn kolorirtes Portrait von Miß Kemble in Charakter der Julia. Vor dieses Gemaͤlde pflegte er sich nun hinzusetzen und Stellen aus Romeo und Ju⸗ lia mit großen Emphase herzulesen. Dies belaͤstigte aber die Leute, bei denen er wohnte, und sie kuͤndigten ihm sein Logis. Er verließ das Haus, ohne zu sagen, wohin er gehe, und man sah zehn Tage lang nichts von ihm, bis er endlich in einem ab⸗ gelegenen Theil des Epping⸗Waldes angetroffen und von der Pa⸗ trouille festgenommen wurde, weil er im Verdacht war, einige Buͤcher,
die man bei ihm fand, gestohlen zu haben. Es ergab sich zwar
spaͤter, daß die Buͤcher sein Eigenthum waren, aber er wurde als Vagabund, und weil er unter freiem Himmel geschlafen, zu zweimonatlicher Zuchthausstrafe verurtheilt. Dieser Prozeß ward zwei bis drei Mal mit ihm vorgenommen, weil man ihn immer wieder obdachlos sich herumtreiben fand. Als er nun bei der letzten Verhaftung am Donnerstag gefragt wurde, weshalb er so sehr wuͤnsche, aus seinem Vaterland entfernt zu werden, erklaärte er, daß er es hier nicht mehr aushalten koͤnne, seitdem er in den Zeitungen gelesen, daß Miß Kemble nicht wieder nach England zuruͤckkehren werde.
1 For einigen Tagen wurde hier ein Mann von etwa dreißig Jahren und anstaͤndigem Aeußeren, Namens Hierum Holmes, von einer jungen, sehr schoͤnen Dame, Miß Elisabeth Charlotte
Slee, bei der Polizei verklagt, weil er sie geheirathet habe, waͤh⸗
rend seine erste Frau noch lebe. Mistreß Slee, die Mutter der Klaͤgerin, unterstuͤtzte, in Begleitung eines Advokaten, die Klage ihrer Tochter. Der Verklagte war, wie es sich ergab, Korporal im 9ten Lancier⸗Regiment gewesen, aber cines Disciplinar⸗Ver⸗ gehens wegen, nach Empfang einer koͤrperlichen Zuͤchtigung, aus dem Dienst entlassen worden. Seitdem hatte er sich zu Graves⸗ end aufgehalten, wo die Klaͤgerin mit ihrer Mutter, einer wohl⸗ habenden Frau, wohnte. Vor einigen Monaten war der Ver⸗ klagte zufaͤllig mit der Klaͤgerin zusammengekommen, hatte Nei⸗ gung zu ihr gezeigt und ihr den Hof gemacht. Da er ein Mann von einnehmendem Wesen war, hatte er bald ihre Gunst gewonnen und sie zu oͤfterem Rendezvous zu bewegen ge⸗ wußt. Nach und nach vergewisserte er sich, daß die Schoͤne ein Kapital von 750 Pfund besitze, und uͤberdies noch Anderes zu hoffen habe; er machte ihr daher einen Heiraths⸗Antrag, sie wil⸗
ligte ein, und sie wurden in der Kirche von Gravesend getraut,
wobei der Braͤutigam sich den Namen Edmonds gab. Die jun⸗ gen Eheleute lebten darauf eine Zeitlang mit einander auf ziem⸗ lich hohem Fuß, bis die Frau entdeckte, daß er sich mit ihr un⸗ ter falschem Namen habe trauen lassen; sie bestand nun darauf, daß die Trauungs⸗Ceremonie noch einmal vorgenommen werden mußte. Der Mann brachte sie endlich dahin, daß sie ihre 750. Pfund von der Bank erhob; sobald er sich aber im Besitz des
Geldes sah, sagte er ihr geradezu, daß er sie nur deshalb
geheirathet und daß er niemals Liebe zu ihr gefuͤhlt habe. Daruͤber wurde natuͤrlich die Familie sehr erbittert, und durch naͤhere Nachforschungen uͤber den Mann brachte sie endlich her⸗ aus, daß sein Vater Baͤcker gewesen, und daß er zu Liverpool Frau und Kinder habe. Aus Furcht vor der Polizei hatte sich nun der Verklagte vor etwa vierzehn Tagen heimlich entfernt und alles Geld, Geschmeide und sonstige werthvolle Sachen sei⸗ ner Frau mitgenommen. Man entdeckte ihn aber bald in Back⸗ Lane zwischen Hoxton und Hackney, wo er mit seiner Schwester ein kleines Haus gemiethet und Anstalten getroffen hatte, sich als Baͤcker zu etabliren. Die junge Dame, welche er hintergangen hatte, war aus einer sehr achtbaren Fami⸗ lie, und ihre seltsame Verheirathung hatte den Ihrigen vielen Kummer verursacht. Der Advokar versicherte, er habe zuverlaͤssige Nachricht daruͤber, daß die erste Frau des Angeklag⸗ ten mit ihrer Familie in Liverpool lebe, und er koͤnne Zeugen von dort beibringen. Der Polizei⸗Beamte Herr Laing, vor dem diese Sache verhandelt wurde, befahl hierauf, daß die Beamten, welche an dem Akt der zweiten Trauung des Verklagten Theil genommen, von dessen Verhaftung unterrichtet werden sollten, und setzte die weitere Untersuchung der Sache bis auf die naͤchste Woche aus. ae 1““ “
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Niederlande. Aus dem Haag, 12. September. Aus Arnheim wird unterm gestrigen Datum gemeldet, daß die Cholera, die einige Zeit dort grassirte, ganz aufgehoͤrt hat, da seit mehreren Tagen kein neuer Erkrankungsfall vorgekommen war.
Belgien Bruͤssel, 12. Sept. Der Koͤnig und die Koͤnigin werden heute uͤber Wavre und Gembloue nach Nainur abreisen.
General Magnan hat bei seiner Division eine Subscrip⸗ tions⸗Liste fuͤr die politischen Fluͤchtlinge umlaufen lassen; er selbst hat fuͤr 30 Fr. unterzeichnet.
Die Verwuͤstungen, welche die Kriegs⸗Verwaltung in Folge der Belagerung der Citadelle von Antwerpen konstatirt hat, be⸗ laufen sich auf 567,959 Fr. 27 Cts., wovon 341,545 Fr. 23 Cts. fuͤr gefaͤlltes Holz und 226,414 Fr. 40 Cts. fuͤr Verwuͤstungen, welche das Heer der Citadelle, oder jenes der Belagerungs⸗Armee angerichtet haben.
