1833 / 328 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 26 Nov 1833 18:00:01 GMT) scan diff

wuͤrde. um so mehr ist es zu beklagen, daß es dem Verfasser nicht vergoͤnnt gewesen ist, sein Werk zu vollenden. Denn derselbe man darf ja jetzt wohl den Koͤnigl. Preuß. General⸗Major von Schuͤtz nennen ist zu Marseille, wo er, wie vor neun Jahren Friedrich August Wolf, Gesundheit und Linderung gegen mehriaͤh⸗ rige Leiden süͤchte, vor wenigen Monaten gestorben, und ruht nun neben seinem beruͤhmten Lanoͤsmanne, der auf dem geweihten Boden der alten Massilia ebenfalls das Ende seiner irdischen Laufbahn ge⸗ funden hat. 1 1 4

Die Vorzuͤge des Schuͤtz'schen Werks sind aus den fruͤhern Baͤnden bekannt. Die durchaus quellenmaͤßige Behandlung der Geschichte, die loyalen Ansichten, die gesunde Kritik und die ruͤhige, besonnene Darstellung haben bei den kompetentesten Richtern, wie unter andern bei dem verstorbenen Sartorius (Gottingen, gelehrte Anzeig. 1827 Nr. 135, 136), vielfache Anerkennung gefunden, und sind vollwichtige Gruͤnde, dieser Schrift gerade in der jetzigen Zeit recht viele Leser zu wuͤnschen. Aus dieser Ueberzeugung ging auch die Auerhoͤchste Kabinets⸗Ordre vom 18. Mai 1827 hervor, durch welche Se. Majestaͤt der Koͤnig die Vertheilung einer bedeutenden Anzahl von Exemplaren an Divisions Schulen, Gymnasien und andere hoͤhere Lehr⸗Anstalten befahlen.

Den bei weitem groͤßten Theil dieses Bandes, der an Umfang seinen Vorgaͤngern sehr nachsteht, fuͤllt die Darstellung von Lud⸗ wigs XVI. und seiner Familie Fluchtreise nach Varennes (21. Juni 179t). Aus mehr als zwoͤlf Schriften, die fast alle von unmittel⸗ baren Theilnehmern dieser Begebenheit hereuͤhren, hat Herr von Schuͤtz mit vieler Umsicht und Unparteilichkeit Resultate zu ziehen verstanden, die sehr befriedigend genannt werden muͤssen und in denen er unwissentlich wie wir annehmen zu koͤnnen glauben

sehr oft mit den Resultaten uͤbereinstimmt, die der Geheime Rath

Schmid im „Hermes“ (Nr. XXIV. und XXY.) aus der Verglei⸗ chung jener Schriften gewonnen hat. So ist es unserm Verfasser gelungen, eine Begebenheit aufzuhellen, welche, anscheinend so ein⸗ fach, doch die Schwierigkeit der historischen Kritik recht deutlich darthut und sich stets einer besonderen Theilnahme im lesenden Publikum erfreut hat. Daher wird auch die vorliegende Darstellung, die durch einfache Verbesserungen und Berichtigungen einen bedeu⸗ tenden Vorzug vor der neuesten Erzaͤhlung in der „Minerva“ (1824 Februar) erhalten hat, dasselbe um so mehr ansprechen. Es wird naͤmlich aus dieser sehr ersichtlich, daß bei jener Fluchtreise des Koͤnigs von allen zu seiner Eskorte aufgestellten Offizieren, vorzugsweise aber von dem Herzoge von Choiseul und dem Baron Goguelet, einem General⸗Stabs⸗HOfezter, Fehler und Unvorsichtigkeiten begangen wor⸗ den sind, daß sie im entscheidenden Augenblicke unentschlossen und unklug gehandelt, bald zu viel, bald zu wenig gethan haben. Na⸗ mentlich trifft die beiden genannten Olfisere der Vorwurf, am 21. Juni ihren Posten in Pont Sommevelle viel zu voreilig ver⸗ lassen zu haben, ja, es bleibt hoͤchst unbegreiflich und wuͤrde fast den

Anschein von Verraͤtherei haben, wenn die royalistische Gesinnung

beider Maͤnner nicht hinlaͤnglich festgestellt waͤre, wie sie nicht ein⸗ mal dafuͤr sorgen konnten, dem Köͤnige auf irgend eine Weise von ihrem Abzuge Nachricht zu geben. Sie selbst geben an, daß sie aus Besorgniß, Aufsehen in der Gegend zu erregen und Volks⸗Bewe⸗ gungen zu veranlassen, sich zuruͤckgezogen haͤtten. Aber Herr von Schuͤtz zieht (S. 43 f.) mit Recht diese Nothwendigkeit in Zweifel. Demnach bleibt fuͤr diese Offiziere, trotz ihrer eigenen Vertheidi⸗ gungs⸗Schriften, keine Entschuldigung uͤbrig, als daß ihnen im entscheidenden Augenblicke Umsicht und Entschlossenheit gefehlt habe (S. 48), und sie dadurch die erste und bedeutendste Veranlassung zu den Mißverstaͤndnissen begeben haben, welche den Koͤnig aufhiel⸗ ten und seine Gefangennehmung in Varennes bewirkten. Freilich weiß wohl Niemand zu sagen, was geschehen seyn wuͤrde, wenn Ludwig XyI. Montmedy gluͤcklich erreicht haͤtte. Der Geist der Armee war nicht uͤberall gleich gut fuͤr ihn gestimmt; an jakobini⸗ schen Einfluͤsterungen fehlte es nicht, und so wuͤrden die Erfolge, auch wenn die Flucht des Koͤnigs Mangen waͤre, immer noch sehr zweifelhaft geblieben seyn. Auch Karl J. von England wurde am Ende von seinen Soldaten gusgeliefert; Wallenstein fand unter den fuͤr so treu gehaltenen Regimentern Verraͤther, und die neuere Ge⸗ schichte weiß leider von mehr als einem militairischen Treubruche

