HIamhburg, 28. September. Hestecr. 55 Met. 93 ⅛. 48 do. 84 ½¼. Bank-Actien 1208. Russ. Eugt’ 99 ⅞ Kuss. HHoll. (v. 1831) 91. Met. in Hamb. Cert. —.
reuse. rümien-Scheine 101 ½. Poln. 118 ⅜. Dän. 70 ¾
“
8 8 Part.-Obl.
Wien, 25. September. 5 % M t. 9322. 49 do. 83 ⅛. 50. Bank-Actien 1198 ½.
131 ½, Loose zu 100 Fl. —.
Koͤnigliche Schauspiele.
Dienstag, 1. Okt. Im Opernhause: Die Maͤntel, Lustspiel in 2 Abtheilungen, von C. Blum. Hierauf: Auf Begehren: Die Sylphide, Ballet in 2 Abtheilungen, von Ph. Taglioni.
Koöngstadtisches Thegtearr.
Dienstag, 1. Okt. Zum erstenmale wiederholt: Das letzte Mitrel, Lustspiel in 4 Akten, von Johanna von Weißenthurn Hierauf: Der Saͤnger und der Schneider, komische Operette in 1 Akt. (Herr Schmelka: Meister Stracks.)
NReuee Paris, 24. Sept. Der Moniteur giebt Nachrichten uͤber den Aufenthalt der Koͤniglichen Familie in Fontainebleau bis gestern fruͤh. Am 22sten Morgens empfing der Koͤnig die Civil⸗Behoͤrden, die sich aus der Stadt, so wie von verschiedenen Punkten des Departements eingefunden hatten, unter ihnen den Bischof. Der Koͤnigin uͤberreichten junge Maͤdchen einen Blumen⸗ strauß mit einem Gedicht. Nach beendigter Audienz musterte der Koͤ⸗ nmnah, von dem Prinzen Joinville und dem Kriegs⸗Minister begleitet, 26 Bataillone National⸗Garde nebst der Garnison von Fontainebleau;
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gen zugegen. Nach dem Schlosse zuruͤckgekehrt, empfingen Se. Majestaͤt in der Gallerie Franz des Ersten die Unter⸗Praͤfekten und Maires des Departements, so wie die Offiziere der Na⸗ tional⸗Garde und der Truppen. Die Koͤnigin machte mit den Prinzessinnen eine Spazierfahrt in den Wald bis zu dem Dorfe Thomery. Die Mittagstafel, zu welcher die hoͤheren Civil⸗ und Militair⸗Beamten gezogen wurden, bestand in 150 Couverts. Der Handels⸗Minister, der Marschall Maison, der Herzog und die Herzogin von Praslin, der General Sebastiani u. A. m., die im Laufe des Tages angekommen waren, ver⸗ mehrten den IJJ. MM. umgebenden Cirkel. Nach aufgehobener Tafel fand in der Gallerie Heinrichs II. ein Konzert statt, bei welchem die ersten Pariser. Virtuosen, Saͤnger und Saͤngerinnen mitwirkten. Gestern fruͤh besichtigte der Koͤnig, von einem Ar⸗ chitekten begleitet, das Innere des Schlosses, Abends sollte in dem Theater die Oper e Pré aux Cleres' von Herold, auf⸗ gefuͤhrt werden. JIJJ. MM. werden morgen nach Saint⸗Cloud zuruͤckkehren.
Gestern erschien der verantwortliche Geschaͤftsfuͤhrer der Tribune, Herr Lionne, der gegenwaäͤrtig bereits eine dreijaͤhrige Gefaͤngnißstrafe absitzt, zu der er von der Deputirten⸗Kammer außer einer Geldbuße von 10,000 Fr. verurtheilt worden ist, vor dem hiesigen Assisenhofe unter der doppelten Anklage der Beleidigung des Koͤnigs und des Angriffs auf die Unver⸗ letzlichkeit seiner Person. Die Anklage war auf vier, insbe⸗ sondere aber auf zwei in den Blaͤttern vom 5. und 8. Juli d. J. enthaltene Artikel begruͤndet, deren ersterer „Ludwig Phi— lipp und seine Verantwortlichkeit“”“ und der andere „Ueber die monarchische Propaganda“ betitelt war. Nachdem der General⸗ Advokat, Herr Partarrieu⸗Lafosse, die Anklage behauptet und der Redacteur⸗en⸗Chef der Tribune, Herr Germain
kurzer Berathung von den Geschworenen auf beide Amn
punkte fuͤr schuldig erklaͤrt und hierauf von dem Gerichtshe einen
Betracht, daß Herr Lionne sich der Wiederholung desselben Vergehens schuldig gemacht habe, zu dem rimum der Gefaͤngniß⸗Strafe, namlich zu fuͤnf und zu dem doppelten Maximum der Geldstrafe, also zu M Fr. Geldbuße verurtheilt. Alle Oppositions⸗Blaͤtter aͤußem Unwillen uͤber die Haͤrte dieses Erkenntnisses. Bei seingn kehr in das Gefaͤngniß Sainte⸗Pelagie empfing Hern d die Nachricht von dem Tode seines Vaters. Das Journal de Paris enthaͤlt folgende amtliche dung aus Straßburg: „Herr Myionnet ist in dem Auger verhaftet worden, wo er die Graͤnze uͤberschreiten wollte, n nach Prag zu begeben; man hat wichtige Papiere bei funden, die sofort in Beschlag genommen und dem niglichen Prokurator uͤbergeben wurden, welchem augh Inhaber derselben uͤberwiesen worden ist. Ein ga Pinault, der ihn begleitete, ist ebenfalls verhaftet. I9. Beschlag genommenen Papiere haben noch andere Verhafau unter andern die des Herrn von Macquillé und des Adpmf Burolleau veranlaßt, die sich auch nach Prag begaben.“ — Heute schloß 5proc. Rente pr. compl. 102. 25. sa 102. 30. 3 proc. pr. compt. 75. 60. fin cour. 75. 65. Neap. pr. compt. —. —. sin cour. 91. —. 5proc. perp. 68 ¾. 3proc. do. 40 ½. 5proc. Belg. Anl. 96 ½. 5proc. Rin⸗ Frankfurta. M., 27. September. Oefsterr. 5proc,. h 92 ½1. 92 ½%. 4proc. 83. 82 ½7. 2 ½ proc. 50 ½. 1proc. 29 Bank⸗Actien 1449. 1446. Part.⸗Obl. 132 ½.—. Leose 1 Fl 196 ½. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 90 ¼. 90. Poln. .. 39.
