1833 / 299 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 28 Oct 1833 18:00:01 GMT) scan diff

bleibender und selbststaͤndiger,

DBruͤcken,

besinden

gutes Recht in jeder Hinsicht zu erlangen Koͤn - sich mit einem billigen, wenn auch nicht in allen Theilen erwuͤnsch⸗ ten Abschluß, und so betruͤbend solches auch seyn mag, so kann es uns doch nicht befremden, da Alles, was vorgegangen ist,

schon lange bei Vielen die Ueberzeugung befestigte, daß Alt⸗Nie⸗ dem Drange der Umstaͤnde und der Europaͤischen Politik

bedeutende Opfer werde bringen muͤssen. Aber wenn wir auch diese Opfer bringen, und wenn auch, wie die Thron⸗Rede sich ausdruͤckt, die Europaäͤische Diplomatie die Hoffnung auf eine billige Beruͤcksichtigung unserer unbestreitbaren Rechte taͤuschen sollte, so wird doch Alt⸗Niederland und in diesem Punkt ver⸗ einigen sich gewiß die Wuͤnsche der ganzen Nation seine Beharrlichkeit waͤhrend der drei letzten Jahre nicht beklagen. Nein! Niemals werden der Alt⸗Niederlaͤndischen Nation die Opfer gereuen, die sie auf den Altar des Vaterlandes niedergelegt hat. Es galt hier das Heil des Koͤnigs und des Vaterlandes, und das Volk kann stolz darauf seyn, aus deim Munde des geliebten Fuͤrsten das Zeugniß zu erhalten, daß es mit Genugthuung auf das gegebene Beispiel der Selbststaͤn⸗

digkeit und der Anhaͤnglichkeit an Gesetz und Ordnung zuruͤck⸗

und das Urtheil uͤber sein Verhalten getrost dem Urtheil der Zeitgenossen und der Nachkommen Überlassen kann. Moͤge denn der Ausgang nicht in Allem unse⸗ ren Wuͤnschen und unserer Erwartung entsprechen, unsere Selbststaͤndigkeit ist doch unberüͤhrt geblieben, und nach der Er⸗ ledigung unserer Streitigkeiten mit Belgien, werden wir, so sehr man uns auch von verschiedenen Seiten beschraͤnkt hat,

blicken,

mit neuem Muth und mit dem unserm Volke eigenen Eifer die

Mittel aufsuchen und finden, die uns in den Stand setzen koͤn⸗ nen, den Rang, den wir so lange unter den Curopaͤischen Staa⸗ ten mit Ehren eingenommen haben, zu behaupten.“ 8 8. Belgien. 8 u 1 Bruͤssel, 22. Oktober. Durch Koͤnigl. Verordnungen vom 209sten d. sind die Herren John Martin in London, Gudin in Paris, und die Herren Gustav Wappers und Verhoeckhoven in Bruͤssel zu Rittern des Leopold⸗Ordens ernannt worden. Die Verordnungen besagen, daß der Koͤnig jenen Kuͤnstlern durch

diese Auszeichnung einen Beweis seiner großen Zufriedenheit

mit denen fuͤr die diesjaͤhrige Kunst⸗Ausstellung von ihnen gelie⸗ erten Arbeiten geben wolle. 8 b b Mehrere Offiziere der Belgischen Armee sind bei dem Mi⸗ nister um die Erlaubniß eingekommen, in dem Heere der Donna Maria dienen zu duͤrfen. b e9 8

Die Regierung hat eine Kommission aus Civil, und Mili⸗ tair⸗Aerzten ernannt, um die Ursachen der in der Armee herr⸗ schenden Augen⸗Krankheiten und die besten Mittel dagegen zu erforschen.

““ Deutschland.

Kassel, 23. Okt. und Mit⸗

regent ist gestern Abend von den Rhein⸗Gegenden zuruͤck wieder

u Wilhelmshoͤhe eingetroffen. b In der Sitzung der Stände⸗Versammlung vom 16ten

d. berichtete Herr Gerling uͤber das Preßgesetz. Der Ausschuß

haatte in seinem Gutachten zunaͤchst auf §. 37. der Verfassungs⸗Urkunde hiinngewiesen, welcher die folgenden drei Bestimmungen enthalte, naͤmlich: a) den Grundsatz einer im ganzen Umfange herzustel⸗ lenden Preßfreiheit; b) die suspensive Bedingung, daß zuvor ein Gesetz gegen den Mißbrauch erscheinen solle; und c) die Ausnahme (von beiden Bestimmungen), daß die den durch die Bundes⸗Gesetze bestimmten Füe Fütta Kal 2 Der Ausschuß erklaͤrte den ersten Satz allein fuͤr die Grundlag bl den letzten nur fuͤr den Anlaß tem⸗ pporairer und relativer Gesetzgebung, weil er von dee Fen e Geesetzgebung abhaͤngig sey, und wollte daher den 0 en 88 des Entwurfs, welcher von der Censur handelt, als Fenstend eines anderen Gesetzes ausscheiden. Das w de In⸗ nern ließ aber erklaͤren, daß es in die Trennung nicht gen koͤnne. Der Ausschuß trug nunmehr barg an, daß 888 ie

Berathung des Gesetz⸗ Entwurfs in dieser Gestalt staͤndischer 8 sey, da auch mehrere der darin, nament⸗

Seits nicht einzugehen hrere 69 8 Aöschüitt, enthaltenen Saͤtze mit der Verfassungs⸗

6 ereinbar schienen. nütsdge ne. 19. Der im Juni 1830 Febennten⸗ Chaussee⸗Bau von hier nach Wismar wird noch im e. te⸗ ses Monats beendigt werden, und soll demnaͤchst schon 8g 88 menden Fruͤhjahre die Chaussirung der von hier anf e lust fuͤhrenden Straße vor sich ah.n. Dlesslb⸗ beginn on unserm Siechenbaume an, und duͤrfte um so ras her von ge 4

gehen, als bei der guͤnstigen Beschaffenheit des Terrain sich

8 nur einige wenige Hindernisse der Ausfuͤhrung des Planums

stellen. Denn es laͤuft naͤmlich diese Straße in fast

Richtung und hinlaͤnglicher Breite auf Ludwigslust zu,

und ist, außer bei dem Dorfe Fahrbinde, nirgends Pöcfer 18

erhebliche Kruͤmmung in derselben vorhanden, e enn auch

Abdaͤmmungen ꝛc. nur auf die letzte Meile, wovon

ste Viertel vor einigen Jahren chaussirt worden,

Die Großherzogliche Schauspieler⸗Gesellschaft ist gestern

v„pon Wismar nach Ludwigslust hier durchgereist. Dem Ver⸗ 1 8 nehmen nach wird dieselbe bis zum Januar dort verweilen und sodann hier eintreffen.