zu erzaählen. er 8 leber die bekannte Pillnitzer Erklaͤrung vom 26. Juli 1791

zußert sich Herr von Schuͤtz (S. 100 2 mit vieler orgche Die weifel, welche Ranke neuerdings in seiner „Politisch⸗historischen eitschrift (1833. II. 1. S 57) mit großer Wahrscheinlichkeit ge⸗ en die Echtheit dieser Declaration erhoben hat, konnten von dem erfasser noch nicht beruͤcksichtigt werden. 1 Als Anhang ist die Constitutions⸗Akte des Jahres 1791 voll⸗ staͤndig mitgetheilt worden. Welch' eine Masse von Begebenheiten liegt zwischen dieser ersten unter den Constitutionen des neueren 855 und der letzten Constitutions⸗Akte der des Belgischen Volkes! 8 Referent kann den Wunsch nicht unterdruͤcken, daß ein Freund oder sonst ein Mann aus der naͤheren Umgebung des verstorbenen Verfassers sein Werk fortsetzen, wenigstens dasselbe bis zum Tode Ludwig's XVI. fortfuͤhren moͤchte. Fuͤr die hohe Intelligenz im Preußischen Militairstande bleibt es auch in seiner unvollendeten Gestalt ein vollguͤltiges Dokument. J.

Meteorologische Beobachtung.

Nachmitt. Abends Nach einmaliger

16“ Morgens b 23 Novbr. 6 Uhr. 2 ühr 10 Uhr. Beobachtung. 332,88 Par. 334 °“ Par.

+ 0,0 °R. + 0,0° R. 55 pCt. 71 pCt. heiter. halbheiter. W. W

Quellwärme 7,7 °R. Flußwärme 4,0 °R.

Bodenwärme 4,3 °R. Rh

Niederschlaa 0, 09 „Rh.

Luftdruck. 330,2 3“ Par. Luftwaͤrme + 7,2° R. Thauvunkt + 4,7°R. Dunstsaͤttg. 75 vCt. Wetter halbheiter. Wind W. V Wolkenzug 2

Ausdünst. 0, 0 6 *

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. November. Niederl. wirbl. Schuld 49 ½. Ausgesetzte Schuld —. Kanz- Bill. 22. 68 Anl. 102 ½. Neap. Oesterr. 92. Preuss. Prämien- Scheine 90 ½. RKuss. (v. 1828) 1004 (v. 1831) 91 ¼. 39 do. 36 ½.

58 Span. 56.

Antwe rpen, 18. November.

Span. 5 8 56 ½. 38 37 . Zinsl. 11 ¼. à 2³2i. Belg. 96. Wien, 19. November.

5 % Mét. 93½., 49 do. 82 ½. Bank-Actien 1

14 192

85 p 2* 2

Koͤnigliche Schauspiele.

Montag, 25. Nov. Im Schauspielhause: Die Gouver⸗ nante, Lustspiel in 1 Aufzug, von Th. Koͤrner. Hierauf: Die Lotterielisten, Lustspiel in 2 Aufzuͤgen, von Klaͤhr. Und: Franzoͤsische Vorstellung des Herrn Alexander, aus Paris: Le Paquetbot, ou: Seul pour sept, pièce en 1 acte, de Mr. Alexandre. 1

In Potsdam: Je toller je besser, komisches Singspiel in 2 Abtheilungen; Musik von Mehul. Hierauf: Der Geburts⸗ tag, Divertissement in 1 Akt, von Hoguet; Musik, arrangirt und neu componirt von C. Blum.

Dienstag, 26. Nov. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male wiederholt: Cagliostro, fuͤnf dramatische Fresco⸗Gemaͤlde, nach historischen Schriften und Sagen, von Franz v. Holbein.

(Mit Abkuͤrzungen.)

Mittwoch, 27. Nov. Im Opernhause: Die Zauberfloͤte, Musik von Mozart.

1) L.a Du-

große Oper in 2 Abtheilungen; Im Schauspielhause: Spectacte demandé:

chesse et le page. comédie en 3 actes, par Mr. Béraud. 2)

Une passion romantique, vaudeville en 1 acte.

