ceationen.
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gelangen; die Hindernisse, welche die Einstellung derselben veranlaß⸗
ten, und die, wie Sie aus einer neuerlichen Mittheilung wissen,
Meiner ,2 durchaus fremd sind, haben bis heute nicht be⸗ 5“ wer en koͤnnen; wir bleiben in dieser Hinsicht in dersel⸗ 8 age.
„Ich bemerke mit sehr lebhaftem Intehesse die Verbesserung unsers innern Zustandes. Die Hoffnungen) welche Ich bei Eroͤffnung der vorigen Session an den Tag legte, haben sich groͤßtentheils ver⸗
wirklicht. Eine theilweise Entwaffnung ist moͤglich gewesen; sie ist beewerkstelligt worden, ohne die Organisation der Armee zu schwaͤ⸗ chen, und doch so, daß der Industrie und dem Ackerbau eine große dmeßs Hande, deren sie so sehr bedurften, wiedergegeben wor⸗
&Eine nicht weniger gluͤckliche Folge jener Maßregel ist die gewesen, den Schat wesentlich zu vnercen Die in dem Budget des Kriegs⸗Departements fuͤr 1833 eingefuͤhrten Reductionen wer⸗ den bei den Ausgaben desselben Departements fuͤr 1834 noch ver⸗ mehrt werden, wobei jedoch immer die Organisation der Armee in dem Maße beibehalten werden soll, welches die Sicherheit des Lan⸗
des erheischt.“²
„Die Ausbildung und die Mannszucht unserer Truppen haben
nicht aufgehort, Fortschritte zu machen, welche Ich Ihnen mit Ver⸗ zuczgen bezeichne. Die Armee hat sich auf diese Weise neue An⸗ pruͤche auf Meine Sorgfalt erworben. Es werden Ihnen Gesetz⸗ Entwuͤrfe vorgelegt werden, um das Schicksal der Militairs aller Grade in den verschiedenen Lagen, in die sie versetzt werden koͤn⸗ nen, festzustellen. Ich empfehle Ihrer Aufmerksamkeit den in der letzten Session vorgelegten Gesetz⸗Entwurf uͤber die Feststellung der Militair⸗Pensionen und uͤber die Rechte zu deren Er angung.“
„Die Entwicklung der verschiedenen Fne des oͤffentlichen Wohlstandes hat einen gluͤcklichen Einsluß auf die Einnahmen des Staates ausgeuͤbt. Die Regierung ist im Stande die Ausgaben fuͤr 1833 zu decken, und weit davon entfernt, in diesem Augendlic vom Lande neue Opfer zur Bestreitung der Ausgaben fuͤr 1834 zu ver⸗ langen, ist es ihr moͤglich, die Lasten zu erleichtern, welche in die⸗ sem Jahre auf dem Grund⸗Eigenthume ruhten.“
„Ein Arrangement mit der Bank, in ihrer Eigenschaft als Kas⸗ sirer des fruͤheren Koͤnigreiches, hat Summen zur Verfuüͤgung der Wehlere gestellt, von denen sie sogleich im Interesse des Schatzes Gebrauch gemacht hat, unter Vorbehalten, welche von der Gene⸗ ral⸗Gesellschaft genehmigt worden sind, und die ihren Wunsch, dem Lande nuͤtzlich zu seyn, bezeugen.“ 1
Es ist dringend zu wuͤnschen, Meine Herren, daß Ihre gegen⸗ waͤrtige Session der rneuerung des Provisoriums in den Finanz⸗ Angelegenheiten vorbeugen moͤge. Zu dem Ende werden die Bud⸗ gets Ihnen unverzuͤglich vorgelegt werden. Die erst vor Kurzem stattgefundene Pruͤfung der Ausgaben fuͤr das laufende Jahr wird den Kammern gestatten, die Genehmigung der Ausgaben fuͤr 1834 zu beschleunigen. Ihr Patriotismus und Ihre Umsicht werden im⸗ mer eine weise Sparsamkeit mit den Bedingungen einer guten Ver⸗ maltung zu vereinigen wissen.“ 8 G „Unsere sinanzielle Gesestebungg erheischt verschiedene Modifi⸗ 8 Sie sind nicht aus den Augen verloren worden. In der
Arbeit, zu der sie Anlaß gegeben haben, hat man auf die Wuͤnsche und auf die Bemerkungen Ruͤcksicht genommen, die Ihre Debatten zum Vorschein gebracht hatten.“
„Die innere Verwaltung hat sich fortwaͤhrend mit der Ord⸗
nnung bewegt, welche der provisorische Zustand der Provinzial⸗ und Municipal⸗Behoͤrden zulaͤßt.
. Die destnitive Organisation, welche jenen besonderen Verwaltungen zu geben Ihnen vorbehalten ist, wird der General⸗Administration eine neue Regelmaͤßigkeit ver⸗
NDie Fegierung befoͤrdert beharrlich alle Arbeiten, welche zur Vermehrung des oͤffentlichen Wohlstandes heitragen koͤnnen. Ein ausgedehnter Communications⸗Entwurf, der Ihrer Pruͤfung schon
vporgelegt worden ist, und den die Mittheilungen der vorzuͤglichsten
Organe des Handels und des Gewerbfleißes in ein helles Licht ge⸗ setzt haben, wird bald der Gegenstand Ihrer Berathungen werden. Das Land wird große Vortheile aus demselben zichen, und unfere gemeinsamen Arbeiten uͤber diesen wichtigen Gegenstand werden von
Interessen des Koͤnigreiches Zeugniß heega,
„Die Kuͤnste haͤben einen neuen Aufschwung genommen. in ihnen ruhen noch kostbare Elemente der Nationalitaͤt. Annalen bezeugen den Glanz, den die Belgischen Kuͤnstler vormals auf ihr Land warfen, und die Achtung, welche sie demselben im Auslande verschafften.“ . 1
„Meine *nbg; durch die Loyalitaͤt ihres Betragens bei den Unterhandlungen hat sich die Regierung Achtung im Auslande ver⸗ schafft. Es hat unsern Rechten daselbst nicht an Beistand gefehlt. Dieser Umstand und die Sicherheit, deren wir uns im Innern er⸗ freuen, muͤssen uns uͤber die Zukunft des Landes beruhigen, und den Ausgang unserer Streitigkeiten mit Holland mit Vertrauen erwar⸗ ten lassen. Ich werde fortfahren, daruͤber zu wachen, daß die Rechte Belgiens den wahren Interessen des Koͤnigreiches gemaͤß aufrecht erhalten werden.“
„Ich rechne, meine Herren, auf die loyale und beharrliche Mit⸗ wirkung, welche eine aus dem Willen der Nation bervorgegangene Regierung, die nimmer den festen Willen hatte, sich auf dieselbe zu stuͤtzen, von den Vertretern des Landes erwarten darf.“
Nach Beendigung dieser mit lautem Zuruf aufgenommenen Rede entfernte sich der König, und die Deputirten und Sena— toren versammelten sich zu einer oͤffentlichen Sitzung in ihren respektiven Lokalen.
