„ Wenn es wahr ist, daß ber Sitz der Gelinnungen der Vevoͤl⸗ kerung einer Stadt der hoͤchst ehrenvolle Stand der Handwer⸗
ker ist, so darf man kuͤhn die erfreuliche Behauptung aufstellen, daß innige Liebe und Verehrung zum Koͤniglichen Hause in un⸗ serer Stadt Koͤln mit lebenskraͤftiger Waͤrme alle Herzen durch⸗ dringt. Diese Bemerkung, die sich dem Referenten schon fruͤher bei mehreren anderen d188. ae. a aufgedraͤngt hat, erfuͤllte ihn ganz besonders am gestrigen Abende mit der innigsten Ruͤhrung, als der Verein der Bau⸗Handwerker in Verbindung mit dem Corps der Pompiers, Sr. Koͤnigl. Hoheit, unserem geliebtesten Kronprinzen, im allgemeinen Jubel seine besondere Huldigung darbrachte. Von zwei Musik⸗Corps begleitet und von Tausen⸗
den theilnehmender Buͤrger umgeben, bewegte sich der Zug vom
Stadthaus⸗Platze aus zum Palais des Koͤniglichen Gastes, dem neuen Regierungs⸗Gebaͤude, wo er sich halbzirkelfoͤrmig aufstellte. Ueber 500 zu diesem Feste mit dem Verein verbundene Hand⸗ werker trugen die Abzeichen ihrer verschiedenen Gewerke hellleuch⸗ rend empor; ein Hoch und Hurrah verdraͤngte das andere, waͤhrend die Vorsteher des Bau⸗Handwerker⸗Vereins, an ihrer Spitze den Stadt⸗Baumeister Weyer, Seiner Koͤnig⸗ lichen Hoheit ihre in ein Gedicht eingekleidete Huldigung
darbrachten, und eine rauschende Musik, besser als Worte, die
Freude, Hoffnung und Liebe der Versammelten aussprach. Wenn aber bisher der allgemeine Jubel den entfernteren Theilnehmer zum Mitsubel aufforderte, so ging ploͤtzlich das regste, jede Brust belebende Gefuͤhl in die innigste Ruͤhrung uͤber, als Se. Koͤ⸗ nigl. Hoheit, huldreichst das Palais verlassend, die Reihen der Vereinten freundlich durchgingen, „um Sich in der Mitte Ih⸗
rer Treuen gluͤcklich zu fuͤhlen.“ Diese hoͤchsteigenen Worte be-
wegten die meisten der Versammelten zu Thraͤnen, ein allgemei⸗ nes Freudengeschrei durchbrauste die Luft, und wiederholte sich immer wieder von Neuem, bis der Zug unter den Augen Sr. Koͤnigl. Hoheit, am Balkon des Palais vorbei, sich nach dem Versammlungs⸗Lokale des Bau⸗Handwerker⸗Vereins zuruͤckbegab, wo der schoͤne Abend durch ein echt patriotisches Fest beschlossen wurde, dessen Charakter durch die im Saale aufgehaͤngte, beleuch⸗ tete Inschrift: „dem Hohen Koͤnigssohne treue Buͤrgerliebe“, am Sprechendsten bezeichnet wurde. — Am 27sten Morgens wohn⸗
ten Se. Koͤnigl. Hoheit nebst dem ebenfalls Tages zuvor ange⸗ kommenen Prinzen Friedrich der Niederlande Koͤnigl. Hoheit
dem Gottesdienste in der Garnison⸗Kirche bei und besuchten dann die auf dem Neumarkte veranstaltete glaͤnzende Parade. Nach Beendigung derselben war große Cour, bei welcher die Be⸗ hoͤrden und angesehensten Bewohner der Stadt und Umgegend vorgestellt wurden. Mehrere derselben wurden von Sr. Koͤnigl. Hoheit zur Tafel gezogen.
— Ueber den Empfang, der Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Kron⸗ prinzen am 23sten d. M. in Essen bei seiner Durchreise durch diese Stadt zu Theil wurde, meldet die dortige Zeitung Fol⸗ gendes: Gegen 12 Uhr Mittags verkuͤndete das Gelaͤute aller Glocken, daß der Hohe Reisende sich der Stadt nahe. Eine be⸗ rittene Ehrengarde von etwa 40 Personen (unter ihnen die an⸗ gesehensten Buͤrger) und das gesammte Schuͤtzen⸗Corps hatten sich unweit des Kettwiger Thores aufgestellt, um Se. Koͤnigl. . zu bewillkommnen, nachdem Hoͤchstdieselben bereits am
eichbilde der Stadt von dem Buͤrgermeister und seinen beiden Beigeordneten begruͤßt worden, welche von hier aus dem Wagen des Kronprinzen vorfuhren. So ging der Zug unter Begleitung der Ehrengarde und des Schuͤtzen⸗Corps in die Stadt, deren Hauptstraßen mit Ehrenbogen, Laubwerk und Blumen⸗Gewin⸗ den geschmuͤckt waren, waͤhrend von allen Thuͤrmen und oͤffent⸗ lichen Gebaͤuden, auch von vielen Privathaͤusern herab Fah⸗ nen mit den National⸗Farben weheten. Auf dem Marktplatze am Nathhause stiegen Se. Koͤnigl. Hoheit ab. Hier hat⸗ ten sich 20 weiß uünd blau gekleidete junge Maͤdchen auf⸗ gestellt, von denen die eine dem Prinzen ein Gedicht zu uͤberreichen die Ehre hatte. Auf dem Rathhause fand sofort die Vorstellung der vSen. statt, worauf Se. Koͤnigl. Hoheit aus der Hand des Buͤrgermeisters den mit altem Rheinwein angefuͤllten silbernen Pokal anzunehmen und daraus auf das Wohl der Bewohner Essens zu trinken geruheten. Hoͤchstdie⸗ selben verfuͤgten sich sodann in die evangelische Kirche, wo die Schuljugend den verehrten Thronerben mit einem sehr gut ausgefuͤhrten mehrstimmigen Gesange begruͤßte, und von hier in die katholische Stiftskirche, wo, nach einem aͤhnlichen Em⸗ pfange, Se. Koͤnigl. Hoheit die auf dem Chore ausgelegten Kleinodien und Reliquien, welche diese Kirche besitzt, in Augen⸗
Juni zu den schoͤnsten Hoffnungen berechtigte.