Konigstaͤdtisches Theater. 1 Montag, 25. Nov. A B C, Posse in 2 Akten. Hierauf: Das Fruͤhstuͤck der Jungg fellen, Lustspiel in 1 Akt. Zum Be⸗

1

2

Neueste Nachrichten. Paris, 18. Nov. In den heutigen ministerie Blaͤttern liest man Folgendes: „Eine telegraphische Da aus Bayonne meldet, daß die Insurgenten, in Folge Concentrirung ihrer Kraͤfte bei Tolosa, die entweder dur Vorruͤcken des Generals Sarsfield oder durch einen Angrij Pfarrers Merino auf Burgos veranlaßt worden, die G verlassen haben. Der Oberst Erazo scheint nach Spanien 1 gekehrt zu seyn; man will ihn in Jrun gesehen haben.“

Die auf außerordentlichem Wege hier eingegangenen deauxer Blaͤtter enthalten Briefe aus Bayonne bit 14. November, worin es heißt: „Ein Reisender, der am Pampelona verlassen hat, berichtet, daß ein Corps von 4000 Insurgenten, im Einverstaͤndniß mit einer am fast eben so starken Kolonne, die von Vittoria au chen, sich nach Logrono in Bewegung gesetzt habe, dort den General Lorenzo anzugreifen. Das Geruͤch dem Einzuge des Generals Sarsfield in Miranza sich bis jetzt noch nicht bestaͤtgt. Der Infant Carlos soll am 4ten von Abrantes abgereist seyn und 1 8ten in Morvao befunden haben. Eine aufruͤhrerische Bewe die zu seinen Gunsten in Alcantara stattfinden sollte, wurh dem General Rodil im Keime erstickt. Laut Briefen aus drid vom 6ten, die gestern hier eingegangen, herrschte

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Koͤnigl. Majestaͤt haben den Ober⸗Landesgerichts Praͤ⸗ nten HOelrichs, den Wirklichen Geheimen Ober⸗Finanz⸗Rath eas reie der Steuern, Kuhlmeyer, den Gehei⸗

* 89 79 * 7 Nuhe. Es hieß dort, daß der General Morillo Trug 6Rath Grafen von Alvensleben zu Mitgliedern des Santona eingeschifft habe, um solche dem General Saresst iz⸗ Raths Allergnaͤdigst zu ernennen eruht zufuͤhren. In Galizien nimmt die Insurrection uͤbellhats⸗ Iedigft gerühe.

Aus St. Sebastian hoͤrt man, daß dort großer Mangel bensmitteln herrsche, wogegen es den Insurgenten weder ah noch an Vorräͤthen aller Ar fehle.“

Das Journal des Doebats bestaͤtigt heute die gegebene Nachricht, daß das Franzoͤsische Observations⸗Cn den Pyrenaͤen noch durch eine dritte Division, bestehend Infanterie⸗ und einer Kavallerie⸗Brigade, verstaͤrkt werde

Die heute an der Boͤrse verbreiteten Nachrichten l alle fuͤr die Sache des Don Carlos guͤnstig; man versiche das Bestimmteste, daß Letzterer sich auf Spanischem Boden!

Das erste Wahlbezirks⸗Kollegium des Departemet Somme ist auf den Uten k. M. in Amiens, und da Wahlbezirks⸗Kollegium des Departements des Kanals um 13. in Avranches zusammenberufen worden, um entwed Herren Caumartin und Abraham Dubois, die beide ein 1 Staats⸗Amt erhalten haben, wiederzuwaͤhlen oder andere tirte an ihrer Stelle zu ernennen.

Der Messager des Chambres will wissen, d Marschall Soult seine Nachforderungen auf sein diecsch Budget auf 43 Millionen Fr. reducirt habe, wovon 27 8 nen fuͤr das stehende Heer und 16 Millionen fuͤr die R Herr Humann habe darein gewilligt, daß die erstere Summte eine Koͤnigl. Verordnung angewiesen, die letztere aber van Kammern in der naͤchsten Session besonders verlangt weme

Heute schloß öproc. Rente pr. compl. 102. 25. 1nf 102. 35. 3proc. pr. compt. 74. 85. fin cour. 74, 95. Neap. pr. compt. 91 30. fin cour. 91. 40. 5proc. Span. 62. Zproc. do. 36 ¾. 5proc. Belg. 96 ½.

Frankfurt a. M., 21. Nov. Oesterr. 5proc. Metal 941. 4proc. 842.. 842.. 2 ½ proc. 51. —. 1proc. 21½ Bank⸗Actien 1454. 1452. Part.⸗Obl. 133 ½. 133 ½. Loh 100 Fl. 198 ¼. —. Br. Holl. 5proc. Obl. v. 1832 9% Poln. L. 60 ½. —. G. Preuß. Praͤm.⸗Sch. 51. Span.

