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Gewohnt und entschlossen, die ertheilten Zusagen offen und redlich zu erfuͤllen, rechnet der Koͤnig mit Zuversicht darauf, daß die Liebe Seiner Unterthanen und die kraͤftige Unterstuͤtzung der Staͤnde Ihm die Ausfuͤhrung im Geiste der Eintracht und des ge⸗ genseitigen Vertrauens erleichtern werde. 8 u0 Als Stellvertreter des Koͤnigs moͤchte auch Ich hierzu beitra⸗ gen. Ich wuͤrde meinen hoͤchsten Raens erfuͤllt sehen, wenn Re⸗
gierung und Staͤnde, in freundlichem Zusammenwirken, dem Lande wie dem gesammten Deutschland bewiesen, daß sie das Gute nicht allein gewollt, sondern auch zu erreichen verstanden haben.
Manches ist in dieser Beziehung zu thun. Es kommen Ver⸗
1 haͤltnisse in Betracht, die sich seit Jahrhunderten gebildet haben. Es kommt nicht allein darauf an, zu aͤndern, sondern es muß vor Allem dauernd gegesgeßt werden.
Unter diesen erfordert das Lehnwesen eine hesonders sorgfaͤltige Erwaͤgung. Die Vorschlaͤge der Regierung werden Ihnen bald⸗ thunlichst vorgelegt werden.
Die Ausarbeitung einer Obergerichts⸗Ordnung ist angeordnet.
MNaͤhere gesetzliche Bestimmungen uͤber die befreiten Gerichtsstaͤnde werden Ihnen mitgetheilt werden. Die Regicrung wird sich ange⸗ legen seyn lassen, die von der vorigen Stände⸗Versammlung ge⸗
mwuͤnschte Revision der gesammten Gerichts⸗Verfassung zu einem Ge⸗
Strafgesetzbuches daͤvon abhaͤngen.
hoffe Ich doch, daß dieselben werden uͤberwun n di Betheiligten gleich der Regierung die Ueberzeugung hegen, daß die zweckmaͤßige Ordnung dieser Verhaͤltnisse ein wahres und unabweis⸗
genstande ihrer ferneren sorgfaͤltigen Erwaͤgung zu machen.
Der zustand der Krimnehc-Geseg40 76, erfordert baldige Ah⸗ huͤlfe. Die Berathung der den Staͤnden bereits vor mehreren Jah⸗
ren vorgelegten Gesetz⸗Entwuͤrfe ist um so wuͤnschenswerther, als
die Militair⸗Strafgesetzgebung und die Bearbeitung eines Polizei⸗
Das Hypothekenwesen bedarf nothwendig der Verbesserung. Die
dabei anzunehmenden Grundsaͤtze werden IFnen noch im Laufe die⸗
ser Diet vorgelegt werden. . Zu Ausfuͤhrung der Bestimmungen des Staats⸗Grundgesetzes
Uber die Rechte und Verhaͤltnisse der Provinzial⸗Landschaften und
der Gemeinden, sind die hhrd el en Einleitunget getroffen. So groß die Schwierigkeiten sind, welche die a läßri⸗ darbietet, so en werden, wenn die
liches Bedurfniß ist.
8 Die Regierung ist mit 1 ceeifrigst beschaͤftigt, und wird sich beeilen, stand baldigst
auf die Finanzen, sondern auch auf die Gewerbe uͤben, hat eine 2 8 b gerechnet, 65 Fuß Hoͤhe erreichte, die als hoͤchst bedeutend be⸗ gemacht, zugleich aber Verhandlungen mit RNachbar⸗Staaten wegen 8 I2. „5
Die großen Veraͤnderüungen, welche in den Verhaͤltnissen der Gewerhe eingetreten sind, haben schon seit laͤngerer Zeit die Noth⸗ wendigkeit angemessener gesetlicher Bestimmungen fuͤhlbar gemacht. er Bearbeitung einer Gewerbe⸗rdnung
diesen wichtigen Gegen⸗ zu Ihrer Erwaͤgung zu bringen. Der Einfluß, den die Eingangs⸗Steuern und Zölle nicht allein sorgfaͤltige Revision der dieserhalb bestehenden Gesetze nothwendig
desfalsiger Vereinbarungen veranlaßt. Sobald das Resultat dersel⸗
8 Neeasst werde Ich Ihnen daruͤber naͤhere Mittheilungen ma⸗ en lassen.
Die neue Formgtion der Armee ist vollendet, und die Anschlaͤge
der decfalftgen Beduͤrfnisse werden Ihnen vorgelegt werden.
