1833 / 287 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 16 Oct 1833 18:00:01 GMT) scan diff

tel fuͤr ganz arme Kinder eine halbe Hufe Acker legirt, und ein Deutscher Kaufmann öee machte der Kirche zu eba ein Geschenk von 800 Rthlr. b

8 3 Häaͤfen 8 U9asnnse ,güe—s Kös⸗ lin langten im Monat September 17 Schiffe und 31 Bdͤte an, und 25 Schiffe und 23 Boͤte gingen von da aus. Auf der Rhede bei Leba kamen 2 Schiffe und ein Boot an, welche mit Salz, Eisen⸗Waaren, Wein und Branntwein befrachtet waren,

Die Haupt⸗Ausfuhr⸗Artikel nach dem Auslande bestanden im

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162 Ctr. und 82 Schock Leinwand, 418 Klaftern Brennholz, 1946 Scheffel Roggen und 119 Scheffel Buchweizen. Nach dem Inlande wurden versandt 1324 Scheffel Rappsaat, etwas Getraide, Ruͤb⸗Oel, Butter, Leinkuchen und 20 Ctr. Bernstein⸗ Abgang. Die Einfuhr war nur gering, und bestand hauptsaͤch⸗ lich in Haͤringen, Taback, Steinkohlen, geschmiedetem Eisen und

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Kolonialwaaren.

Meteorolo ische Beobachtung. b Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck 333. 30„Par. 334 5 3 Par. 336.2 3 Par. Quelwärme 8,7 ° R. Luttwaͤrme. 6,5 ° R. 6,86 °R. 3,29 ° R. E“ Thaupunkt 5,0° R. 4,6 ° R. 2,7 °R. Flußwärme 8,8 °R. Dunstsaͤttg. 85 vCt. 91 p Ct. Bodenwärme 8,5 °R. Wetter. Regen heiter. 2 Wind WR8W. RW. Ausdünst. 0, 021 8 Wolkenzug iederschlag 0, 853 Rh.

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13. Oktober. 8 -

89 pCt.

Nt

Berliner Börse. Den 14. Oktober 1833. Amtl. Fonds und Geld-Coors-Zettel. (Preuse. Cour.) 11“““ Iiri. 2. 8 8 77

St.-Zchuld-Sech. 4 96 ½ 96 ¾

Grofshz. Pos. do. 4 1 11 ½

Pr. Engl. Anl. 18.

Dr. Engl. Anl. 22.

Ostpr Pfandbr. 4 100¼ Dr. Engl. Obl. 30.

bomm. do. 4 100¼ Kur- u. Neum. do. 4 106

Pröm. Sch. d. Sech.

Kurm Obl. m. l. C.

Schlesische do. 4 106

[Kkst. C. d. K.- u. N. ¹ 65 Neum Int. Sech. do. 5 Berl. Stadt-Obl

[tain anglais.

1178

Wien, 9. Oktober.

5 3% Met. 93 ⅛. 4 % do. 83 ½. Bank-Actien 1198. Part.-Obl. 131 ⅜.

Koͤnigliche Schauspiele.

Dienstag, 15. Okt. Im Opernhause: Zur Hoͤchsten Ge⸗ burtsfeier Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen: Rede, gedichtet von Heinrich Smidt, 1äegechen von Mad. Unzelmann. Hierauf: Zampa, oder: Die Marmorbraut, Oper in 3 Abtheilungen, mit Solotanz, nach dem Franzoͤsischen des Melesville, von C. Blum; Musik von Herold. ([Neu einstudirt.)

Im Schauspielhause: 1) Toujours, ou: Lavenir d'un sils, vaudeville en 2 actes. par Seribe. 2) La premidère repré- zentatiou de la reprise de: 1e Mariage impossibfe. vaude- ville en 2 dptes, par Mr. Mr. Mélesviile et Carmouche.

Mitrwoch, 16. Okt. Im Schauspielhause: Der Kammer⸗

diener, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen von Fr. Kricke⸗

berg. (Dlle. Hoͤffert: Annette. Herr Grua: Edmund.) Hier⸗ von H. Clauren. (Dlle. Hoͤffert: Suschen, als Gastrolle.)

Donnerstag, 17. Okt. Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Das Testament, Drama in 5 Abtheilungen, frei nach dem Fran⸗ zoͤsischen des Victor Ducange, von A. Prix. Hierauf: Der Spiegel des Tausendschoͤn, Burleske in 1 Akt, mit Gesang, von C. Blum.

Freitag, 18. Okt. Im Hpernhause: Auf Begehren: Die Stumme von Portici, große Oper in 5 Abtheilungen, mit Ballets; Musik von Auber. Gastrolle.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗ ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Sonnabend, 19. Okt. Im Schauspielhause: Der Kammer⸗ diener, Posse in 4 Abtheilungen, von Leitershofen. Hicrauf; Franzoͤsische Vorstellung des Herrn Alexander, aus Paris: Ruses de Nicolas, piece en 1 aute et en prose, traduit de l'anglais, par Mr. Atexander. Personnages: Furlough, capi- Pilbury, alderman. Niculas, domerztique de l'alderman. NMistriss Pithury Mies Fhrtilla, sille de Pal- dermon. (Obige fuͤnf Charaktere werden von Herrn Alexan⸗ der allein, ohne Mitwirkung einer andern Person, dargestellt.) Und: Der Pläaatzregen als Cheprokurator, dramatisirte Anekdote

in 2 Abtheilungen, von E. Raupach.

(Dlle. Hoͤffert: Fenela, als letzte

MNeueste Nachrichten. Paris, 8. Okt. Gestern fruͤh um 4 Uhr sind die von Orleans und von Nemours und die Prinzen von ville und von Aumale von hier nach Compieègne abgereist. Der Spanische Geschaͤftstraͤger, Graf von Colombi,

reichte gestern dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenfe

das Notisications⸗Schreiben seines Hofes wegen des Abhi Koͤnig Ferdinands VII. Der Koͤnig legt auf Anlaß dieset desfalls heute sechswoͤchentliche Trauer an.

