Peniche“, heißt es ferner im Courier, „hat einen Ausfall ge⸗ macht und die Miguelisten bei Obidos geschlagen; 500 Mann Infanterie und 200 Mann Kavallerie mit 3 Kanonen haben den Tajo bei Aldea Gallega passirt, sich der Miguelistischen Magazine zu Zamora, Correa und Salvaterra bemaͤchtigt und diese Vorraͤthe nebst vielem Vieh am 20. Septbr. in Lissabon eingebracht. In Alemtejo ist Alles zum Aufstande reif, der nur durch die Garnisonen von Evora und Elvas verhindert wird. Am 21. September wurden 37,000 Rationen un⸗ ter die Truppen vertheilt; 20,000 Gewehre wurden erwartet, nach deren Eintreffen Graf Saldanha, der von der Koͤnigin zum Feldmarschall ernannt ist, den Feind auf offenem Felde anzugrei⸗ fen gedachte. Die constitutionnellen Truppen bildeten sich mit großer Schnelligkeit, und im Treffen vom 14ten d. schlugen sich die Einwohner von Lissabon wie alte Soldaten. Der Herzog v. Palmella war von der Cholera befallen worden, ist jedoch in der Besserung. Der Minister der auswäaͤrtigen Angelegenheiten, Herr C. J. Pavier, liegt gefaͤhrlich krank an der Wassersucht danieder. Der Dezembargador Monteiro, einer der eifrigsten Anhaͤnger Dom Miguels, ist bei offenen Thuͤren gerichtet und zum Tode verurtheilt, diese Strafe jedoch in lebenslaͤngliche Ver⸗ weisung verwandelt worden. Ganz Lissabon, auch Belem, war am Tage der Ankunft der Koͤnigin glaͤnzend erleuchtet. Man spricht von der Ruͤckkehr des Lord William Russell nach London.“ In seinem heutigen Blatte sagt der Courier: „Heute fruͤh ging hier das Geruͤcht, es sey wieder ein Schiff aus Lissa⸗ bon angelangt, aber nach naͤherer Untersuchung fand man es ungegruͤndet; es war nur das von Porto nach Liverpool be⸗ stimmte Fahrzeug „Cottager“. Die Authenticitaͤt der letzten Nachrichten wird uͤbrigens von Vielen noch immer in Zweifel gezogen, insofern darin von der Abdankung des Marschall Bour⸗ mont die Rede ist; sischen Angelegenheiten gut unterrichtet sind, zweifeln keines⸗ weges daran.“ 1
Der General Macdonald, der das Kommando uͤber Dom Miguel's Truppen uͤbernommen haben soll, ist, dem Globe zu— folge, ein ehemaliger Weinhäͤndler, der in England Banke⸗ rott machte; er stand, wie das genannte Blatt versichert, mit dem Handelshause Reay u. Comp. in Mark⸗Lane in Verbin⸗ dung. Der Marschall Beresford soll von ihm gesagt haben, er sey der Einzige, der es verstehen wuͤrde, die Portugiesen zur Schlacht zu fuͤhren.
Gestern Nachmittags verließen gegen 400 Rekruten, die der Capitain Symes fuͤr Donna Maria's Dienst aufgebracht hat, das Depot zu Westminster und begaben sich nach Rotherhithe, wo sie sich unter der Aufsicht des genannten Capitains nach Gravesend einschiffen. Sie sollen heute mit der Brigg „Thun⸗ derer“ aus der Themse auslaufen. Als sie an Bord gingen, erhielten sie sogleich Uniformen und den Sold mit 2 Pfd. 5 Sh. auf einen Monat vorausbezahlt. Den ganzen gestrigen Tag uͤber waren Dom Pedro's Agenten in den verschiedenen Depots sehr eifrig mit neuen Anwerbungen beschaͤftigt, da sie Instructionen erhalten hatten, noch ein Regiment von 1000 Mann fuͤr Donna Maria's Dienst aufzubringen, das unver⸗
uͤglich nach Lissabon abgehen soll. Das Detaschement, welches eute absegelt, wird vom Oberst Kelly befehligt.
Sir J. Herschel steht im Begriff, seinen Aufenthaltsort in der Naͤhe von Slough zu verlassen und nach dem Vorgebirge der guten Hoffnung abzureisen, woselbst er die Firsterne der suͤdli chen Halbkugel beobachten will; es sind acht Wagen von ihm ge⸗ miethet, um seine Teleskope, Transporteure und andere mathe⸗ matische Instrumente nach der Kuͤste zu schaffen. 8
Herr Richard Heber, einer der gröͤßten Bibliophilen seines Jahrhunderts, ist heute fruͤh hier mit Tode abgegangen; er hat eine so bedeutende Bibliothek hinterlassen, daß man berechnet, es wuͤrde, wenn dieselbe verauctionirt werden sollte, ein ganzes Jahr zur Abhaltung der Auction erforderlich seyn.
Dem Courier zufolge, wird sich die beruͤhmte Schauspiele⸗ rin Miß Fanny Kemble mit Herrn Pierce Butler in Philadel⸗ phia verheirathen, und Herrn Charles Kemble's Familie, die in England bleibt, wuͤrde in Folge dessen naͤchstens auf einige Zeit von hier nach den Vereinigten Staaten abreisen.
Der Courier meldet, daß der bisberige Redacteur dieses Blattes, der diesen Posten seit dem 13. August 1832 bekleidete, am 28. September d. J. die Redaction aufgegeben habe.
Die Bombay⸗Zeitung vom 6. April meldet, daß das große Handelshaus Palmer und Comp. zu Hydrabad, wie man versichere, seine Geschaͤfte unter der Leitung von Sir William Rumbold wieder beginnen werde, und daß es 12 pCt. von alle: Geld⸗Depositen anbiete. Sir William fuͤhrt ein sehr glaͤnzendes Leben in der Hauptstadt von Nizam und hat vor Kurzem zu Neilaheries einen Palast erbaut, der ihm ein Lack Rupien kostet.
Es sind Cap⸗Zeitungen bis zum 25. Juli hier eingegan⸗ gen, worin gemeldet wird, daß in der Bucht von Algoa wieder eines Abthetlung junger Auswanderer fuͤr diese Kolonie angekom⸗ men war, und daß man noch eine Schaar von 25 jungen Leu⸗ ten, die der Obhut des Comites in der Cap⸗Stadt anempfohlen waren, fuͤglich daselbst erwartete. Näͤchstens soll auch eine gleiche Anzahl von jungen Maͤdchen nach dem Cap eingeschifft werden.