““ Redacteur Colttelt.
die Koͤnigin war mit den Prinzessinnen in einem offenen Wa—
Sarrut, den Angeklagten vertheidigt hatte, wurde dieser nach
Gedruckt bei A. W. Haht
Allgemeiner A
Bekanntmachungen.
Avertissement.
Auf Antrag der Gebruͤder von Polenz, des Koͤnigl. Saͤchsischen Hauptmanns Christian Friedrich Theodor von Polenz zu Schneeberg, des Koͤnigl. Preuß. Pre⸗ mier⸗Lieutenants Heinrich Christian von Polenz zu Berlin und des Koͤnigl. Preuß. Lieutenants Gustav Ernst von Polenz zu Luxemburg, werden alle diejeni⸗
ven, welche außer den Extrahenten, ein Theilnahme⸗ 1 als
oder Successionsrecht oder andere Anspruͤche Agnaten oder Gesammthaͤnden auf die auf dem unter Nr. 1. des Brandverstcherungs⸗Katasters im Dorfe Nichtewitz, Liebenwerdaer⸗Kreises, belegenen Freigute ex documento d. d. Amt Lebenwerda den 18. Septbr. 1500, bypothekarisch haftenden Lehnsstaͤmme nebst
2) 4800 Thlr. in Convent.⸗Gelde sogenanntes Zscher⸗ newitzer Lehnsquantum,
b) 1689 Thlr. 9 pf. in Convent.⸗Gelde sogenanntes Ziegraisch⸗Stockhaͤuser, zuletzt Striesaer Lehns⸗ quantum, und
c) 1689 Thlr. 9 pf. in Conv.⸗Gelde sogenanntes Zi⸗ graer Lehnsquantum
praͤtenderen, hiermit geladen, ihre Anspruͤche an die vorgedachten Lehnsstaͤmme nebst Zinsen innerhalb 3 Monaten, spaͤtestens aber in dem auf
den 11. Novbr. d. J., Vorm. um 10 Uhr,
Vermoͤgen der Abwesenden machen zu koͤnnen glauben, aufgefordert, sich binnen 3 Monaten dahier zu melden und ihre Anspruͤche an das Vermoͤgen rechtlich zu be⸗ gruͤnden, widrigenfalls nach Ablauf dieser Frist das Vermoͤgen der Gebruͤder Hoͤrr den aufgetretenen Ge⸗ schwistern und Geschwisterkindern derselben, vorerst gegen Caution, zur Verwaltnung uͤbergeben werden wird. Lichtenberg, den 21. August 1833. Großherzogl. Hessisches Landgericht.
EE 11I1Iq“ Nachdem der Guͤteversuch unter den Glaubigern de verstorbenen General⸗Lieutenants und Gouverneurs von Dallwigk zu Dillich mißlungen und nunmehr ver⸗ moͤge Verfuͤgung vom heutigen Tage der Concurs⸗ Prozeß erkannt worden ist; so werden saͤmmtliche Glaͤu⸗
biger des Verstorbenen, — sie migen ihre Forderun⸗
gen bereits liquidirt haben oder nicht, — mit Hinwei⸗ sung auf die Bekanntmachung vom 8. Mäarz d. J. hierdurch vorgeladen, im Termine den 8. November d. J., Morgens 9 Uhr,
entweder in Person oder durch hinlaͤnglich Bevollmaͤch⸗ tigte vor dem Justiz⸗Amte dahier zu erscheinen, und ihre Forderungen gegen den Contradictor rechtsbegruͤn⸗ det vorzubringen, bezuͤglich sich zu erklaͤren, ob sie in diesem eroͤffneten Rechtsverfahren ihre Anspruͤche wei⸗ ter verfolgen wollen, unter dem Rechtsnachtheile, daß die Nichterscheinenden von diesem Verfahren ausge⸗
ver dem Deputirten, Herrn Landgerichts⸗Assessor v. Boͤmelburg, in unserm Geschaͤfts⸗Lokal anberaumten Termine gehoͤrig anzumelden und deren Richtigkeit nachzuweisen, widrigenfalls die Außenbleibenden des Anspruchs auf ein Theilnahme⸗ oder Successionsrecht an besagten Lehnsstaͤmmen nebst Z erkkärt, und die obgenannten Extrahenten des Verfah⸗ reus fuͤr die alleinigen dermaligen Percipienten dersel⸗ ben aus der Familie von Polenz erachtet werden sollen.
Den hier Unbekannten werden die Justiz⸗Kommissa⸗ rien Buͤchner, Heintze, Leyser und Moritz zu Bevoll⸗ machtigten in Vorschlag gebracht.
Torgau, den 9. Juli 1833. 1
Koͤni gl. Preus. Landgericht.
“ 8
Edietal⸗DVorlabunng. Ueber den Nachlaß des Banquier Meyer Bernhard st am heutigen Tage der Concurs⸗Prozeß eroͤffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Anspruͤche an die Concurs⸗Masse steht am 20. November c., Vorm. um 10 Uhr an, vor dem Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius Großer, im Partheienzimmer des hiesigen Landgerichts. Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Anspruͤchen an die Masse ausgeschlossen, und ihm deshalb gegen die uͤbrigen Glaͤubiger ein ewiges Stiällschweigen auferlegt werden. Posen, den 4. Juli 1833. Koͤnigl. Preuß. Landgericht.
Bekanntmachung. .
