1833 / 265 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Pprofessor hr. Goͤppert von hier,

entschieden verhindern.

berichtete sodann uͤber mehrere an dieselbe eingegangene Geschenke, Begruͤßungen aus der Ferne, Einladungen fuͤr das naͤchste Jahr u. s. f., worunter eine besondere Stelle das Gluͤckwuͤnschungs⸗

chreiben des hochloͤblichen Neograder Komitats in Ungarn ein⸗ nahm, das durch den Ober⸗Stuhlrichter dieses Komitats, Herrn Franz von Kubingi, uͤberreicht worden war. Zuerst bestieg nunmehr die Rednerbuͤhne Se. Exc. der Herr Freiherr Alexan⸗ der von Humboldt, welcher einen Vortrag hielt: uͤber den Einfluß, den eine Richtung der modernen Literatur, Landschaftsmalerei und Kultur erotischer Gewaͤchse auf die Belebung des Natur⸗Studiums ausgeuͤbthaben. Der eigenthuͤmliche Geist, welcher diese Darstellung durchwehte und welcher das Rauschen der Palmen⸗Waͤlder in den Tropen⸗Laͤn⸗ dern und die Wunder des suͤdlichen Himmels mit einer nur fur einen Humboldt geschaffenen Kraft auf alle Horer wirken ließ, machte den tiefsten Eindruck auf die ganze Versamm⸗ lung, und läaͤßt sich hier nicht wiedergeben, um so weniger als der Zauber der Darstellung und des Ausdrucks in diesem Munde keine weitere Uebertragung zulaͤßt. Den zweiten Vortrag hielt Herr Pro⸗ fessor Or. Wilbrand aus Gießen, welcher uͤber die Bereitung von Zucker aus verschiedenen Ahorn⸗Arten, namentlich aus Aeer plala- nosces (der auch bei uns einheimisch ist) und Acer saccharinum sorach, und auf die unberechenbaren Vortheile hinwies, welche die⸗ ser neue Industrie⸗Zweig fuͤr das Privat⸗ und National⸗Vermoͤgen haben koͤnnte, indem er darthat, daß der Ahorn⸗Zucker eben so gut als der Rohrzucker, um vieles wohlfeiler, und zwar bei uns zu Lande bereitet werden koͤnnte. Nach einer kurzen Pause sprach Herr Ur Gdler von Magyer aus Bucharest, Leibarzt des Groß⸗Spa⸗ tors der Wallachei, uͤber die Medizinal⸗Verfassung in diesem Fuͤrsten⸗ thum, indem er auf die großen Verdienste aufmerksam machte, wel⸗ che der Kaiserl. Russische Praͤsident, General von Kisselef, in die⸗ ser, so wie in anderen Beziehungen sich um die seiner wohl⸗ thaͤtigen Wirksamkeit anheimgefallenen Laͤnder erworben hat. Den Beschluß machte ein allgemein ansprechender, und namentlich auch die Aufmerksamkeit des uͤbrigen Publikums, besonders der Da⸗ men, in Anspruch nehmender Vortrag des Herrn Professor Dr. Schulz aus Berlin, welcher, die Gesetze der Verdauung phystolo⸗ gisch entwickelnd, aus ihnen die vorzugsweise auszuwaͤhlende Essens⸗ zeit so gluͤcklich herleitete, daß dem Schlusse seines Vortrages die Aufforderung, sich zu Tische zu begeben, unmittelbar folgen konnte, unnd diese erste allen Anwesenden gewiß hoͤchst interessante Sitzung ge⸗ schlossen wurde. Ein gemeinschaftliches Mittagsmahl in dem von der verehrlichen Kaufmannschaft zu diesem Ende freundlichst bewil⸗ ligten schoͤnen Boͤrsensaal, woruͤber wir uns einen naͤhern Bericht vorvehalten, folgte auf die Feierlichkeit, nachdem zuvor die Vortraͤge zu der morgenden allgemeinen Sitzung angekuͤndiget worden waren. Zu erwaͤhnen ist noch, daß schon am fruͤhen Morgen die medizinisch⸗ chirurgische Abtheilung der Versammlung zusammengetreten war und sich foͤrmlich konstituirt hatte, indem sie zuerst den Praͤsidenten, Geheimen Ober Medizinal⸗-Rath ꝛc. Herrn Dr Rust zum Ehren⸗ Prasidenten, den Koͤnigl. Regiecungs⸗Medizinal⸗Rath Herrn l)r. Ollenroth aus Bromberg zum zweiten Prasidenten, und die Dr. ir, Wentzke aus Breslau und Kreis⸗Physikus Fischer aus Oels zu Secectairen erwaͤhlte.

2,—oh968 Zweite Sitzung.

r . Breslau, den 19. September 1833. Die heutige Sitzung eroͤffnete Herr Dr. Wansmann, zur Zeit in Breslau, mit einem Vortrage uͤber die Natur und die ver⸗ schiedenen Arten des Stammelns, welche alle er einer gemeinschaft⸗ lichen Entstehung, zunaͤchst aus unrichtigem Gebrauche der Ath⸗ mungs⸗Werkzeuge, zuschrieb, und diese Behauptung durch die merk⸗ mwuͤrdige Thatsache unterstuͤtzte, die allein schon als höͤchst wichtig hervorgehoben zu werden verdient, daß ihm in seiner reichen Er⸗ taheung kein einziger Fall vorgekommen sey, in welchem die Ent⸗ stehung des Stammelns von einer Abnormitaͤt der Organe abgelei⸗ tet werden mußte Er sprach sich zum Schlusse ausfuͤhrlich uͤber seine von der Leigh'schen in mehreren Beziehungen wesentlich ahweichende Heilmethode aus, durch welche er bereits die befriedi⸗ gendsten Resultate in verhaͤltnißmaͤßig kurzer Zeit erlangt zu haben versicherte. Herr Dr. Pulst aus Breslau berichtete sodann über einen im hiesigen Institute fuͤr Taubstumme beobachteten merkwuͤrdigen Fall von simulirter Taubstummheit, welcher beson⸗ ders dadurch das allgemeinste Interesse erregte, daß so vollstaͤndiq