Mit der Koͤniglich Brigg „Rinaldo“ sind Nachrichten aus Rio⸗Janeiro vom 2. Auaust angekommen. Die Besorgnisse, welche die Nachricht von einer bevorstehenden Landung Dom Pedroͤ's verbreitet hatte, hatten nachgelassen. Dennoch schienen die Anhaͤnger Dom Pedro's sich auf dessen Empfang vorzube⸗ reiten, fuͤr den Fall, daß er eine Landung wagen sollte, denn man behauptete, daß seine Partei bedeutend zunehme. In einem Briefe der Times aus Lissabon vom 24. Sept. findet sich dagegen die Nachricht, Dom Pedro habe dem Antonio Carlos de Andrade, welcher Alles aufbot, um ihn zur Ruͤckkehr nach Brasilien zu uͤberreden, bestimmt geantwortet, „er habe noch am letzten Mat der Regierung in Rio⸗Janeiro und seinen Freunden sagen lassen, er werde nie wieder weder die Krone von Brasi⸗ lien noch irgend eine andere annehmen, er selbst habe fuͤr im— mer abgedankt und wuͤnsche nichts weiter, als den Thron seines
Sohnes Pedro II. befestigt zu sehen.“”)
Nieder anbde.⸗
„1 “ 8 Aus dem Haag, 5. Okt. unterm Zten d. gemeldet, daß Se. K. H. der
schall nach 1—
Aus Herzogenbusch wird Prinz Feldmar⸗ Soestdypk gereist ist, wo sich J. K. H. die Frau
n Hranien befindet. Prinzessin von Oranien be⸗ b 1 P -. Fuͤrst Felix Schwarzenberg ist gestern hier ange⸗ kommen. Einem Schreiben z laͤndischen Verstolk nach
im Amsterdamer Handelsblad enthaltenen ufolge, spricht man von Veraͤnderungen im Nieder⸗ Ministerium. Von der Wiederabreise des Herrn London ist vorlaͤufig noch nicht die Rede. 8
1 “*“ 16“
1“ “
aber diesenigen, welche uͤber die Portugie⸗ se sich an die 24 Artikel halte, und verlangte Erklaͤrungen uͤber
Fabrik nach der praͤchtigen in der Villa Hadriana entdeckten
Belgien.
Bruͤssel, 5. Oktober. Der Koͤnig ist gestern nach dem Lager von Diest abgereist. Es scheint, daß nach seiner Ruͤckkehr der Koͤnig und die Koͤnigin nach Paris abgehen werden.
In der gestrigen Sitzung der Repraͤsentanten⸗Kam⸗ mer gab der anwesende General Goblet, Minister des Aus⸗ waͤrtigen, folgende Erklaͤrung: „Belgien, gestuͤtzt auf die un⸗ widerruflich durch den Vertrag vom 15. Nov. 1831 erworbenen Rechte, hatte sein Zutrauen in die Unterhandlungen der Konfe⸗ renz gesetzt; und nie haben bei irgend einer Gelegenheit die Be⸗ vollmäͤchtigten ihm seine Rechte streitig gemacht; indessen haben die Unterhandlungen nicht zu dem gewuͤnschten Resultate gefuͤhrt; Hindernisse einer Art, wovon Sie die durch die Belgischen Be⸗ vollmaͤchtigten an die Konferenz gerichtete Note in Kenntniß setzen wird, haben dieselben verzoͤgert. Hier das Wesentliche der⸗ selben: „„Die Belgischen Bevollmaͤchtigten kehren in Folge der Unterbrechung der Unterhandlungen nach Bruͤssel zuruͤck. Da die Unterhandlungen stets den Vertrag der 24 Artikel ur Grundlage hatten und die Parteien wegen Luyxem⸗
urgs nicht in Uebereinstimmung waren, so hat die Konfe⸗ renz, da sie anders die Schwierigkeiten nicht aus dem Wege raͤumen kann, gewollt, daß Holland sich an den Deut⸗ schen Bundestag wende, und sie hat die Unterhandlungen bis zum Empfange seiner Aufschluͤsse unterbrochen. Das Kabinet von Bruͤssel hat stets einen versoͤhnenden Geist gezeigt, und seine Anstrengungen werden stets dahin gerichtet seyn, den Frieden Europa's aufrecht zu halten.““ Auf das Vorstehende ist die
Regierung genoͤthigt, ihre Mittheilungen zu beschraͤnken; wei⸗ tere Details koͤnnten den Unterhandlungen schaden, welche den Abschluß eines definitiven Vertrags zum Resultat haben muͤs⸗ sen.“ — Herr Dumortier mißbilligte es, daß die Regierung
die Schuld. Die Minister des Auswaͤrtigen und der Justiz sagten, daß diese Erklaͤrungen nicht gegeben werden koͤnnten. 8
General Goblet ist gestern von London hier eingetroffen und hat sich gleich nach Laeken begeben.
Die Central⸗Section fuͤr die Eisenbahnen hat gestern eine zweite Sitzung gehalten. Sie hat den Plan der Regierung fuͤr die Bahn von Antwerpen nach Koͤln mit den bestimmten Neben⸗ armen angenommen. Die Seection hat erwogen, daß man nicht nur die Durchfuhr, sondern auch den Absatz unserer Erzeugnisse schuͤtzen muͤsse. Der Betrag der zu kontrahirenden Anleihe, um die Ausfuͤhrung des allgemeinen Eisenbahnen⸗Systems zu eroͤff⸗ nen, ward sodann zu 35 Millionen Fr. festgestellt. Die Ord⸗ nung der Ausfuͤhrung der Bahnen ist folgendermaßen bestimmt: 1) Die Bahn nach Preußen, so wie sie durch die Herren Si— mons und Ridder gezogen wurde und welche den durch den Mi⸗ nister des Innern vorgelegten Gesetz⸗Entwurf bildet; 2) der Nebenarm nach Ostende; 3) jener von Bruͤssel nach der Graͤnze Frankreichs.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 4. Oktober. Der Kaiserlich Russische Ge⸗ sandte am hiesigen Hofe, Graf von Suchtelen', hat vor einigen Tagen die Ehre gehabt, im Namen seines Kaiserlichen Gebie⸗ ters, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige eine große von Gußeisen ver⸗ fertigte Vase zu uͤberreichen, welche in der Alexandrowskischen
Se. Majestaͤt haben
Hamilton'schen Vase modellirt worden ist. w im Koͤnigl. Museum
dieses meisterhaft gearbeitete Kunstwerk aufstellen lassen.
