1833 / 278 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

von Napiers Schiffen getoͤotet. und Verwundeten auf Dom Miguels Seite wußte man nichts

werden koͤnnen. tigen Boͤrse uͤber die Begebenheiten in Portugal in Umlauf

die Stadt gemacht worden sey.

nes Tages durch das ganze Gebaͤude.

WX“ 8 . Wrivat⸗Briefe aus Lissabon vom 18. September einge⸗ gangen, die ein Kauffahrteischiff von dort mitgebracht hat. Es war bis dahin Alles ruhig geblieben, indem die Migueli⸗ stische Armee keinen neuen Angriff, keine weitere Demonstration gemacht hatte. Auch wird fuͤr gewiß gemeldet, daß das Dampf⸗ boot „Lord of the Isles“ von zweien der Schiffe Donna Ma⸗ rigs genommen worden ist. Das Dampfboot hatte 27 Franzoͤ⸗ sische Ofsiziere am Bord, die sich zum Marschall Bourmont be⸗ geben wollten; auch war es schwer mit Munition und Kriegs⸗ Vorraͤthen beladen. Man versichert ferner, daß ein kleiner, mit Kugeln beladener Schooner gleiches Schicksal gehabt hat.“ Weiterhin heißt es in demselben Blatte: „Bis jetzt ist weiter keine Nachricht uͤber Portugal bekannt geworden; aber einem Schreiben zufolge, das ein sehr achtbares Handelshaus der City von dort empfangen hat, soll zwar das Dampfboot „Lord of the Isles“ am 16. September in den Tajo aufgebracht, jedoch bis zum Abgange der letz⸗ ten Nachrichten noch nicht foͤrmlich kondemnirt worden seyn.“ In einer zweiten Ausgabe seiner gestrigen Nummer von 5 Uhr Abends fuͤgte der Courier dem Obigen noch Folgendes hinzu: „Wir lassen mit der Presse anhalten, um die Ankunft des Handels⸗Fahrzeuges „Lord Nelson“ von Lissabon zu mel⸗ den; cs war am 18. September von dort abgesegelt und bringt die Nachricht mit, daß Bourmont am lâten einen zweiten An⸗ griff gegen Lissabon unternommen habe, aber wieder mit betraͤcht⸗ lichem Verlust zuruͤckgeschlagen worden sey. Auch erfahren wir durch den „Lord Nelson“, daß der „Lord of the Isles“, nach⸗ dem er die Offiziere und Kriegs⸗Vorraͤthe fuͤr Dom Miguels Armee in dem kleinen Hafen St. Martinho gelandet, von der Seemacht der Koͤnigin von Portugal in jenem Hafen genommen worden und zu Lissabon angekommen war. Das Packetboot „Royalist“ verließ Lissabon zu gleicher Zeit mit dem Lord Nel⸗ son, ist aber, da es bei Porto anlegen wollte, noch nicht hier angelangt.“ Heute aber erwaͤhnt der Courier nichts weiter hier⸗ über. Die gestrige Times enthielt dieselben Nachrichten, wie der Courier, aus Lissabon vom 18. v. M. und fuͤgte hinzu: „Der Verkust der Miguelisten am 14ten soll sich auf 2000 Mann be⸗ laufen haben, aber die ganze Nachricht von dem wiederholten Angriff hat nicht viel Glauben gefunden und bedarf jedenfalls der Bestaͤtigung. Der Capitain des „Lord of the Isles, soll sich bei Lord William Russell uͤber die Gefangennehmung des Schiffs beschwert haben, weil dasselbe Englisches Eigenthum sey; Letzte⸗ rer, heißt es, habe ihm aber kein Gehoͤr gegeben. Das Schiff ist eine werthvolle Acquisttion fuͤr den Dienst der Koͤnigin, scheint aber keine Kriegs⸗Vorraͤthe oder andere Gegenstaͤnde von Werth an Bord gehabt zu haben. Weiter sind keine Briefe mit dem „Lord Nelson“ eingegangen, was indeß nicht auffallend ist, da uͤber⸗ haupt jetzt wenig Personen mit HandelsFahrzeugen schreiben, seitdem zu Lissabon Packetboöͤte stationirt sind.“ In dem Boͤr⸗ sen Bericht der Times von heute halb SUhr Abends findet man noch folgende Details uͤber das angebliche Gefecht vom 14 Sept.: „Das Kauffahrteischiff „Lord Nelson“ von Lissabon ist in die Themse eingelaufen, und die muͤndlichen Aussagen des Capitains sind von der Art, daß sie an der gestern erwaͤhnten Nachricht von einem zweiten Tressen vor Lissabon, das am 1 ten stattge⸗ funden haben soll, kaum einen Zweifel uͤbrig lassen. Er ver⸗ sichert, daß der Angriff um 5 Uhr Morgens begonnen, bis 9 Uhr gedauert und mit einer vollkommenen Niederlage der Mi⸗ guelisten geendigt habe, nachdem von beiden Seiten mit großer Tapferkeit gefochten worden. Daß dieser Kampf so ploͤtz⸗ lich aufhoͤrte, war, jener Aussage zufolge, dem Umstande zuzu⸗ schreiben, daß eine Abtheilung der Miguelistischen Truppen bei dem Marsch uͤber eine offene Ebene am Ufer des Tajo in den Bereich der Kanonen eines der vor Anker liegenden Schiffe

von Admiral Napiers Geschwader gerieth, welches 100 Kartaͤtschen⸗

schüͤsfe auf sie abfeuerte und ein surchtbares Blutbad unter ihnen

anrichtete. Da die Truppen der Koͤnigin in der Hitze des An⸗ griffs gerade um dieselbe Zeit dicht an den Feind herangekom⸗ men waren, und der Entfernung wegen nicht unterschieden wer⸗

den konnten, so wurden auch mehrere von ihnen durch das Feuer Ueber die Zahl der Getoͤdeten