8 Nothwendigkeit, die auf Seinen
derer Mich erinnere, von denen J
reitwilligkeit gefunden, mit welcher
Der König hat Sich nur aus Ueherzeugung von der dringenden geliebten Unterthanen ruhenden
Lasten moͤglichst zu erleichtern, zu dieser Maßregel entschlossen. Ich
kann derselben nicht erwaͤhnen, ohne den lebhaften Wunsch auszu-
sprechen, daß damit zugleich die Lage eines Heeres dauernd festge⸗ stellt werde, welches, wie durch glorreiche Thaten, so durch unwan⸗
delbare Treue fuͤr Koͤnig und Vaterland, seinen trefflichen Geist
jederzeit bewaͤhrt hat; und indem Ich mit schmerzlichen Gefuͤhlen J Mich bei dieser Veranlassung habe trennen muͤssen, habe Ich eine lofe Beruhigung in der Be⸗ e vorige allgemeine Staͤnde⸗
Versammlung die Gerechtigkeit und Billigkeit anerkannt hat, daß die Lage und Verhaͤltnisse der Einzelnen, welche von dieser Maßre⸗ el betroffen wuͤrden, mit moͤglichster Milde und Schonung beruͤck⸗
ichtigt werden moͤchten. 1
Das Budget der Landes⸗Kasse für das laufende Rechnungs⸗Jahr wird Ihnen unverzuͤglich vorgelegt werden. Ich rechne dabei auf Ihre bereitwillige C erc, und muß diesen Gegenstand vor Allem um so mehr Ihrer Erwaäͤgung empfehlen, als die bisherigen Bewilligungen mit dem Ende dieses Monats ablaufen
Da die Vereinigung der Kassen, die von dem Koͤntge befohle⸗ nen und in der Bearbeikung begriffenen Ersparungs⸗Plane bei der Civil⸗Verwaltung, und die Beseitigung der dei verschiedenen Steuern empfundenen Maͤngel, wesentliche Aenderungen unver⸗ meidlich machen, so scheint Mir der gegenwaͤrtige Zeitpunkt beson⸗ ders geeignet, die 818 beabsichtigte gesetzliche Regulirung des Muͤnzwesens vorzunehmen. 4
sch snc ehe dnche daß Sie sich mit den diesfallsigen Vorschlaͤ⸗ gen, die Ihnen werden gemacht werden, baldigst beschaͤftigen moͤgen, damit hierauf die weiteren Anordnungen und das vorzulegende Bud⸗ get der vereinigten Kassen fuͤr das naͤchste Rechnungs⸗Jahr begruͤndet werden koͤnnen. Hierauf wird auch die zu fassende Entschließung wegen der Chaussee⸗Dienste und wegen der Kavallerie⸗Bequartirung und des Infanterie⸗Services von wesentlichem Einflusse seyn.
Neben diesen vielen und wichtigen Aufgaben, welche der gegen⸗ waͤrtige Landtag zu loͤsen hat, und welche durch die Aussicht exleich⸗ tert werden, daß in wenig Jahren eine hedeutende Ausgabe fuͤr den Abtrag der neueren Landes⸗Schulden hinwegfaͤllt, haben Sie, meine Herren, noch eine große Pflicht zu erfuͤllen. 16
Der Koͤnig hat, im Vertrauen auf die treue Gesinnung, die Bildung und die Einsichten der Einwohner dieses Landes, den Staͤnden das Recht zugestanden, ihre Sitzungen öffentlich halten zu duͤrfen. Sie, meine Herren, werden dieses Vertrauen 5 recht⸗ fertigen und einem so großen Rechte, durch wuͤrdige, die Verhaͤlt⸗ nisse beruͤcksichtigende Behandlung der zu berathenden Gegenstaͤnde, wahren Werth, sichere Dauer zu verschaffen wissen.
Das Wesen der Staats⸗Gesellschaft, das Verhaͤltniß zu anderen Staaten, insonderheit aber zu dem Deutschen Bunde, fuͤhrt noth⸗ wendige Beschraͤnkungen mit sich, welche ohne Gefahr nicht uͤber⸗ schritten werden koönnen; nur Der, welcher die Rechte Anderer zu achten und zu schonen weiß, darf hoffen, eigene Rechte anerkannt zu sehen, wahre Freiheit zu bewahren. Diese aber, und was die Oeffentlichkeit Wohlthaͤtiges hat, moͤchte Ich helfen in diesem Lande zu begruͤnden und Unsern Enkeln einst zu hinterlassen.