Hofmeister, Freiherrn von Asbeck, bestieg der Prinz wieber sei⸗ nen Reisewagen und setzte unter dem ununterbrochenen Freu⸗ denruf der froh bewegten Menge die Reise nach Wesel fort. Die reitende Ehren⸗Garde begleitete den Wagen bis zur staͤdti⸗ schen Graͤnze.
— Ueber die nunmehr beendigte Weinlese im Gruͤneberger Kreise in Nieder⸗Schlesien meldet man von dort: „Der Ertrag
darf nach Menge und Guͤte nur mittelmaͤßig genannt werden,
wenn gleich die herrliche Witterung in den Monaten Mai und Indessen gestal⸗ tet sich das Gewaͤchs immer noch besser, als in den letzten Jah⸗ ren, und es laͤßt sich daher erwarten, daß es dem Absatze des Schlesischen Weines, der sich uͤberhaupt in neuerer Zeit sehr ver⸗ mehrt hat, nur foͤrderlich seyn werde.“
— Die Stadt Bromberg hat fuͤr ihren Bezirk eine An⸗ stalt zur Aufnahme, Verpflegung und Erziehung armer verwaise⸗ ter Kinder beiderlei Geschlechts errichtet, in der bereits 22 Kin⸗ der Obdach, Kleidung, Nahrung und Unterricht erhalten.
Berichtigung. Im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitung S. 1242, Sp. 2, Z. 17 v. u. statt „maͤßigen“ l. „muͤßigen“; Z. 26 statt „ergeben“ l. „geben“ und Z. 28 statt „fuͤr“ l. „bei“.
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
337,65 Por. 337,7.“ Par. 4,5 °R. 3, 2 ° R.
1833. 30 Oktober
Quellwärme 8,4 ° R.
Flußwärme 7, 0 °R.
Luftdruck. 337,7 7 Par.
Luftwaͤrme 2,2 °R.
Thaupunkt 1,2° R.
Dunstsaͤttg. 87 pCt. 61 pCt. 89 pCt. [Bodenwärme 7,9 °R. heiter. heiter. heiter.
1 ꝙRH5 — — Niederschlag 0.
Berliner Börse. “ 1 Den 31. Oktober 1833. 8 Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss.
2f. Brief Celd]† M.vr I. —VéF———v———g —
Wolkenzug 1
Cour.) V
4 — 100 ¾ 4 1900 ¼
St. Sehulcd-Soh. 4 -964 [rolsbz L's. do. Pr. Engl. Anl. 18. 5 Ostpr. Pfandbr. Pr. Engl. Anl. 22. 5 Pomm. do.
Pr. Engl. Obl. 30. 4 [Xur. u. Neum. do. 4 106 Prüm. Sch.d. Seeh. — Schlesische do. 4 106 Kurm. Obl. m.! C. 4 Rkst. C. d. K.- u. N. — 65 Neum. Int. Sch. do.] 4 Z.-Sch. d K.- u. N. — ]† 65 ½ Berl Stadt-Obl. 4 Königsh. do. 4 Holl. vollw. Duk.] Elbing. do. 4 Neuc do. — Danz. do. in Th. — Friedrichsd'or. — 8. Westpr. Pfandhr. 4 98 Disconto ... — 3 ½ u——gngnnxnsnsgnnÜEmn UwCà AOLamEmnmaennnaumnamnnn— Preuss. Cour. Urief. Geld. 1427 142 ¾ 152 ½
6 25 ½ 104 ½
104 ¼ 105 ½ 105½
HEK xœ O ◻‿ — — 90,—ðc⸗5—2
—
—
—nateöemee
— —
2
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13 ½
111“
Wechsel-Cours.
Amsterdam clito Hamburg dito London . . Paris ... Wien in 20 Xr. Augshurg Ereslau Lei zig Frankfurt a. M. WZ. Petershurg Warschan
151½ 6 24 ½ 80 ⅔ 104 ½ 103 ½ 99
10 3 103 ½
—
3 Woch. Kurz
Auswärtige Börsen. Amsterdamn, 26. Oktober Niederl. wirkl. Schuld 50 ½. Ausgesetzte Schuld 122. Kanzo- Bill. 22 ½. 69 Anl. —. Neap. —. Oesterr. 93 Preuss Pii- mien-Sebeine 90. Russ. (v. 1828) 101 ¼. G. 1831) 91r. 5 8% Span. 58 ½. 33 do. 38 ¼.
Antwerpen, 25. 0ktober. Belg. 93 ¾ à ½l. Mel 94 ¾. EUras. 67. 5 8 perp. 3ꝶ8 37 ⅛. à 37. Zuusl. 11. à 111. Nenup. 84. Warschaa, 27. Oklober. Part.-Obligat. 39b6 Wien, 26. Oktoher. 5 % Met. 92 r. 49 do. 81 ½. Bankb-Aetich
Pfandbr. 90 ¼
1186. Parf.-Obl. —.
schein nahmen. Nach eingenommenem Dejeuner bei dem Oberst⸗
seyn
Alcantara, befinde.
. perp. 38 ½. Br.
Kbüurgieche Schae a3A
Freitag, 1. Nov. Im Opernhause: Das Schloß Ca heroisch⸗romantische Oper in 3 Abtheilungen, mit Ballets; sik von J. Wolfram.
en 2 ville comique en 2 actes, par Mr. Carmouche.
1
8
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Freitag, 1. Nov.
Vernier: Mariane, als Gastrolle.)
1 Neueste Nachrichten. Paris, 25. Okt. Der Koͤnig und die Koͤnigin der gier werden am Sonntag Abend hier erwartet.
der ihr Haupt erhebe.