Genaues, denn sie wurden von den Truppen ihrer eigenen Par⸗ tei vom Schlachtfelde fortgeschafft, indem man es nicht fuͤr rath⸗ sam hielt, Letztere bis in ihre Positionen zu verfolgen. Lissabon soll sich jetzt in vollkommenem Vertheidigungs⸗Zustande befinden und jeder Macht, welche die Miguelisten dagegen aufzubringen vermoͤchten, trotzen koͤnnen. Eines der Miguelistischen Regi⸗ menter, das von Lamego, etwa 600 Mann stark, soll sich gewei⸗ gert haben, an dem Angriff vom 14. Theil zu nehmen, und es heißt, man habe ihm darauf angedeutet, daß es nach Hause gehen koͤnne, was auch die Soldaten sogleich gethan haͤtten; als sie sich aber auf den Marsch gesetzt, sey der Befehl wider⸗ rufen und ein Detaschement abgesandt worden, um sie zuruͤck—

uholen, welches nicht ohne große Widersetzlichkeit von Seiten jener und nicht ohne Verlust mehrerer Mann habe bewerkstelligt werd⸗ Dies sind die Nachrichten, welche an der heu⸗

sind, und ihre Richtigkeit scheint zwar nicht unmoͤglich, aber da

sie nur auf den Aussagen eines einzigen, obwohl glaubwuͤrdi⸗

gen Mannes beruhen, so koͤnnen sie noch ohne fernere Bestaͤti⸗ gung nicht unbedingt fuͤr wahr angenommen werden. Die Por⸗ ugiesischen Scrips sind uͤbrigens um ein Geringes in die Hoͤhe gegangen.“ Dagegen liest man im Albion Folgendes: „Wir meldeten neulich, daß Nachrichten aus Lissabon bis zum 18. Sept. eingegangen seyn, und daß bis dahin kein neuer Angriff gegen Stai Es ist daher fast uͤberftuͤssig, hinzuzufuͤgen, daß ein jetzt umlaufendes Geruͤcht von einem am 14ten stattgefundenen Angriff keinen Glauben verdient.“

In den Tageblaͤttern von Buenos⸗Ayres wird Folgen⸗

des mitgetheilt: Am 5. Juli ward Ferdinand Benancio, ein In⸗ dianischer Kazike, der an einem heftigen Fieber litt, als Patient in das Spital von Buenos⸗Ayres gebracht. In seinem Gefolge war ein junger Indianer, Namens Francisco Yunquel, der waͤh⸗ rend des Aufenthalts seines Gebieters in besagtem Spital zu seiner Aufwartung blieb. Yunquel war ein noch unverdorbenes Naturkind aus den Anden, und aus Neugierde schweifte er ei—⸗ T Zu einer ungluͤcklichen Stunde kam er an die Thuͤr des Zergliederungs⸗Zimmers, gerade in dem Augenblick, wo ein Lehrer eine Leiche vor sich liegen

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hatte und mit dem Messer in der Hand den Gegenstand seiner

Vorlesung seinen Zuhoͤrern erklaͤrte. Der arme Yunquel glaubte,

der Operateur und seine Gesellschaft seyen mit einem Morde de

beschaͤftigt. Seine Wuth kannte keine Graͤnzen; er zteht sein

1 Messer und stuͤrzt wie ein Rasender uͤber Alle her, welche die Ge- Sein erstes Schlachtopfer war ein erfahrener

Leiche umringen. erste rfahrer Arzt, den er mit einem Stoß todt zur Erde niederwarf. Hier⸗ auf toͤdtete er einen ungluͤcklichen Kranken, der zufaͤllig der Zer⸗ gliederung beiwohnte, und dann einen Soldaten, der an der

1 „Thuͤr die Wache hatte. Noch nicht befriedigt, wuͤrde er

Zümmer,

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in seiner Wuth noch mehr Schlachtopfer gemacht haben, wenn nicht sein Gebieter, von dem ungluͤcklichen Zufall unterrichtet, ihn hierin gehindert und durch Androhung, ihn auf der Stelle zu erschießen, ihm nicht den Vorgang der Sache einigermaßen begreiflich gemacht haͤtte. Dieses Ereigniß hat zu Buenos⸗Ayres große Sensation gemacht.

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Wsbderla nR6u

Aus dem Haag, 1. Okt. Dem Vernehmen nach, wird in Kurzem eine aus Freiwilligen der Armee bestehende Expedition nach Java gesandt werden.

Die Amsterdamer Zeitung nimmt die Mildthaͤtigkeit der evangelischen Glaubensgenossen fuͤr den Wiederaufbau der evangelischen Kirche und Pfarrwohnung in Paramaribo in An⸗ spruch, die im vorigen Jahre durch eine Feuersbrunst ein⸗ geaͤschert wurden.

Von der Schelde vernimmt man, daß die aus 5 Kanonier⸗ boͤten bestehende Belgische Flotte jetzt dicht bei der Kreuzschanze liegt und daß die Desertion unter der Mannschaft dieser jungen Seemacht taͤglich zunimmt.

Bruͤssel, 1. Okt. Der Senat hat in seiner gestrigen Sitzung den Gesetz⸗Entwurf genehmigt, wonach diejenigen Ein⸗ wohner von Antwerpen, welche duͤrch die vorjaͤhrige Belagerung der Citadelle in ihrem Eigenthume beeintraͤchtigt worden sind, entschaͤdigt werden sollen. 1

General Goblet wird binnen Kurzem von seiner außer⸗ ordentlichen Mission nach London hier zuruͤck erwartet. Da Herr Dumortier die Absicht angezeigt hat, seine Frage uͤber das Resultat der letzten Berathungen der Konferenz zu erneuern, so wird die Anwesenheit des Generals Goblet zu Bruͤssel ohne Zweifel dem Ministerium gestatten, vollständige Erklaͤrungen zu geben.

Der Senat hat am 99. September den Gesetz⸗Entwurf uͤber die Auslieferungen, so wie den Entwurf, welcher dem Kriegs⸗Minister einen Kredit von 12,733,500 Fr. bewilligt, ein⸗ stimmig angenommen. Der Minister erklaͤrte auf eine Frage des Herrn d Haussay, daß der den Milizen bis zum 1. Oktober bewilligte Urlaub auf seinen Befehl bis zum 31. Dezember ver⸗ laͤngert worden sey. Es ist anzunehmen, sagte er, daß zu je— ner Zeit die provisorischen Abschiede in definitive verwandelt werden koͤnnen.

Die Central⸗Section fuͤr den Gesetz⸗Entwurf uͤber die Pro⸗ vinzial⸗Organisation hat in ihrer vorgestrigen Versammlung den Artikel, welcher dem Koͤnige das Recht der Aufloͤsung der Pro⸗ vinzial⸗Staͤnde verleiht, nach einer langen Eroͤrterung verworfen. Ein Theil der Mitglieder war sogar gegen den Grundsatz der Aufloͤsung; die uͤbrigen Mitglieder aber wuͤrden fuͤr die Aufts⸗ sung gestimmt haben, wenn die Attributionen der Provinzial⸗ Staͤnde ausgedehnter gewesen waͤren; allein in den engen Schran⸗ ken, welche man denselben gesetzt hat, glaubten sie, gegen die Aufloͤsung stimmen zu muͤssen.