Ich erklaͤre die allgemeine Staͤnde⸗Versammlung fuͤr eroͤffnet.“
Ueber die Feierlichkeit der Eroͤffnung, der eine Predigt in der Neustaͤdter Hof⸗ und Pfarrkirche voranging, berichtet die Hannoversche Zeitung: 1 Srvcgh
„Um 12 Uhr erfolgte die feierliche Auffahrt Sr. Koͤnigl. Soden nach dem Landschafts⸗Gebaͤude in einem glaͤnzenden
taatswagen, der mit 6 weißgebornen, nur hier in solcher Voll⸗ kommenheit vorhandenen, praͤchtigen Pferden bespannt war. — Se. Koͤnigl. Hoheit eroͤffneten daselbst den Landtag in dem Thron⸗ Saale. ieser ist in einem besonderen, an die Seite des Haupt⸗ Gebaͤudes angebauten Fluͤgel ganz neu errichtet. Er ist halb⸗ rund, hat eine von Saͤulen getragene, kuppelfoͤrmige Decke, durch die das Licht einfaͤllt, und ist grau in grau verztert. Der Halb⸗ messer des Saales mißt bis an die Saulen 29“, die Hoͤhe ge⸗ rade unter der Kuppel betraͤgt 38, die Lichtöffnung in der Spitze der Kuppel hat einen Halbmesser von 11 ¾ Auf der ge⸗ raden Seite des Saales ist in der Mitte eine Nische, in wel⸗ cher der Thron steht. Man steigt auf 4 FFen6n u ihm hinan. Hinter dem Thron⸗Sessel steht das Bild Sr. Majestaͤt des Koͤnigs in Lebensgroͤße. Umher und daruͤber ist eine hohe Drapirung von rothem Sammt und weißem Atlas; der Thron⸗ Himmel wird oben durch die Koͤnigl. Krone geschlossen. Der Thron steht fast gerade unter der Liche⸗Oeffnung, so daß sich die zonze Hellung des Soaleg auf diesem Punkts (oncentrirt. Auf 58
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beiden Seiten der Thron⸗Nische befinden sich noch zwei mit Saͤulen eingefaßte Logen fuͤr die Koͤnigl. Familie. Auß der ge⸗ woͤlbten Seite des Saales steht eine Reihe von 10 Korinthischen Saͤulen und 2 Halbsaͤulen, welche die Kuppeldecke tragen. Sie haben mit dem Gebaͤlke eine Höhe von 24 ; die Woͤlbung der Kuppel erhebt sich uͤber diese noch 14“, und ist mit Kasetten ver⸗ iert. Hinter dieser Saͤulen⸗Reihe laͤuft eine etwa 4“ uͤber den oden des Saales erhoͤhete Gallerie fuͤr die Zuschauer, die zur Brustwehr ein Gelaͤnder von bronzirten eisernen Verzierungen hat, welches die Saͤulen mit einander verbindet. Die Breite dieser Gallerie ist etwa 9“. Der Fußboden des inneren Raumes des Saales steigt von dem Throne an in 5 Stufen, deren jede etwa 3 uͤber die andere erhoben ist, amphitheatralisch bis zu den Saͤulen in die Hoͤhe, und ist mit rothem Tuche beschlagen. In gebogenen Reihen stehen 130 schwarz gepolsterte Sitze fuͤr die Mitglieder der Staͤnde⸗Versammlung. Da, wo die gebogene Seite des Halbkreises an die gerade anstoͤßt, sind die zwei Ieirr nng Zwei Neben⸗Eingaͤnge fuͤhren außerdem auf eiten⸗Treppen zu der Gallerie, woselbst Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz George von Cambridge und Ihre Koͤnigl. Hoheit die Großherzogin von Mecklenburg⸗Strelitz, so wie eine zahl⸗ reiche Versammlung von Personen aller Staͤnde der Feierlich⸗ keit beiwohnten. G 1 Hamburg, 5. Dez. Se. Majestaͤt der Koͤnig von Daͤnne⸗ mark haben den Koͤnigl. Saͤchsischen Minister, Freiherrn v. Lin⸗ denau, wegen seiner großen Verdienste um Astronomie als Be⸗ obachter und Rechner, mit dem Ehren⸗Geschenke eines goldenen Chronometers von Kessels, der die Aufschrift träͤgt: „Frederik den Sjette til Bernhard v. Lindenau“, zu begnadigen geruht. Heute ward abseiten einer Kommission der Feuer⸗Kassen⸗ Deputation der sogenannte Feuerposten des Herrn Edward Ja⸗ mes Smith besichtigt, der am Ende des Holzdammes steht. Es ist der erste dieser Art, der hier in Hamburg aufgestellt worden ist, und er gewaͤhrt den Vortheil — da er ungefaͤhr 4 Fuß uͤber