Der Senat beschaͤftigte sich sogleich mit Formirung des Bureaus. Der Baron von Nassart wurde wieder mit 26 Stimmen unter 27 zum Praͤsidenten, die Herren von Secus und Vilain XIIII. zum Vice⸗Praͤsidenten und die Herren von Rodes und Baré von Comogne zu Secretairen erwaͤhlt. Nachdem noch die Bittschrifts⸗Kommission ernannt worden war, vertagte sich die Kammer auf kuͤnftigen Donnerstag.
In der Repraͤsentanten⸗Kammer fuͤhrte der Alters⸗ Praͤsident, Herr Pirson, den Vorsitz und eroͤffnete die Sitzung durch eine Rede, in der es unter Anderm hieß: b
„Unsere legislativen Arheiten werden samn se laͤnger seyn, je zahlreicher und wichtiger sie sind. Die Nation ist ungeduldig. Ihre Institutionen sind unvollstaͤndig; sie muß noch immer gewaffet ste⸗ hen, um ihre Unabhaͤngigkeit Holland gegenuͤber anerkannt zu sehen. Was die Institutionen betrifft, so kann sie mit RNecht die legisla⸗ tive Gewalt anklagen, wenn dieselbe es mit der Ertheilung dersel⸗ ben anstehen laͤßt. Anders ist es mit den politischen Verhaltnissen. Ich theile alle Hoffnungen, ich freue mich uͤber den Status quo; aber verstehen wir uns wohl; der Status quo ist uns guͤnstig, wenn wir weder die Ruͤckstaͤnde der Schuld, noch die Zinsen jener Ruͤck⸗ staͤnde von der Zeit an, wo wir den Vertrag vom 15. Nov. ange⸗ nommen haben, zu hezahlen brauchen. Im entgegengesetzten Fall zieht nur Holland Vortheil aus dem gegenwaͤrtigen Zustande. — Ich zweifle nicht, daß die Regierung Alles gethan hat, was sie thun mußte, um Holland uͤber diesen Punkt zu entläuschen. Ihr giebt die Verfassung die Initiative in Bezug guf auswaͤrtige Verhaͤlt⸗ nisse; aber der Repraͤsentanten⸗Kammer giebt die Verfassung das Recht, sich zuerst offentlich uͤber alle finanziellen Interessen aus⸗ zusprechen. Wohlan denn! Psge Holland durch das Echo von dieser Redner⸗Buͤhne erfahren, daß diese Kammer niemals in die
ahlung der Ruͤckstaͤnde der Schuld, von dem Angenblick an, wo Belgien sich zu der Annahme des Traktates vom 15. Nov. bereit erklaͤrt hatte, willigen wird. . 1 Der Praͤsident erwaͤhlte hierauf durch das Loos die Kommission zur Verificirung der Vollmachten der neu erwaͤhlten Mitglieder. Morgen wird sich die Kammer mit Evnennung des Praͤsidenten und des Bureaus beschaͤftigen. . Die Koͤnigin wohnte der Eroͤffnung der Session auf einer
v
Auch
Heannover, 15. Nov.
¹ 2 1 8 „ d p 9 9 der Sorgsamkeit der großen Staats⸗Gewalten fuͤr die materiellen mengetreten, und hat einen Plan
Unsere
1320
besonders fuͤr sie eingerichteten Tribune bei. Auf der Tribune des diplomatischen Corps befanden sich Sir Robert Adair, der Graf Latour⸗Maubourg und Herr Legaré, Geschaͤftstraͤger der Vereinigten Staaten.
I Deutschland. Die hiesige Zeitung meldet aus London vom 8ten d.: „Hiesige Blaͤtter melden, der Hannov. Minister Baron von Ompteda sey auf 6 bis 8 Wochen nach gereist, und Sir Lewis Moeller versehe so lange die zeschaͤfte. Herr von Ompteda ist aber fortwaͤhrend hier, reist auch nicht nach Hannover, und der Geheime Kabinetsrath Moel⸗ ler befindet sich schon seit laͤnger als einem Jahre im Ruhestande auf dem Kontinent.“
Kassel, 14. November. Se. Hoheit der Kurprinz und Mitregent haben den Landtags⸗Abgeordneten, Buͤrgermeister Schomburg zum Praͤsidenten, und den Landtags⸗Abgeordneten, Professor Endemann zum Vice⸗Praͤsidenten der Staͤnde⸗Ver⸗ sammlung ernannt.
Emden, 12. Nov. An unserer Kuͤste haben sich in den Stuͤrmen der ersten Tage dieses Monats leider viele Schiffs⸗ Unfaͤlle zugetragen. Das Schiff „Frau Gesina“, Schiffer Eek⸗ hoff, mit Hafer, Weizen und Butter von Hooksiel nach Gro⸗ ningen bestimmt, ist in der Naͤhe von Hilgenridersiel so hoch auf den Deich geworfen, daß das Schiff nicht wieder abgebracht werden kann; die groͤßtentheils unbeschaͤdigt gebliebene Ladung ist nach Neßmersiel geborgen, auch die Mannschaft gerettet. — An Norderney strandete das Schoonerschiff „the Hambro“, Ca⸗ pitain Pecket, mit Manufaktur⸗Waaren von Hull nach Hamburg bestimmt. Das Schiff ist gaͤnzlich zertruͤmmert und die Mann⸗ schaft umgekommen, die Ladung aber groͤßtentheils an den Strand gespuͤlt und beschaͤdigt geborgen. — An der Insel Inist strandeten: am Nten dieses Monats das Franzoͤsische Schiff „[Orient“ von Bordeaux, mit Knochenmehl von Hamburg nach Nantes bestimmt; der Capitain ist dabei ertrun⸗ ken; die uͤbrige Mannschaft, aus 6 Mann bestehend, ist gerettet, — und das Schiff „Venus“, Capitain Timm Orth, mit Gerste beladen; dasselbe war von der Mannschaft verlassen. — Beide Schiffe nebst den Ladungen sind total verloren; — am 7ten d. M. das Spanische Schiff „Jesus Maria Joseph“, Capitain Sarastre, aus Mazacca, unweit Bilbao. Das Schiff, welches von Ber⸗ gen mit einer Ladung Stockfisch und Hering nach Bilbao be⸗ stimmt gewesen, ist sofort zertruͤmmert und mit der Ladung total verloren gegangen. Von der Besatzung sind 6 Mann ertrunken und nur 1 Matrose gerettet.