üund hartnäaͤckig durchgefuͤhrte Simulationen von so schwieriger Art

bei jungen Individuen (einem Maͤdchen von 14 Jahren) in der That nur sehr selten vorkommen. Die beigefuͤgten allgemeinen un namentlich auch psychologischen Bemerkungen dienten dazu, diesem Vortrage den allgemeinsten und verdientessen Beifall zu sichern. RNach einer Pause sprach Herr Schauer, Inspektor in dem hiesigen vorgnischen Garten, uͤber botanische Gaͤrten und deren Verwaltung, indem er auf die verschiedenen Zwecke, welche bei der Unterhaltung von derlei Instituten beabsichtigt und erreicht werden koͤnnen und sollen, hinwies und die Schwierigkeit bei deren Verwaltung sowohl, als auch die dazu nothwendigen Erfordernisse entwickelte. Herr welcher schon seit langer Zeit durch schwere Krankheit der von ihm mit so viel Gluͤck brarbeiteten Wissenschaft entzogen wurde, und auch durch diesen Umstand verhindert war, selbst an der Versammlung vbeil zu nehmen, da er gegenwaͤrtig von Breslau abwe⸗ 8. ist, hatte eine Abhandluüng „uͤber die Einwirkung des Fods, Broms, Chlors, der Saͤure und Alkalien auf das Keimen der Pflanzen“ eingesandt, die durch Herrn Professor Scholz aus Bres⸗ lau vorgetragen wurde. Der Verfasser bewies in dieser Abhandlung, zu welcher er zunaͤchst durch Alexander von Humboldt's Er⸗ fahrungen angeregt worden war, daß die genannten einfachen Stoffe ein Befoͤrdern des Keimens nur dadurch, daß sie sich bei der Be⸗ ⸗ruͤhrnung mit den Saamen in Saͤuren verwandeln, nicht aber fuͤr sich hervorbringen, so wie alle verduͤnnte Saͤuren mehr oder minder dasselbe Resultat zur Folge haben, waͤhrend die Alkalien das Keimen Concentrirte Saͤure wirke natuͤrlich nur zerstöorend. Zum Beschluß zeigte der zweite Geschaͤftsfuͤhrer, Herr Medizinal⸗Rath Dr. Otto, den Eingang mebrerer noch an⸗ gelangten Gluͤckwunsch⸗Schreiben an, und berichtete demnaͤchst uͤber die im Laufe dieses Morgens erfolgte Konstituirung der einzelnen Abtheilungen, welche bereits seit 8 Uhr versammelt gewesen 8 Die zoologisch⸗anatomisch⸗ physiologische Abtheilung hatte beschlossen, keinen bestaͤndigen Praͤsidenten zu waͤhlen, son⸗ dern den Vorsitz der Reihe nach durch folgende Herren verwalten zu lassen: fuͤr heut durch den Medizinal⸗Rath Dr. Carus aus Dresden, morgen den 20. Sept. durch Herrn Ober⸗Medizinal⸗Rath Ur. von Froriep aus Weimar, den 2lsten durch Herrn Professor Dr. Retzius aus Stockholm, den 23sten durch Herrn Professor Dr. Wilbrand aus Gießen, den 24sten durch Herrn Geheimen Medißinal⸗Rath Dr. Ritgen aus Gießen, und den 25sten durch Herrn Dr. Fitzinger aus Wien Zu Secretairen wurden ernannt: die Herren Professor Dr. Purkinje und Dör. Gloger, Beide aus Breslau. Die botanische Abtheilung wäͤhlte zu ihrem Ehren⸗Praͤ⸗

tigen koͤnnen, und selbige auch bereits mit sehr wichtigen Eroͤrte⸗ rungen begonnen. Zum Schlusse wurde angezeigt, daß in der näaͤch⸗ sten allgemeinen Sitzung, am Sonnabend den 21. September, die Wahl des Versammlungsortes und der Geschaͤftsfuͤhrer fuͤr das kuͤnftige Fahr erfolgen solle, und außerdem wurden Vortraͤge von Sr. Excellenz dem Herrn Freiberrn von Humboldt, von Herrn Medizinal⸗Rath Dr. Carus aus Dresden und Herrn Professor Zeune aus Berlin angemeldet. 11

Literarische Nachrichten. Zeitschrift fuͤr Archivkunde, Diplomatik und Geschichte. Her⸗ ausgegeben von L. F. Hoͤfer (Koͤnigl. Geheimen Archiv⸗ Rath und Geheimen Staats⸗ und Kabinets⸗Archivar zu Berlin), Dr. H. A. Erhard und Fr. L. B. v. Medem Koͤnigl. Archivaren der Koͤnigl. Provinzial⸗Archive zu MuZnster und Stettin). Hamburg 1833, bei Fr. Perthes. ggvr. 8. (Erstes Heft: VI und 182 Seiten.)

Die Erscheinung dieser Zeitschrift gehoͤrt zu den erfreulichen Zeichen des Aufschwuünges, den ein wichtiges, ehemals wenig geach⸗ tetes und ausgebildetes Studium, das des Archivwesens, heutiges Tages im Preußischen Staate gewonnen hat, und verdient es daher gewiß, in diesen Blaͤttern den sich dafuͤr interessirenden Lesern em⸗ pfohlen zu werden.

Die Tendenz der gedachten Zeitschrift ist im Allgemeinen be⸗ trachtet eine zweifache; einmal geht sie dahin, die neue rganisation, welche den wichtigen Instituten des Archivwesens theils juͤngst zu Theil geworden ist, theils mehr bevorzustehen scheint, theoretisch zu vermitteln; demnaͤchst bezweckt die Zeitschrist aber auch, die Forschun⸗

sche Geschichte und Alterthums⸗Kunde zu foͤrdern. Es sollen daher 1) die Archive in dieser periodischen Schrift zum Mittelpunkt von Untersuchungen gemacht werden, welche diese Institute von allen Seiten beleuchten, aus der Eigenthuͤmlichkeit derselben eine allge⸗ meine Norm fuͤr ihre Verwaltung und Behandlung herzuleiten, und so den Grund zu einer systematisch vollendeten Disciplin, deren Gegen⸗ stand das gesammte Archivwesen ist, zu einer „Archiv⸗Wissen⸗ schaft“ zu legen. An diese theoretischen Entwickelungen sollen sich bistorisch⸗statistische Darstellungen des Archivwesens, sowohl ganzer Staaten und Laͤnder, als einzelner Stiftungen und Corporationen anschließen, die den ehemaligen und gegenwaͤrtigen Stand der Ar⸗ chive vor die Augen fuͤhren. Es sollen 2) die Geschichts⸗Quellen des Mittelalters, als der eigentliche Inhalt der Archive, sowohl nach ihren aͤußern (diplomatischen) Eigenthuͤmlichkeiten untersucht, als auch ihrem innern Gehalte nach dargestellt, und zu dem Ende, ent⸗ weder zu selbststaͤndigen Abhandlungen verarbeitet oder in ihrer ur⸗ spruͤnglichen Gestalt unveraͤndert, mitgetheilt werden.

