ben Schreiben soll es heißen, daß Molellos, unnd andere Offiziere von Dom Miguels Armee
September ebenfalls von der Franzoͤsischen Offiziere spricht.
Communication vermittelst der
—
bestehendes Regiment zu uͤbernehmen,
Personen daselbst,
die
Der Prinz Georg von Cambridge wird, dem Vernehmen nach, im Laufe der naͤchsten Woche von hier nach Hannover ab⸗ reisen, um seinen erlauchten Eltern einen Besuch abzustatten.
Der Griechische Abgesandte Fuͤrst Su zo, der Hannover⸗ sche und die beiden Belgischen Gesandten, 8. Dedel und der Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger, hatten gestern mit Lord Palmerston Unterredungen im auswaͤrtigen Amte.
Der Praͤsident der Handels⸗Kammer, Lord Auckland, ist von Bruͤssel hierher zuruͤckgekehrt und besuchte gestern die Lords Althorp und Palmerston.
Der Globe sagt, es sey davon die Rede, daß der Herzog von Wellington und sein juͤngerer Sohn, Lord C. Wellesley, binnen Kurzem eine Reise nach Berlin machen wuͤrden.
Lord Ebrington und Lord John Russell sind von Dublin zu einem Besuch beim Grafen von Charlemont in der Grafschaft Armagh abgereist.
Aus Porrugal sind noch immer keine neuere Nachrichten angekommen, und die hiesigen Zeitungen halten daher Nachlese aus den fruͤher von dort eingegangenen Mittheilun⸗ gen; auch erwaͤhnen sie eines im Jvurnal du Havre befindlichen Schreibens vom Admiral Napier, worin dieser unterm 24sten Abdankung Bourmont’'s und der
Der Globe aͤußert seine Ver⸗ kein Schiff aus Portugal ange⸗ meint er, waͤre in der letzten Zeit die Packetboͤte zwischen hier und Lissabon sehr unregelmaͤßig gewesen. Andererseits will dieses Blatt aber auch aus dem Ausbleiben der Posten den Trost schoͤpfen,
wunderung daruͤber, daß gar kommen sey; uͤberhaupt,
daß weder in Spanien noch in Portugal eine wesentliche Veraͤnde⸗
rung in der Lage der Dinge vorgegangen seyn werde.⸗ Aus
einem Lissaboner Privat⸗Schreiben vom 24. September fuͤhrt
das genannte Blatt noch an, daß der neue Ober⸗Befehlshaber der Miguelistischen Truppen den Namen Macdonald nur angenom⸗ men habe, daß er eigentlich Graham heiße und einer von denen ey, die den Krieg auf der Halbinsel mitgemacht. In demsel⸗ Gaspar Texeira sich erboten haͤt⸗ ten, ihren jetzigen Herrn zu verlassen und sich der constitution⸗ nellen Regierung zu unterwerfen, wenn man ein anderes Mini⸗
sterium fuͤr die junge Koͤnigin bilden wolle.
Dem Globe zufolge, ist der Major Napier, Bruder des Admirals, im Begriff, das Kommando uͤber ein aus 1000 Mann das den Namen „Napier's Hochlaͤnder“ fuͤhren und unverzuͤglich nach Lissabon abgehen soll. Die Timeg meldet: „Aus Villanova, einer Stadt in der Portugiesischen Provinz Algarbien, ist ein Schreiben vom gten Sept. hier eingegangen, worin es heißt, daß alle angesehene den Britischen Konsul ausgenommen, ermor⸗ det worden seyen. Es ist sehr zu fuͤrchten, daß diese Nachricht wahr ist, und daß dies nur ein Beispiel von den vielen Graͤueln
ist, die in jenem Theil von Portugal durch Guerillas und an⸗ dere bewaffnete Banden unter dem Vorwande, daß sie fuͤr Dom Miguel fechten, veruͤbt werden moͤgen.
Obgleich die letzten
Briefe aus Lissabon vom 24. September datirt waren, so haben
wir doch aus Algarbien, mit Ausnahme der obigen, keine neuere Nachrichten als bis zum 3. September.“
1— An der hiesigen Boͤrse beschaͤftigt man sich fortwaͤhrend mit
Muthmaßungen uͤber die Spanischen Angelegenheiten, da man
keine neueren Nachrichten von Madrid hat. Die Times will einen wohlunterrichteten Spanier, der so eben aus Madrid in London angekommen, die entschiedene Meinung haben aussprechen horen, daß die Regierung der jungen Koͤnigin keine ernst⸗ liche Opposition finden werde; er versichere, heißt es, daß die Mehrheit der achtbarsten Volks⸗Klassen auf ih⸗ rer Seite sey, und daß die große Masse der Nation sich um die politischen Angelegenheiten gar nicht kuͤm⸗ mere, uͤbrigens aber vor revolutionnairen Bewegungen große Furcht habe und sich nur nach Ruhe sehne, ohne danach zu fra⸗ gen, von wem sie regiert werde. „Wenn dem so ist“, faͤhrt das genannte Blatt fort, „so wird offenbar Alles auf die Stimmung der Armee ankommen, und was diese anbetrifft, so fuͤhrt unser Goͤnner mehrere Gruͤnde an, weshalb zu glauben sey, daß sie sich zu der Koͤnigin schlagen werde. Die Hauptsaͤchlichsten dar⸗ unter sind, daß diese den Truppen den Sold gehoͤrig wird zah⸗ len koͤnnen, und daß zufaͤllig gerade, in Folge des letzten Wech⸗ sels in der Verwaltung der Provinzen, alle General⸗Capitaine, mit einer oder zwei Ausnahmen, zu ihren Gunsten sind; so wie, daß alle Militair⸗Behoͤrden zu Madrid, naͤmlich der Herzog von Alagen, Capitain der Leibgarden, General Freire, General⸗Capi⸗ tain der Provinz und General der Garde⸗Kavallerie, Graf San Rouian, General der Koͤniglichen Provinzial⸗Garden, und Ge⸗ neral Quesada, General der Koͤniglichen Garde zu Fuß, saͤmmt⸗ lich, besonders aber der zweite und dritte, sehr achtbare und an⸗ gesehene Maͤnner, unter die Anhaͤnger der sungen Koͤnigin ge⸗ üe- Globe bemerkt mit Bezug auf die Spanischen Ange⸗ legenheiten: „Wenn die Infantin Donna Jsabella sich als Köo⸗ nigin auf dem Thron erhaͤlt, so wird ohne Zweifel wischen Großbritanien, Frankreich und den beiden Staaten der Halbinsel ein inniges Band entstehen. — Don Carlos Anspruͤche auf den Thron hat, die star