Muͤnchen, 12. Nov. Se. Maj. der Koͤnig hatten waͤh⸗ rend des Aufenthaltes in Berchtesgaden die ausgezeichnete reich⸗ thuͤmliche Sammlung von roͤmischen und germanischen Alterthuͤ⸗ mern, welche durch Ausgrabungen und in alten Graͤbern durch Forschung und Muͤhe von Hrn. Rosenegger in Salzburg auf⸗ gefunden und gesammelt wurden, gekauft. Diese Roseneggersche Sammlung ist bereits in 28 Kisten hier angekommen, und lange schon durch deren vorzuͤgliche Reichhaltigkeit und Seltenheit be⸗ kannt. Mit diesen Alterthums⸗Resten, in geschichtlicher Bedeu— tung fuͤr das alte Invavia von hohem Werthe, haben Se. Maj. auch diesen wissenschaftlichen Zweig kostbar ausgestattet, wodurch das in der Residenz vorhandene vortreffliche, vom Kurfuͤrst May l. gegruͤndete Antiquarium sicherlich zu dem vorzuͤglichsten Rang erhoben werden wird.
Der von Menschenfreunden lebhaft unterstuͤtzte Vorschlag ur Errichtung von Kleinkindern Schulen wird domnaͤchst in Aud⸗ ührung kommen. Ein Ausschuß von edlen Maͤnnern ist zusam⸗ zur Einrichtung solcher Pfleg⸗ schulen eingereicht, der bereits die Sanction Sr. Maj. des Koͤ⸗ nigs erhalten und auch von dem Koͤnigl. Staats⸗Ministerium und der Koͤnigl. Kreis⸗Regierung die nachgesuchte Genehmigung erhalten hat. Es wird dieser Meschuß demnaͤchst eine Auffor⸗ derung an die Bewohner Muͤnchens um Unterstuͤtzung und Foͤr⸗ derung dieses heilsamen Institutes ergehen lassen.
Karlsruhe, 13. Nov. in ihrer vorgestrigen Sitzung ihre Diskussion uͤber das Aus, gabe⸗Budget. Unter den das Schulwesen betreffenden Be⸗ willigungen, die mit Zustimmung der Regierungs⸗Kommission in das Budget aufgenommen wurden, befand sich eine Summe von 120,000 Fl. zur Besserstellung der Schullehrer, womit der wei⸗ tere Antrag verbunden wurde, die Regierung moͤge die Verhaͤlt⸗ nisse der Schullehrer auf geeignete Weise untersuchen lassen und dem naͤchsten Landtage einen Gesetz⸗Entwurf vorlegen, worin die Besol⸗ dungen der Schullehrer zweckmaͤßig regulirt und die Beitrags⸗Pflicht ausgesprochen waͤre. Zur Errichtung und Foͤrderung von Ge⸗ werbe⸗Schulen waren ferner außer den schon im Budget enthal⸗ tenen 3000 Fl. noch weitere 3000 Fl. bewilligt — In derselben Sitzung wurde noch das Budget im Ganzen, mit Ausnahme einer einzigen Stimme (des Abgeordneten Rindeschwender), ge⸗ nehmigt, worauf der Finanz⸗Minister von Boͤckh der Kammer seinen Dank fuͤr die gedeihliche Beendigung der Budgets⸗Ar⸗ beiten zu erkennen gab, und den Wunsch aussprach, daß der Segen des Himmels, der bisher uͤber den Finanzen des Vater⸗ aers- gewaltet, auch in dieser Budgets⸗Periode wiederkehren moͤchte. 1
In ihrer 107ten Sitzung schritt die Kammer zur Wahl des staͤndischen Ausschusses. Durch Stimmen⸗Mehrheit wurden die Abgeordneten Bekk, v. Itzstein, Buhl, v. Rot⸗ teck, Höoffmann und Winter (von Heidelberg) in denselben
Zeitung enthaltenen
gerufen.
Laut dem in der Karlsruher S gramm wird die Schließung des Landtages am heutigen Tage von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Großherzog in Hoͤchsteigener Per⸗ son stattfinden.
Darmstadt, 13. Nov. Die Teutsche Vaterlands⸗ Zeitung enthaͤlt folgenden Artikel: „Wir hatten in unserm Berichte vom 5ten d. darauf aufmerksam gemacht, welchen Weg der Milde und der Nachsicht, des Vertrauens und Entgegenkom⸗ mens die Großherzoglich Hessische Staats⸗Regierung der zweiten Kammer der Staͤnde gegenuͤber von Anfang an eingeschlagen, wie aber dies Vertrauen getaͤuscht und endlich der Bruch unver⸗ meidlich herbeigefuͤhrt worden. Es ist wichtig in der Geschichte Pe. nicht bloß, sondern des constitutionnellen Wesens in
eutschland uͤberhaupt, daß diese Regierung, von der gaͤnzlichen Fruchtlosigkeit jenes Weges praktisch uͤberzeugt, nun den Weg ernster Kraft, der von strenger Gerechtigkeit unzertrennlich seyn muß, eingeschlagen hat. Verschiedene Regierungs⸗Akte zeigen bereits dieses veraͤnderte System deutlich an. Mehrere Staatsdiener, welche sich als Kammer⸗Mitglieder auf eine Weise mit der Regierung in Opposition gesetzt hatten, die niemals einem Staats⸗Diener, ge⸗ steht man ihm auch das Recht der freimuͤthigsten Oppositionen zu, geziemen kann, oder welche Grundsaͤtze proklamirten, die mit dem Bestehen jeder Regierungs⸗Gewalt und selbst mik dem mo⸗ narchischen Prinzipe, welches der Bundes⸗Akte und den Deut⸗ schen Verfassungen, insbesondere der Großherzoglich Hessischen,
Die zweite Kammer beendigte
zum Grunde liegt, rein üunvertraͤglich sind, wurden penst entlassen oder erhielten deutliche Zeichen der besonderen friedenheit Sr. Koͤnigl. Feteht des Großherzogs selbst. Beobachter in Hessen bei
im ganzen Umfange des Großherzogthums verboten. Wir lassen jedem Unbefangenen, der diese Blaͤtter vom Anfan
und ununterbrochen mit Aufmerksamkeit gelesen und dabe der Dinge,
Zeit⸗Verhaͤltnisse, namentlich die jetzige Lage in’'s Auge gefaßt hat, uͤber die Zweckmaͤßigkeit und No digkeit dieser Maͤßregel zu urtheilen. Zu behaupten, damit jede vernuͤnftige, ehrliche, offene Opposition, jede