Die Helena Spiegelberg, Tochter des Muͤller Jo⸗ hann Daͤvid Spiegelberg, geboren in Adel. Gnie den 21. Maͤrz 1778 hat sich vor zwanzig Jahren aus Elbing heimlich entfernt, und nichts weiter von sich hoͤren lassen. Auf Antrag ihrer Verwandten ist gegen die⸗ selbe das Todes⸗Erklaͤrungsverfahren eroͤffnet, und zu diesem Behufe ein Termin auf
den 30. Dezember anberaumt worden. 1— “
Zu diesem Termine werden die Helena Spiegelberg, so wie alle von ihr zuruͤckgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer vorgeladen und aufgefordert, sich ent⸗ weder schriftlich oder persoͤnlich zu melden, und wei⸗ tere Anweisung zu erwarten, unter der Warnung, daß,
insen fuͤr verlustig,
schlossen werden sollen.
Homberg, am 5. Julius 1833. 1
Kurfuͤrstl. Hessisches Justiz⸗Amt hierselbst. 8 Zur Beglaubigung
Limberger, Amts⸗Actuarius.
Abfahrtstag des privilegirten Dampfschiffs Alexander Nicolajewitsch, Capitain A. J AlIbers, von Lübeck nach Riga mit Passagieren, Gütern und Contanten: am 9. October c.
Literarische Anzeigen.
Hannover, im Verlage der Hahnschen Hofbuch⸗ handlung ist so eben wieder neu erschienen, und in Berlin bei C. F. Amelang, Bruͤderstraße Nr. 11, zu haben:
Dr. C. F. Staͤudlins Universalgeschichte der christlichen Kirche, nach des Verfassers Tode herausgegeben von Dr. Fr. A. Holzhausen, Licentiaten der Theol. zu Goͤttingen. 5te verbes⸗ serte und bis auf unsere Zeiten fortgesetzte Auf⸗ lage. 32 ½ Bogen in gr. 8vo. 1833. 1 Thlr 15 sgr.
Sowohl die Kuͤrze und Deumichkeit der Darstellung, als wie der edle religioͤse Geist dieses kirchengeschicht⸗ lichen Compendiums, haben demselben einen so allge⸗ meinen Beifall und eine so vielfache Einfuͤhrung auf den Deutschen Hochschulen erwirkt und gesichert, daß schon wieder eine 5te Auflage erschtenen ist, deren Besorgung dem Herrn Herausgeber durch gütige Ver⸗ mittelung des Herrn Professor Dr. Gieseler in Goͤttin⸗ gen zu Theil wurde. Die Originalitaͤt des Werks ist unangetastet geblieben; nur wo der gegenwaͤrtige Stand⸗ punkt der W ssenschaft es forderte, ist eine andere An⸗ sicht aufgestelt, und in der Darstellung sind zuweilen die Characteristiken ganzer Ereignisse bestimmter und umfassender gegeben worden.
Außerdem ist nicht nur die neueste Literatur hinzu⸗ gefuͤgt, sondern auch die Geschichte bis auf die neueste Zeit fortgefuͤhrt. Um vie Verbreitung dieses vollstaͤn⸗
im Fall Niemand erscheinen sollte, die Vermißte fuͤr todt erklaͤrt und deren Vermoͤgen den legitimirten Erben ausgeliefert werden soll. ordenburg, den 20. Maͤrz 1833. Adelig Patrimonial⸗Gericht Gnie.
—
Die Praͤsumtiv⸗Erben der, seit vielen Jahren abwe⸗ senden Gebruͤder, Johann Palentin Hoͤer, geboren im Zahre 1765, und Pernhard Hoͤrr, geboren im Jahre 1771, von Fraͤnkisch⸗Crumbach, welche seit ihrer Ab⸗ wesenheit keine Nachricht von sich gegeben haben und deren Aufenthaltsort unbekannt ist, haben um Aus⸗ haͤndigung des, in 209 Fl. 30 Kr. bestehenden Ver⸗ moͤgens derselben nachgesucht.
Es werden daher die Gebruͤder Johann Valentin Hoͤrr und Bernhard Hoͤrr oder deren Leibeserben, so
digen und nuͤtzlichen Buches zu befoͤrdern, ist der wohl⸗ feile Preis desselben nicht erhoͤhet worden.
Der Berliner Stadt- und Landbote.
4r Jahrgang.
Unter vielen Hindernissen trat 1830 der Berliner Stadt- und Landbote auf, und erwarb sich wegen sei⸗ nes patriotischen Interesses so allgemeinen Beifall, daß 2700 Exemplare debitirt worden. Die Abbildungen, welche jedem Hefte desselben beigefuͤgt sind, empfehlen sich durch ihren Gegenstand, und das Ganze unseres Unternehmens gewiß durch seine Wohlfeilheit. Die seit Neujahr c. erschienenen 14 Hefte liefern die Bild⸗ misse von Friedrich dem Großen, Napoleon, Chaße, Ibrahim Pascha, Wilhelm, Koͤnig v. Holland, Fried⸗ rich Wilhelm III., Friedrich Wilhelm, Kronprinz,
wie alle diejenigen, welche sonstige Anspruͤche an das
EI
Prinz Wilhelm, Bruder des Koͤnigs, Oito, Koͤnig von
nzeiger fuͤr die Preußischen S
Griechenland; ferner die Ansichten von Porto, Bran⸗ denburg, Hohenzollern, Schlacht bei Leipzig, Einnahme des Forts St Laurent, kosten 28 sgr., und sind durch die Stuhrsche Buchhandlung, (Schloßplatz Nr. 2) in Berlin zu beziehen.
Bei Unterzeichnetem erscheint, und nimmt Ludwig Oehmigke in Berlin, Burgstraße Nr. 8, so wie alle gute Buchhandlungen Preußens darauf Bestellung an:
Ulrich, K. J., Koͤnigl. Preuß. Hofgerichts⸗Ralh,
Entwickelung der Grundsaͤtze des Man⸗ dats⸗, summarischen⸗ und Bagatell⸗Pro⸗ cesses, nach dem Gesetze vom 1. Juni 1833.
