1833 / 298 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Aus Havana wird gemeldet, daß bie Kaffee⸗Aerndte auf der Insel Cuba zu 2 Millionen Aroben oder etwa 50 Mil⸗ lionen Pfund geschaͤtzt werde, zwar weniger als voriges Jahr, aber doch mehr als erwartet war. 11ö6

Niederlande. 8 Aus dem Haag, 21. Okt. Heute ereͤffneten Se. Maje⸗

sat die Session der Generalstaaten durch nachfolgenoe Rede vom Thron:

„Edelm gende Herren! gen n. der 8 auft d t, Mir durch Beiveise seiner Liebe und Treue die Sorgen der Geschafte zu erleichtern, so ist Mer doch besonde’s unter den schwe igen Amstanden, in welchen Ich nun zum viertenmale Ihre Versfammlung eroͤffne, die Gegenwart Eurer Edelmoͤgenden willkom⸗ men, weil sich auf's Neue dadurch die Gelegenheit darbieten wird, meinsam und mit gegenseitigem Vertrauen, die wictigsten An elegenveiten des theuren Vaterlandes zu berathen, und Zeug⸗ niß von der Uebereinstimmung unserer Ansichten zu geven.“

Mit Nankbarteit gedene Ich beim Anfang dieser Sesston des Segens, welcher Meinem Hanse, kurz nach Beendigung der vorigen, ueccUh die Erourt eines zweiten Sproͤßlings Meines geliebten juͤng⸗ siin Sohnes zu Theil geworden ist, und der herzlichen Theilnahme Meitee anterthanen an diesem gluͤcklichen Ereignisse.“

„Antere gegenwa tigen Bizievungen zu den verschiedenen Maͤch⸗ ten siißen Bectrauen ein: von einigen derselben empfing Ich noch in diesen Taben wesentliche Bewe se von Freundschaft.“

„Im Verlkauf der vor gen Session wurden die Unterhandlungen zur Negulsrung der Folgen des Belgischen Aufstandes momentan durch Zweng⸗Mittel gegen die Niederkande unterbrochen, von denen

Wenn Ich Mich immer mit Vergnuͤ⸗

te Geschichte noch kein Zeispiel im tiefen Frieden aufstellen kann.

Om spaͤrere Wiederaufnahme dieser Unterhandlungen, wobei die un⸗ fer vels an den Tag gelegte Nachgebigkeit und der Wunsch nach endlichen Veusaͤndiaung du ch neue Schwierigkeiten erwiedert wur⸗ den, vagen dis jetzt zu keinem Resultar geführt. Eure Edelmogenden werden au den Mittheiltungen, welche Ich der Versammlung in wenigen Tagen machen lassen werde, ersehen, daß bei den Unte handlun⸗ gen die Ehre, die Wuͤede und die wesentlichen Jateressen der Nation stets au schließlich im Auge behalten word en sind Ich hoffe noch immer auf eine billitge Erledigung derselben, und sollte auch die Europaische Diploma⸗ ie der Erwartu g einer billigen Beruͤcksichtigung unserer undezwei⸗ telten Rechte zum Theil nicht land seine Standhaftigkeit waͤhrend der drei letzten Jahre nicht be⸗ dauern, sondern darf mit Genugthuung auf das inmitten des Schwindel eistes unsers Jahrhunderts gegebene Beispiel von Selbst⸗ saͤn igkeit und Anvaͤnglichkeit an (Sesetz und Ordnung zuruͤckdlik⸗ kend, sein Benehmen getrost dem Urtheil der Zeitgenossen und der Nachkommen anheimstellen“

„Unter den schmerzl chen Empfindungen, welche die Maßregeln der Franzdsischen und Englischen Regierungen im vorigen Jahre erregten, fand das vaterlaͤnd sche Gefuͤyl einen Trot in dem Be⸗ neimen der See⸗ und Landmacht, die, im Angesicht von ganz Eurepa, die Ehre des Niederlaͤndischen Namens wuͤrdig zu hehäup⸗ ten v ußte.“

„Ich bin innig geruͤhrt worden durch die Art und Weise, wie die Nat on ihre Dankvarkeit gegen die tapferen Streiter, gegen die Verwundeten und gegen die Hinterbliebenen der Gefallenen an den Tag gel gt hat“ 1

„Des Zustand unserer Trupy n ist fortwaͤhrend guͤnstig; sie be⸗

wahren den Ruhm der unbedingten Hingebung, der Mannszucht und der Geuͤbthei; ein Theil des Heeres ist dermalen durch auzge⸗ dehnte U laubs⸗E 8 seinen eigenen Angelegenheiten und seiner gewohnten Wieksamkeit wiedergegeben worden.“

„De Bcehinderung, der Niederlands Schifffahrt und Handel

unterworfen war, ist mit Geduld ertragen worden; bei Aufhebung

derselben haben unsere tofeisfs Landsleute zur Wiedereinbringung des Verlustes sogleich die löblichste Wirksamkeit an den Tag gelegt.

8 „Der Landbau war im Allgemeinen sehr gescanct und in vielen Zweigen des Gewertfleißes ist ein neucs Leben eingetreten, von dem Ich Mir auch in Bezichung auf unsere Kolonieen die besten Folgen ve spreche.“

In unseren Ostindischen Besitzungen herrscht, den neuesten Nachrichten zufolge, die erwuͤnschte Ruhe. Die Verbesserung der Finan; Angelegenheiten geht dort Hand in Hand mit der zu⸗ nehmenden Ausbreitung und Kultivirung wichtiger Produkte, wovon

im Mepe 8 . 8 1 br⸗ . ird. EF v. Luch im Niederland der wohlthaͤtige Einstuß wahrgenommen wird. gegen der, die Besteuerung der Kapitalien betreffende, Puͤnkt des Pa⸗

ragraphen angenommen. Nach Crledigung der nachst folgenden

Die Westindischen Besitzungen haben die Unterbrechung der Com⸗ munication, die jedoch den gegenseitigen Verkehr nicht ganz gestoͤrt hat, mit Ruhe ausgehalten In allen unseren Kolonieen hat, un⸗ ter den gegebenen Umstaͤnden, die kraͤftige Gesinnung der Einwoh⸗ ner auf das Guͤnstigste sich dargethan, und alle Staͤnde haben ge⸗ wetteisert, vem Mutterlande ihre Anhaͤnglichkeit zu beweisen.“

„Die Angelegenheiten des Innern werden fortdauernd mit Ei⸗ ser wahrgenommen; die Regierung wird darin von den provinziel⸗ len und oͤrtlichen Behoͤrden auf das Lbblichste unterstuͤtzt, und sie faͤhet mit ruhiger Ueberlegung fort, zweckmaäͤßige Vereinfachungen einzufuͤhren.“

„Der oͤffentliche Unterricht ist in allen seinen Theilen fortwaͤh⸗ falt Die Wissenschaften erfreuen sich eines erfolgreichen Anbaues Die Kuͤnste haben zwar den Druck der Zeiten nothwendig mit empfinden muͤssen; gleichwohl kann man

rend ein Gegenstand Meiner Sorgfalt

jeboch selbst in diesem Augenblicke auf manchen Gegenstand hinwei⸗ sen, welcher Zeugniß davon giebt, daß sich unsere Kuͤnftler nicht ent⸗ muebigen lassen.“ 3 B .