Der Messager de Gand scheint anzukuͤndigen, daß die⸗ jenigen Personen, welche kuͤrzlich durch den Independant und die Union bezeichnet wurden, als haͤtten sie sich nach Lon⸗ don begeben, um dort in einem durch die Orangisten⸗Pertei vor⸗ geschriebenen Sinne zu unterhandeln, Klage gegen diese beiden Blaͤtter einlegen wollen. Nach dem Messager sind jene Perso— nen nur wegen Privat⸗Angelegenheiten nach London gereist.

Aus Hasselt schreibt man: „Am 22. Sept. haben tumult⸗ volle Zusammenrottungen ernstliche Unordnungen in der Gemeinde Lanaaken bei Mastricht veranlaßt. Die Ernennung des Vikars dieses Dorfes zum Vikar einer anderen Gemeinde ward durch die Einwoh⸗ ner uͤbel aufgenommen, welche die Ursache dieser Versetzung ei⸗ nem zwischen dem Vikar und dem Pfarrer obwaltenden Miß⸗

verstaͤndnisse zuschrieben, weshalb sie diesem Letztern ihre Unzu⸗

friedenheit bezeigen woliten. Das Presbyterial⸗Haus ward ange⸗ griffen und die Thuͤr durch mehrere Kugeln durchloͤchert; der Pfarrer mußte die Flucht ergreifen. Das Haus des Vikars ward durch die Einwohner streng beaufsichtiget, die noch in einer feindseligen Haltung blieben, ungeachtet der Anwesenheit der ge⸗ richtlichen Behoͤrden, die sich an Ort und Stelle begaben, um die Thatsachen zu koͤnstatiren und dieser Art von Insurrection ein Ende zu machen. Die Garnison von Mastricht ward in Bewegung gesetzt und ruͤckte zum Theil aus, um die Ursache der gefallenen Schuͤsse in Erfahrung zu bringen. Die Notabeln des Orts haben beim Bischof die Zuruͤcknahme des wider den Vikar von Lanaaken erlassenen Beschlusses nachgesucht; es scheint jedoch nicht, daß diese Vorstellungen werden angenommen werden.“

Schweden und Norwegen.

Christiania, 26. September. Die Zahl der an der Cho⸗ lera Erkrankten in Drammen belief sich vom 20sten bis zum 2isten d. M. um 7 Uhr Abends auf. 18, wovon acht gestorben sind. Auf dem Schiffe, wo sie zuerst unter den Matrosen aus⸗ brach, hatten diese eine Menge verdorbener Apfelsinen zu sich genommen. Das Koͤnigl. Marine⸗Departement machte am 23ͤten d. M. bekannt: 1) Daß nun vorerst die Quarantaine in Drammen selbst aufhoͤren solle, Schiffe von Drammen kommend in allen Norwegischen Staͤdten und Haͤfen, mit Ausnahme von Moß und Horten und den nordwaͤrts von selbigen in den Chri⸗ stiania« und Drammen⸗Fjorden belegenen Staͤdten und Haͤfen, einstweilen als von einem, durch die Cholera angesteckten Orte kommend, behandelt werden. E“

Daänemark. 1““

Kopenhagen, 30. Sept. Die Korvette „Galathea“ hat

von den Arbeiten Thorwaldsen's mehr mitgebracht, als man er⸗ warten durfte. Außer den Marmor⸗Statuen (den Christus fuͤr die Frauenkirche, einen Tauf⸗Engel, Mars und Amor, Merkur, einen knieenden und einen aufrecht stehenden Ganymed) befin⸗ den sich darunter viele Bas⸗Reliefs in Marmor, mehrere Mar⸗ mor,Buͤsten und von Stuͤcken, die nicht in Marmor ausgefuͤhrt sind, eine große Anzahl. In der Versammlung der Kunst⸗ Akademie sind folgende Medaillen fuͤr eingelaufene Preis⸗Aufga⸗ ben vertheilt worden: 1) in der Malerkunst, die kleine Gold⸗ medaille an Herrn Eddelien; ²) in der Architektur, die große Goldmedaille an Herrn Bindesbuͤll und die kleine an Herrn

GFeeenu ssand. 1 Muͤnchen, 30. September. Wie wir bereits erwaͤhnt, haben Se. Maj. der Koͤnig unterm 25. Septbr. die feierliche Enthuͤllung des zum Andenken an die im Feldzuge 1812 in Rußland gebliebenen Bayern errichteten Obelisken am 18. kuͤnf⸗ tigen Monats Oktober festzusetzen, das nachfolgende Programm zu der dabei stattfindenden großen Parade zu genehmigen ge⸗ ruht, und dieses den Divisions⸗ und Corps⸗Kommando's der Armee durch das Koͤnigl. Kriegs⸗Ministerium mit dem Anhange

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bekannt machen lassen, daß jedem Militaͤr der auswaͤrtige nison, welcher Theil an dem Russischen Kriege im Jahr. genommen hat, gestattet sei, mit dem Fortbezuge der ganzen; oder Sold, zu dieser Feierlichkeit hieher zu kommen.

gramm zur großen Parade bei der Enthuͤllungs⸗Feier des zum ken an die im Feldzuge 1812 in Rufland gebliebenen Boyn richteten Obelisken, am 18. Oktober 1833. Saͤmmtliche und in Nymphenburg garnisonirenden Truppen ruͤcken u- Oktober, eine Stunde vor der feierlichen Enthuͤllung des

lisken, in groͤßter Parade und in der groͤßtmoͤglichsten Sti

die Kavallerie zu Pferde, die Artillerie, in so weit ste nit

Bedienung der Geschuͤtze verwendet wird, mit Feuergemn,

und die Artillerie⸗Fuhrwesens⸗Mannschaft eben so mit gemn Saͤbeln unter Kommando des General⸗Lieutenants und mandanten der 1sten Armee⸗Division Grafen von Papge aus, und nehmen die in der Disposition vorgezeichnete 9 auf dem Karolinen⸗Platze ein. Unmittelbar vor der fen Enthuͤllung des Obelisken formiren die ausgeruͤckten d nach Kommando des genannten General⸗Lieutenants ein” Obelisken einschließendes Viereck, innerhalb welchem gen Generaͤle, Stabs⸗ und Oberofftziere, Untero fftzie Mannschaft, welche dem Russischen Feldzuge beigewohnt (dieselben moͤgen der hiesigen oder einer andern G⸗ nison ren), einen Kreis zunaͤchst am Piedestal des Obelisken

Bei der Ankunft Se. Maj. des Koͤnigs Allerhoͤchstwe Pferde gegenwaͤrtig zu seyn gedenken, und Ihrer Majest Koͤnigin, erfolgen die vorgeschriebenen Ehrenbezeugungen. rend des Aktes der Enthuͤllung wird das Gewehr pras Marsch geschlagen und geblasen, und mit den auf dem fange aufzustellenden zwoͤlf zwoͤlspfuͤnd. Kanonen dreimal a Nach dieser feierlichen Handlung wird der Koͤnigl. schall Fuͤrst von Wrede einige auf die Feier des Tan zuͤgliche Worte an die Versammlung richten, worauf die P des Kommandanten zum Deftliren der ausgeruͤckten Ty vor Sr. Koͤnigl. Majestaͤt erfolgen“

Gestern traf Se. Durchlaucht der Herzog von Leuchte hier ein. 1 Die Herbst-Exercitien der hiesigen drei Linien⸗Infen Regimenter finden diese und die naͤchste Woche statt; Vollendung derselben werden auf dem Marsfelde große I. ausgefuͤhrt werden. Unsere Artillerie zeichnet sich bei ihr jaͤhrigen Probeschießen ganz besonders aus.