Diesem in der Vorrede dargelegten Plane gemäß, zerfaͤllt auch der schaͤtzbare Inhalt des uns vorliegenden ersten Heftes gedachter Zeitschrift in Beitraͤge: 1) zur Archiv⸗Wissenschaft (S. 1 52), woran sich die Schilderung des rathhaͤuslichen Archives der Stadt Stralsund vom Herrn Syndikus Dr A. Brandenburg (S. 76 101) anschließt; 2) zur Deutschen Geschichte des Mittelalters, wel⸗ che in der angeblich Dagobertschen Stiftungs⸗Urkunde des Peters⸗ Klosters zu Erfurt (mitgetheilt und behandelt S. 52 76 vom Hrn. Dr. H. A. Erhard), in einem Calendarium Merseburgense (S. 101 151 von Herrn Direktor Dr. Hesse) und in einer Samm⸗ lung von 17 aͤlteren Urkunden (S. 151 182) bestehen.

Von vorzuͤglichem Interesse scheinen uns die Beitraͤge zur Ar⸗ chiv⸗Wissenschaft aus der Feder des als Archiv⸗Vorsteher und Ge⸗ schichtsforscher ruͤhmlichst bekannten Herrn Baron v. Medem fuͤr jeden Kenner und Freund des Archivwesens und der Geschichtsfor⸗ schung zu seyn. Der Verfasser stellt sich die Aufgabe, die Bedeu⸗ tung der Archive als Bedingung einer eigenthuͤmlichen Verwaltung

aufzuzeigen, in den Beziehungen, welche hierdurch entstehen, einen logischen Zusammenhang nachzuweisen, und so zu einer systemati⸗ schen Darstellung alles die Archive Betreffenden zu gelangen: oder, naͤher bestimmt, den sachlichen Verband der sich auf diese Institute beziehenden Interessen darzulegen und eine systematische Ordnung in diesem nachzuweisen. Die Loͤsung dieser schwierigen Aufgabe ist eben der Zweck der Archiv⸗Wissenschaft, deren kurzgefaßter Darstellung der Verfasser sich mit Sachkenntniß und Scharf⸗ sinn unterzogen hat. Aus den aͤltesten schriftlichen Aufzetch⸗ nungen der Vorzeit, in Verbindung mit denen, die einer spaͤtern Zeit angehoͤren, sehen wir 41) geschichtlich die Archive als Institute der Verwaltung mit der zwicfachen Beziehung auf die Vergangenheit und auf die Gegenwart hervortreten. Sie er⸗ scheinen aber zuerst bloß noch als eine Masse geschichtlichen Materia⸗ les, in welchem sich zwar Unterschiede bemerklich machten, das jedoch als ein großes, ungetrenntes Ganze behandelt wurde und sich gegen die schriftlichen Verhandlungen der heutigen Verwaltung kenntlich abschloß. Sie standen ohne eine Aeußerung ihrer wahren Bedeutsamkeit da, und ohne dem Staate den Nutzen zu leisten, welchen er von ihnen zu fordern berechtigt ist. 2) Die hohe Bedeutung dieser Institute wird erst durch eine bestimmte auf jenes Material gerichtete Thaͤtigkeit sichtbar, welche das Geschaͤft der Archivarien ist, die, mit mannigfaltigen zur Er⸗ fuͤllung ihrer Berufspflichten erforderlichen Kenntnissen 88“ Fahigkei⸗ ten ausgeruͤstet, theils eine rein technische Thaͤtigkeit auf das Ord⸗ nen, Bewahren und Erhalten, theils eine mehr theoretische auf die gedoppelte Art der Bearbeitung des archivarischen Stoffes zu richten haben, naͤmlich sowohl auf dessen wissenschaftlich⸗antiquarische, als auf eine rein praktische, auf die Zwecke der Staats⸗Administration sich bezie⸗ hende Bearbeitung. 3) Die gesammte Archiv⸗Verwaltung, wie sie sich aus dem Wesen der Archive und des Berufs der Archivarien ergiebt, ist demnach darauf gerichtet, die hohe Bedeutung und den Nutzen dieser Institute, sowohl in wissenschaftlicher als in prakti⸗ scher Hinsicht, darzulegen und zu vollstaͤndiger Anerkennung zu bringen. Dies muß zunäaͤchst zu eigenthuͤmlicher und selbststaͤndi⸗ ger Stellung beguͤnstigen, die dem Archive und seinen Beamten unter den Instituten und Dienern des Staates angewiesen wird. Dazu muͤssen sich demnaͤchst alle Richtungen der Thaͤtigkeit der Ar⸗ chiv⸗Beamten vereinigen, mag diefelbe auf deren vornehmsten Gegen⸗ stand, die Sorge fuͤr die Integritaͤt des Ganzen und aller Theile des Archives, oder auf den Geschaͤftsgang bei den Archiven sich be⸗ segen. da in der Verwaltung der Archive Alles auf die Darstel⸗ ung und Verwirklichung ihres fuͤr die Staats⸗Verwaltung wie fuͤr die Wissenschaft uns aͤtzbaren Werthes ankommt.

Aus den uͤbrigen Abhandlungen des vorliegenden ersten Hef⸗ tes der Zeitschrift heben wir noch die musterhafte Schilderung des rathhaͤuslichen Archives der Stadt Stralsund hervor. Lehrreiche Norizen uͤber die Einrichtungen, welche in der fruͤhesten Zeit die Stelle eines Archives vertraten, gehen der Geschichte seiner Gruͤn⸗ dung und Erweiterung voran, worauf eine ausfuͤhrliche Darstel⸗

lung seiner gegenwaͤrtigen aͤußern und innern Einrichtungen und

8 1 . Zahl der Akten dieses staͤ sidenten Herrn Robert Brown aus London, zu ihrem zweiten

seiner gesammten Verhaͤltnisse folgt, mit scharfsinnigen Bemerkun⸗ en uͤber Archiv⸗ und AI, uͤberhaupt begleitet. Die

1 1 . tischen Archives wird auf 19 bis 20,000 Volumina, die Faseikel derselben ungerechnet, angeschlagen. Die Zahl der bis jetzt geordnet vorliegenden Urkunden betraͤgt 1403, wo⸗ von die 98 altesten aus dem dreizehnten, 460 aus dem vierzehnten