8 1S Dresden, 23. Okt. der regierende Herzog

entgogen gerader

bereits das er noͤthig sind.

ch ihre sogenannten magnetischen Kuren

In Bezug auf die dur e sog tischen Kurc 2 6 mehr Aufsehen erregende Bauersfrau in

seit einiger Zeit immer en errege Somsdorf bei Tharandt, enthaͤlt der gestrige

. . 2 23 worin es heißt, daß er der gedachten Frau, verwittwete Schumann, zu Somsdorf, zur

der bisher geschehenen

setzen. 5 zusetzanchen, 21. Okt. Se. Maj. der Koͤnig, Ihre Maj.

1 igin und Ihre Koͤnigl. Hoheiten die Prinzessin Ma⸗ des 58 Prinz Luttpold begaben sich gestern Nachmittag nach Fegernsee zu Ihre Majestaͤt der verwittweten Koͤnigin Karoline, wo Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Franz Karl nebst dessen

erlauchter Gemahlin und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Frau Kron⸗ prinzessin von Preußen noch anwesend sind. Allerhoͤchstdieselben werden morgen bereits wieder in der hiesigen Residenz er⸗

wartet. 82 Gestern speiste d

wehr bei Sr. Hoheit d sich mebnese Ve v. von 1812 noch mitgemacht; 2 shoen mit zur Koͤnigl. Tafel gezogen.

as ganze Offizier⸗Corps der hiesigen Land⸗ em Herzoge Max. Unter diesem Corps teranen, welche den denkwuͤrdigen Feld⸗ diese waren saͤmmtlich vorge⸗ Se. Maj. haben den zu

Der Koͤnig schmeichelt den Beschaͤftigungen des Landmannes zuruͤckgekehrten Kriegern,

Seine Hoheit der Kurprinz und Mit⸗

Gestern ist Se. Durchlaucht von Braunschweig unter dem Namen eines Grafen von Eberstein nach Schlesien hier durchpassirt.

hiesige Wsger eine Bekannt ng des Justiz⸗Amts Gruͤllenburg zu Tharandt, eine Bekanntmachung des Justiz Eürstne Sophie⸗ Zeit und bis auf

eitere Anordnung gestattet worden, ihre Manipulationen in v 8* Weise bei Krankheitsfaͤllen mit Vor⸗ wissen und unter Aufsicht legitimirter Aerzte fort⸗

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welche im Jahre 1812 mitgefochten und sich zu der Enthuͤllung des Obelisken hier eingefunden hatten, ein Geschenk von 309 Fl. aus Allerhoͤchstihrer Kabinets⸗Kasse durch die hiesige Kom⸗ mandantschaft zustellen lassen. Stuttgart, 22. Oktober. In der gestrigen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde der Bericht der Justiz⸗ Gesetzgebungs⸗Kommission und der Kommission fuͤr innere Ver⸗ waltung uͤber den Gesetz⸗Entwurf, die Notariats⸗Sporteln betreffend, berathen. Der erste Antrag der Kommission ging dahin: daß der Berathung des Gesetz⸗Entwurfes, verschiedene Abaͤnderungen und naͤhere Bestimmungen bei dem Notariats⸗ wesen betreffend, bis zur Fortsetzung des gegenwaͤrtigen Land⸗ tages Anstand gegeben, daß aber, falls zur Vorbereitung der zur Zeit der eintretenden Vertagung unerledigten Gesetz⸗Ent⸗ wuͤrfe und der staͤndischen Arbeiten uͤberhaupt Anordnung ge⸗ troffen werde, auch zur Vorbereitung des gedachten Gesetz⸗Ent⸗ wurfes fuͤr die Fortsetzung des Landtages nach Umstaͤnden von der Kammer selbst das Erforderliche angeordnet, oder an die Staats⸗Regierung der gehoͤrige Antrag gestellt werden solle. Die Kammer erklaͤrte sich ohne Einwendung hiermit einverstan⸗ den; eben so mit dem folgenden Antrag der Kommission: Die Kammer moͤge den Entwurf des Gesetzes uͤber die Notariats⸗

Sporteln, und den angehaͤngten Notariats⸗Sportel⸗Tarif provi⸗

sorisch und im Ganzen, bis zur definitiven Verabschiedung, laͤng⸗ stens bis zum Ablaufe der gegenwaͤrtigen Etats⸗Periode an⸗

wurde mit einem Poöllerschusse angedeutet. Nach 8 Pferderennen hatten die Gewinnenden das Glluͤck, mit ol euchatel, 16. Okt.

1 ige dajestäten Sich auf dem Nuͤckg hiestge

. 2

Praͤmien⸗Fahnen in zwei Reihen aufgestellt zu wer durch welche Ihre

in die Wagen begaben. Die Ruͤckfahrt erfolgte nach?

die Hohen Koͤnigl. Gaͤste von Bayern Theil nahmen, unz

Freiherr von Giese, der Regierungs⸗Praͤsident, Graf Um⸗ und der hiesige Bischof, Gregor Ziegler, beigezogen zu we die Ehre hatten.

Am 15ten Abends fuhren Ihre Maj. auf die Donau⸗Bmh um aus dem auf derselben von den Landstaͤnden errichteten, gedeckten und durch Fenster verwahrten Pavillon, an dem Sr. Koͤnigl. Hoheit veranstalteten, von Schiffen abgebrmn Kunst⸗Feuerwerke Theil zu nehmen, welches noch durch me hundert Freuden⸗Feuer der Land⸗Bewohner auf den naͤchste hoͤhen, so wie durch eine Reihe Bengalischer Feuer, derm stellung auf der Strasser⸗Insel die Herren Landstände verfft verherrlicht wurde. Nach dem Feuerwerke fuhren Ihre von der durch Tausende von Lampen glaͤnzend beleuchteten gh. nach der Stadt, die von den Stadt⸗Bewohnern veranstalttz lumination in Augenschein zu nehmen. Viele Privat⸗ un fentliche Gebaͤude waren mit sinnreichen Inschriften gezien reicher Beleuchtung zeichneten sich vorzugsweise die Sr.

nehmen. Die vg Fbeahunsen sollen mit dem 1sten De⸗ zember 1833 in Wirksamkeit treten. zembe egen V’e ve”, 22. Okt. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Georg von Cambridge ist heute nebst Suite unter dem Namen eines Grafen von Diepholz hier angekommen. 8 Wiesbaden, 20. Okt. Heute uͤberreichte der von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Bayern zum außerordentlichen Ge⸗ sandten und bevollmaͤchttaten Minister bei Sr. Durchlaucht dem Herzoge zu Nassau ernannte Bundestags⸗Gesandte, Herr Staats⸗

rath v. Mieg, zu Biebrich das Koͤnigl. Beglaubigungs⸗Schrei⸗ ben; auch wurde der zum Koͤnigl. Franzoͤsischen Geschaͤftstraͤger

anstatt des zuruͤckberufenen Grafen von Solignac⸗Fenelon er⸗ nannte Herr Edmund de Bussiéres Sr. Herzogl. Durchlaucht

8 1“ 88 vorgestellt.

rx ch.