der Erde steht — daß an seine in der Mitte befindliche Oeff⸗
nung von zwei Zoll Durchmesser ein Schlauch mit der groͤßten Leichtigkeit angeschroben werden kann. Als nun abseiten der Kom⸗ mission ein Schlauch von 150 Fuß Laͤnge, der 54 Fuß in die Hoͤhe gehalten wurde, angebracht war, und der Hahn des Postens umge⸗ dreht wurde, erfolgte aus der konischen Muͤndung des Schlau⸗ ches ein Wasserstrahl, der so kraͤftig heraus getrieben wurde, daß er wohl noch eine Hoͤhe von 11 Fuß, also vom Steinpflaster
trachtet werden muß, da das Haus, wo der Schlauch ange⸗ bracht wurde, mehrere Fuß hoͤher als der Feuerposten steht, und diese Steigkraft nicht durch Dampfmaschine oder Pum⸗ pen, sondern durch den Druck des im Thurme befindlichen Was⸗ sers hervorgebracht wird, welches fortwährend, auch bei einem weit groͤßeren Abflusse, als durch mehrere solcher Feuerposten, gleich och erhalten werden kann. — Auch hat sich Herr Smith erboten, fach. Posten, je 10 Ruthen oder 160 Fuß von einander ent⸗ fernt, in allen Theilen der Stadt setzen zu lassen, wo es ihm erlaubt werden wird, sein Wasser⸗Leitungs⸗Rohr zu legen und damit seine vortreffliche Einrichtung bei Siehlen zu verbinden, wodurch nicht allein deren so schaͤdliche Ausduͤnstung unterdruͤckt, sondern die Circulation einer reinen Luft befoͤrdert wird. — An der Erlangung einer Concession ist jetzt wohl nicht mehr zu zwei⸗ seln, da er — um erst die verlangten Beweise der gemeinnüͤtzi⸗ gen Tendenz seiner Wasser⸗Anlage zu liefern — so großen Aus⸗ lagen ohne alle Einnahme waͤhrend geraumer Zeit sich hat un⸗ terwerfen muͤssen, und die herrlichen wohlthaͤtigen Wirkungen seiner Anstrengungen zu unwiderleglich zu Jedermanns Pruͤ⸗
fung und Beurtheilung dastehen, um ferner bestritten werden zu koͤnnen.
Muͤnchen, 1. Dezember. Der Rheinbayer meldet aus Neustadt vom 28. Nov.: „Um einer irrigen Deutung des Aufsatzes in der „Muͤnch. pol. Zeitung“ von 18. Nov. l. J. vorzubeugen, wird hiermit amtlich erklaͤrt, daß die in Neustadt am 5. Nov. letzthin bei den Conscriptions⸗Verhandlungen vor⸗ gefallenen Excesse und blutigen Thaͤtlichkeiten sich nur auf solche, welche von den Conscribirten selbst veruͤbt wurden, beschraͤnkten, und daß die Einwohner von Neustadt sich auf keine Weise darein gemischt, oder daran Theil genommen haben.“
Der Geheime Rath, Professor Schelling in Muͤnchen, wird, wie dasige Blaͤtter berichten, um den vielen unbefugten Abdruͤk⸗ ken seiner Vorlesungen zuvorzukommen, dieselben nunmehr selbst im Druck herausgeben.
Der Appellationshof von Zweibruͤcken hat die von Dr. Wirth versuchte Rekusirung mehrerer Apellationsgerichts⸗Raͤthe verworfen. Derselbe ist jedoch auf die am 28. November an ihn ergangene Vorladung nicht erschienen.