Die Auotidienne behauptet, daß gestern Abend „.

von der Spanischen Graͤnze hier eingegangen seyen, denen u in den Spanischen Provinzen Alava und Guipuzcoa za Unruhen ausgebrochen, in anderen Don Carlos als Koͤn

gerufen und in Madrid selbst Zwistigkeiten zwischen dem und zweien in der Hauptstadt garnisonirenden Regimentenn gefallen waͤren. Der Temps nennt Bilbao, die Haug der Provinz Biscaja, als diejenige Stadt, die Don Carlos,

s 4 falls schon als Koͤnig ausgerufen habe. Der Renoy auf: Der Braͤutigam aus Mexiko, Lustspiel in 5 Abtheilungen,

will wissen, daß Don Carlos in Badajoz von der Garnisag

ses Platzes mit offenen Armen empfangen, und proklamirt

sey. Das Journal des Dobats meint dagegen, daß, dergleichen Ereignisse wirklich stattgefunden haͤtten, der Tela daruͤber schon berichtet haben wuͤrde. Indessen sind auch wieder saͤmmtliche Fonds an der hiesigen Boͤrse bedeutag wichen. (S. unten.)

Im Journal de Paris liest man Folgendes: 3 Zeitungen machen auf unser Schweigen in den Spaͤnische gelegenheiten aufmerksam und ziehen daraus den Schluß

die Regierung sich uͤber diesen Gegenstand nicht ausß wolle. Uns scheint jedoch, daß die Regierung sich bereite

jene Frage deutlich genug erklaͤrt habe, und daß die cie

Anerkennung der Koͤnigin von Spanten ein Akt sey, daf destens eben so viel werth ist, als alle von den Publicisg Opposition angestellte Vermuthungen.“

Die Herzogin von Dino hat ihren Oheim, den Fuͤrst Talleyrand, auf seiner Reise nach dem Schlosse Valenga gleitet.

Es heißt, daß abreisen wuͤrde.

Herr Cabanon, einer der Deputirten der Niedern⸗ hat dem Minister des Innern seine Entlassung eingereiche

Der Pair und General⸗Lieutenant, Marquis von loup-Laubat, ist vorgestern Abend hierselbst mit Todg gangen.

Herr Thiers morgen nach Rouen und

[Z.-Sch. J. K. u. X. Königsb. do.

Elbinger do. Danz. do. in Th. 36 ½

Westpe. Pfandbr. 98 ½⅔

Neue do. Feiedri hsd'or .. UDisconto

Hloll voltw. 1) uk.

Dienstag, 15. Okt.

Kreuzritter in Aegypten, große

Auswärtig Ameterdaüu, 9. Oktober.

wirkl. Schuld 48. 6 8 Anl. —. Neap. —.

Niederl. Bili. 20 ¼. Oesterr

55. 37 do. 85. London. 8. Oktobeec. Cons. unf Abrecho. 87 ¾. Belg. 94 ½ 94. Colamhb. 25 ⁄. 1. Griech. 35. 40. rl. 73. Russ. 102 ¾. 102 ¼. 38 Szon. 38. à 39 58 1G““ 2

Bekanntmachungen.

SEdictal⸗Citation.

Auf Antrag ihrer naͤchsten vermuthlichen Intestat⸗ Erben, werden nachstehende verschollene Personen und deren unbekannte Erben und Erbnehmer hierdurch vorgeladen:

1) der Carl Sottlieb Hollstein, Sohn des verstor⸗ beneu Haͤnsler und Maurer Hellstein zu Roth⸗ lach, welcher sich im November 1815., wo er in Bunzlau die Toͤpfer⸗Profession erlernte, aus sei⸗ nem Lehrorte heimlich entfernt het und dessen Vermogen jetzt in 670 Thlr. vesteht; der Gottlob Walther, Sohn des verstorbenen Haͤusler George Friedrich Walther zu Uttig, welcher im Jahr 1806 aus seinem Dienstort⸗ Tillendorf heimlich weggegangen und dessen Ver⸗ moͤgen in 31 Thlr. veect

Diese beiden genannten Verschollenen, so wie ihre unbekannten Erben und Erbnehmer werden 3

vorgeladen, sich binnen hier und 9 Monaten spaͤtestens aber in ꝛermino

den 17. Januar 1834, Vormittags um 11 Uhr, in der Serss e zu Rothlach persoöͤnlich oder durch gesetzlich zulaͤssig Bevollmaͤchtigte oder schriftlich zu melden, und uͤber ihr Leben und Aufenthalt Auskunft zu geben, widrigenfalls der Hollstein und Walther für todt erklaͤrt, und ihr Vermoͤgen ihren naͤchsten gesetz⸗ lichen Erben zugesprochen werden soll. b

Die unbekannten Erben und Erbnehmer die sich bis zu dem angesetzten Termine nicht melden, werden mit ihren Erbes⸗Anspruͤchen praecludirt, und das Ver⸗ moͤgen des Hollstein seiner Mutter, das des Walther aber seinen Bruͤdern zugesprochen werden.

Bunzlau, den 6. Ayril 1833. 3

Das Graͤflich Puͤcklersche Gerichts⸗Amt

Rothlach⸗Uttig.

Ein Landaut, in einer fruchtbaren Gegend Westpreu⸗ Fens, nahe am Weichselstrome gelegen, ist zu verkaufen. Selbiges enthaͤlt uͤber 2000 Morgen Magdeb., ist

mmit vollstaͤndigen Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebaͤuden,

todtem und lebendem Inventario und einer feinen

Schaafheerde versehen. Die Winter⸗Aussaat betraͤgt 500 Scheffel, zur Haͤlfte Roggen, zur Haͤlfte Weizen. Die Uebergabe kann zu jeder Zeit geschehen mit säͤmmt⸗ lichem Wirthschaftsgeraͤthe und Mobiliar, auch mit den Mobilien des herrschaftlichen Hauses. Naͤhere Aus⸗

kunft ist auf portofreie Briefe von dem Unterzeichne⸗

ten zu erlangen. 1““

Berlin, im Oktober 1333.