Antwerpen, 11. Sept. Das Dampfschiff „Royal Ade⸗ laide“ ist gestern Abends hier angekommen; es hatte nur 10 Pas⸗ sagiere an Bord. Da die Jahreszeit schon so weit vorgeruͤckt is. so wird, wie es heißt, diese Schifffahrt fuͤr dieses Jahr auf⸗ hoͤren.
Man ist mit der Ausbesserung der Deiche von Burght, je⸗ ner an der Spitze von Flandern und von Pyp⸗Taback, die sehr gelitten haben, thaͤtig beschaͤftigt.
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Warschau, 13. September. Vorgestern, als am Namens⸗ tage Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers und l1ten Geburtstage Ihrer Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrstin Olga, fand in der hiesigen Kathedrale, in Gegenwart aller Regierungs⸗Be⸗ hoͤrden, und in der Schloß⸗Kapelle ein festlicher Gottesdienst statt. Hierauf nahm der Fuͤrst Statthalter, mit dem großen Bande des Alexander⸗Newski⸗Ordens geschmuͤckt, dessen Stiftungs⸗Feier ugleich an diesem Tage begangen wurde, in den Zimmern des Schlosses die Gluͤckwuͤnsche der Regierungs⸗Mitglieder, der Ge⸗ nerale, Beamten, Offiziere und Gutsbesitzer entgegen. Um 6 Uhr war im großen Theater freies Schauspiel.
Freie Stadt Krakau.
— Krakau, 12. September. Der gestrige Tag war uns K ein Tag froher und dankbarer Erinnerung
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der Haupt⸗ Vor 15
kauer Buͤrger und Eingesessenen — als Toaste ausgebracht, und nmit der lautesten Theilnahme von den anwesenden Gaͤsten aufgenom⸗ men.
und Beschuͤtzer des Freistaats noch zu erhoͤhen. — Die Arbeiten des Landtags schreiten rasch vorwaͤrts; jeden Tag erscheint ein gedrucktes Protokoll, welches die zur Beyandlung gekommenen
(Verfahren uͤber.
Jahren wurde am 11. September die uns von den drei Erlauchten Monarchen verliehene Verfassungs⸗Urkunde zuerst promulgirt, und seitdem wird der Jahrestag dieses Ereignisses stets mit lautem Jubel und dankbarer Anerkennung gegen die erhabenen Beschuͤtzer von den Eingesessenen Krakau's gefeiert. Schon fruͤh Morgens verkuͤndete der Donner der Kanonen die Feier des Tages; gegen halb zehn Uhr zogen saͤmmtliche Innun⸗ gen und Gewerke der Stadt unter Anfuͤhrung ihrer Aeltesten und Vortragung ihrer Fahnen nach der St. Marien⸗Kirche. Bald darauf begaben sich auch die Senatoren mit ihren Praͤsi⸗ denten, die jetzt anwesenden Revpraͤsentanten, die Geistlichkeit und alle Civil- und Militair⸗Behoͤrden in feierlichem Zuge nach eben dieser Kirche Gegen zehn Uhr erschienen dort die Herren Or⸗ ganisations⸗Kommissarien, von den Residenten der drei Hoͤfe be⸗ gleitet, und nahmen auf den fuͤr sie reservirten Sitzen Platz. Der Bischof trat alsdann mit seinen Chor⸗Kaplaͤnen vor den Hochaltar und verrichtete die heilige Messe, waͤhrend welcher von der Chor⸗Tribune die Kirchen⸗Gesaͤnge mit musikalischer Beglei⸗ tung erschallten. Nach der Messe wurde ein feierliches Tedeum gehalten. In dem Schiffe der Kirche bildete die hiesige Miliz ein Spalier. Der Praͤsident des Senats gab alsdann eine große Mirtags⸗Tafel von beilaͤufig 70 Couverts; waͤhrend dersel⸗ ben wurden mehrere Gesundheiten ausgebracht; zuerst vom Praͤ⸗ sidenten selbst die Gesundheit der drei Allerhoͤchsten Monarchen, deren wohlwollenden Fuͤrsorge der Freistaat seine Existenz und seine bisherige gluͤckliche Lage verdankt. Dann wurde vom Kai⸗ serlich Oesterreichischen Legations⸗Rath Freiherrn v. Pfluͤgl das Wohl des regierenden Senats und seines Praͤsidenten — von dem Koͤnigl. Preuß. Geheimen Regierungs⸗Rath von Forken⸗ beck die Gesundheit der Landes⸗Repraͤsentanten, und von dem Kaiserl. Russischen Etatsrath Tengoborski die Wohlfahrt der Kra⸗
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Am Nachmittag wurden auch unter die Volksmenge Eß⸗ waaren und Getränke auf den oͤffentlichen Plaͤtzen der Stadt vertheilt, und den Beschluß des Tages machte ein im Freien ab⸗ gebranntes Feuerwerk, welches von einem stillen, warmen Wetter aufs herrlichste beguͤnstigt wurde. — Bei allen diesen oͤffentli⸗ chen Vergnuͤgungen herrschte die groͤßte Ordnung, und es be⸗ kundete sich dadurch der ruhige und friedliebende Geist der hie⸗ sigen Einwohner. Die außerordentliche Anwesenheit der Landes⸗ Deputirten, deren Versammlung sonst immer erst im Dezember statt hat, so wie die Gegenwart der Herrn Organisations⸗Kom⸗ missarien, durch deren thaͤtige und umsichtige Mitwirkung eben jetzt so zweckmaͤßige und wohlthaͤtige Verbesserungen in der Ver⸗ fassung und Verwaltung des Landes vorgenommen worden sind, trugen uͤbrigens wesentlich dazu bei, die allgemeine Freude und das Gefuͤhl der Dankbarkeit gegen die Erlauchten Monarchen
Gegenstaͤnde, so wie die Acußerungen der einzelnen Deputirten zur Kenntniß des Publikums bringt. Dieses nimmt daran den lebhaftesten Antheil, und die Verhandlungen des Landtags bilden den Gegenstand des allgemeinen Gespraͤchhkks.
Hrutschlis cb..