Nuͤrnberg, 3. “ Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen ist heute von hier wieder nach Muͤnchen abgegangen, von wo Hoͤchstderselbe die Ruͤckreise nach Duͤssel⸗
dorf uͤber Stuttgart u. s. w. antritt, waͤhrend seine Durchl. Gemahlin, die seit drei Wochen dahier verweilt, ihren Aufent⸗ halt bis zur gaͤnzlichen Wiederherstellung ihrer Gesundheit ver⸗
laͤngern, und sodann uͤber Frankfurt nach Duͤsseldorf abreisen wird. Waͤhrend seines gtaͤgigen Hierseyns nahm der Prinz Al⸗ les, was die Stadt dem Freunde der ältern und neuern Kunst Sehenswuͤrdiges bietet, mit besonderem Interesse in Augenschein, und machte verschiedene Acquisitionen, welche seinen Sammlun⸗ gen zur Bereicherung dienen werden. Mehrere Soiréen wur⸗ den von Sr. Koͤnigl. Hoheit mit Ihrer Gegenwart beehrt. Stuttgart, 3. Dez. In der gestrigen Sitzung der Kam⸗ mer der Abgeordneten fuͤhrte die Tagesordnung zur Bera⸗ chung des Berichts der Finanz⸗Kommission uͤber den Koͤniglichen eheimen Raths⸗Erlaß, betreffend die Beschluͤsse der Kammer uͤber Ausgabe Posten, welche in dem Haupt⸗Finanz⸗Etat fuͤr 1833 — 1836 entweder gar nicht oder in geringerem Betrage exi⸗ girt sind; so wie uͤber die von dem Chef des Finanz⸗Departe⸗
ments in Bezug auf den Etat weiter gemachten Eroͤffnungen.
Die Kommission bemerkte zuerst im Allgemeinen, daß die in dem Erlaß des Koͤniglichen Geheimen Raths vorangestellte Bemer⸗ kung, daß die Regulirung der Staats⸗Ausgaben durchgaͤngig auf ein von der Regierung ausgehendes Ansinnen zu gruͤnden sey, keiner besonderen Eroͤrterung beduͤrfe, weil die Kammer, indem sie durch ihre Eingaben die Entschließung der Regierung uͤber die von ihr beabsichtigten Erhoͤhungen des Ausgabe⸗Etats her⸗ vorgerufen habe, jedenfalls anerkenne, daß diese Etats⸗Erhoͤhun⸗ gen nicht ohne Zustimmung der Regierung ins Werk ge⸗ etzt werden koͤnnen und sollen. Die Kommission ging hiernach sogleich auf die modificirenden und versagenden Beschluͤsse der Re⸗ gierung selbst uͤber, indem nach ihrer Ansicht nur die Frage seyn koͤnne, wie sich die Kammer hinsichtlich dieser zu benehmen habe, und was ihr im Falle der Nicht⸗Genehmigung der Aufnahme solcher Ausgaben in den Etat etwa zur Foͤrderung der beabsichtigten Zwecke sonst noch zu thun und zu beschließen uͤbrig bleibe. Der Abgeordnete Schott ergriff nach eroͤffneter Debatte zuerst das Wyrt, Eer vermißte eine staatsvechtliche Wuͤrdigung des von
1“¹
nisses eine abweichende Ansicht
dem Finanz⸗Departements⸗Chef gehaltenen Vortrages; die
mer habe sich der Nennung des Staats⸗Oberhauptes zu n ten, und dasselbe muͤßten die Minister beobachten.
Herrn Departements⸗Chefs betrachten. Was nun aber Kommissions⸗Bericht selbst betreffe, so koͤnne er sich nicht halten, auszusprechen, daß derselbe dem Steuer⸗Verwillig Recht der Staͤnde viel zu nahe trete. Die Staͤnde koͤnnt
von der Regierung eingebrachtes Budget allerdings ament
sowohl Steuern erhoͤhen und vermindern, als gar nicht we ligen. Es koͤnne nicht gesagt werden, daß die Besoldungs, Kapital⸗Steuer von der Kammer erhoͤht worden sey, am 1sten Juli 1833, wo alle Steuern abgelaufen gen sey gar keine verfassungsmaͤßig verabschiedete Besoldungs⸗ Kapital⸗Steuer vorhanden gewesen. Unter diesen Umsg muͤsse er sich gegen alle Antraͤge der Kommission, da si Schmaͤlerung des staͤndischen Steuer, Verwilligungs⸗Recht zweckten, erklaͤren. Der Abgeordnete Pfizer aͤußerte sich ig selben Sinne. Der Abgeordnete Pfleiderer bemerkte, das staͤndische Steuer⸗Verwilligungs⸗Recht nur illusorisc wuͤrde, wenn jede Erhoͤhung zuvor