E114“ Ciborovius,

Kammergerichts⸗Justiz⸗Kommissarirs

8 4

Apotheken⸗Verkauf.

In der, an der Chaussee von Berlin nach Koͤnige⸗ berg in Pr. liegenden, 6 Meilen von Danzig entfern⸗ ten Kreisstadt Preuß. Stargardt von uͤber 3000 Ein⸗ wohnern mit einer wohlhabenden Umgegend, zu der

e Börsen. Ausgesctzte Schuld

90 mien-Seheine 883. Russ. (v. 1828) 101 4. (v. 1831) 91.

Ulgemeiner

nach dem Itallänischen:

Dreuss. Prä 58 Span.

mide, als erstes Debuͤt.) Preise der Plaͤtze: kon des ersten Ranges 1 Rthlr. Mittwoch, 16. Okt. 8 Mex. 11. Int 48, 41. do. v. 182321 ⅜.

Vorher: Der Braͤutigam ohne Herzenskron.

Koͤnigstaͤdtis he Zur Feier des Hoͤchsten Geburtsfestes Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprenzen Friedrich fi Ceoccato in Egdlto; Musik vom

Koͤnigl. Hof⸗Kapellmeister Meyerbeer. [Neu einstudirt.] (Dlle. Karoline Stetter, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne: Pal⸗

Ein Platz in den Logen und im Bal⸗ Prinz und Schlange, oder: Amoͤr

unter den Amazonen, romantisch⸗komisches Zauberspiel mit Ge⸗ sang in 2 Akten, von Ferdinand Ernst; Musik von Skraup.

che s Theater.

1 Wilhelm: Der heroische Oper in 4 Aufzuͤgen, 25.

100.

90¹½. 12n

Braut, Lustspiel in 1 Akt, von

Actien 1404. 1400 Br. Holl. 5proc.-Obl. v. 1832 87 ⅞. 87 ¾. Poln. k. 58.

Mehrere hiesige Blaͤtter wollen wissen, daß das des Dabats von der Regierung eine monatliche Subven 13,000 Fr. erhalte.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compl. 1110. 10. h- Sproc. pr. compt. 71. 70. sin cour 71. 85. Neap. pr. co"mpt. 87 35. sin cour. 87. 50. perp 54 ½. Zproc. do. 32.

Frankfurta. M., 11. Oktober. Sesterr. 5proc. Metalt Aproc. 80½. 80¾

5proc zproc. Belg. 900.

proc. 49 ½. 1proc. 20 ½. Br. Part⸗Obl. 111⁄. —. Loose zu 100

Redacteur Cattet —yII—

Gedruckt bei A W Hah

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der, nur 1 ½ Meilen entfernte Sitz des Bisthums von Culm gehort, sind die einzigen beiden, ganz vollst ndig eingerichteten am Markte gelegenen Apotheken, wovon Eine privilegirt, die Andere concessionirt ist, wegen Fa⸗ milien⸗Verhaͤltnisse aus freier Hand zu verkaufen. Mit der Ersteren ist zugleich ein nicht unbedeutendes Wein⸗ geschaͤft verbunden. Hierauf Reflectirende erfahren in porteofreien Anfragen das Naͤhere von dem Unterzeich⸗ neten. Preuß. Stargardt, den 26. September 1833. Der Apotheker Rehefeld.

Apotheke⸗Kauf⸗Gesuch. Eine Avotheke, welche ein Medicinal⸗Geschaͤft von 3⸗ bis 5000 Thlr. macht, wird geaen eine baare Einzah⸗ lung von 15,000 Thlr., auch daruͤber, zum Kauf ver⸗ langt. Das Koͤnig! Intelligenz⸗Comtoir zu Berlin wird Adressen, mit W. 10. bezeichnet, annehmen.

———ygga

Literarische Anzeigen.

Hoͤchst wichtige Anzeige, allgemeiner Beach⸗ tung empfohlen.

Das nachstehende treffliche, Jedem, der auf Bildung Anspruch macht, unentbebrliche Werk ist in allen Buchhandlungen der Preußischen Monarchie, zu Ber⸗ lin in der Stuhrschen, so wie in allen uͤbrigen Buch⸗ handlungen Deutschlands, der oͤsterreichischen Monar⸗ chie, Rußlands, Daͤnemarks, Schwedens, Hollands, der Schweiz, Englands und Frankreich; fuͤr den noch fort⸗ bestehenden, beispiellos billigen Subseriptiot haben: 1

Handbuch sdes Wissenswuͤrdigsten aus der Natur und Geschichte der Erde und ihrer Bewohner. Zum hebrauch beim Unterricht in Schulen und Familien, 1 vorzuͤgl ich fuͤr Hauzlehrer auf dem Lande, so wie zum Selbstunterricht. Von Dr. Ludwig Gottfried Blane, Domprediger und Professor zu Halle. Zweite, I und vermehrte Auflage. Mit erlaäͤuternden Abbildungen.

In drei Buünden. gr. 8vo. 90 100 Bogen. Mit Koͤnigl. Wuͤrtembergischem Privilegium. Suͤbseriptions⸗Preis fuͤr alle drei Baͤnde drei Thaler. Halle, bei C. A. Schwetschke und Sohn.

Al; wir im vorigen Jahre die Subscription auf die neue Auflage von Blanc's Handbuch eroͤffneten, hoff⸗ ten wir, und spra hen es auch oͤffentlich aus, daß das Unternehmen eine außerordentlich aroße Theilagahme fin⸗ den werde, und wir haben uns nicht nur nicht getaͤuscht, sondern unsere Erwartungen sind sogar noch uͤbertrof⸗

sen worden.