Kassel, 12. September. In der vorgestrigen Sitzung der Staͤnde⸗Versammlung berichtete der Praͤsident uͤber die Legitimation des Legations⸗Rath v. Schachten, als Bevollmaͤch⸗ tigten des Fuͤrsten von Isenburg, mit dem Antrage, denselben einstweilen noch nicht fuͤr legitimirt anzuerkennen, weil nicht dar⸗ gethan sey, daß Herr v. Schachten, welcher damals auf einer diplomatischen Mission abwesend gewesen, die Verfassungs⸗Ur⸗ kunde beschworen habe. Nach einer sehr lebhaften Debatte uͤber diesen Gegenstand wurde dieser Antrag endlich mit 29 Stimmen angenommen. — Nach Erledigung mehrerer an⸗ derer Berathungs-Gegenstaͤnde, unter anderen eines Be⸗ richts des Budget⸗Ausschusses uͤber die Land⸗Krankenhaͤuser, ging die Versammlung zu dem Antrage des Herrn Hen⸗ kel auf Abkuͤrzung der Weitlaͤufigkeiten beim Appellations⸗ Der Rechtspflege⸗Ausschuß hatte sich in sei⸗ nem Bericht hieruͤber dahin erklaͤrt, daß, obwohl er die Abstel⸗ lung der Gebrechen der Justizpflege wegen ihres Zusammen⸗ hangs nur mit Vorsicht und in Uebereinstimmung vorzunehmen fuͤr zweckmaͤßig halte, er doch den Appellations⸗Prozeß als ein Selbstständiges und die Abhuͤlfe der dabei erfahrenen Uebel⸗ staͤnde fuͤr so wichtig betrachte, daß allerdings vorzugsweise dazu geschritten werden muͤsse. Nach einer demnaͤchst entstandenen Debatte uͤber die einzelnen Antraͤge, welche der Ausschuß zur Bewirkung dieser Abhuͤlfe gestellt hatte, wurde von der Kam⸗ mer beschlossen, die Staats-Regierung um Vorlage eines diesen Antraͤgen entsprechenden Gesetz⸗Entwurfes zu ersuchen.
Hanau, 12. September. Morgen in aller Fruͤhe verlaͤßt uns unsere Besatzung, um bei den in der Umgegend von Kassel stattfindenden Herbst⸗Manoͤvers mitzuwirken, deren Dauer sich auf 4 Wochen erstrecken soll. Heute Mittag hat die Buͤrger⸗Garde das Militair auf der Hauptwache abgeloͤst und alle militairische Posten sind demgemaͤß eingezogen und durch Buͤrger⸗Gardisten ersetzt worden. Zur Sicherstellung des werthvollen Mobiliars zu Wilhelmsbad, ist die Buͤrger⸗Garde zu Kesselstadt und Wa⸗ chenbuchen requirirt worden. Die Wache zu Wilhelmsbad besteht jedesmal aus einem Unteroffizier und 6 Mann.
Dresden, 13. September. Die erste Kammer beschloß in ihrer Sitzung vom 5ten d. die Berathung uͤber den Vertrag, die Ober⸗Lausitzer Partikular⸗Verfassung betreffend. Nachdem die Kammer einstimmig, mit Ausnahme nur eines Mitgliedes, sich einverstanden geaͤußert hatte, uͤber den ihr vorgelegten Ver⸗ trag unter Beifuͤgung der bei den einzelnen Paragraphen be⸗ schlossenen Bemerkungen eine beifaͤllige Erklaͤrung abzugeben, nahm der Praͤsident noch das Wort, und aͤußerte Einiges uͤber die bisherige Wirksamkeit und den Geist der Ober⸗Lausitzer Staͤnde, indem er zugleich seine Freude uͤber die nunmehr ge⸗ hobene Besorgniß ausdruͤckte, daß nach Beseitigung des eben beendigten Gegenstandes die Eintracht und das gegenseitige Ver⸗ trauen unter den Mitgliedern der Kammer nicht nur erhalten, sondern auch erhoͤht worden. — Der zweite Gegenstand der Ta⸗ gesordnung betraf den Gesetz⸗Entwurf uͤber die Erfuͤllung der Militairpflicht. Der Berichterstatter der zur Begutachtung des⸗ selben ernannten außerordentlichen Deputation, Dr. Crusius, sprach sich zuerst uͤber das Allgemeine dieses Gegenstandes aus, und wies auf die politische Wichtigkeit einer kraͤftigen und zeitgemaͤßen Heeres⸗Bildung hin, von welcher Ansehen, Wuͤrde und Selbststaͤndigkeit des Staates abhaͤnge. Mit Unrecht sage man oft, kleinere Staaten koͤnnten keinen politischen Halt⸗ und Stuͤtz⸗ punkt in ihrer betreffenden. Macht erlangen und muͤßten dieselbe nur wegen polizeilicher Zwecke und um den Bundes⸗Verpflich⸗
Intelligenz und Muth, welche dem Heere und Macht verschafften, und dem Staate tu An nach Außen sicherten, so lange unter den Staaten Euro eine voͤlkerrechtliche Verbindung bestehe. fuͤhrung dieser Punkte ging der Redner grundsaͤtzen des neuen Gesetz⸗Entwurfes, Berathung und Beschlußnahme der uͤber. Die erste desfallsige Bestimmung
dienen.
gemeinen Waffenpflicht sich erklaͤrend, hatte die 2 eputation
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bezeichnet: 1) Fuͤr . veheeh auf einen Bundestags⸗Beschluß Jahre 1828 sich gruͤndet, und 2) tiger Familien, deren Erhaltung ohne ’1 tairpflichtigen der oͤffentlichen Armen⸗Versorgung zur wuͤrde. Zuletzt berichtete der 1 der ut zur gleichzeitigen Begutachtung uͤbergebenen fuͤnf Petitio welche von den Gewerkschaften der Saͤchsischen viere in Bezug auf die Erhaltung der bisher gesetzlich zugestandenen Befreiung von an die Kammer gerichtet worden waren. sich dafuͤr tung um so weniger fuͤr beruͤcksichtigungswerth zu erachten,
der Militairp
dere Berufszweige gleiche Anwendung leiden, und dem
Nachdem sich darauf noch der Staats-Minister von 3 % witz anerkennend uͤber die von der Deputation an den Tag legte Auffassung des Gesetzes geaͤußert, wurde die Sitzung schlossen.
Leipzig, 15. Sept. Brieflichen Nachrichten zufolgeg geben sich des Kaisers von Rußland Majestaͤt von Muͤm graͤtz uͤber Landshut, Breslau und Kalisch nach Modlin, we Russischen und neu gebildeten Polnischen Truppen ein Lager ziehen und vor dem Kaiser manoͤvriren werden.
Muͤnchen, 11. Sept.
tember aus Frankreich daselbst angekommen.