Imhmn

Esür

nahme an den Bestrebungen derselben und an lebhaftem

teresse fuͤr das Fortbestehen der vorhandenen. Von

Vermehrung dieser Art von Zeitschriften, ohne gleichmäaͤßige gerung dieser Theilnahme und dieses Interesses, ist zu 2 daß eine das Daseyn der andern untergraben wird, ohne sich

eine dauernde Existenz dadurch zuzusichern. Dagegen ist die

tung, welche unsere neue Zeitschrift auf die wissenschaftliche hanglung des gesammten Archivwesens, einschließlich 1

matik, sich beigelegt hat, durchaus neu und und wird dadurch i tur ausgefuͤllt. Wissenschaftliches sowohl als praktisches esse hat heutiges Tages in den meisten Europaͤischen &. die Aufmerksamkett der Regierungen auf das Archivwesig gelenkt und die Forderung einer neuen Organisation deß geltend gemacht. Daß damit theils noch zuruͤckhaltend ge theils sehr langsam vorgeschritten wird, daran scheint von schuld zu seyn der Mangel wissenschaftlicher Behandlunga Archivwesens, so wie oͤffentlich ausgesprochener und in Beum sehngener Ansichten uͤber jenes wichtige Unternehmen, und; ffentlicher Mittheilungen uͤber die Versuche, die in einzelneng ten, Provinzen, Staͤdten u. s. w. zu dem Ende gemacht sind. Diesem Mangel nun, hoffen wir, wird die angekuͤndign schrift in einer so zufriedenstellenden Weise abhelfen, als es genauen Archiv⸗Kenntniß der erfahrenen Beamten, von h solche herausgegeben wird, und insonderheit von der Mitm des Hrn. Geheimen Rathes Hoͤfer nur zu erwarten ist, un schon das vorliegende erste Heft solche Erwartungen vollg

zeitge

eine wesentliche Luͤcke in unserer 9

2

4

I 2e ee. Fas rsag naenn Feaie h

WEEEETETEE8

8 8t. S. 8 95 28 v11““

öebe1111¹“*“]

q

1 8 1

11411A4X“

Amtliche Nachrichten Kronik des Tages.

e. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Foͤrster Riebe zu enfenn, im Regierungs⸗Bezirk Potsdam, das Allgemeine nzeichen zu verleihen geruht.

Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den bisherigen Land⸗ und

tgerichts⸗Direktor von Hausen in Schwelm zum Di⸗

des Land⸗ und Stadtgerichts in Wesel Allergnaͤdigst zu

gen aus dem reichhaltigen Material der Archive fuͤr dic vaterlaͤndi⸗

rechtfertigt. Riedel.

Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.

1833. 21. Sept.

Nach einme Beobacht

337, 6 9 Par. 337, 3 „“ Par. 336, 8 6 Par. [Quellwärme 8

9,2 °R. 10,7° R. 9,2 ° R.

5,5 ° R. 7,2 ° R. 8,0 ° R.

73 pCt. 64 pCt. 91 pCt.

truͤbe. Regen. halbheiter. N. OSO. OSO. dn OSO.

Luftdruck.. Luftwaͤrme. Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter .... Wind

Wolkenzug

Flußwärme 17

Bodenwäͤrme 11

Auswärtige Börsen. Amstordam, 17. September. Niederl. wirkl. Schuld 489½. ½. Ausgesetzte Schuld ill. 21 2g. 68 Anl. 102. Neap. —. Oeslterr. 91 ¼. Preu

66 ½. 3 8 do. 41;. London, 17. September. Cons. auf Abrechn. 88 ½. ½. Belg. 94 ¾. Columb. 74. Griech. 38. 58 Holl. 94 ¾, 3. 2 ½8 8 49 ½, 49. Port. 76, 75 ¾. Russ. 102 ⅛. Regentsch.-Seript. 19 . à 41. à 42. Wien, 17. September. 53 Met. 92 ½¼. 48 do. 82 ⅞.

Loose zu 100 Fl. 196 ½.

Ausdünst. 0,049 riederschlagchat⸗

119

mien-Scheine 89 ¾. Russ. (v. 1828) 100 ¾. (v. 1831) 91 ¼. N

24. Dz Mer. 20. 3

Bank -Actien 1194 ¾. Part.-Oh

Königliche Schauspitele. Montag, 23. September. Im Schauspielhause:

(Herr Grua: Mayx Piccolomini, als Gastrolle.)

6 Kioͤnigstaͤdtisches Theater. Montag, 23. September. Sprache) Semiramis, Oper in 2

nefetter: Semiramis, als Gastrolle.)

Nr. 7, zu haben.

Uhr statt.

Die Textbuͤcher werden in Italiaͤnischer und De Sprache an der Kasse zu haben seyn.

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen und im kon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

7

Neueste Nachrichten. Paris, 16. Sept. Am Freitag Abend hatten der schall Lobau, der Herzog von Treviso, die Botschafter un sandten von Rußland, Preußen, Sardinien, Oesterreich, Belgien und den Vereinigten Staaten und die Generale Dariule und Jacqueminot nach einander bei Sr. M. in St Audienz. Sonnabends kamen IJJ. MM. und Madame 1 nach den Tuilerieen, der Koͤnig arbeitete mit dem Pris des Minister-Raths und mit den Ministern der auswye Angelegenheiten und der Justiz, ertheilte dem Grafen les Audienz und kehrte gegen Abend nach St. Cloud woselbst der Paͤpstliche Nuntius von Sr. Majestaͤt e wurde. b Das Journal de Paris enthaͤlt folgende auf aufen lichem Wege empfangene Mittheilung aus Bayonnel Ereignisse in Portugal: „Aus Devpeschen, welche voet Konsuln von Madrid erhalten haben, soll hervorgehen, am 5. September zwischen den Truppen Dom Migut Villaflors zu einem sehr ernstlichen Kampfe gekommen is der Vortheil auf Seiten der Letzteren blieb. Die const nellen Truppen, heißt es, kehrten unter freudigem Zu ganzen Bevoͤlkerung nach Lissabon zuruͤck. Diese Nachi durch einen Courier uͤberbracht worden seyn, der von⸗ an Herrn Addington zu Madrid abgefertigt wurde.“ Herr Dupin der Aeltere wird in den ersten Tagan tober in Paris zuruͤck erwartet. Es heißt, daß naͤchst Schrift von demselben unter dem Titel: „Parlamentaris schichte der drei letzten Jahre“ erscheinen werde, die ßende Satyre seyn und viele merkwuͤrdige Aufschluͤsse! ten soll. 1 Der Tribune zufolge, haͤtte der Herzog von v2 Koͤnige von neuem seine Entlassung angeboten, sie sey 4 angenommen worden. h Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 102. 5. 102. 15. 3 proc. pr. compt. 75. 50. fin cour. 75. 60

steins Tod, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von Fr. v. Er

Zum erstenmale: (in Nulun Akten, Musik van Pa

Die neuen Decorationen: Der Tempel des Belus, und die sicht von Babylon, sind von Herrn Roller. (Dlle. Sabine