Der Herr Graf v. Suchtelen hat demnaͤchst auch im Na⸗ men des Kaisers Sr. K. H. dem Kronprinzen das kunstreiche Modell eines Geschuͤtzes, „Licorne“ (Einhorn) genannt, nebst
dem dazu gehoͤrigen Munitions⸗Wagen u. s. w. uͤberreicht, welche von der Artillerie⸗Handwerks⸗Schule in St. Petersburg mit
der groͤßten Sorgfalt und Nettigkeit verfertigt worden. Diese
Gegenstäͤnde sind jetzt in der Koͤnigl.
Warschau, 6. Okt. Se. Majestaͤt der Kaiser haben die Summe von 100,000 Polnischen Gulden zur Ausbesserung und Erweiterung des hiesigen Spitals zum Kindlein Jesu bewilligt.
Se. Durchlaucht der Fuͤrst Statthalter ist am 3ten d. von Litthauisch Brzesc wieder in Warschau eingetroffen, und der Fuͤrst Paul Sapieha ist vom Auslande hier angelangt.
SHe Hannover, 7. Oktober. Se. Koͤnigl. Hoheit der Vice⸗ Koͤnig sind heute Mittag im erwuͤnschtesten Wohlseyn von Ber⸗ lin uͤber Braunschweig hier wieder eingetroffen.
Muͤnchen, 4. Okt. Die hiesige Zeitung berichtet aus Zweibruͤcken uͤber die Verurtheilung des Kaufmanns Baumann und der Kandidaten Eifler und Barth vor dem dortigen Zuchtpolizei⸗ Gerichte in der Sitzung vom 26. v. M.: „Die Sitzung wurde mit der Verhandlung uͤber das, den Kandidaten Barth und Eifler, dann dem Kaufmann Baumann zu Last gelegte Vergehen der Beschimpfung und Bedrohung des an den hiesigen Gefaͤngnissen aufgestellten Wachtpostens eroͤffnet. Der Kandidat Barth fuhr einigemal, waͤhrend der Vernehmung der Zeugen, sehr heftig auf, und erklaͤrte die Deposition des Zeugen, Soldaten Goͤtz, schreiend und mit sehr heftigen Geberden, fuͤr durchaus falsch und luͤgenhaft. Sodann erlaubte sich Barth in seiner Verthei⸗ digung mit rohen, leidenschaftlichen Ausdruͤcken u. A. auch belei⸗ digende Ausfaͤlle gegen die Ehre und das Zartgefuͤhl des Koͤnigl. General⸗Prokurators. Die Koͤnigl. Staats⸗Behoͤrde stellte so⸗ gleich Antrag zur Bestrafung dieser unziemlichen Ausfaͤlle, wor⸗ auf das Gericht den Kandidaten Eifler wegen seines Verge⸗ hens zu dreimonatlicher Gefaͤngnißstrafe und zu einer Geld⸗ buße von 25 Fl. verurtheilte. — Fuͤr das Vergehen der Beschim⸗ pfung und Bedrohung der Wache wurde Barth zu einmonatlicher und Eifler zu dreimonatlicher Gefaͤngnißstrafe und in die Kosten verurtheilt, Baumann aber, als nicht uͤberwiesen, freigespro⸗ chen. Es wurde nun sogleich die Verhandlung uͤber die, dem Kaufmann Baumann zur Last gelegte, in einem oͤffentlichen Wirthshause zu Pirmasens begangene Verunglimpfung der Ehre und des Zartgefuͤhls Sr. Durchlaucht des Herrn Feld⸗ marschalls Fuͤrsten von Wrede, als Hof⸗Commissairs, vorge⸗ nommen. Baumann wurde fuͤr dieses Vergehen mit sechsmo⸗ natlicher Gefaͤngnißstrafe belegt und in die Kosten verurtheilt. — Hierauf wurde der Kandidat Eifler in einer anderen Sache, und zwar wegen Beschimpfung und Mißhandlung der Polizei⸗ Diener Winkler und Flotner in Ausuͤbung ihres Dienstes, zu zweimonatlicher Gefaͤngnißstrafe und in die Kosten verurtheilt. — In einer weiteren Verhandlung wurde Eifler wegen Belei⸗ digung des Polizei⸗Commissairs Weiß und Verleumdung eines
Modell⸗Kammer aufge⸗
Poheit⸗ Mesher. zu dreimonatlicher Gefaͤngnißstrafe und 1 osten verurtheilt, womit sich die heutige Sitzung schh Bei der Her⸗ und Zuruͤcktransportirung der Gefangenen he die beste Oordnung, so wie auch waͤhrend der Verhandlue
bei einer großen Menge Zuhoͤrer, die Ruhe und Ordnung
gestoͤrt wurden. Das Volk hat weder Beifall noch lungen geaͤußert und sich nach Beendigung derselben ruvhi ruͤckgezogen.“
Ein spaͤteres Privat-Schreiben aus Zweibruͤcken 27sten v. M. meldet: „Gestern Abend hatten sich Geselsch von jungen Leuten, Freunde der Verurtheilten, in einigen W.