„Der litzte Winter ist unsern aus edehnten See⸗ und Strom⸗ Uferwe ten guͤnstig gewesen; die juͤngsten Stuͤrme haben denselben jeoch vielen Schaden zugefuͤgt, mit dessen Herstellung unverweilt

gor 8* d. 34 . ; b . begonten ee ginaxzen sind in gutem Zustande; die allgemeine Thbeil⸗ ueihme der Einwohner an der letzten Anleihe und die regelmaͤßige, darch gesetzl che Vorkehrungen unterstuͤtzte Aufbringung der Struern setzen Mich in den Stand, fuͤr diesen Augenblick allen Beduͤrfn ssen nachz kommen, und die Eeoͤffnunge, welche in dieser Bezienung Euren Edelmoͤgenden gemacht werden sollen, koͤnnen, wie Ich Mie

deweichle, zum Bewessee dienen, 5% den östentliche Kredit, der uns

andig gevlicben ist, auf gutem Grunde ru

ud ven. Ich naͤchstens Ih er Persammlung werde vorlegen fasfen, wird Euen Edelmoͤgenden zeigen, wie es Men Waunsch ist, enerseits unser Finanz⸗Sostem stets mehr zu einem Ganzen zu vereinigen, und andererseits die baldige Einfuͤh⸗ rung einer gleichmaͤßigen Besteuerung aller Grund⸗Eigenthuͤmer auf entgegenkommende Weise zu degunstigen.“ 1

„Die Abthellungen des Civil⸗Co ex, deren Revision noch nicht eledigt ist, werden ebenfalls Ihrer Berathung vorgelegt werden. Ich hofe, daß JI im Stande seyn weede, auserdem noch verschie⸗ Fene andere nicht minder wichtige Theile der National⸗Gesetzgevung Ihrer Versommrung zur Untersuchung zu uͤbergeben.“ 3

„Grelmoͤgende Herren! Wie immer, rechne Ich auch jetzt wie⸗ der auf Ii e eifeige Mitwirkung zur Beforderung des Landes⸗In⸗ teress waäͤheend Ihrer gegenwaͤrtigen Versammlung. Ich wuͤnsetbe, dß, se nicht vocuͤbergehen moöge, ohne uns das endliche Ziel des unstivern Zustaldes zu zeigen, in welchem sich das Vaterland nach dem Abfalle der hlichen Provinzen noch besindet. Folgen wir in⸗

dessen mit Ruhe Standhaftigkeit dem Wege der Vernunft und der Wahrheit, welchen wir bisher mitten unter den (chc ersag Umstanden mit Entracht gemandelt sind, so koͤnnen wir auch stets, mwas immer einteeten moͤg’, mit ruhigem Gewissen und mit unbe⸗ schraͤnktem Vertranen auf den Allechschsten, die Zukunft erwarten, die Nieoerland vo ebehalten ist.“

Nachdem Se. Majestaͤt der Koͤnig die Rede geendigt hat⸗ ten, verließen Allerhoͤchstdteselben nebst dem anwesenden Prinzen von Oranien und dem Prinzen Friedrich der Niederlande die Versamnlung. Ueberall, sowohl auf dem Hin⸗ als auf dem

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nitte der Vert’eter des eblen Volkes befinde, das nicht

heute die gestern von ihm gegebene

mehreren Tagen dauern hier die Truppen⸗Bewegungen

entsprechen so darf doch Alt⸗Nieder⸗

ausgesetzt; und man ging sofort zu

Preß⸗Gesetz, und ohne Schutz gegen den Nachoruck.

zwang und anderer Unfug zu Gute gerechnet werden.

Schutz

von Buttlar wies darauf hin, wie der

Pes⸗hege vielleicht dieser Tage werde erledigt werden. 1

Kammer der Standesherren uͤber die

dem Tilgungs⸗Fonds i talien vom 1. Jult 833 an, nicht nur hinsichtlich der kuͤnftig

1226 Nuͤckwege, wurden Se. Majestaͤt von dem freudigen Jubel des Volkes begruͤßt. An der Amsterdamer Boͤrse

2 sprach man mit ziemlicher Ge⸗ wißheit davon, daß das von

der Londoner Konferenz verlangte Ansuchen des Koͤnigs bei dem Deutschen Bundestage dieser Tage wirklich erfolgt sey. Eben so wollte man wissen, daß die Unter⸗ handlungen, die zu Zonhoven in Bezug auf die Abloͤsung der Garnison von Mastricht stattgefunden haben, schleunigst daselbst wieder aufgenommen werden sollen.

Terneuzen in Seeland soll, dem Vernehmen nach, in eine Festung verwandelt werden, und schon zu Ende dieses Monats wird man mit der Anlegung eines starken Bruͤckenkopfes den Anfang machen.

Belgien.

Bruͤssel, 21. Oktober. Nachricht, daß der Ge—

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neral Magnan zum Major⸗General der Armee ernannt worden

Nz. 7

zir erfahren auf das allerbestiminteste“, sagt das ge⸗ dieser Ernennung keine Rede gewe,

sey. „I nannte Blatt, „daß von sen ist.“

Aus Hasselt schreibt man vom 10ten d. M.: T fort. Das Lager bei Diest ist seit dem 1tten d. M. abgebrochen wor⸗ den. Alle Infanterie⸗Corps der isten Division sind jetzt von Hasselt bis nach der Graͤnze en eckeson aufgestellt worden. Die Generale Deharpe und Kenor haben hre Haupt⸗Quar⸗ tiere, der eine in Maaseyk, der andere in Bilsen aufgeschlagen.“