Der gesunde, Kaseig⸗ Sinn, welcher, Gott sey Dank! in allen Gauen des deutschen Vaterlandes vor⸗

herrscht, hat bald erkannt, daß hier keine leichte, lose

Unzeiger fuͤr

8 die Preußi Speise, sondern ein wahrhaft tuͤchtiges Werk geboten wird, welches mwir in der ersten Ankuͤndigung mit Recht ein Haus⸗- und Familienbuch fuͤr Irdermann nennen, und so hat sich unser Unternehmen eines glan⸗ zenden Erfolges zu erfreuen gehabt.

Ob, was versprochen, auch wirklich geleistet wor⸗ den, daröoͤber koͤnnen nun die Tausende von Subscri⸗ benten entscheiden, an die der so eben erschienene erste Band ve sandt ist.

Fuͤr Diejenigen aber, welchen Blane's Hand⸗ buch noch nicht naͤher belannt oder unsere erste Anzeige entgangen sein sollte, diene Folgendes zur Characteri⸗ stik des Werkes:

Ein ganz aurfuͤhrliches, materiell vollstaͤndiges Lehr⸗ buch der Geographie, der Geschichte und der Literatur ist es nicht und kann es auch seinem Umfange nach unmoͤglich sein. Wer daher jene Gegenstaͤnde des Wis⸗ sens zu seinem besondern Studium machen will, der kaufe Blanecs Handbuch nicht!

Wer aber das „Wissenswuͤrdigste aus der Na⸗ tur und Geschichte der Erde und ihrer Be⸗ vwohner”“ kennen lernen will, wem es genuͤgt oder genuͤgen muß, nur daz wirklich Bedeutende und Nerkwaͤrdige zedes Landes aufzufassen; wer, ohne sich in ein muͤhseliges Studium der einzelnen Wissen⸗ schaften einzulassen, seiner Neigung, seinem Stande, seinen Berufsgesehäfren nach, wuͤnscht, (und wer sollte in jetziger Zeit dies nicht wuͤnschen!) sich in gedraͤng⸗

ter Kuͤrze und mit richtiger Auswahl ein leben⸗ diges Bild der natuͤrlichen Beschaffenheit jedes Lan⸗ des, seiner physischen und klimatischen Eigenthuͤmlich⸗ keiten, seiner Produkte und ihrer Benutzung, des Cha⸗ rakters, der Sitten, des Glaubens seiner Bewohner,

zu stellen: der kaufe Blanecs Handbuch!

die rechte Weise auszubilden, oder die Kenntniß des fruͤher Erworbenen zweckmaͤßig wieder anzufrischen.

Er wird in London wie in St. Petersburg, in Paris wie in Berlin, in Wien wie in Stock⸗ holm, in Aegypten we in Ostindien sich gleich⸗ sam bekannt und einheimisch fuͤhlen; er wird die Ge⸗ schichte, die Literatar eines jeden Landes in ihren wich⸗ tigsten Epochen schuell und leicht uͤberblicken und seinem Gedaͤchtnisse einpraͤgen koͤnnen. Er wird mit Huͤlfe dieses Werkes leicht den Grad der wissenschaftlichen

tenes Zeitalter von jedem ohne Ausnahme fordert. Daß es zu gleicher Zeit als Lehrmittel voͤllig genuͤge, daruͤber sind alle Stimmen einoerstanden. Der Vater, die Mutter, die vielleicht den ersten Unterricht der Kinder selsst zu uͤbernehmen wuͤnschen; der Hauslehrer und Erzieher, der seinen Unterricht unmoͤgtich in so viel⸗ Faͤcher zersplittern kann, wie es in den Schulen ge⸗ schiehet, moͤchten wohl schwerlich ein passenderes Hand⸗ buch finden, in welchem alle dahin einschlagenden Lehr⸗ gegenst nde beruͤcksichtiget un) das Nicht zu Viel und nicht zu Wenig in einem gluͤcklicheren Ver⸗ haͤltnis gegen einander abgewogen waͤre.

Ueder die Eintheilung bemerken wir Folgendes:

ihrer Sprache, Literatur und Geschichte vor die Seele

Fuͤr ihn wird es stets ein bequemes, ihn selten oder nie verlassendes Huͤlfsmittel sein, sich auf

Bildung erlangen und bewahren, den unser vorgeschrit⸗

schen Staaten.

Der erste Band enthaͤlt die allgemeine E tung, (astronomische und mathematische Geoat Betrachtung der Ersche nungen, welche die fege faͤche der Erde, das Meer und die Atmosoahn dieten, Brlehrung uͤber Magnetismus, Elelm Galvanismus, Beschreibung und Adbildung m. Erforschung der Narur⸗Erscheinungen nothwen Instrumente, Thermometer, Barometer u. s. n. ner: die Pprenaͤische Halbinsel, Frank das Britische Reich, die Niederlande, Schweiz und die Skandinavischen N. Der zweite Band: Deutschland, Italiel, Tuͤrkische Reich in Europa, den neuen chischen Sraat und die ionischen Inseln⸗ drirte Band: das russische Reich, Krake süäͤmmtliche aubereuropaͤische Laͤndet, einem vollstaͤndigen Register uͤber das ganze Me

Und was nun endlich den Preis betrifft, so wir zwar wohl berechtigt, den beispiellos 9. Subseriptions⸗Preis in einen hoͤhern Laren⸗Pnf zuwandeln; aber wir meinen, daß ein so gl. Erfolg, wie er bis jetzt unser Unternel men getn auch unsererseits danksare Anerkennung durch . erheischt, und so moͤge denn der Preis von

Drei Thaler auch ferner bestehen, auf daß Blanc's Haltt allen Staͤnden, jedem Alter, jedem Geschlech selbst dem Unbemittelten zugaͤnglich, ein 6 zut der deutschen Nation sein und he koͤnn e.