Im Besses⸗ der Koͤnigl. Regierung zu Potsdam ist der bisherige Prediger und Schul⸗In⸗ tor Koch zu Vietz de, und der bisherige Prediger und Schul⸗Inspektor Schu 1z Küstrin zum Superintendenten der dortigen Dioͤcese bestellt den.

ve der am 22ͤten und 23sten d. M. fortgesetzten Ziehung ien Klasse 68ster Koͤnigl. Klassen⸗Lotterie fiel der dritte a⸗Gewinn von 50,000 Rthlr. auf Nr. 5513 nach Crefeld Meyer; ein Haupt⸗Gewinn von 25,000 Rthlr. auf Nr. 2 nach Mansfeld bei Schuͤnemann; ein Haupt⸗Gewinn 27,000 Rthlr. auf Nr. 72,639 nach Strehlitz bei Loͤwen⸗ ein Haupt⸗Gewinn von 10,000 Rthlr auf Nr. 10,149 Duͤsseldorf bei Spatz; 1 Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 62 nach Achen bei Levy; 5 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen Nr. 485. 19,172. 19,428. 47,075 und 97,213 in Berlin bei 9, nach Breslau bei J. Holschau jun., Frankfurt bei Klein⸗ „Iserlohn bei Hellmann und nach Magdeburg bei Roch; Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 104. 3264. 7875. 9081. 29. 10,450. 16,275. 20,045. 24,130. 26,794. 27,237. 27,267. 770. 38,542. 39,391. 41,831. 43,092. 43,414. 45,453. 47,297. 7. 51,350. 51,932. 57,874. 58,003. 59,829. 61,060. 61,375. 240. 71,297. 72,754. 79,167. 80,436. 81,119. 85,724. 86,469. 888 und 97,687 in Berlin bei Alevin, bei Burg, bei Gewer, Matzdorff, 4mal bei Seeger, bei G. Wolff und H. A. Wolff, Brandenburg bei Ludolff, Breslau bei Schreiber, Bunzlau Appun, Coblenz bei Stephan, Coͤln bei Reimbold, Danzig (bei Reinhardt und bei Rotzoll, Duͤsseldorf bei Spatz und Wolf, Koͤnigsberg in Pr. bei Burchard und bei Heygster, dit 2mal bei Leitgebel, Magdeburg bei Brauns und bei , Memel bei Kauffmann, Merseburg bei Kieselbach, Min⸗ Imal bei Wolfers, Oppeln bei Bender, Posen bei Biele⸗

schluß: Der Dachdecker, romisches Gemaͤlde in 5 Rahmen. Dienstag, 20. Nov. Die Famtiten Eaputert und Montreccht,

Oper in 4 Akten; Musik von Bellini. 88

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Allge

Literarische Anzeigen. Bei Kummer in Zerbst ist so eben erschienen: Die Goͤtter⸗Dienste auf Rhodus im Alter⸗ thume, dargestellt von Moritz Wilh. Heffter, Prorector am Gymn. zu Brandenburg a. H. 3tes,

und letztes Heft. 1833. 8vo. 6 Bde.

Von diesem, den Freunden der altgriechischen Religion und Mythologie gewiß nicht unwillkommenen, Werke gab das 1ste Heft die Darstellung des eigen⸗ nuͤmfichen Cultus des Hercules zu Lindus als des Vorstehers der warmen Quellen und der Athletik, und als des Fressers; das 2te die Dar⸗ stellung des gleichfalls sehr merkwuͤrdigen Cultus der Athena zu Lindus als der Goͤttin 0αοιαιd , der Vorsteherin der bildenden Kuͤnste, des Oliven⸗ baues u. s. w. Das gegenwaͤrtige 3te Heft lehrt die uͤbrigen Goͤtterdienste der Rhodier kennen, unter denen hier nur der Dienst des Helios, des Zeus, des Apollo, des Achelous, der Himalia, der Halia Leucothea, der Helene als Baum⸗Goͤttin an⸗ gefuͤhrt werden, um die Freunde des griechischen Al⸗ terthums auf den interessanten Inhalt dieses Heftes aufmerksam zu machen. Naͤchst den alten Schriftstel⸗ lern hat der Verf. auch die Muͤnzen und Inschriften benutzt. Das Vorwort aber liefert Berichtigungen und Zusaͤtze, unter diesen auch eine neue Erklaͤrung des Mothus vom Danaus, den man wohl nicht mehr unter den historischen Personen der Vorzeit duͤrfte figu⸗

Inhalt: 1) mit Ulrichs von Isolde.

Wezstmoreland pare. 9. Findens Illustr. of Byron No. 19. Gallery of Graces No. 8, empfing so eben A. Asher, Linden No. 20.

Im Verlage von Carl Haumann in Leipzig ist so * erschienen und durch alle Buchhandlungen, zu⸗ naͤchst 9 Stuhrschen zu Berlin, Schloßplatz Nr. 2, zu erhalten. . 1 Jung, F. W., Hofrath in Mainz, die Anklaͤnge der hochdeutschen Sprache, oder Aufstel⸗ lung ihrer tonverwandten Woͤrter zum Behufe der Dichtkunst, auch unter dem Ti⸗ tel: Deutsches Stammw

eignet, wie das

in el 2 SPenrge 12 Bogen in elegantem Umschlag broch. Ausgabe auf Fein Maschinen⸗Velin⸗Pap. 27 sgr., auf milch⸗ weißem Druckpap. 19 sgr. Mit dem Motto: „Die Ppoesie ist fuͤr mich die Sprache des Herzens, die mit lebendigerer Energie auf uns wirkt, als die Prosa und die ich zur Erhebung lin, 1816— 19,. und Veredlung des Gemuͤths und Charakters der Men⸗ schen fast unentbehrlich halte.“ Herder. Es moͤge erlaubt sein, hiemit die Freunde und Ver⸗ ehrer der Dichtkunst auf dieses Werkchen aufmerksam zꝛu machen. Pielleicht duͤrste sich dasselbe, auch wegen Pde.