Das Gesetz vom 1. Junt d. J., aus einer streng wissenschaftlichen Ansicht des gemeinen Processes her⸗ vorgegangen, erregt den Wunsch und die Hoffnung, daß demselben auch von Seiten der Justiz⸗Beamten
bei der Anwendung, eine, dessen hohe Bebeutung ent⸗
sorechende, belebende Auffassung begegne. Zwar ist nicht zu verkennen, daß es vorzuͤglich die Praxis ist, welche dem Umfange der wissenschaftlichen Eroͤrterun⸗ gen erst feste Graͤnzen bezeichnen und deren Objecte vervielfaͤltigen wird, und daher koͤnnte es vermessen scheinen, schon jetzt in solche Eroͤrterungen einzugehen; allein eine Praxis, welche, verlasten von wissenschaftli⸗ cher Begruͤndung und Leitung ihr Wirken beginnt, wird nur Verwirrung saͤen und aͤrndten, und, in ihrer Rathlosigkeit den Segen des Gesetzes in Nachtheil ver⸗ kehren. Daher wird der Zweck des Gesetzgebers nur dann erreicht werden, wenn Diejenigen, welche das Gesetz anzuwenden berufen sind, so fruͤh als moͤglich dahin streben, daß die sich aus demselben entwickelnde Praxis eine wissenschaftliche sei.
Diesen Gesichtspunkt bitte ich bei Ankuͤndigung vor⸗ stehenden Werkes vor Augen zu haben, denn es nwuͤr⸗ den sich Diejenigen getaͤuscht finden, welche darin ein stets fertiges Huͤlfsmittel im dunklen Irrsaal der Ca⸗ suistik suchen, da dasselbe nur als Anleitung zur wissen⸗ schaftlichen Auffassung des Gesetzes Ffesttat ghchte⸗
rich.
Der unterzeichnete Verleger erlauot sich diesem hin⸗ zuzufüͤgen, daß obiges Werk in gr. 8vo. auf feines weißes Papier gedruckt, bis Ende November d. J. versandt wird. Der Preis desselben soll 15 sgr. nicht uͤbersteigen. — Das juristische Publicum kann sich von dem, mit dem bisherigen Preußischen, als mit dem rheinischen Verfahren gleich bekannten Herrn Ver⸗
6 Ausgezeichnetes versprechen. — A. L. Ritter in Arnsberg.
““
Im Verlage des Umterzeichneten erschien vor eini⸗ gen Wochen und kann durch alle Buch⸗ und Kunst⸗ handlungen, (in Berlin durch E. S. Mittler, Stech⸗ bahn Nr. 3), bezogen werden:
Synoptische Uebersicht de s TMHeneiebs, nach Cuvier, von J. Achille Comte.
Ein schoͤnes in Stein gravirtes Blatt im groͤßten Landkartenformat, auf welchem die Eintheilung des ge⸗ sammten Thierreichs nach Klassen und Ordnungen licht⸗ voll zusammengestellt und durch 77 Abbildungen von Thieren aller Klassen und Ordnungen, nebst deutscher und lateinischer Nomenclatur, erlaͤutert ist.
1 Preis 12 gr. = 15 sgr. ä= 54 kr.
Weimar, im August 1833.
Das Landes⸗Industrie⸗Comptoir.
In unserm Verlage ist so eben erschienen:
8 8 arad- Karle der Gegend um Potsdam, nach den neuesten und besten Materialien bearbeitet und in Kupfer gestochen von Leop. Müller. Preis
10 sgr.
Diceses mit vielem Fleiss und ausserordentlicher Sau- berkeit gearbeitete Blatt kann den Besuchern der schö- nen Umgebungen Potsdams mit vollem Recht empfoh- len werden.
8 Nicolaische Buchhandlung in Berlin,
Brüderstralse No. 13.
Fuͤr Freunde der Kunst und Kunstgeschichte. Montfaucon, J'antiquité expliquée et représ. en 6g. 15 Vols. fol. Paris, 1719 u. 1724. Franzb. sehr saubres Exemvl. 65 Thir. Dasselbe Werk, 1722 u. 1724, ganz eben so. 55 Thlr. Fuͤbli, Kuͤnstler⸗Lexicon. Fol. Zuͤrich 1779. H Lederb. 5 Thlr.
—
— 410. Zuͤrich 1763, und Suppl. 1767. Halb⸗ “*“
zu ihrer Bequemlichkeit von jeder derv
taaten.
Winckelmann, Geschichte der Kunst de
thums. 41c. Wien 1776. 3 — nebst den Anmerk. 410. Dresd. 176
4
David, antiquités Etrusques, Grecques et! nes avec leurs explic., par d' Hancaryil Vols 4to. Paris 1785 — 88. (Prix 2000
Lanzi, hist. de la peinture en Italie, trad. par] 5 Vols. 4to. Paris 1824. (Priz 35 francs.)
Brulliot, dictionaire de Monogrammes eàl Munich 1817. Hlbfrzbd.
Berlim. J. A. List, Burgstraße
—.—————
Berliner Don Quiyxote.
Dieses, in den geachtersten dearschen und m⸗ frangoͤsischen Zeitschriften hoͤchst vortheilhaft i Journal wird auch fernerhin von dem alt Schriftsteller ruͤhmlichst bekannten Glasbrenn digirt werden. Es erscheint woͤchentlich, vieme bringt in jedem Quartal drei Bildnisse beruͤhmte ner gratis. Man praͤnumerirt sowohl in jeder Buchhandlung als in der unterzeichneten Verl‚ lung vierteljaͤhrlich mit 1 Thlr. Auswaͤrtige sich gefaͤlligst an die ihnen zunaͤchst gelegenen Buchhandlungen oder Hochloͤblichen Postaͤmter! und mit 1 Thlr. 7 ½ sgr. vierteljaͤhrlich incl. Pon
numeriren. 8 Bechtold und Hartse in 9 (Fzägerstraße Nr. N *)
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In der Wienbrackschen Buchhandlung zul! und Torgau ist erschienen und durch alle Bucht gen, (durch E. S. Mittler in Berlin, Cih Nr. 3, so wie durch dessen Handlungen zu Posen, berg und Gnesen), zu beziehen;
Die Unterwelt, oder Gruͤnde fuͤr ein hen
und bewohnbares Innere unserer Erde. 1 Preis 26 ⅛ sgr. 21. Theil. Auch unter den Ansichten der Voͤlker uͤber die Bewoh Innern unserer Erde. gr. 8vo. geh 27 ½ sgr. S Pluto, oder Vertheidigung des Buche Unterwelt, ꝛc. geh. Pr. 10 sgr.