Die Gazette de France meldet: „Nachrichten aus vom 15ten d. M. zufolge, waren der Bischof von Herm und der Marquis von Hautpoul in dieser Stadt angeko Die Koͤnigliche Familie wollte gegen Ende des Monats dort WW
Der Moniteur enthaͤlt Folgendes uͤber die Begeben
chene Ruhe herrschte, und daß man daselbst aufs eifrigste
Schreiben aus Bordeaux sollen die von Madrid abgesa Truppen, nachdem sie die Insurgenten, welche sich ihnen i Weg stellten, vor sich hergetrieben, in Vittoria eing und sich daselbst festgesetzt haben. — Aus Ma—
7
hat die Regierung Nachrichten bis zum 16ten d. M. erh
Man glaubte, daß der Infant Don Carlos sich noch imm Portugal, dicht an der Spanischen Graͤnze, in der Gegend Er hatte an den General⸗Capitain Estremadura und an den Rath von Castilien geschrieben sie aufgefordert, seine Rechte zu unterstuͤtzen; aber der Ge Bodil hat diese Aufforderung durch eine eneschiedene Weige zuruͤckgewiesen, und der Rath hat mit dem Befehl, die Eine des Infanten mit Sequester zu belegen, darauf geantm Durch eine Verordnung vom 11. d. hat die Koͤnigin den ehemn Erzbischof von Mexiko, in Abwesenheit des Kardinals Mah Catalan, zum Mitgliede des Regentschafts⸗Raths ernannt.
andere Verordnung von demselben Tage beruft, an die des durch Kraͤnklichkeit in seiner Heimath zuruͤckgehaltenen? Caro, Don Nicolas Gareli, der unter der constitutiomg Regierung Deputirter und Justiz⸗Minister war und im! ment Ferdinands VII. unter den Stellvertretern bezeichnet is Theilnahme an dem Regentschafts⸗Rath. Der Marquis Corallo, der in den Jahren 1820 und 1821 Staatsrath politischer Chef war, ist zum Ober-Stallmeister ernannt den. Man glaubte, daß der Herzog von Castro⸗Torreno,
eben jener Zeit das Kommando uͤber die Garde-Hart hatte, dieses Amt wieder erhalten werde. Endlich war die Rede, daß der General Quesada Vice⸗Koͤnig von N. werden sollte. Außer der unter den Befehlen des Brig Wall, Grafen Armildez von Toledo, von Madrid gegen de surgenten in den Baskischen Provinzen abgesandten Brig noch eine andere Brigade von der Armee des Generals? field detaschirt und eben dahin abgefertigt worden.“
— Heute schloß öproc. Rente pr. compl. 102. 5. fin 102. 10. 3proc. pr. compt. 74. 40. sin cour. 74. 45. Neap. pr. compf. —. sin cour. 90. 60. 5proc 6 perp. 62 ¾¼. Zproc. do. 37 ¾. 5proc. Belg. 93 ¼. 5proc. Nüm⸗
Frankfurt a. M., 28. Okt. Oesterr. oproc. Metal. 94 ur. 4proc. 84. 83 ½. 2 ¼ proc. 50 ¼. 1proc. 21 ½. Br. Actien 1448. 1446. Part.⸗Obl. 132 ½¾. —. G. Loose zu! 197 ½. G. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 91 1 . 919, Poin. G. Span. 5proc. Rente in Amsterd. negoc. 57 ½. gpre
88
Redacteur Cottel.
—
nemnmnn.— Gedruckt bei A. W. Hah
CX ——
Bekanntmachungen. Auf den Antrag des Administrators der Verlassen⸗ schaften des Johann Heinrich Ploͤtz und der verwitt⸗
einer
Anzeiger fuͤr die Preu ihren unbestrittenen vielen und großen
Gipsabguͤsse befindlich, aufgestellt, und dort von Kauf⸗ — — Vorzuͤgen, die wohlfeilste von allen ist,
lustigen in Augenschein genommen werden koͤnnen. Kbniasberg, den 1. Oetober 1833.
welche von diesem Dichte
ßischen S
Um aber auch denjenigen welsche incomplete Aus
— —I=——
taaten.
beitet. Wie bedeutend die Nachtraͤge seyn
gehr schon aus den Bereicherungen hervor, we Zoologte, besonders von Brasilien und Afrika! ꝛelt, und von den fast unuͤbersehbaren Bereicht
rexistiren.
Im Schauspielhause: 1) La grande dame, drame-vaude actes, par Mr. Bayard. 2) La fiancée du fleuve, va-
Zum erstenmale: Die Schweizeri Mantua, Drama in 5 Abtheilungen, nach dem Englischen; Wife a Tale of Mantua des James Sheridan Knowles. (
Koͤnigl. Preuß. Stadtgericht.
weten Ploͤtz, Maria Dorothea, gebornen Hake, vormals zu Benkenhagen, find alle Diejenigen, welche an die Verlassenschaften des Johann Heinrich Ploͤtz und de verwittweten Ploͤtz, gebornen Hake, in Specie an das dazu gehörende, im Grimmer Kreise und im Zeandehaͤger Kirchsoiele belegene Alodial⸗Gut Kl. Blankenhanen, mit Gebauden, Saaten und Ackerarbeit, so wie an das dazu gehoͤrfude dortige Kruggehoͤft 4. p. Forderungen und Anspruͤche haben, geladen, solche am 21. Octo⸗ ber, 11. Novemder, oder 2. December dieses Jahres, vor dem Koͤnigl. Hosgerichte bel Strafe der Praͤclusion anzumelden und zu beglaubigen, wel⸗ ches Praͤjud:z am 23. December d. J. erkannt und aus⸗ gesprochen werben wird.
Greifswald, den 30. September 1833.
Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Ruͤgen. 1 v. Moͤller, Pravsses.