Der Magistrat der Stadt Nuͤrnberg macht unterm 1 September folgenden Erlaß des Praͤsidiums der Koͤnigl Regierung des Rezat⸗Kreises bekannt: „Se. Magjestaͤt der nig haben dem Koͤnigl. Staats⸗Minister des Innern, J
theilt, dem Magistrate der Stadt Nuͤrnberg und durchd der gesammten Stadt⸗Gemeinde, Allerhoͤchst Ihren innigen geruͤhrten Dank fuͤr jene Beweise inniger Anhaͤnglichkeit Treue auszudruͤcken, welche Allerhoͤchstdenselben waͤhrend I9 dortigen Aufenthaltes zu Theil geworden sind. haben ferner mit demselben Allerhoͤchsten Wohlgefallen aucht Art und Weise gedacht, wie die bei dem Feste anwesend a
fuͤhle einstimmten. Nichts konnte dem vaͤterlichen Heug e erhabenen Monarchen lohnender und wohlthuender sehet der einstimmige Enthusiasmus einer Seinem Herzen von‚ so theuern, durch Thaͤtigkeit, Geschaͤfts⸗Exnst, tiefe Einsichten
Kultur seines Bodens und sein industrielles Streben und A den Charakter und Bildungs⸗Grad seiner Bewohner so abfshe Kreises. Die Tage des 24sten bis 28. August gehoͤren n bloß Bayern, sondern der Zeitgeschichte an. Welt bewiesen, wie tief Deutsche Treue wurzelt, e d dien jedes Gluͤckes und jeder Staaten⸗Groͤße, Liebe und T trauen zwischen Fuͤrst und Volk, unter allen Stuͤrmen der immer fester und kraͤftiger sich entwickeln. Seine Durchla der Herr Fuͤrst hegen die feste Ueberzeugung, daß es der ven Gemeinde Nuͤrnberg und dem gesammten Kreise vorzle angenehm seyn wird, die Worte Koͤniglicher Anerkennung vernehmen, und wollen, daß solche auch zu allgemeiner K. niß gebracht werden.“ — Durch einen zweiten Erlaß wicd besondere Zufriedenheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, mit de Nuͤrnbuͤrg stattgefundenen Gewerbe⸗Ausstellung ausgesproche
Der neu ernannte Koͤnigl. Bayersche Gesandte in Grie land, Legations⸗Rath v. Gasser, hat sich am 2. Septembe Triest auf einer Oesterreichischen Korvette eingeschifft, welch Staats⸗Kanzler Fuͤrst Metternich ihm zur Ueberfahrt nacht plia angeboten hatte.
Ingolstadt, 11. Sept. Die Festungs⸗Arbeiten ven sich durch Mangel an Arbeitern. Man hoffte, deren in K uͤber 4000 zusammen zu bringen; allein noch hat sich nich Haͤlfte dieser Zahl gemeldet. In den Jahren 1829 und hatte man stets uͤber 4000 Arbeiter, und mußte taͤgli— Menge Verdienstsuchende abweisen. Zum Theil mag we eitige, stets wechselnde Witterung die Schuld tragen,] Pnag, nach Arbeit aufgehoͤrt hat. Es sind aber durchg
in aller Ha
Erd⸗Arbeiten auf dem linken Donau⸗Ufer, welche in A geben werden, und wobei ein fleißiger Arbeiter 40 bisg
pro Tag sich verdienen kann. Inzwischen sind die Weh dem rechten Donau⸗Ufer ihrer Vollendung nahe, und! taͤglich von Fremden besucht. Die technischen Compagnien ihre Uebungen fort, und die Pontonier⸗Compagnie wiee oͤfter das interessante Manoͤver, eine Ponton⸗Bruͤcke von Schuh Läaäͤnge uͤber den Strom in weniger als einer 6 nach dem Kommando zu schlagen, und in 36 Minuten! abzubrechen. Anstatt der Schiffbruͤcke haben sie eine fit Bruͤcke aufgestellt, welche die Verbindung zwischen beiden erleichtert. — Die Aerndte ist um Ingolstadt sehr gesegne gefallen. — Die zu Gerolsing im Mai d. J. abgebrann! Gebaͤude sind nun alle wieder unter Dach, und die k Wohngebaͤude bereits bezogen.
Speyer, 12. Sept. Schon seit Jahren ist die Na Einfuͤhrung einer sogenannten Agende fuͤr die protestc evangelische Kirche in Rhein⸗Bayern, und ohne Zweif die Sache auch bei der am 8ten Sept. zu Kaiserslauten!, neten General⸗Synode wieder zur Sprache kommen. I. ist in vielfacher Beziehung hochwichtig, denn hierdurch vpice das gesammte Kirchenwesen maͤchtig eingewirkt. — E daß eines der achtbarsten Mitglieder unsers Kreis⸗Konsist schon vor einigen Jahren den Entwurf einer solchen ¹ bearbeitet habe, und zwar in dem freien Sinne, welc⸗ Grundlage der protestantischen Kirche des RheinKreisez⸗ Das Ober⸗Konsistorium zu Muͤnchen soll aber diesen E- als unannehmbar verworfen haben. Man wies dagegen, fach auf die Preußische Kirchen⸗Agende hin, und empfah
tungen zu genuͤgen, noch beibehalten. Es sey jedoch nicht die
Größe, noch die Zahl, sondern die moralische und phosische Krafe,
selbe guch fuͤr den Rhein⸗Kreis.
eine intensive StäutiStuttgart, 12. Sept. Achtung und Ansehe⸗
Nach weiterer Au darauf zu den Ham
welche zuvoͤrderst Kammer unterliegen sollt betraf die Beschraͤnkun der Befreiungs⸗Gruͤnde von der Verpflichtung, im Heere Fuͤr die Beschraͤnkung aller Ausnahmen von der ä
zwei Bevorrechtungen dieser Art als nothwendig beizubehal die Fuͤrsten und Grafen von Sayoͤnbw fuͤr die Ernaͤhrer huͤlfsbedu Unterstuͤtzung der M. Last fall Referent uͤber die der Deputat
Berg⸗Amts⸗ dem Bergmannssta
Die Deputation syi aus, das Gesuch um Beibehaltung dieser Bevom die meisten der dafuͤr angefuͤhrten Gruͤnde auch auf eha dereaeee
fassungs⸗Grundsatze der Allgemeinheit der Waffenpflicht, d „ ꝗ (soie oj 9 44 (¶☚ hür‚eSr“ Nerssfroche r 5 8 1 der Rechts⸗Gleichheit aller Staatsbuͤrger widersprechen wuͤrden e und die ganze Maßregel weiter nichts als einen Zuwachs
Nach Berichten aus Eichst war Se. Durchlaucht der Herzog von Leuchtenberg am 7. 8
rn, n jeder Gemeinde die Gesammtzahl der Zehntpflichtigen sich Fuͤrsten von Oettingen⸗Wallerstein Durchlaucht, den Auftrch
Se. Magj
senen Bewohner des Rezat-Kreises in den Ausdruck jeng h
unveraͤnderte Sitten in dem Besitze ihrer Europaͤischen Bed tung gebliebenen Stadt und eines durch die stets vorschreite
Sie halm de
und wie in unserem Vaterlande die eigentlichen Ml Abgeordnete
mer der Abgeordneten wurde die nz⸗Berichts uͤber die Ausgaben fuͤr das lwesen fortgesetzt. Fuͤr Zwecke der
pi Kirchen⸗
ission beantragt, Fl. zu bewilligen. ammer, die auf diesen
die verlangte jaͤhrliche
sde stehenden Etat um diese Summe herabzüfsetzen.