Wien, 21. Okt. Se. K. K. Majestaͤt haben dem Koͤnigl. Preußischen Geschaͤftstraͤger an Allerhoͤchstderen Hoflager, Frei⸗ herrn von Brockhausen, das Commandeur-Kreuz des Oesterrei⸗ chisch⸗Kaiserlichen Leopold⸗Ordens verliehen. e“

Wien, 19. Okt. (Schlesische Zeitung.) Aus Leo⸗ ben haben wir die Nachricht, daß die Frau Herzogin von Berry daselbst am 14ten d. angekommen ist, wo sie, wie schon bekannt, von Koͤnig Karl N., dessen Familie und ihren Kindern erwartet wurde. 1 ne - Prag ten, die Herzogin von Berry wird jedoch vorlaͤufig in Leoben verweilen, da uͤber ihren kuͤnftigen Aufenthaltsort noch nichts bestimmt ist. Die Gemahlin des Russischen Botschafters von Tatitscheff ist in der vorigen Woche von hier, wie man anfaͤng⸗ lich glaubte, nur auf Besuch, nach Rußland abgereist. Seit einigen Tagen will man jedoch wissen, daß ihr der Botschafter selbst folgen werde, und zwar, um in Rußland zu bleiben, indem ihn Se. Majestaͤt der Kaiser zu einem wichtigen Posten im In⸗ nern des Landes bestimmt habe. Als seinen Nachfolger nennt man den Grafen Orloff. In der Politik stehen dermnalen die Spanischen Angelegenheiten oben an. Da man hier noch keine sichere Nachrichten uͤber die Wirkung hat, welche die Kunde von dem Tode Ferdinands VII. in den verschiedenen Provinzen Spa⸗ niens hervorbrachte, so macht sich Jeder Folgerungen, wie sie mit seinen Ansichten und Wuͤnschen am besten uͤbereinstimmen.

Linz, 18. Okt. Am 14ten d. geruheten Ihre Magestaͤten der Kaiser und die Kaiserin, so wie die damals noch hier an⸗ wesende Bayerische Koͤnigsfamilie, bei dem großen Volksfeste zu erscheinen, welches von den Landstaͤnden in dem geschmackvollen Festorazzischen Volksgarten veranstaltet wurde und bei welchem mehr als 10,000 Menschen zugegen waren. Ihre K. K. Maje⸗ staͤten begaben sich mitten durch die andraͤngende Volksmenge zu den Tanzplaͤtzen, wo ausgewaͤhlte Taͤnzer und Taͤnzerinnen aus den verschiedenen Kreisen der Provinz, und Schwerdt⸗Taͤnzer aus dem Salzkammergute ihre mannigfaltigen nationalen Taͤnze auffuͤhrten. Mit dem gnaͤdigsten Wohlwollen verweilten die Allerhoͤchsten Gaͤste bei jedem einzelnen dieser Tanzplaͤtze, so wie bei den Wettlaͤufen der Sackspringer und Hosenlaͤufer, bei den Schießstaͤtten der Armbrustschuͤtzen, und den Saͤngerinnen von den Ufern des Traunsees, deren Alpen⸗Melodien Allerhoͤchstdieselben auf den Wegen zu den einzelnen Belustigungs⸗Plaͤtzen begleiteten.

Kletter⸗Baͤume, von deren gruͤnen Wipfeln farbige Baͤnder flat⸗ terten, wurden auch, nachdem die auf jedem derselben haͤngenden Preise schon gewonnen waren, noch von mehreren, durch die An⸗ wesenheit und den Beifall des Allerhoͤchsten Hofes, uͤberaus er⸗ freuten und begeisterten Knaben und Maͤnnern erklommen, welche von den Gipfeln der Baͤume ihr Lebehoch erschallen ließen. So wurde denn die Absicht der Staͤnde, Ihren Majestaͤten den Aus⸗ druck der unbegraͤnzten Anhaͤnglichkeit aller Volks⸗Klassen zu zei⸗ gen, und insbesondere Allerhoͤchstdenselben in einem lebendigen Bilde darzustellen, wie sich die hoͤchste Freude des Landvolkes in allen Kreisen dieser Provinz auf eigenthuͤmliche Weise in Tanz und Musik und anderen Volks⸗Belustigungen ausspricht, voll⸗ staͤndig erreicht. Ihre Majestaͤten geruhten zwei Stunden hindurch bei diesem Feste zu verweilen, und mit herablassendster Huld mit vielen Landleuten zu sprechen.

Am 15ten d. hatte der Erzherzog Maximilian von Este auf dem Freynberge ein Pferde⸗Rennen veranstaltet. Es wurden dabei nur inlaͤndische Pferde zugelassen, und es erschienen aus dem Hausruck⸗ und Innkreise 14 Pferdebesitzer, welche 8 Proͤ⸗ mien zu 12, 10, 8, 6, 5, 4, 3, 2 und 1 Dukaten, nebst den da⸗ zu gefuͤgten Fahnen, von welchen eine mit dem Namenszuge Ih⸗ rer Majestaͤten des Kaisers und der Kaiserin, eine mit dem Na⸗ menszuge Ihrer Majestaͤten des juͤngern Koͤnigs und der Koͤni⸗ gin von Ungarn, dann eine mit dem Namenszuge Ihrer Kaiserl. Hoheiten des Erzherzogs Franz Karl und der Erzherzogin So⸗ phie gestickt war, gewonnen haben. Außerdem war noch demje⸗ nigen Theilnehmer am Rennen, der am entferntesten von Linz zu Hause war, eine Wettfahne mit 7 Dukaten zugedacht. Zu diesem Wettrennen, zu welchem Ihre Majestaͤten nach 12 Uhr fuhren, stroͤmte, so wie bei jedem Anlasse, wo Ihre Majestaͤten sich dem Volke zeigen, eine unermeßliche Menge von Stadt⸗ und Landbe⸗ wohnern, deren anhaltende Freuden⸗Ausrufungen, und Segens⸗ wuͤnsche dem Allerhoͤchsten Herrscherpaare auf dem ganzen Hin⸗ und Ruͤckwege folgten. Die Ankunft Ihrer Majestaͤten auf dem Verdecke des von der Reitbahn eingeschlossenen Thurmes, wurde durch eine Kanonen⸗Salve aus den festen Werken der