1 Sonnabend den 25. Januar 1834, Vormittags um 9 Uhr, sollen auf dem hiesigen Stadt⸗ gerichte, vor dem Deputirten, Herrn Stadt⸗Justizrath Bernhardi, drei zur Kaufmann Bernhard August Z/m⸗ mermannschen erdbschaftlichen Liquidations⸗Masse geho⸗
üͤbersetzt, und
ler,
nu erheben wünscheu,
wird sodann 4 Zt kannt gemacht werdaon. Berlin, den 1 November 1833.
merkungen versehen von v. Halem, Goph. May, Adolpb Waaner, R. — F'r und Dr. Leidenfrost.
Diejenigen Inhaber von Certificaten der Russ Holl. Anleihe bei Hope & Comp, 3te Serie, welche die am r Deccmber fäöllig werdenden Zinsen in Berlin werden hiermit ausgefordert, die betreffenden Coupons bis spätestens den 28. cyrt. bei den Unterzeichneten vorzuzeigen, und mit dem nö-
thigen Vermerk versehen zu lassen Termin der auf diese Weise angemeldeten Coupons,
Uer Einlösungs-
durch die öfsentlichen Blätter bo-
Anhalt und Wagener, Brüderstrasse No. 5.
eeee aeüenlarat nüün mngn.— 1 Literarische Anzeigen. alle B ndlungen i Ee bachange und schoͤnste Ausgabe von
Walter Scott's saͤmmtlichen Werken, mit erlaͤuteraden und histeriscen An Merhus. Muͤl
u beziehen:
gaben des Walter Seott besitzen, und diese comple⸗
tiren wollen, so wie denen, welche nur einzelne
Romane zu erhalten wuͤnshen, zu dienen, sind wir
verrit, einzeine Baͤnde (deren manche mehr als 500
nogedincite Sei en enthalten) zu dem beispiellos woht⸗
feilen Preise von
7 3 sgr. Pro Band
aͤbzu eben, und bemerken, daß Inhalts⸗⸗Verzeichnisse
in allen Buchhendiurgen gratit zu haben sind. Berlin. J. A. Lif, Burgstraße Nr. 9.
—.——— —
In allen Buchhandlungen des In⸗ und Auslandes
ist wieder zu haben: Handbuch der Naturgeschichte fuͤr die Jugend und iyre Lehrer von F. P. Wilmsen. Zweite verbesserre und vermehrte Auflage. Orei Theile in groß Octav auf weißem Druckpapier. Jeder Theil mit eie saflche Titelkupfer und Vianette.
Zusammen 192 ¾ Bogen 5 ½ Thlr. Die dazu pehoͤrige Kupfer ⸗Sammlung in 62 Blaͤttern Royal⸗Quarto, nach der Natur und den belten Huͤlfs⸗ mitteln ge,eichnet und gestochen von vorzuͤglichen Kuͤnst⸗ lern. Mit einer Vorrede von Dr H. Lichtenstein und Dr. Fr. Klug, Directoren des zoologischen Museums
der Pflanzenkunde, daher in der ersten Aufl 557, in dieser aber 6096 Gattungen und mehre Arten heschrieben sind. Die Mineralogie h noͤßtenrheils der Umarbeitung, und die Geolo dedeutende Zusaͤtze erhalten. Die bedeuten dste cherung der neuen Auflage besteht aber in ein meh ung der vorhin schen reichen Kupfer⸗Sam welche 12 neue Tafeln erhalten hat, und zuaf die Saäͤugethiere mit 6 Abbildungen, 1 fuͤr die mit 3 Abbildungen, 1 fuͤr die Amphibien mit bilzung, 2 fuͤr die Fische mit 7 Abbildungen, Wuͤrmer und Mollueken mit 22 Ahbildungen endlich 2 fuͤr Gewaͤchse mit 6 Abbilbdungen. ist der vorhin schon billige Preis nicht erhoͤht so daß also auch von dieser Seite dies Werk! lichen zuruͤcklaͤßt, wobei wir nur noch die großg falt der Illumination erwaͤhnen. In der erst lace umfaßt das Handbuch 188, in dieser 192½ Bogen. “ — 8b Verlag der Creutz schen Buchhandlung in! burg, zu haben in der Stuhrschen Buchhand, Berlin, Schloßplatz Nr. 2: Nicolai, C. A., Deursche Wandvorscht 20 Blaͤtter, Folio. 1 Thlr. Diese fuͤr zahlreiche Elementarschulen so bre Arbeit erscheint zum 4ten Male in verbessern
ige Marmorstatuen, naͤmlich: 88 h die Venus, aus dem Bade steigend, mit einem —FSGewande umgeben, geschaͤtzt auf 400 Thlr.;
und
e rer Antonius mit einem Gewande bekleidet, ge⸗
2—9 schaͤtt auf 300 Thlr.; b enc. eahen gleich baare Bezahlung an den Meist beerenden vertauft werden, welches mit dem Bemer
8 bekannt gemacht wird, daß diese Statuen vee. Schlosses, in welchem die
u dem Zimmer des Köͤnigl.
b) der Antonius ganz nackend, geschaͤtzt auf 400 Thlr.
Vollstaͤndig in 55 Baͤnden fuͤr 12 Thlr.