Kassel, 18. Oktober. In ihrer Sitzung vom 4ten d. setzte die Staͤnde⸗Versammlung die Diskussion uͤber die Klassen⸗Steuer fort. Herr Henkel sprach sich gegen den Gesetz⸗Entwurf aus, und sagte, eine Einkommen⸗Steuer sey nichts anderes als eine Besteuerung des Besitzwechsels; lieber solle man eine Mobiliar⸗Steuer anlegen. Herr Gerling be⸗ kaäͤmpfte diese Theorie. Herr Schwa rzenberg hielt die Be⸗ steuerung der Besoldung fuͤr eine Spielerei; wogegen Herr Jungk die Gerechtigkeit und Nothwendigkeit derselben hervor⸗ hob. Im letzteren Sinne aͤußerte sich auch Hr. v. Baumbach II. mit der Bemerkung: er als Staatsdiener wuͤrde sich schaͤmen, nichts zu den Lasten des Staates von seiner Besoldung beitragen zu wollen; die Besoldunzs⸗Steuer liege selbst im Interesse der Staats⸗Die⸗ ner. Der Praͤsident ließ darauf uͤber das Amendement des Herrn Wippermann: den Anfang und die Dauer der Klassen⸗Steuer erst bei der Berathung des Finanz⸗Gesetzes fest⸗ zusetzen, abstimmen, welches angenommen wurde. Zugleich wurde auf den Antrag des Herrn Henkel die Berathung uͤber den §. 1. §. 2. des Gesetzes uͤber, worin diesenigen Einkommen, die einer Besteuerung unterworfen werden sollen, bezeichnet waren. Der Ausschuß wuͤnschte in seinem Bericht, auch die Pensionen hinzugefuͤgt zu sehen. Hr. Schwar⸗ zenberg wollte dagegen die eigentlichen Pensionen ausgenommen

wissen, weil es schon verminderte Besoloungen seyen. Dieser Antrag

ward jedoch abgelehnt und der des Ausschusses angenommen. Es kam hierauf die Besteuer ng der Kapitalien in Frage. Herr Ruth hielt es nicht fuͤr polltisch, Kapitalien zu besteuern; die Besitzer wuͤrden sie im Auslande anlegen, und die Landes⸗Kredit⸗ Kasse und die Gewerbe wuͤrden benachtheiligt werden. Herr Henkel schlug vor, dem Hypotheken⸗Besitzer Verguͤtigung an der Grundsteuer zu bewilligen. Herr Schwi rzenberg sprach sich aufs Neue gegen die Steuer und namentlich gegen die von Ka⸗

pital⸗Renten aus, welche ohne inqutsitorische Maßregeln nicht zu

ermitteln, ohne Haͤrte nicht beizutreiben seyen, und alle Kapita⸗ lien in die Staats⸗Papiere treiben, die Kapitalisten selbst aber verscheuchen wuͤrde. Herr v. Baumbach II. meinte, mnan muͤsse auch auf Redlichkeit und Pflichtgefuͤhl der Staatsbuͤrger rechnen. Das

Amendement des Herrn Henkel wurde hierauf verworfen, und da⸗

schaften und Gemeinden zu trug 97,59000) Fl., zu deren Verzensung und allmaͤligen Anlb

die Staats⸗Kasse an die 8 Zinsen und ein halbes

llebernehmung eines Standesherren nach

„Seit

den Standesherren, alles & gungs⸗Summe so niedrig als moͤglich zu stellen. sey nicht auzer Augen zu lassen,

Paragraphen verlas Herr Gerling den §. 5. des Gesetzes, welcher von der Besteuerung des Einkommens bei Ausuͤbung eines wis⸗ senschaftlichen Berufs handelt, und dazu die Praxis der Aerzte,

Wundaͤrzte, Advokaten, die Einnahme von Schriftstellerei, Un⸗

terricht u. dgl. rechnet. Herr Koͤnig meinte, es sey unpassend, die Schriftstellerei zu besteuern, besonders in einem Staalte ohne Der Vice⸗Prasident errlaͤrte sich anderer Meinung; eine beson⸗

dere Beruͤcksichtigung von Seiten des Staats koͤnnte auen Schriftsteilern nicht gleichmaͤßig zukommen. Herr Henkel aͤußerte: Wenn den Schrifttellern die Censur in Anrechnung gebracht werden solle, so muͤsse den Gewerben auch der Zunft⸗ Der gegen Nachdruck sey ohnehin ein bloses Monopol. Herr Punkt wegen des Der Koͤnig wurbde hierauf verworfen und ver

ntrag des Herrn §. 5 angenommen. In der Sitzung der Staͤnde⸗Versammlung vom 15ten d. wurde mit der Diskusston des Klassen⸗Steuer⸗Gesetzes fortgefahren, die⸗ selbe aber durch mehrere Vorschlaͤge unterbrochen, vornehmlich durch den: die Diskussion einzustellen, und die Staats⸗Regierung um Vorlage eines auf anderen Grundlagen beruhenden Gesetz⸗ Entwurfes zu ersuchen. Dieser Vorschlag wurde dahin modisi⸗ cirt, daß nur das uͤberhaupt noch gar nicht belastete Einkommen besteuert werden solle. Dies wurde angenommen und sonach beschlossen, gleich den vorliegenden Gesetz⸗Entwurf nach dieem Grundsatze zu mooifiriren; in welcher Weise die Eröoöͤrterung bis

zum §. 10. einschlieplich gelangte, bei welchem der Vorschlag, die Steuer nach Prozenten und nicht nach progressiven Kassen zu veranlagen, abgelehnt wurve.

Stuttgart, 20. Okrober. In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeoroneten wurde die Berathung des Kommissions⸗Berichts uͤber die Wirthschafts⸗Abgaben beendet. Hierauf folgte die Diskussion uͤber den weiteren VBerecht der Fi⸗ nanz⸗Kommission in Betreff des abweichenden Beschlusses der Aus tottung des Tilgungs⸗ Fonds der Staatsschuld fuͤr 1813 bis 1836. Die Abgeoroneten⸗ Kammer hatte bekanntlich in dieser Beziehung beschlossen: die zuwachsenden Zinsen aus abgeloͤsten Kapi⸗

erst abzuloͤsenden, sondern auch der bereits abgeloͤsren Kapitalien, nach dem bestehenden Zmofug von vier Procent zu berechnen. Die erste Kammer ertlarte sich jedoch anderer Ansicht, indem sie glaubte, daß Sinn und Geist des Schulden⸗Tilgungs⸗Statuts nicht besser eingehalten werden koͤnne, als wenn die Zinsen aus der abgeloͤsten Schuld zu fuͤnf Procent berechnet wuͤrden. Die Finanz⸗Kommission machte jetzt, nach nochmaliger Pruͤfung dieses Gegenstandes, den

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stand suchte zuerst der Geheime

Kammer beizutreten. uͤber das Budget der

Antrag, auf dem fruͤher gefatten Beschlusse sche in's Protokoll niederzulegen.

zu beharren und die erste Kammer, unter Anfuͤhrung der

zum Beitritt einzuladen. Dieser Antrag wurde mit 6. 60 gegen gangenommer. Hierauf kam der Gesetz⸗Entwurf, h die Uebernahme von Staats⸗Schulden, ur Ve Die Summe der Schulden, welch: fuͤr mehrere Stande uͤbernehmen angesonnen uuf

Schulden⸗Zahlunas⸗Kasse säß Prozent des Kapitals als unverin Rente abgeben soll. In dem daruͤber erstatteten Bch staatsrechtlichen und Finanz⸗Kommission war darauf ang zu dem ganzen Gesetz⸗Entwurf die staͤndische Zustimmun

ben, und die im Etat diesfalls neu angerechneten Renz willigen. Der Abgeordnete Wiest sprach sich

Vortrage daruͤber aus, daß er die Grundsaͤtze nicht an Der Independant widerruft

in einem

koͤnne, nach welchen die Finanz⸗Ausgleichungen, auf n die Schulden⸗Uebernahme gruͤnde, vorgenommen worde Geheime Rath von Herdegen erwiederte, das die & den gleichen saͤten geschehen sey, und daß die vorliegenden vier desherren einen Anspruch darauf hatten, nach behandelt zu werden. In Preußen, in Hessen und

Landern wuͤrden die Standesherren in solchen Beg⸗ ungleich milder behandelt.