fuͤr ihn zu erklaͤren. Andererseits hat aber auch die junge Koͤ⸗ nigin sowohl in dem alten Gebrauch, als in einem neueren Cortes⸗Beschluß, einen bedeutenden Stuͤtzpunkt. Es wird sich also bet einem Kampfe deutlich entscheiden muͤssen, welche von beiden politischen Parteien die staͤrkste ist, und was man von Spaniens jetzigem Zustande, so wie von seinen Aussichten auf Zukunft zu halten hat.“
Der General Mina befindet sich gegenwaͤrtig noch zu Bath. Die Times sagt: „Wenige Handlungen des Ministeriums
sind mit so viel Bitterkeit angegriffen worden, als das kirchliche
Patronat, welches Lord Grey neulich zu Gunsten seines Bru⸗ 79] 1e von Hereford, ausuͤbte; indeß die einfachen Thatsachen, die wahrscheinlich nicht allgemein bekannt oder nicht hinlaͤnglich beruͤcksichtigt worden sind, werden seinen Schritt voll⸗ kommen rechtfertigen. Es verhaͤlt sich naͤmlich damit folgender⸗ maßen: Als sich das Ministerium im Mai 1832 außer Dienst befand, wünschte der Koͤnig, da das Bisthum von Here⸗ ford damals gerade erledigt war, daß es dem jetzigen Bi⸗ schof, als ein Zeichen der Koͤniglichen Huld, verliehen werden moͤchte. Da der Koͤnig aber sehr wohl wußte, daß die Pfruͤnde von Bishopsgate nebst der Dechanei, die der Bischof vamals besaß, ihm eine bei weitem bessere Einnahme brachte, als die, welche mit dem Bisthum von Hereford verbunden ist, so wuͤnschten Se. Majestaͤt auch, daß er die Pfruͤnde als Kommende beibehalten moͤchte, wie es mit dem Bischof von London als Bi⸗ schof von Chester der Fall war. Dies lehnte Lord Grey ab, in⸗ dem er die Vereinigung eines Kirchspiels mit einem Bis⸗
Man muß jedoch zußestehen, daß
— ara. sind, um fuͤr diejenigen, welche den Grundsaͤtzen, die er wahrschein⸗ lich “ wuͤrde, zugethan sind, als Grund zu dienen, sich
1184
unangemessen hielt; er daß ihm bei irgend
sprach jedoch die Hoff⸗ einer kuͤnftigen Gelegen⸗ heit eine Stelle zur Verfuͤgung gegeben werden moͤchte, Wum den Bischof von Hereford auf gleichen Fuß mit anderen Bischoͤfen anstellen zu koͤnnen, welches der Koͤnig auch versprach. Nach der Wiedereinsetzung des Ministeriums wurde eine Stelle an der St. Pauls⸗Kirche vakant, welche Lord Grey dem Herrn Tate verleihen zu muͤssen glaubte. Bei der letzten Vakanz zu Westminster hielt sich jedoch Lord Grey fuͤr verpflich⸗ tet den Bischof von Hereford nicht zum zweitenmale zu uͤberge⸗ hen; indeß wird das Einkommen, welches derselbe von dieser Stelle und von seinem Bisthum zusammen bezieht, immer noch nicht uͤber 3500 Pfund jaͤhrlich betragen.“
Eine hiesige Zeitung hatte die Aeußerungen des Globe uͤber die Korn⸗Gesege als die unmittelbaren Ansichten der Mi—⸗ nister uͤber diese Angelegenheit bezeichnet, da der Globe durch⸗ aus ein ganz offizielles Blatt sey; dies giebt letzterem zu folgen⸗ der Erklaͤrung Anlaß: „Wir wollen eine Behauptung, die nicht boͤs gemeint ist, auch nicht unhoͤflich abfertigen. Aber es ist wohl unnoͤthis fuͤr die Leser unseres Blattes, wenn wir ih⸗ nen sagen, daß, obgleich wir in den leitenden Grundsaͤtzen der jetzigen Verwaltung mit den Ministern uͤbereinstimmen, doch die in unserem Blatt erscheinenden Artikel, da sich darin die Ansicht derer ausspricht, von denen sie geschrieben worden, haͤufig die Handlungen des Ministeriums tadeln und noch haͤu⸗ figer mit den Erklaͤrungen einzelner Minister in Widerspruch stehen.“
In einer Versammlung der Einwohner des Kirchspiels St. George am vorigen Dienstag fragte Herr Morris, ob die De⸗ putation, welche dem Dr. Lushington den Bescheid bringen sollte, daß er alle Anspruͤche auf fernere Unterstuͤtzung seiner Konsti⸗ tuenten verloren habe, weil er gegen die Abschaffung der Haus⸗ und Fenster⸗Steuer gestimmt, ihren Auftrag erfuͤllt haͤtte. Hier⸗ auf erwiederte Herr Willey, daß letzteres geschehen sey, und daß Dr. Lushington erklaͤrt habe, er werde sich gluͤcklich schaͤtzen, wenn er den Waͤhlern recht bald uͤber sein Benehmen Aufschluß erthei⸗ len koͤnne. Herr Gole fuͤgte hinzu, er habe zu der Deputation gehoͤrt, die an den neulich im Britischen Kaffeehause versammelt ge⸗
thum fuͤr nung aus,
wesenen General⸗Verein abgesandt worden, und dort unter an⸗
deren Parlaments⸗Mitgliedern auch den Ur. Lushington gesehen, dem er gesagt, wie aufgebracht seine Kommittenten uͤber ihn seyen. Darauf haͤtte dieser geantwortet, daß es ihm leid thue, aber er habe so handeln muͤssen, wie er gehandelt, um die Mi⸗ nister zu unterstuͤtzen, gegen die ein Komplott von den Tories ge⸗ schmiedet gewesen sey, sie aus ihren Aemtern zu verdraͤngen; uͤbrigens aber wolle er aus allen Kraͤften dazu beitragen, daß jene Steuern so bald als moͤglich abgeschafft wuͤrden. Die Ver⸗ sammlung beschloß darauf, erst abzuwarten, was Dr. Lushington thun wuͤrde, ehe sie weitere Maßregeln ergreife.
Die Quartal⸗Einnahme fuͤr die drei Monate, welche mit dem 10ten d. abschließen, bietet im Vergleich zu dem entspre⸗ chenden Vierteljahr von 1832 ein Minus von 253,276 Pfund und auf das ganze mit demselben Datum endigende Jahr einen Ausfall von 380,420 Pfund dar. Der vierteljaͤhrliche Ausfall hat bis auf ungefaͤhr 10,000 Pfund in der Zoll⸗Einnahme stattgefunden; der Ausfall des ganzen Jahres aber kommt hauptsaͤchlich auf Rechnung der Accise, da mehrere Abgaben, wie die von Seife, von Ziegeln u. s. w., herabgesetzt wurden. Die Verminderung in der Zoll⸗Einnahme ist besonders der geringeren Getraide⸗Ein⸗ fuhr zuzuschreiben.