haͤusern gebildet, wovon man vermuthete, sie seyen auf e
einen Exceß abgesehen; allein keinerlei Unordnung fiel vof 10 Uhr war jedes Wirthshaus leer und auf den Straßen! ruhig. — Heute fruͤh um 8 Uhr wurde die Sitzung des polizei⸗Gerichts wiederum eroͤffnet. Sie begann mit der h gegen den Buchdrucker Rost und den Buchbinder Friedrich Kelz wegen Druckes und Verlags einer Broschuͤre, betitelt: „Da geist. Den Freunden der Freiheit gewidmet“, worin mehreng minirte Lieder enthalten sind. Beide Angeklagten wurden! dieses Vergehens, und namentlich wegen des Inhalts der 1, 9, 18 und 25 der Broschuͤre, jeder zu dreimonatliche faͤngnißstrafe und solidarisch in die Kosten verurtheilt, Confiscation der noch vorhandenen Exemplare der Broschit ordnet. — In einer andern Verhandlung war der Buchdrucke angeklagt, in seiner Zeitung (Nr. 3 vom 7. Juli 1832) Artikel aufgenommen und veroͤffentlicht zu haben, wong Ehre und das Zartgefuͤhl des gesammten Ministeriums 1o nigl. Bayerischen Regierung verletzt ist. Rost wies nac, Pistor von Bergzabern der Verfasser dieses Artikels ist. wurde demnach (in contumaciam) zu einjaͤhriger, Rost monatlicher Gefaͤngnißstrafe, Beide aber solidarisch in h sten verurtheilt. In einer weiteren Verhandlung wuh Buchdrucker Rost angeklagt, einen Artikel in seiner Zeitung 28. Juni 1832 aufgenommen zu haben, welcher eine P. tion zum Umsturz der bestehenden Regierungen enthielt. Koͤnigl. Staats⸗Behoͤrde trug in dieser Beziehung auf ein Gefaͤngnißstrafe an, das Gericht hat aber den Urtheil auf morgen vertagt und die Sitzung fuͤr heute aufgeho Bei den heutigen Verhandlungen waren nur sehr wenig, rer in dem Sitzungs⸗Saale anwesend, und die Ruhe wuß nicht im mindesten gestoͤrt.“
Endlich meldet noch ein Schreiben aus Zweibruͤ⸗ 28sten September: „Die gestern abgebrochene Verz uͤber die Anklage gegen den Buchdrucker Rost wurz fruͤh fortgesetzt. Nachdem der Angeklagte nachgewiesen, Zeitungs⸗Blatt, worin der inkriminirte Artikel enthaln Censur passirt habe, und daß nichts gestrichen worden sey, er von dieser Anklage freigesprochen.“ 1
Gegenwaͤrtig ist das hier angeworbene Koͤnigl. Grf Truppen⸗Corps 1641 Mann stark. Die diesjaͤhrige V sollte zwar nach der Bestimmung der Griechischen Rege nur 1631 Mann im Ganzen liefern. Die Ueberschreitung Zahl erklaͤrt sich jedoch leicht. Es mußten naͤmlich einigen pen⸗Gattungen, z. B. den Uhlanen und den beiden Pionia pagnieen, wegen des großen Andrangs brauchbarer Hande uͤber ihren normalmaͤßigen Stand Leute zugetheilt werden aus folgt nun, daß zur Komplettirung der uͤbrigen Abthe die Werbung fortgesetzt wird, und wirklich werden noch Leute, die die erforderliche Groͤße zu Grenadieren haben nommen. — Die letzten Berichte der am 24. Juli abgega Kolonne Griechischer Truppen kommen von Graͤtz. Uebet
wollten, die Errichtung von Kliniken zum Unter⸗ am Krankenbette genehmigen; zugleich aber streng darauf n, daß nur licenzirte Aerzte die homoͤopathische Heilmethode n. Der Abgeordnete Merk nahm zuerst das Wort: Er daß die Kammer sogleich auf ihre Diskussion die ho⸗
hische Heilmethode anwenden und etwa nur den tausend⸗
nahme an den verschiedenen Verhandlungen und Veru gheil der Zeit dazu verwenden moͤchte, die man sonst einer
andlung im großen Style widme. Die Kammer koͤnne sich ine medizinische Fakultaͤt constituiren, und es sey auch nicht Sache, weder einen Panegyrikus, noch ein Verdammungs⸗ Il uͤber diese neue Heilmethode auszusprechen. Die Kam⸗ wuͤrde sich hierdurch eine eben so scharfe als gerechte Kritik jen, und er rufe daher dem Herrn Antragsteller, ob derselbe ein katholischer Priester sey, doch den koͤrnigen Spruch ws zu: „Ist es gut, so wird es von selbst bestehen; ist es ht, so wird es untergehen!“ Uebrigens unterstuͤtzte er den nissions⸗Antrag. Der Abgeordnete Aschbach aͤußerte: Er war von keiner vernuͤnftigen Regierung fuͤrchten zu duͤr⸗ daß sie der freien Entwickelung irgend einer Wissenschaft enisse in den Weg legen werde; allein hier komme es dar⸗ n, durch positive Anstalten dafuͤr zu sorgen, daß diese Wis⸗ aft verbreitet und nicht durch Pfuscherei verkuͤmmert werde, im so nothwendiger sey, als sich in mehreren Staaten feind⸗ Bemuhungen gegen dieselben zeigten. Er danke daher dem ordneten Herr fuͤr seinen Antrag, und fuͤge noch den wei⸗ Vorschlag hinzu, daß auch der Selbstdispensation der e kein Hinderniß in den Weg gelegt werde, indem sich dieses die Homoͤopathie gar nicht in ihrer Wahrheit be⸗ n koͤnne. Der Abgeordnete Welcker unterstuͤtzte diesen „Antrag, und bemerkte weiter: Auch er bitte die Regie⸗ ihr Augenmerk darauf zu richten, daß jedes Hinderniß eden werde, das etwa von Seiten der Staats⸗Behoͤrden der Universitaͤten der fraglichen Heilmethode in den Weg werden koͤnnte; denn er habe von einem homoͤopathischen die Versicherung erhalten, daß mit Schwierigkeiten gedroht zumal da dies eigentlich nach den bestehenden medizinisch⸗ schen Gesetzen geschehen koͤnnte. Mehrere andere Abge⸗ aͤußerten sich ebenfalls zu Gunsten der Homͤopathie. Ubgeordnete Herr dankte hierauf der Kammer selbst fuͤr ͤnstige Aufnahme seiner Motion, vertheidigte nochmals urspruͤnglichen Antrag, bemerkte, daß er selbst wahrschein⸗ in Leben diesem Heilverfahren zu verdanken habe, und schloß mit Folgendem: Er habe sich sehr gewundert, wie der Ab⸗ ete Merk ihm in dieser hochachtbaren Versammlung einen sh von Luther habe ins Gedaͤchtniß rufen koͤnnen, mit dem b, „ob er (Herr) gleich ein katholischer Priester sey.“ Halte inn der Abgeordnete Merk im Jahre 1833 fuͤr so obskur,
ar nicht an dem Lutherischen zu schaͤtzen wuͤßte, was an ihm
uͤzen sey? Auch der Lutheraner schaͤtze ja an dem Katho⸗ was an demselben Schaͤtzbares sey. — Es wurde hierauf dem Antrage des Abgeordneten Herr beschlossen, die Re⸗ g zu bitten, bis zum naͤchsten Landtage eine aus bewaͤhr⸗ Uoopathischen und homoͤopathischen Aerzten bestehende Kom⸗ n zu ernennen, und diese mit Erforschung der Art und ezu beauftragen, wie der Unterricht in dem homoͤopathi⸗ Heilverfahren am besten zu bewirken sey. Auf den An⸗ der Abgeordneten Aschbach und Herr entschied sich die er ferner, daß die Kandidaten der Medizin auch in der opathischen Methode examinirt werden sollen. Der Antrag Abgeordneten Aschbach wegen unentgeltlicher Selbstdispen⸗
der homoͤopathischen Aerzte wurde ebenfalls angenommen, Kaguch der Theil des Deputations⸗Gutachtens, wonach nur mne Aerzte jene Heilmethode ausuͤben sollen. — Die Kam⸗
den K. K. Staaten, wo sie hin kamen, wurden sie mit der ihr hierauf nach der Tagesordnung mit Berathungen der
ten Zuvorkommenheit und Achtung empfangen. ritt ihnen der Prinz von Hessen⸗Homburg in Begleitun Offizieren entgegen; auch zog er das Offizier⸗Corps zur;
Bis dahin hatten die Truppen noch keinen Kranken. Wien, 5. Oktober.
von der zweiten Kolonne, die am 25. Sept. von hier q—h treffen die befriedigendsten Nachrichten ein. Ueberall laͤßt se Ruf der besten Ordnung und Mannszucht zuruͤck. Am betrat sie bei Braunau das Oesterreichische Gebiet.