9

ylius

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s. 67,855. 68,195. 68,989. 73,567. 73,817. 74,408. 74,686.

uͤber einzelne Gegenstaͤnde der Meteorologie⸗ 1 48. 91,152. 97,648. 97,712 und 97,886.

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verdient gemacht. Auch iln 1 kurzen Abrisse der ganzen Meteorologie, findeilhniglich Preinrbibe ie Directio uͤberall nicht nur 818 are Darstellaong der glich Preußische Ienergl Shhe giten sten Gegenstaͤnde der; itterungskunde, sond sehr oft die Benutzung eigener Beobachtungen jenigen Leser, fuͤr die das Buch eigentlich ist, die naͤmlich uͤber die Ursache und den Zus hang der Witterungs⸗ Erscheinungen, uͤber 1e brauch der meteorologischen Instrumente 1 sich hier zuerst eine gruͤndliche Kenntniß i wollen, finden hier gute und zureichende Be

Uebrigens wird die ÜUebersicht der Witterung 3 nisse, wie sie in jedem einzelnen Monate u I1I1uM.“

5 pfh 7 die Nachricht von den in jede 8 nehm sein en Pflanzen u. s. w. den Lese Sc. Petersburg, 16. Nov. Se. Majestaͤt der Kaiser Das Buch kann durch alle Buchhandlungsalen dem Kommandanten von Duͤnaburg, General⸗Major gen werden, zunaͤchst durch die Stuhrsche in lwig I., den St. Annen⸗Orden erster Klasse mit der Kaiserli⸗ Schloßplatz Nr. 2. rone verliehen. Baumgaͤrtners Buchhandlung in w Auf Befehl Sr. Maj. soll in St. Petersburg eine neue inwarte gebaut und dieselbe mit den vorzuͤglichsten Instru⸗ ten ausgeruͤstet werden. Die Bestellung der Instrumente sogleich geschehen, der Bau der Srernwarte aber, zu wel⸗ vorlaͤufig 100,000 Rubel angewiesen sind, im Fruͤhling des en Jahres seinen Anfang nehmen. Die Wahl eines pas⸗ den Platzes fuͤr dieses Institut in einer der naͤchsten Umge⸗ * der Hauptstadt ist der Kaiserlichen Akademie der Wissen⸗ ten anheimgestellt. Einem Allerhoͤchst bestaͤtigten Gutachten des Reichs⸗Raths zu⸗ t, soll die Verfügung vom 21. Nov. 1829 in Bezug auf die ungsunfaͤhigen Schleichhaͤndler in gleichem Grade auch von n Buͤrgen beiderlei Ge chlechts verstanden seyn. as fortdauernde Steigen der Getraide⸗Preise in Kaluga,

äaten. eben so geistreich als naturgemaͤß aufgefaßt auch schon waͤhrend seines Wirkens in Stadt oft bewaͤhrt hat.

Enslinsche Buchhandlung, 8 (Ferd Muͤller), breite Str

n Sta

A. Wolff, tenstraße Nr. 19.

Rece nsion. Grundsaͤtze der Meteorologt von G. Schuͤbler, Prof ꝛc. Mit 8 Kupfen einer vergleichenden Thermometerscale und me Tabellen. Ein integrirender Theil der allg Er

8

e). n, 1831,

und eine Samm⸗ fer⸗Abdruͤcke ge⸗

Thlr. 73 sar, Jahrgaͤngen fuͤr

2* *

e n.

Angekommen: Se. Excellenz der Kaiserl. Russische Ge⸗ [der Infanterie, Graf Zakrewsky, von St. Pete esburg.

r Kunsthandlung beehren, kaͤuflich

8 .

E. S. Mittler

dessen Handlun⸗ Ausland

Rußland.

11 sgr. 3 pf.

n Arbeiten ruͤhm⸗ nachdem er viele Beschwerden und igste Beobachtung thode fuͤr die in

Bei J. G. Hasselberg in Berlin, unter de den Nr. 43, ist so eben erschienen und in alln handlungen des In⸗ und Auslandes zu haben⸗

chweizer Bilder

b von Julius Loewenberg. Mit Kupfern und Karten cartonirt. 8119⸗

Die Schweiz hat sich in der letzten Zeit seht milisirt, das friedliche Alpenhorn ward zur pel Trompete und statt idyllischer Liebeslieder din Proclamationen, nur die Natur ist unwandel blieben. Sie bot daher den reichsten Stoff zu nannten Bildern, die fuͤr die Unterhaltu! Belehrung gleich großes 2 dün

88 8 W

Seine

den von hoͤchstem gt, daß die neue

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zum Superintendenten der Dioͤcese Arns⸗