Die Namen der Uebersetzer, so wie der Umstand, daß der ungetheilte Beifall des Publikums eine neue Auflage der meisten Bande noͤthig gemacht hat, bürgen fuͤr den Werth dieser Ausgabe, welcher durch die geistreichen Anmerkungen, ohne die des Dichters mannigfaltige Schoͤnheiten und schwer verstaͤndlichen Anspielungen nur halb genossen werden koͤnnen, nicht wenig erhoͤhet wird. — Uns moͤge es daher nur er⸗
ausgezeichnete Brauchbarkeit.
laubt seyn, hinzuzufuͤgen: daß diese Ausgabe, 1
lbessert,
Aeuperst sauber illuminirt und cartonnirt 7 Thlr. 1 (Mithin complet 12 ½¼ Thlr.) (Berlin, Verlag der Buchhandlung von C. F. Ame⸗ 3 - lang, Bruͤderstraße Nr. 11) 8 Die bereits nach wenigen Jahren norhwendig ge⸗ wordene neue Auflaage dieses Werkes buͤrgt fuͤr seine Diese ist durch die vor⸗ liegende neue Bearbeitung ungemein erhoͤht worden, denn der Verf. hat nicht bloß nachgetragen und ver⸗ sondern auch manche Abschn
stalt, und wird fortfahren, ihren vollen Nuten waͤhren. 8
F. A. Mignet, Histoire de la révolution Gième Edition renferment la zuite jusqu’ à la restauration. 2 vols. 12mo. pap. vélin. empfing o eben
. A. Asher, Linden N
n
I
-renfische Staats
Allgemeine
Berlin, Sonnabend den 2ten
AüEmZIEENE
Der Ami de la Charte von Nantes sagt, daß die Che nerie im Departement des Morbihan und in der Vend ee
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Koͤnigs Maäjestaͤt haben den Direktor der Manufaktur Gesundheits⸗Geschirrs, Bergrath Proͤssel, zum Geheimen rgrathe zu ernennen geruht.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, die Advokat⸗Anwalte
in Spanien: „Depeschen aus Barcelong vom 2isten undamer und Ferdinand Esser zu Koͤln, Meurers zu Gironne vom 22sten melden, daß in Catalonien ununteblenz, Koͤnen zu Achen, Speck zu Kleve, Friedrichs zu
sseldorf und Friederici zu Trier zu Justiz⸗Raͤthen zu
willigen⸗Corps fuͤr die Koͤnigin Isabella ausruͤstete. Nach ennen.
Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen außerordentli⸗ non Professor in der medizinischen Fakultaͤt der hiesigen Uni⸗ gesitaͤt, D)r. Schultz, zum ordentlichen Professor in der ge⸗ chten Fakultaͤt zu ernennen und die fuͤr ihn ausgefertigte Be⸗ llung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.
91
8 8
Zeitu
Frankreich.
Paris, 25. Okt. Gestern arbeitete der Koͤnig der mit den Ministern des Krieges, des Innern, der Finan⸗
und des Handels. Abends ertheilten Se. Majestaͤt dem reußischen, Belgischen und Nord⸗Amerikanischen Gesandten dienzen. .
Der Matrose Henin, welcher bei dem Schiffbruch der Amphitrite“ vor Boulogne durch seine Unerschrockenheit dreien glischen Matrosen das Leben rettete, wurde gestern dem Koͤ— ge durch den Marine⸗Minister vorgestellt.
Der Generalstab der Pariser National⸗Garde beschaͤftigt
mit dem Plan, der Koͤnigin der Belgier im Opernhause en Ball zu geben. Herr Duban, welcher die Vorbereitungen den Juli⸗Feierlichkeiten geleitet hat, soll auch mit denen zu diesem Feste beauftragt werden. Der Subscriptions⸗Preis auf 10 Fr. festgesetzt worden.
Im Indicateur de Bordeaux vom Llsten d. liest an: „Die gestern von der Spanischen Graͤnze erhaltenen Nach⸗ chten fuͤgen den bis jetzt bekannten Thatsachen kein neues wich⸗ ges Ereigniß hinzu; indessen organisiren sich doch Banden in avarra, und wir hatten schon fruͤher unsere Verwunderung ruͤber geaußeri, daß diese Provinz nicht schon laͤngst der Bewe⸗ ung in Biscaya und Alava gefolgt war; denn sie ist zu allen iten die erste gewesen, wenn es darauf ankam, die Fahne des fstandes zu erheben.“ — Aus Bayonne schreibt man vom ten d.: „Die Nachrichten aus Navarra sind heute ziemlich ruhigend.
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iffen. Man hofft viel von ihrer Mitwirkung. Tudela, ella, Puente de la Reina und andere Gegenden am Ebro ben sich nicht geruͤhrt. Die Posten aus Katalonien und
agonien, wo Alles ruhig ist, sind in Pampelona angekommen.“
Das Journal de Paris entlehnt aus dem in Marseille cheinenden Garde national einen Artikel unter der Ueberschrift:
Die Hoͤflinge des Volkes“, worin es unter Anderem heißt:
oͤfinge muß es stets in der Welt geben; dieses Geschlecht er⸗ eut sich eines unversieglichen Lebenssaftes.