Halle, im October 1833.

C. A. Schwetschke und 6

Bei Carl Schumann in Schneeberg ers W. Shakspeare’'s

saͤmmtliche Werke in 1 Bande Im Verein mit Mehreren uͤbersetzt und herauss von Julius Koͤrner. Druck, Format um ist wie bei Schillers Werken in 1 Bande Suh Ausgabe. Der Praͤnumerations⸗ reis, welche Jnanuar 1834 offen bleibt, ist 5 Thle. Die unterzeichnete Buchhandlung, bei welch Proben eingesehen werden koͤnnen, nimmt Bist darauf an. „4 8 MNiecolaische Buchhandlung in Gruͤderstraße Nr. 13), Stettin und

Im Verlage der Sanderschen Buchhandlung lottenstraße Nr. 11, ist erschienen und durch A Buchhandlungen zu beziehen:

Sammlung der füuͤr die Koͤniglh.

Rheinprovinz seit dem Jahre 121 sichtlich der Rechts⸗ und Gericht fassung ergangenen Gesetze, Vertl gen, Ministerial⸗Rescripte er. trage Eines Hohen Ministrii der Gesetzgenen Justz⸗Verwaltung der Rdeinprovinz.

Lottner, Koͤnigl. Justiz⸗Rath. Erster 8vo. Preis 1 Thlr. 15 sgr. 6

Nitut 9

ge Staats⸗Zeitun

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Assessor Karl Otto nenberg zum Regierungs⸗Rath fuͤr die Forstsachen bei Regierung zu Oppeln Allergnaͤdigst zu ernennen geruht. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Hegemeister Johann istian Ramin zu Bornemannspfuhl, im Forst⸗Bezirk stadt⸗Eberswalde, das Allgemeine Ehrenzeichen zu ber.. ee Bekanntmachung. In Gemaͤßheit des mit der ritterschaftlichen Privat⸗Bank Pommern unterm 11. Januar d. J. getroffenen, durch die ⸗Sammlung fuͤr 1833, Seite 12, publicirten Abkommens, nach erfolgter Bestellung des Unterpfandes, sind nunmehr ach §. 7 der Statuten der Bank im Umlauf bleibenden ischeine zu 5 Rthlr. das Stuͤck, wovon im Ganzen 100,000 t, zum Gesammt⸗Betrage von 500,000 Rthlr., ausgefertigt mit dem im §. 4 des Abkommens bestimmten Stempel, der dem Koͤnigl. Wappen⸗Adler und der Umschrift: „Koͤnigl. lisations⸗Kasse zu Berlin“, versehen ist, auf der seite in rother Farbe bedruckt worden, und sollen diese so pelten Bankscheine von jetzt an nicht allein bei allen Koͤ⸗ hen Kassen in den Provinzen Brandenburg und Pommern den Kassen⸗Anweisungen in Zahlung angenommen und egeben, sondern auch bei der hiesigen Realisations⸗Kasse auf ungen gegen baares Geld umgetauscht werden, welches hier⸗ zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht wird. 8 Berlin, den 7. Oktober 1833. Deerr Finanz⸗Minister, (gez.) Maassen. Im Bezirke der Koͤnigl. Regieruuug zu Liegnitz ist der bisherige Diakonus Schmidt zu Parch⸗ zum Pastor an der evangelischen Kirche zu Neusalz; der bis⸗ e Diakonus Ehrlich zum Ober⸗Pfarrer an der evangeli⸗ Kirche zu Rothenburg in der Lausitz, und der General⸗ rtel zum Pastor in Schoosdorf, Loͤwenbergischen es, ernannt worden.

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fuͤrst von Clary AMringen, von Halberstadt.

Se. Excellenz der Koͤnigl. Schwedische General⸗Lieutenant Ptaatsrath, Graf von Loͤwenhjelm, von Stockholm.

Nögereist: Der Kammerherr und Legations⸗Rath, außer⸗

tliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister bei Sr. Ma⸗ dem Koͤnige der Belgier, von Arnim, nach Bruͤssel.

Zeitungs⸗Nachrichten. A u 83 l an d.

1 v“ 1.“

Paris, 8. Okt. Der Koͤnig und die Koͤnigin haben ge⸗ in Begleitung der Prinzessinnen Marie und Clementine,

Herzogs von Nemours, des Prinzen von Joinville und des

ndanten der Civilliste, das Garde⸗meuble der Krone in der Bergere besucht, wo sie von dem Aufseher, Herrn G. De⸗

e, umhergefuͤhrt wurden. Die Spanischen Angelegenheiten fahren fort, die Aufmerk⸗ it unserer Blaͤtter ausschließlich in Anspruch zu nehmen. Journal du Commerce aͤußert sich in nachstehender e: „Das große Interesse, welches sich in diesem Augenblick ie Angelegenheiten der Pyrenaͤischen Halbinsel knuͤpft, be⸗ igt alle Gemuͤther. Die Boͤrse ist in großer Bestuͤrzung der Fall der Papiere bedeutend. Man sieht in der Ver⸗ ng, welche 35,000 Mann des neuen Aufgebots unter die een ruft, ein um so beunruhigenderes Symptom, als man die neuerlichen Eroͤrterungen uͤber die Entwaffnung weni⸗ darauf vorbereitet war. Die seit zwei Tagen verbreiteten chte uͤber die beabsichtigte Formirung eines Observations⸗ es an der suͤdlichen Graͤnze haben durch jene unerwartete fregel einige Bestaͤtigung erhalten. Wenn wir auch anneh⸗ wollten, daß die Franzoͤsische Regierung geneigt waͤre, ei⸗