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Bernhard Klein’'s religiöse Gesänge für Männerstif in Partitur mit Begl. d. Pfte., achtLi gen, deren jede im Ladenpreise einen Thale
Den Wünschen mehrerer Institute zu gendg ich mich veranlasst, nup-mehr auch die einzelr- stimmen dieses classischen Werks herauszußen zeige hiemit an, dass die ausgesetzten Chon der ersten und zweiten Lieferung so eben verlassen haben.
Den Ankauf zu erleichtern, setze ich einen tionspreis von zwei Thalern für samintliche: ferungen fest, wonach also jede Lief. der "- stimmen nur 7 ½ sgr. kostet.
Seminarien und andere Vereine können 2n jer
8 en men die ihnen beliebige Anzahl erhalten, b
dies bei der in meinem Verlage ers cheinenden⸗ ten Ausgabe von Werken klassischer, Mie in ausgesetzten Chorstimmen, der Fall ist.
Noch wird darauf aufmerksam gemacht, wie gestochene oder gedruckte Stimmen 4 Correctheit stets den ausgeschriebenen vorzun- die hier angezeigten überdies ohnmögliech gering gestellten Subscriptionspreis ausgesc 9 den könnten.
Berlin, den 17. September 1833. „ 9
T. Trabtwein, breite Strals
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Amtliche Nachricht Kronik des T
ze. Durchlaucht der regierende Herzog von Nas sau ist
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“ LEWI1n Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung Oppeln ist der zeitherige Pfarr⸗Administrator Lu⸗ zyk in Rauden zum Pfarrer daselbst, der zeitherige Pfarr⸗ istrator Cziu pke in Jedlownik zum Pfarrer daselbst, der ige Kapellan Lodzik in Rybnik zum Pfarrer in Jastrzemb, ter zeitherige Kapellan Zimny in Gr. Strehlitz zum Pfar⸗ Lubowitz befoͤrdert worden. bgereist: Se. Excellenz der General der Infanterie und ndirende General des IVten Armee⸗Corps, von Jagow, Magdeburg. 1 he. Ercellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur der Dioision, von Rummel, nach Danzig. De General⸗Major und Commandeur der 5ten Landwehr⸗
s, von der Groͤben, nach Frankfurt a. d. O. on 0 “ *
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geitungs⸗Nachrichten. 8
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pout, ist gestern von hier nach Fontainebleau abgegangen. has Journal des Doébats erwiedert auf den (vorgestern heilten) Artikel des Journal de Paris: „Ein Blatt, das inisteriellen Mittheilungen zum Organe dient, antwortet nsere Betrachtungen uͤber die Nothwendigkeit, das Heer zu reduciren, als ob diese Eroͤrterung zu dem Glauben geben koͤnnte, daß man im Begriff stehe, in Bezug auf tarke unserer Armee neue und unvorhergesehene Maßregeln ffen. Wir haben weder neue, noch unvorhergesehene Maß⸗ verlangt, und weder von einem inneren, noch von einem i Grunde gesprochen, dergleichen zu treffen. Unser Rai⸗ nent hielt sich mehr im Allgemeinen, und wandte sich, ohne taͤrke des Heeres bestimmt anzugeben und ohne auf irgend außeren oder inneren Umstand aufmerksam ju machen, an Wehlgesinnten, deren Patriotismus durch keinen Partei⸗ uchlendet ist, mit der Frage, ob sie einen finanziellen AÜber Minister, die in dem Budget die Beduͤrfnisse der ezu niedrig angeschlagen haͤtten, durch eine so gewagte egel erkaufen moͤchten, wie die Reduction der Armee seyn ,und ob sie, trotz des großen Wohlstandes, dessen sich eich seit einem Jahre erfreut, das Land fuͤr unfaͤhig er⸗ wollten, eine Last, deren Nothwendigkeit der gewoͤhnlichste und einsieht, noch laͤnger zu tragen? Soweit wir die un⸗ mten Ausdruͤcke des Blattes, welchem wir antworten, ver⸗ rechtfertigt in den bisher angenommenen Beschluͤssen nichts besorgnisse, die wir mehr angedeutet haben, als daß wir sie n. Diese Auslegung scheint uns dem Interesse und der Frankreichs so gemaͤß, daß wir dieselbe gern fuͤr die rich⸗ halten wollen.“ Das Journal de Paris bemerkt in Bezug auf die ge⸗ ͤrtige Staͤrke der Armee und deren Kosten: „Das dies⸗ e Budget des Kriegs⸗Ministeriums betraͤgt 305,547,288 üͤr einen Effektiv⸗Bestand der Armee von 410,916 Mann 4,080 Pferde; dem Budget fuͤr 1834 zufolge, soll das auf 310,443 Mann und 56,765 Pferde reducirt werden, mit Einschluß der Ausgaben fuͤr Afrika ein Kredit von 00,000 Fr. verlangt werden soll. In den Kosten wird ine Verminderung von 78,947,288 Fr. und in der Staͤrke Heeres eine Reduction von 100,473 Mann und 37,315 den stattfinden. Da andererseits das Gesetz uͤber die Einberu⸗ der Klasse von 1832 nur 10,000 M. sogleich zur Verfuͤgung der erung stellt, so werden 70,000 Mann zu Hause bleiben; et man die bereits der Reserve einverleibten Mannschaften „ so erhaͤlt man, außer einer Armee von 310,443 Mann, Reserve von 210,785 Mann und ein auf den ersten Wink gfertiges Heer von 521,228 Soldaten. Zaͤhlt man vollends
shafte und die mobile National⸗Garde hinzu, welche uͤber
Milionen Mann stark ist, so wird man zugeben, daß kreich die Ereignisse mit ruhigem Blicke abwarten kann.“ Die gestrige Verurtheilung der Tribune dient den Opposi⸗ Journalen zum Ausgangspunkte neuer, heftiger Angriffe-ge⸗ die Regierung. Zunaͤchst aͤußert sich das kondemnirte Blatt in folgendem Tone daruͤber: „Bei dem Anblicke des Sy⸗ der Herausforderungen, Gewaltthaͤtigkeiten und Miß⸗ che, welches seit drei Jahren gegen die Patrioten befolgt wird, ins unsere Pflicht oft Worte gerechten Zornes geboten. Dies⸗ aber trifft uns der Schlag allein, und wir betrachten die⸗
Mißgriff der uns hassenden Regierung nur mit kalter!