Meinung, die sich laut aͤußert, jede Ruͤge von Mißbrzul
der es nur um Wahrheit, nur um das Gute selbst, um gilt, unterdruͤckt seyn solle — hieße so wenig den Geist de
gierung, als den Charakter der Maͤnner, die an ihrer Wuͤnschen kann uͤbrigens der Vaterlandss
stehen, kennen. nur, daß Jeder die ernste Wendung er gehoͤrig wuͤrdigen moͤge die alte Lehre: lichster Feind ist ihre Uebertreibung!“
der Dinge begreifen,
Man kann nicht;
wiederholen, daß unsere Deutschen Verfassungen auf einen deren Prinzipe beruhen, als die Franzoͤsische; daß jenet Thor oͤffnende
Ehrgeize und allen Leidenschaften Thuͤr und Land in ewiger Unruhe erhaltende, alle andauernden guten waltungs⸗Maßregeln hindernde und stets neue Kosten verursa System eines steten Minister⸗Wechsels nach der Laune einer Kap
Majoritaͤt in den Deutschen constitutionnellen Staaten, zumß
des Volkes, nicht moͤglich ist, nach dem bundesgesetzlich henden monarchischen Prinzipe und den Rechten, welche
der Krone ausdruͤcklich zusichert. Bedenkt man aber diest erscheint das Verfahren der aufgeloͤsten Kammer kaum e lich. Es konnte dem constitutionnellen System nur Feinl
wecken. In Hessen gerade, wo man am meisten hatte, man mehr, noch mehr, noch mehr — Alles! Diese Lehre man sobald nicht vergessen. Nur durch Vertrauen, dur gutes Vernehmen mit der Regierung koͤnnen erfreuliche tate fuͤr das Wohl des Volkes hervorgehen. Dies muß klar geworden seyn, so wie, daß ein Beharren auf dem nen Wege die traurigsten Folgen unfehlbar haben muͤßte Waͤhler also sind es, denen nun zunaͤchst die heilige Pfls liegt, fuͤr die Ruhe und das Gluͤck des Landes zu wirken.
gen sie sie treulich erfuͤllen und Maͤnner erkiesen, welche
von Leidenschaft und Parteigeist, nur des Landes Wohl, dem der Fuͤrst und seine Regierungs⸗Rechte unzertrennlich im Auge haben.“
Herr Geheime Staatsrath Jaup erklaͤrt in oͤffentlichen tern, daß die in der Teutschen Vaterlands⸗Zeitung enth
(und auch von uns mitgetheilte) Angabe, als ob von de aufgeloͤsten zweiten Kal ertheilten Bericht uͤber 12 Verordnungen mehrere tausend unbegruͤnde außer den gewoͤhnlichen Exemy Mitglieder, nur noch 150 besondere
Namen des zweiten Ausschusses der
plare unter dem Volke verbreitet werden sollen, indem von diesem Berichte, zum Gebrauche der plare abgezogen worden seyen. Frankfurt a. M., 13. Nov.
lung verlas Herr Dr. neuerter gesetzlicher Bestimmun Freiheit, insbesondere hinsichtlich
digung der VBortraͤge fand eine kurze Erorterung srak, unter Anderem geaͤußert ward, obgleich der setzes⸗Entwurf weder ausfuͤhrbar,
es auch uͤberhaupt bedenklich scheine,
Dr. Reinganum fuͤr zulaͤssig zu die Versammlung selbst 9b 8 und er jedenfalls wichtig genug sey, um eine desfallsige Eroͤrterung nicht zuruͤckzuweisen. Auf die von dem Praͤsidiumg Umfrage: ob dieser Antrag im Allgemeinen fuͤr zulaͤssig
achten sey oder nicht? beschloß die Versammlung mit 70 4G g 1 Reinganum fuͤr zulzͤs und denselben nebst dem Gesetzes⸗Vorschlag dem
men: „den Antrag des Herrn Ur.
erklaͤren, Senate, um sich daruͤber zu aͤußern, mitzutheilen.“ L Wien, 12. November. Der durch die Ruͤckkehr Sr
unsers Allergnaͤdigsten Kaisers freudig angeregte Sinn der Residenzstadt hat diese Gelegenheit nicht vorül ohne den so oft und reichlich bewaͤhrten auch diesmal in glaͤnzendem Lichte zu
wohner der hen lassen wollen, zum Wohlthun
Das Ungluͤck, welches die zwischen der Piesting, der steier
schen Graͤnze und der Leytha gelegenen Ortschaften durc 21. und 22. September d. J. im
Ueberschwemmung vom Grade erlitten haben, wo die Wuth der Wasserfluthen Br Stege, Waͤhren, Haupt⸗ und Seitenwege zerstoͤrte,
gruͤnde uͤberschotterte und durch
ger nicht ungeruͤhrt gelassen. Es hat kaum einer derung an ihre Mildthaͤtigkeit bedurft, sie angerufen. — dert neunundfunfzig Gulden 322
und nicht vergebens
Kreuzer C. M
dfunfzig eingege um zu moͤglichster Abhuͤlfe und Linderung der durch 5917” mentar⸗Ereigniß bedraͤngten Familien und Individuen vert
zu werden. — Dieser Summe hat der Magistrat der † Koͤnigl. Haupt⸗ und Residenz⸗Stadt, aus den eigenen. abgesondert den Betrag von eintausend fuͤnfhundert Gulden beigeschossen, wodurch sich obige Spende auf die Summ ves- sechshundert neunundfunfzig Gulden 32 ½ Kr. 0 erhoͤhte.
Italien.
Rom, 2. Nov. (Allgemeine Zeitung.) Vor e Tagen reiste Herr Legations⸗Rath B,3 — der Hoͤfe von Wuͤrttemberg, Baden und Darmstadt, von nach Deutschland phaels Grab ist endlich auch in vier aber nicht oͤffentlich verkauft, schaft dei virtuosi del Pantheon verschenkt.
uͤber diesen Gegenstand bekannt gemacht wurde, ner Beziehung besondern kuͤnstlerischen Werth. vielen Fremden, die bereits hier
auch zwei bekannte Schriftsteller, verschiedenartigen Bahnen bewegt. England gefeierte Herr Bulwer,
*
— Unter
Der Eine ist der
p ndere ist ein Franzose, Herr Rubichon, Scheift uͤber England. Von demselben wird naͤchstens ein
hein, das neue Hessische Volks und das zu Speyer erscheinende Hessische Volks⸗Blatt wh
zuf positive Data zu stuͤtzen. bie Zuhoͤrer eine Zeit lang zu r Meinung sind.