Billets zu dieser Vorstellung, Parterre und Gallerie ausgenommen, sind im Billet⸗Verkaufs⸗Burecau, Burgf Parquet⸗Stehplaͤtze werden jedoch erß Montag verkauft, und findet der Eintritt auf letztere prih

n geruht. Be. Prug. Majestaͤt haben dem Land⸗ und Stadtgerichts⸗

or Callenberg zu Dorsten den Charakter als Justizrath gnaͤdigst zu verleihen geruht.

Der bisherige Justiz⸗Amtmann Rintelen zu Ruͤthen ist Justiz⸗Kommissarius, mit Beilegung der Prozeß⸗Praxis den Justiz⸗Aemtern Fredeburg, Berleburg und Eslohe, dem „Gerichte zu Eslohe und dem Patrimonial⸗Gerichte zu Ober⸗

vmn, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Grafschaft, und

ich zum Notar im Bezirke des Koͤniglichen Hofgerichts zu bberg ernannt worden. 8

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierug zu Stralsund ist der Predigt⸗Amts⸗Kandidat Bernhard ard Julius Alexander Klehmet an die Stelle des orbenen ꝛec. Zander zum Pastor in Semlow, im Franzbur⸗ Kreise, ernannt worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der General der Infan⸗

General⸗Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland

Staats⸗Minister des Kaiserlichen Hofes, Fuͤrst Wol⸗

sky, und

Se. Erlaucht der Vice⸗-Admiral und General⸗Adjutant Sr.

estt des Kaisers von Rußland, Fuͤrst Mentschikoss, von 68— 1

v“

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland. 1 Frankreich.

Mris, 16. September. Die Gesammt⸗Summe der Ge⸗ i, welche der Koͤnig, die Koͤnigin und die Prinzessin Ade⸗ ebei ihrem Aufenthalte in Rouen den dortigen Kranken⸗ und mnen⸗Anstalten gemacht haben, betraͤgt 10,800 Fr. Außerdem der Koͤnig in den von ihm besuchten Fabriken Geschenke 500, 800 und 1200 Fr., je nach der Zahl der Arbeiter, ver⸗ sen lassen.

Im Temps liest man: „Zwei Blaͤtter, die Gazette de iee und die Tribune, sind abermals und zu gleicher Zeit in chlag genommen worden. Die Gazette forderte in dem in⸗ cinirten Artikel Ludwig Philipp 8 als General⸗Statthalter Köͤnigreiches alle steuerpflichtige Franzosen zusammenzuberu⸗ und ihnen die Anerkennung Heinrich's V. vorzuschlagen; die bune machte Ludwig Philipp sein Recht auf das Koͤnigthum itig und warf ihm die Nichterfuͤllung seiner Versprechungen Wir unsererseits glauben, daß Ludwig Philipp durch den usch der Nation Koͤnig ist, und sind uͤberzeugt, daß Frank⸗ h weder eine Republik, noch die Alt⸗Franzoͤsische Constitution Gazette will. Aber gerade, weil wir diese Ueberzeugung en, begreifen wir nicht, warum das Ministerium die anders⸗ kenden Journale mit solcher Erbitterung verfolgt. Die ver⸗ senen drei Jahre haben der oͤffentlichen Meinung ein sicheres ühl ihrer selbst und ein klares Bewußtseyn ihres eigenen slens gegeben; man lasse daher die oͤffentliche Meinung die essen der Gazette und die Protestationen der Tribune beur⸗ len, wie es ihr gut duͤnkt. Die Minister verkuͤndigen laut, nkreich genehmige nicht nur einstimmig das Koͤnigthum und Verfassung von 1830, sondern auch das ministerielle System; lassen die Anreden der Beamten an den Koͤnig auf dessen

1“

ise nach Cherbourg, als den Ausdruck der allgemeinen Gesin⸗

g, in den Moniteur aufnehmen, kurz, sie glauben, eine große gsoritaͤt fuͤr sich zu besitzen. Warum verfolgen sie also die tffreiheit, wenn sie fuͤr ihre eigene Macht gar keine Gefahr siechten? Und zwar waͤhlt man den Tag nach der Ruͤckkehr Königs fuͤr diese neue Maßregel der Strenge, um ihm einen weis des Dienst⸗Eifers und der Wachsamkeit zu geben. Diese rechnung ist aber falsch; die Beschlagnahme zweier Zeitungen kein Geschenk, das dem Koͤnige bei seiner Ruͤckkunft angenehm n kann.“ 3

Der Herzog von Orleans wird zu Anfang der naͤchsten oche das Lager von Saint⸗Omer besuchen, das unmittelbar ch seiner Abreise abgebrochen werden soll.

Das Journal des Débats sagt: „Die von uns gestern tgetheilten Nachrichten uͤber das am 5ten d. M. vor Lissabon tigefundene Treffen waren durch den Telegraphen von Bayonne erher gelangt. K borgen die