eunmer den Etats⸗Satz von jaͤhrlichen 71,855
prtigen hoͤheren Gymnasiums auf die Staats⸗Kasse wurde beruͤcksichtigt. Fuͤr die Gewerbe⸗Schule nahm die Kam⸗ nach laͤngerer Debatte den Etats⸗Satz von 14,255 Fl. „ an. b arlsruhe, 11. Sept. Die erste Kammer beschaͤftigte ihrer Sitzung vom 8ten d. M. mit der Diskussion uͤber dresse der zweiten Kammer, die Theilnahme der Staͤnde⸗ mmlungen an den Rekruten⸗Aushebungen betreffend. Es g einstimmig beschlossen, dieser Adresse den Beitritt zu ver⸗ und zwar vornehmlich aus den Gruͤnden, weil diese jaͤhr⸗ bisher von der Regierung allein vorgenommenen Rekru⸗ Mushebungen bloßer Vollzug der organischen Bundes⸗Be⸗ neuen Conscriptions⸗Gesetzes seyen, weil dieser
1 1 8 8 ollzug so⸗ ter die nicht zu schmaͤlernden Befugnisse der
Regierung
Beschaͤften fuͤr die Landstaͤnde abgeben wuͤrde. sdie zweite Kammer begann in ihrer Sitzung vom 9. d. erathungen uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen der Abloͤsung ehnten. Der Staatsrath Nebenius nahm zuerst das und bemerkte, wie die Regierung schon laͤngst dieser gro⸗ ache ihre Aufmerksamkeit gewidmet, aber seitdem die Zeit⸗ tnise nicht so beschaffen gefunden habe, eine so folgenreiche nel ins Werk zu setzen. Die reiflichste Berathung und fissendsten Vorbereitungen seyen nothwendig gewesen, und erde der Regierung Dank fuͤr die Umsicht schuldig seyn, den rechten Zeitpunkt, und dies sey der gegenwaͤrtige, fuͤr Naßregel gewaͤhlt habe. Aus den seit dem Landtage 1831 undenen Berathungen sey gerade diejenige Bestimmung gegangen, die er fuͤr die beste in dem ganzen Entwurfe naͤmlich jene Combinationen, welche es moͤglich machten,
ntlast in einer Reihe von Jahren mittelst einer Zeitrente en koͤnne, ohne einen Kreuzer Kapital zu brauchen. Der onete Herr forderte hierauf die Kammer auf, die In⸗ der Kirche und der frommen Stiftungen zu wahren, da Anstalten seit Jahrhunderten fuͤr das allgemeine Beste ge⸗ haͤtten, und schloß mit folgenden Worten: „Auf den heu⸗ Cag ist das feierliche Begraͤbniß der Zehnt⸗Anstalt ange⸗ Sch bitte Sie um eine ehrenvolle Begleiung und um eine ide Leichenpredigt. Auch mit den Missethaͤtern hat man duld; warum sollte sie diese Anstalt nicht finden, die Jahr⸗ rte lang bestanden hat!“ — Der Abgeordnete Merk sodann auf das dringende Beduͤrfniß aufmerksam, end⸗ nmal diese die Bauerschaft so hart druͤckende Last abzu⸗ n. In ihrer Fortdauer wuͤrde der nie absterbende Keim mißmuͤthigen gereizten Stimmung, der brennende Zunder zer, welcher am Ende bis zur Pulverkammer fortglimmen e, deren Entzuͤndung das ganze Staatsgebaͤude in die Luft hen Unnte. er Abgeordnete v. Rotteck begruͤndete den g, daß die Abloͤsung im achtzehnfachen Betrage stattfinden, der Staat den sechsfachen Betrag uͤbernehmen solle. te Winter (von Heidelberg) wies darauf wie es kein besseres, zweckmaͤßigeres und kluͤgeres Mit—⸗ hebe, Unruhen und die Neigung zu Revolutionen zu drüͤcken, als wenn die Regierung durch edle, recht sicht⸗ Beweise ihr Bestreben kund gebe, zeitgemaͤße Reformen isen, und auf verfassungsmaͤßigem Wege den intellek⸗ und moralischen Zustand des Volkes zu verbessern und seln zu loͤsen, welche die persoͤnliche Freiheit gefaͤhrden se Landes⸗Kultur in ihrem Fortschreiten hemmen. Der snete Goll sprach sich ebenfalls fuͤr die Abschaffung gehnten zum Besten des sehr belasteten Landbebauers Brundbesitzers aus, aus welchem letzteren Grunde al⸗ und nicht wegen der Unrechtmaäͤßigkeit des Besitzes, von sicch nicht uͤberzeugen koͤnne, er die fragliche Abgabe ab⸗ twissen wolle. — Die Diskussion ging darauf zu den een Paragraphen uͤber, wovon die zwei ersteren erledigt und mmen wurden, welche folgendermaßen lauteten: Art. 1. Zehnten von land⸗ und forstwirthschaftlichen Erzeugnissen abgelöst werden. Art. 2. Die Abloͤsung erfolgt durch hung des zwanzigfachen Betrags der mittleren, nach von Verwaltungs⸗Kosten, Abgaͤngen, Nachlaͤssen und n bemessenen jaͤhrlichen Zehnt⸗Einnahme.