Lager⸗Umfassung gefeiert, und das Beginnen des Wettrennens

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Heute sollte Karl X. seine Ruͤckreise nach Prag antre⸗

Die auf dem Wiesen Parterre aufgestellten acht Klafter hohen

Hoheit dem Erzherzoge Maximilian gehoͤrigen zwei Gebzuh der Landstraße, das eben daselbst befindliche St. Florianer & Gebaͤude, das staͤndische Theater⸗ und Casino⸗Gebäude, der stin Landhaus⸗Thurm, und die von den Herren Staͤnden zum Emp des Allerhoͤchsten Hofes vor dem Landhause errichteten Pyran, das graͤflich Weissenwolf'sche Gebaͤude auf dem Hauptphate⸗ Magistrats⸗Gebaͤude, die Hauptwache, und mehrere ande Schritt vor Schritt fuhren Ihre Majestaͤten durch die, m Stadt und herbeigestroͤmten Land⸗Bewohnern erfuͤllten Cz und geruhten mit Herablassung und Milde die unaufßec

1 der dem Wagen folgenden Menge aufzunehmen. Am 16ten Morgens verließen Ihre Majestaͤten daß und die Koͤnigin von Bayern, mit Hoͤchstihrer Famizt Muͤnchen zuruͤckkehrend, diese Stadt, und wurden ruß Majestaͤt der Kaiserin bis auf die naͤchste Post⸗Stationggh Se. Majestaͤt der Kaiser besuchten an diesem Vormißt dem Regierungs⸗Praͤsidenten, Grafen von Ugarte, ein der hiesigen oͤffentlichen Versorgungs⸗Anstalten, und spratt armen Leidenden die kraͤftigsten Worte des Trostes zu⸗ Vormittag des 17ten geruhten Se. Majestaͤt der Kaiser, gleitung Sr. Koͤnigl. Hoheit des Erzherzogs Maximilin Este, zur Besichtigung eines Theiles der hiesigen neuen gungs⸗Thuͤrme zu verwenden.

Aeußerungen der hoͤchsten Freude und die innigsten M

8

Verona, 13. Okt. In Bezug auf die (kurzlich ten) großen Truppen Mannoͤver in der hiesigen Gegend,“ die Veroneser Zeitung nachstehendes Naͤhere: „Im dieser Woche haben an den Ufern des Mincio und in da gebungen der Festung Peschiera, Behufs der Herbst⸗M. der K. K. Truppen, die langbesprochenen großen Evolutiomg Scheingefechte Statt gefunden, woruͤber wir aus einem 1-

Valeggio zugekommenen Berichte das Wesentliche mittheil

len: Am 7ten Morgens brach ein Truppen⸗Corps unz Befehl des Feldmarschall⸗Lieutenants Grafen von Wa auf, um ein anderes von dem General der Kavallerie und mandirenden im Lombardisch⸗Venetianischen Koͤnigreiche, ( von Radetzky in Person befehligtes Truppen⸗Corps anzug und hierauf einen Angriff gegen Peschiera zu unternehms Besagtes, von dem Grafen von Wallmoden angefuͤhrtes

Batterien, binnen 38 Minuten eine Bruͤcke uͤber den Minch⸗ Radetzkysche Corps machte hier auf eine ruͤckgaͤngige Bewezung wandte sich nach Montevento, allein auch diese Position wurdeven Feinde genommen und damit das Manoͤver vom Ften bem die Truppen verblieben in dieser Stellung im Bivouak.- 8ten suchte das Wallmodensche Corps die erlangten Vortze verfolgen; da es aber in der Position von Ca auf Woe stieß, und von dem Geschuͤtz der aus Peschiera zu einem fall ausgeruͤckten Besatzung in die Flanke und im Ruͤcken! men wurde, gerieth es in Besorgniß umzingelt zu werden trat daher sofort seinen Ruͤckzug an, indem es wieder ith Mincio zuruͤckging und sich nach Pozzolengo wandte. A serve des Radetzkyschen Corps ging auf zwei Bruͤcken,

Angesichte des Feindes mit gleicher Schnelligkeit uͤber dan cio geschlagen worden waren, uͤber diesen Fluß, und w die Wallmodensche Kolonne bis uͤber Pozzolengo hinaus, nn Corps beim Einbruche der Nacht ein Bivouak bezogen.⸗ Ren ergriff das Radetzkysche Corps abermals die Offenste meisterte sich, nachdem es seinem fingirten Feinde ein Tu liefert hatte, Solferino's, und verfolgte denselben bis uͤbet (lione delle Stiviere hinaus. Der 10te wurde den ?

als Rastag gegoͤnnt. Am llten stellte sich die gesam

K. Armee, welche, mit Inbegriff der Reiterei und M. sich auf mehr als 60,000 Mann belief, auf den wei

Gefilden von Medole auf, wohnte daselbst dem

lichen Hochamt bei, welches unter einem Gezelte gehalten

und defilirte hierauf vor den Hoͤchsten Herrschaften, numn Sr. K. K. Hoheit dem Erzherzog Vicekoͤnig und Sit lauchten Gemahlin, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Herzoge ug dena, Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Friedrich von!

und der gesammten Generalitaͤt, worunter sich viele Preußische, Hannoͤversche und Piemontesische Generale mit klingendem Spiele in schoͤnster Haltung vorbei. M. fehl Sr. Excellenz des Generals Grafen Radetzky ue⸗ Monzambeno, Montavento, in der Ca und auf den äusan stungswerken von Peschiera zierlich ausgeschmuͤckte Zelt t vorerwaͤhnten Hoͤchsten Herrschaften errichtet worden. 24 Fremden schwankten zweifelhaft, ob sie mehr die vorte Haltung der Truppen und die Praͤcision ihrer Manoͤvetz, die Lebhaftigkeit bewundern sollten, womit sie alle Hind des Terrains uͤberwanden. Es gewaͤhrte einen uͤbetans⸗ zenden und eigenthuͤmlichen Anblick, alle die fremden Oc⸗ und andern Offiziere in ihren Uniformen zu Pferde ven gungen der Kolonnen folgen zu sehen, welche mit einer - losen Schnelligkeit und Praͤcision mannigfaltige strategisch rationen algerren. Am 8ten d. M. hatte Se. Cfn der General der Kavallerie, Graf Radetzky, die Ehre, 2 dachten erlauchten Gaͤste an einer Tafel von mehr als decken unter einem Zelte zu bewirthen; am folgenden Aas den sie von Sr. K. K. Hoheit dem Erzherzog Vicetöng am letzten Tage von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Herzoge ve dena zur Tafel geladen.“