hhaätigen Antheil an den S kann man wohl in dieser Tendenz schon eine Wahrschein⸗ tit des Krieges erblicken? Wenn dem so seyn sollte, so te man zugeben, daß in Spanien Elemente des Aufruhrs des Buͤrger⸗Krieges existiren, welche zum Ausbruch sind. Eine Insurrection, welche im Stande waͤre, Thron der jungen Koͤnigin in Gefahr zu setzen, koͤnnte eicht eine bewassnete Einmischung Frankreichs herbeifuͤh⸗ Allerdings ist ein solches Ereigniß nicht unmoͤglich. es aber wahrscheinlich? Wir glauben nicht. Die durch od Ferdinand's in Spanien angeregte Frage ist in der t keine von denen, welche die Massen aufregen; Spanien mn Tage jenes Ereignisses, was es den Tag zuvor war; es don keiner Revolution, ja nicht einmal von einer Veraͤnde⸗ gdes Systems die Rede. Das Ministerium Zea⸗Bermudez t fort zu regieren, wie seit einem Jahre. Wir betrachten *die Besorgnisse, welche sich in den letzten Tagen kundge⸗ n haben, als voreilig, und wir haben die Ueberzeugung, daß Ueb durch die Ereignisse nicht werden gerechtfertigt werden.“ Ee er die Abreise des Herrn Mignet nach Madrid bemerkt ükytsr frangais Folgendes: „Die ploͤtzliche Absen⸗ bhene herrn Mignet, Archivarius im Departement der aus⸗ 8 Angelegenheiten, nach Madrid, giebt zu vielen Vermu⸗ Fehr nlaß. Man fragt sich, warum dieser diplomatische en- eoffiziellen Charakter abgesandt worden sey, da wir en Botschafter am Spanischen Hofe haͤtten. Sollte

8

Berlin, Mitrtwoch

8 richten fuͤr Don Carlos in Umlauf. panischen Angelegenheiten zu neh⸗ drid zu verlassen, und daß in mehreren Provinzial⸗Städten Don

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den 1656 ten

—ꝑ

Herr von Rayneval etwa kein rechtes Vertrauen einfloͤßen? Sollte er dem gegenwaͤrtigen Zustande der Dinge nicht Buͤrgschaf⸗ ten genug S. Warum hat man sich erst jetzt seiner fruͤheren Verhaͤltnisse erinnert? Als man ihn zum Botschafter bei Ferdinand VII. ernannte, wußte man sehr gut, daß er fruͤher von den Herren v. Bourmont und v. Polignac gebraucht wor⸗ den war. Sollte es wahr seyn, daß er sich zweideutig benom⸗ men, als Herr Stratford Canning aus allen Kraͤften die liberale Bewegung unterstuͤtzte, welche die Koͤnigin der Regierung waͤh⸗ rend der ersten Krankheit des Koͤnigs zu geben suchte? Es muß irgend ein Beweggrund dieser Art vorhanden seyn, daß man es fuͤr noͤthig gehalten hat, ihm unter den gegenwaͤrtigen schwieri⸗ gen Verhaͤltnissen einen Andern zur Seite zu stellen. Man be⸗ hauptet sogar, daß stark von seiner Abberufung die Rede gewe⸗ sen sey, und daß er nur der Verwendung des Herrn von Talleyrand die Erhaltung seines Postens zu verdanken habe. Ein legitimistisches Blatt meldet, daß Herr Mignet mit einem sehr bedeutenden Kredit versehen worden ist, um die Schwierigkeiten, welche sich in Spanien erheben koͤnnten, wo moͤglich durch Gold zu beseitigen. Am wahrscheinlichsten ist es, daß er beauftragt worden, die Verlegung des Corps zu verlangen, welches sich unter dem Befehl des General Saarsfield an der Portugiesischen Graͤnze befindet, und dessen Anhaͤnglichkeit an die Sache der Regentin nichts weniger als erprobt ist.“ Der Constitutionnel bemerkt uͤber denselben Gegenstand: „Man hn an der Boͤrse das Geruͤcht verbreitet, daß Herr Mignet da⸗ in instruirt sey, die Regentin zu veranlassen, die Einmischung einer Franzoͤsischen Armee zu verlangen. Wir mißtrauen diesem Geruͤcht. Ein solcher Entschluß koͤnnte nur in Uebereinstimmung mit England gefaßt worden seyn; und man wird bemerkt haben, daß England sich in den Portugiesischen Angelegenheiten, durch welche es noch direkter beruͤhrt wurde, weit mehr Vorsicht auf⸗ gelegt hat. Uebrigens hat uns auch das Ministerium nicht an solche selbststaͤndige Entschluͤsse gewoͤhnt; ehe es handelt, pflegt es erst unsere Verbuͤndete um Rath zu fragen.“

Eine Section der Gesellschaft der Nenschenrechte hatte sich gestern zu einem Mahle bei der „Barriere des Amandiers“ versammelt. Ueber Tafel wurden die aufruͤhrerischsten Toasts ausgebracht, und als ein Polizei⸗Kommissarius, mit Huͤlfe meh⸗ rerer Stadt⸗Sergeanten, die Versammlung zum Auseinanderge⸗ hen zwang, durchzogen die Halbberauschten die Straßen unter dem Rufe: „Es lebe die Republik!“ „Nieder mit Ludwig Phi⸗ lipp!“ Auf den Boulevards, wo der Haufen sich zu vergroͤßern anfing, legte sich die bewaffnete Macht ins Mittel, und stellte durch einige Verhaftungen die Ruhe wieder her.