Heitungs⸗ Rachrichten. 8

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wo das Pud Mehl schon 2 Rübel kostet, hat den dortigen Praͤsidenten, Herrn Sjusin, hewogen, die Gemeinde zu freiwilligen Beitraͤgen aufzufordern, um 2000 Kul Mehl anzu⸗ schaffen und sie den unbemittelten Einwohnern fuͤr den Einkaufs⸗ preis abzulassen. Die Buͤrger erklaͤrten sich sogleich dazu bereit und brachten in kurzer Zeit eine Summe von 31,300 Rubeln zusammen. Se. Majestaͤt haben ihnen dafuͤr Ihr hohes Wohl⸗ wollen zu erkennen gegeben. 3

Man schreibt aus Petropawlowsk vom 6. Oktober: „In diesem Jahre ist eine weit groͤßere Menge Vieh von der Kirgisen⸗Steppe hier angetrieben worden, als im Jahre 1832. Dies ruͤhrt hauptsaͤchlich daher, daß der minder kalt und daß weniger Schnee gefallen war, welches der Viehzucht der Kirgisen sehr zu statten kam; denn bekanntlich uͤberwintert das Vieh in den Steppen unter freiem Himmel. Diesem Umstande, so wie dem trockenen und kalten Fruͤhlinge, ist es auch wahrscheinlich zuzuschreiben, daß die unter dem Na— men der Sibirischen Seuche bekannte Krankheit, welche sonst in den hiesigen Gegenden mit dem Fruͤhling gewoͤhnlich zum Vor⸗ schein kommt, diesmal an Menschen und Vieh fast gar nicht zu mer⸗ ken war. Dagegen sind in dem ganzen suͤdlichen Theil der Gou⸗ vernements Tobolsk und Tomsk, so wie im Bezirk von Omsk, das Ge⸗ traide, der Graswuchs, die Garten⸗ und Feldfruͤchte in diesem Jahre nicht besonders gerathen. Was den Absatz Russischer Waaren nach Taschkent anbetrifft, so war ein Theil derselben zur Zeit der Nischnei⸗Nowgoroder Messe noch nicht ausgetauscht; die Bucharischen Waaren wurden auf dieser Messe ebenfalls schwie⸗ riger und unvortheilhafter abgesetzt, als es die Russischen und die auslaͤndischen Kaufleute erwaxtet hatten. Es scheint, daß die Hungersnoth, welche in Folge der Empeoͤrung der Provinz Kasch⸗ gar gegen China und der Feindseligkeiten zwischen Kokant und China, deren Schauplatz Kaschgar war, in letzterer Provinz aus⸗ brach, so wie der schlechte Ausfall der Aerndte in Kokant im Jahre 1832, keinen geringen Einfluß qguf den verminderten Ab⸗ satz unserer Waaren in Taschkent gehabt; ein Theil derselben mußte selbst wieder nach der Bucharei zuruͤckgefuͤhrt werden. Dennoch scheint es, daß unser Handel in diesem Jahre keinen

Ausfall gegen denjenigen des Jahres 1832 erleiden wird.“

1

Paris, 18. Nov. Gestern arbeitete der Koͤnig mit dem Praͤsidenten des Conseils und dem Minister des Innern.

Der Messager theilt ein Schreiben aus Madrid vom 6Sten d. mit, worin es unter Anderm heißt: „General Pastor

Ueberall auf seunem Zu⸗ Konrgt. igert ernren aff⸗ net, und diese Mabregel ist ebenfalls zu San⸗Ildephonso vollz v⸗ gen worden, wohin, wie man sagt, der Pfarrer Merino zu mar⸗ schiren beabsichtigte. Fast uͤberall zeigt sich der Empoͤrungs⸗Geist, dessen Ausbruͤche zwar bis jetzt schwach sind, sich aber vergroͤßern koͤnnen, wenn es der Regterung nicht gelingt, sie im Keime zu ersticken; und nichts deutet darauf hin, daß sie dies zu thun im Stande ist. Die Unzulaͤnglichkeit der Truppen erweist sich im Gegentheile dadurch, daß man genoͤthigt ist, den groͤßten Theil der Gbservations⸗Armee gegen die Empoͤrer in Biscaya zu senden. Es heißt, daß die hiesigen Karlisten bei ihrem Aufstande im vorigen Monate auf die Mitwirkung des 1sten Infanterie⸗Regimentes und der Lanciers der Koͤnigl. Garde rechneten. Man spricht von Aussagen, welche ver⸗ haftete Freiwillige in dieser Hinsicht gemacht haͤtten. In Estre⸗ madura hat man eine National⸗Garde errichtet, deren Kom— mandant der nach Badajoz verbannt gewesene General San⸗Mar⸗ tin ist. Unter den Vorsichts⸗Maßeegeln, welche die Regierung zu ergreifen beabsichtigt, nennt man auch eine Befestigung von Madrid.“

Das Journal de la Guienne will wissen, daß 9 Offi⸗ ziere vom 10ten Spanischen Infanterie⸗Regimente desertirt und zu den Karlisten uͤbergegangen waͤren.