im Petttionswege ne sucht werden muͤßte. Der Abgeordnete Feuerlein erwig daß es sich um einen leeren Wortstreit handele, denn eit trag der Kammer, welcher der Zustimmung der Regierung duͤrfe, sey gewiß nichts Anders als eine Petition. Der G rath v. Schlayer suchte darauf gegen den Abgeordneten 6 die Form des von dem Finanz⸗Departements⸗Chef gehaltenen trags zu rechtfertigen. Der Pralar v. Maͤrklin aͤußerte gege Abgeordneten Pfizer, daß die Wuͤrde der Kammer nicht ge werde, wenn sie auch wieder fruͤhere Beschluͤsse zuruͤck Die Kammer stehe in einer Unterhandlung mit der Regg uͤber den Etat; eine Unterhandlung waͤre aber nur moͤglich, jeder Theil starr auf seinen Forderungen beharren wuͤrder Abgeordnete Pfizer entgegnete, die Kammer habe bey daß sie nachzugeben wisse, bei den Gesandtschafts⸗Gehaltg der Residenz⸗Polizei; allein das Nachgeben muͤsse auch sei haben. Fenäca koͤnne sie nicht genannt werden, wenn fruͤher gefaßten und wohlerwogenen Beschluͤsse nicht zurüͤcht Der Abgeordnete Uhland erklaͤrte sich ebenfalls gegen traͤge der Kommission, weil sie das Abgehen von den fi
Beschluͤssen nicht aus inneren Gruͤnden motivire. De
ordnete Menzel sprach sich uͤbereinstimmend mit
aus. Es liege in den Haͤnden der Staͤnde, zu zeigen
besser sey, gar keine Staͤnde zu haben; denn alles Ga Bedeutung, was in juͤngster Zeit geschehen, die Herch
des Salz⸗Preises und der Zoll⸗Verband mit Preußen, von der Regierung einseitig geschehen koͤnnen. Der Stu v. Schlayer entgegnete: Die Absicht der Regierung sah fuͤr das Volks⸗Schulwesen ungleich mehr geschehen solle, den Antraͤgen der Kammer liege; aber eben deswegen, we bedeutendere Summe seiner Zeit gefordert werden muͤss, sich die Regierung veranlaßt, die Mittel nicht zu vergeud Die Kammer ging endlich zu den einzelnen Kommissions traͤgen im Speziellen uͤber. Dieselben wurden theils und theils nach gegebenen Erlaͤuterungen durch den Devpartmn Chef, angenommen. Hinsichtlich der von der Kammer in trag gebrachten Etats⸗Erhoͤhung von jaͤhrlichen 15,000 s Unterstuͤtzung von Gewerben, ging die abweichende Entschle der Regierung bloß dahin, daß Letztere diese Summe nicht spezi diesen Zweck in den Etat aufgenommen, sondern um den h
derselben den Reserve⸗Fonds vermehrt wissen wollte. Die Kowoc
stellte hier den Antrag: unter Durchstreichung der fruͤher! setzten 15,000 Fl. dem Ansinnen der Regierung dadurch; sprechen, daß der Reserve⸗Fonds in Hinsicht auf die au selben zu uͤbernehmenden Gewerbe⸗Unterstuͤtzungen auf den lichen Betrag von 65,000 Fl. erhoͤht werde. Dieser † wurde nach einigen Bemerkungen mit 67 gegen 20 St angenommen. — Hinsichtlich der von der Kammer beabsich Verbesserung der SFh⸗ Deutscher Schullehrer, auf weld Regierung vor der Verabschiedung des neuen Schul⸗GC. nicht eingehen zu koͤnnen erklaͤrt hat, bemerkte die Komn wie sich nach der von der Regierung gegebenen Aeußerumg bezweifeln lasse, daß dieselbe uͤber den von der Kammer sichtigten Zweck ganz einverstanden sey, und daß sie nu sichtlich des Zeitpunktes, wo das Beduͤrfniß dieser mittel eintreten werde, und uͤber die Groͤße des 1 laufenden Etats⸗Periode muthmaßlich eintretenden I n habe. Damit jedoch falls geschehe, was nach Umstaͤnden geschehen koͤnne, t Kommission darauf an, die Regierung zu bitten: auch abg von der beabsichtigten Schul⸗Ordnung, da, wo die Gehal Schullehrer den zeitgemaͤßen Beduͤrfnissen der Gemeinde genuͤgen und die Gemeinden augenscheinlich die zu deren besserung erforderlichen Mittel nicht besitzen, diese Verbes auch jetzt schon aus