Heute erhielten wir Briefe aus Korinth vom 15. Der Gesundheits⸗Zustand der geworbenen Truppen ist seh friedigend. Die Meisten haben zwar bei beginnender Hit Acclimatisations⸗Krankheit aushalten muͤssen, gewoͤhnlich in von Unmaͤßigkeit im Genuß von Wein und Suͤdfruͤchten Alle aber uͤberstanden sie gluͤcklich; bis jetzt hat das gange nur einen Verlust von drei Mann erlitten, waͤhrend die lichkeit bei dem kommandirten Bayerischen Truppen⸗Corng ker ist. Weinhaͤuser giebt es eine große Menge; guter! rer Wein kostet das Maß 4 Kreuzer, auf den Schiffen ders wird der beste Insel⸗Wein um einen Spottpreis w. Uebrigens wird besonders vor dem vielen Weintrinken indem sein verstecktes Feuer gefaͤhrlich wirkt.
Speyer, 4. Okt. Es verlautet, daß der Staats⸗N. des Innern, Fuͤrst von Oettingen⸗Wallerstein, am gten den Rhein-Kreis mit seiner Gegenwart beehren, und¹ Tage bei uns verweilen wird. Se. Durchlaucht ist, d nehmen nach, Willens, den ganzen Kreis zu bereisen.
Es ist neuerdings die Rede davon, daß Germerz festigt werde; es heißt, es wuͤrde demnaͤchst eine bedeutm zahl Ingenieure von Ingolstadt dahin kommen.
Der Rhein⸗Bayer berichtet aus Duͤrkheim w Oktober: „Am Sonntag Abends, gegen 9 Uhr, begeg Trommelschlaͤger von dem hier in Garnison befindliche tair, als er sich mit seiner Trommel zur Haupt⸗Wache wollte, in einer engen Straße zwei Individuen. Wäß dem einen auf die Frage, wohin er wolle, die gebuͤhren wort gab, erhielt er von dem andern ruͤcklings zwei 6 die Schulter. Die Dunkelheit der Nacht verhinderte Thaͤter und irgend etwas Bezeichnendes an ihnen zu c Welcher Partei diese Thaͤter angehoͤren moͤgen, laͤßt sich m errathen; und wir duͤrften uns bald ganz in die mittet Geschichte Italiens zuruͤck versetzt sehen.“
Stuttgart, 5. Okt. Heute fruͤh sind Se. Dum der Fuͤrst von Montfort mit Ihrer Koͤnigl. Hoheit e Fuͤrstin und Hoͤchstihren Kindern, der Prinzessin Ma d dem Prinzen Napoleon, von hier abgereist, um na zuruͤckzukehren. Karlsruhe, 5. Okt. Die zweite Kammer best sich in ihrer Sitzung vom 2ten d. mit der Motion der ordneten Herr, den theoretischen und praktischen Unterg homoͤopathischen Heilverfahren auf den inlaͤndischen schulen betreffend. Die Kommission, welche uͤber diesen? stand Bericht erstattete, beantragte, der Regierung den? auszudruͤcken: sie moͤge der neuen Heilmethode freie Entwe gewaͤhren, und wenn sich Homoͤopathen auf den Badischen
schulen ordnungsmaͤßig als Lehrer habilitiren und Vort
Von Graͤsshte de
ligen Kreisen.
Budgets⸗Kommission fort.
Heseideich Das Namens⸗Fest Sr. Magfestaͤt des es wurde gestern in der Hauptstadt und in allen Theilen Monarchie abermals mit jenen unverloͤschlichen Gefuͤhlen jebe und treuesten Anhaͤnglichkeit fuͤr den guͤtigsten Landes⸗ en begangen, die bei jedem, den erhabenen Gegenstand Puͤnsche betreffenden Anlaß so ruͤhrend und erhebend sich n. Die Bewohner der Hauptstadt feierten den allen treuen rreichern so theueren Tag durch Gottesdienst, heiße Bitten ie lange Erhaltung des innigstgeliebten Landes⸗Vaters und gluͤckliche Beendigung der zum Wohle Seiner Voͤlker un⸗ immenen Reise, so wie durch Handlungen der Mildthaͤtig⸗ im Sinne des hohen Vorbildes, und durch frohe Feste in Am Abend wurde in den Schauspiel⸗Haͤu⸗ vor dem Beginne der Vorstellung das allgemein beliebte z Lied abgesungen, und von dem zahlreich versammelten lilum mit der regsten Theilnahme begleitet. Nach Briefen aus Bruͤnn werden IJ. MM. erst am d. genannte Stadt verlassen, um sich nach Linz zu begeben, in auch Se. Durchlaucht der Fuͤrst Staats⸗Kanzler in eini⸗ Tagen abgehen wird. 8 Der K. K. Bundestags⸗Praͤsidial⸗Gesandte, Graf von ch⸗Bellinghausen, ist aus Frankfurt a. M. angekommen. Der kommandirende General in Boͤhmen, Fuͤrst Aloys Lich⸗ ein, ist noch immer bedenklich krank; man fuͤrchtet aufs e fuͤr sein Leben. Nachdem die militairischen Herbst⸗Uebungen in unserer Um⸗ nd beendigt sind, haben sich mehrere hoͤhere Offiziere nach ien begeben, um den Manoͤvers beizuwohnen, die von den, rei Lagern bei Somma unweit Mailand, Altavilla naͤchst za und Monte Chiari unweit Castiglione versammelten ppen, jetzt bei Monte Chiari unter dem Ober⸗Befehle des nandirenden Generals im Lombardisch⸗Venetianischen Koͤnig⸗ e, Grafen von Radezky, vereinigt, etwa 75,000 Mann zaͤh⸗ ausgefuͤhrt werden. Bekanntlich wird dieses großartige tairische Schauspiel, von dem jetzt so schoͤnen Wetter beguͤn⸗ „auch noch durch die Gegenwart mehrerer fremden Fuͤrsten Generale verherrlicht werden. Man erfaͤhrt hier, daß der Banquier, Freiherr Simon Georg ing, von der Koͤnigl. Griechischen Regierung zu ihrem ral⸗Konsul am hiesigen Platze ernannt worden ist, welche lbei allen hiesigen Griechen und Griechenfreunden gelobt, von denselben als ein abermaliger Beweis angesehen wird, umsichtig und weise die Koͤnigl. Griechische Regentschaft bei ihren Schritten zu Werke geht.