Durch die Vorsorge Sr. Majestaͤt des Koͤnigs sol fuͤr die evangelischen Soldaten unserer Garnison ein Gottesdienst in der neuen protestantischen Kirche gehalte den. Die Soldaten evangelischer Religion, die sich bei de Kuͤrassier⸗Regiment zu Landshut und Freysing befanden, bekanntlich schon fruͤher zur Ausübung ihres Kultus auf des Koͤnigs nach Muͤnchen versetzt.

Dem Vernehmen nach, ist erst kurz vor dem Abmaf Griechischen Detaschements von Sr. Majestaͤt dem Koͤ die Allerhoͤchste Genehmigung zur Verheirathung Gritk Militairs eingetroffen, und es wurden demnach vor der marsch derselben mehrere Trauungen vollzogen.

Unter den Aufgaben, welche sich der aus Griechente ruͤckgekehete, beruͤhmte Schlachten⸗Maler Peter Heß zur i Ausfuͤhrung vorgesetzt hat, nennt man: die Landung des Otto und der Bayerischen Truppen in Griechenland, dem zug in Nauplia, die Huldigung und andere interessan mente. Auch der Maler Rottmanner soll demnächst aus chenland hier eintreffen, um die, im Auftrag unsers Känrog aufgenommenen Landschaften in den Arkaden der Eentrat maͤlde⸗Gallerie al fresco auszufuͤhren.

Stuttgart, 30. Sept. Das Geburtsfest Sr. Ma

des Koͤnigs wurde dieses Jahr mit besonderer Feierlichkeit

Innigkeit unter den verschiedenen Staͤnden und von dan haͤngern der verschiedensten Parteien, die sich in der Lieze Verehrung zu dem Staats⸗Oberhaupte vereinigen, gefeien fanden froͤhliche Bankette des Offizier-Corps der Gem des Stadt⸗Raths und Buͤrger⸗Ausschusses, der Gerichtz sitzer und der Mitglieder der Staͤnde⸗Versammlung satt herzliche Toaste auf das Wohl des geliebten Koͤntgs, des, ders der Verfassung, ausgebracht wurden. Stande⸗Versammlung hatten die Ehre, am 28sten zu demt feste in Kannstadt in die Koͤnigl. Loge eingeladen zu u. Eine unzaͤhlige Menschen⸗Menge hatte sich zur Feier diests wirthschaftlichen Festes eingefunden. Als Se. Maj. Nachmit einfacher Civil⸗Kleidung mitten unter dem Volke erschmn regte dieses den herzlichsten Freudenzuruf. Abends wurz Koͤnigs Majestaͤt in dem festlich erleuchteten Schauspit mit rauschendem Vivat empfangen.

Stuttgart, 2. Oktober. Die Kammer der ordneten beendete in ihrer gestrigen Sitzung die Beratz üͤber das Militair⸗Budget. Nach einer vom Berichterstan gebenen Uebersicht betragen die an diesem Etat gemachten! im Durchschnitt auf ein Jahr die Summe von 50,266 Fl. Die Tagesordnung fuͤhrte hierauf auf Berathung einiger rer Berichte der Finanz⸗Kommission und zwar zunaͤchst i Ansinnen eines Beitrags aus der Staats⸗Kasse zu den leitungen innerhalb der Stadt Stuttgart, so wie zur P rung eines Wasserbehaͤlters zwischen dem Baͤren⸗ und ¹m See, im Betrag von 56,000 Fl. Nach langer Debatte bh die Kammer, diese Summe zu dem gedachten Zweck zu bem⸗

Karlsruhe, 1. Oktober. In der Sitzung der zn Kammer vom 28sten v. M. berichtete zzerst der Abga Fecht uͤber das Volks,Schulwesen; sodann der Abgeordnete zenmann uͤber den Gesetz⸗Entwurf wegen Herabs⸗ Hunde⸗Taxe. Letzterer wurde nach kurzer Eroͤrterung Fassung der Regierung einstimmig angenommen. Der uh nete Duttlinger erstattete hierauf einen muͤndlichen 5— uͤber den bei der ersten Kammer bereits erledigten Gesct wurf, die Auslegung einiger Paragraphen der Wahl⸗Om betreffend. Schließlich beschaͤftigte sich die Kammer mit das trage des Abgeordneten Magg auf Errichtung eines t katholischen Schullehrer⸗Seminars im See⸗Kreise, und M. nach laͤngerer Debatte, diesem Antrage beizutreten.

Von der Sitzung vom 27sten d. M. ist noch zu beut daß der Abgeordnete von Itzstein an diesem Tage zum Male wieder in der Kammer erschien und den Kemmss Bericht uͤber einen Theil des Staats⸗Budgets erstattete, Verlesung dieses Berichtes erschoͤpfte ihn aber so sehr, dh den Sitzungssaal bald wieder verlassen mußte. Hierauf’gg der Abgeordnete v. Rotteck die Rednerbuͤhne, Und cßt im Namen der Majoritaͤt der Petitions⸗Kommission I. uͤber mehrere Petitionen von Israeliten, worin sie um Em pation und voͤllige Gleichstellung mit den uͤbrigen Staatsbit nachsuchten. Der Antrag der Majoritaͤt der Kommissiol! dahin, zur Tagesordnung uͤberzugehen, indem sich die Ku bereits im Jahre 1831 über diese Frage ausgesprochen habe, m