Der Abgeordnete Schott daß die Regierung, hinsichtlich der Unterhandlungs⸗P rdenkliche thue, um die

„11. Im daß diese Finanz⸗Ang gen mit politischen Vertraͤgen Hand in Hand gingen, letztere so bedeutende Vortheile fuͤr die Gesammtheit l tes, z. B. Verzichtung auf Ausuͤbung der Patrimoniil⸗ barkeit, haͤtten, daß auch finanzielle Opfer, wenn solt wuͤrden, nicht so sehr beachtenswerth seyen. Der An

Uhland unterstuͤtzte den Antrag des Abgeordneten Vn

cher dahin ging, eine definitive Beschlußnahme uͤber da Entwurf so lange auszusetzen, bis die Motion des n.

ten Wiest uͤber die staatsrechtlichen Verhaͤltnisse der sie

lichen Haͤuser berathen seyn wuͤrde. Der Geheime ¹ Herdegen entgegnete, daß das Gesetz keines wegez Verhaͤltnisse beruͤhre, und daher, als unabhaͤngig von eh rechtlichen Verhaͤltnissen der Standeserren, abgestz rathen werden koͤnne. Der Antrag des Abgeorde wurde hierauf verworfen, und dagegen der ganze wurf wegen der Schulden⸗Uebernahme mit 42 gegenm men angenommen.

Karlsruhe, 20. Oktober. In der Sitzung waf Kammer vom istten d. erstattete der Professor Zelll richt uͤber die Adresse der zweiten Kammer, die homqit sche Heil⸗Methode betreffend. Nachdem der Berich zuerst auf das weit verbreitete Interesse hingewiesen, das unter dem Namen der Homoͤopathie bekannte Heil⸗ ren, besonders im nichtaͤrztlichen Publikum erregt habe, er, wie es unter diesen Umstaͤnden weniger befremden daß auch in landstaͤndischen Versammlungen sich Sti hoben haͤtten, um das homoͤopathische System, wellt neue Aera der Medizin zu beginnen verspreche, gegen d mungen zu vertheidigen und seine Ausbreitung zu bh Der Redner machte darauf die Schwierigkeiten bm welche dieser Gegenstand in den Berathungen der Ko gefunden, und fügte hinzu, wie auch noch ein accdere liches Bedenken dabei obwalte. Nachdem näͤmlich ein sches System der Gegenstand landstaͤndischer Verhandlune Beschluͤsse geworden, waͤre es leicht zu erwarten, daß auch medizinische Systeme auf demselben Wege Schutz, Unterz und Verbreitung zu gewinnen suchen wuͤrden. Und fuhr a wenn die Wissenschaft der Medizin einmal den Eingang! sern Saal gefunden habe, duͤrfe man dann wohl mit Neh Theorieen und Systemen anderer Wissenschaften die döle schließen? Wuͤrde man dann nicht auch uͤber den Peech Unwerth neuer Systeme der Philosophie, der Theologie, M litik zu berathen und zu beschließen haben? Man wene einwenden koͤnnen, daß die Arznei⸗Wissenschaft ganz votzun und unmittelbar die oͤffentliche Wohlfahrt beruͤhre. Das sey der Guͤter hoͤchstes nicht, und es sey nur zu bekann neue Ansichten und Theorieen in der Philosophie, T. Politik groͤßere und wichtigere Veraͤnderungen in dem 2 der Gesellschaft schon hervorgebracht haͤtten, als die vekse Heil⸗Methooen. Es öͤffne sich also hier ein weites, voft nicht geahntes Feld landstaͤndischer Thaͤtigkeit, in welch nun einzutreten im Begriff stehe. Der RNedner ginn auf die einzelnen Punkte der Adresse uͤber, und schloß h von der Magoritaͤt der Kommission gestellten Antrage: diel moͤge sich bewogen finden, der von der zweiten Kammer i ten Adresse, die Empfehlung der Homoͤopathie an die Regierung betreffend, ihre Zustimmung zu versagen. die Kommission diesen Antrag stelle bemerkte Prose noch sey sie weit davon entfernt, gegen die homln Methode selbst ein Urtheil aussprechen zu wollen. Si sich daruͤber fuͤr durchaus inkompetent. Sie zweifle abe falls sehr daran, ob irgend eine legislative Versammlun net sey, uͤber den Wereh oder Unwerth, uͤber die Wahnh den Schein dieses und anderer medizinischen Systeme theilen. Bet sofort eroͤffneter Dis üssion uͤber diesen Hofrath Rau seine wonach ihm die Antraͤge der zweiten Kammer im Get bedenklich erschienen, zu rechtfertigen, denn es sey zwn daß alle Kammern in Europa nicht hinreichten, um ans dizinischen Systeme Aufnahme zu verschaffen, sofern es trauen der Patienten nicht besitze; allein vorerst handte hier nicht um eine Vergleichung von arztlichen Sy temn dern um medizinische poltzeiliche Maßregeln im * der Homoͤoopathte. Der Geheime Rath von NüJodt hp die sinanziellen Vortheile heraus, die sich aus der Honk ergaͤben, namentlich fuͤr oͤffentliche Heil⸗Anstalten, und ferner auch die Zulaͤssigkeit einer Pruͤfung in dieser Heü. teode aufmerksam, um so mehr, als theils die Kranka, schen koͤnnten, auf diese Weise kurirt zu werden, theils Nf nach Hahnemann’s Buch und mit praͤparirten Mitteln set Heilkunst ausuͤbten. Die Kammer beschloß endlich mat gen 8 Stimmen, um naicht noch mehr Zeit zu verlieremn den Antrag des Freiherrn von Goͤler, der Adresse der e

Schließlich fand noch die Dich Post⸗Verwaltung fuͤr die lal Periode statt. Dem Kommissions⸗Antrage gemaͤß, beschb⸗ Kammer, der Gesammt⸗Ausgabe dieses Administrationg ges fuͤr die Jahre 1833 und 1834 mit 297, ,00 Fl. reip. 2 Fl. beizustimmen, und ferner mehrere, diesen Gegenstand be rende, von der zweiten Kammer ebenfalls ausgesprochene!

gch groͤßer.