„der Freiheit g.
ische Viva's in der Stadt, auch wurden
r Santarem einander gegenuͤber.
antarem verlautete noch nichts.
In der am gten d. sit habten zweiten Sitzung unserer gesetzgebenden Versun Reinganum einen Vortrag wege en zum Schutze der persäise 1 der Untersuchungs⸗Hafst, (, einen, demselben beigefuͤgten Gesetzes⸗Entwurf. — Mach
zug unternommen hatte, um eifen, war nach Porto zuruͤckgekehrt, ohne den Feind ge⸗
vorgeschlagene — tn noch der jetzige Zeitpunkt geeignet seyn moͤchte, eine unbefangene Eroͤrterung zu pft diesen Gegenstand der ganzen Strafrechtspflege einzeln herauszureißen, koͤm dennoch keinem Anstande unterliegen, den Antrag des erklaͤren, indem sich ja hien orschlag noch keineswegs am
Muͤhlen, Hammerwerke weggerissen hat, 2 Hunderte von Haͤusen stuͤrzte und beschaͤdigte, mehrere hundert Joche fruchtbare! 9 8 Bergstuͤrze verschuͤttete,! sich außerordentlich groß darstellende Ungluͤck, hat r leisen A
In wenigen Tagen sind viertausend eit
Geschaͤftste
zuruͤck. — Camuccini's Lithographie von Blaͤttern erschienen,“ sondern nur von der Ge t Dieser Steindt enthaͤlt dasselbe, was fruͤher schon von vielen anderen Kuͤnste und hat in
eingetroffen sind, befinden deren Streben sich in
Verfasser des Pelhe
erscheinen, dessen Inhalt Untersuchungen uͤber die Ur⸗
der Revolutionen in Frankreich und England gewidmet ist.
war mit Karl X. in England, und spaͤter begleitete er zogin von Verry in die Vendée. Wenn er auch nicht
istvollste und phantastereichste der Karlistischen Schriftsteller mag er doch der konsequenteste genannt werden. Er sucht Gehauptungen und Grundsaͤtze systematisch vorzutragen, Es gelingt ihm daher oft, fesseln, die sonst entgegen⸗ 1 “
n London waren (wie die Times berichtet) am 12. Nov. Nachrichten aus Madrid vom 31. Okt. eingegangen, welche
Angaben in den Pariser ministeriellen Blaͤttern im Wesent⸗
bereinkommen. Zwar waren am 2 7sten mehrere Freiwillige
adrid entwichen, jedoch groͤßtentheils durch die von Ge⸗
Freire ausgesandte Reiterei eingeholt und zuruͤckgebracht , und bei weitem der groͤßte Theil in
Madrid hatte sich ntwaffnen lassen, oder die Waffen selbst an die Behoͤrde t. Am Lssten gab es hier und da noch Aufregung und
en, wohl aus Privatrache, umgebracht; doch herrschte am Morgens vollkommene Ruhe, fuͤr deren Aufrechthaltung ggestellten Wachen, Patrouillen und cefsäshe Geschuͤtze „da sich naͤmlich auch einige Ausrufungen wider die Mi⸗ hatten vernehmen lassen und einige Ruhestoͤrung, im libe⸗ Sinne, in den Kaffeehaͤusern stattgefunden hatte. Es er⸗ Verbote aller und jeder Ausrufungen, alles Ablesens in ffeehaͤusern und alles Waffentragens. Die Stadt fuͤllte
tMilitair und der Gedanke an Buͤrger⸗Bewaffnung wurde
sgegeben. Die Entwaffnung der Freiwilligen in Toledo eln andern Orten Castiliens bestaͤtigt sich gleichfalls. 2S
Portugal. sabon, 2. Nov. Die Lissaboner Chroniea enthaͤlt hricht von der Anerkennung der Koͤnigin Donna Maria eiten der verwittweten Koͤnigin von Spanien (die das e Blatt jedoch nur aus derselben Auelle, aus der sie
hon in andere Zeitungen uͤbergegangen, naͤmlich uͤber
ich, erhalten hat) und von Seiten des Koͤnigs der Bel⸗ Dem Englischen Globe zufolge, waͤre diese Anerken⸗
uch von Seiten Schwedens erfolgt.)
Die Englischen Nachrichten aus Portugal reichen jetzt bis November, ohne daß sie irgend ein neues Ereigniß von meldeten. Die beiden Heere standen noch immer in Dom Pedro war nach zuruͤckgekehrt, und uͤber einen bevorstehenden Angriff Die Plaͤne des Herzogs r ihm und Saldanha bekannt; gegen alle Uebrigen wird das strengste Geheimniß beobachtet. — Aus Porto mel⸗
i vom 4ten, daß dort Lebensmittel im Ueberfluß und der
wieder im Aufbluͤhen sey. General Stubbs, der einen Miguelisten aufzusuchen und
zu haben. Um Lissabon ist Alles ruhig von Obidos bis
kem. Auch im Suͤden von Portugal sollen die Migueli⸗
Cassem geschlagen worden seyn o Mann verloren haben; 100 blieben 1284 im Sclachtfelde. Im Uebrigen bestaͤtigen sich eits mitgetheilten Nachrichten in Bezug auf die Ereig⸗ s zum 26ͤsten d. M., und was zu denselben noch hinzu⸗ ist, moͤchte sich auf Folgendes beschraͤnken: Am 2lsten
Guerillas am 17ten bei
—
man in Lissabon die Berichte des Grafen Saldanha aus
Sein rechter Fluͤgel lehnte sich an die Bruͤcke dieses eine Meile von Santarem; von dort dehnte sich die 14,000 Mann Infanterie, 800 Mann Kavallerie und cke Feldgeschuͤtz stark, noͤrdlich bis nach Tremes, oͤstlich es und suͤdlich bis an den Tajo aus, so daß den in em eingeschlossenen Miguelisten von allen Seiten die Zu⸗ bgeschnitten und die Auswege versperrt waren. Alle der Umgegend waren im Besitz der Belagerer, und da⸗ hie Brodpreise am Orte selbst auf'’s Aeußerste gestiegen,
apleich an Fleisch und Wein noch Ueberfluß herrschte.