s, nicht jenes arbeitsamen und ruhigen Volkes, das, zufrieden
it seiner Lage, durch seine Betriebsamkeit dazu beitraͤgt, die
Lohlfahrt des Staates aufrecht zu erhalten, sondern jenes an⸗ rn Volkes, dem der Unterschied der Staͤnde ein Dorn im uge ist. ien von Hoͤflingen anderer Art. Man schaͤmt sich nicht, seinen
streuen. esucht, nicht mehr um den Landesfuͤrsten damit zu berauschen, pndern um den Stolz der Plebejer zu saͤttigen. Wie ehedem ie Macht der Koͤnige, so hat jetzt die Volksmacht ihre uͤglichen Lobhudler; kein strenges Wort darf an sie gerich⸗ et werden, ja, nicht einmal ehrerbietige Vorstellungen waärde e dulden. Laͤßt ihre murrende Stimme sich auf oͤffentlichem
Markte vernehmen, so zollt man ihr Beifall; droht ste, so;
hhmeichelt man ihr; laͤßt sie sich zu Excessen verleiten, so ersinnt nan schoͤne Phrasen, um diese zu rechtfertigen. Da sie unge⸗ ein empfindlich ist, so erschoͤpfen sich ihre Lobredner, ihr zu
Liebe, in Schmeichelworten, flechten ihr Kronen, werfen sich dor ihr auf die Knie und rauben ihr auf diese Weise ihren hanzen moralischen Charakter; denn dies ist das End⸗Resultat
der Schmeicheleien, sowohl der Hoͤflinge der Fuͤrsten, als derer bes Volkes. Dem Volke selbst kann man aber keinen bessern Dienst erweisen, als wenn man ihm die ue vorhaͤlt, die ene ihm verbergen wollen, und dies ist die Rolle, die eine un⸗
bhaͤngige Presse zu spielen hat. So lange ein Volks⸗Schrift⸗ teller der Empoͤrung das Wort redet und die Anstifter derselben⸗ 2 Karlisten in die Flucht gejagt und Vittoria genommen haͤtten,
bis in den Himmel erhebt, muß man an seiner Aufrichtigkeit zweifeln. Leider aber haschen so viele Schriftsteller nach einer falschen vor⸗ übergehenden Popularitaͤt, nicht bedenkend, daß Colbert, der ein⸗ zige Minister Ludwigs XIV., der wahrhaft das Beste des Volks eabsichtigte, ein Gegenstand der Verwuͤnschungen desselben waͤh⸗ end seines ganzen Lebens war; daß Bailly, dieser redliche, un⸗ eigennuͤtzige Buͤrger, den Weg zum Schaffotte unter den scheuß⸗ ichsten Mißhandlungen zuruͤcklegte; daß Lafayette, der Held bei⸗ der Hemisphaͤren, sich abwechselnd hat die Buͤrger⸗Krone aufsez⸗ zen und wieder entreißen sehen, daß, mit einem Worte, die Ge⸗ schichte aller unserer großen Buͤrger immer ihres Sieges und hres Falles erwaͤhnt, und daß die Volks⸗Goͤtzen vollkommen jenen heidnischen Goͤttern gleichen, die man heute anbetet und morgen in den Staub tritt. Es giebt eine schoͤnere Rolle, als
L1“ nach / ein⸗·
Alle pensionirte Offiziere, alte Refugie's, die sich; Pampelona befanden, haben die Waffen fuͤr die Koͤnigin er⸗
Die Hoͤflinge der oͤnige, mit ihrer unterwuͤrfigen Sprache, ihren tiefen Verbeu⸗ ngen, sind abgetreten; dagegen giebt es jetzt Hoͤflinge des Vol⸗
Dieses Volk ist jetzt der Gegenstand der Schmeiche⸗
die eines Volks⸗Schmeichlers; freilich erwirbt man sich durch sie weder Serenaden unter den Fenstern, noch Toast's bei Festgela⸗ gen; aber dem Gewissen gewaͤhrt sie die Ruhe einer redlich er⸗ fuͤllten, schweren Pflicht. Bedurfte es einst des Muthes, um die Wahrheit zu den Ohren der Koͤnige gelangen zu lassen, so bedarf es heutiges Tages eines noch viel groͤßern Muthes, um sie dem Volke zu sagen. Eine Ungnade fuͤhrte ehedem immer noch ei⸗
enen großen Trost mit sich, und ganz Paris begab sich auf den
Weg nach Chanteloup, als ein unbedeutender Minister, Choi⸗ seul, sich mit seiner prunkvollen Nichtigkeit dorthin zuruͤckzog. Heute scheut man bei Weitem mehr die Ungnade der Volks⸗Partei, ob⸗ gleich sie viel ehrenwerther als jene ist, insofern man nur Muth und wahren Patriotismus genug besitzt, um sie zu tragen. Ein guter Buͤrger, ein wirklich unabhaͤngiger Redner muͤß unver⸗ wandten Blickes der Zukunft entgegen gehen, ohne sich um eini⸗ ge Mißtoͤne zu kuͤmmern, die um ihn her erklingen. Die allge⸗
meine Wohlfahrt, die Bewahrung der Ruhe und Ordnung, die
Erhaltung der, dem Lande erworbenen Freiheiten, muͤssen das bestaͤndige Ziel seiner Bestrebungen seyn. Nichts liegt ihm an laͤrmenden Ovationen; von der Zukunft darf er sich deren andere, dauerhaftere versprechen; sie sind die einzigen, die wirkliche Ehre bringen und um die man wahrhaft beneidet zu werden verdient.“
Der Temps sagt in Bezug auf das von der Tribune pu⸗ blicirte Manifest der Gesellschaft der Menschenrechte: „Wir ken⸗ nen die Gesinnungen Frankreichs, welches sich bestimmt gegen jede Art von Republik ausgesprochen hat, zu gut, als daß wir
uns ernstlich mit einer Bekanntmachung beschaͤftigen sollten, die
keinen Anklang im Lande finden kann. Aber am Schlusse jenes Manifestes werden die Namen der Mitglieder des Central⸗Co⸗ mité's bekannt gemacht, und darunter befinden sich die Namen zweier, im Auge jedes Franzosen achtungswerthen, Deputirten: der Herren Voyer d'Argenson und Audry de Puyraveau. Wir haben zu lange inmitten der Parreien gelebt, um nicht jene fromme Betruͤgereien zu kennen, die man in gewissen Faͤllen an⸗ zuwenden sich nicht scheut. Wir erlauben uns daher jene bei⸗ den ehrenwerthen Personen zu fragen, ob sie selbst gelesen und unterzeichnet haben? Wir moͤchten daran zweifeln; denn wir wuͤrden es ungern sehen, daß sie der Weisheit ihres Charakters ungetreu geworden waͤren.“
Es faͤllt allgemein auf, daß das Journal des Débats schon wieder seit laͤngerer Zeit uͤber alle Fragen der inneren Politik, womit sich die uͤbrigen Tages⸗Blaͤtter mehr oder weniger lebhaft beschaͤftigen, tiefes Stillschweigen beobachtet. Weder uͤber die Preß⸗Prozesse, noch uͤber das Manifest der Gesellschaft der Menschenrechte, noch uͤber die muthmaßlichen Arbeiten der kuͤnf⸗ tigen Session hat es bis jetzt ein Wort verloren. Hauptsaͤchlich fuͤllt das genannte Blatt seine Spalten mit literarischen Arti⸗ keln aus.
Herr Guiton, Direktor der Franzoͤsischen Bank und der Sparkassen, ist gestern hier mit Tode abgegangen.