Aus den Sterbe⸗Listen, welche der Kommission zur Unter⸗ suchung der Fabriken vorgelegt worden, geht hervor, daß in den Jahren 1813 bis 1830 in Rutland, einer gesund gelegenen Sraf⸗ schaft, nur 2 Personen ein Alter von 100 Jahren und daruͤber erreichten; in London 102; in Essex, einer morastigen Grafschaft, 28; in Chester, einer alten und enggebauten Fabrikstadt, 7; in Norwich, einer alten und enggebauten Fabrikstadt, die jedoch nur wenig große Fabriken hat, 8; in Carlisle, einer Stadt mit Fabriken und Spinnereien, 1; in Bradford, mit Spinnereien,2; in Maccles⸗ field, mit Seiden⸗Webereien, 5; in Preston, mit Baumwollen⸗Spin⸗ nereien, 3; in Wigan, mit Fabriken und Spinnereien, 1; in Bury, mit Baumwollen⸗Spinnereien, 1; in Stockport, mit Baumwollen⸗ Spinnereien, 5; in Leeds, mit Fabriken, Wollen⸗, Seide, und Flachs⸗Spinnereien, 3; in Bolton le Moors, mit Baumwollen⸗ Spinnereien, 2; in Holbeck, mit Flachs⸗Spinnereien, 1. In diesen verschtedenen Orten starben von Kindern unter 5 Jahren: in Rutland 1707, in London 172,409, in Essex 29,483, in Chester 3107, in Norwich 8838, in Carlisle 3395, in Bradford 3058, in Macclesfield 4230, in Preston 4699, in Wigan 3844, in Bury 4930, in Stockport 5732, in Leeds 9708, in Bolton 8563, in Holbeck 1080. Die Zahl der Todesfaͤlle von Personen zwi⸗ schen 30 und 40 Jahren belief sich in Rutland in dem⸗ selben Zeitraum auf 336, in London auf 37,573, in Essex auf 6296, in Chester auf 658, in Norwich auf 1120, in Carlisle auf 429, in Bradford auf 346, in Macclesfield auf 625, in Preston auf 615, in Wigan auf 451, in Bury auf 578, in Stockport auf 745, in Leeds auf 1083, in Bolton auf 1082, in Holbeck auf 118. Unter je 1000 beerdigten Personen befanden sich in London 4580 von weniger als 20 Jahren, 6111 von weniger als 40 Jahren und 3889 von mehr als 40 Jahren; in Leeds von der ersten Klasse 6213, von der zweiten 7441 und von der dritten 2559.
An dem Schlosse zu Windsor werden jetzt bedeutende Aus⸗ besserungen vorgenommen.
Lady Morgan ist mit ihrem Gatten von Bruͤssel hier ange⸗ kommen, und wird ihre Reise sogleich nach Dublin fortsetzen.
Gegen Herrn Heron, einen der Secretaire am General⸗ Post⸗Amt zu Dublin, ist eine sehr ernstliche Anklage wegen Brief⸗Oeffnung erhoben worden. Man hat den Angeklagten nur gegen sehr hohe Buͤrgschaft freigelassen, und die Klage soll, der Dublin Times zufolge, von der Art seyn, daß sie auf die ganze Post⸗Verwaltung ein sehr gehaͤssiges Licht werfe.
VBeK Bruͤssel, 11. Okt. Der hiesige Moniteur enthaͤlt Folgendes: „Verschiedene Journale haben gemeldet, daß ein oberer Ingenieur⸗Offizier, welcher kuͤrzlich den Unterhandlungen in Zonhoven als Kommissarius beiwohnte, nach Limburg abge⸗ gangen sey, um Eroͤffnungen zur Wiederaufnahme der Unter⸗ handlungen zu machen. Wir sind zur der Erklaͤrung ermäaͤchtigt, daß die Reise jenes Offiziers keinen politischen Zweck hatte, son⸗ dern derselbe nur in Angelegenheiten seines Faches nach genannter Festung berufen wurde. Wir sind ferner ermaͤchtigt, einige Auf⸗ klaͤrungen uͤber die Unterhandlungen zu geben, welche in Zon⸗ hoven stattgefunden haben, um die Irrthuͤmer einiger Journale uͤber den Zweck und Ausgang jener Unterhandlungen zu berich⸗ tigen. Der 4te Artikel der Convention vom 21. Mai lautet fol⸗ gendermaßen: „„Unmittelbar nach dem Austausch der Ra⸗ tificationen gegenwaͤrtiger Convention wird die Schifffahrt auf der Maas dem Handel geoͤffnet werden; und bis zur Feststel⸗ lung eines definitiven Arrangements wird sie den Bestimmungen.
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des am 31. Maͤrz 1831 in Mainz abgeschlossenen Rhein⸗Schiff Traktates unterworfen bleiben, in so weit jene Bestimma sich auf besagten Fluß in Anwendung bringen lassen. Die bindungen zwischen der Festung Mastricht und der Nuth⸗ bantischen Graͤnze, so wie zwischen besagter Festung und Da land, sollen frei und ungehindert seyn.“% — In diesem findet sich der Keim einer Unterhandlung zwischen den beiden teien, und er kann in der That nicht eher seine volle - rung erhalten, als bis sie einerseits uͤber die Anwendun Mainzer Traktates auf die Maas, und andererseits üöe geeigneten Bestimmungen zur Sicherung einer freien M. Verbindung zwischen Mastricht und dem Niederlaͤndischeng uͤbereingekommen sind, — Es wurden demgemaͤß in der des Monats Juli d. J. zwischen Belgischen und Holläm Kommissarien Unterhandlungen in Zonhoven eroͤffnet. 68 ben sich gleich Anfangs Schwierigkeiten uͤber die Wahl derze
und uͤber die Zahl bewaffneter Leute, welche mit einemmaqs
schiren koͤnnten; es waren dieselben aber nicht so bedeuten sie nicht haͤtten durch gegenseitige Uebereinkunft gehoben koͤnnen, wenn nicht Holland einen neuen Anstand erhoben, indem es die Unterhandlungen auf den Theil des 4. Artte schraͤnken wollte, der ihm einen direkten Vortheil zuwege waͤhrend die Belgische Regierung, sich auf den zwischen denn Paragraphen bestehenden Zusammenhang berufend, verlang deren Ausfuͤhrung gleichzeitig geordnet wuͤrde. — Dies Schwierigkeiten, welche die Unterhandlungen zum En brachten, machten den Rekurs an die Maͤchte, welche di vention vom 21. Mai unterzeichnet hatten, nothwendig Regierungen Belgiens und Hollands wandten sich daher; Bevollmaͤchtigten von Frankreich und Großbritanien in - Diese haben durch eine Antwort vom 29. September den