Pportugal.

Lissabon, 5. Okt. Die Unzufriedenheit der notabeln boner Einwohner mit der Verwaltung Dom Pedro's wird Tagtaͤglich werden die Einwohner aller Klassen Militairdiensten, Arbeit in den Linien, die schon mehr als kende Staͤrke besitzen, Einquartierungen und tausend andern hwerden uͤberlaͤstigt. Die Staats⸗Ausgaben haben sich in den n letzten Monaten auf zwei Millionen Crusados belaufen, dabei ist die Besoldung der Civil⸗Behoͤrden nicht einbe⸗ en. Waͤhrend solche ungeheure Ausgaben nicht abnehmen en, duͤrften sich die Einkuͤnfte in diesem Winter vielleicht auf Lissabon und Porto reduziren, falls der gegenwaͤrtige der Defensive fortgesetzt wird, welcher den Gegnern das Land offen laͤßt. Man klagt indessen nur gegen das süerium, dessen Benehmen nicht allein in diesem Fache, ien auch in jedem anderen als unter aller Kritik bezeichnet

Der eine Minister, Herr Pavier, ist ein Intri⸗

der den Kaiser leitet; die beiden anderen, Carvalho Freire, sind exaltirte Demagzogen, die an weiter nichts n, als Alles mit Beamten ihrer Farbe zu uͤberfuͤllen. Die te schreit, daß sie so viele Siege nicht erfochten habe, um solche Regierung zu begruͤnden, und verlangt, daß achtungs⸗ Männer, wie Halmella, Guerreiro ꝛc., an das Ruder kom⸗

Man hat den Haupt⸗Anfuͤhrern versprochen, daß, sobald

Miguel vom Lande vertrieben ist, eine Veraͤnderung in dministration stattfinden wird; es ist also leicht zu verste⸗

warum die Offensive so viel als moͤglich verschoben wird.

Pedro ist mit diesem Aufschub nicht unzufrieden, denn

seinen jetzigen Ministern regiert er auf Brasilianische se, wahrend er mit Palmella und Andern wahrscheinlich Eüropaͤtsche Art regieren muͤßte. Um die Wahrheit zu sa⸗ giebt es, mit Ausnahme dessen, daß jetzt das bewaffnete ndel auf den Straßen fehlt, keinen anderen Unterschied in Regierung Dom Pedro's und Dom Miguel's, als daß jetzt shellblau und weiß gekleidet ist, waͤhrend es fruͤher dunkel⸗ und roth war; daß jetzt die Miguelisten wegen politischer ungen willkuͤrlich nach den Gefaͤngnissen gefuͤhrt werden, fruͤher diese Ehre den Pedroisten nur zu Theil wurde. See⸗ und Land⸗Militairwesen hingegen ist in bester ung, weil Saldanha und Napier Beides regieren. Der sat, so wie der Matrose, sind gut gekleidet, werden ernährt und fast puͤnktlich bezahlt: es ist also nicht der Man⸗

ah zuten und zahlreichen Truppen, welcher diesseits erlaubt,

her Feind die umliegenden Gegenden Lissabons ruhig besetzt

Jetzt, da Graf Bourmont und General Clouet, welchen

n Dom Pedro besonders fuͤrchtete, fort sind, ist kein Vor⸗ mehr da, um den Herzog von Terceira und Saldanha

vperiren zu lassen. Deswegen hat man die Garnison von Pe⸗

auf 3 00 Mann vermehrt, welche den Ruͤcken Dom Miguels be⸗ n. Auch hat der Gouverneur jener Festung, Baron de Saà da beira, mit einer Kolonne einen Angriff gegen Obidos ausgefuͤhrt enen Platz sammt dessen Gouverneur, den Franzoͤsischen Oberst oussaie, genommen. Ob jene Kolonne Lleich nach Peniche gezogen ist, oder eine Bewegung gegen Torres Vedras un⸗

imen hat, ist hier unbekannt; so viel weiß man aber, daß

Miguel von Lumiar aus 4 Bataillone dahin gerichtet hat, rch er seinen aͤußersten linken Fluͤgel so degarnirt hat, daß ,Sacavem und die dort aufgefuͤhrten Werke vollkommen sen worden sind. Dom Miguel umzingelt noch immer in, und ungeachtet er wohl die Unmsͤglichkeit die Stadt zu nehmen, beharren doch seine Trup⸗ da man sie nur wenig stoͤrt, in denselben Stellungen. wenig verliert er jetzt durch Desertion, denn Soldaten

gen nicht viel, und Offiziere und Leute von Rang werden

eine Regierung wie die Dom Pedro's nicht besonders dazu aden; im Gegentheile gehen vielmehr verschiedene der Ab⸗ en oder Uebelempfangenen zu Dom Miguel uͤber. Die ung der Armee Dom Miguels aber ist schlecht, denn von Augenblick zum andern kann sie durch den Taso oder durch Nacht, die bei Peniche steht, abgeschnitten werden, und darum Dom Miguel, der Sicherheit wegen, viel besser, sie nach karken und zum Theile durch Bourmont schon befestigten n Stellungen bei Santarem zuruͤckzuziehen.