nzige Ausweg, der den Miguelisten uͤbrig blieb, war i Almerim uͤber den Strom nach Alemtejo hinein ten, eine Passage, die bei der schlechten Jahreszeit t der groͤßten Schwierigkeit zu bewerkstelligen waͤre. deres Pedroistisches Truppen⸗Corps, 6000 Mann stark,
Beneral Nepomuceno de Macedo, stand bei Golegam. —
sten wurden 2 Bataillons Freiwilliger nach Aldeagalega ifft; alle noch disponible Truppen hatten Ordre sich zu pedition nach diesem Orte bereit zu halten. Vier Kriegs⸗ nd ein Dampfboot sollten sofort nach Madeira abgehen. h hoͤrte man an diesem Tage, daß eine Abtheilung von has Truppen uͤber den Tajo nach Salvaterra gegangen dort mit den Truppen, die von Lissabon aus dorthin ochen waren, sich zu vereinigen und unter dem Herzog reeira auf der Nordseite des Stroms zu agiren. Die, eits erwaͤhnt, von den auslaͤndischen Kaufleuten der Ar⸗ uͤberlassenden Pferde, wurden in großer Anzahl herbei⸗ und Dom Pedro war hoch erfreut uͤber die Bereitwil⸗ mit der die Auslaͤnder ihm diese Huͤlfe leisteten. 1 as uͤber die in Lissabon herrschende Unzufriedenheit mit Ninssterium bereits gemeldet worden, bestaͤtigt sich. — pricht jetzt von einem politischen Klubb, der sich in Lissa⸗ bildet habe, und oͤfters Zusammenkuͤnfte halten soll. Er meist aus solchen, die mit der bestehenden Ordnung der unzufrieden sind, unter denen sich auch sehr angesehene schgestellte Personen befinden duͤrften. Bei den Versamm⸗ werden, wie man behauptet, sehr ungeziemende Reden den Herzog von Braganza gefuͤhrt; namentlich spraͤche ehr erbittert uͤber die Entlassung einer Donna Leonor da a, bisherigen Erzieherin der süngen Koͤnigin. Was es ser Dame fuͤr eine Bewandtniß haben mag, scheint noch aft. Die Einen wollen den Grund ihrer Entlassung in n Hof⸗Intriguen finden, die von der Partei der Kaise⸗ sgehen und selbst im Kabinett schon bedeutenden Einfluß en haben sollen, waͤhrend Andere behaupten, die Donna *½ sich durch Bigotterie die Unzufriedenheit des Her⸗ on Braganza zugezogen. 1 den t ea vorgefundenen Papieren Dom Mi⸗ lernt man die neue Zusammensetzung des Miguelistischen sriums kennen. Kriegs⸗Minister ist San Lourenco; er der auswaͤrtigen Angelegenheiten der Herzog von La⸗ Lommandeur en Chef M⸗Doncid; Lemo Gouverneur von
u. s. w. — 'her Don Carlos wollte man am 22. in Lissabon durch ei⸗
bekannt durch nen Smuggler die
einige vereinzelte
86 1321 11“ 1 Nachricht erhalten haben, er sey gluͤcklich uͤber die Graͤnze gekommen und hale phmaen, re senn gl 6 reicht, hier aber sey er genoͤthigt worden wieder zuruüͤckzukehren; jetzt befinde er sich in Mervao, in der Naͤhe von Elpas, wo er als Karl V. zum Koͤnige ausgerufen worden sey.
— Der Englische Courier erklaͤrt sich zu der Versiche— rung ermaͤchtigt, daß die Entlassung der unter den obigen Nach⸗ richten aus Lissabon erwaͤhnten Dame nicht durch die religioͤsen Ansichten derselben, sondern durch einen ganz anderen Grund veranlaßt worden sey. „Donna Leonor da Camara und Donna F. Brusco, beides Kammerfrauen, nebst Capitain Parreiras, einem der Lehrer der Koͤnigin, und verschiedenen anderen Per⸗ sonen, zusammen acht an der Zahl, wurden“, so sagt das ge⸗ nannte Blatt, „wegen einer Intrigue verabschiedet, wie sie an Hoͤfen oft vorkommen, und besonders an dem zu Lissabon. Die verabschiedeten Personen werden saͤmmtlich als gute Portugiesen geschildert, die sich der Brasilianischen Partei und der Vermaͤh⸗ lung der Koͤnigin mit dem Herzoge von Leuchtenberg ein wenig widersetzten. Man betrachtet diese Entlassung daher als einen Beweis von dem zunehmenden Einfluß der Brasilianer und der Kaiserin in dem Rathe Dom Pedro's. Donna Leonor hat, wie wir hoͤren, als sie den Lissabonner Hof verlassen, die Pension von 400 Pfund, worauf sie Anspruͤche hat, abgelehnt.“
— Einer Privat⸗Korrespondenz aus Lissabon vom 2. No⸗ vember zufolge, die der Morning Herald enthaͤlt, hat sich die Nachricht von der Erklaͤrung der Staͤde Coimbra und Leiria zu Gunsten Donna Maria's nicht bestaͤtigt; der Privat⸗Korre⸗ spondent des Courier dagegen versichert, daß sich zwar nicht die erstere, aber doch die letztere Stadt fuͤr die junge Koͤnigin erklaͤrt habe. Diese Privat⸗Briefe melden auch noch, daß Dom Pedro gegen den Drucker des (in Nr. 318 der St. Zeit. auszugsweise mitgetheil⸗ ten) Schreibens des Grafen von Taipa eine gerichtliche Unter⸗ suchung habe einleiten lassen, und daß der Infant Don Carlos am 21. Oktober um 7 Uhr Abends in der Stadt Castello Branco angekommen, wohin ihm am folgenden Morgen die Infantin Donna Maria Franciska gefolgt sey, wie unterm 24. Oktober aus dieser Stadt gemeldet werde.
Tuͤrkei.