Como, 26. Sept. (Augsburger Abend⸗Zeitung.) verschiedenen unruhigen Bewegungen, von denen in juͤngster auch mehrere Theile Italiens Schauplatz waren, ließen an rweit verzweigten geheimen Verbindung nicht mehr zwei⸗ und die in unserem Nachbar⸗Staate Piemont entdeckte Ver⸗ dorung gab vollends die Gewißheit, daß eine Alles umzuwaͤl⸗ suchende Verbindung unter dem Namen „La giovine lialia' öjunge Italien) gebildete Gesellschaft wirklich bestehe. Ver⸗
zuͤgliches, sehr beklagenswerthes Ereigniß.
1161 schiedenes lasen wir daruͤber in unseren Blaͤttern; in den letzten Tagen aber ereignete sich selbst auf unserem See ein hierauf be⸗ E Den 15ten, nach An⸗ kunft des von Genua eben zuruͤckgekommenen Advokaten P. (ein sehr beguͤterter Mann, und im Gerichts⸗Bezirk St. Fedele, 4 Stun⸗ den von hier wohnend), wurde dem dortigen Bezirks⸗Richter C.
der Befehl zugesandt, jenen Advokaten augenblicklich festzuneh⸗
men, und wohlverwahrt nach Mailand abfuͤhren zu lassen. Kaum war derselbe festgenommen, und der vom Bezirks⸗Richter delegirte Commissair eben im Begriff, sich mit den bei dem Verhaf⸗ teten vorgefundenen Papieren zu entfernen, als er im untern Raume des Hauses von einem unbekannten Emissair des Advo⸗ katen P. wuͤthend uͤberfallen wurde, welcher zwei scharf geladene Pistolen ihm auf die Brust abdruͤckte und ihn so zu Boden streckte. Der Thaͤter bemaͤchtigte sich augenblicklich der Papiere und verschwand. Der auf den entstandenen Laͤrm mit mehreren Personen herbeigeeilte Bezirks⸗Richter traf den grausam ermorder ten Commissair beim Hinscheiden und hatte die traurige Pflicht, uͤber das schreckliche Attentat an seinem Freunde und uͤber die Festnehmung des Advokaten Bericht zu erstatten. Die zwei Bruͤder des P. wurden auf der Stelle verhaftet und Alles auf⸗ geboten, um sich des Meuchelmoͤrders zu bemaͤchtigen, von wel⸗ chem man aber trotz den in der ganzen Umgegend angeordneten Streitzügen keine Spur auffinden konnte. Der Verhaftete wurde nach Mailand abgefuͤhrt, und seitdem haben sich ein Paar Be⸗ kannte desselben entfernt. Dieses traurige Ereigniß (der Gemor⸗ dete war ein Familien⸗Vater) hat hier allgemeine Entruͤstung her⸗ vorgebracht.
Schweiz.
Zuͤrich, 2. Okt. In der heutigen 5ͤlsten Sitzung der Tag⸗ satzung ward die Frage uͤber Garantie der Verfassung der Land⸗ schaft Basel behandelt und dagegen hauptsaͤchlich eingewendet, daß die bisher der Regierung von Basel treuen Gemeinden we— der zur Aufstellung der Verfassung noch zur Erwaͤhlung der Behoͤrden mitgewirkt haben. Die Berathung uͤber die dem Vorort zu ertheilenden Vollmachten stand auf der Tagesordnung.
Aarau, 1. Okt. Die Tagsatzung naht ihrem Ende und wird noch vor ihrem Auseinandertritt den Vorort mit den noͤ⸗ thigen Vollmachten versehen. Die im Bezirke Schwyz befindli⸗ chen eidgenoͤssischen Truppen werden nun nach geschehener An⸗ nahme der neuen Verfassung noch in dieser Woche in ihre Hei⸗ math zuruͤckkehren, und einstweilen werden nur die eidgenoͤssi⸗ schen Kommissarien zuruͤckbleiben, bis daselbst Alles auf beruhi⸗
gende Weise organisirt ist.
Basel, 3. Oktober. In der Großrath⸗Sitzung vom l1sten d. M. wurde auf Annahme des Tagsatzungs⸗Beschlusses vom 30. September, betressend die der Stadt Basel aufgeladenen Occupations⸗Kosten angetragen, und die speziellen Antraͤge zu Erlassung einer desfallsigen Erklaͤrung an die Tagsatzung und zu Kontrahirung einer Anleihe fuͤr Deckung der Kosten gestellt. Die Anleihe soll auf 1 Mill. Franken zu 4 pCt. gehen und den vollziehenden Behoͤrden uͤberlassen seyn, uͤber Ausstellung der Obligationen, uͤber Bezugs⸗Termine ꝛc. das Noͤthige zu veran⸗ stalten und die vorgeschriebenen Zahlungen zu leisten; uͤber Zins⸗ zahlung und allmaͤhlige Tilgung der Anleihe aber wuͤrden den zukuͤnftigen Behoͤrden die weiteren Bestimmungen zustehen. — Diese Antraͤge sowohl als die Erklaͤrung an die Tagsatzung wurden genehmigt; letztere lautet also: Wir, Buͤrgermeister und großer Rath des Kanton Basel⸗Stadttheil, haben aus den uns vorgelegten Berichten unserer Gesandtschaft und aus dem durch den hohen Vorort erhaltenen Beschluß der Tagsatzung vom 30. Sep⸗ tember d. J. entnehmen muͤssen, daß die Haͤlfte der Kosten der von September 1831 bis Ende Februar 1832 stattgehabten eidgenos⸗ sischen Occupation des Kanton Basel aus dem Staats⸗Vermoͤgen des ungetheilten Kanton Basel bezahlt, die Kosten der beiden spaͤteren Occupationen aber einzig der Stadt Basel zur Last gelegt wer— den sollen, und daß unsere Gesandtschaft fuͤr die Entschließungen des hierseitigen Kanton⸗Theils das Protokoll offen behalten habe, daher wir uns dann zu nachfolgender Erklaͤrung veranlaßt sehen: Vor allem muͤssen wir, in der gewissenhaften Ueberzeugung, daß die bisherige Regierung des Standes Basel, bei allen ihren Ent⸗ schließungen stets die Vorschriften des Bundes, des Rechts, der Pflicht und der Ehre beobachtet habe, unser Befremden