Porto, 7. Okt. (Hamburger Korrespondent.) Pedro hat am 31. August ein sehr scharfes Dekret erlas⸗ wonach das Eigenthum aller Anhaͤnger Dom Miguels hes ungefaͤhr neun Zehntheile der ganzen Bevoͤlkerung be⸗ ot) ohne Schonung confiscirt werden soll, um die der Koͤ⸗ treu gebliebenen, aber groͤßtentheils ausgewanderten Unter⸗ n reichlich zu entschaͤdigen. Da dieses Dekret nun die der Nation an den Bettelstab bringen wuͤrde, und sie h nur um so fester an Dom Miguels Interesse und Schick⸗ niüpfen muͤßte, so bezweifelt man die Moͤglichkeit der Aus⸗ ng, und tadelt mithin die blinde und aͤußerst unpolitische ts Verwalrung, die so unzweckmaͤßige Maßregeln unter den waͤrtigen Umstaͤnden eingeben konnte. in Lissabon besser zu vertheidigen, entbloͤßt Dom Pedro o beinahe gaͤnzlich von Truppen, so daß sich hier kaum Mann hefinden, und diese wichtige Stadt, besonders aber orstadt Villa⸗Nova, den Miguelisten leicht zur Beute fallen n, indem sie schon seit dem 29. Sept. Miene machen, uns azugreifen. Von der Suͤdseite her dringen sie beinahe alle nach Villa⸗Nova vor, und sollen schon mehrere Posten, einen Offizier von den Freiwilligen der saben. Zwar werden die Festungswerke verstaͤrkt, dennoch ges mit einer so schwachen Besatzung schwer halten, die⸗ lange und nachdruͤcklich zu vertheibigen. Erst gestern Nacht unter dem heftigsten Platzregen ein Bataillon uͤber die ae nach Villa⸗Nova detachirt, da der Feind eine große An⸗ oͤte bei Aruillas versammelt hat, wahrscheinlich um den koang seiner Truppen zu bezwecken, womit er Porto, beson⸗ bei geschwollener Barre, die alle Verstaͤrkungen von Lissabon anöglich machen wuͤrde, sehr bedraͤngen koͤnnte. b ist das Unheil der Constitutionnellen, daß Dom Pedro sedem eben errungenen Vortheile sogleich die Sache fuͤr gigt haͤlt und keine fernere Anstrengungen noͤthig erachtet, in statt der Vermehrung seiner Streitkraͤfte sich nur mit ung von vorlaͤusigen und unzeitigen Dekreten beschaͤftigt, ech er die Anzahl seiner Feinde bloß vermehrt, anstatt sie, ie Klugheit es erfordert, zu vermindern. Auf diese Weise er z. B. bald nach der Besetzung von Lissabon die Ver⸗ mlung der Cortes aus und setzte die Wahl der neuen Mit⸗ ar der Deputirten⸗Kammer zum 1. Oktober an, ohne sich desite dersenigen Distrikte zu befinden, wo die Wahlen den mußten. Die Folge davon ist, daß er ohne seinen gerechnet hatte, denn als die Zeit naͤher ruͤckte, befand gs ganze Land beinahe im Besitze der Miguelisten. Am . Fhl. war er daher genoͤthigt, ein Dekret zu erlassen und uschung uͤber den Ersolg des Krieges zu erkennen. Er

ein⸗

122r

11“ gestand nunmehr die traurige Nothwendigkeit ein, der Deputirten auf ganz unbestimmte Um die Cortes der Koͤnigin laͤcherlich bei der Nation sowohl,

die Wahl Zeit zu verschieben.

als im Auslande in Verachtung zu

lung der Cortes ausgeschrieben haben, so daß man nun zwei

8

haben duͤrfte.

Griechenland. vhX1X““

Nauplia, 14. September. Das heutige Regierungs⸗ blatt enthaͤlt folgende offizielle Ernennungen: Fuͤrst Michael Suzzo zum außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister bei Sr. Maj. dem Koͤnige der Franzosen; Konstancin Zographos, Nomarch von Arkadien, zum Gesandten bei der Ottomanischen Pforte, und Konstantin Alexander Manos zum Secretair und Dollmetscher der Legation bei der Pforte, dem Titel eines Legations⸗Raths.

Mittelst Koͤniglichen Befehls Agenten und Konsuln in Griechenland anerkannt worden: Richard Hanovers auf dem Griechischen Archipelagus, Euboͤa mit ein⸗ geschlossen; Sign. Martuscelli, als Sicilischer General⸗Konsul in Griechenland; Hr. Bardos, als K. nigl. Britischer Konsular⸗ Agent in Missolunghi; Hr. Manarakis, als Franzoͤsischer Kon⸗ sular⸗Agent auf Euboͤg; Sign. Zuccoli, als Sicilischer Konsul zu Patras.

Eine Koͤnigl. Verordnung von 25 Artikeln, aus Nauplia vom 4. August (im Regierungs⸗Blatte vom 14. Sept.), erklaͤrt die Unabhaͤngigkeit der Griechischen Kirche nach dem ein— stimmigen Wunsche der Erzbischoͤfe und Bischoͤfe des Reichs, und nente Synode, welche, unter der Oberherrlichkeit des Koͤnigs, die oberste geistliche Gewalt ausuͤbt. Die Griechische Kirche heißt von nun an die „orthodore orientalisch⸗apostoli⸗ sche Kirche im Koͤnigreiche G riechenland.“ Oberhaupt der Kirchen⸗Verwaltung ist der Koͤnig. Zum Praͤsidenten der Synode ist der Metropolit von Korinth, Kyrillos, ernannt; zum Staats⸗Prokurator der Ministerial⸗Rath Konstantino Schi⸗ nas; zu Mitgliedern die Metropoliten Poisios von Theben und Zakkaria von Santorin, der Er⸗Metropolit von Larissa und Kir⸗ chen⸗Vorsteher von Elis, Kyrillos, und der Bischof Joseph von Andrussa; zum Secretair der Priester Theokles Pharmakides. Die Spnode korrespondirt mit dem Ministerium des Kultus und oͤffentlichen Unterrichts.

8

Sir

tur errichtet worden, deren Sitz Reichs, und fuͤr jetzt in Poros seyn und vom Minister der Ma⸗

rine ressortiren soll. Vom 1. Okt. an ist die Tuͤrkische Muͤnze im ganzen. welche spaͤter in

nigreiche Griechenland verboten, und die, culation vorfinden sollte, wird confiscirt.

Folgendes sind nach der Biene von Ne⸗ Details der (in Nr. 296 d. St. unter London richten aus Tampico, die bis zum 24 August reichen! Ruhe ist noch nicht wiederhergestellt. Die Cholera hatte unter den Armeen der Rebellen, eben so wie unter denen des Praͤsi⸗ denten, die furchtbarsten Verbeerungen angerichtet. Duran, Art⸗ sta's wuͤrdiger Genosse, war der Geißel unterlegen; General Mejia hatte ebenfalls einen Anfall davon gehabt, befand sich aber, den letzten Nachrichten zufolge, in der Genesung. Briefe aus der Hauptstadt bis zum 6. August melden, daß bei dem Ein⸗ ruͤcken Duran's in Celays von einem Kavallerie⸗Piquet 9 Mann beim Heruntersteigen von ihren Pferden an der Cholera ver⸗ schieden. Calanlizo begeht im Staat Hajaca auͤe moͤgliche Räubereien und Morthaten. men und gepluͤndert. Die Verherungen der Cholera

die Reihen seiner Armee teͤglich mehr gelichtet, und Furcht, welche diese Epidemie erzeugt hat, veranlaßt sehr Viele zum Desertiren, indem sie anderswo sicherer zu seyn glauben.