Details eingehen, die in den Depeschen enthalten d, welche

der Courier, der die Nachricht in Bayonne zuruͤck⸗

0, uͤberbringt. Vielleicht erhalten wir bis dahin auch neuere

lriefe uͤber England. Alle Details, welche einige Blaͤtter ge⸗

Wahrscheinlich werden erst morgen oder uͤber⸗

Berlin, Dienstag den 24sten September Se. 9

4 1

EE1 1“ 8e 1 1“

—=

eines Theiles dieser Hauptstadt ist. Was die Pedroistischen Truppen betrifft, die unter dem Beifall⸗Ruf der Einwohner nach Lissabon zuruͤckgekehrt seyn sollen, so fragen wir, warum sie, wenn sie siegreich waren, ihre Vortheile nicht verfolgten?“ Der Courrier francais bemerkt: „Die Anhaͤnger Dom Mi⸗ guels verkuͤnden, daß alle Vorposten Dom Pedro's bereits am 4Aten nach Lissabon zuruͤckgeworfen, und daß am 5ten Abends eine der Vorstaͤdte Lissabons mit solcher Gewalt von den Miguelisten genommen worden, daß Dom Pedro am Eöéten fruͤh einen Waf⸗ fenstillstand bis zum 7ten Mittags verlangt habe, um zu unter⸗ handeln. Da die Depesche durch den Telegraphen eingegangen ist, so kann die Regierung allein mehr wissen, als der Moniteur gemeldet hat, und wenn die Quotidienne nicht in das Geheim⸗ niß des Telegraphen eingeweiht ist, so begreifen wir nicht, auf welche Autoritaͤt sie ihre Nachrichten begruͤnden will. Dennoch muß bemerkt werden, daß die telegraphische Depesche sich etwas guͤnstig fuͤr Dom Miguel auslegen laͤßt; denn wenn auch der Angriff Bourmonts zuruͤckgeschlagen worden ist, so geschah dies doch nicht kraͤftig genug, um ihn zum Ruͤckzuge zu noͤthigen, da man am 7ten eine Erneuerung des Kampfes erwartete. Da die Armee Dom Miguels sich noch immer im Stande befand, ihre Angriffe zu wiederholen, so blieb die Lage Dom Pedro's, trotz des von ihm errungenen Vortheils, ziemlich kritisch. Wahrschein⸗ lich wird das Schicksal von Lissabon am 8ten oder gten entschie⸗ den worden seyn.“

Der General Solignac, der gestern eine Audienz beim Koͤ⸗ nige hatte, soll eine Mission nach Madrid erhalten.

Vor einigen Tagen sind eine Menge junger Legitimisten, die sich zu dem Herzog von Bordeaux begeben, durch Lyon ge⸗ kommen. Auch aus andern Departements wird die Abreise vor⸗ nehmer Royalisten gemeldet.

Herr Berryer ist am 9ten d. in Toulouse angekommen, wo seine politischen Freunde ihm zu Ehren ein Gastmahl veranstal⸗ teten. Spaͤter sollte ihm eine Serenade gebracht werden; die Polizei noͤthigte aber die Musiker, die sich bereits vor seiner Wohnung eingefunden hatten, sich zu entfernen. Am 11ten reiste Herr Berryer wieder ab.

Ein in der Geschichte der ersten Franzoͤsischen Revolu⸗ tion oft genannter Mann, Merlin von Thionville, Mit⸗ glied der gesetzgebenden Versammlung, des Konvents und des Raths der Fuͤnfhundert, ist vorgestern, in Folge einer langwie⸗ rigen Krankheit, der seit einigen Monaten Laͤhmung hinzugetre⸗ ten war, hierselbst mit Tode abgegangen. In den Revolutions⸗ Kriegen kaͤmpfte er mehreremale an der Spitze der Armeen und zeichnete Ney und Kleber aus, die unter ihm dienten und von ihm befoͤrdert wurden. Er trug viel zum Abschluß des Baseler Friedens bei und zog sich seitdem ins Privat⸗Leben zuruͤck, bis er im Jahre 1814 aufs Neue gegen die Verbuͤndeten kaͤmpfte. Unter der Restauration als Koͤnigs⸗Moͤrder verbannt, kehrte er nach der Juli⸗Revolution nach Frankreich zuruͤck.

Der Historien⸗Maler Auvray, einer der besten Schuͤler des Baron Gros, ist vor einigen Tagen, 33 Jahr alt, an einem Brust⸗Uebel gestorben.

Der Staatsrath Degerando, Mitglied des Instituts, ist im Auftrage der Regierung gestern nach Wien abgereist.

Der Zwist zwischen den hiesigen Zimmerleuten und den Un⸗ ternehmern der verschiedenen, von der Regierung angeordneten Bauten ist noch immer nicht geschlichtet; die von den ersteren gestellten Bedingungen sind so unbillig, daß sie nicht angenom⸗ men werden koͤnnen. Inzwischen werden die Arbeiten theils durch Sapeurs, theils durch Tischler und andere verwandte Handwerker fortgesetzt, die mit dem bisherigen Tagelohn zufrie⸗ den sind. Auch in den hiesigen Zucker⸗Raffinerieen sind die Ar⸗ beiter zu Coalitionen zusammengetreten.

Gestern Nachmittag wurden auf dem Marsfelde, in Anwesen⸗

heit der Herzoge von Orleans und Nemours, des Praͤfekten und

einer großen Anzahl von Zuschauern, die Pferde⸗Rennen um die beiden von dem Koͤnige und dem Herzoge von Orleans ausge⸗ setzten Preise von resp. 6000 und 3000 Fr. abgehalten. Den ersteren trug die Herrn Rieussec gehoͤrende Stute „Georgina“, den letzteren ein Pferd des Lord Seymour, der „Ernest“, davon.

Herr Audry de Puyraveau hat in die oͤffentlichen Blaͤtter ein Schreiben einruͤcken lassen, worin er mehrere ihn persoͤnlich betreffende Angaben in dem von dem Advokaten Pepin heraus⸗ gegebenen Buche „Deux aus de règne“ berichtigt, und zugleich seine Verdienste um die Juli⸗Revolution darzuthun sucht. Un⸗ ter Anderem erzaͤhlt er, daß er in den drei Juli⸗Tagen 4500 Basonnette unter das im Aufstande besindliche theilen und aus den in seinem Hause vorhandenen Bleiplatten Kugeln habe gießen lassen, so wie, daß er es vornehmlich gewe⸗ sen, der die von Karl X. gesandten Unterhaͤndler zuruͤckgewie⸗ sen habe.

Das Journal des Doöbats entwickelt die Nothwendig⸗ keit einer Revision der Zoll⸗Tarxife, welche noch immer die Han⸗ dels⸗Verbindungen zwischen Frankreich und Belgien hemmen. „Keine auf einer bloßen Gleichmaͤßigkeit der Gesinnungen be⸗ ruhende Allianz“, sagt dasselbe unter Anderem, „kann zwischen

zwei Voͤlkern von langer Dauer seyn, wenn sie nicht zugleich

auch durch eine Regulirung der beiderseitigen Interessen, bei welcher jeder von beiden Theilen seine Rechnung findet, befestigt wird. Die mannigfachen Bande, durch welche die natuͤrliche Eintracht zwischen Belgien und Frankreich noch enger geknuͤpft worden ist, wuͤrde nicht lange ihre Festigkeit behalten, wenn man beide Laͤnder in einer feindlichen Stellung durch strenge Zoll⸗

Volk habe ver⸗

In Dijon ist eine Subseription zu einem Denkmal fuͤr

Carnot eroͤffnet worden; an der Spitze der zu diesem Zwecke vv

zusammengetretenen Kommission steht der Deputirte Hernour.