Die hiesigen Blaͤtter geben jetzt allwoͤchentlich eine Zu⸗ sammenstellung der Summen, welche an den beiden dazu be⸗ stimmten Tagen (Sonntag und Montag) in die Sparkasse ge⸗ zahlt und aus derselben zuruͤckgezogen werden:
Am 13. und 14. Oktober wurden von 2253 Per⸗ sonen eingezahlt . . . .. Dagegen an denselben Tagen zuruͤckgenommen.
Usberfhnh Am 20. und 21. Oktober wurden von 2170 Per⸗
sonen eingezahlt Dagegen zuruͤckgenommen
130,000⸗ 93,165 Fr.
5,444 Fr. 118 — Ueberschuß 102,444 Fr. Die bedeutenden zuruͤckgenommenen Summen werden von eini— gen Blaͤttern dem Umstande zugeschrieben, daß die politischen Ereignisse zu kleinen Speculationen in den oͤffentlichen Fonds Anlaß gegeben haͤtten, waͤhrend andere der Meinung sind, daß die aͤrmere Klasse in der jetzigen Zeit einen Theil ihrer Erspar⸗
soj 8 - 1 ,12 2 JS. 1 ni e zu gi 12¼ euͤr isse verwe deoe 1ssp aunen, seinen Ausschweifungen, seinen Thorheiten Weihrauch; sse zu Winter⸗Beduͤrfnissen verwenden muͤsse. Die abgenutztesten Schmeichelworte werden hervor⸗
8 Paris, 26. Okt. Einer telegraphischen Depesche zufolge, ist Herr Mignet gestern fruͤh auf seiner Ruͤcktehr von Madrid in Bayonne angekommen. Er erzaͤhlt, daß die suͤdlichen Pro⸗
vinzen Spaniens, so wie Galizien und Estremadura, sich der Ruhe erfreuten, wogegen Castilien von dem Pfarrer Merino
bearbeitet werde; in Catalonien wuͤrden die Ultra⸗Liberalen be⸗ waffnet und die ehemaligen royalistischen Freiwilligen entwaff⸗ net*); was den Infanten Don Carlos betreffe, so glaube man, daß er sich auf der Portugiesischen Granze befinde. Mignet erzaͤhlt ferner, daß durch ein Gefecht (2) die Straße von Bayonne nach Vittoria, zwischen Tolosa und Montdragon gesaͤubert wordef sey; er (Mignet) sey dem bekannten El Pastor, in der Verfolgung des Feindes begriffen, begegnet. Wie Herr Mignet es in Vittoria und zwischen Vittoria und Burgos ge⸗ funden, davon hat er nichts erzaͤhlt, woruͤber die hiesigen Abend⸗ blaͤtter schon heute ihre Glossen machen. Die drei ministe⸗ riellen Blaͤtter sind es, die jene Notizen in einem woͤrtlich gleichlautenden Artikel geben. In wie weit dieselben Glauben verdienen, muß die Zukunft lehren. Die gestrige Angabe des Moniteur, daß die von Maͤdrid abgesandten Truppen die
hat sich nicht bestaͤtigt. Das Mémorial bordelais vom 22sten sagt in dieser Beziehung: „Gestern hatte sich hier, man weiß nicht wie, das Geruͤcht verbreitet, daß die Truppen des Ge⸗ neral Castasios Vittoria besetzt haäͤtten. Diese Nachricht hat sich indeß bis jetzt noch als ungegruͤndet erwiesen. Unsere Privat⸗ Korrespondenz erwaͤhnt derselben mit keiner Sylbe, und wir ha⸗ ben die Gewißheit, daß kein hiesiges, mit Spanien in Verbindung stehendes Handlungshaus Briefe erhalten hat, aus denen jenes
*) Die Gazette de France macht hierzu die Bemerkung, es lasse sich nicht wohl absehen, wie die Koͤnigin zwischen diesen beiden bewaffneten Parteien der Revolution und des Don Carlos ihre Stellung werde behaupten koͤnnen.
Herr ziemlich fest erhalten; dasselbe war mit den auswaͤrtigen Fonds
Zustande befinde, indem die Zahl der Studirenden,
November
Faktum hervorginge.“ Auch der Indicateur de Bo rdeaur, von dem jenes Geruͤcht urspruͤnglich ausgegangen zu seyn scheint, widerruft dasselbe nicht allein in seinem neuesten Blatte, sondern meldet sogar, daß ein Theil der von Madrid abgesandten Trup⸗ pen in Burgos stehen geblieben sey, da auch in dieser Provinz der Geist des Aufruhrs mit jedem Tage mehr um sich greife. — Dagegen erhellt aus einem Privat⸗Schreiben aus Bayonne vom 20sten, daß das Geruͤcht von der Niederlage des Obersten von Eraso sich bestaͤtigt; der General Harispe habe die amtliche An— zeige von diesem Ereigniß erhalten, und Eraso habe sich genoͤthigt gesehen, bei Saint⸗Jean⸗Pied⸗de⸗Port das Franzoͤsische Gebiet — Der General Castanos hat jetzt nach dem Beispiele des ice⸗Koͤnigs von Navarra, durch eine, aus Tolosa vom 14. Okt. datirte
Proclamation auch die Provinzen Biscaya und Alava in Be⸗ lagerungs⸗Zustand erklaͤrt. Guipuzcoa ist von dieser Maßregel ausgenommen. Die Anstifter und Haͤupter des Aufstandes wer⸗ den fuͤr Verraͤther erklaͤrt und sollen, sobald man ihrer habhaft geworden, ohne Weiteres erschossen werden. Wenn sie sich da⸗ gegen, wo sie in Reihe und Glied stehen, sofort ohne Wider⸗ stand ergeben, so sollen die Offiziere vom Unter⸗Lieutenant auf⸗ waͤrts vor das Kriegsgericht in Sanct⸗Sebastian gestellt, hin⸗ sichtlich der Anderen aber soll die Entscheidung der Koͤnigin ein⸗ geholt werden. Wer an seinen eigenen Vorgesetzten zum Ver⸗ raͤther wird, soll begnadigt werden. Jeder, der mit den Auf⸗ ruͤhrern irgend in Verbindung gestanden oder noch steht, soll seine Rechte und Privilegien verlieren. Die Verfuͤhrten sollen der Gnade der Koͤnigin empfohlen werden, und diejenigen, die gewaltsam ihrem Heerde entrissen worden, sollen frei von jeder gerichtlichen Verfolgung seyn. Den Beschluß dieses, in. aͤu⸗ ßerst heftigen Ausdruͤcken abgefaßten Aktenstuͤcks, macht ein Verzeichniß aller derjenigen Vergehen, die vor das Forum des Kriegsgerichts gehoͤren sollen. Hiernach soll jeder, der ein Pamphlet gegen die Infantin Isabella erscheinen laͤßt, jeder, der ihr ihre Souverainetaͤts⸗-Rechte streitig machen will, jeder, der durch Geld- oder sonstige Versprechungen fuͤr den In⸗ fanten Don Carlos wirbt, jeder, der eine Korrespondenz zu die⸗ sem Zwecke unterhaͤlt, jeder endlich, der zu einem Aufruhr Anlaß giebt, wodurch die oͤffentliche Ruhe gestoͤrt wird, sofort vor das Kriegsgericht gestellt werden. — Von der oͤstlichen Graͤnze mel⸗ det das Journal de Paris, angeblich nach einer Depesche aus Perpignan vom 24sten, daß am 23sten in Barcelona und am 24sten in Gerona noch Alles ruhig gewesen sey.