Regierungen die Auslegung zugehen lassen, welche den g mungen der Convention gegeben werden muͤsse, hauptsäͤch so fern dieselben die freie Schifffahrt auf der Maags bin denen die Hollaͤndische Regierung einen engen und beschraͤnktze unterlegen zu wollen schien. Dieser Sinn ist jetzt so fif worden, wie ihn das Belgische Kabinet gefaßt hatte. — hat also Grund zu glauben, daß die Unterhandlungen in 3)
bald wieder aufgenommen werden koͤnnen, und daß man; dazu gelangen wird, sowohl dasjenige, was die Millitair, fuͤr die Mastrichter Garnison betrifft, als die Anwenni
Mainzer Traktates auf die Maas⸗Schiffahrt, deren 6
Holland nicht bestreitet, zu ordnen.“
Ein hiesiges Blatt enthaͤlt Folgendes: „In Unmoͤglichkeit, worin sich mehrere Spekulanten unserer! finden, ihre Verpflichtungen bei der Liquidation am 15. zu erfuͤllen und die ungeheuren, namentlich bei den Spe Fonds in Folge des Sinkens derselben bestehenden Dise zu zahlen, haben einige Maͤkler gestern an der Boͤrse fit Kommittenten verlangt, die Vollziehung der Kontrakte auf Monat zu vertagen. Wahrscheinlich wird dieser weise Vo durch alle Spekulanten im Allgemeinen an der heutigen angenommen werden. Waͤre dies nicht, so wuͤrden die Une faͤlle schrecklich seyn. Heute war Jubel an der Boͤrse. Couriere von Paris uͤberbrachten einen um 4 pEt. hoͤhern der Perpetuellen und einen um 2 pCt. hoͤhern Cours der schen Fonds. Es ist geschehen, was stets bei solchen Umst geschieht: man ist eben so schnell in die Hoͤhe gegangen man gefallen war. Hier wurden die Perpetuellen zu z die Belgischen Fonds zu 91 ¼ notirt.“
Antwerpen, 10. Okt. Gestern Abend hatten u Unordnungen zu beklagen. Wie am vorhergehenden Ahbe deten sich Rotten auf dem Meirplatze, dem Kaffeehause zun ser gegenuͤber, wo sie einige Voruͤbergehende auszischten un folgten, so daß diese genoͤthiget wurden, sich in das Hoh Laboureur zu fluͤchten. Die bewaffnete Macht eilte schnel bei und in einem Nu war der Platz gereinigt; um halb war derselbe seiner ganzen Laͤnge nach durch Militair Zu gleicher Zeit durchzogen Patrouillen mehrere Viertel der etwa 60 Mann der ansaͤssigen Buͤrger Garde hatten die F ergrissen und halfen die Emeute bekaͤmpfen. Indessen reichtm diese Maßregeln nicht hin, die Ausschweifungen uͤberall gü huͤten; mehrere Haͤuser wurden wieder durch die Hefe des bels angegriffen; vor den meisten wurden die Fenster unter st lichem Geheul durch Steinwuͤrfe zerschmettert; aber vor der nung des Herrn B.... in der Hospitalstraße nahm die einen ernsthaften Charakter an. Die Angreifenden beganne Straße zu entpflastern; in einem Nu waren die Fenster, d den und selbst die Thuͤre gesprengt, und die verhe Schaar waͤre ohne Zweifel in das Innere des ) Feesensgen⸗ wenn nicht die Patrouille erschienen waͤre ue Rotte zerstreut haͤtte. Bis jetzt ist nur die Verhaftumg jungen Mannes von 16 ½ Jahr bekannt, der durch das tair in dem Augenblick ergriffen wurde, als er in die Wöh des Herrn B. dringen wollte. Diesen Morgen las me Hafen Anschlag⸗Zettel, welche furchtbare Anreizungen gag wisse Schiffs⸗Capitaine enthielten. In der Stadt hernt tuͤrlich große Aengstlichkeit, und viele wohlhabende Leute za mit ihren Familien und kostbarsten Effekten unsere M. Indeß haben wir Grund zu glauben, daß die Scenen n stern und vorgestern sich heute nicht erneuern werden. M nehmen, daß der Koͤnigl. Prokurator nach Bruͤssel beuin um uͤber die letzten Ereignisse Bericht abzustatten. Du strat hat folgende Proclamation erlassen:
„Mitbuͤrger! Seit zwei Tagen sind, trotz der em Vorbauungs⸗Maßregeln, Unordnungen in dieser Stadt fallen. Diese betruͤbenden Auftritte, wesche die Ehre un theuersten Interessen der Stadt gefaͤhrden, muͤssen auf Die Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden wachen gemeinschaftlt deren Wiederholung zu verhindern. Die strengsten M werden gegen diejenigen in Anwendung gebracht werden, den Versuch zu neuen Unordnungen machen sollten; sien augenblicklich verhaftet und den Gerichten uͤberliefert d. um die ganze Strenge der Gesetze zu erfahren. E Pflicht und liegt im Interesse der Einwohner, die Bemte der Behoͤrde zu unterstuͤtzen. Es ist die Munizipal⸗Kas also die Einwohner selbst, welche die bei solchen Volks⸗Bewehh angerichteten Beschaͤdigungen bezahlen muͤssen. Die Zusammat rungen sind verboten; die sich trotz dieses Verbots bildenden, durch Gewalt aus einander getrieben werden zjede Versammlun mehr als fuͤnf Personen wird als eine Zusammenrottirun trachtet. — Die Aeltern und Familien⸗Haͤupter werden i fordert, ihre Kinder zu Hause zu halten, da sie fire Handlungen verantwortlich sind. Der Gewerbfla bald einen Stillstand erleiden, und der Arbeiter bald ohͤe schaͤftigung seyn, wenn die Unruhen auf's Neue in dieser! delsstadt aufleben sollten, da dieselbe nur im Schattel oͤffentlichen Friedens bluͤhend und gluͤcklich seyn kann.
Antwerpen, den 10. Oktober 1833. ö 1 (gez.) Der Buͤrgermeister Le gres
Sitzung am 5ten d. mit der
ger General⸗Inspektor des Bruͤcken⸗ und Chausséewesens, geichman, ist zum provisorischen Gouverneur der Provinz rpen ernannt worden. 11“
b11“ dresden, 11. Okt. Wegen erfolgten Ablebens Sr. Ma⸗ 8 Königs von Spanien Ferdinands VIIl. ist heute drei⸗ lliche Hoftrauer angelegt worden.