Man schreibt aus Brest vom 5ten d.: „Atalante“ mit dem Contre⸗Admiral Mackau stern Abend auf der hiesigen Rhede vor Anker gegangen. Die „Atalante“ war am 27sten v. M. von Cherbourg abgesegelt. Die Dampfschiffe „Ardent“”“ und werden heute mit der Brigg „Capricieuse“ von hier abgehen. Es liegen in diesem Augenblick hier zwoͤlf große segelfertige Schiffe, eine groͤßere Anzahl als seit langer Zeit in Brest versammelt waren.“

„Die Fregatte an Bord ist ge⸗

Paris, 9. Okt. Der Koͤnig kam heute Mittag zur Stadt, fuͤhrte den Vorsitz in einem zweistuͤndigen Minister⸗Rathe und kehrte sodann nach Saint⸗Cloud zuruͤck.

Die Sentinelle de Banonne meldet unterm 3ten d. „Wie wir hoͤren, befindet sich ein Einwohner unserer Stadt im Besitze eines Dekrets des Don Carlos, wodurch dieser den Spaniern anbefiehlt, nur der kompetenten Behoͤrde zu gehorchen. Wir glauben jedoch, daß dieses Dekret schon vor dem Tode Ferdinands VII. abge⸗ faßt worden ist; denn es waͤre unmoͤglich, daß die Nachricht von dem Ableben des Koͤnigs dem Don Carlos in Portugal haͤtte zugehen, und daß seitdem auch schon jenes Dekret von dort nach Bayonne haͤtte gelangen koͤnnen.“ Im heutigen Journal de Paris liest man Folgendes: „Einer hier eingegangenen Nachricht aus Bayonne zufolge, war dort das Geruͤcht im Umlauf, daß Unruhen in Bilbao ausgebrochen seyen, und daß die Regierung Streitkraͤfte auf diesen Punkt dirigirt habe. Wir halten es fuͤr uͤberfluͤssig, hin⸗ zuzufuͤgen, daß dieses Geruͤcht der Bestaͤtigung bedarf.“ Eine andere Version ist die, daß die royalistischen Freiwilligen in Bil⸗ bao Don Carlos zum Koͤnige ausgerufen und den Corregidor ermordet haͤtten, worauf Truppen aus St. Sebastian angekom⸗ men waͤren und den Aufstand unterdruͤckt haͤtten. „Gestern Abend“, sagt die Quotidienne, „waren hier in den Salons, wo man in der Regel gut unterrichtet ist, sehr guͤnstige Nach⸗ Man versicherte, daß die Koͤnigin sich genoͤthigt gesehen habe, nach einem Aufstande Ma⸗

Carlos bereits proklamirt worden sey. Aus allem diesem ergiebt sich, daß etwas Bestimmtes uüber die Lage der Dinge in Spa⸗ nien zur Zeit noch nicht hier eingetroffen ist.

Die heute auf dem gewoͤhnlichen Wege hier eingegangenen Madrider Zeitungen gehen bis zum 1sten und enthalten nichts weiter, als die bereits mitgetheilten Dekrete. Der neue Engli⸗ sche Gesandte, Herr Villiers, war am 29. Sept., also gerade am Sterbetage des Koͤnigs, in Madrid eingetroffen.

Der Englische Botschafter und der Spantsche Geschaͤftstraͤ⸗ ger hatten vorgestern und gestern lange Konferenzen mit dem Herzoge von Broglie.

Der General⸗Lieutenant Graf Harispe, der in diesem Au⸗ genblicke auf einer Inspections⸗Reise begriffen ist, hat ein Kom⸗ mando bei der an den Nieder⸗Pyrenaͤen, in der Gegend von Bayonne, zusammenzuziehenden Armee bekommen. Die Kavalle⸗ rie⸗Division wird, sagt man, der General⸗Lieutenant Graf Bony⸗ de⸗Castellane kommandiren. Den Ober⸗Befehl uͤber das ganze Armee⸗Corps wuͤrde der Marschall Molitor erhalten. Der Ge⸗ neral Schramm ist gestern nach der Spanischen Graͤnze abgereist.

Der Vicomte von Chateaubriand ist gestern aus Prag hier eingetroffen.

8 8 Auotidienne enthaͤlt nachstehendes Schreiben aus Prag vom 29. September: „Da die Prinzessin Marie Theresie am Mittwoch erfahren hatte, daß die Herzogin von Berry

in

Triest krank sey, und sich in der Unmoͤglichkeit befinde, die Reise nach Prag anzutreten, so hat sie sich entschlossen, unverzuͤglich abzureisen, um den jungen Prinzen und Mademoiselle ihrer Mutter zuzufuͤhren. Karl X., der schon seit mehreren Tagen, Aeich den Prinzen, die Besuche der in Prag angekommenen Franzosen guͤtig angenommen hatre, ließ ihnen den Wunsch zu 8 erkennen geben, daß die Deputation dem Herzoge von Bordeaux noch vor seiner Abreise vorgestellt wuͤrde, damit dieser Umstand keine Stoͤrung in den schon getroffenen Anstalten hervor⸗ braͤchte. Demzufolge begaben sich die Franzosen heute Mor⸗ gen auf den Weg nach Buschtierad, wo Alle vor 12 Uhr ver⸗ sammelt waren. Der Empfang fand unmittelbar in den Zimmern des jungen Prinzen statt. Auf eine im Namen der Deputation gehaltene Rede antwortete der Her⸗ zog von Bordeaux in Ausdruͤcken, deren Eindruck auf alle diese jungen Leute, welche so weit hergekommen waren, um ihm ihre Huldigung darzubringen, sich schwer schildern laͤßt. Eine zur Feier des Tages geschlagene goldene Medaille und eine Menge kostbarer Gegenstaͤnde wurden dem Prinzen uͤberreicht, der sich lange Zeit mit den Mitgliedern der Deputation Es fsehe mir heute an Zeit, um Ihnen ausfuͤhrlichere Details zu geben.

Herr Dumeylet, Deputirter des Eure-Departements fuͤr die Stadt Evreux, deren Maire er war, ist kuͤrzlich daselbst mit Tode abgegangen. Er war zugleich einer der Quaͤstoren der Kammer.