Die in Boulogne eroͤffnete Subscription fuͤr die drei Schiffe bruͤchigen der „Amphitrite“ hat bereits 5000 Fr. eingetragen; ein aus Englaͤndern und Franzosen gebildeter Ausschuß ist mit der Vertheilung dieses Fonds beauftragt. Der Englische Ma⸗ rine⸗Capitain Chads befindet sich gegenwaͤrtig in Boulogne, um eine Untersuchung uͤber den Schifsbruch einzuleiten.

Der Marschall Clauzel wird am 20. d. M. in Marseille 2 Mehrere ange:⸗ sehene Personen, worunter auch einige Deputirte, wollten ihn

erwartet, wo er sich nach Algier einschiffen will.

Anfangs dorthin begleiten; es scheint indessen, daß sie auf diesen Plan verzichtet haben, wozu wohl das immer noch umlaufende Geruͤcht von einer Aufloͤsung der Kammer beitragen mag.

den Marschall in seinen Unternehmungen in Bezug auf die Ko⸗ lonisirung von Algier unterstuͤtzen wollen. 1 v. Das Memorial des Pyrenées meldet: „Seit einigen

Tagen herrscht in unseren Gegenden eine kalte und regnerische

Witterung, von einem eisigen Nordwest⸗Winde begleitet. Der Wein, der die schoͤnsten Hoffnungen gab, kann nicht zur Reisfe gelangen und wird an Qualitaͤt dem vorjaͤhrigen nachstehen. Man schreibt dieses kalte Wetter dem Schnee zu, der so unge⸗ 1 86 woͤhnlich fruͤh in den Pyrenaͤen gefallen ist. unseren Baͤdern eilen fort. senden ist jetzt Pau, wo mehrere bereits ihr Winter⸗Quartier aufgeschlagen e. und Bagneères, das in einem kleineren Maßstabe die Vergnuͤgungen und die glaͤnzende Gesellschaft der— Hauptstadt darbietet. Straßburg, 16. Sept. Zu den wohlthaͤtigsten Verord⸗ nungen unseres Fäinistertums des Innern gehoͤren die Verfuͤ⸗ gungen, welche Kinder betreffen, die unter 16 Jahren alt sind und wegen Vergehen zu einer Gefaͤngniß⸗Strafe verurtheilt werden. Nach unserem peinlichen Gesetzbuche koͤnnen bei den Assisen die Geschworenen und bei den Zuchtpolizei⸗Tribunalen die Richter erklaͤren, daß der junge Verbrecher ohne Unterschei⸗ dungskraft gehandelt habe; dann ist die Strafe gering. Nach 1 Aushaltung derselben wurden bis jetzt die jungen Straͤflinge bis zu ihrer Volljaͤhrigkeit in sogenannte Verbesserungs⸗Haͤuser gebracht, die eigentlich keine andere als die Zuchthaͤuser waren, wo die jungen Leute, mit abgefeimten Verbrechern vermengt, oft nur allzuschnelle Fortschritte auf der Bahn des Lasters mach⸗ ten; nun sollen sie Bauern oder Handwerkern in Kost gege⸗ ben werden. Unsere Stadt ist auf eine ruͤhmliche Weise den menschenfreundlichen Gesinnungen des Ministers zuvorgekommen. Seit mehreren Jahren besteht hier eine Gesellschaft zur Ver⸗ besserung junger Straͤflinge. Sie hat es durch ihre Verwen⸗ dung dahin gebracht, daß waͤhrend der Strafzeit in den Gefaͤng⸗ nissen solche junge Knaben und Maͤdchen von den aͤlteren Zuͤcht⸗ lingen abgesondert werden, und einen zweckmaͤßigen Unterricht erhalten. Sobald ihre Strafzeit voruͤber ist, werden sie fuͤr irgend ein nuͤtzliches Gewerbe in die Lehre gethan; Commissaire der Gesellschaft bewachen fortwaͤhrend das sittliche Betragen der⸗ selben, und statten der Gesellschaft von Zeit zu Zeit Bericht ab. Vor Kurzem hielt diese Gesellschaft ihre zehnte oͤffentliche allge⸗ meine Versammlung. Man sieht bei diesen Versammlungen im⸗ mer 10 bis 12 aus dem Kerker entlassene Knaben und Maͤdchen, die wohlgekleidet sind, und zu den besten Hoffnungen berechtigen.

Großbritanien und Irland.

London, 17. September. Die seit langer Zeit schwebende Frage wegen des Baues einer National⸗Gallerie ist nun end⸗ lich entschieden und der urspruͤnglich dazu gewaͤhlte Platz beibe⸗ halten worden. Vorigen Mittwoch hatte der Architekt Wilkins die Ehre, dem Koͤnige im St. James⸗Palast seine Plaͤne und Entwuͤrfe vorzulegen, und Se. Majestaͤt billigten dieselben voll⸗ kommen. Am folgenden Morgen wurden schon die Anstalten zum Baue getroffen, und die Grundsteinlegung wird naͤchstens beginnen. Zuerst soll der oͤstliche Fluͤgel ausgebaut werden, da⸗ mit die von dem Parlament fuͤr die Nation angekaufte Gemaͤlde⸗ Sammlung, wovon jetzt Kopieen in Stahlstich herausgegeben werden, darin aufgestellt werden kann. Naͤchsten Fruͤhling soll dann das Hauptgebaͤude folgen, und den Bau des westlichen Fluͤgels, in welchem die National⸗Bibliothek aufbewahrt wer⸗ den soll, wird man wahrscheinlich erst naͤchsten Herbst beginnen.

Folgendes ist die (gestern erwaͤhnte) Adresse, welche die Deputation der in England wohnenden Portugiesen der sungen Koͤnigin von Portugal uͤberreicht hat:

„Senhora!