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icht gekommen sey, das Gesuch der Juden zu unterstuͤz⸗ 8 Abg. v. Rotteh erstattete Gerbeleinen Berich uͤber lbe Frage, im Namen der Minoritaͤt der Kommission. Dessen ug ging dahin, die Petitionen dem hohen Staats⸗⸗ Kiniste⸗ mit der Empfehlung vorzulegen, bis zum naͤchsten Landtage Geset vorzubereiten, durch welches der Zustand der Iraeli⸗ underweit und so geregelt werde, daß dieselben, hinsichtlich politischen Rechte, den christlichen Bewohnern des Groß⸗

athums gleichgestellt wuͤrden. Die Gallerieen waren schon

Anfang der Sitzung gedraͤngt voll, allein waͤhrend der Er⸗

ing dieser Berichte, und insbesondere waͤhrend der darauf

vten Diskussion, fuͤllten sich dieselben so sehr, daß Viele gar Zutritt mehr finden konnten. Nachdem die Verichte verlesen ‚erhoben sich sogleich die Abgeordneten Merk, Bek und Andere, ich der Sache der Juden anzunehmen. Der Erstere stellte Anderem, indem er sich auf die Gesetzgebung von Kur⸗ n, Sachsen und Frankreich berief, den Grundsatz auf, daß die Emancipation der Juden vorausgehen lassen, und die⸗ sogleich in den Besitz aller buͤrgerlichen und politischen te setzen muͤsse, wenn man eine wirkliche Selbstverbesserung ihnen erwarten wolle. Die Emancipation erst von ihrem rwerden abhaͤngig zu machen, halte er fuͤr eine zu nichts de Maßregel. Der Abgeordnete Beck erklaͤrte, daß er die i in unserem Großherzogthume schon jetzt fuͤr so reif hielte, hnen unbedenklich alle politischen Rechte eingeraͤumt werden en. Der Abgeordunete Sander stimmte fuͤr den Antrag Majoritszt der Kommission, und suchte zu beweisen, wie ge⸗ ich es siy, zur Emancipation der Juden, die einer viel spaͤ⸗ Zeit vorbehalten bleiben muͤsse, schon jetzt zu schreiten. Auch Abgeordnete Duttlinger trug auf die Emancipation der en an, glaubte jedoch, daß eine Vorsichts⸗Maßregel dabei pendig sey, damit nicht alle Juden aus andern Laͤndern her⸗ omen und in Baden ihr gelobtes Land suchen. Vor und diesem sprachen noch viele Redner dafuͤr und dagegen; ei⸗ ichten eine beschraͤnkte, andere eine allinaͤlige Emancipa⸗ Fnach dem Bildungsgrade der Juden, in Antrag, so daß iegerlich unerzogene noch davon ausgeschlossen wuͤrde. Die ner beschloß am Ende mit einer bedeutenden Majoritaͤt zur vordnung uͤberzugehen, und den eingekommenen Petitionen Folge zu geben, jedoch den Wunsch ins Protokoll nieder⸗ n, daß sowohl die Juden, als auch die Regierung sich alle geben moͤgen, daß die Hindernisse, die der Emancipation kege stehen, allmaͤlig beseitigt werden. Nach 3 Uhr wurde tzung geschlossen.

Fiesbaden, 30. September. Am 1g9ten d. verließen die glich Nassauischen Truppen ihre Garnisonen, und bezogen sten unter den Befehlen des Herrn General von Kruse ebungs⸗Lager in der Gegend von Hadamar. Die Staͤrke ruppen betrug 6 Bataillone Infanterie, 2 Batterien Artil⸗ und eine Compagnie Pioniere. Durch die Fuͤrsorge des

s⸗Kommissariats war an Ort und Stelle alles Material Bau eines Lagers vorhanden, und schnell wurde dasselbe

allen Regeln konstruirt. Sonntag den 22sten wurden die ben in einem Vie reck auf offenem Felde zu einer großen en⸗Parade aufgestellt, wo vor einem kriegerisch ge⸗

ten Altare zuerst katholischer, dann evangelischer 8⸗ Man⸗

stattkand; bei letzterem hielt Herr Pfarrer eine sehr gehaltvolle Rede, die im vollkommensten eoes Wortes ganz dem Zweck entsprach, den diese Parade iite. Se. Durchlaucht der Erbprinz und Prinz Moritz in allen Uebungen bei, und oͤfters zog Ersterer den De⸗

lrat in seine Compagnie beim 2ten Regiment ein, wo er

Leutenant steht, und kommandirte waͤhrend der Kriegs⸗ hgen sein Peloton. Nach jedesmaligem Einruͤcken versam⸗ msich saͤmmtliche Offiziere, die beiden Prinzen an der e, zu einem gemeinschaftlichen Mahl in einer eigens erbauten und ausgeschmuͤckten Baracke. Am 26sten und hwaren große Feld⸗Manoͤver im Feuer, nach deren Been⸗ g Se. Durchlaucht der Erbprinz saͤmmtliches Offizier⸗ zu einem Mirtagsmahl einlud. Die Mannschaft erhielt Kopf eine Flasche Wein und kalte Kuͤche. zer der Geschuͤtze und einem dreifachen Lebehoch wurde hesundheit der Regenten⸗Familie ausgebracht, welche durch gonze Lager mit einem unbeschreiblichen Enthusiasmus rholt wurde. Tausende gas Lager, und bunt trieb sich die Menge der Soldaten, er und Frauen in demselben umher. Waͤhrend der gan⸗ zeit der Uebungen war auch nicht Ein Chef genoͤthigt, Mann mit irgend einer Strafe zu belegen, ein Beweis, e Disziplin unter den Truppen herrscht, ein Beweis , von welchem Geiste sie beseelt sind. Bedauern, daß Se. D. der Herzog durch eine Reise dert wurde, das Lager mit seiner Gegenwart zu beeh⸗ Erfreulich ist es, daß auch nicht ein einziger Unfall statt⸗ den, den man zu betrauern haͤtte;

zund der geregelten Vertheilung derselben zuzuschreiben ist. etzten Tage brachten säaͤmmtliche Corps ihrem Kommandan⸗

dem General v. Kruse, des Abends eine Musik, bei wel⸗ belegenheit derselbe in den verbindlichsten Ausdruͤcken seinen

aussprach. dem Lager nach ihren Garnisonen.