Der General⸗Lieutenant Lafont⸗Blaniac, kommandirender General der 17ten Militair⸗Division (Bastia), ist in Vico, wo⸗ hin er sich zum Gebrauch des dortigen Seebades begeben hatte, am 28sten v. M. mit Tode abgegangen.

Auf den Grund eines Immediat⸗Berichts des Handels⸗ Ministers haben Se. Maj. unterm 4ten d. M. eine Verordnung erlassen, wonach kuͤnftig alle 5 Jahre auf dem Eintrachts⸗Platze hierselbst eine Gewerbe⸗Ausstellung stattfinden soll. Die 85 dieser Ausstellungen ist auf den 1. Mai 1834 angesetzt. Alle auszustellenden Fabrikate muͤssen zuvor von einer, von dem Praͤ⸗ fekten eines jeden Departements zu ernennenden Jury gepruͤft werden. In Paris selbst wird von dem Handels⸗Minister eine Central⸗Jury eingesetzt, die uͤber die ausgestellten Gegenstaͤnde berichtet, worauf der Koͤnig sich die Vertheilung von goldenen, silbernen und bronzenen Medaillen vorbehaͤlt.

Die Herren Garnier⸗Pages und Laboissière sind in Toulon angekommen, und von der dortigen republikanischen Partei fest⸗ lich empfangen worden.

Die Zoll⸗Einnahme in Marseille hat im vorigen Monate 601,031 Fr. weniger eingetragen, als im September 1832.

Großbritanien und Irland.

London, 8. Oktober. Gestern fand die Vermaͤhlung des Viscount Fordwich, aͤltesten Sohnes und Erben des Grafen Cowper, mit Lady Anna Florence Grey, aͤltesten Tochter des Premier⸗Ministers, in der St. James⸗Kirche statt. Nach der Trauungs⸗Ceremonie war in der Wohnung des Grafen Grey Dejeuner, zu welchem der Fuͤrst und die Fuͤrstin Lieven, der Fuͤrst Ceger az, der Graf von Ripon, Lord Palmerston, der Preußische und der Daͤnische Gesandte und mehrere andere hohe Personen eingeladen waren.

Der Graf und die Graͤfin Cowper treten morgen eine Reise nach dem Kontinent an.

Der Russische Botschafter und seine Gemahlin gaben vor⸗ gestern in Ashburnham⸗House ein Diner, zu dem unter Ande⸗ ren die Lords Palmerston, Melbourne und Cowper, Herr Dedel und der Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger, Herr Bacourt, eingeladen waren, und begaben sich gestern auf ihren Landsitz zu Richmond.

Lord Althorp ist von seinem Landsitz schon wieder nach der Stadt zuruͤckgekehrt, und Einige wollen die Veranlassung zu sei⸗ ner schnellen Ruͤckkehr in den Vereinen suchen, die sich in Lon⸗ don zur Verweigerung der Steuern gebildet haben. Der Sun bemerkt in dieser Beziehung: „Es sollte uns sehr leid thun, wenn Se. Herrlichkeit sich uͤber das Benehmen der an jenen Vereinen Theil nehmenden irregeleiteten Menschen ernstliche Be⸗ sorgnisse machte, denn wir sind uͤberzeugt, daß es ihnen nimmer gelingen wird, einen bedeutenden Theil der Bevoͤlkerung zur Nachahmung ihres Beispiels 8 bewegen. Es herrscht zu viel ge⸗ sunder Sinn unter den Mittel⸗Klassen, namentlich in der Hauptstadt, als daß sie zu einem so Irischen Mittelgreifen sollten, um die Finanz⸗ Pneirgenteen in Ordnung zu bringen. Die Haus⸗ und Fen⸗ ster-Steuer muͤssen in der naͤchsten Parlaments⸗Session abge⸗ schafft werden; hinreichender Grund zu ihrer Aufhebung ist, daß sie mit in das System gehoͤren, vermittelst dessen die Land⸗ Eigenthuͤmer sich bemuͤht haben, alle Staats⸗Lasten den Bewoh⸗ nern der Staͤdte aufzubuͤrden. Wir geben zu, daß sie, dem Grundsatz nach, Vermqgens⸗Steuern sind; aber was von gemaͤßigt Gesinnten gegen sie eingewendet wird, ist, daß sie Abgaben von einer besonderen Art von Vermoͤgen und ungleich vertheilt sind, und die Gerechtigkeit erheischt es, daß alles Eigen⸗ thum auf gleichen Fuß gestellt werde. Durch diese Ge⸗ rechtigkeit sollte sich Lord Althorp nicht weniger zur Ab⸗ schaffung der genannten Steuern verpflichtet fuͤhlen, wie durch sein waͤhrend der letzten Session gegebenes Versprechen. Auf letzteres bauen wir und moͤchten den Vereinen rathen, auch darauf zu bauen. Wie sich die Regierung gegen dieselben zu verhalten hat, ist wohl sehr klar; sie muß zu Zwangs⸗Maßre⸗ geln schreiten, denn wenn sie ihre Plaͤne durchsetzten, dann wuͤrden gar keine Steuern jemals mehr erhoben werden kön⸗ nen.“ Auch der Spectator warnt die Bevoͤlkerung vor der Theilnahme an solchen Vereinen, und fordert die Regie⸗ rung zu gewaltsamer Unterdruͤckung derselben auf. „Zwei⸗ felsohne“, sagt dieses Blatt, „werden diese Vereine der Re⸗

ierung einige Unruhe machen; aber passiver Widerstand muß sehr allgemein seyn, wenn damit etwas ausgerichtet werden soll; und wir sehen keinen Grund zu dem Glauben, daß sich die Steuerpflichtigen im Allgemeinen dieser virtuellen Opposition gegen die Gesetze anschließen werden. Aber die Regjerung 8 auch kraͤf⸗

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darauf