Feipzig, 14. Okt. In der hiesigen Zeitung liest man: ee- Zeit in oͤffentlichen Blaͤttern des Auslandes en war, daß zwei Abgeordnete der Stadt Leipzig dem Mit⸗ der zweiten Kammer des Großherzogthums Paden „ von g,, in Auftrag ihrer patriotischen Mitbuͤrger, eine Buͤrger⸗ üͤberreicht haͤtten, so ist diese Nachricht dahin zu berichti⸗ daß die Ueberbringer nicht von der Stadt Leipzig durch Behoͤrden oder buͤrgerschaftliche Vertreter abgeordnet, son⸗ onenigen dasigen Privat⸗Personen geschickt worden seyen.“
hassel, 11. Oktober. In der Sitzung der Staͤnde⸗ ammlung vom Sten d. uͤbergab der Landtags⸗Com⸗ nir Erklaͤrungen der Staats⸗Regierung uͤber mehrere von tänden bereits berathene Gesetz⸗Entwuͤrfe: als üͤber die lge⸗Dienste, das Stubiren auf der Landes⸗Universttaͤt ie Verhaͤltnisse der Israeliten, welche an die betreffenden üsse zur Berathung uͤberwiesen wurden. — Herr von nbach II. berichtete darauf, Namens der Section des et⸗Ausschusses, uͤber die Bau⸗Kosten des Finanz⸗Departe⸗ „Herr Zusch uͤber die Kosten des Straßen⸗, Wege⸗ und en⸗Baues. — Sodann kam das Ann llungs⸗Verhaͤltniß ormaligen Justiz⸗Ministers, Herrn von Schenk, zur che, woruͤber die Auskunft der Staats⸗Regierung dahin
daß eine Wiederanstellung des Herrn von Schenk
aktiven Staatsdienste behufs der Pensions⸗Ersparung bes nicht thunlich gewesen sey. Der Ausschuß, fuͤr welchen
Ruth uͤber diesen Gegenstand berichtete, hielt diese Aus⸗
nicht fuͤr zureichend, und trug darauf an, die Pension von Rthlr. zu streichen; welcher Antrag von den Herren Wip
ann und Henkel unterstuͤtzt wurde. Letzterer fuͤgte eits den Antrag hinzu, den Gehalt des Regierungs⸗Pra⸗ n zu Marburg, dessen Bestellung er nicht zweckmaͤßig finde, ichen. Herr v. Riedesel tadelte, daß ein so verdienst⸗— Mann, wie Herr v. Schenk, nicht wieder fuͤr des Staates verwendet werde, schloß sich aber dem fruͤheren Antrage auf Auskunfts⸗Erbittung an. Der Antrag des Ausschusses darauf verworfen; der des Herrn Henkel dagegen ange⸗ n.
hamburg, 14. Okt. Vor Kurzem wurde hier ein Ent⸗ zu einer anatomisch⸗chirurgischen Lehr⸗Anstalt, welche Michaelis bereits ins Leben getreten, vertheilt. Die Doktoren Fricke, Gerson, Buek, Oppenheim und Guͤn⸗ aben sich entschlossen, die Lehrfaͤcher an dieser Anstalt un⸗
lich zu uͤbernehmen; auch Herr Prof. Lehmann und die
ieder der pharmaceutischen Lehr⸗Anstalt versprachen ihre kuͤtzung. Ihre Wirksamkeit ist vorzugsweise auf die an⸗ den Wundaͤrzte, auf die Lehrlinge des Barbier⸗ und Bader⸗ berechnet. Es ist aber zugleich ein anderer und gewiß nwichtiger Zweck derselben, auch denjenigen jungen Leu⸗ pelche Medizin studiren wollen, und nachdem sie von der eabgegangen, auf dem akademischen Gymnasium zu die⸗ veudum sich vorbereiten, hier schon Gelegenheit zu geben, e Kosten einen Theil, der ihrem kuͤnftigen Berufe anae⸗
Kenntnisse zu verschaffen, um also ausgeruͤstet mit um
Nrem Vortheile die Universitaͤt beziehen zu koͤnnen.
arlsruhe, 11. Okt. Die zweite Kammer fuhr in Piskusson uͤber das Aus⸗
„Budget fort. Fuͤr das Justiz⸗Ministerium war
udgets⸗Satz mit 23,500 Fl. angegeben, wogegen die Kom⸗
nur 22,640 Fl. beantragt hatte. Der Referent v. Itz⸗ beruͤhrte bei dieser Gelegenheit mehrere seiner Meinung angelhafte Einrichtungen des Justiz⸗Ministeriums, beson⸗
i Betreff der Rekurs⸗Ausfuͤhrungen, und gruͤndete hierauf Der Abgeordnete Duttlinger sagte, er
e Antraͤge. die Kammer nach so vielen Klagen doch auch daran erin⸗ daß das Justiz⸗Ministerium auch das Verdienst habe, sei⸗ tat noch nie uͤberschritten zu haben, was man von keinem i Ministerium sagen koͤnne. Nach einer
Bedarf wurde darauf die Summe von 23,000 Fl. der vorgeschlagenen bewilligt. Fuͤr des Ober⸗Hof⸗ iht lauteten der Budgets⸗Satz und Kommissions⸗An⸗ bleichlautend mit 45,250 Fl., die von der Kammer bewil⸗ surden. Fuͤr die Hofgerichte war der Budgets⸗Satz mit 16 Fl. angegeben; der Kommissions⸗Antrag ging auf oh Fl. Die Abgeordneten Merk, Aschbach u. A. wiesen uf die Wichtigkeit der Selbststaäͤndigkeit des Richter⸗Amtes die Magistratur sey in einem constitutionnellen Staate die⸗ Behoͤrde, welche auf die Erhaltung der Verfassung ein⸗ und in der auch der Schutz gegen politische Verfolgung Verketzerung oft allein noch zu finden sey. Darum sey es it nothwendig, die Richter auch so zu stellen, daß sie un⸗ ggig leben koͤnnten. Es sey daher an der Zeit gewesen, daß gegierung den Etat erhoͤhet habe, und die Kommission ver⸗ Dank, daß sie dem Antrage der Regierung groͤßtentheils eten sey. — Die Kammer erklaͤrte sich hierauf mit dem sisions⸗Antrag einverstanden. Frankfurt a. M., 12. Oktober. Hier ist folgendes Pro⸗ im in Bezug auf die bevorstehende Feier des Jahrestages Schlacht bei Leipzig erschienen: „Um den wiederkehrenden bktober wuͤrdig zu feiern, wird Folgendes festgesetzt: Am dktober, in der Abendstunde von 5 bis 6 Uhr, wird das durch Läuten aller Glocken und Abfeuern der Kanonen an⸗ digt. Dasselbe geschieht am 18. Oktober, in der Fruͤh⸗ evon 7 bis 8 Uhr. Am 18. Oktober beginnt der Gottes⸗ in den christlichen Kirchen, sowohl in der Stadt als auf Dorfschaften, um 9 Uhr. Ein hoher Senat und loͤbliche ige Buͤrger⸗Repraͤsentation versammeln sich um diese Zeit n Kirchen ihrer Konfessionen. Um halb 11 Uhr stellen sich Stadtwehr und das Linien⸗Militair auf dem Roßmarkt auf,
defiliren sodann vor dem Roͤmer vorbei, wo ein hoher Se⸗ 1 cht geheit rden doch kein Maßregeln getrossen, sie sofort dem Publikum auf offzielle Weise