schtung, durch welche der Strahl der Hoffnung auf bessere durchbricht. Wir fuͤhlen noch Kraft und Leben in uns; Naber die Verfolgungen uns an Ausdauer dennoch uͤber⸗ n, unser Eigenthum noch vor dem Siege vernichten, und is den Vorposten der periodischen Presse zu Grunde richten n, so wollen wir wenigstens bis zum letzten Augenblicke kaͤmpfen, unsere Leichen moͤgen zu Faschinen dienen, um den Graben auszu⸗ der das Volk von der Citadelle der Regierung trennt. Seit 3929 ist uns nur vom Kerker aus, und unter der Last erdruͤk⸗ die eldstrafen, gestattet, dem Publikum unsere Ansichten in We und Personen darzulegen. Der Regierung ste⸗ em Kampfe Pegen unsere vogi und gegen die Geschichte „Budget und kaͤufliche Schriftsteller zu Ge⸗ . dennoch ist ihre Sache so schlecht, daß sie es n ceze, zu vernichten, statt uns zu widerlegen.“ — Der Natio⸗
nal meint, die ganze periodische Presse werde in diesem Urtheil eine Verfolgung der Preßfreiheit, ohne Ruͤcksicht auf die politi⸗ sche Gesinnung des kondemnirten Blattes, erblicken; es gelte hier,
die Freiheit der Meinungen, nicht aber ein republikanisches Blatt
zu retten, und die Tribune werde von den 20,000 Fr. keinen Sou aus eigener Tasche zu bezahlen brauchen. Der National erklaͤrt, er werde eine Subscription gleichzeitig mit der Tvibune eroͤffnen und Beitraͤge von allen Personen, ohne Ruͤcksicht auf ihre politischen Ansichten, annehmen. — Nicht minder stark spre⸗ chen sich der Courrier français, das Journal du Com⸗ merce und der Temps daruͤber aus. Das letztere sagt: „Die Verurtheilung der Tribune ist eine Kriegs⸗Erklaͤrung gegen die Presse; man will uͤber die Blaͤtter keine Censur mehr aus⸗ uͤben, sondern sie vernichten. Man ist unermuͤdlich im Verfol⸗ gen; einige achtzig gegen die Tribune anhaͤngig gemachte Pro⸗ zesse, die fast alle von dem Fiskus verloren wurden, schrecken die Justiz⸗Behoͤrde nicht ab; wenn sie unter hundert Prozessen nur fuͤnf gewinnt, so ist sie damit vollkommen zufrieden.“ — Der Courrier français nennt die Haͤrte des Urtheils eine Ungeschicktheit, weil dadurch die oͤffentliche Theilnahme fuͤr den Kondemnirten erregt werde. Die Auotidienne endlich sagt: „Die Verurtheilung des Redacteurs der Tribune zu 20,000 Fr. Geldbuße und fuͤnfjaͤhrigem Gefaͤngniß uͤbersteigt alles bisher Erlebte; dies ist kein Urtheil mehr, sondern ein Krieg, und wenn man bedenkt, daß die Regierung, unter welcher dergleichen Straf⸗Erkenntnisse ergehen, nur durch die Presse zur Macht gelangt ist, und daß die Par— tei, welche von ihr jetzt so hart gestraft wird, die Revolu— tion durchgekaͤmpft hat, waͤhrend die Partei der richtigen Mitte die Fruͤchte derselben pfluͤckt, so muß man dieses Urtheil noch erstaunlicher finden. So ist aber die Stellung der richtigen Mitte; zu niedrig stehend, um zu strafen, raͤcht sie sich. Als Vertheidiger der materiellen Interessen erinnern wir vor⸗ nehmlich an einen Umstand. Ludwig XVIII. schrieb nach seiner Ruͤckkehr an die Spitze der Charte von 1814 die schoͤne Ver⸗ fuͤgung: „Die Confiscation ist abgeschafft.“ Wenn man aber jetzt die Presse mit so ungeheueren Geldstrafen belasten will, so waͤre es einfacher und offener gewesen, wenn man an die Spitze der Charte von 1830) die Anzeige gestellt haͤtte, daß die Confiscation wiederhergestellt sey.“
Das in Poitiers erscheinende republikanische Blatt „l Echo du Peuple“ ist wegen Aufnahme einer Rede, die der Redacteur desselben bei einem dem Oppositions⸗Deputirten Herrn Auguis gegebenen Gastmahl gehalten, zum neunten Male in Beschlag genommen worden.
In Draguignan hat sich ein Verein fuͤr die Unterstuͤtzung der republikanischen Presse gebildet.
Der Bruder des Abbé von Frayssinous erklaͤrt öͤffentlich, daß dieser die ihm angetragene Stelle eines Erziehers des Her⸗ zogs von Bordeaux angenommen habe, was von einigen hiesi⸗ gen Blaͤttern bezweifelt worden war.