Mitteln des Staats eintreten zu lasse zu erklaͤren, daß die Kammer zu den hieraus entstehenden gaben gern die Zustimmung ertheilen werde. Nach meh Bemerkungen hieruͤber wurde dieser Kommissions⸗Antrag! gegen 25 Stimmen angenommen. Ein weiterer Antrag geordneten Hufnagel, die Regierung um baldmoͤglich bringung eines vorlaͤufigen kurzen Gesetzes, wodurch die lehrer⸗Besoldungen normirt wuͤrden, zu bitten, wurde⸗ angenommen. Die ferneren Antraͤge der Kommission, schlossene Herabsetzung der Wirthschafts⸗Abgaben nach wissen Modification abzuaͤndern, ferner bei der Regieru Herabsetzung des Stein⸗ und Vieh⸗Salz⸗Preises um 9 das Pfund, vom 1. Februar 1834 an, anzutragen, so w. die Regierung zu bitten, daß sie die Erhoͤhung der Besch Steuer um die Haͤlfte des bisherigen Betrags, und der 4 Steuer auf 12 Kr. pro 100 Fl. ansinnen moͤge, fanden falls die Genehmigung der Kammer. Auch die sogleich! fene und verlesene Adresse an die Regierung wurde angene Kannstadt bei Stuttgart, 4. Dez. Die großen
theile, welche das Bohren einiger artesischen Brunnen Mineral⸗Auelle am Sulzer⸗Rain, so wie fuͤr die Quellen d sigen Bade-⸗Anstalten herbeigefuͤhrt hat, veranlaßten an August d. J. den Stadtrath zu dem Beschlusse, auf den der Bau⸗Ordnung von 1655, das Bohren weiterer art Brunnen auf der ganzen Markung zu untersagen. Ditst schluß ist von dem Koͤnigl. Ministerium des Innern be worden, und die Eigenthuͤmer der bereits vorhandenen arteh Brunnen wurden erinnert, von jeder etwa vorhabenden! derten Einrichtung derselben immer zuvor Anzeige zu mac „Karlsruhe, 1. Dezember. J. K. H. die Herzogit riette von Wuͤrttemberg ist gestern nach einem mehrwoͤchent hiesigen Aufenthalte nach Wuͤrttemberg zuruͤckgekehrt. Frankfurt a. M., 3. Dez. Se. Excellenz der4 Grotzbritanisch⸗Hannoversche General⸗Lieutenant, Heinric Hinuͤber, Chef des Infanterie⸗Regiments Luͤneburg, Abzo ter der ersten Diviston des achten Armee⸗Corps bel der h
Jenen trag koͤnne er sonach nur als eine einseitige Bemerkum
ir⸗Kommission der Hohen Deutschen Bundes⸗Versamm⸗ nhaber mehrerer hoher Orden ꝛc., ist heute hier mit
nbgegangen.
9 Oesterreich.
Zien, 2. Dezember. Ihre Majestaͤt die Kaiserin, Se. aͤt der juͤngere Koͤnig von Ungarn und Höchstdessen Ge⸗ ‚so wie Ihre Kaiserl. Hoheiten der Erzherzog und die ogin Franz Karl, haben in Erwaͤguug, daß den wahr⸗ keftigen und nothleidenden Einwohnern der hiesigen Stadt Vorstaͤdte, mittelst der Allerhoͤchst und Hoͤchstihnen uͤber⸗ , dann der Beurtheilung der betreffenden Pfarrer und pater unterzogenen, und sofort von diesen wieder zuruͤck⸗ den Bitt⸗Gesuche, die benoͤthigte Unterstuͤtzung nicht genug zufließen koͤnne, und daß die bisher stattgefun⸗ leberreichung der Unterstuͤtzungs⸗Gesuche bei allen ein⸗ der vorgenannten Allerhoͤchsten und Hoͤchsten Herr⸗ nicht nur die Wuͤrdigung der Gesuche den hierzu be⸗ Armen⸗Vorstehern bedeutend erschwert, sondern auch e Mißbraͤuche der hoͤchsten Mildthaͤtigkeit mit sich ge⸗ abe, den Beschluß gefaßt, aus den Geld, Betraͤgen, oͤchstdieselben in jedem der vorhergegangenen Jahre in sicht, den Nothstand vieler Bewohner der Stadt und der dte Wiens zu lindern, aus Anlaß der uͤberreichten und tswuͤrde befundenen Bittschriften gespendet haben, fuͤr rfende Militair⸗Jahr 1834 einen Unterstuͤtzungs⸗Fonds zu diesen der Verwaltung der K. K. Hof, und Burg⸗ und der gewissenhaften Verwendung der saͤmmtlichen der Stadt und der Vorstaͤdte Wiens in der Art zuzu⸗ daß diese durch die Hof⸗- und Burg⸗Pfarre mit Ver⸗ eldern zur Verwendung auf augenblickliche