Koͤnigin, aufgeho⸗

Es ist daraus abzunehmen, daß Santana binnen Kurzem diese

San Luis

einem Rebellen verkehrt oder die Ruhe der Central⸗ Regterung

sucht, die Todesstrafe verhaͤngt. Generals Victoria aus Puebla vom 30. Juli zufolge, scheint es, daß ein Corps von 100 Mann Kavallerie unter dem Kommando der Rebellen Serano und Soto, in der Naͤhe der Doͤrfer St. Salvador und St. Martin, ganz zersprengt worden ist. Vice⸗Praͤsident hat kraft der er von dem Kongreß bekleidet Haͤfen von Puebla, Viejo de

Tampico und Soto de la Marin

Maßregel anordnet, traͤgt das Datum des Zl. Juli. Das Haupt⸗ quartier des Ober⸗Befehlshabers befand sich am 10. August zu Queretaro. Aus einer Proclamation von diesem Tage laßt sich huͤber die Verheerungen urtheilen, welche die Cholera in der con⸗ stitutionnellen Armee angerichtet haben muß. Der Prasident, da er hoͤrte, daß die Rebellen Arista und Duran

te dem Ober⸗Befehlshaber in jener Stadt den sie zu befestigen und den Feind wo moͤglich ein zu beschaͤftigen, bis er ihm zu Huͤlfe kommen koͤnn setzte er sich mit seinen Truppen sogleich in Bewegung; am er⸗ sten Tage, als er in dem Dorfe Apasco anlangte, zeigte sich zu⸗ erst die Krankheit und wurde bald so heftig, daßz am naͤchsten Morgen, da die Truppen ihren Marsch weiter fortsetzen wollten, schon 200 Mann als Opfer derselben gefallen waren. Am zweiten Tage nahm die Epidemie betraͤchtlich zu und stieg bis zum fuͤnften Tage, wo es sich fand, daß von den 4000 Mann an 2000 krank, im Sterben oder todt waren. Das an den

Befehl ertheilt, oder zwei Tage

entnommen ist, lautet wirklich furchtbar. Santana trotzte jedoch allen Hindernissen und setzte seinen Marsch mit großer Schnel⸗ ligkeit fort, um noch zu rechter Zeit in Guanajuato einzutreffen. Da er wenige Meilen vor dem Ort hoͤrte, daß der Komman⸗ dant Valentin Gome. weil er vielleicht aus Mangel an Trup⸗ pen den Rebellen nicht Widerstand leisten gekonnt, sich nach der Kuͤste zu in die Gegend der Stadt Leon gefluͤchtet haͤtte, wohin ihm Duran folgen zu wollen schien, so wuͤrde er Arista's Streit⸗ kraͤfte vor ihrem Einruͤcken in die Stadt angegriffen haben, haͤt⸗ ten ihm nicht mehrere Hindernisse im Wege gestanden; uͤber⸗ dies standen Arista's Truppen sehr sicher hinter einer star⸗ ken Befestigung, waͤhrend die Truppen des Praͤsidenten, von ihren Eilmaͤrschen ermuͤdet, durch die Krankheit entmuthigt und ganz ausgehungert waren. Am folgenden Tage bot San⸗ tana's Lager einen furchtbaren Anblick dar; rund herum lagen

einander entgegengesetzte Parlamente zu gleicher Zeit in Portugal

Der außerordentlichen Vollmacht, womit worden, so eben auf 6 Monate die

Kriegs⸗Minister gerichtete Bulletin, aus dem diese Nachricht

Y

zu machen, und sie

Todte und Sterbe

mit

sind folgende auswaͤrtige

Wilkinson, als General⸗Konsul Großbritaniens und

daselbst versammelten 36 Metropoliten, errichtet eine nperma⸗

lichen Militair⸗ und Civil⸗

zerstreut; Offiziere und Gemeine waren

ohne Unterschied von der Krankheit hinweggerafft worden. Doch der widerwaͤrtigen Unstaͤnde, in die sich Santana versetzt sah,

8239. ungeachtet, entschloß er sich, auf di ri 3 Duran au bringen, soll Dom Miguel seinerseits ebenfalls eine Versamm⸗ erche hlotz er sich, auf die Nachricht, daß

seiner Ruͤckkehr nach Silao begriffen sey, gegen ihn zu marschi⸗ ren und ihn anzugreifen. Er formirte daher eine Kolonne von 800 Mann Infanterie und setzte dieselbe in Bewegung, wurde aber durch die schlechten Wege an der Fortsetzung seines Mar⸗ sches gehindert und gab ihn endlich auf, als er nur noch zwei Leguas von Silao entfernt war, indem er den Feind nicht mehr uͤberraschen zu koͤnnen glaubte. Auf dem Marsche starben ihm 150 Mann. Als Santana in sein Lager zuruͤckgekehrt war, beschloß er, sein Hauptquartier zu Queretaro aufzuschlagen und nicht eher wieder eine Kriegs⸗ Ovperation vorzunehmen, bis die Evidemie nachgelassen haͤtte. vein Gesammt⸗Verlust wird auf 2000 Mann angegeben. Die Cholera war am 6ten August bereits 23 ne mit der groöͤßten Heftigkeit wuͤthete. Die Gaceta de Tampico enthteit in ihren drei letzten Blaͤttern die Verfas⸗ sung von Teras. Ein merkwuͤrdiger Umstand, aus dem hervor⸗ geht, daß die Englisch⸗Amerikanische Bevoͤkkerung dort bei wei⸗ tem groͤter ist, als die Spanisch Am⸗ rikanische, ist der, daß das Dokument in Englischer Sprache abgefaßt ist, und daß William H. Wharton und Thomas Hastings, der Erstere Proösident und der Letztere Secrerair des Konvents, von dem die Constitution angenommen worden, aus den Vereinigten Staaten gebuͤr⸗

Berlin, 26. Okt. Am 2tsten d. M. Vormittags, also am Tage nach der Ankunft Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen in

Duͤsseldorf, musterten Hoͤchstdieselben die Truppen der Garni⸗

son, und ließen sich demnaͤchst im Prinzlichen Palais die sämmt⸗ Behoͤrden, den Adel der Stadt und der Umgegend, mehrere Mitglieder der Landstände, die Kreis⸗ und Orts⸗Behoͤrden, die Pfarr⸗Geistlichkeit, Deputationen des Stadt⸗Raths und der Handels⸗Kammer, der Kunst⸗Akabemie und des Gymnasiums ꝛc. vorstellen. Von den Nachbar⸗Staͤdten chen, Krefeld, Rheidt, Neuß, Solingen, Muͤhlheim an der Ruhr c. hatten sich ebenfalls zahlreiche Deputationen eingefunden, welche Sr. K. H., Namens ihrer Staͤdte, den Wunsch ausdruͤckten, auch sie mit Hoͤchstihrer Gegeywart zu begluͤcken. Hiernaͤchst besuchte der Prinz das Kloster der barmherzigen Schwestern und verweilte

S.Sdeg mit sichtbarem Wohlgefallen in dieser sei zwei Jahren unter Kraft Koͤnigl. Dekrets ist in Griechenland eine See⸗Praͤfek⸗ im Haupt⸗ Militairhafen des

Hoheit der Frau Prinzessin

dem Protektorate Ihrer Koͤnigl. elbe hatte

Friedrich stehenden Anstalt. Bei dem Eintritte in dies

der Regierungs⸗ Praͤsident von Schmitz⸗Grollenburg die Chre,

Sr. Koͤnigl.