versammelt ist. Von 3 bis 4 Uhr Nachmittags werden dem Roͤmerberg und zu Sachsenhausen von den Schul⸗ in eigends dazu gedruckte Dank⸗Lieder unter Beglei⸗
musikalischer Instrumente abgesungen. Dasselbe ge⸗ ht in den Dorfschaften auf den Gemeinde⸗Plaͤtzen. Waͤh⸗ des eben beruͤhrten Gesanges darf uͤber die vorerwaͤhn⸗ Platze weder gefahren noch geritten werden. Bei allenfalls instiger Witterung hat der Gesang in der Halle des Roͤ⸗ und in der Dreikoͤnigs⸗Kirche in Sachsenhausen zu gesche⸗ In der Synagoge
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aufzunehmen, und mir Allergnaͤdigst
von der ungs⸗Kommission gegebenen naͤheren Erlaͤuterung uͤber
der juͤdischen Gemeinde sind feierliche groͤßte Ruhe, doch ist unter den hoͤ
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Gebete angeordnet. Von 4 bis 5 Uhr Nachmittags wird das Fest ausgelaͤutet und die Kanonen abgefeuert. Da dieser Tag fuͤr Frankfurts Bewohner, als Fest der Wiederherstellung der Freiheit dieser Stadt und der an diesem Tage im Jahre 1816 geschehenen feierlichen Beschwoͤrung der Stadt⸗Verfassung un⸗ vergeßlich seyn muß, so berechtigt der hohe Zweck dieses Festes, so wie der schon oft erprobte Biedersinn loͤblicher Buͤrger⸗- und Einwohnerschaft, zu der Erwartung, daß Jedermann dahin mit⸗ wirke, daß dasselbe auf eine, den Dank gegen die Vorsehung wuͤrdig aussprechende Art gefeiert und durch nichts gestoͤrt werde. Franksurt, den 4. Oktober 1833. Stadt⸗Kanzlei.“ — Orstervech.
Wien, 10. Oktober. Die hiesigen Blaͤtter berichten: „Nachrichten aus Bruͤnn
ser und die Kaiserin diese Stadt am 7ten d. M. um halb 8 Uhr
Morgeus verlassen und die Reise uͤber Roͤtz und Krems nach [Linz angetreten.
Die geistlichen, Civil⸗ und Militair⸗Behoͤrden so wie die Staͤnde, waren in dem Dikasterial⸗Hause versamweit, und JIJJ. MM. geruhten in dem Augenblick Ihres Scheidens noch huldvolle Worte an mehrere der Anwesenden gnaͤdigst zu richten. Die wiederhoite Versicherung Allerhoͤchsttibres Vergnü⸗ gens uͤber den angenehmen Aufenthalt in Bruͤnn und die Zusi⸗ cherungen, Hoffnung auf baldiges srohes Wiedersehen hegen zu duͤrfen, vermochten allein die Empfindungen der Wehmuth eini⸗ germaßen zu mildern, welche in dem Momente des Scheidens JIJ. MM. alle Herzen erfuͤllten. — Auf der Durchfahrtsstrecke vom Dikast. ial⸗Hause bis zum Juden⸗Thore bildeten die
lichen buͤrgerlichen Zuͤnfte mit ihren Stoͤben und die Jugend, so wie bei dem feierlichen Einzuge JJ. MM. September, beiderseits Reihen; in ver Naͤhe
die Geistlichkeit aufgestellt. An dem vor dem Juden⸗Thore im schoͤnsten Morgenlichte prangenden T iumphbogen bezeigten oder Magistrat und dhie saͤmmtlichen Magistrats⸗Beamten, der staͤdti⸗ sche Kommun⸗Ausschuß und das bewaffnete Buͤrger⸗Corps JIJ. MM. nochmals ihre tiefste Ehrfurcht. — Die Durchfahrtsstrecke in den Vorstaͤdten Grillowitz, Altbruͤnn und Wienergasse waren mit gruͤnen Baͤumen, Festons, Blumen, Kraͤnzen, Fahnen, Fruchtbaumen, schoͤnen Drappirungen in verschiedenen Farben und anderen Decorationen festlich geschmuͤckt. An vielen Haͤu⸗ sern waren die theuren Namenszuͤge IJ. MaN. zierlich aus Blumen gewunden und mancherlei herzliche Inschriften ange⸗ bracht. Laͤngs der Straße vor dem Kioster der barmherzigen Bruͤder war eine zierliche Bogenreihe aus Laubwerk errichtet, unter der Mittelwoͤlbung schwebten die Namenszuͤge F. und C. in bedeutender Groͤße aus prachtvollen Georginen geschlungen. Vor der Kapelle auf der Wienergasse befand sich eine zierliche Pforte aus Laubwerk mit Blumen geschmuͤckt. Die Straße war bis an die Austritts⸗Linie mit gruͤnen Baum⸗Spalieren beiderseits be⸗ pflanzt. Hier war von der Herrschaft Altbruͤnn ein einfacher Triumphbogen aus Laubwerk, mit F. und C. und der Inschrift „Auf Wiedersehen“, ebenfalls aus Blumen gewunden, geschmuͤckt. An dieser Pforte wurden Ihre Majestaͤten von dem Amts⸗Per⸗ sonale der Herrschaft Altbruͤnn, der Pfarrgeistlichkeit, den Vor⸗ stadt⸗ und Orts⸗Gerichten, dann den Buͤrgern und Gemeinde⸗An⸗ sassen dieses Dominiums ehrfurchtsvoll. empfangen. Ihre Ma⸗ jestaͤten geruhten den Wagen halten zu lassen, von zwei Maͤd⸗ chen Blumenkraͤnze nebst einem Abschiedsgedichte huldreich zu empfangen, freundliche Worte an die Umgebung zu richten, wie⸗ derholt Ihr Vergnuͤgen uͤber die in Bruͤnn verlebten angeneh⸗ men Tage auszudruͤcken und die erfreuliche Hoffnung auf bal⸗ diges Wiedersehen zu gewaͤhren.“
— Die Bruͤnner Zeitung vom 8ten d. M. gendes: „Se. Majestaͤt der Kaiser und Koͤnig, unser Allergnaͤ⸗ digster Herr, haben den Ausdruck inniger Liebe und Ergebenheit, welchen Maͤhrens Bewohner auf allen von Allerhoͤchstdenselben beruͤhrten Orten, insbesondere aber Bruͤnn, auf die herzlichste Art an den
hor Schul⸗ am 93. ber Kirchen war
enthaͤlt Fol⸗
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Unruhe nicht zu verkennen; Jedermann scheint den bevorstehen⸗ den Ereignissen ungeduldig entgegen zu sehen. — Gewiß ist be⸗ reits, daß keine Regentschaft eingesetzt worden. Der Koͤnig, heißt es, hat ein Testament hinterlassen, welches heute Abend im Palaste in Gegenwart derjenigen, die es als Zeugen unterzeich⸗ net hatten, eroͤffnet worden ist. Der §. 3. Tit. 15. Partida 2
der sieben Partidas ermaͤchtigt den Koͤnig, eine Regentschaft in
beliebiger Weise durch letztwillige Verfuͤgung fuͤr die Dauer der
Minderjaͤhrigkeit seines Nachfolgers zu errichten. Hinterlaßt
der Koͤnig kein Testament, so bilden, ebenfalls nach jenen Par⸗
tidas, die Cortez einen Regentschafts⸗Rath, dem, wenn der
Monarch eine WMittwe hinterlaͤßt, die Koͤnigin immer praͤsidirt.