Nach beendigg

Nachmittags, worauf große Tafel bei Hofe war, an wag welcher auch der Kaiserl. Koͤnigl. Haus⸗“, Hof⸗- und She

Kanzler, Fuͤrst von Metternich, der Koͤnigl. Bagyerische 2 marschall, Fuͤrst von Wrede, der Koͤnigl. Bayerische Min

schlug zuerst unterhalb Monzambano, unter dem Schute s

In einer Bekanntmachung, welche G eitung mittheilt, bringt der Sraats. & th das lehende Allerhöchste Kabinets⸗Schreiben zur oͤffentlichen ntniß, welches die an Se. Majestaͤt den Koͤnig von dem ge⸗ bbenden Koͤrper gesandten und gestern Abend nach Neuchatel ckgekehrten Deputirten mitgebracht haben: An den Staats⸗Rath von Neuchatel. . Ich habe die Deputation des gesetzgebenden Koͤrpers mit e ganzen Theilnahme zugelassen, die der Gegenstand ihrer fision und der persoͤnliche Charakter derer, aus denen sie sand, verdienten. Diese Deputirten haben Mir den Wunsch Neiner guten und werthen Neuchateller mit kindlichem Ver⸗ auen auseinander gesetzt, und Ich habe mit der Hingebung nes Vaters darauf geantwortet. Meine getreuen Untertha⸗ n des Fuͤrstenthums kennen laͤngst die Gesinnungen, die Ich se sie hege; sie muͤssen sich uͤberzeugt halten, daß Ich Alles, s in Meinen Kraͤften steht, thun werde, um ihr Gluͤck zu hern. Mein Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten wird je mit Meinen Absichten bekannt machen. Bis daß solche zwirklicht werden koͤnnen, empfehle Ich der Einwohnerschaft s Fuͤrstenthums Ruhe, Maͤßigung und Geduld. Ich er⸗ sate von der Weisheit der Deputirten und der Ihrigen, seine Herren, daz Sie Ihre Mitbuͤrger aufklaͤren und ihnen s Beispiel und Lehre die Tugenden einpraͤgen werden, die sre gegenwaͤrtige Lage ihnen zuͤr Pflicht macht.

Berlin, den 6. Oktober 1833. 8

(gez.) Friedrich Wilhelm.“

Zürich, 11. Okt. Die Tagsatzungs⸗Kommission hat un⸗

sun ihren gutachtlichen Bericht uͤber die Bundes⸗Revision gegeben. Vom Standpunkt des Revisions⸗Beschlusses vom Juli 1832 ausgehend, dann aber erkennend, daß (die seit⸗ gen außerordentlichen Ereignisse gar nicht in Anschlag ge⸗ ii) die wenigsten Gesandtschaften zu neuer Berathung der⸗ en beauftragt seyen, traͤgt sie der Tagsatzung einhellig an: Es sey gegenwaͤrtig in eine neue Berathung des revidirten des⸗Entwurfes nicht einzutreten, hingegen den Staͤnden die neten Instructionen mitzutheilen, und deren weitere Ent⸗ isse zu gewaͤrtigen; 2) der Vorort sey beauftragt, zu wie⸗ olter Ueberlegung dieses hochwichtigen Gegenstandes und theilung ihrer daherigen Ansichten an den Vorort einzula⸗ damit sodann allseitige Eroͤffnung an die Staͤnde geschehen für fortgesetzte Behandlung der Revisions⸗Angelegenheit das re Erforderliche angeordnet werden koͤnne.

88 S.

Italien.

Turin, 10. Oktober. Die Piemonteser Zeitung mel⸗ „Se. Heiligkeit der Papst haben geruht, der Wittwe Borgnis⸗ ngaro den Koͤrper des heiligen Maͤrtyrers Vitalian, wel⸗ im Monat April in den Katakomben von Rom entdeckt wurde, berlassen. Mit diesem kostbaren Geschenke wollte Se. Hei⸗ t der Papst nicht nur die ausgezeichnete Froͤmmigkeit dieser t, sondern auch die gastfreundliche Aufnahme belohnen, se sie in den sruͤheren stuͤrmischen Zeiten mehreren Kardi⸗ Theil werden ließ, welche von Rom vertrieben, eine eZuflucht in ihrer herrlichen Villa Stresa an den reizenden des Lago Maggiore fanden. Nom, 12. Okt. Heute fruͤh ist Se. K. H. der Kronprinz von imnvon hier nach Florenz abgereist. Morgen wird Ihre l Hoheit die Herzogin von Leuchtenberg mit Ihren baiden hessmnen Tochtern hier eintreffen; Sie wird den Winter Lubringen, und die Besitzung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von rn, il Giardino di Malta, bewohnen. Der Marquis von Latour⸗Maubourg, Botschafter Sr. des Koͤnigs der Franzosen beim heiligen Stuhle, ist am d. M. von seiner nach Paris unternommenen Reise zuruͤck— rt. Die Stelle eines Professors der Kupferstechkunst an der emie der schoͤnen Kuͤnste von Florenz, welche der verstorbene gel Morghen bekleidete, hat jetzt Herr Giovita Garavaglia, Schuͤler Longhi's, erhalten. Ein Italiaͤnisches Blatt (die in Modena erscheinende della Verità) meldet: Nachrichten aus Rom zufeolge, cht daselbst die groͤßte Ruhe. In den Marken haben jedoch Verhaftungen stattgefunden; einige auch in der Romagna unter Anderem allein in Cesena 22. In Imola erfreut sich jetzt einer ertraͤglichen Ruhe,

da sich in Folge jener üstungen die liberale Partei still verhaͤlt und nicht das t zu regen wagt.

Förees.

Konstanrinopel, 26. Sept. (Allgemeine Zeitung.) herrscht hier wieder vollkommene Ruhe, und der Sultan üftigt sich mit Hrganisirung der Armee. Bei dem auswaͤr⸗ Departement ist große Thaͤtigkeit bemerkbar, die durch die

handlungen der Franzoͤsischen und Englischen Missionen ver⸗ t wird. Der Traktat mit Rußland beunruhigt die beiden aͤchte ungemein; sie moͤchten ihn gern annullirt, oder wenig⸗

den Punkt aufgehoben sehen, der darin von Russischer In⸗

ntion im Falle abermaliger innerer Unruhen spricht. Sie chten, daß uͤber kurz oder lang neue Wirren eintreten oder hettelt werden koͤnnten, und es dann Rußland ein Leichtes mürde, sich in Konstantinopel foͤrmlich festzusetzen. Bisher

man von Franzoͤsischer und Englischer Seite versucht, auf

forte dahin einzuwirken, daß sie aus eigenem Antriebe von

mit Rußland eingegangenen Stipulationen zuruͤckzukommen zmüͤhen, und deshalb Schritte thun solle. Aber alle Ein⸗