Wir erscheinen in unserem eigenen und in saͤmmtlicher in Lon⸗ don anwesender loyaler Portugiesen Namen vor Ew. Majestaͤt, um Ihnen den Tribut unserer Gluͤckwuͤnsche darzubringen, und die feier⸗ lichen Eide unserer Treue zu erneuern, welche wir nie vergessen noch geschaͤndet haben. Ew. Majestaͤt stehen im Begriffe, Portugal, die cae des erhabenen Hauses Braganza, wieder zu sehen; dies einst so bluͤhende Portugal, jetzt durch die Unthaten einer Usurpation und eines wütbenden Despotismus zerfleischt und in einen Haufen von Truͤmmern verwandelt. Sie werden dort die hochherzige Stadt Porto erblicken, die es vielleicht nur ihrer groͤßeren Beharrlichkeit und Ausdauer verdankt, daß sie gluͤcklicher als einst Numantia und Sagunt gewesen ist. Allein wir Portugiesen erwarten Vieles von den vortrefflichen, natuͤrlichen Anlagen, dem Charakter und dem tiefen Gefuͤhle unserer Koͤnigin, die durch eine Schule unverdienter Leiden gegangen ist.

*22

2

5

e. . 1 85 8

9*

haben sich mehrere Gesellschaften reicher Kapitalisten gebildet, die

22 7

84 2 4 ö

„, 42

Die Fremden in Der Sammelplatz der reichen Rei-⸗

Unsere Hoffnungen bestaͤrken sich, w. Majestaͤt in Erfuͤllung Ihrer erhabe 1 Weisheit der, in Gemaͤßheit der consti⸗ tutionnellen Charte, durch die Cortes vertretenen Nation, werden unterstuͤtzt werden. Jene Charte, wir Alle haben sie zu vertheidigen geschworen als das koͤstlichste Kleinod, welches uns von Ihrem er daneen Vater, dem Wiederhersteller unserer Freiheit, ertheilt wer⸗ raͤumigkeit in einen Kerker der Revolutions⸗Opfer umgewandelt. nct feter 1. 258 Feeseeharbs Fbonce. En. Maie. Unter der Restauration sollte es seiner fruͤheren Bestimmung recht zu erhalten vermogen wird. Senhora! Es kann Pdrer 85 wiedergegeben werden und es wurden zu diesem **⸗ bereits nen Wahrnehmung nicht entgangen seyn, wie gluͤcklich die Staaten Arbeiten darin ausgefuͤhrt, welche eine Million Fr. kosteten. sind, welche nach constitutionnellen Gesetzen regiert werden;

Jahrhunderte sind eine reiche Quelle fuͤr die Geschichte und Ver⸗ fassung der Stadt und fuͤr die aͤltere Pommersche und Ruͤgensche Geschichte uͤberhaupt.

Neap. pr. compt. 91. 40. fin cour. 91. 50. öprog

Fzese er. 8 ie 21* ige Me F el⸗ perv. 68¹. Zproc. do. 40 ½. 5proc. Belg. Anl. 96 Gesetze erhalten wollte, die der einzige Weg sind, auf wel

chem heutzutage Nationen in tiefem Frieden noch einander be⸗ kriegen koͤnnen.“

Das seit der Juli⸗Revolution als Aufenthaltsort der politi⸗ schen Gefangenen beruͤhmt gewordene Gefaͤngniß Sainte⸗Pelagie war vor 1793 ein Kloster und wurde damals wegen seiner Ge⸗

nen haben, sind bis auf das einzige Faktum eines am 5ten dein 65 eeenaenen Feer abgeschlagenen Angriffs 2

. 90. 8 rg e Auotidienne hingegen sagt: Lir be⸗

Frankfurta. M., 19. September. Oesterr. vpreʒ c bei der Behauptung, daß 11, cheh⸗on 88 Ppre⸗ 93 ½. 93 9%. 4proc. 83 ¾. 83 ½. 2 ½proc. 514. e ischen Halbinsel viel positivere Nachrichten, als die Geruͤchte Bank⸗Actien 1447. 1445. Part.⸗Obl. 132 ⅛. ba, pfangen hat, die sie seit zwei Tagen bekannt macht. Uebri⸗ Fl. 196 ½. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 90 *7. 90 nr. 1 geht aus diesen verstuͤmmelten Angaben eine wichtige That⸗ 59 ¹. Br. g daß naͤmlich die Koͤnigliche Armee, die man als Sa g. ufloͤsung begriffen schilderte, das Feld bis vor den Tho⸗

Nehh rmhs in von Lissabon b öte . 2 ür 4 8 8.ze mmmene 98—2 ehauptet, wenn sie nicht bereits im Besitz

4

wenn wir erwaͤgen, daß nen Bestimmung durch die

Redacteur Cottel.

Praͤsidenten Herrn Professor Mickan aus Prag, zum Vice⸗Praͤsi⸗ denten den Herrn Kammer⸗Rath Waitz aus Altenburg, zu Secre⸗ tairen die Herren Dr. Endlicher aus Wien und Wimmer aus Breslau Die mineralogisch⸗geognostische Section erwaͤhlte zu eirem Praͤsidenten Se. Excellenz den Herrn Grafen von Steenverg aus Prag und Se. Excellenz den Herrn Freiherrn Der Umfang dieser Ankuͤndigung der vorgenannten Zeitschrift er⸗ ükvon Humboldt, zwischen welche das Praͤsidium abwechseln laubt es nicht, noch die werthvollen historischen Abhandlungen und enmmerd, zu ihrem Seeretair den Herrn Prof. Dr. Glocker von hier. die urkunden (worunter 16, von den Kaisern und Koͤnigen Otto Die physikalisch⸗chemische Abtheilung ernannte nach den verschiede⸗ I. II. und III., Heinrich II. III. und 1V. ausgestellt, Merseburg und nen Faͤchern, in welche dieselbe zerfaͤllt, zu Praͤsidenten die Herren Masdeburg betreffen, die 17te aber den Aufruf des Papstes Kle⸗ Professoren Littron und Bau m gaͤrtner aus Wien und Herrn mens IV. zu einem Kreuzzuge nach Asten vom 10. August 1265 ent⸗ Dr. Reichenbach aus Blansko in Maͤhren, zu Secretgiren aber haält) naͤher zu charakterisiren, womit das erste Heft ausgestattet ddie Herren Professor Pr. Fischer und von Boguslawski, Beide ist. Auch gesteht Ref. offen, daß ihm dieser Theil des Inhalts we⸗ aus Breslau. Da die medizinisch⸗chirurgische Abtheilung, die zahl⸗ S erfreute, als der erstere. Es fehlt keinesweges an tuͤchtigen rreichste von allen, dieses Geschaͤft gestern, bereits abe ethan hatte, so Zeitschriften, die jede historische Mittheilung mit Dank anneh⸗ eamheen de. e E. n IAg aAA 1.TLan 992 4 9, 419, 1 AEAA444 b3.—Cℳ 99 9 vel,, D. *cC.à ee 8 1 1-be,an 88 1 MPr IVV. - 8