Leidelberg, 11. Sept. Vorgestern ward in der Näͤhe un⸗ Stadt in einem der Steinbruͤche bei dem Steinsprengen ein *mit in die Luft gesprengt. Er war ein im Gesschaͤfte ner, aber auch verwegener Mensch. Die Gefahr kennend, er sich dennoch, als der Schlag ihm nicht schnell genug ging, vor das Bohrloch, blies mit dem Munde in das ja Schuß ging ihm sogleich in den Kopf, warf seinen aushoch, riß ihm das eine Bein ab, die Weste vom
nd er siel als zerstuͤmmelte Leiche zur Erde. Harmstadt, 4. Sept. (Frankfurter Journal.) Eine eemeeqagee Untersuchungs⸗Sache kecrißh das 7e keehs en Völkoboken eine Schrift uͤber 20 Bogen, welche 8 Monaten im Verlage der Brede'schen Buchhand⸗ 4 hecnc erschien. Wie man bestimmt versichert, hat 5 andlung einen ehemaligen Militair, Lieutenant W. eihierselbst, als Herausgeber der Schrift genannt. Gegen Fanstelces auch Verfasser der Schrift: „Die Einheit Feacr, urch National⸗Repraͤsentation “„ist, und der we⸗ aki Eferschaft vom Koͤnigl Wuͤrttembergischen Ober⸗ 2 ßlingen beim hiesigen Hofgericht angezeigt wurde, ec as, fruͤher schon wegen dieser letzteren Schrift harg aber ein Kompetenz⸗Konflikt eigener Art, ein . entstand deshalb zwischen Hofgericht und Kriegs⸗ - Bes 88 jede der genannten Behoͤrden behauptete, die 8nr nstte sey die kompetente und habe einzuschreiten. e wuͤrde sich im neueren Falle der erausgabe schemlich des Deutschen Volksboten erneuert haben. .San. eshalb erließ also die hoͤchste Staats⸗Behoͤrde nud üben * eine Verordnung, wonach der Staats⸗Rath ati 8 Kompetenz⸗ Konflikte zwischen Justiz- und Ad⸗ gativ⸗Behoͤrden, was ihm das Edikt vom 28. Mai 1821
In der gestrigen Sitzung der Berathung des . * 8 und V Kunst⸗Schule, Kunst⸗ ist in diese 1 inlungen und Unterstuͤtzung zu Kunst⸗Rieisen hatte 8. 11“ *. — Summe von Nach zweistuͤndiger Debatte beschloß 9 , 5 Etat laufenden 3020 Fl. Warte⸗ zum Theil auf den Pensions⸗Etat zu verweisen, und den —— 8 Fur masten, Lycceen und andere lateinische Anstalten enehmigte
ee hee, Sge l. 25 Kr. Eingabe der Stadt Heilbronn um Uebernahme der Kosten
—
1065 litair⸗Justiz⸗Behoͤrden entscheiden soll.
nicht auf dem Wege der Gesetzgebun Landstaͤnde, jene Lüͤcke haͤtte hdr wng
une fgg⸗ sich nun, ob o mit Zuziehung der e gefuͤllt werden koͤnnen. chun9. ge es ein untrag des Abgeordneten Heß uͤüber diese Verordnung an die zweite Kammer gestellt, und sehr wichtige Kammer⸗ Autoritaͤten haben sich bereits fuͤr ihn ausgesprochen Unterdessen hielt der Staats⸗Rath in Folge der ihm uͤbertra⸗ genen neuen Eigenschaft eine Sitzung und verwies, wie be⸗ stimmt versichert wird, den Herrn W. Schulz vor das Kriegs⸗ gericht. Dieses geschah, ohne ihn vorher uͤber die Frage als Betheiligten zu hoͤren. Er will nun, wie es heißt, deshalb Reclamation beim Staats⸗Rath und beim Kriegs⸗Ministerium erheben und verlangen, vor das Hofgericht gestellt zu wer⸗ den, da er ein foͤrmliches Entlassungs⸗Dekret erhalten habe und die Pension, die er beziehe, ihm nur nachtraͤglich als Abfindung gegeben worden sey. Dabei wolle er gegen die Thaͤtigkeit des Staats⸗Raths, in Folge jener Verordnung, den fraglichen Kom⸗ petenz⸗Konflikt zu schlichten, sich aussprechen. 1
Frrankfurt a. M., 10. Sept. (Nuͤrnberger Korre⸗ spondent.) Zu Ende der vorigen Woche wurden die Sicher⸗ heits⸗Maßregeln wieder geschaͤrft; man sagt, es seyen neuerdings Drohbriefe eingelaufen, wonach der Ausbruch von Unruhen zu befuͤrchten gewesen waͤre. Es ist uͤbrigens auch nicht das Min⸗ deste vorgefallen. — Von Seiten des hiesigen Polizei⸗Amtes ist den Buchhaͤndlern der Verkauf der Rotteck'sschen Motion wegen der Bundes⸗Beschluͤsse, welche in einem einzelnen Heftchen er⸗ schienen war, untersagt worden. Auch sagt man, daß der Debit der Assisen⸗Verhandlungen in Landau ebenfalls verboten sey; doch konnte ich dieses letztere nicht mit Bestimmtheit erfahren. — In unserer Messe sind zwar im Großen bedeutende Ge⸗ schaͤfte gemacht worden; indessen vermißt man das rege Leben welches fruͤher auf den Straßen war, und das man jetzt in Of⸗ fenbach findet. — Die Verhandlungen in unserer gesetzgebenden Versammlung uͤber das Armenwesen werden ununterbrochen fortgesetzt. Selten hat ein Gegenstand die Aufmerksamkeit so sehr in Anspruch genommen, als gerade dieser.
2 9 * — heuts hüs hesvg⸗ 11. . 8eh von Borstell wird ier reffen, und die hiesige Garniso rei mancbesten lassen. . von ses Kbhass Zags Der General Haxo, Pair von Frankrei ist D Frankreich, ist am 2 d. hier durch nach Frankfurt a. M. gereist. - . Oesterreich. Triest, 7. September. Gestern ist die Kaiserliche Goelette „Sphinx von Korfu hier eingelaufen. Unter den Passagieren derselben befindet sich der Koͤnigliche Bayerische Kammerherr und Fuͤgel⸗Adjutant des Koͤnigs Otto, Graf von Saporta, der, durch 68 Klima angegriffen, Griechenland hat verlassen muͤssen. Nach erstandener Auarantaine wird er seine Reise nach Bayern fortsetzen. 8 ““
euchatel, 7. Sept. Die gestrige Sitzun . gebenden Koͤrpers eroͤffnete der Praͤftdent des enns,en o einer Anrede an die Versammlung, worin er dieselbe in weni⸗ gen Worten an den Zweck ihrer Zusammenberufung erinnerte und sie aufforderte, die ihr vorliegenden Fragen, so wie das Gut⸗ achten der Regierung, reiflich und leidenschaftslos, wie die gegen⸗ waͤrtigen schwierigen Verhaͤltnisse es erheischten, zu pruͤfen. Hierauf nahm der Graf von Wesdehlen, der von dem Staats⸗ Rath fuͤr diese Session mit den Functionen eines General⸗Pro⸗
5 beauftragt worden, das Wort, um jenes Gutachten der — vorzutragen. Dasselbe bevorwortete mit triftigen ruͤnden, daß man, um das Land vor einer militairischen Besez— zung zu bewahren, sich in den Beschluß der Tagsatzung fuͤge und demgemaͤß eine von dem gesetzgebenden Koͤrper zu ernennende Gesandtschaft zum 11ten, als zu dem, dem Stande Neuchatel gesetzten peremtorischen Termine, nach Zuͤrich sende, um nach vorschriftsmaͤßiger Eidesleistung, auf Grundlage des eidgenoͤssi⸗ schen Vertrages vom 7. August 1815, den Sitzungen der Tag⸗ satzung beizuwohnen. Nach einigen Eroͤrterungen uͤber dieses Gutachten wurde dasselbe, in so weit es sich darin um die Ab⸗ schickung von Gesandten an die Tagsatzung handelt, mit Aus⸗ nahme einer einzigen Stimme, ein muͤthig, und auch in allen uͤbrigen Punkten mit großer Stimmen⸗Mehrheit angenom⸗ men. Zu Gesandten wurden darauf ernannt: Bei der ersten Assinn mng der Staatsrath Graf von Wesdehlen mit 62 Stim⸗ Se der zweiten der Stadtrath Herr Terrisse, mit 51 Zuͤrich, 10. Sept. Gestern Abend um 5 Uhr sind die Herren Graf von Wesdehlen, Staatsrath, nhe .