kungen blieben unbeachtet, da der Sultan seit den letzten Ereig⸗ n eine große Vorliebe fuͤr die Russische Nation zeigte, und nichs sprechen hoͤren wollte, was ihn im geringsten in nachtheiliges Licht zu Petersburg setzen koͤnnte. Die Re⸗ ntaͤnten Frankreichs und Englands sahen sich daher genoͤ⸗ ihre Hoͤfe zu benachrichtigen, daß es verlorne Muͤhe sey, pforte auf diese Weise zu bearbeiten, und daß man einen Bgern Zeitpunkt dazu abwarten muͤsse. In London und scheint man aber diese Ansicht icht geiheilt, sondern tdarauf gedrungen zu haben, von dem Sultan das Ver⸗ gen auszuwirken, daß er sich ohne Verzug dem Russischen ziehen, oder wenigstens die Klausel aus dem

en lassen wolle, die einen unbedingten Beistand

Seite, im Falle neuer Reactionen, autorisirt. Der

1 ie der Englische Botschafter uͤberreichten daher vor gen dem Reis⸗Effendi Noten, worin sie dringend ba⸗ 85 8 der Pforte gefallen moͤge, die Bemerkungen ihrer 29 8 etreff des Russischen Traktats sn beruͤcksichtigen, und vchfiete darnach zu reguliren, zugleich aber andeuteten,

venn die hohe Pforte ihre Vorstellungen unbeachtet lassen thal- autorisirt waͤren, foͤrmlich gegen die mit Rußland genen Stipulationen zu protestiren, u

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diesen Fall auch im Voraus mit dem es der Pforte allein zur Last zu legen seyn wüͤrde, wenn sie sich in der Folge bloßgestellt und isolirt sehen sollte. Auf diese Noten antwortete der Reis⸗Effendi in sehr gemaͤßigten Aus⸗ druͤcken: er bedaure, daß der Sultan, sein Herr, nicht in dem Maße den Wuͤnschen der Herren Bevollmaͤchtigten entsprechen koͤnne, als er es unter anderen Umstaͤnden gen reit waͤre; die Pforte werde keine sonstige Gelegenheit voruͤber⸗ gehen lassen, um sich den beiden Hoͤfen gefaͤllig zu erweisen, und die freundschaftlichen Gesinnungen zu bethaͤtigen, die sie stets fuͤr dieselben hege. Die Pforte hat sich also verneinend geaͤußert, und von Neuem den Beweis geliefert, wie sehr es ihr Ernst ist, mit Rußland in der engsten Verbindung zu blei⸗ ben. So wird wenigstens hier der Hergang der Verhandlun⸗ gen erzaͤhlt. Man wird nun sehen, welchen Eindruck das aus⸗ weichende Benehmen des Sultans in Paris und London ma⸗ chen wird. Niemand glaubt indessen, daß es unmittelbar ernst⸗ liche Folgen haben werde, obgleich einer ziemlichen Anzahl Englischer und Franzoͤsischer Kriegs schiffe auf der Rhede von Smyrna und im Archipel auffällt.

Bedeuten thaͤten, wie

Das Dekret der Griechischen Regierung, wegen Aufstellung eines

Vikarius oder die Uebertragung seiner politen von Griechenland und eine gespraͤch, und kann von wichtigen seyn. Der hiesige Patriarch sieht sich dadurch beeintraͤchtigt und eines Einflusses beraubt, den er nach Umstaͤnden zum Heile oder Schaden Griechenlands ausuͤben konnte, was denn auch wohl die Griechische Regentschaft bewogen haben mag, sich des— selben zu entledigen. 1

er Rechte an einen Metro⸗ Synode, bildet das Tages⸗

Vereinigte Staaten vo .

New⸗York, 26. September. Der Praͤsident der Verei⸗ nigten Staaten hat dem Kabinet unterm 18ten d,. eine lange Auseinandersetzung der Gruͤnde vorgelegt, die ihn dazu bewogen, ein oͤffentliches Bekenntniß von den Ansichten und Gesinnungen abzulegen, welche ihn bestimmten, die Verantwortlichkeit des Be⸗ fehls zu uͤbernehmen, daß die Regierungs⸗Deposita aus der Bank der Vereinigten Staaten zuruͤckgenommen und in der Bank der Staaten untergebracht werden sollten. Es sind darin sehr ge⸗ wichtige und ernstliche Beschwerden uͤber die Verwaltung der er⸗ steren Bank enthalten; indeß scheint man doch daruͤber gezweifelt zu ha⸗

ben, ob diese Beschuldigungen, selbst wenn sie erwiesen waͤren, von der

Art seyen, daß sie den Praͤsidenten hatten dazu ermaͤchtigen koͤn⸗ nen, die Deposita vor der Versammlung des Kongresses, welche nahe bevorstand, zuruͤckzunehmen. Der Secretair des Schatz⸗ amtes hatte erklaäͤrt, daß keine Nothwendigkeit zu einem solchen Verfahren vorhanden sey, und daß er eher seine Entlassung neh⸗ men, als dem Entschluß des Praͤsidenten seinen Beistand leihen wolle. In jener Auseinandersetzung rechtfertigt sich der Praͤsi⸗ dent, General Jackson, zugleich wegen seiner Weigerung, die Bill

in Bezug auf die Erneuerung des Freibriefs der Bank der

Vereinigten Staaten zu genehmigen, und diese letztere Recht⸗ fertigung mimmt bei weitem den groͤßten Theil des Dokuments weg, obgleich jene erstere der direkte, unmittelbare und merk⸗ liche Zweck desselben zu seyn scheint. „Es ist nur noch wenig uͤber anderthalb Jahre hin“, so schließt der Praͤsident seine Er⸗ klaͤrungen, „bis zum Ablauf des Freibriefs der jetzigen Bank, und es gilt als Ausspruch des Landes, daß sie dann zu bestehen aufhoͤren wird; auch glaubt der Praͤsident, daß Niemand zu der Erwartung, als wuͤrde der Kongreß wieder eine andere Bank fuͤr die Vereinigten Staaten errichten, einen vernuͤnftigen Grund haben kann.“ 8

In dem genannten Dokumente traten besonders noch folgende beide Stellen hervor: „Nachdem die Bank“, heißt es an der einen, „diese vorbereitenden Schritte gethan hatte, um sich der Kontrolle uͤber die oͤffentliche Meinung zu bemaͤchti en, kam sie in den Kongreß und forderte einen neuen Freibrief Mehrere ihrer Vertheidiger gestanden dabei ganz offen ein, daß ihr Zweck sey, den Praͤsidenten auf die Probe zu stellen, damit das Land noch vor der naͤchsten Wahl seinen letzten Entschluß hinsichtlich der Bank erfahre. Es wurden eine Menge von Abhandlungen und Scss sg auf Kosten der Bank gedruckt und verbreitet, um das Volk fuͤr ihre Forderungen guͤnstig zu stimmen. Leute, welche die Bank nur um dieses Zweckes willen zu ihren Schuldnern gemacht zu haben scheint, wurden vor dem Ruin gewarnt, der ihrer harre, wenn sie den Praͤsidenten un— terstuͤtzten, und man suchte die ganze Bevoͤlkerung in Allarm zu versetzen, indem man ihr die Entwerthung des Eigenthums und der Erzeugnisse, den allgemeinen Verlust, die Noth und das Un⸗ gemach schilderte, welches Alles, wie man sagte, augenblicklich erfolgen muͤßte, wenn der Praͤsident, im Widerspruch mit der Bank, wieder gewaͤhlt wuͤrde.“ Und an der andern Stelle: „Ein neues Verhaͤltniß der Dinge hat sich jedoch seit dem Schluß der letzten Session des Kongresses dargethan, und es sind dem Praͤsidenten Zeugnisse vorgelegt worden, die gewiß das Repraͤsentanten⸗Haus zu einem andern Beschlusse gefuͤhrt haͤtten, waͤren sie zu seiner Kenntniß gelangt. Die Thatsache,

daß die Bank einige der Hauptblaͤtter des Landes unter ihrer

Kontrolle hat und in manchen mit ihrem Gelde besoldet, Redacteuren, denen sie in

den Faͤllen eigentlich sogar besitzt und ist jetzt klar genug erwiesen. Von den Jahren 1831 und 1832 auf un⸗

Sehhen c lange Zeit und unter rein nomineller Sicherheit sehr

etraͤchtliche Summen lieh, hat es sich spaͤter ergeben, daß sie Bankerott waren; und Anderen, die augenscheinlich in keiner besseren Lage waren, wurden ohne alle Besorgniß noch weit groͤ— bere Summen, unter noch ungewoͤhnlicheren Bedingungen und oft ohne alle Buͤrgschaft, bewilligt.“

Der Staats⸗Secretair der Marine ist in den ersten Tagen dieses Monats von seiner Reise durch die oͤstlichen Staaten nach Washington zuruͤckgekehrt.

Wie verlautet, haben sehr viele Baumwollen⸗Manufakturen in den oͤstlichen Staaten ihre Aebeit ganz eingestellt, weil die Baumwolle uͤberaus hoch im Preise steht und dagegen die Baumwollen⸗Waaren aͤußerst wohlfeil losgeschlagen werden. Dadurch sind eine Menge Menschen außer Brod gekommen und die Geschaͤfte uͤberhaupt ins Stocken gerathen.

Columbien. 1

Bogota, 9. August. Das Haupt der hiesigen Verschwoͤ rer, General Sarda, ist mit seinem ganzen Anhange gefangen hier eingebracht worden. Mit Ausnahme Sarda'’s sind es Alles Leute aus der Hefe des Volks. Die Kraft, womit die Regie⸗ rung bei dieser Gelegenheit gehandelt, hat allgemeines Vertrauen erweckt, und man meint, sie werde jetzt staͤrker als jemals seyn. Die zur Theilung der oͤffentlichen Schuld von Venezuela abge⸗ ordneten Bevollmaͤchtigten haben Caraccas am 15. Juni ver⸗ lassen und werden taͤglich hier erwartet. Die Regierung von Aequator schickt sich an, zu demselben Zweck eine Kommission hierher zu senden. Der hiesige Staatsrath war in der letzten Zeit da⸗

8

mit beschaͤftigt, die

gewiß zu thun be⸗

der fortwaͤhrende Aufenthalt

zu vbeschleunigen,

Folgen fuͤr den neuen Staat

Stande zu bringen.

Kronprinz am 22sten Abends

1u“ ' ¹ 8 Instructionen fuͤr die Kommissarien Neu⸗Granada zu entwerfen, Es werden jetzt alle Regierungs⸗ Beamte in diesem Staate regelmaͤßig besoldet, und doch ist noch ein betraͤchtlicher Ueberschuß im oͤffentlichen Schatze. 58

Folgendes ist das Dekret, welches der Kongreß von Neu⸗ Granada am 2. Juni d. J. mit Hinsicht auf die National⸗ Schuld erlassen hat, und das von Santander, Juan de la C. Gomez, Miguel S. Uribe, Lorenzo Maria Lleras und Raphael Maria Vasquez unterzeichnet ist: 8

„Von dem Wunsche geleitet, die auswaͤrtige und schwebende Schuld zu liquidiren, zu ordnen und abzahlbar zu machen, und so die heiligen Pflichten zu erfuͤllen, welche die Nation anerkaunt hat und anerkennt, um das fernere Zunehmen derselben, welches durch jeden Tag zu ihrem großen Nachtheil gesteigert wird, zu vermeiden, und in Betracht, daß Neu⸗Granada nichts fuͤr sich allein thun kann ohne die Zustimmung der anderen Staaten, welche ehemals mit ihm zusammen die Republit EColumbien bildeten, da die Schuld gemeinschastlich kontrahirt in, in Betracht auch, daß jeder Verzug von großem Schaden fuͤr den K dieses Staats ist, indem es nicht von ihm abhaͤng diese nothmwendigen Arrangements

kurz in Betracht, daß er nicht aufhoͤ⸗ kann, die Versammlung von Kommissarien, Repraͤsentanten Bevollmachtigten der drei Staaten dringend auzuempfehlen,