Die Franzoͤsische Akademie, die in ihrer Sitzung vom 17ten d. M. (so viel man sich entsinnt, zum erstenmale) nicht zahlreich genug war, um fuͤr den verstorbenen Laya einen Nachfolger waͤhlen zu koͤnnen, hat vorgestern, wo sich 18 Mitglieder zu diesem Be⸗ hufe eingefunden hatten, Herrn C. Nodier mit 17 Stimmen zu ihrem Mitgliede ernannt. Herr von Salvandy, der Anfangs als Mitbewerber aufgetreten war, hatte sich, wie das Journal des Débats anzeigt, fuͤr diesmal vor den aͤlteren Anspruͤchen des Herrn Nodier zuruͤckgezogen.
Der Graf von Mesnard, erster Stallmeister der Herzogin von Berry, befindet sich gegenwaͤrtig unterm gestrigen Datum ein Schreiben in die Gazette de France einruͤcken lassen, worin er einen ausfuͤhrlichen Bericht üͤber die Reise der Herzogin von Palermo bis Florenz und uͤber die ehrenvolle Aufnahme, die Ihrer K. H. uͤberall zu Theil gen
hier. Er hat
Großbritanien und Irland.
London, 26. Oktober. Die hiesigen Zeitungen sore⸗ chen neuerdings von Pairs⸗Creirungen in Großbritanien und Ir⸗ land; ein Dubliner Blatt nennt den Lord Dunraven, Hedrn Shapland Carew, Parlaments⸗Mitglied fuͤr Werford, und Herrn St. George von Tyrone in der Grafschaft Galway und der Staffordshire Mercury die Baronets Sir John Weottes⸗ ley und Sir Oswald Mosley, Repraͤsentanten f ‚ Abtheilungen der Grafschaft Stafford, ferner das Parlaments⸗ Mitglied Herrn Methuen und den Oberst Tynte als Kandidaten fuͤr die Pairswuͤrde.
Im gestrigen Boͤrsen-Bericht der Times heißt es: „Die Rede des Koͤnigs von Holland ist an der Boͤrse in einem etwas unguͤnstigen Licht betrachtet worden und hat eher ein geringes Fallen in den Preisen der Hollaͤndischen Obligationen und der Consols zur Folge gehabt. Uebrigens haben sich die Englischen Fonds, trotz der vielen beunruhigenden Geruͤchte, die den gan zen Tag uͤber, namentlich mit Bezug auf Spanien, in Umlauf waren, denen jedoch die Kaufleute wenig Glauben beimaßen, 8
fuͤr die beiden
der Fall; doch wurden in beiden nur wenig Geschaͤste gemacht.“
In Irland fangen O Connell's Freunde wieder an, den be⸗ kannten jaͤhrlichen Tribut fuͤr denselben zu sammeln; aber es scheinen diesmal nicht viel Beitraͤge eingehen zu wollen, und es haben sich namentlich viele Geistliche in Dublin dahin erklaͤrt daß ihre Gemeinden besser thun wuͤrden, das Geld in die Ar⸗/ menbuͤchsen zu stecken.
Ein Ungenannter ließ gestern durch die Herren Prescott. Grote und Comp. der Londoner Untversttar 1060 19, e Eots — ling einhaͤndigen und den Wunsch aͤußern, daß man diese Summe als das Geschenk eines Patrioten ansehen moͤge. Die Times hofft, dies Beispiel werde Nachahmer finden, und fuͤgt hinzu, daß sich die Universitaͤt jetzt in einem sehr bluͤhenden 1 nd de. namentlich in der medizinischen Fakultaͤt, jaͤhrlich anwachse.
Die ungewoͤhnliche Aufregung, welche waͤhrend des ganzen vorgestrigen Tages in Marylebone wegen der Beschlagnahme der Sachen des Herrn Savage, Eigenthuͤmers des mechanischen Instituts, herrschte, legt sich allmaͤlig, und die Umgegend von Circus⸗Street ist fast wieder so ruhig wie sonst. Am Don⸗ nerstag Abend war ein starkes Polizei⸗Detaschement an Ort und Stelle, welches dahin beordert war, um die Truͤmmer des von dem Poͤbel demolirten Fuhrwerks bei Seite zu schaffen. Die Umstehenden sahen diesem Geschaͤft ruhig zu, obgleich sich ein