und un⸗ ser großes Bedauern aussprechen, das unter dem Vorwande ei⸗ nes angeblichen Landfrieden⸗Bruchs von Seiten Basels, trotz den mannigfachen Beweisen des Gegentheils und mit Hintansetzung der bestimmtesten Erklaͤrungen rechtlicher Eidgenossen und acht⸗ barer Behoͤrden, unser Gemeinwesen, und namentlich die Stadt Basel, mit bedeutenden, ungerechten Kriegs⸗Kosten belegt, und dadurch neben der keineswegs durch die Nothwehndigkeit begruͤn⸗ deten militairischen Besetzung, auf eine so harte Weise beschwert wird. Sodann muͤssen wir hinsichtlich der Art und Weise der Vertheilung der ergangenen eidgenoͤssischen Kosten, wenn einmal der groͤßte Theil derselben dem ungluͤcklichen Kanton Ba— sel aufzuerlegen beschlossen werden sollte, als eine unbil⸗ lige, auf keine Weise sich rechtfertigende Maßnahme an⸗ sehen, daß die Occupations⸗Kosten vom 1. Maͤrz 1832 bis 30. April 1833, so wie die laufenden, vom 5. August abhin an, ein⸗ zig der Stadt Basel zur Last gelegt werden, waͤhrend, selbst nach den ausdruͤcklichen Beschluͤssen der Tagsatzung, manche Gemein⸗ den des Kantons Basel bis zum 26. August in dem seit Jahr— hunderten bestandenen Verbande fortlebten, waͤhrend selbst derma⸗ len noch die drei Gemeinden senseits des Rheines, kraft der neue⸗ sten Tagsatzungs⸗Beschluͤsse, mit der Stadt als zu einem Staats⸗ Koͤrper gehoͤrend, verbunden sind. Jedoch moͤge es genuͤgen, dieses hiermit oͤffentlich erklaͤrt zu haben. Bereits war die oberste Kantonal⸗Behoͤrde fruͤher im Falle, sich in Beruͤcksichtigung des Dranges der Umstaͤnde den unsern Kanton betreffenden bisheri⸗ gen Tagsatzungs⸗Beschluͤssen zu unterziehen, und die Hand zu deren Vollziehung zu bieten; wir wiederholen nun hiermit die⸗ selbe Erklaͤrung in Betreff des Tagsatzungs⸗Beschlusses vom 30. Sept., und ertheilen unsern Herren Ehren⸗Gesandten den Auf⸗ trag der hohen Tagsatzung unter Einreichung des Gegenwaͤrtigen Anzeige zu machen, daß der kleine Rath bevollmaͤchtigt sey, die anbefohlenen Zahlungen, nach Sage des Tagsatzungs⸗Beschlusses, zu leisten.
Portugal.
Lissaboner Blaͤtter geben aus dem Palaste das Neces⸗ sidades vom 22. September einen Bericht von der Ankunft der Koͤnigin, der im Wesentlichen Folgendes enthaͤlt: „Um 11¼ Uhr kuͤndigte eine Koͤnigl. Salve von dem Thurme S. Juliao de Bugio die Ankunft J. Maj. Donna Maria llI., Koͤnigin von Portugal, und J. Kaiserl. Maj. der Herzogin v. Braganza und J. Kaiserl. Hoh. der Prinzessin Maria Amalie an, worauf Se. Kaiserl. Maj. mit Ihren Kammerherren und Adjutanten den Palast verließen, sich nach dem Arsenal begaben und sich mit Ihren Begleitern und dem Admiral Grafen v. Cap St. Vin⸗
eent und dem Grafen v. Farroba einschifften, um dem Dampf⸗ schiffe, das 39 MM. uͤberbrachte, entgegenzufahren. Se. Kaiserl. Maj. hatten die “ die Gegenstaͤnde Ihrer Zaͤrtlichkeit nach 20monatlicher Abwesenheit zu sehen und zu um⸗ armen, und es ist nicht moͤglich, die gegenseitige Gefuͤhle der Liebe und Ehrerbietung zu beschreiben. Unter Geschuͤtz⸗Salven von den Britischen, Franzoͤsischen und Portugiesischen Geschwadern und den Forts an beiden Tajo⸗Ufern und den Ausrufungen unzaͤhlba⸗
rer, die Ufer und die Haͤuser von Casraes bis Ribeira nova, wo
das Dampfschiff vor Anker ging, bedeckenden Menschen, begruͤßte Alles die langersehnte Koͤnigin, seinen Befreier und die erhabene Gemahlin des trefflichsten der Fuͤrsten. Se. Kaiserl. Majestaͤt hatten befohlen, daß die Landung am 23sten Mittags geschehe; mittlerweile kamen der Minister Sr. Großbritanischen Majestaͤt, der Admiral und die Offiziere des Britischen Geschwaders, das Munizipal⸗Corps, in Staats⸗Untformen, an Bord, um die Koͤ⸗ nigin zu komplimentiren; auch die Kron⸗Beamten, unzaͤhlige Damen, die Staats⸗Minister, Civil⸗ und Militair⸗Beamten, der Ober Polizei⸗Intendant und viele Vornehme. Der Tajo war mit Boͤten bedeckt, voll der Menge, die entzuͤckt war, die Koͤnigin, so wie den Schoͤpfer unserer Freiheit und seine erha⸗ bene Gemahlin, zu sehen. Um 7 Uhr wurde das Mittagsmahl servirt; Se. Majestoͤt, die Ihre Allergetreueste Majestaͤt an der Rechten und Ihre erhabene Gemahlin an der Linken hatten, er⸗ zeigten dem Grafen v. Cap St. Vincent die Ehre, ihn zur Ta⸗ fel zu laden, auch die Dienst habenden Damen bei IJJ. MM., den Ritter Mendizaval u. s. w. Zur gehoͤrigen Zeit brachten
habenen Vaters aus, was eben so aufgenommen wurde. Der Admiral bat um Erlaubniß zu dem Toast: „Ihre Kaiserl. Maj. die Herzogin v. Braganza, deren Bestrebungen fuͤr Portugals Freiheit sie zu der Liebe, Ehrfurcht und Dankbarkeit der Portu⸗ giesen berechtigen.“ Ritter Mendizaval sagte, nachdem er Er⸗ laubniß erbeten: Monarchen waͤren nicht gluͤcklich, wenn ihre Unterthanen es nicht waͤren, daher die Koͤnigin, regierend durch die Charte, ihren Namen unsterblich machen und das Entzuͤcken ihres Kaiserl. Vaters seyn werde, der ihr die Krone gegeben, und Ihrer Maj. der Kaiserin, deren weiser Rath so sehr zum Siege der constitutionnellen Legitimitaäͤt uͤber Tyrannei und Des potismus beigetragen: „Die Koͤnigin, ihr erhabener Vater und seine wuͤrdige Gemahlin!“ Sir John Milley Doyle bat, einen Toast fuͤr die Ehre und Standhaftigkeit der Portugiesen geben zu duͤrfen, die mit so viel Heroismus die hochheilige Sache ver⸗ theidigt, die Glorie (Maria da Gloria) zu erlangen, die sie nu