Der Spanische Konsul zu Bordeaux hat in die dortige Zeitung folgendes Schreiben einruͤcken lassen: „Nach einer Er— klaͤrung des Generals Castanon, Ober⸗Befehlshabers in der Pro⸗ vinz Guipuzcoa, werden die in Frankreich sich aufhaltenden Spanischen Auswanderer, die fuͤr die Koͤnigin von Spanien Dienste zu nehmen wuͤnschen, unter deren Fahnen sehr gut auf⸗ genommen werden, wenn sie mit Paͤssen ihrer Konsuln Behufs der Ueberschreitung der Graͤnze versehen sind.“

In einem Schreiben aus San⸗Vincete in Estremadura vom 15. Okt. heißt es: „Der General Bourmont nebst 5 Franzoͤsi⸗ schen Generalen und 50 Offizieren, welche ihre Quarantaine zu Valencia d'Aleantara halten, sollen morgen unter guter Bedek⸗ kung nach Albuquerque gebracht werden.“

Der angezeigte Verkauf des Laffitte'schen Hotels giebt dem Constitutionnel zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Die den Verkauf des Hotels Laffitte meldende Ankuͤndigung ist merk⸗ wuͤrdig, und verdient als ein historisches Aktenstuͤck aufbewahrt zu werden. Es heißt darin, daß, das Hotel in zwoͤlf Parcellen und jede einzelne derselben zuerst als bloßer Grund und Boden verkauft werden soll; und dann soll zum Verkauf der Ma⸗ terialien geschritten werden, Gebaͤuden herruͤhren. Wenn das Volk in den Juli⸗Tagen be⸗ siegt worden waͤre, so ist es nicht wahrscheinlich, daß der Sieger gewagt haben wuͤrde, eine Verfuͤgung folgenden Inhalts anschla⸗ gen zu lassen: „Das Hotel Laffitte wird niedergerissen; die Materialien werden verkauft, und der Grund und Boden in zwoͤlf Parzellen verauctionirt.“ Indessen wuͤrde doch ein sol⸗ cher Akt begreiflich gewesen seyn, aber die Geschichte wird Muͤhe haben, sich diese Zerstoͤrung drei Jahre nach dem Siege der Revolution zu erklaͤren. Es liegt etwas Raͤth⸗ selhaftes in dem Lexte jener Ankuͤndigung, der kalt ist, wie der unabwendliche Urtheilsspruch des Schicksals. Was ist indeß einfacher und gewoͤhnlicher? Ein von einem un⸗ versoͤhnlichen Glaͤubiger verfolgter Schuldner verkauft sein Haus, um eine gewaltsame Exmittirung zu vermeiden und aus dem Verkaufs⸗Ertrage seine Schulden zu bezahlen. Dieses Haus,

8 v““

vergangene Winter

18 Frankreich. 6

der Rest eines ungeheuren Vermoͤgens, ist zu groß, um einen einzigen Kaͤufer zu finden, man muß es daher parcelliren. Die Notarien und die Auctions⸗Kommissarien werden sagen, daß dies eine sehr gewoͤhnliche Operation sey. Aber je⸗ ner Schuldner ist ein Buͤrger, dessen Vermoͤgen fuͤr den Dienst und fuͤr die Sache der Revolution hingeopfert wor⸗ den ist. Aber dieser Glaͤubiger ist ein oͤffentliches Insti⸗ tut, welches zum Theil den Anstrengungen, dem Kredit und der Uneigennuͤtzigkeit jenes Schuldners seinen Wohlstand und vielleicht seine Existenz verdankt; aber dieses Haus ist 15 Jahr lang eine Zufluchtsstaͤtte fuͤr Verbannte, und drei Tage lang das Haupt-Quartier der Revolution gewesen. Wie hat dieses Denkmal, noch bei Lebzeiten dessen, der es erbaut und beruͤhmt gemacht hat, wie hat es drei Jahre nach einer Revo⸗ lution, die in seinen Mauern zu Stande gebracht wurde, der Zerstoͤrung geweiht werden koͤnnen?“

Die Kommunal⸗Wahlen im Depart. der Rhone⸗Muͤndun⸗ gen sind fast alle im legitimistischen Sinne ausgefallen.

Vorgestern hatte der Graf von Argoult den Polizei⸗Praͤfek⸗ ten und mehrere obere Offtziere der National⸗Garde zu sich be⸗ schieden, und es wurden Kommissarien ernannt, um in Verbin⸗ dung mit einer Deputation der Handwerker und Gewerbtrei⸗ benden, welche mit ihren Arbeitern im Streite sind, die Klagen dieser letztern zu untersuchen und einen Vergleich herbeizufuͤh⸗ ren. Gestern dauerten die Zusammenrottungen der Arbeiter noch fort, und es wurden wieder mehrere Verhaftungen H genommen. 88

Die Goldarbeiter der Hauptstadt versammelten sich gestern, 200 Personen an der Zahl, an einer der hiesigen Barrièren, 1“X“ nach dem Beispiele mehrerer anderer Handwerker, ein Buͤndnißs gegen ihre Meister zu schließen.