1834 verzoͤgert werde. 6 g9
Waadt, 9. Sept. Die Regierung hat ein Rundschreiben an die Praͤfekten und durch sic an die Gemeinde⸗Behoͤrden er⸗ lassen, worin sie dieselben auffordert, im F
Unordnungen zu unterdruͤcken, andrerseits um Versammlungen zu verhindern, wodurch jene veranlaßt werden koͤnnten; die Voll⸗ ziehung solcher Maßregeln aber soll das Gepraͤge der Klugheit und der Maͤßigung an sich tragen, welche immer dem Recht und der Festigkeit zur Seite gehen, und so viel moͤglich immer erst dann eintreten, wenn vorher der Weg der Milde und der Ueberzeugung fruchtlos angewendet worden ist.
Solothurn, 7. Sept. tenant Kernen (von Bern), Auditeurt Kriegsgericht im Kanton Basel, richtliche Untersuchung
beim eidgenossischen
jegen die strafwuͤrdigen Soldaten des haftet seyn.
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Gtalien. niglichen Archiv die von dem Koͤnige ernannte Kommission fuͤr das Studium der vaterlaͤndischen Geschichte.
stuͤtzngen verschiedener Art gewaͤhrt, zum Ritter des St. Ma ritius⸗ und Lazarus⸗Ordens ernannt.
naͤmlich den Arzt Orsini, die Handlungsdiener Heinrich und Jo⸗ seph Noli, den Uhrmacher Gaggini, den Sergeanten Turffs und den Kanonier Piacenza der Theilnahme an dem Miletair⸗Kom⸗ plott fuͤr schuldig erklaͤrt, die von den vier dem Civilstande an⸗ gehoͤrenden Angeklagten erhobenen Einwendungen gegen die Kon petenz des Kriegsgerichts zuruͤckgewiesen, und in Erwaͤgung der zu Gunsten der vier Ums dec. Heinrich Noli zu lebenslaͤnglichem, den Doktor Orsini zu 20jaͤhrigem, den zu ljaͤhrigem Gefaͤngniß, die Soldaten Turffs und Piacenza hingegen zum schimpflichen Tode verurtheilt. Die Vollziehung des Urtheils an den beiden Letzteren ist von dem dortigen Gou⸗ verneur, Marquis Paulucci, suspendirt worden, der die Kon⸗ demnirten der Koͤnigl. Gnade empfohlen hat.
Rom, 5. Sept. vorgestern von hier nach Florenz abgereist.
.. Parise r Blaͤtter melden aus An kona vom 30. Aug.: „Diesen Morgen ist das Dampfboot nach Korsu von hier abge— gangen; unter den Passagieren befanden sich Herr von Roth⸗ schild, der Graf Viaro Capodistrias und der Secretair der Jo⸗ nischen Regierung. In der verwichenen Nacht verhaftete eine sccen Franzoͤsische Patrouille, von zwoͤlf Gendarmen und dem Polizei⸗Direktor begleitet, den hiesigen Einwohner Galetti. Mit Tages⸗Anbruch ist derselbe, nach Einigen nach St. Leo, wie Andere wissen wollen, nach Jesi gebracht worden. Das Haus wurde bis zwei Uhr Morgens durchsucht; man soll Briefe und Buͤcher in Bezug auf den Verein der „Liovine Halian bei ihm gefunden haben.“ 8 Neapel, 2. Sept. Seeit einigen Tagen befindet sich der Improvisator Bellafronte aus Orvieto hier; er wird seine erste Vorstellung uͤbermorgen im Theater der Florentiner geben.