besaͤßen. Alle Toaste wurden aͤußerst wohl aufgenommen. S Maj. kehrten um 10 Uhr zum Palaste zuruͤck.“ Am 20sten d. M. ubergab der Englische Geschaͤftstraͤger Lord
auch der Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger, Herr de Ludre, ward
— Der Courier vom zten d. enthaͤlt ein Privat⸗Schrei⸗
ben aus Lissabon vom 24. Sept., worin es heißt, 5 — 6 8 . 249. Sepl. 5 — 600 Miguelistische Guerillas -
Portugiesischen nicht haͤtten vertragen koͤnnen. „Am 28. Sep
tember“, sagt der Korrespondent weiterhin, „wurden 2000 Mann
— b
Infanterie und 400 Mann Kavallerie uͤber den Tajo gesand
vnn die Zadlreichen Guerillas in Alemtejo 1
alten. Die Constitutionnellen besetzte Setub d schirten auf Santarem. Am 26. deesngne asen 109 Mann Verstaͤrkung aus Terceira ein; auch lief Kriegs⸗Brigg von Lagos ein, welche traurige Nachrich ten von den Verheerungen der Guerillas garb en re brachte. Einer von Bourmonts Soͤhnen guel geblieben. Der neue Befehlshaber Maecdonald ein Schuͤtzling des Lord Beresford geschildert. V schen Tories ist Geld fuͤr Dom Miguel eingegangen. len zu den Cortes sind zum Oktober angesetzt. Die tel, ausgenommen Rindfleisch, sind in Lissabon nicht gestiegen; der Handel liegt gaͤnzlich darnieder. 1 9 Lord of the Isles“ ist fuͤr eine gute Prise erklaͤrt worden 83 S Fregatte Belvedere ist am 20. Sept. nach Ma Cö um sich der Britischen Unterthanen daselbst an nen neuen Angriff. Man spricht davon, nach Porto abgehen solle.“
Lissabon; einer derselben
meldet, Oberst Hare, den Lord Palmerston als militatrischen
von Lord William Russell an Marschall Bourmont in den Hauptquartier uͤberbracht, sey aber trotz seiner Flagge von den Miguelistischen Vorposten angehalten wo ihm Marschall Bourmonts Sohn ief
Marschall aber erwiedert, er habe saͤmmtlicher Kabinette nichts einzuwenden, Waffenstillstand eintreten. Auch zwischen Admiral Napier und Bourmont hat eine Korrespondenz star.gefunden. Jene Briefe erwaͤhnen ebenfalls der Resignatton Bourmonts e mit voͤlliger Bestimmtheit. Waͤhrend die Finen f. ö. ten, er habe sich mit Dem Miguel am 23 September 4 Palaste Aueluz befunden, behaupten Andere, seine Resignation sey schon angenommen, General Macdonald habe seinen Ober⸗ Befehl schon angetreten Graf von S. Lourenco se 6 Krtesn ter wewedh beeae ourenbe sey wieder riegs⸗Minister geworden, General Clouet habe sich durch de Grafen von St. Leger bei Dom Pedro die Erlaubniß wirkt, sich wegen seiner Wunden in Lissabon nach Falmouth 9 schiffen zu duͤrfen, und Dom Miguel bringe den groͤßten Thorf seiner Zeit auf der Jagd zu. In einem der genannten Brne heißt es: „Man erfaͤhrt, daß sich viele Miguelistische v. 77 zu Villa Franca sammelten, daß Artillerie sich nach 85 mtesteg in Bewegung setzte, und daß an letzterem Orte e aufgeworfen wurden. Dom Miauel, heißt es naͤmlich 1 6 Torres Fehess gegen einen Angriff von Lisfabon 1. befestigen.“ der Vouza gegen einen Ausfall von Porto her Lissab an or. s 8 888 auch folgendes Schreiben aus — n 21. : „Ich zeigte rinem Letzten ar.
Admiral Napier damit um gede, E“ C daß hat er denn jetzt auch gethan, da aber sein Brief in v g was zu rauhen Styl abgefaßt war, erhielt er eine 8Ze. et⸗ ihn noͤthigte, in einem zweiten Schreiben sein erstes 8. . digen und zu berichten, er habe sich versehen; er bal⸗ 5
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gegen
nur den Marschall bitten wollen, er moͤc moͤchte doch 8 ¹ W. 2„1 1 . hte doch zusehen, daß er Dom Miguel zum Lande hinausschaffe, das Uebrige werde sich
Se. Maj. die Gesundheit J. Allergetreuesten Maj. und der Charte aus, was mit Enthusiasmus aufgenommen wurde. Ihre Aller⸗ gekreueste Maj. dankten und brachten die Gesundheit Ihres er⸗
Russell in einer feierlichen Audienz sein Beglaubigungs⸗Schrei⸗ ben in die Haͤnde Sr. Majestaͤt des Herzogs von Braganza;
vorgestellt.
waͤren nach Hause gezogen und die Franzoͤsischen Offiziere deshalb abgegangen, weil sie sich mit den
im Zaume zu
in Algarbien uͤber⸗ ist bei Dom Mi⸗ wird als Von den Engli⸗ Die Wah⸗ deehn. im Preise Das Dammpsschist
Zum Michaelistage am 29. Sept. erwartet man ei⸗ 1 1 daß der Herzog von Terceira in Ungnade gefallen sey oder doch als b1
— Die Times enthaͤlt eine Reihe von Privat⸗Briefen aus ist vom 10. September datirt und
Beobachter ausgesandt, habe einige Tage vorher ein Schreiben sen Parlamentair⸗ worden den Brief ab⸗ig . bb 8 G den 2 nahm. Es heißt, Lord Russell habe seine Vermittelung — 8 8 gen, . . eime Intervention zuvor aber muͤsse