Oesterreich. Wien, 1. Oktober. Die Bruͤnner Zeitung vom 2. ember berichtet uͤber den Aufenthalt Ihrer Majestaͤten in un: „Am 25sten Vormittags geruhten Se. Majestaͤt der t, mehreren Behoͤrden Audienz zu ertheilen. Mit gleichem gen Wohlwollen empfing der Monarch außerdem noch De⸗ ionen der Olmuͤtzer Universitaͤt und des dortigen Magistrats, zur ehrfurchtsvollen Begruͤßung Sr. Majestaͤt erschienen Ihre Majestaͤt die Kaiserin widmete den Vormittag Besuche mehrerer Wohlthaͤtigkeits⸗Institute und uͤberraschte muthet zuerst die in dem Armen⸗Versorgungshause des thaͤtigen Maͤnner⸗Vereins befindliche Kleinkinder⸗Bewahr⸗ alt mit Allerhoͤchstihrer Gegenwart. Die Pruͤfungen der melten Kleinen begannen sogleich im Zimmer und wurden n im Freien fortgesetzt. Mit der herablassendsten landes⸗ erlichen Huld und Guͤte geruhten Ihre Majestaͤt, sich von Enrichtung dieses seit Kurzem begruͤndeten gemeinnuͤtzigen turs, so wie von den bemerkenswerthen Fortschritten der er, umstaändlich zu uͤberzeugen; worauf sich Allerhoͤchst⸗ en in das Lokal der Armen⸗Versorgungs⸗Anstalt begaben, hier mit huldvoller Theilnahme in alle Details der beste⸗ en Einrichtung eingingen, ein, Namens der dankbaren Pfruͤnd⸗ seses wohlthäͤtigen Instituts, vevfaßtes Gedicht freundlich ggen zu nehmen geruhten, und nachdem Ihre Majestaͤt Aller⸗ ihren gefeierten Namen in das Gedenkbuch der Anstalt zeichnet hatten, unter den heißesten Segenswuͤnschen

Ein Tagsbefehl entlies hierauf die Truppen

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von hier schieden, um sich in das Taubstummen⸗Institut zu ver⸗

fuͤgen, von dessen nach der Laut⸗Methode unterrichteten Zoͤg⸗

lingen Ihre Majestaͤt durch ein lautes Vivat begruͤßt wurden. Ihre Majestaͤt widmeten auch hier Ihre Aufmerksamkeit der ge⸗ sammten Einrichtung des Instituts, wohnten laͤngere Zeit den vorgenommenen Pruͤfungen der Zoͤglinge bei, richteten selbst einige Fragen an dieselben, vernahmen deren Beantwortung, so wie eine von einem Zoͤglinge an Allerhoͤchstihre Person gehaltene Anrede

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und geruhten sowohl hier beim Abschiede, als wie dies bei den him Pascha hammami, Tschukur tscheschme und ein Theil von 8 Psamatia und Wlanga bis Jeni kapu am Mecre von Marmora, 2 Die Zahl der abgebrannten Haͤuser und Handels⸗Buden mag sich auf mehr als sechstausend belaufen,

fruͤher besuchten zwei Anstalten der Fall gewesen, die Aller⸗ hoͤchste Zufriedenheit in den gnaͤdigsten Worten auszudruͤcken. Nachmittags hatten die Damen die Ehre, IJJ. MM. dem Kaiser und der Kaiserin vorgestellt zu werden, und Abends war glaͤn⸗

in Augenschein zu nehmen geruhten. Allgemeiner Jubel beglei⸗ tete Ihre Majestaͤten auf diesem Zuge, welcher im Schritt sich von dem Dikasterial⸗Platze aus durch die Holz⸗, Renner⸗Gasse, uͤber den großen Platz durch die Neufroͤhlicher⸗ in die Altfroͤh⸗ licher-Gasse, uͤber den Dominikaner⸗Platz durch die untere und obere Bruͤnner⸗Gasse, hintere Rathhaus⸗Gasse, obere Herren⸗ Gasse, vordere Rathhaus⸗Gasse, uͤber den Kraut⸗Markt, Kapu⸗ ziner⸗Platz, durch die Juden⸗, Sattler⸗, Post⸗, Minoriten⸗ und Schwarz⸗Adler⸗Gasse, das Neuthor auf die Zeil bewegte, und von da durch dieses Thor die Krapfen⸗ Gasse, Holz⸗ und Renner⸗ Gasse in das Gubernial⸗Gebaͤude zuruͤckkehrte.“

Eben diese Zeitung vom 29. September meldet: „Ihre K. K. Majestaten geruhten am 27sten Vormittags, von Ihrem Gefolge begleitet, Sich in das Lager bei Turas zu bege⸗ ben, um einem großen Revue⸗Manoͤver beizuwohnen. An dem Aufstellungs⸗Orte der Truppen angelangt, stiegen Se. Majestaͤt der Kaiser zu Pferde, und ritten vor allen Fronten der verschiedenen Waffen⸗Gattungen vorbei. Hierauf wurden, unter Anfuͤhrung Sr. Excellenz des Hrn. Kommandirenden von Maͤhren und Schle⸗ sien, Grafen von Klebelsberg, die verschiedenen militairischen

Evolutionen mit bewundernswerther Praͤcision ausgeführt. Nach beendigter Production, welche Ihre Majestaͤt die Kaiserin in ei⸗ niger Entfernung von Ihrem Wagen aus uͤberblickt hatten, de⸗

filirten die saͤmmtlichen Truppen vor Ihren Majestaͤten und ge⸗ ruhten Se. Majestaͤt der Kaiser, ruͤcksichtlich des guten Ausse⸗ hens, der schoͤnen Haltung der Truppen, ihrer Waffen⸗Geuͤbtheit und des puͤnktlichen Ineinandergreifens saͤmmtlicher ausgefuͤhr⸗ ten Bewegungen bei allen Waffen⸗Gatt engen, Allerhoͤchstihre Zufriedenheit gnaͤdigst zu erkennen zu geben.“

Wien, 25. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Se. Durch⸗ laucht der Fuͤrst Metternich ist (wie bereits erwähnt) diesen Nachmittag hier angekommen. Im Publikum wird jetzt viel von der Zusammenkunft in Muͤnchengraͤtz gesprochen. Man kann nicht genug das zuvorkommende Benehmen Sr. Majestaͤt des Kaisers von Rußland gegen Alle, die die Ehre hatten, sich ihm

Unter dem

Allgemein war

selbst nicht einmal Er⸗ ungsfalle kamen vor, welches wohl den guten Lebensmit⸗

diesmal leider mit Erfolg; denn in kurzer Zeit standen die Ge⸗ wehr⸗Fabrik und die anstoßenden Gebaͤude in Flammen. Vom Winde beguͤnstigt, verbreiteten sich dieselben bald nach allen Rich⸗ tungen, und in neunzehn Stunden, naͤmlich von 2 Uhr Nach⸗

mittags bis um 9 Uhr Morgens des naͤchstfolgenden Tages, war .““ ein großer Theil von Konstantinopel, naͤmlich die Stadtviertel Dschubali, Sultan Mehmed, Uskiubli Albazar, Sepetdschiler,

Teknedschiler, Sarratschhanc, Schehzadébaschi, Wefameidan, Ibra⸗

in Asche verwandelt.