Einem Schreiben aus Florenz zufolge, welches die Quo⸗ tidienne mittheilt, befanden sich bei der Ankunft der Her⸗ ogin von Berry in Florenz in ihrem Gefolge: der Graf von Laferronnays, der unter der Restauration eine Zeit lang Franzoͤ⸗ sischer Botschafter in St. Petersburg und spaͤter Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten war, und der Baron v. Montbel, bekanntlich einer der letzten Minister Karls X.
Der seit einiger Zeit in Frankreich befindliche Doktor Clot⸗ Bey, ein in den Diensten des Pascha'’s von Aegypten stehender Franzoͤsischer Arzt, ist von dem Pascha nach Alexandrien zuruͤck⸗ berufen worden, um den Sanitaͤts⸗Dienst bei der Marine zu ord⸗ nen. In dieser Stadt soll ein Sanitaͤts⸗Rath und eine Schule fuͤr Schiffs⸗Aerzte nach Franzoͤsischen Mustern errichtet werden. Die hier in Paris gebildeten jungen Aegyptier werden allmaͤhlig bei den dortigen oͤffentlichen Anstalten angestellt. Der Scheikh Re⸗ fah, Professor an der Schule von Abuzabel, ist an die Artillerie⸗Schule von Turah versetzt. Achmet⸗Yussuf, welcher Chemie studirt hat, ist bei der Muͤnze angestellt. Artyn⸗Efendi und Estefan⸗Efendi, welche die Administration in Frankreich studirt, haben Posten beim Kriegs⸗Ministerium erhalten. Zwei Werke uͤber Anatomie und Chirurgie sind in's Arabische uͤbersetzt worden und in Druck erschienen; zwei andere Werke waren unter der Presse.
Aus Toulon wird vom 18ten d. M. geschrieben: „Die zur Expedition nach Bugia bestimmte Flottille hat nunmehr de⸗ sinitiv den Befehl erhalten, uͤbermorgen die Truppen an Vord zu nehmen. Morgen wird die Einschiffung der Militair⸗Effek⸗ ten beginnen. Sechs Blockhaͤuser sind bereits auf zwei Last⸗ Korvetten gebracht, um an Ort und Stelle zur Deckung unserer Vorposten aufgestellt zu werden. Die Fregatte „Victoria“ und die Brigg „le Cygne“ werden an der Kuͤste auf halbe Kanonenschuß weite anlegen, wenn der Grund der Rhede es gestattet, und waͤhrend der ganzen Dauer der Landung ein starkes Feuer unterhalten, unter dessen Schutz die Truppen festen Fuß auf dem Terrain fassen sollen. Darauf werden die Transportschiffe sich der Kuͤste naͤhern und die Pferde fuͤr die Bespannung der Feld⸗Geschuͤtze ans Land setzen. Von der Artillerie gedeckt soll die Kolonne es versuchen, die Umgegend um Bugia vom Feinde zu saͤubern, wenn dieser sich zeigen sollte, und in Zwischenraͤumen Blockhaͤuser aufstellen, um die Zugaͤnge zur Stadt zu beschuͤtzen. den zum Theil in die von ihren Bewohnern verlassenen Haͤuser gelegt werden, zum Theil in der Umgegend ein Lager beziehen. Die Algierische Flottille soll von der Abfahrt des Touloner Geschwaders durch ein Dampfboot benachrichtigt wer⸗ den und beide werden sich dann auf der hohen See vereinigen, um die Landung gemeinschaftlich zu bewirken“
Aus Marseille meldet man unterm 17ten d. M.: „Die gestern aus Beyrut, Tripoli, Cypern und Malta hier eingelau⸗ fene Handelsbrigg „Triton“ bringt folgende Nachricht mit: „Am 24. Juli kam eine mit Brettern beladene Tuͤrkische Goe⸗ lette von Jaffa auf der Rhede von Larnaca (auf der Insel Cy— pern) an. Am Bord derselben befanden sich nur zwei Matro⸗ sen, welche erzaͤhlten, die Mannschaft des Schiffes habe bei des⸗ sen Abfahrt in 11 Matrosen, worunter 8 Griechen, und außer⸗
2ten Oktober
Die Truppen wer⸗ . hmer — bald mit neuen Instructionen nach London zuruͤckkehren.
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dem in 14 Passagieren, worunter 6 Kapuziner, bestanden Unterweges haͤtten die Griechen sich empoͤrt und den Capitair und die Passagiere ermordet: ihnen (den beiden Tuͤrkischen Matrosen) sey es gelungen, sich zu verbergen. Hierau haͤtten die Griechen, einige tausend Piaster und andere Effekten mit sich fortnehmend, sich in eine Schaluppe gerettet, nachdem sie ein Loch in das Schiff gestoßen, damit es zu Grunde gehe; den dem Gemetzel entgangenen beiden Tuͤrken sey es aber gelun⸗ gen, das Loch zu verstopfen und die Insel Cypern zu erreichen.“ Der Unternehmer der Privat⸗Telegraphen, Herr Ferrier, laͤßt gegenwaͤrtig seine bereits bis Rouen reichende Linie bis nach Havre fortsetzen; in anderthalb Monaten soll die ganze Linie fertig seyn. 1
Saaaitaenteen uüund Irland.
London, 25. Sept. In Abwesenheit des Fuͤrsten Talley⸗ rand wird der erste Secretair der Franzoͤsischen Gesandtschaft hierselbst die Functionen eines Geschaͤftstraͤgers versehen.