Uhr war Hr. Pilliers im
saͤmmt⸗
in der Koͤnigl. Hauptstadt 1 Tag legten, mit Wohlgefallen aufzutragen geruht, „allen
treuen Bewohnern Maͤhrens, insbesondere aber allen Bewoh⸗ nern der Koͤnigl. Hauptstadt Bruͤnn, die Allerhoͤchste Zufrieden⸗
heit und Allerhoͤchstdesselben herzlichen Dank mit dem Beifuͤgen bekannt zu geben: daß die ungeheuchelten Beweise Liebe, Ergebenheit und treuer Anhaͤnglichkeit die Tage Allerhoͤchst⸗ dero Anwesenheit in — Indem ich diese hoͤchst guͤtige Zufriedenheits⸗Aeußerung un⸗ sers allgeliebten Landesvaters, dem Allerhoͤchsten Befehl g.mäͤß, zur erfreulichen Kenntniß jedes Einzelnen bringe, zaͤhle ich es zur angenehmen Pflicht, fuͤr die musterhafte Ordnung, welche bei dem Zusammenflusse so vieler Menschen, und bei allen Gelegen⸗ heiten, wo das Bestreben, sich dem Allergnaͤdigsten Kaiser⸗Paar moͤglichst zu naͤhern, die jubelnoe Menge zusammendraͤngte, be⸗ obachtet wurde, allen Bewohnern Bruͤnns und insbesondere Je⸗ nen, die dazu so entsprechend beitrugen, die verdiente Anerken⸗ nung dankend zu zollen. Bruͤnn, am 6. Oktober 1833. Der Landes⸗Gouverneur in Maͤhren und Schlesien: Carl Graf von Spanien.
Die Times enthaͤlt ein Privat⸗Schreiben aus Madrid vom 29. Sept., in welchem es heißt: „Der mißliche Gesund⸗ heits⸗Zustand des Koͤnigs ist in den letzten Tagen allgemein be⸗ kannt gewesen. Seine Anstrengungen, noch vor einiger Zeit oͤf⸗ fentlich su erscheinen, die, wie man ve nimmt, von seinem eige⸗ nen Wi - 1 Aufloͤsung zu beschleunigen.
Seine koͤrperliche Leiden wurden
durch das Hinzutreten eines Brust⸗Uebels noch vermehrt, wel⸗ ches in der Gestalt der Influenza auftrat, die jetzt in Madrid
allgemein verbreitet ist. — Unmittelbar nach dem heute fruͤh erfoloten Verscheiden des Monarchen, traten der General⸗ Capitain von Madrid, Freire, der Befehlshaber der Garde zu Fuxz, Quesada, nebst mehreren anderen Generalen, nige Sctaats⸗Minister, worunter Herr Zea, so wie mehrere Granden und Grosßwuͤrdentraͤger, die
befanden, in das Zimmer des Koͤnigs. Die Koͤnigin redete sie an und frug, ob sie auf sie zaͤhlen koͤnne? Quesada und Freire baten Sie, Sich versichert zu halten, daß Sie uͤber ihren letzten Blutstropfen befehlen koͤnne. — Die Nachricht von dem Fode des Koͤnigs verbreitete sich nicht sehr rasch in der Stadt. Wie⸗ wohl man sie nicht geheim zu halten suchte, wurden doch keine
bekannt zu machen, und am heutigen Sonntag um 6 Uhr waren der Prado und die Alcala⸗Straße, wo eben die große Madrider Messe stattfindet, gedraͤngt voll von Menschen, die von dem gro⸗ ßen Ereignisse noch nichts zu ahnen schienen. Die beiden Theater del Principia und de la Cruz waren wie gewoöͤhunlich geoͤffnet und von ihrem Sonntags⸗Publikum zahlreich besucht. Alle Truppen sind inzwischen unter den Waffen und angewiesen, in ihren Auartieren zu bleiben. Bis 10 Uhr Abends herrschte hier die Klassen eine 9
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kindlicher
Bruͤnn zu recht freudigen gestaltet haben.“
len ausgingen, haben unstreitig dazu beigetragen, seine
ei⸗ end!ich sich im Palaste
— Der neue Englische Gesandte, Herr Villiers, ist hier gestern Abends um 9 Uhr angekommen. Er kam gerade zur rechten Zeit, und duͤrfte wahrscheinlich viel zu thun bekommen. Herr von Zeg hatte ihn heute um die dritte Nachmuittags⸗Stunde zu 7 sich bestellt, um seinen ersten Besuch zu empfangen. Punkt 3 Palast, doch es wurde ihm gesaat, daß Herr v. Zea außerordentlich beschaͤftigt sey. Hr. Villiers ließ sich indessen nicht zuruͤckweisen und antwortete, daß er warten wolle. Run erschien Herr von zea in aroßer Aufregung und entschul⸗ digte sich bei ihm, daß er wegen des Ablebens Sr. Maj. 6 festgesetzte Unterredung nicht haben koͤnne. — Einer alten Sitte zusolge, darf 24 Stunden nach dem Jode des Koͤnigs kein Ba. gen, kein Courier und uͤberhaupt kein Reisender die auptstadt verlassen. Selbst die Couriere der fremden Gesandten sind hier 3 von nicht ausgenommen. Herr von Zea allein sendet heute Nacht einen Courier ab, welcher die Nachricht von dem Tode des Koͤnigs nach Bayonne bringt, von wo sie mit dem Telegre⸗
phen an die Franzoͤsithe Regi rung beft dert wird.“
— Die Madrider Hof⸗Zeitung vom 1. Hktober er⸗ scheint zum ersten Male mit einem schwarzen Rande und enthaͤlt das ganze Vergnuͤgungs⸗Orte
die Vebordnung einer sechsmonatlichen Trauce fuüͤr Land. Saͤmmtliche Theater und oͤffentliche