Hoheit die Oberin vorzustel! Hoͤchstdieselben

richteten an jede Geistliche dieses Klosters die freundlichsten Worte,

besichtigten hierauf die Kranken⸗Saͤle,

wie auch alle fuͤür die

Kranken eingerichteten Raͤume, munterten die Kranken auf, ließen

Arista har Guanajuta genom⸗ habe die

entweder durch Worte, Handlungen oder Schriften zu stoͤren Einem offiziellen Bericht des

Demnach

sahen die Haupt⸗Kirche der Stadt und setzten Reise weiter fort. 6 Prinzen das Geleite bis Pelkum, wo der Kuhlen, Namens der Landbewohner, in einer fuͤhle unwandelbarer Treue und an Se. Majestaͤt den Koͤnig und das gesammte ausdruͤckte. .

Wilhelm, des Kurfuͤrsten

daraus 1, daß S 1 von Spee, um dort ein Diner einzunehmen. Straßen⸗Raͤuberbanden gänzlich besiegt haben wird. Der Staat hat ein Dekret erlassen, welches uͤber Jeden, der mit

7 ; 8 . n Transparents fuͤr den auswaͤrtigen Handel geoͤffnet. Das Dekret, welches diese

wurden. Seiten der Buͤrgerschaft in dem schoͤn veranstalteten Balle wohnten Se. Koͤnigl. t mit ihrer Armee gegen San Miguel⸗de⸗Allendo in Guanajuato marschirten, hat⸗

sich sämmtliche Buͤcher uͤber Empfang und Ausgabe vorlegen,

5 „und nahmen endlich noch die schoͤne Kirche dieses Klosters in u-Orleans die erwaͤhnten) Nach⸗ „Die

Augenschemn. Von hier verfuͤgte der Prinz sich nach der Lam bertus⸗Pfarrkirche und der Koͤnigl. Akademie und geruhete so dann im Prinzlichen Palais fast alle fruͤherhin vorgestellte per⸗ sonen, uͤber hundert an der Zahl, zur Tafel zu ziehen. Abends war von der Stadt ein Ball veranstaltet, den Se. Koͤnigl. Ho heit mit Ihrem Besuche beehrten und mit der Gattin des Ober⸗Buürgermelsters durch eine Polonotse eroͤffneten. Am Mor⸗ gen des 22sten besichtigten Hoͤchstdieselben die schoͤne katholische Hof⸗Kirche (Jesutten⸗Kirche) und verweilten mit besonderem Interesse in dem hinter dem Hochaltar befindlichen Mausoleum, in welchem die Gebeine des Pfalzgrasen und Herzogs Wolfgang Johann Wilhelm u. A. ruhen. Hier naͤchst verfuͤgten sich Se. Koͤntal. Hoheit in das Regierungs⸗ Gebaͤude, um den Vorsitz in einer Plenar⸗Sitzung zu fuͤhren. Nachdem nun noch das Monument des Kurfaͤrsten Johann Wilhelm, das den Markt in Duͤsseldorf ziert, nebst dem Theater und der Kavallerie⸗Kaserne in Augenschein genommen worden, fuhr der Prinz nach Schloß Heltorf, der Besitzung des Grafen 7. 1 Von hier kehrten Se. Koͤnigl. Hoheit Abends nach Duüsseldorf zuruͤck.

Ueber den Aufenthalt Sr. Koͤniagl. Hohett des Kron⸗ prinzen in Hamm geht jetzt erst der Bcricht von dort ein. Wir beeilen uns, denselben nachtraͤglich zu geben, damit die alte Hauptstadt der Grafschaft Mark den uͤbrigen Staͤdten der Pro⸗ vinz nicht nachstehe. Die Ankunft Sr. Koͤnigl. Hoheit erfolgte am 10ten d. M., Abends um 8 Uhr. Ein Theil der Buͤrger⸗ schaft war dem Prinzen bis zur Graͤnze des Stadt⸗Gebiets ent⸗ gegengeritten, und das Westerthor, durch weiches Se. Koͤnigl. Hoheit Ihren Einzug hielten, war, mehrerer andever Ehren⸗ pforten nicht zu gedenken, in einen mit Blumen⸗Gewinden und geschmackvoll verzierten Triumphbogen verwandelt In dem Gasthause, wo das Nacht⸗Quartier bestellt war, hatten sich die Behoͤrden versammelt, die gleich nach der Ankunft des Prinzen vorgestellt und sodann groͤßtentheils zur Tafel gezogen Die ganze Stadt war festlich erleuchtet. em vor

erleuch Dem von geschmuͤckten

zmi Klub, Lokale eranf de. Hoheit während einer Stunde bei und geruhten denselben, nachdem Ihnen von 30 jungen Maͤdchen ein Gedicht und ein Lorbeerkranz berreicht worden, durch eine Polonoise mit der Frau Praͤfidentin von Scheibler und der Gattin des Buͤrgermeisters zu eroͤffnen 1 Am andern Morgen musterten Hoͤchstdieselben die in Hamm garni⸗ sonirende zweite Schwadron des 11ten Husaren⸗Regiments, be⸗ gegen 9 Uhr Ihre zu Pferde gab dem noch der Prediger von öhner Rede die Ge⸗ Anhaͤnglichkeit der Markaner Koͤnigl. Haus

Ein Theil der Buͤrger

Am 15. Oktober, als einem fuͤr jeden Preußen feier⸗ lichen Tage, ward das durch die Muntfizenz Sr. Majestaͤt des Koͤnigs neugebaute Regierungs⸗Gebaͤude zu Oppeln mittelst einer Plenar⸗Sitzung, der auch die meisten Landraͤthe 8 Ober, Schlesien beiwohnten, zum Dienste geweiht. Es waren in dem neuen schoͤnen Sitzungs⸗Saale zuvor saͤmmtliche Negen rungs⸗Beamten versammelt, und es ward in ihrer Gegenwart der Dank zur Pflicht gemacht fuͤr die großartige Koͤnigl. Frei⸗ gebigkeit, durch welche der Stadt eine neue bleibende Zierde dem Lande ein Zeichen der einheimisch bleibenden Verwaltungs/ Behoͤrde, den Regierungs⸗Beamten aber die Gewißheit gewor⸗ den, sich in den hellen freundlichen Raͤumen kuͤnftig ohne Be⸗ sorgniß fuͤr ihre Gesundheit ihrem Berufe freudig widmen zu koͤnnen. Es ward ferner erinnert, daß der Tag der Weihe den Gedanken von der Gegenwart auf die Zukunft lenke, vom Trefflichen auf Treffliches, daß die Gegenwart saͤen muͤsse

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Tage in Zacatecas, wo

da