Konstantinopel, 19. Okt. Der theilt jetzt den am 25. Juli von dem Sultan erlassenen Ferman in Bezug auf die Einfuͤhrung neuer Muͤnzen mit und begleitet denselben mit folgenden Bemerkungen: „Dieser Ferman ist be⸗ reits in Kraft getreten, und die neue Muͤnze ist zu der angekuͤn⸗ digten Zeit in Umlauf gesetzt worden. Die in dem Ferman dar⸗ gelegten Beweggruͤnde athmen einen so offenen und rechtlichen Geist, daß die oͤffentliche Meinung in Europa denselben nicht verkennen kann. Der Sultan erklaͤrt, daß die durch gebieterische Umstaͤnde verursachten Beduͤrfnisse des Schatzes die Ver⸗ werfung der fruͤheren Muͤnzwerthe erheischt habe; dies heißt anerkennen, daß die Operation vielleicht Fehler an sich tra⸗ gen und Uebelstaͤnde nach sich ziehen koͤnne, daß sie aber durch eine 2.. Vermehrung der Ausgaben, vor denen jede andere Ruͤcksicht verschwinden mußte, geboten wurde. Wer die Huͤlfsquellen des Osmanischen Reichs nicht kennt, wird vielleicht sogar mit Staunen fragen, wie der geringe, aus einer vermehrten Legirung der Muͤnzen sich ergebende Ertrag habe hinreichen koͤnnen, um die ungeheuren Kosten aufzu⸗ wiegen, welche dem Regierungs⸗ Schatz durch die politi⸗ schen Ereignisse der letzten zehn Jahre erwuchsen. Aber sobald die srörmischen Seiten voörüber firno, soll auch, nach den Befehlen Sr. Hoheit, eine Maßregel, die vom Sultan selbst als ein Nothbehelf bezeichnet wird, wieder aufhoͤren und die Muͤnze wieder einen hoͤheren Gehalt bekommen. Diese Verbes⸗ serung, die besonders fuͤr den auswaͤrtigen Handel von großer Wichtigkeit ist, wurde in's Werk gesetzt, sobald es nur irgend moͤglich war, und wenn man sich der inneren Bewegungen erinnert, durch die das Reich noch eben erst so heftig erschuͤttert wurde, so wird man gewiß zugeben, daß keine Stunde verloren worden ist. Diese Ruͤckkehr zum Besseren in einem der wichtigsten Zweige der oͤffentlichen Wohlfahrt und in einem Lande, wo die staats⸗ wirthschaftlichen Ideen noch wenig Eingang gefunden haben, wird als ein Unterpfand ungewoͤhnlicher Weisheit und Recht⸗ lichkeit gelten. Alle Regierungen haben zu Zeiten Veraͤnderun⸗ gen in ihrem Muͤnzfuß vorgenommen, und nicht alle hatten eine so gute Entschuldigung dafuͤr anzufuͤhren, wie die Pforte unter den letz⸗ ten Bedraͤngnissen, die sie gegen ihren Willen zur Annahme dieser Zwangs⸗Maßregel noͤthigte. Erst als das Recht in Europa all⸗ maͤlig an die Stelle der blinden Gewalt trat, und als die Wis⸗ senschaft der Vernunft zu Huͤlfe kam, wurde der Gehalt der Muͤnzen als unveraͤnderlich festgesetzt. Aber die Europaͤischen Regierungen, indem sie ihren Voͤlkern dieses Unterpfand der Sicherheit fuͤr ihre Handels⸗Geschaͤfte gaben, riefen das Papier⸗ Geld und die Anleihen zu Huͤlfe; besonders bedienten sie sich dieses letzteren Mittels in hohem Maße. Das Osmanische Reich kennt weder die eine noch die andere dieser neuen Erfindungen, es ist der einzige Europaͤische Staat, der keine oͤffentliche Schuld
at, wo die Regierung schuldenfrei ist. Dies ist die Lage der Pforte; und wenn man die Ausdehnung ihres Gebiets, die außerordentliche Fruchtbarkeit ihres Bodens, die unendliche Mannigfaltigkeit ihrer Produkte, selbst abgesehen von der noch moͤglichen Ausbeute der vorhandenen kostbaren Bergwerke, in Betracht zieht, wenn man bedenkt, wie rechtlich sie bei der Verbesserung des Gehalts ihrer Muͤnzen verfahren ist, so wird man einsehen, daß ihr die Zukunft noch unangetastete Quellen des Reichthums darbietet, und daß sie im hoͤchste
Kredit Anspruch machen kann.“ “
Inland.
Berlin, 18. Nov. Die heute ausgegebene Nummer des Militair⸗Wochenblatts enthaͤlt die nachstehende Allerhoͤchste Kabinets⸗Ordre:
„Im Verfolg Meiner Ordre vom 15. Maͤrz 1830, worin den aus dem Dienst geschiedenen Offizieren, welche die Erlaub⸗ niß haben, Uniform zu tragen, Abzeichen mit Bezeichnung der Grade bewilligt wurden, will Ich nachtraͤglich Folgendes be⸗ stimmen: Alle vorbenannte Offiziere, auch die Generale mit eingeschlossen, koͤnnen die aktiven Dienstzeichen mit der Maß⸗ gib⸗ tragen, daß der Epaulethalter aus einer schwarz und
Moniteur Ottoman
ilbernen Tresse nach beiliegendem Muster bestehen soll. Ich trage dem Kriegs⸗Ministerium auf, diese Bestimmung bekannt zu machen.
Berlin, den 3. November 1833.
(gez.) Friedrich Wilhelm.
An das Kriegs⸗Ministerium.“ 5 Zu mehrerer Deutlichkeit hat das Koͤnigl. Kriegs⸗Ministe⸗ rium bei der Publication dieser Allerhoͤchsten Bestimmung der betreffenden Nummer des Militair⸗Wochenblattes eine Zeichnung der von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige bestimmten Epaulethalter⸗
Tresse, bei wescher zugleich angegeben, wie dieselbe auf der Schulter zu befestigen ist, beilegen lassen. Was die Tresse slbst anbetrifft, so ist dieselbe hier in Berlin in der Lyoner Gold⸗ 1g. Silber⸗Manufaktur von Paͤtzelt und Preuß, Jerusalemerstraß
Das Amtsblatt der Koͤnigl. Regierung zu Stralsund vom 13ten d. M. bringt die nachstehende Bekanntmachung zur oͤffentlichen Kenntniß: 1 EEI1 „Des Koͤnigs Majestaͤt haben mittelst Allerhoͤchster Kabinets⸗ Ordre vom 26sten v. M. den Termin zur Eroͤffnung des fuͤnf⸗ ten Provinzial⸗Landtages des Herzogthums Pommern und Fuͤr⸗ uͤgen auf den 25 Januar k. J. zu bestimmen, und um Landtags⸗Kommissarius, des Herrn Fuͤrsten zu Putbus laucht zum Landtags⸗Marschall und den Geheimen Negie⸗ rungs⸗Rath und Landrath Herrn von Schoͤning zu dessen Stell⸗ Stettin, den 5. November 1833.