sind geschlossen worden. 3 Smyrna, 19. Sept. (Allgemeine Zeitung.) Wir haben Briefe aus Alexandrien bis zum 29. August, so wie den Anfang des dort neu gegraͤndeten Moniteur egyptien vor Augen. Der Prospektus zu diesem letzteren ist eine merkwuͤr⸗ dige Erscheinung; man spricht darin viel von Civilisation, von Menschlichkeit, waͤhrend das Aegyptische Volk unter Druck und Clend schmachtet. Die wahre Absicht bei diesem Prospektus ist, dem Sultan zu schmeicheln, ihn durch Ergebenheits⸗Versicherun⸗ gen zu taͤuschen, und namentlich ihn glauben zu machen, Meh⸗ med Ali habe alle weiteren Vergroͤßerungs⸗Plaäne aufgegeben. Der Moniteur sagt, der Pascha habe sogleich die Waffen nie⸗ dergelegt, als er hoffen duͤrfen, bei dem Sultan wieder in Gnaden zu seyn. Allein warum bestand er denn so hartnaͤckig auf den Be⸗ sitz von Tarsus und Adana, die der Sultan so ungern abtrat? — In den Worten: „Die politische Welt wird erfahren, daß Eine herrschende Idee stets die Triebfeder seiner Handlungen ge⸗ wesen ist ꝛc.“, liegt ein bedeutungsvoller Sinn; der Moni teur spricht darin wirklich die Absichten des Pascha's aus, wen er aber zum Chef des Tuͤrkischen Reiches wuͤnscht, ist hier all⸗ gemein bekannt. Die zweite Nummer des Mouiteurs enthaͤlt nichts Wichtiges; ein langer Artikel betheuert wieder die Er⸗ gebenheit und Treue des Pascha's gegen den Großherrn. 8 Der abgeschlossene Friede ist, in seinem wahrem Lichte betrach⸗ tet, nur ein Waffenstillstand; der Pascha hat die Waffen nie⸗ dergelegt, weirl Ruzland ins Mittel trat; er hat aber seine Eroberungs⸗Plaͤne nicht aufgegeben, sondern nur verschoben. In Aegypten wie in Syrien werden die Aushebungen fuͤr di Armee und die Flotte fortgesetzt, mehrere neue Regimenter errichtet, der Bau von zwei neuen Linienschiffen soll naͤchstens begonnen werden. Hegte der Pascha wirklich die friedlichen Ge⸗ sinnungen, die ihm der Moniteur zuschreibt, wuͤrde er nich einen Theil seiner zahlreichen Armee verabschieden, um dem Ackerbaue die entrissenen Arme wiederzugeben, und dadurch sei⸗ nen zerruͤtteten Finanzen wieder aufzuhelfen? Alle Augenzeugen machen die traurigste Beschreibung von dem Elende, in welchem die Arabischen Unterthanen in Aegypten schmachten. — General Dembinski und mehrere Polnische Offiziere sind mit hohem Ge⸗ halt in des Pascha's Dienste getreten, und bereits zu Ibrahims Armee in Syrien abgegangen. — Der Nit wu ys bisher sehr schwach an; man fuͤrchtete nicht ohne Grund, bei der schon vor⸗ geruͤckten Jahreszeit, daß er nicht die zu Ueberschwemmung der Felder noͤthige Hoͤhe erreichen werde. Dies wuͤrde ein Mißjahr zur Folge haben, und ein neuer harter Schlag fuͤr das ungluͤck⸗ liche Land seyn.
Berlin, 16. Okt. Nachdem Se. Koͤnigl. Hoheit der Kron⸗ prinz am 9ten um 8 Uhr Morgens Muͤnster verlassen, trafen Hoͤchstdieselben um 11 Uhr zu Borghorst ein, woselbst der Prinz ein ihm von dem Kreis⸗Landrach Herrn Coermann angebotenes Feuͤhstuͤck einnahm und nach kurzem Aufenthalte die Reise nach Burg⸗Steinfurt zu einem Besuche bei Sr. Durchlaucht dem Fuͤr⸗ sten von Bentheim-Steinfurt fortsetzte. Se. Koͤnigl. Hoheig wurden hier von dem Fuͤrsten auf das glaͤnzendste empfan⸗ gen. Auch ließen Hoͤchstdieselben sich die Geistlichkeit und das Gerichts⸗Personal des Orts vorstellen. Nach eiagenom⸗ menem Mittagsmahle ging die Reise nach Coesfeld, Duͤlmen und Haltern fort. Hier trafen Se. Koͤnigl. Hoh. erst Abends gegen 11 Uyr, in Begleitung des Hru. Ober⸗Praͤsidenten, Frecherrn v Vincke unter dem Gelaͤute der Glocken ein. Eine berittene Ehrengarde⸗ bestehend aus den vornehmsten Buͤrgern der Stadt und den uͤbrigen Eingesessenen der Buͤrgermeisterei, war dem hohen Rei⸗ senden bis Hausduͤlmen entgegengerilcen. Der Prinz siteg, ac Posthause ab, wo eine zahlreiche Menge von Einwohnern s versammelt hatte, welche laut ihre Freude uͤber das Gluͤck 89 zeigten, den verehrten Prinzen in ihrer Mitte zu sehen. Iin Posßs hause selbst hatten sich die Geistlichkeit, der Buͤrgermeister 8 5 der Gemeinde⸗Rath zum Empfange Si. Koͤnigl. Fesnit e. 58 funden. Die Haͤuser der Stadt waren festlich geschmuͤckt s erleuchtet, und die Straßen mit geschmackvollen Ehrenbogen * ziert. Bevor der Prinz sich zur Ruhe begab, wurde ihnn 8 eine Fackel⸗Musik gebracht. Am folgenden Morgen (ihten⸗ 66 men Se. Koͤnigl. Hoheit die Stadt und die Kirche in Au 8 schein und setzten dann, begleitet von der obgedachten säͤdtischen Ehrengarde, die Reise uͤber Recklinghausen nach Hauum fort — Bei der gestern angefangenen Ziehung der Praͤmien den 9000 Nummern, welche die am 1. Juli d. N. gezogenen ent⸗
90 Serien der Seehandlungs⸗Praͤmien⸗Scheine à 50 Rthir. zweite Haupt⸗Praͤmie von 30,000 Rchlrn. auf
bE“
halten, fiel die Nr. 207,881; ferner auf Nr. 677: 4000 Rthlr.; auf Nr. 77,684: 2000 Rthlr.; auf Nr. 85,190:
4000 Rthlr.; auf Nr. 7290: