1833 / 301 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

seine Mission unter Anderem auch den Zweck hatte, uͤber die Entfernung von Don Carlos aus Portugal ein Abkommen zu treffen. Ich glaube, er hatte wohl noch mehr wichtige Geschaͤfte, aber noch ist nichts davon verlautet. Vor einigen Tagen ließ sich Don Carlos hier erkundigen, ob man ihn in Lissabon aufnehmen oder ihm hier sich einzuschiffen gestatten wuͤrde. Dom Pedro antwortete ihm, daß er zu jeder Zeit die seinem Range gebuͤh⸗ rende Aufnahme finden werde; es solle ein Schiff bereit gehal⸗ ten werden, um ihn nach einem ihm beliebigen Hafenort zu bringen; doch moͤchte er davon Anzeige machen, wann er kom⸗ men wolle, damit man sich auf den Linien bereit halten koͤnne, ihn mit einer Ehrengarde zu empfangen; uͤbrigens koͤnne ihm aber, wegen der jetzigen Lage von Portugal, nicht laͤnger als 24 Stunden in Lissabon zu bleiben erlaubt werden. Noch hat er darauf nichts erwiedert, aber man erwartet ihn in ein paar Ta⸗ gen hier; seine Abreise wird als der Vorbote von der Entfer⸗ nung Dom Miguels angesehen. Man hat einen Brief von Zea Bermudez an Cordova aufgefangen, welcher Letztere fruͤher hier Spanischer Botschafter war. In diesem Schreiben spricht Er⸗ sterer den Wunsch aus, daß Don Carlos hier bleiben moͤchte, waͤhrend er zu gleicher Zeit vorgab, daß er auf dessen Entfer⸗ nung draͤnge.“ Der Chronica constitucional de Lisbo finden sich gegenwaͤrtig zu Lissabon: in den 40 Kirchspielen der Stadt .. .. 46,520 Feuerstellen, 32 ⸗sddes Weichbildes. 10,555 3 v“* 1“ Zusammen . . 57,075 Feuerstellen. Griechenland. Ein Muͤ nchener Blatt enthaͤlt ein Schreiben aus Nau⸗ plia vom 21. Sept., worin es unter Anderem heißt: „Hiesige nicht von Bedeutung. Wenn gleich gestern

ga zufolge, be⸗

Neuigkeiten sind große Arrestationen vorgenommen wurden, worunter Kolokotroni, Nikitas, Grivas, Koliopulos, Plaputas, der in Muͤnchen bei den Deputirten war, und noch viele Andere, die in ein Kom⸗ pestt gegen die Regentschaft verwickelt seyn sollen, so lacht man doch zu diesen Dingen, indem es Werke von Unmaͤchtigen sind. In Tinos sind ebenfalls kleine Unruhen ausgebrochen, wegen Verweigerung der Steuer⸗Zahlungen; daher gestern zwei Com⸗ pagnien vom 6ten Regimente dahin geschickt wurden, welche die Sache schnell daͤmpfen werden. (Vergl. damit die in der Nr. 294. der St. Ztg. unter Smyrna gegebenen Nachrichten aus Nau⸗ plia.) Der Koͤnig hat diese Woche eine Lustreise auf einen Mo⸗ nat angetreten; ein Beweis, wie wenig alle diese kleinen An⸗ und Aufstaͤnde zu bedeuten haben.“ In einem von der Hamburger Boͤrsenhalle mitgethettl⸗ ten Schreiben aus Mexiko vom 9ten August wird außer den bereits bekannten Umstaͤnden auch noch das Nachstehende mit⸗ getheilt: „Im Staate Mexiko, wo auch Unruhen stattfanden, sind die Revolutionnaire durch die Truppen der Regierung mehr⸗ mals geschlagen worden und jetzt in einem kleinen Orte, nur 200 an der Zahl, eingeschlossen. Auf dieser Seite kann dem⸗ nach die Sache als beendigt angesehen werden. Sowohl in dem revolutionngiren als in Santana's Heere soll uͤbrigens die Cholera große Verwuͤstungen anrichten und eine graͤnzenlose Desertion beiderseits verursachen, so daß sie zu keiner Affaire mehr schreiten koͤnnen. Man ist demnach hier der Meinung, daß die schreckliche Krankheit wenigstens das Gute habe d der Revolution ein Ende zu machen"7“.. u““ In land. 8 Berlin, 28. Oktober. Zur Ausfuͤhrung des Baues eines neuen Schulhauses in Woͤllnau (Regierungs⸗Bezirks Merseburg) haben des Koͤnigs Majestaͤt eine Beihuͤlfe von 400 Rthlr. Al⸗ sergnaͤdigst zu bewilligen geruht. 8 Im Regierungs⸗Bezirk Duͤsseldorf wurden im Monat September 2057 Kinder geboren, und es starben 1317 Indivi⸗ duen; mithin Zuwachs 740 Personen. Unter den Gestorbenen befand sich der Hufschmied W. Weymann, genannt Hoͤffgen, zu Stoppenberg bei Essen, der beinahe das 100ste Jahr er⸗ reichte. Derselbe war fast nie krank gewesen, und behielt bis an sein Ende alle seine Geistes⸗ und koͤrperlichen Kraͤfte, so daß er z. B. regelmäͤßig die Kirche in Essen besuchte, wie solches auch noch an dem Sonntage vor seinem Sterbetage der Fall ge⸗ wesen war. Auch im Regierungs⸗Bezirk Koblenz war im vorigen Monat die Sterblichkeit so gering, daß man auf einen Todesfall immer 2 bis 3 Geburten rechnete.

Ueber das staͤdtische Kommunal⸗Schuldenwesen in der Provinz Sachsen.

Nachdem die revidirte Staͤdte⸗Ordnung vom 17. Maͤrz 1831 in der Provinz Sachsen uͤberall eingefuͤhrt worden, eescheint ein Ruͤckblick auf die Resultate der fruͤberen und bisherigen Verwal⸗ tung der Staͤdte insofern nicht ohne Interesse, als dadurch ein An⸗ haltspunkt zu einer kuͤnftigen Vergleichung der Erfolge der jetzigen und der fruͤher bestandenen Verwaltung gewonnen wird. 1

In dieser Beziehung haben Ermittelungen stattgefunden, die folgendes Haupt⸗Resultat ergeben haben *)

Die 37 Staͤdte des Regierungs⸗Bezirks Magde⸗ burg hatten bis zur Einfuͤhrung der Westphaͤlischen Kommuͤnal⸗ Verwaltung eine Schulden⸗Last von zusammen 99,702 Rthlr.; bis zum 1. Januar 1816 vermehrten sich diese Schulden bis zu einer Summe von 503,705 Rthlr. einschließlich 98,490 Rthlr. Kriegs⸗ Schulden. In der Zeit vom 1. Januar 1816 bis 31. Dezember 1832 verminderte sich die Schulden⸗Last wieder um 144,343 Rtylr, so daß zu letztgedachter Zeit der Passiv⸗Kapitalien⸗Bestand 359,362 Rthlr. betrug, wovon 325,279 Rthlr. verzinsliche und 34,083 Rthlr. un⸗ verzinsliche Schulden waren. An Zinsen waren jaͤhrlich 12,037 Rthlr. zu bezahlen und an ruͤckstaͤndigen Zinsen blieben noch 1118 Rthlr. zu berichtigen.

Einzelne Staͤdte kontrahirten in diesem 16 jaͤhrigen Zeitraume wohl auch geue Schulden zur Vermehrung und Verbesserung ihres Grund⸗Eigenthums, zur Wiederherstellung der waͤhrend der West⸗ phalischen Regierung sehr vernachlaͤssigten Kommunal⸗Gebaͤude und sonstigen Anstalten, zu Kirchen⸗Schulbauten u. s. w. Namentlich hatte die Stadt Magdeburg, deren Schulden⸗Last bei Einfuͤh⸗ rung der Westphaͤlischen Kommunal⸗Verwaltung 73,715 Rthlr. und am 13. Januar 1816 250,285 Rthlr., einschließlich 79,669 Rthlr K riegs Schulden, betrug, am 31. Dezember 1832 ein Kapital von 285,539 Rthlr. nach Abzug der unverzinslichen Schulden mit jaͤhrlich 9341 Rthlr. zu verzinsen, wogegen aber auch in neuester Zeit uͤberaus viel fuͤr oͤffentliche Bauten, theils zur Erhoͤhung der staͤdtischen Einnahmen, wie z. B. die Anlage neuer Packhofs⸗Gebaͤude, Ver⸗ besserung der Kaͤmmerei⸗Grundstuͤcke ꝛc., theils zur Verschoͤnerung der Stadt und ihrer Umgebungen, wie z. B. neues Straßenpflaster, neue Wasserleitungen, neue Straßen⸗Erleuchtung ꝛc. geschehen ist.

Im Regierungs⸗Bezirke Merseburg haben im Jahre 1816 die Schulden von 63 Staͤdten zusammen 1,307,180 Rthlr. betragen, worunter 135,072 Rthlr. unabloͤsliche, 321,433 Rthlr.

*) Die kleinen Difserenzen in den nachfolgenden Zahlen entstehen daher, dat gekommen sind.

di⸗ Silvergroschen und Pfennige nicht zur Verechnung

1 A[C6 8 8. küg eh 2₰

11515

abloͤsliche Kaͤmmerei⸗ und 850,675 Rthlr. E Nv en mitbe⸗ griffen waren. Die Schulden⸗Last dieser Staͤdte belief sich am 31. Dez. 1832 auf 933,006 Rthlr., als 135,072 Rthlr. unabloͤsliche, 156,508 Rthlr. abloͤsliche Kaͤmmerei⸗ 281,993 Rthlr. Kriegsschulden, 185,189 Rthlr. neu kontrahirte Kaͤmmerei⸗Schulden, 171,171 Rthlr. nach dem 1. Januar 1816 anerkannte Kriegs⸗Schulden und 3070 Rthlr. Zinsen Ruͤckstaͤnde. Der Schulden⸗Zustand vom 31. Dez. 1832 betraͤgt da⸗ her gegen den vom 1. Jan. 1816 weniger 374,174 Rthr. Von den noch vorhandenen Schulden sind 130,196 Rthlr. mit mehr als 4 pCt. zu verzinsen und 37,997 unzinsbar; die Summe der jaͤhrlichen Zin⸗ sen von den am Ende des Jahres 1832 verbliebenen Schulden be⸗ traͤgt 37,169 Rthlr. Die Schulden⸗Last wuͤrde sich noch weit mehr vermindert haben, wenn nicht in den letzten Jahren durch Verthei⸗ lung von Provinzial⸗Schulden auf die Gemeinden, durch Ankaͤufe von Grundstuͤcken und durch haͤufige, besonders Schul⸗Bauten bei mehreren Staͤdten, viele neue Schulden entstanden waͤren. Im Regierungs⸗Bezirk Erfurt hat die Schulden⸗Last von 19 Stᷓddten am 1. Januar 1816 betragen: 624,815 Rthlr. und 14,737

Rthlr. ältere Kaͤmmerei⸗Schulden, inel. Zinsen⸗Ruͤckstaͤnde, 519,649 Rthlr. verzinsliche und 19,964 Rthlr. unverzinsliche Kriegs⸗Schul⸗ den waren. Seitdem sind nach dem 1. Januar 1816 noch 6562 Rthlr. verzinsliche und 10 „961 Rthlr. unverzinsliche aus der Vor⸗ zeit originirende Kriegs⸗Schulden anerkannt worden, und an neuen 16 ¹ 8

I1116“ 1— in den fuͤr die Preußische Monarchie bedeutendsten

1

Rthlr. Zinsen⸗Ruͤckstaͤnde, zusammen 639,553 Rthlr., wovon 99,939

.

Kämmerei⸗Schulden entstanden: 56,378 Rthlr. zu Kommungl.

duͤrfnissen, 53,615 Rthlr. zur Abtragung gekuͤndigter Kapitalieg 37,188 Rthlr. zum Ankauf von Grundstuͤcken und Gerechte zusammen 254/706 Rthlr., so daß saͤmmtliche alte und neue 6 den 894,259 Rthlr. betragen. 8

Bis zum 31. Dez. 1832 sind zuruͤckgezahlt worden 3. Rthlr. und hat die Schulden⸗Last am 31. Dez. 1832 betragen 1

Rthlr. an Kaͤmmerei⸗Schulden, 233,806 Rthlr. an verzinsliche

88 an unverzinslichen Kriegs⸗Schulden, zusammen Rthlr.

Das Aktiv⸗Vermoͤgen der gedachten 19 Staͤdte des Regien Bezirks Erfurt hat am 1. Januar 1816 112,493 Rthlr. den Davon sind bis zum 31. Dez. 1832 verwendet worden: 645 zur Tilgung der Kaͤmmerei⸗Schulden 43,118 Rthlr. zur 2h der Kriegs⸗Schulden und 3235 Rthlr. zu Kommunal⸗Bedt zusammen 46,999 Rthlr. Dagegen wurden bis zum 31. D. 87,170 an neuen Kapitalien angelegt; es betrug daher am 1832 der gesammte Aktiv⸗Kapitalien⸗Rest 152,663 Rthlr.

Endlich wurden in diesem 16 jaͤhrigen Zeitraume an Grn ken und Gerechtsamen, zum Vortheil der Kaͤmmerei⸗Kassen Rthlr. veraͤußert und dagegen an dergleichen wieder em

7,288 Rthlr. Der Vermoͤgens⸗Bestand an Kapitalien und h

Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗Arten— Marktstaͤdten im Monat September 1833, nach einem monattzih Durchschnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

,

stuͤcken ist sich hiernach bis auf die kleine Differenz von 2000 9 gleich geblieben.

2,d,eSIs nvr. A An 1fAhü.HAer bn,,e. . A

Weizen V Roggen V Gerste Hafer

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Namen der Staͤdte.

Namen der Staͤdte. I Weizen V Roggen Gerste.

ven a⸗

2 5 20 45 1 1 36 17

2 8*

Koͤnigsberg

2.— e⸗

Memel 48 ½ 38 1

Thorn 25

49 912 ß37 34 30 3812 59 49 55

52 12

Tilsit

Insterburg Rastenburg . . . . .. Neidenburg

Danzig

Elbing

Konitz

Graudenz

9;ꝗ

2 28— 09bb2

0 40

2 t⸗

¹

Posen

Bromberg Fraustadt Berlin. Brandenburg Kottbus... Frankfurt a. d. O. kandsberg a. d. W. Stettin.

17 12

16

15 ½ 23 2822 19 ¼ 19 ½ 18

r— 8*2—

—₰ 4

Gruͤnberg Glogau Liegnitz Goͤrlitz Hirschberg

Schweidnitz Glatz Neiße. Leobschuͤtz

43

Meteorologische Beobachtung. 1833. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 27. Oktober. 6 Uhr. 2 Uhr 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck.. 8s. 5 0 Par. 337, 7 8 Par. 338. 0 Par.

Luftwaͤrme 2/s °NR. 8,2 °R. 5,1° R.

Thaupunkt 2,0 R. 5, ° R. 3,7 ° R. Dunstsaͤttg. 93 pCt. 75 pCt. 90 pCt. Wetter.. .. heiter. heiter. heiter. Wind O. O. Wolkenzug 1

Quellwarme 8,5 ° R. 0 R.

Bodenwaͤrme 7, 6 °R.

Flußwaͤrme 7,3

Ausdünst. 0, 02 9 Rh.

Niederschlag 0,0 05 Rh.

eeE11I11“ EEE111“

68 D)en 28. Oktfober 1833.

ERE6E11515

Amtl. Fonds- und Geld-Coors-Zettel. (Preuss. Coutr.)

Zf. vrel. 100¾

V7. Hries- Geld⁴

103 103 ½ 52 95 ½

Grolshz. Pos. do. 4 Ostpr. Pfandbr. 4 Pomm. do. 4 Kur.- u. Nenm. do. 4 Schlesische do. 4 Rkst. C. d. K.- u. N. z.-Sch. d. K.- u. N.

,

St.-Sehufd-Sch. ]† ,4 Pr. Engl. Anl. 18.5 Pr. Engl. Ohl. 30. 4 Pram. Sch d. Seeh. Kurm. Obl. m. 1. C. Neuim. Int. Sch. do. 95 ½ Berl Stadt-Obl. 96 ½ Königsb. do. Elbing. do. r Danz. dor in Th. 36 ½ Westpr. Pfandhr. 98

Auswärtige Börsen. Amsterdom, 23. Oktober.

Niederl. wirkl. Schuld 49 ½., Ausgesetzte Schuld 1 ½ . Bill. 21273. 69 Anl. 102. Neap. —. Oesterr. 91¾ Preuss mien-Scheine 89 ½. Ruess. (v. 1828) 101. (v. 1831) 91 ½. 5 9 60 12à. 39 do. 40. A

100 105 ½ 106 106 65

üe 104⁄ 1052 105;

Holl. vollszv. Duk.

Neue do. Friedrichsd'or .. Disconto

7

2

134

8—öggennnön

I

Kanz⸗ Pra Span.

London, 22 Oktober. 55 15 Cons. auf Abrochn. 87 ⅛, ½, Belg. 94 ½. 94. Griech. 28. 26. Int. 48 ⅛. 3. Porl. 71 ¾, ½. Russ. 101 ½, 3. Pras. 66. Columb. 21 ½. 21. Mex. 34 ½. 34. 3 6 Span. 34 à 35. Port.-Kegentsch.-Scripi. 29 ½. à 3. Wien, 23. Oktober. 5 Met. 91 ¼2. 48⅛ do. 81 ¼ Bank-AcCtian 1180.

Koͤnigliche Schauspiele.

Dienstag, 29. Okt. Im Schauspielhause: Das Strudel⸗ koͤpschen, Lustspiel in 1 Akt, von Th. Hell. (Mad. Devrient, geborne Brandes: Bertha, als Gastrolle.) Hierauf: Der Na⸗ senstuͤber, Possenspiel in 3 Abtheilungen, von E. Raupach.

Kddooͤnigstaͤdtisches Thearer. . Dienstag, 29. Okt. Zum erstenmale: Gabriele, Drama in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen von Castelli. (Die neue Shawl⸗Zimmer⸗Decoration ist von Herrn Sacchetti gemalt.) Hierauf: Das Naͤthsel, Lustspiel in 1 Akt, von Contessa. Zum Beschluß: Die Beutelschneider, oder: „Das hab' ich gleich ge⸗

Part.-Obl. —.

dacht“, Posse in 1 Akt, nach einer wahren Anekdote aus dem E“ 111““

FS.

Leben des beruͤchtigten Cartouche, von Dr. Arndt. Vernier, vom Stadt⸗Theater 3 Gabriele, im letzten: Elise,

(Dlle.

43 36 9,

2883 25

26 12

Magdeburg . . . .. ... Stendal . Halberstadt.. Nordhausen 2 8 Muͤhlhausen 98 3879, 23 ½⁷ Erfurt . 43 †. 291., 2413 Halle 1 8 247. Torgau. 28 Müunster .... 36 Minden.. 27 „†g Paderborn

Dortmund

Keiln... Elberfeld Duͤsseldorf Krefeld Wesel Kleve Achen Malmedy. Trier. Saarbruͤck Kreuznach Simmern. Koblenz.. urchschnitts⸗Preise der 11 Preußischen Staͤdte 5 Posenschen Staͤdte 9 Brandenb. u. Pom⸗ merschen Staͤdte.. -10 Schlesischen Staͤdte 8 Saͤchsischen Staͤdte Westfaͤl. Staͤdte.. 14 Rheinischen Staͤdte

——

ᷓNEW

25 31½8½8*1

4 3 40 ¼

Neueste Nachrichten.

Paris, 22. Okt. Der Koͤnig empfing gestern in Privat⸗Audienz den General Grafen von Guéhéneuc, N eben von Morea zuruͤckgekehrt ist, wo er zwei Jahre lan Ober⸗Befehl uͤber die Franzoͤsischen Truppen fuͤhrte.

Der Moniteur meldet: „Ein Privat⸗Schreiben aus Departement der Ost⸗Pyrenaͤen von der aͤußersten Graͤnzt,) vom 16ten Abends, bestaͤtigt die fruͤheren Nachrichten. aufruͤhrerische Bewegung in Vich hat keine Folgen gehabt les ist bei dem Heranruͤcken der vom General⸗Capitain voe talonien abgefertigten Truppen zur Ordnung zuruͤckgekehrt. celona und die ganze Provinz sind ruhig. Der Handelsstan Barcelona hat der Regierung das Anerbieten gemacht, 60001 zur Bewachung der Stadt und zur Sicherheit der Prom equipiren und zu besolden. Ein am 14. Oktober um

Abends von Madrid abgegangener Handels⸗Courier hat Hauptstadt in vollkommener Ruhe verlassen.

Eben so uu es in der ganzen Provinz Castilien, wo die Nachricht va Anerkennung Donna Isabella's II. von Seiten Frankreich freudig aufgenommen worden ist.“

Im Journal de Paris liest man: „Man hlu immer nicht, wo sich Don Carlos befindet; so viel nüret wiß, daß man nicht erfahren hat, daß er sich in Spanien i wo gezeigt haͤtte. El Pastor's Hingebung ist eine Aufg rung fuͤr die Fluͤchtlinge, die sich unter die i der Koͤnigin reihen wollen. Ein auf außerordent Wege aus Bayonne erhaltenes Schreiben meldet uns, M Anstifter des Aufstandes zu Roncesvalles, Oberst, Erazo, die Truppen von Pampelona zuruͤckgeworfen und in die Flucht worden ist. Ein anderes Privatschreiben aus Bayonne bericht den uͤber Arragonien dort eingetroffenen Nachrichten aus Mate folge, Donna Maria von derKoͤnigin⸗Regentin positiv anerkam den sey, und daß Letztere alle Verbindungen mit Dom 9. abgebrochen habe. Der General⸗Capitain von Arragoniene. diese Nachricht gemeldet hatte, fuͤgte uͤberdies hinzu, daß Provinz sich in einem befriedigenden Zustande befinde umde keine Besorgniß einfloͤße.“

Heute schloß 5proc. Rente pr. compf. 102. 10. 1ℳ0- 102. 15. 3proc. pr. compt. 74. 70. fin cour. 74. 75. Neap. pr. compf. —. —. fin cour. 91. 5proc. d perp. 63 ½. 3 proc. do. 38. 5proc. Belg. 94 ½. 5proc. Nan⸗

Frankfurt a. M., 25. Okt. Oesterr. 5proc. Metel⸗ 93 1 ⅛⅞. 4proc. 83 ½1 ¼. 83 ¾. 2 ½ proc. 50 ½⅜. 1proc. 21 ½. Br. Actien 1452. 1450. Part.⸗Obl. 131 ½. —. G. Loose zu fl 197 ½ G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 91½. 91 ½⅝. Poln.! Span. 5proc. Rente in Amsterd. negoc. 58 ½. Zproc. de. .

Redacteur Cottel. egb. —— 1

Gedruckt bei A

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EEI 8. E111““

8 .

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

He. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prediger Rolle zu senwarsleben, Regierungs⸗Bezirk Magdeburg, den Rothen rden vierter Klasse zu verleihen geruht.

Das 18te Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung, welches heute aus⸗

hen wird, enthaͤlt: unter 8

t. 1164, die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 29. Septem⸗ ber d. J., wegen Ertheilung der landesherrlichen Genehmigung, welche zur Errichtung gemeinschaftli⸗ cher Wittwen⸗, Sterbe⸗ und Aussteuer⸗Kassen er⸗ forderlich ist;

r. 1465, die Verordnung, betreffend die Verpflichtung der Preußischen See-Schiffer zur Mitnahme verun⸗ gluͤckter, vaterlaͤndischer Schiffsmaͤnner. Vom 5ten d. M., und

r. 1466, die Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 6ten desselben Monats, uͤber das bei Berichtigung des Besitz⸗Ti⸗ tels in Folge der Kabinets⸗Ordre vom 31. Oktober 1831, von den Hypotheken⸗Behoͤrden zu beobach⸗ tende Verfahren.

Perlin, den 30. Oktober 1833.

Debits⸗Comtoir fuͤr die Gesetz⸗Sammlung.

Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath Ober⸗Burggraf im Koͤnigreich Preußen, Graf zu Dohna⸗ lobitten, von Schlobitten. 8

8 4 .

Zeitungs⸗RNachrichte usland.

JI“

Paris, 22. Oktober. Gestern Abend ertheilte der Koͤnig Marschall Maison, dem Russischen Botschafter und Herrn n Privat⸗Audienzen.

Der Indicateur de Bordeaurx enthaͤlt nachstehendes eiben aus Madrid vom 12ten d. Abends: „Zu derselben vUo man hier die Nachricht von dem Aufstande in, Wilbao von der unguͤnstigen Stimmung in Vittoria und Logrono At, war man auch uͤber das lange Ausbleiben der Antwort Generals Sarsfield besorgt. In Folge dieses Zustandes Dinge sielen unsere Fonds von 46 auf 37 ½ pCt.; am an⸗ Morgen stiegen sie aber wieder auf 45 ½¼, weil durch die

ssen der Militair⸗Chefs, und besonders durch die angelangte

rritts⸗Erklaͤrung des Generals Sarsfield, das Vertrauen wie⸗ hergestellt wurde. Heute hat man an der Boͤrse bedeutende Geschaͤfte in den Coursen von 42 ½ bis 43 gemacht. Nach gos sind von hier das 4te Garde⸗Infanterie⸗Regiment, ein r⸗Regiment zu Pferde und 2 Stuͤck Geschuͤtz, unter dem hl des General Wals, abgegangen, denen sich ein Regiment (Soria in Saragossa, und noͤthigenfalls einige vom General ssield detaschirte Truppen anschließen werden. Hier in drid haben wir nicht den kleinsten Aufstand; Alles ist ru⸗ Man glaubt indessen, daß eine Modification des Ministe⸗ us stattfinden werde, sobald alle Mitglieder des Regent⸗ ts⸗Rathes beisammen sind. wird stuͤndlich hier erwartet. Bourmont und mehrere Fran⸗ cche Ofsiziere halten Quarantaine in Valencia de Alcantara, ts ist wahrscheinlich, daß sie durch Spanien gehen wer⸗ um die Halbinsel zu verlassen. Don Carlos war am 30sten Arantes. Seitdem weiß man nichts Gewisses von ihm. Es heißt in diesem Augenblick, daß der General Que⸗ um Vice⸗Koͤnig von Navarra ernannt worden sey. eneral⸗Capitaine von Galizien, Andalusien und Valencia, die die Chefs der in Carmona, Cordova, Valladolid, Car⸗ gena und Alcuagro garnisonirenden Corps, haben der jungen igin ihre Gluͤckwuͤnsche eingesandt, und sich bereit erklaͤrt, higenfalss ihr Blut fuͤr die Vertheidigung ihrer Rechte zu gießen. Die Gazetre de France sagt: „Die direkten Nachrich⸗ ins Spanien werden immer seltener, und alle an der Graͤnze

aüedete Korrespondenzen tragen jetzt einen solchen Stempel

Parteilichkeit, daß man sie nur als Geruͤchte betrachten kann, der Bestaätigung beduͤrfen. Indeß sind deren heute in Paris sekommen, die Glauben verdienen. Ein Schreiben aus Fuen⸗

bia meldet, daß das Koͤnigreich Navarra sich in vollem Aufstande nde, und daß dies derselbe Fall in Asturien sey. Diese Nachrichten

men mit den Mittheilungen der Bordeauxer Blaͤtter uͤber⸗ Das Journal de la Guyenne meldet, daß ganz Bis⸗ aufgestanden sey; die Zahl der bewaffneten Freiwilligen be man auf 25,000. Estella, fast ganz Alava und der

sere Theil von Navarrag haͤtten sich ebenfalls fuͤr Don Car⸗

rrklaͤrt. San⸗Sebastian und Tolosa, wo sich einige Trup⸗ befäͤnden, blieben auf der Seite der Koͤnigin; aber von tanda nach Bayonne sey Alles fuͤr Don Carlos. Die Ver⸗ eungen sind gaͤnzlich unterbrochen.“

in hiesiges Blatt schließt seine Betrachtungen uͤber den inwartigen Zustand der Pariser Boͤrse mit folgender Bemer⸗

„Wir erfahren heute auf zuverlaͤssige Weise, daß das 8 Rothschild, welches nach vielem Widerstreben einen Augen⸗ peigt schien, den Bitten des Spanischen Bankiers nach⸗ und an dem Getreibe in den Spanischen Fonds Theil ven, jetzt zu seiner ersten Ansicht zuruͤckgekehrt ist und ierzsuado sich selbst uͤberlaäßt. Wir koͤnnen die Franzoͤsischen jn.”“ nicht dringend genug auffordern, diesem Beispiele zu

Pelhe

die dffigtelle Nachricht von dem Tode des vor Lissabon ge⸗

Der Marquis de Los Amaril⸗

30sten Oktober

*

bliebenen Herrn Louis von Larochejacquelein ist vor einigen Ta⸗ gen bei seiner in Orleans wohnenden Familie eingelaufen.

Man versichert, daß der Minister des Innern fuͤr die naͤchste Session 55 Gesetz⸗Entwuͤrfe, Herr Humann 22, und Herr Thiers 117 vorbereitet haben. Viele derselben betreffen bloß oͤrtliche Gegenstaͤnde, namentlich die Eroͤffnung von Anleihen und die Ausschreibung außerordent⸗ licher Steuern.

Herr Jos. Bernard vom Dept. des Var wird, dem Ver⸗ nehmen nach, dem Beispiele mehrerer seiner Kollegen folgen, und seine Entlassung als Mitglied der Deputirten⸗Kammer einreichen.

Der Herzog von Orleans hat der Gesellschaft zur Heraus⸗ gabe des „Bulletin universel des Sciences“ eine Summe von 10,000 Fr. zustellen lassen, als einen Beweis seiner Bereitwil⸗ ligkeit, den Untergang dieses wichtigen Unternehmens zu ver— hindern.

Im Temps liest man: „Die Civil und Militair⸗Behoͤrde eines unserer Graͤnz⸗Departements hat Nachricht von der bevor⸗ stehenden Ankunft eines 12,000 Mann starken Corps Sardini⸗ scher Truppen von Savoyen erhalten, und diese Nachricht durch den Telegraphen nach Paris befoͤrdert.“

Ein Saint⸗Simonistisches Journal meldet, daß die Da⸗ men Caͤcilie Fournel, Clorinde Rogé und P. Roland in einigen Tagen in Marseille eintreffen wuͤrden, um sich daselbst nach dem Oriente einzuschiffen.

Paris, 23. Oktober. Der Koͤnigl. Preußische Gesandte hatte vorgestern Abend eine Audienz beim Koͤnige. Gestern Mittag hielten Se. Majestat einen zweistuͤndigen Minister⸗Rath, und empfingen in einer Privat⸗Audienz den General Grafen von Guéhéneuc, der zwei Jahre lang das Truppen⸗Corps in Morea kommandirt hat.

Eine leichte Unpaͤßlichkeit noͤthigt seit einigen Tagen den Herzog von Orleans das Zimmer zu huͤten.

Zu kommandirenden Generalen sins ernannt worden: Im Dept. der Drome, statt des in den Ruhestand versetzten Gene⸗ rals Asselin, der General⸗Major Marquis von Brossard; im Dept. der Arriège, statt des in den Ruhestand versetzten Gene⸗ rals Esteve, der General⸗Major Graf von Astorg; im Dept. der Vaucluse, statt des von dort versetzten Generals Mylius, der General⸗Major Canavas, genannt Saint⸗Amand; im Dept. des Calvados, statt des von dort versetzten Generals Faverot, der General⸗Major Corbet; im Dept, der Loire, statt des ver⸗ abschirdeten WGenerals Boudinhon, der General⸗ Major Baron Delapointe; endlich im Dept. der Corréze, statt des verabschiede⸗ ten Generals Léglise, der General⸗Major Houssin de Saint⸗Laurent.

Ueber die Spanischen Angelegenheiten enthalten die heuti⸗ gen Blaͤtter Nachstehendes: Der Moniteur berichtet nach ei⸗ nem Privat⸗Schreiben von den Ost⸗Pyrenaͤen, oyne Angabe des Orts und Datums, daß in Katalonien fortwaͤhrend Ruhe herr⸗ sche, und daß sich auf der ganzen Graͤnz-⸗Linie nichts Neues zu⸗ getragen habe; auch bestaͤtige es sich, daß Herr von Bourmont und mehrere Franzoͤsische Offiziere ihre Quarantaine zu Valencia in Estremadura abhielsten. In Sarragossa hatte man erfahren, daß die Koͤnigin Donna Maria von der Spanischen Re⸗ gierung anerkannt worden sey, und daß diese alle und jede Verbindung mit Dom Miguel abgebrochen habe. Das Journal de Paris giebt nach Privat⸗Briefen aus Ba⸗ yonne folgende Nachrichten: „Ein Englischer Courier, der Ma⸗

drid am 16ten Morgens verlassen hat, ist in Briviesca von dem

Pfarrer Merino an der Spitze einiger Guerillas angehalten worden; man untersuchte seine Depeschen, oͤffnete sie aber nicht. Da er die Reise uͤber Vittoria nicht fortsetzen durfte, so wandte er sich nach Bilbao, wo er vor den Marquis von Valdespina gefuͤhrt wurde, der ihm indeß seine Depeschen ebenfalls uneroͤff⸗ net zuruͤckgab und ihm gestattete seine Reise fortzusetzen. Dieser Courier hat bei seiner Ankunft in Bayonne ausgesagt, daß ihm in Tolosa eine Madrider Hof⸗Zeitung vom 12ten mit zwei Dekre⸗ ten zu Gesicht gekommen sey, wodurch der Marquis von Val⸗ despina, der Brigadier Zavala, und die Herren Veraste⸗ guy und Arias, als die Haͤupter des Aufstandes in den Baskischen Provinzen, fuͤr vogelfrei erklaͤrt wuͤrden. In Burgos kommandirt der Marquis von Villafuentes, in Tolosa der General Castanos. Der General Ubal ist in Miranda mit 4000 Mann angekommen. Am 25sten sollte der General Sars⸗ field mit 8000 Mann zu ihm stoßen. Der Oberst Erazo hat sich nach seiner Niederlage auf das diesseitige Gebiet gefluͤchtet und befindet sich in der Citadelle von Saint⸗Jean⸗Pied⸗de⸗Port, von wo er nach Pau abgefuͤhrt werden soll. Es heißt jetzt, daß Santos Ladron am 14ten in Pampelona erschossen worden sey; der Vice⸗Koͤnig, fuͤgt man hinzu, habe die Execution bis zum Eingange von Verhaltungs⸗Besehlen aus Madrid aussetzen wol⸗ len; dies habe indeß unter den Truppen der Garnison so große Unzufriedenheit erregt, daß er sich genoͤthigt gesehen, sofort einen Kriegs⸗Rath niederzusetzen, nach dessen Ausspruche Santos La⸗ dron erschossen worden sey; seine letzten Worte seyen gewesen: Es lebe Don Carlos!“

Einem Schreiben aus Pampelona vom 16ten zufolge, fuͤrchtete man dort einen Angriff von Seiten der Guüerillas. Der Vice-Koͤnig von Navarra hatte am 14ten die ganze Pro⸗ vinz in Belagerungs⸗Zustand erklart. Das Mémortal bor⸗ delais enthaͤlt in dieser Beziehung folgendes Schrecben aus Saint⸗Jean⸗Pied⸗de⸗Port: „Der Aufstand in Navarra nimmt immer mehr uͤberhand; uͤberall greift das Volk zu den Waffen. Die Nachricht von der Gefangennehmung und Hinrichtung des Santos⸗Ladron hat die Insurgenten nur noch mehr erbittert. In Pampelona herrscht große Gaͤhrung. Die Garnison ist nur schwach; die Thore der Stadt sind bestaͤndig geschlossen. carlos hat sich fuͤr Don Carlos erklaͤrt; von Tafalla sagt man dasselbe, doch scheint diese Nachricht noch der Bestaͤtigung zu be⸗ duͤrfen. Aus Madrid sind auf dem gewoͤhnlichen Wege keine neuere Nachrichten hier eingegangen; man vermuthet daher, daß der Versuch, das Prief⸗Felleisen über Navarra gehen zu lassen,

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Herr Barthe deren 15,

Val⸗

fehlgeschlagen sey, und daß die Guerillas die Communication zwischen Estella und Tafalla unterbrechen“

Der General Harispe ist mit seinem Stabe am 15ten dieses in Bayonne angekommen. Die erste Brigade des an den Pyre⸗ naͤen aufzustellenden Observations⸗Corps unter dem Kommando des Generals Nogusès, bestehend aus dem Aten leichten und dem 48Ssten Linien⸗Regimente, wird in Bayonne und der Umgegend, die zweite unter dem Kommando des Generals Leydet, bestehend

aus dem 18ten leichten und dem 57sten und 19ten Linien⸗Regi⸗

mente, in Pau und der Umgegend, die Kavallerie⸗Brigade aber unter dem Kommando des Generals Grouchy, bestehend aus dem 1iten und 14ten Jaͤger⸗Regimente, in Auch und Tarbes kan⸗ tonniren. .

Einige hiesige Blaͤtter hatten kuͤrzlich gemeldet, daß auf's Neue wohl organisirte und bewaffnete Haufen von Chouans sich gleichzeitig auf mehreren Punkten der Vendée gezeigt haͤtten. Das ministerielle Blatt, Journal de Paris, berichtigt in⸗ zwischen diese Angabe dahin, daß blos einige fluͤchtig gewordene Conscribirte in jenen Gegenden erschienen, und daß bereits alle noͤthige Vorkehrungen getroffen worden seyven, um deren Ver⸗ haftung zu bewirken.

Der Groß⸗Vikar Abbé Desjardins ist vorgestern hierselbst mit Tode abgegangen.

Aus Toulon meldet man unterm 17ten d. M.: „Man versichert daß der General Trezel, um sich in Bugia behaupten zu koͤnnen, von dem Kriegs⸗Minister eine Verstaͤrkung von 2000 Mann verlangt habe. Zum Beweise der Nothwendigkeit einer solchen Verstaͤrkung hat er einen Plan von der Stadt und deren Umgebung eingesandt, wonach die Besetzung von Bugig, um den Beduinen die Spitze bieten zu koͤnnen, auf 4500 Mann wuͤrde gebracht werden muͤssen. Die Araber, die mit der letzten Touloner Expedition abgegangen waren, hatten mithin vollkom⸗ men Recht, als sie behaupteten, daß mindestens das Doppelte der eingeschifften Truppen erforderlich seyn wuͤrde, um sich in Bu⸗ gia zu behaupten.“

Großbritanien und Irland.

London, 23. Okt. Vorigen Freitag beehrten Se. Maje⸗ staͤt ein von dem Grafen und der Graͤfin von Erroll auf deren Landsitz im Richmond⸗Park gegebenes Diner, zu dem auch der Fuͤrst und die Fuͤrstin Lieven eingeladen waren, mit Ihrer Ge⸗ genwart.

Der außerordentliche Gesandte des Koͤnigs von Griechen⸗ land, Fuͤrst Suzzo, der Belgische Gesandte und der Baron von Wessenberg hatten gestern Unterredungen mit Lord Palmerston im auswaͤrtigen Amte.

Sir James Graham ist gestern Abend von seiner nach den Marine⸗Anstalten des Koͤnigreichs unternommenen Inspections⸗ Reise wieder in London angelangt.

Herr Addington, ehemaliger Bririscher Gesandter am Spa⸗ nischen Hofe, ist vom Kontinent hier eingetroffen. Von eben da ist auch Herr Charles Grant vorigen Sonnabend hierher zuruͤckgekehrt. 8

Der Globe sagt: „Wir hoffen, daß man der Koͤnigin von Spanien rathen wird, solche politische Fluͤchtlinge, wie den Ge⸗ neral Alava, den General Mina, den Grafen Toreno, Marti⸗ nez de la Rosa und Bouza, einer der ersten nautischen Geogra⸗ phen Europa's, zuruͤckzuberufen. Es wuͤrde nicht nur ein Akt der Gerechtigkeit gegen diese ausgezeichneten Personen seyn, son⸗ dern auch Vertrauen zu der Spanischen Regierung einsloͤßen, wenn man sie von Neuem anstellte und in thre fruͤheren Wuͤr den wieder einsetzte.“ .

Der Capitain Roß hat unterm 20sten d. ein Schreiben an das Comité der nach den Polar⸗Gegenden unter Capitain Back abgefertigten Land⸗Expedition gerichtet, worin er den Urhebern und Unterstuͤtzern dieser Expedition fuͤr ihre menschenfreundlichen Gesinnungen den innigsten Dank sagt. Darauf ist ihm als Er wiederung von diesem Comité durch den raͤsidenten desselben, Admiral Sir Charles Ogle, ein Gluͤckwunsch⸗Schreiben uͤberreicht worden, mit dem Bemerken, daß, obgleich der Hauptzweck jener Expedition, naͤmlich die Rettung des Capitain Roß und seiner Gefaͤhrten, durch die gluͤckliche Leitung der Vor sehung jetzt ohne deren Beistand erfuͤllt sey, man sich doch gluͤcklich schaͤtze, daß dieselbe zu Stande gebracht worden, da alle kuͤnftige Reisende daraus die trostreiche Hoffnung entnehmen koͤnnten, daß ihr Vaterland sie nicht vergessen werde, waͤhrend andererseits die gluͤckliche Ruͤckkehr des Capitain Roß ein Be⸗ weis sey, daß es keine noch so verzweifelte Lage gebe, in der nicht durch aͤhnliche Anstrengungen noch Rettung moͤglich waͤre. Zugleich ward beschlossen, unverzuͤglich Depeschen an den Capi⸗ tain Back abzufertigen und ihm anzudeuten, daß er jetzt sein ein⸗ ziges Augenmerk auf die zweite Haͤlfte seines Auftrages zu rich⸗ ten habe, naͤmlich auf die vollstaͤndige Ermittelung der nordoͤst⸗ lichen Kuͤsten-Linie von Amerika, von der nur noch etwa 150 Englische Meilen nicht aufgenommen sind. b 8 Die Zeitungs⸗Verkaͤufer der Hauptstadt hielten gestern eine Versammlung, um das Pasquill⸗Gesetz, insoweit dabet der Ver⸗ kauf von Zeitungen und anderen Flusgblaͤttern betheiligt ist, in Erwaͤgung zu ziehen. Es wurde zuerst ein

g 8. ler in Beschluß angenom⸗ men, worin man jenes Gesetz in seiner setzigen Abfassung fuͤr hoͤchst unbillig, ungerecht und 2

1t unterdruͤckend fuͤr die Verkau⸗ fer von Zeitungen erklaͤrte, in Betracht, daß das Par⸗ lament bei der Erlassung dieses Gesetzes unmoöͤglich Absicht haben koͤnne, Jemanden das Recht zu verlethen eine Klage gegen einen Anderen, wegen Verkaufs einer ein Pasquill oder ein angebliches Pasquill enchaltenden haͤngig zu machen, um so mehr, als die Eigenthuͤmer, Drucker und Herausgeber einer solchen Zeitung den Gesetzen fuͤr jedes Aergerniß verantwortlich waͤren. Ein zweiter Beschluß ging da⸗ hin, daß das Geschaͤft der Zeitungs⸗Verkaͤuser von der Art sey, daß sie unmoͤglich fuͤr den Inhalt der von ihnen verkauften Blaͤt⸗ ter verantwortlich gemacht werden koͤnnten; sie sepen Handelsleute und Zeitungen ihr Handels⸗Artikel, den sie oft schon losschluͤgen, 8 wenn sie ihn kaum empfangen, und in den meisten Fallen, öhns

Zeitung an.