2. dit

ren

oder

auf daß die Liousdirung der gemeinsam tontrahirten Schuld bewerk⸗

stelligt und dieselbe auf die billigste Weise vertheilt werde, so daß jeder Staat sich sodann mit den Glaͤubigern Columbiens verstaͤndi⸗ gen koͤnnte, beschließen der Senat und die Repraͤsentanten⸗Kammer von Neu⸗Granada. Art. 1. Der Präsident des Staats soll die Regierungen von Venezurla und Acquator nochmals einladen, daß sie sich mit der Ernennung ihrer Kommissarien, Repraͤsentanten oder Bevollmaͤchtigten beeillen und in Vereinigung mit denen von Reu⸗Granada sobald als moͤglich die Arrangements, hinsichtlich der gemeinsam kontrahirten Schulden, so wie auch hinsichtlich der zwischen den drei Art. 2. Zu diesem Zweck wird er ihnen den großen Nachtheil darlegen, der jede Zögerung dem Interesse und Kredit der Staaten taͤglich zufuͤgt, so wie die freundliche Bereit⸗ willigkeit Neu⸗Granada's, diese Arrangements auf bruͤderliche und Allen genuͤgende Weise zu bewerkstelligen. Art. 3. Die vollziehende Gewalt wird auch auf dem von ihr fuͤr raͤthlich erachteten Wege die Inhaber Columbischer Obligationen in London auffordern, ihren Agenten in dieser Hauptstadt die noͤthigen Vollmachten zu ertheilen, damit die besagten Arrangements zu seiner Zeit ohne Verzug ge⸗ troffen werden koͤnnen. Art. 1. Der Praͤsident des Staats wird unverzuͤglich dazu schreiten, von Seiten Neu⸗Granada's die Perso⸗ nen zu ernennen, welche diesen Staat bei diesem Geschaͤft repraͤsen⸗ tiren und zu diesem Zweck mit den fuͤr die anderen Staaten Ernann⸗ ten zusammenkommen sollen.“ 1 Carthagena, 26. August. In voriger Woche wurde hier unter den Schwarzen und Braunen ein aͤhnliches Komplott ent⸗ deckt (s. d. Art. Lon don in Nr. 296 d. St. Z.), wie die Verschwoͤrung, der man neulich in Bogota auf die Spur gekommen. Es be⸗ finden sich bereits an 25 der Verschwoͤrer in den hiesigen Ge⸗ faäͤngnissen. Die Stadt ist uͤbrigens ganz ruhig. Es stehen hier 1200 Mann Truppen, die an nichts Mangel leiden und, 1— dem Anscheine nach, vom besten Geiste beseelt sinddd“. 89

Inland. Nachdem Se. Koͤnigl. Hoheit der von dem, dem Grafen von Spee zugehoͤrigen Schlosse Heltorf nach Duͤsseldorf zuruͤckgekehrt, wohn⸗

Berlin, 27. Oktober.

ten Hoͤchstdieselben einem glaͤnzenden Feuerwerke, das die Stadt

auf dem Bassin des Hofgartens abbrennen ließ, und demnachst einem Feste der Kunst⸗Akademie bei, auf welchem, nach einem

Prologe, von den Mitgliedern dieser Akademie mehrere schoͤne

Transparents unter Chorgesang vorgestellt wurden, an welche sich, als den wesentlichen Theil des Festes, die Darstellung eini⸗ ger trefflich geordneten lebenden Bilder knuͤpfte. Am Hoͤchstdieselben

uͤber Ratingen, Werden und Essen nach Wesel.

wurden von dem Ober⸗Buͤrgermeister, seinen Beigeordneten, einer · zahfreichen Volksmenge bis zur Graͤnze des Stadtgebiets begleitet, wo sich auch die staͤd⸗ tische Ehren⸗Garde mit ihrem Musik⸗Chor aufgestellt hatte, um

Deputation des Stadt⸗Raths und einer

dem Hohen Reisenden, zum Abschiede von Duͤsseldorf, noch ein⸗ mal die Honneurs zu machen.

Die Elberfelder Zeitung erwaͤhnt nachtraͤglich noch des Besuchs, den Se. K. H. der Kronprinz waͤhrend seines Aufenthalts in Elberfeld in dem Missionshause zu Unterbarmen abstattete. Derselbe fand am 20sten Mittags statt. An der Thuͤr des Hauses wurden Se. K. H. von dem Pastor Leipoldt mit einer kurzen Anrede bewillkommnet. Hoͤchstdieselben verfuͤg⸗ ten sich sodann nach dem Sitzungssaale und ließen sich hier die Glieder der an Sie abgefertigten Deputation vorstel⸗ len. Von den im Saale ausgelegten Merkwuͤrdigkeiten aus dem Museum des Hauses zogen besonders verschiedene Goͤtzenbilder, eine silberne Dose mit Granaten aus dem Suͤd⸗Afrikanischen Wupperthale, so wie mehrere Kleidungsstuͤcke der Eingebornen aus der Kap⸗Gegend, außerdem auch eine treff⸗ liche Karte von Palaͤstina die Aufmerksamkeit des Prinzen auf sich, der hiernaͤchst auch das im obersten Stockwerke des Hauses befindliche Naturalien⸗Kabinet, die Bibliothek und die Zimmer der Zoͤglinge in Augenschein nahm. Nachdem Se. Koͤnigl. Ho⸗ heit noch ein Exemplar des dritten Berichts der Rhein⸗Missions⸗ Gesellschaft, so wie ein Exemplar des vorigen Jahrganges des Barmer Missions⸗Blattes anzunehmen geruhet, verließen Hoͤchst⸗ dieselben das Institut, unter Bezeigung ihrer regen Theilnahme an dessen Gedeihen.

Der regierende Herzog von Braunschweig ist am 23sten d. M. Abends in Breslau angekommen und hat am folgenden Morgen die Reise nach Oels fortgesetzt. Dem Vernehmen nach, werden Se. Durchlaucht dort einige Zeit verweilen, und meh⸗ rere große Jagden veranstalten.

Laut einer im neusten Stuͤcke des Amtsblattes der Koͤ⸗ nigl. Regierung zu Koͤln enthaltenen Bekanntmachung vom 19 d. M. ist die Polizei⸗Verwaltung fuͤr die Stadt und den Stadt⸗ Kreis Koͤln, einer Allerhoͤchsten Bestimmung gemaͤß, provisortsch wieder mit der Kommunal⸗Verwaltung und dem Oberbuͤürgermei⸗ ster-Amte vereinigt worden. Es bildet indeß diese Polizet⸗Ver⸗ waltung eine eigene besondere Abtheilung in der Kommunal⸗ Verwaltung, welche unter der Ober⸗Aufsicht des Ober⸗Buͤrger⸗ meisters von einem beigeordneten Beamten wahrgenommen, und der speziellen Leitung und Verantwortlichkeit desselben uͤbergeben werden soll. Als beigeordneter Beamte fuͤr die Polizei⸗Verwal⸗ tung ist mit dem Titel eines Polizei⸗Direktors von des Koͤnigs Maj. der bisherige Kreis⸗Polizei⸗Inspektor und Buͤrgermeister Heister aus Kleve ernannt und am 18ten d. M. in sein Amt eingesetzt worden. Derselbe fuͤhrt und besorgt die amtliche Kor⸗ respondenz mit den Behoͤrden und alle sonstigen Geschaͤftsver⸗ handlungen im eigenen Namen und unter seiner Firma, hat sich aber nach den naͤheren Bestimmungen seiner Instructton in die⸗ sen Beziehungen mit dem Ober⸗Buͤrgermeister zu berathen. Nur

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Staaten etwa bestehenden Handels⸗-Schulden zu

23sten gegen 7 Uhr Morgens erfolgte die Abreise Sr. Koͤnigl. Hoheit