Kaürrnene Die Venetianische Zeitung bringt uͤber die Unruhen in Skuta ri folgende naͤhere Details: „Wir haben Briefe aus Skutari vor uns, die Personen geschrieben sind. Berichten abnehmen laͤßt, es scheint, sich in den Besitz der großen Reichthuͤmer Jussuf⸗ Beys, des Sohnes seines Vorgaͤngers, setzen, g Tod er zu diesem Ende beschlossen hatte. Am 7. August hatte er daher 60 Bewaffnete von der Festung in einen Hinterhalt in Giaffa ge⸗ legt, bei welchem der Bey, um nach Hause zu gelangen, mit seinem Gefolge voruͤber mußte. Kaum befanden sich diese an der Stelle, als sie den Hinterhalt wahrnahmen und auch so⸗ gleich von den Soldaten mit Gewehrfeuer empfangen wurden welches der Bey und sein Gefolge erwiederte. Auf beiden Seiten blieben viele Todte und Verwundete, da der Wesir waͤh⸗ rend des Kampfes von der Citadelle den Seinigen eine Verstaͤr⸗ kung von 200 Mann gesandt hatte. Beim ersten Laͤrm wurden der Bazar und alle Laͤden geschlossen und Tuͤrken und Rajas
Stadtrath von Neuchatel, in Zuͤrich angekommen, um als Ge—
sandte ihres Kantons Sitz und Stimme in der Tags⸗ e in der T V zunehmen. 6 Tagsatzung ein
Basel, 9. September. Nachdem die Wahlen fuͤr d ⸗ fassungs⸗Rath gestern ihr Ende erreicht 8 Fwurk r, erste Sitzung heute Vormittags durch den Alters⸗ Praͤsidenten, Herrn Alt⸗Buͤrgermeister Wieland, eroͤffnet. Nach ausgesproche⸗ ner Gutheißung der Wahlen ward zum Praͤsidenten ernannt Herr Amts⸗ Buͤrgermeister Frey, dann die Staats „Kanzlei er⸗ sucht, die Feder bei den Verhandlungen zu fuͤhren, Oeffentlich⸗ keit der Sitzungen ausgesprochen, und vorlaͤufig das Großraths⸗ Reglement fuͤr die Behandlungs⸗Form der Geschaͤfte angenom⸗ men, bis die aufzustellende engere Kommission die geeigneten be⸗ sonderen Vorschriften werde vorgeschlagen haben, und dann noch zum Stellvertreter des Praͤsidenten Herr Stadtraths⸗Praͤsident Bischof gewaͤhlt. Nach Beendigung dieser Formfragen wurden in langer Diskussion verschiedene Grundsaͤtze geaͤußert, nach de⸗ nen die zu ernennende Kommission zu verfahren habe; Einige wollten die Grundsaͤtze der Verfassung sofort festsetzen; Andere der Kommission auftragen, solche zu entwerfen und zur Geneh⸗ migung vorzulegen, worauf sie dann das Detail bearbelten wuͤroe; noch Andere wollten der Kommission freie Hand lassen, geeig— nete Vorschlaͤge einzugeben. Die letztere Meinung erhielt die Mehrheit fuͤr sich. Bei diesem Anlaß wurden bereits einige Ideen fuͤr die Verfassung, z. B. uͤber das Verhaͤltniß der Stadt und der drei Land⸗Gemeinden, geaͤußert.
Zug, 6. Sept. Am Aten d. war der dreifache Landrath versammelt, um die Relation der Tagsatzungs⸗Gesandtschaft uͤber ihre bisherigen Verrichtungen anzuhoͤren. Man hatte mit derselben unzufrieden geschienen, weil sie durch Zustimmung zu den bekannten Beschluͤssen ihre Instructionen uͤberschritten habe; allein der Erfolg jener Maßnahmen hatte die Stimmung geaͤn⸗ dert, und die Relation ward einfach, d. h. ohne Dank und ohne Mißbilligung, angenommen, die verschiedenen Beschluͤsse der Tagsatzung wegen Basel und Schwyz ratificirt und die Ge⸗ sandtschaft ermahnt, sich kuͤnftig genauer an die Instruction zu
zogen sich in ihre Haͤuser zuruͤck. Die Soldaten zerstreuten sich nun in die Stadt, verwundeten, toͤdteten oder beraubten wenig⸗ stens, wem sie begegneten und schnitten einem armen christlichen Schneider, der in seinem Laden die ihm anvertrauten Kleider vertheidigen wollte, den Kopf ab. An der Ecke des Platzes war eine Wache aufgestellt, welche die Buͤrger hinderte, ihren Haͤu⸗ sern zu Huͤlfe zu kommen; dennoch gelang es Einigen, sich nach der Buiana hin zu retten. In dem Kampfe blieben 14 Buͤr⸗ ger todt und 15 wurden verwundet, obgleich sie, ihrem Souve— rain ergeben, nicht Partei gegen die Angreifenden genommen hatten. Sie haben eine aus Deputation an den Großherrn gesandt.“
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Griechenland.
Nachrichten aus Nauplia vom 10. August zufolge, soll se
am 1. Januar 1834 Athen als kuͤnftige Restdauf Teen schen den. Der Architekt Guͤttensohn war nach dem Isthmus von Korinth beordert worden, um den angemessensten Platz zur Gruͤn⸗ dung einer großen Handelsstadt auszumitteln. Im Laufe des Augusts wollte Koͤnig Otto die Staͤdte Patras und Missolunghi besuchen. Der Abzug der Franzosen wurde sehr bedauert, da die Griechischen Truppen kaum zaͤhlen, und die Bayerischen com⸗ pagnieweise zerstreut liegen. Nauplia, 20. Juli. (All leben bis veswen sees wichtiger zum Bessern fuͤhren! Das jetzige Ministerium, ein Werk de Herrn Trikupi, oder vielmehr seines Englischen Beschügerse vet im Begriff eine bedeutende Reform zu erleiden mit ihm die ganze hoͤhere Administration, auch wird die Einsetzung des Staatsraths jetzt mit groͤßerer Bestimmtheit erwartet. Lange kann diese nicht verschoben bleiben, denn fast alle politisch be⸗ deutenden Maͤnner von Griechenland, die in den fruͤhern Kon⸗ gressen und Regierungen figurirt haben, sinden sich außerhalb der Geschaͤfte, und diese fordern ein Centrum; doch genießt das Land der Ruhe und freut sich derselben, gewohnt, sich an der Gegenwart und dem Augenblick genuͤgen zu lassen. Das erste
gemeine Zeitung.) Wir Veraͤnderungen. Mögen sie
sondern guch über dergleichen zwischen Civil⸗ und Mi⸗
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halten, — eine Mahnung, die der Gesandte, Herr Schwerz⸗
Zeichen der veraͤnderten Richtung ist die Erschei⸗ einer h veraͤnde t heinung einer neuen unter den Auspicien der Regentschaft bestehenden Zeitschrift,
mann, angeblich mit heiterer Laune, anhoͤrte. Zugleich wurde die Gesandtschaft beauftragt, dahin zu wirken, daß der Abschluß des Verfassungs⸗Geschaͤfts von Schwyz nicht bis in den April
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Am 3ten d. ist Herr Oberst⸗Lieu⸗
Tuͤrken und Christen bestehende .“ 1.“
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6 . m Falle eintretender Un- ruhen die noͤthigen Maßregeln zu ergreifen, einerseits um solche
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hier angekommen, um die ge- Bataillons Brunner einzuleiten. Bereits sollen 7 derselben ver⸗ Gestern versammelte sich in dem Koͤ⸗
Der Koͤnig hat den hiesigen Domherrn Cottolengo, der taͤglich aus eigenen Mitteln uͤber 300 hiesigen Armen Unter-⸗
Das Kriegsgericht in Genua har folgende sechs Personen,
Ersteren obwaltenden mildernden Umstaͤnde
Joseph Noli zu Zjaͤhrigem und den Gaggini
J. K. H. die Herzogin von Berry ist
am 16. August von hoͤchst glaubwuͤrdigen Soviel sich aus ihren verworrenen wollte der gegenwaͤrtige Wesir, wie