Die Differenzen zwischen dem Papste und dem Abbé de la⸗ Mennais haben neuerdings zu einem Briefwechsel zwischen Letz⸗ term und dem Paͤpstlichen Stuhle Anlaß gegeben, wonach der 8 Abbé sich allen Vorschriften des Papstes unterwerfen will, EBII“ weit sie rein religioͤse Gegenstaͤnde oder die geistliche Disciplin betreffen, sich aber in allen weltlichen Dingen vorbehaͤlt, nach freiem Willen und eigener Ueberzeugung zu handeln. Der Bi schof von Rennes, zu dessen Dioͤcese der Abbé gehoͤrt, hat dem⸗ selben nach dieser Erklaͤrung die geistlichen Verrichtungen un⸗ tersagt. 1 Die Sekundanten der Herren Feisthamel und Lavocat er⸗ klaͤren in den heutigen Blaͤttern, daß die in den vorgestrigen Zeitungen uͤber das Duell zwischen jenen beiden Militairs ent⸗

haltenen Angaben nicht mit Demjenigen übereinstimmten, was

at Salamanca verlassen, um sich nach. vi naa 8 ee, e. abrh. Fegente, zu Heheben.

welche aus den niederzureißenden

auf dem Kampfplatze selbst verhanbelt worden sey. Sie theilen darauf den getroffenen Vergleich mit, an dessen Schlusse nichto 8 davon erwaͤhnt wird, daß sich die Gegner versoͤhnt und sich Zei⸗ 8. chen gegenseitiger Achtung gegeben haͤtten. Großbritanien und Irland. 8

London, 19. Nov. Gestern Nachmittag sollte in Brigh⸗ ton eine Geheimeraths⸗Versammlung, die erste seit der Prorogi⸗ rung des Parlaments, stattfinden. Der Herzog von Richmond begab sich gestern fruͤh zu diesem Zweck dorthin. Graf Grey und Lord Brougham gingen schon am Sonnabend zu einem Be⸗ such bei Ihren Majestaͤten nach Brighton ab, nachdem sie vor⸗ her eine lange Konferenz mit Lord Althorp, Lord Palmerston dem Herzog von Richmond und Herrn C. Grant gehabt hatten.

Lord Palmerston und Herr Stanley folgten ihnen gestern nach Brighton, und heute werden saͤmmtliche Minister wieder hier zu⸗ ruͤckerwartet.

Der Graf Durham befindet sich mit seiner Familie noch immer in Schloß Lambton und wird, dem Vernehmen nach, den Winter dort zubringen.

Sir Robert Peel wird, wie verlautet, heute nach London

zuruͤckkehren. ; Der bisherige Englische Gesandte am Schwedischen Hofe, Lord Howard de Walden, langte vorigen Freitag von Stockholm hier an und stattete am folgenden Tage dem Staats⸗Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten einen Besuch ab. Dem Vernehmen nach wird der an die Stelle des Ersteren zum Ge⸗ sandten in Stockholm designirte Sir Edward Disbrowe in Kur⸗ zem nach seinem neuen Bestimmungsort abgehen.

Dem Morning Herald zufolge, ginge Lord Palmerston damit um, die Gehalte einiger Botschafter an auswaͤrtigen Hoͤ⸗ fen noch mehr zu reduciren; in den letzten 3 bis 4 Jahren ist dasselbe im Durchschnitt schon um 20 pCt. vermindert worden.

Vorgestern hatte der Franzoͤsische Geschaͤftstraͤger eine Unter⸗ redung mit Lord Palmerston. 1b Die Mutter des Marschalls Bourmont befindet sich jetzt in London, waͤhrend die uͤbrigen weiblichen Mitglieder seiner i⸗ ond glieder seiner Fami⸗ lie in Paris leben.

Der Globe sagt: „Der Graf Moritz von Dietrichstein der so eben seine Kreditive als Geschaͤftstraͤger der Hesterreichi⸗ schen Regierung zu Bruͤssel uͤberreicht hat, ist in den hiesigen diplomatischen Zirkeln allgemein bekannt, da er geraume Zeit hindurch dem hiesigen Oesterreichischen Botschafter, Fuͤrsten Ester⸗ hazy, als Gesandtschafts⸗Secretair attaschirt war. Seine Ernen⸗ nung zum Geschaͤftstraͤger bei der Belgischen Regierung ist nur interimistisch.“

Mit dem Dampfboot „James Watt“, mouth angekommen ist, sind Nachrichten zum 10. November hier eingegangen. Der Courter giebt in seinem gestrigen Blatte folgendes Resums davon: „Seit den letzten uns zugekommenen Berichten aus Portugal bis zum 10ten d. war daselbst nichts von Wichtigkeit vorgefallen. Die Miguelisten behaupteten sich noch immer in Santarem, und Saldanha's Hauptquartier befand sich zu Cartaro. Dom Pe⸗ dro hatte seiner Armee wieder einen Besuch abgestatter und sie gemustert. Die in der Chronica enthaltenen Nachrichten stellen die Bevoͤlkerung der Landschaft als fuͤr Dom Pedro's R

welches in Ports⸗ aus Lissabon bis

giebt

Regierung Ken gesinnt dar, denn bisher.“ Das genannte Blatt sodann Auszuͤge aus der öe die auch der Globe,