worunter sich auch eine große Moschee, naͤmlich jene von

zende Beleuchtung der Stadt und saͤmmtlicher Vorstaͤdte, welche Schehzadébaschi, und mehrere kleine befinden. Viele Menschen, Allerhoͤchstdieselben von halb 9 Uhr an bis 10 Uhr zu Wagen

welche in denselben und in den Minarets (Moschee⸗Thuͤrmen) Rettung suchten, fanden darin ihren Tod. Eine Tuͤrkische Frau, welche im Feuer alle ihre Habseligkeiten verloren hatte, soll sich aus Verzweiflung selbst in die Flammen gestuͤrzt haben. Man fand bisher uͤber 100 Leichname der bei dieser furchtbaren Feuers⸗ brunst um das Leben Gekommenen. Ein Brandstifter, der ent⸗ deckt wurde, als er eben mit einer brennenden Lunte ein Haus anstecken wollte, wurde sogleich in die Flammen geworfen, und einige verdaͤchtige Griechen nach dem Palaste des Seraskiers

hunderttausend Saͤcke Mehl, die in den Vorraths⸗Kammern auf⸗ bewahrt lagen, welcher Umstand eine große Theurung und Ver⸗ schlechterung des Brotes zur Folge hatte. Beinahe gleichzeitig brach auch am Kanale in der Naͤhe von Bebek Feuer aus, wel⸗ ches jedoch geloͤscht wurde, bevor es um sich greifen konnte. Bei dem am 7ten d. M. vom Seraskier⸗Pascha Sr. Hoheit in

St. Stefano gegebenen Feste wurde eine Raths⸗Versammlung gehalten, in welcher die Mittel erwogen wurden, dem bedenk⸗ lichen Zustande der Hauptstadt abzuhelfen. die groͤßte Wachsamkeit bei Tage und bei Nacht anempfohlen, das Verbot, des Nachts ohne Laternen auszugehen, verschärft,

die Patrouillen wurden zu verdoppelter Thaͤtigkeit angewiesen, und die Polizei erhielt erneuerte Befehle, sich mit Auffindung der Brandstifter und Uebelgesinnten zu beschaäͤftigen. Viele der⸗ selben sind bereits entdeckt und hingerichtet worden. Neben diesen Maßregeln der Strenge soll sich die Regierung bewogen gefun⸗

gesetzt worden war, wieder auf den alten Fuß zu stellen. Der und ist seitdem unzugaͤnglich, wodurch eine merkliche Stockung in

ist am 1sten d. M. uͤber Odessa in dieser Hauptstadt eingetrof⸗ fen. Ein am3l. August aus St. Petersburg angekommener Cou⸗ rier hat die Nachricht von der Ernennung des Herrn Katakazi, Kaiserlich Russischen Geschaͤftstraͤgers in Grie⸗

zu naͤhern, ruͤhmen, und findet in ihm dieselbe Liebenswuͤrdig⸗

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keit, wodurch der verewigte Kaiser Alexander die Herzen zu ge⸗

winnen wußte. Die Nachrichten von den Brandstiftungen und Truppen⸗Aufstaͤn⸗ den in Konstantinopel sind sehr uͤbertrieben worden. Inzwischen laͤßt sich nicht verkennen, daß die Lage des Sultans aͤußerst be⸗

Aus dem Oriente giebt es nichts Neues.

chenland, zum außerordentlichen Gesandten daselbst, gebracht, und demzufolge ist von dem Kaiserl. Russischen Gesandten,

Griechenland abgeschickt worden. Nach Berichten aus Kanea war der Pascha von Aegypten am 12. August (wie bereits in

denklich ist, und wohl ein Ereigniß eintreten kann, das diesmal zwar gluͤcklicher Weise nur erfunden war, aber schnell Glauben fand, weil man sich mit der Idee, es einteeten zu sehen, ver⸗ traut gemacht hat. Zu welchen neuen Verwickelungen der un⸗ verhoffte Tod des Sultans aber fuhren wuͤrde, ist nicht voraus⸗ zusehen.

Ragusa, 20. August. Am 20sten d. M. Mittags stieg die

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zwar nach heftigen Stuͤrmen, erlebt koͤnnen.

Sabioncello, 21. August. Gestern fruͤh um 8 Uhr spuͤrte man hier ein Erdbeben in der Richtung von Ost nach West; dasselbe dauerte mehrere Sekunden und die Stoͤße waren, na⸗ mentlich in den oberen Stockwerken der Hauser, heftig; doch hat sich kein Ungluͤcksfall ereignet. UIm 10 Uhr Abends zeigte sich

1 ein Meteor, das eine Minute lang ruhig stehen blieb und ein von Zuschauern besuchten taͤg⸗ stel

lebhaftes Licht verbreitete, das den ganzen Horizont erhellte; dann zerplatzte es wie eine Rakete in viele Funken, deren Schein die Augen der Beobachter noch einige Sekunden ergoͤtzte. SZtalien. Rom, 21. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Se. Koͤnigl.

Hoheit der Kronprinz von Bayern wird heute von Neapel ab⸗ reisen, den 22sten in St. Germano, den 23sten in Frosinone

uͤbernachten, und den 24sten hier eintreffen. Dem Vernehmen nach gedenkt er bis zum 2ten Oktober hier zu verweilen. Vor Kurzem langte Herr Dexada, Geschaͤftstraͤger fuͤr Mexiko und Venezuela, hier an.

Neapel, 20. Sept. Am Uten d. M. stellte der Mini⸗ ster der auswaͤrtigen Angelegenheiten dem Koͤnige den Koͤnigl. Griechischen Gesandten, Staatsrath Fuͤrsten Karadja, vor, wel⸗ cher ein Schreiben seines Souverains uͤberreichte, worin dieser seinen besonderen Dank fuͤr die Sendung ausspricht, womit der Fuͤrst von Butera im verwichenen Sommer von unserer Regie⸗ rung nach Griechenland beauftragt wurde, um Se. Majestaͤt den Koͤnig Otte bei seiner Thronbesteigung zu begruͤßen.