Der Examiner enthaͤlt folgende Bemerkungen uͤber die zur Rechtfertigung des Ministeriums erschienene Broschuͤre „Es sagte einst Jemand, daß fuͤr unsere moderne Welt eine po⸗ litische Flugschrift dasselbe sey, was eine Rede fuͤr die Demokra⸗ tieen des Alterthums war; und es ist viel Richtiges in diesem Vergleich. Demosthenes, als alle seine oͤffentlichen Handlungen zum Gegenstand einer Staats⸗Anklage gemacht wurden, die zwar nicht gegen ihn selbst, sondern gegen einen Freund gerichtet war, der den Vorschlag gemacht hatte, ihm Ehrenbezeigungen zu erwei⸗ sen, Demosthenes vertheidigte seine verletzte Ehre durch das erhabenste Musterwerk einer hinreißenden und wuͤrdevollen Be-:— redsamkeit, das die Menschheit aufzuweisen hat. Niemand hat, so viel uns zu Ohren gekommen, den Vorschlag zu thun sich ein-⸗ fallen lassen, daß dem setzigen Ministerium Ehrenbezeigungen de⸗ kretirt werden moͤchten; nichtsdestoweniger hat es sich gedrun— gen gefuͤhlt, auch seine kleine oratio de corona zu liefern, und sie liegt vor. Ein Unterschied jedoch zwischen Demosthenes und Lord Althorp, anderer nicht zu gedenken, ist der, daß Demosthe⸗ nes seine Rechtfertigung selbst abfaßte und vortrug; Lord Al- thorp aber, oder wer sonst als Repraͤsentant des Ministe⸗ riums gelten will, hat die seinige von einem dienstbaren Geist anfertigen und veroͤffentlichen lassen. Nun muͤssen wir aber gestehen, daß wir die alte Weise vorziehen. Wir hoͤren gern, was Einer zu seiner eigenen Rechtfertigung zu sagen weiß. Wir waͤren wohl begierig, zu erfahren, nicht was fuͤr Gruͤnde zu den Handlungen eines Mannes, nachdem dieselben geschehen sind, von einem anderen Manne, der keine Hand da bei im Spiel hatte, aufgefunden werden koͤnnen, sondern was⸗ fuͤr Gruͤnde es waren, die das Handeln jenes Mannes selbst be⸗ stimmten. Jedweder Beamter findet wohl noch irgend Jemand, der ihm den Gefallen thut, seine Thaten aufzuzaͤhlen und Hurrah zu schreien, aber ein ganz anderes Ding ist es, wenn der Ministe
selbst aufgefordert wird, sich uͤber die seinen Maßnahmen zu
Grunde liegenden Prinzipien zu erklaͤren. Ein compte rendu- von dem Whig⸗Ministerium selbst, uͤber seine Grundsaͤtze, waͤre schon der Muͤhe werth. Es wuͤrde dem Lord Althorp unend⸗ lichen Vortheil bringen, wenn er ein solches Dokument abzu⸗ fassen versuchte. Moͤchte es nur unseren Ministern erst einmal einkommen, sich mit einem Grundsatz zu befassen, sich offen und aufrichtig einem Grundsatz hinzugeben, sich auf gut Gluͤck mit einem Grundsatz zu vermaͤhlen!“ Der hiesige Bildhauer Lough, dessen kuͤrzlich ausgestellt ge⸗ wesene Gruppe: „Duncan’'s wilde Pferde“, allgemeine Aner kennung gefunden, hat vom Grafen von Surrvilliers (Joseph Buonaparte) eine reiche, fruͤher im Besitze Napoleons gewesene goldene Vase zum Geschenk erhalten. Eine Zeitung aus Sidney enthaͤlt nachstehenden Bericht uͤber eine vom Capitain Harwood, vom Wallfischjaͤger „Hashney“, neu entdeckte Insel⸗Gruppe: „Von Japan kommend, stieß der Capitain auf eine Insel⸗Gruppe, welche auf keiner Landkarte angegeben ist, und die sich 50 450 N. B. und 152 35 O. L., ungefaͤhr 50 (Engl.) Meilen nordwestlich von den Young Williams⸗Inseln befindet. Die Wipfel der Baͤume au jener Insel⸗Gruppe waren in einer ansehnlichen Entfernung auf dem Meere sichtbar. Von der Mannschaft des „Hashney“ be⸗ gaben sich einige Leute, um Erfrischungen einzunehmen, nach den Inseln, wo sie von den Eingebornen sehr wohlwollend be handelt wurden. Die Inseln sind uͤbrigens sehr volkreich, be⸗
sitzen viele Kokosnußbaͤume, Vegetabilien und andere Erfrischun⸗
gen, die den von Japan kommenden Schiffen, besonders wenn etwa der Skorbut auf denselben ausgebrochen ist, sehr dienlich seyn koͤnnen. Auf der oͤstlichen Seite der Doung Wi Inseln befindet sich auch ein vortrefflicher Hafen.”) NiIEeigen “ Aus dem Haag, 26. Sept. J. K. H. die Prinzessin Albrecht von Preußen hat der Stadt Amsterdam als ein Ze chen ihrer Erkenntlichkeit fuͤr die Ihrer Koͤnigl. Hoheit von der⸗ selben gegebenen Beweise der Liebe und Anhaͤnglichkeit ihr lebens⸗ großes Bildniß geschenkt. Das Bild haͤngt neben dem des
Koͤnigs in dem Sitzungs⸗Saale des Magistrats.
Dem Vernehmen nach, wuͤrde der Baron Verstolk van Soelen
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Bruͤssel, 26. September. Auf der Ebene von Mont Plaisir fand gestern ein Pferde⸗Rennen statt, dem eine große Anzahl von Menschen beiwohnte. Um 1 Uhr trafen der Koͤnig und die Koͤnigin ein, die in dem fuͤr sie in Bereitschaft gesetzten Zelte Platz nahmen. Das Pferd eines Herrn Kasimir Perier hat den Preis von 2000 Franken gewonnen. Um 4 Uhr war das Rennen zu Ende. Abends war freies Theater, wo die Stumme von Portici aufgefuͤhrt wurde. Ihre Majestaͤten wohn⸗ ten einem Balle bei, der in dem großen Konzert⸗Saale statrsand.
Die Repraͤsentanten⸗Kammer beschaͤftigte sich in ihrer gestri⸗ gen Sitzung mit der ferneren Berathung des Budgets, ohne
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