Der Koͤniglich wirkliche Geheime Rath und Ober⸗Praͤsident
von Pommern, von Schoͤnberg.“ Achener Zeitung vom 13ten d. M. enthaͤlt Fol⸗
stenthums
vertreter zu ernennen geruht.
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„Den Herren Fabrikanten des hiesigen Regierungs⸗Be⸗ zirks, welche auf unsere Einladung sich zu Ende des vorigen Monats bereit und gefaͤllig gezeigt haben, Proben von ihren Fabrications⸗Artikeln zu einer Ausstellung inzusenden, so wie denjenigen derselben, die an ihren Wohnorten dergleichen Aus⸗ stellungen veranlaßt haben, wie dies namentlich Duͤren geschehen, danken wir sehr fuͤr die des vie Bereitwilligkeit, und wird es Ihnen, wie uns, zum Vergnuͤgen gereicht haben, entweder selbst wahrzunehmen oder doch onst vernommen zu haben, wie Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz
dem gegenwaͤrti⸗ gen Stande und Werth der Fabrication des hiesigen Re⸗ gierungs⸗Bezirks persoͤnlich sich zu uͤber lig aufzunehmen, die ausgestellten Fa 5⸗Erzeugni einer genauen Untersuchung zu wuͤrdigen, uͤber die Fabrication mit den anwesenden Herren Fabrikanten sich zu besprechen, üͤber diese schoͤnen Sammlungen vielfach Hoͤchstihre voͤllige Zufrieden⸗ heit auszusprechen und selbst auf verschiedene Gegenstaͤnde Be⸗ stellungen zu machen geruht haben. e. Eneees der von Sr. K. H. sowohl in Ansehung der ausgestellten Fabrica⸗ tions⸗Erzeugnisse, als hinsichtlich der Sammlung von Gemaͤlden lebender hiesiger Kuͤnstler gnaͤdigst zu erkennen gegebene Beifall den Herren Fabrikanten, wie auch den betreffenden jungen a; lern zur angenehmen Aufmunterung ihres Gewerbe⸗ und Kunst⸗ Was die Muster⸗Sammlung betrifft,
u Eupen und alb bewiesene
veranlaßte Gelegenheit,
eugen, hoͤchst beifaͤl⸗ rications⸗Erzeugnisse
Wir zweifeln nicht, daß
fleißes gereichen wird. behalten wir uns das Naͤhere deshalb vor.
Achen, den 12. November 1833.
Koͤnigliche Regierung.“ in Greifswald verstorbene W Weißenborn hat den dasigen Wohlthaͤtigkeits⸗Anstalten in ihrem letzten Willen bedeutende Legate vermacht, namentlich dem Ar⸗ beitshause 200 Rthlr. und dem Waisenhause ein Kapital von 500 Rthlr., nebst einem Geschenke von 49 Rthlr. — Ebenda⸗ selbst hat der Magistrat eine eigene Predigerstelle fuͤr die De⸗ tinirten im Arbeitshause errichtet und in Wolgast haben die beiden Ortsprediger sehr bereitwillig den Gottesdienst und die Seelsorge in der von der Kommune neuerbauten Armen⸗ und Arbeits⸗Anstalt nach einem festgestellten Plane uͤbernommen.
— In den 3 Haͤfen des Regierungs⸗Bezirks Koͤslin lang⸗ ren im verflossenen Monate 42 Schiffe und 65 Bote an; und 24 Schiffe und 40 Boͤte verließen dieselben. Die fuhr⸗Artikel bestanden in 499 Stahl⸗Waaren, Oel, m Auslande wurde etwas Leinwand, nach inlaͤndischen Hafe Knochen, Leinwand, But
Haupt⸗Ein⸗ Tonnen Haͤring, Eisenguß⸗ und Brucheisen, Holz⸗ und Kolonial⸗Waaren. Brennholz und circa 200 Ctr. n⸗Plaͤtzen aber hauptsaͤchlich ter und etwas Getraide ausgefuͤhrt.
— —
hhandlung Duncker und Humblot in Berlin erscheint so eben eine Schrift unter dem
Neueste Uebersicht der Bodenflaͤche, der Bevoͤlke⸗ rung und des Viehstand des preußischen Staats, nach aͤmtlich aufgenommenen Ver; Hoffmann
Im Verlage der Buch
es der einzelnen Kreise h den zu Ende des
Jahres 1831 nissen herausgegeben von J. G. Direktor des statistischen Buͤreaus. Auartformat.
Dieses Werk schließt sich an eine aͤh aus den zu Ende des Jahres 1819 aͤmtlich aufgenommenen Verzeichnissen aufgestellt, und im Jahre 1821 in den Beitraͤ⸗ gen zur Statistik des preußischen Staats bekannt ge⸗ macht wurde, die naͤchst dieser Uebersicht noch eine ichten enthielten, woraus die jetzige Ein theilung des preußischen Staats sich entwickelte. Eines wieder holten Abdrucks dieser Darstellung bedurfte es nicht: wohl aber einer neuen Auflage jener Uebersicht, die statt der Zahlen, die vor zwoͤlf Jahren gegeben werden konnten, aus den jetzt neuesten Zaͤhlungen und Be⸗ rechnungen hervorgehn; denn Vieles hat sich hierin seit die⸗ 9 ser Zeit geaͤndert. Zwar blieb die aͤußre Begraͤnzung des Staats seitdem unveraͤndert, dennoch giebt ihm die Uebersicht vom 8. 1833 beinahe 48 geographische Quadratmeilen mehr, als die 1821; denn die Landkarten, woraus die Bodenflaäͤche berechnet wird, sind seitdem sehr verbessert worden. acht Provinzen gegen einander hat se Veraͤnderung erlitten, als seit dem 1 schaft Hoyerswerda von der Pro und zur Provinz Schlesien gelegt worden ist. Quadratmeilen, welche sie enthaͤlt, schon bei d Bodenflaͤche im Jahre 1821 jener Provinz s so ergiebt sich folgende nungen von
nliche Uebersicht, welche
Darstellung
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der Ereignisse und Ans
Die Begraͤnzung der it 1821 nur in sofern eine sten Januar 1825 die Herr⸗ burg getrennt Werden die 16,, .„ er Berechnung der abgezogen und dieser Vergleichung der Berech⸗
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Es enthalten geogr. Auadratmeilen
Schlesien
Säachsen Fe. nhse Rheinprovinz . . . .. * vvnNHwe
Der ganze Staat .5,014, —
48 Der groͤßte Unterschied beider Berechnungen liegt hiernach in der Rheinprovinz, die jetzt um 33, „ Quadratmeilen oder uͤber 7½ Prozent groͤter erscheint, weil die Karten, besonders