Die Madrider Hofzeitung vom 19. September ent⸗ haͤlt keine neueren Nachrichten aus Portugal, sondern nur einige Details uͤber die in den ersten Tagen des Monats statt⸗ gefundenen Gefechte, uͤber die Einnahme von Campo⸗Grande, uͤber das Vordringen der Guerillas bis in die Vorstaͤdte von Lissabon, und uͤber die Besetzung von San⸗Antonio, Bemfica und Campo Pequesio im Norden, so wie von den Schanzen von Almada im Suͤden des Tajo, aus denen die Truͤp⸗ pen Dom Pedro's von dem Grafen Larochejacquelein vertrieben

Konstantinopel, 10. Sept. (Hesterreichischer Be⸗ obachter.) Die uͤble Volksstimmung und die Unzufriedenheit, welche sich seit einiger Zeit unter den Truppen wegen Herabsez⸗ zung ihres Soldes geäaͤußert hatte, und von Vielen als die Quelle der so haͤufig wiederholten Brandstiftungs⸗Versuche angesehen wird, beunruhigen die Bewohner dieser Hauptstadt fortwaͤhrend in hohem Grade. So wurde am 29sten v. M. in der Groß⸗ herrlichen Gewehr⸗Fabrik in Dschubali ein Brander entdeckt, kurz

bevor die Flammen zum Ausbruch kommen konnten. Am naͤchst⸗ folgenden Tage, den 30. August, wurde der Versuch erneuert,

Nr. 275 der St. Z. erwaähnt wurde) im Meerbusen von Suda auf der Insel Kandien angekommen, wo die Flotte, die ihn auf seiner Reise begleitet und aus 4 Linienschiffen, 4 Fregatten und einigen kleineren Fahrzeugen besteht, vor Anker ging. Der Pa⸗

scha, in dessen Begleitung sich der Koͤnigl. Großbritanische Agent und General⸗Konsul, Oberst Campbell, befindet, begab sich bald darauf nach Kanea, wo er sich mit Besichtigung der Festungs⸗ 8 88 28 v werke, der Stadt und ihrer Umgebungen beschaͤftigte. 1 See so hoch, daß die Landzunge, die unsere Stadt mit dem 4 ger mit schaͤftigte Festlande verbindet, ganz vom Wasser bedeckt wurde, eine

ropaischen Konsuln. Die Verordnungen, die er waͤhrend seines Aufenthalts daselbst erlassen hat, haben groͤßtentheils auf die Kultur des Landes Bezua. Mehmed Ali verließ Kanea am 2 ˙sten und begab sich auf die Flotte zuruͤck, um seine Re

dem westlichen Theile der Insel fortzusetzen.

Verlin, 6. Oktober. Aus Hoͤrter schreibt man unterm

u Theil, daß Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz auf seiner Reise nach Muͤnster hier durchpassirte. Es war ein festlicher Tag fuͤr die hiesigen Einwohner, die seit dem Jahre 1814 kei⸗ nen der Koͤniglichen Prinzen in ihren Mauern gesehen hatten. An der Braunschweigischen Graͤnze wurde Se. Koͤnigl. Hoheit von dem Landrathe Freiherrn von Wolsf⸗Metternich und dem Post⸗Direktor Gibelius, und an der Bruͤcke vor der Stadt von dem Buͤrgermeister Koch und den Magistrats⸗Mitgliedern unter einer Chrenpforte empfangen. Viele Einwohner der Stadt wa⸗ ren dem Erlauchten Reisenden entgegengezogen. Vor dem „Ber⸗ liner Hofe“, wo fuͤr Se. Koͤnigl. Hoheit ein Absteige⸗Quartier bereitet war, hatten sich die Koͤnigl. Beamten, die Geistlichkeit und die angesehensten Buͤrger der Stadt eingefunden, um Se. Koͤnigl. Hoheit zu begruͤßen. Hoͤchstdieselben geruhten, sich mit mehreren derselben auf das leutseligste zu unterhalten. Nachdem Se, Königl. Hoheit das Fuͤrstl. Rothenburgische Schloß Corvey in Augenschein genommen, setzten Hoͤchstdieselben nach 4 Uhr unter einem freudigen Lebehoch die Reise fort.“

Der Kaͤmmerei⸗Kassen⸗Buchhalter Geschwindt zu Bres⸗ lau feierte am Isten d. M. sein funszigjaͤhriges Dienst⸗Jubi⸗ laͤum. Am Morgen dieses Tages wurde der Jubꝛzlar durch eine Deputation der saͤmmtlichen Kommunal⸗Beamten in seiner Woh⸗ nung begruͤßt und ihm im Namen derselben ein schoͤn gear! beiteter filberner Pokal mit einer auf die Feier bezuͤglichen In— schrift uͤberreicht. Von der Stadtverordneten⸗Versammlune empfing der Jubelgreis ein Gluͤckwuͤnschungs⸗Schreiben üns Mittags fand im Zwinger⸗Saale ein Festmahl statt, an welch em außer mehreren Mitgliedern des Magistrats und der Stadtver⸗ ordneten⸗Versammlung, auch verschiedene Koͤnigl. Beamte Theil nahmen. 8

Im neuesten Blatte des in Muͤn ster erscheinenden Westphaͤlischen Merkurs liest man Folgendes: „Die Al⸗ lerhoͤchste Verordnung vom 1. Juni d. J. hat fuͤr verschiedene Arten von Rechtsstreitigkeiten, naͤmlich den Mandats⸗, summari⸗ schen und Bagatell⸗Prozeß, ein abgeküͤrztes Verfahren vorge⸗ schrieben, wodurch, nach den Worten einer in Beziehung darauf ertheilten Ministerial⸗Instruction, „der foͤrmliche Prozeß, wo es moͤglich ist, vermieden, oder doch auf seine wesentlichen Grund⸗ lagen zuruͤckgefuͤhrt werden soll.“ Mit Gewißheit laͤßt sich vor⸗ aussehen, daß dadurch den Parteien viele Weitlaͤufigkeiten, Wege Versaͤumnisse und Kosten werden erspart werden. Mit dem 1. Oktober d. J. tritt dieses neue Verfahren ins Leben. Dasselbe

verdient um so mehr die Aufmerksamkeit des Publikums, als

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abgefuͤhrt. An diesem Tage verbrannten unter Anderem mehrere

Demzufolge wurde

den haben, den Truppen⸗Sold, der von 70 auf 15 Piaster herab⸗

Reis⸗Efendi ist, in Folge eines am 3ten d. M. auf dem Meere bei sehr stuͤrmischem Wetter erlittenen Schreckens, schwer erkrankt

den Geschaͤften eingetreten ist. Der neu ernannte Koͤnigl. Spa⸗ nische Geschaͤftstraͤger bei der Hohen Pforte, Herr von Cordoba,

Herrn von Butenieff, ein Fahrzeug mit dieser Nachricht nach

15 LL11u“ ta AII Nacht nach seiner Ankunft war die Stadt beleuchtet und am

tlan 1 q folgenden Tage erhielt er die Bewillkommnungs⸗Besuche der E Erscheinung, welche die aͤltesten Greise nur zwei Mal, und son gs⸗Besuche der Eu⸗ zu haben, sich erinnern

ise nach

;sten d. M.: „Heute Nachmittag wurde uns die große Freude⸗

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