Aushuͤlfen bre und wuͤrdige Arme, auf Herbeischaffung des Holzes, cher Nahrung fuͤr Kranke, der Kleidung schulfaͤhiger und aͤhnlicher dringender Beduͤrfnisse, versehen werden, chergestalt die benoͤthigte Huͤlfe binnen der kuͤrzesten Zeit thleidenden zu gewaͤhren vermoͤgen. e Herzogin von Berry befindet sich jetzt in Graͤtz und elbst auf ein halbes Jahr eine Wohnung gemiethet. v; “ uchatel, 30. Nov. Uebermorgen, den 2ten Dezember, Neuchatel um 9 Uhr und zu Valengin um 11 Uhr s die feierliche Einsetzung des neuen Ober⸗Gerichtshofes en. 1 e Wahl⸗Versammlung von Buttes hat den Notar Herrn rre und Herrn Erhard Borel zu Deputirten fuͤr den enden Rath ernannt. cht fuͤr 80,000 Fl., wie von einigen Blaͤttern kuͤrzlich ge⸗ vorden, sondern fuͤr 180,000 (nach Einigen 186,000) Fl. ie Inhaber der Post⸗Privilegien in Schaffhausen diesel⸗
den Fuͤrsten von Thurn und Taxis veraͤußert. Der große Vertrag bereits ratificirt, unter Regierung
pon Schaffhausen hat den wie es heißt, die Stellung der dortigen en Bestimmungen. Der neue Post⸗Inhaber hlehen unter denselben Verpflichtungen, wie es Besitzern nach dem Lehen⸗Briefe von 1825 zustand, na⸗ mit dem Vorbehalt einer allfaͤlligen Centralisation des ens in der Eidgenossenschaft, was allerdings die Freunde lchen Maßregel fuͤr die Zukunft einigermaßen beruhigen Der Kanton soll 1500 Fl. jaͤhrliches Schirmgeld erhalten. Spanien. gorid, 19. Nov. Die heutige (in Berlin eingegangene) ber Zeitung enthaͤlt außer den (gestern unter „Neueste hten“ erwähnten) Koͤnigl. Dekreten wiederum zahlreiche hheits⸗Adressen, die aus verschiedenen Landestheilen bei bierung eingegangen sind. Ferner befinden sich darin die ngen der General⸗Majore Geronimo Valdes und Josef Radil zu General⸗Lieutenants der Armee. An die Stelle tern ist der Oberst Josef Rich zum General⸗Major und eur von Carthagena ernannt worden. ieselbe Zeitung enthaͤlt noch einen aus dem Haupt⸗ Pancorbo vom 15. Nov. datirten Armee⸗Bericht des Pedro Sarsfield, der von einem Gefechte Meldung thut,
empfaͤngt den bis⸗
Brigadier Manuel de Benedicto am 13ten d. M. mit
inde gehabt, welcher Letztere sich zwar zuruͤckgezogen ha⸗ ‚aber wegen des starken Nebels nicht verfolgt werden Am naͤchsten Tage seyen die Truppen zu ermuͤdet ge⸗ nd haͤtten ebenfalls nichts thun koͤnnen. Die feindliche wird auf 5000 Mann Infanterie und 300 Mann Ka⸗ geschaͤtzt. Der General berichtet schließlich, daß sich bei Lieutenant von Merino's Truppen, welcher uͤbergegan⸗ wie außerdem 9 Gefangene befinden. Die Pariser Blaͤtter theilen, nach einem Privat⸗ ben aus Madrid vom 17. November, folgendes Schreiben sder Graf von Florida Blanca am 15ten, also kurz vor der ug des Ministers de la Cruz, an die Koͤnigin gerichtet hat: innora! Wenn ich die innige und unwiderstehliche Theil⸗ die ich fuͤr die Sache Ewr. Majestaͤt und Ihrer anziehenden chuldigen Tochter hege, die ich taͤglich mehr gefaͤhrdet sehe, en, wenn ich die Aussicht, die sich meinen Blicken darbietet, ch auswandern muͤßte, — denn die Verbannung waͤre mein Fall die Sache des Infanten siegte, da ich mich bereits Sache Ewr. Majestaͤt kompromittirt habe — mir verbergen dann wuͤrde ich vielleicht warten, wie das Schicksal die Er⸗ genkte, obgleich man, meiner Ansicht nach, die Entscheidung sinen Launen uͤberlassen sollte; wie aber ist es moͤglich, bei Uigenden Interessen gleichguͤltig zu bleiben! ggeiz fern, niemals von dem Köͤnige meinem Herrn etwas wenn ich niemals Ew. Maj. mit irgend einer Bitte belastigt darf man auch wohl nicht annehmen, daß ich in dem vorliegen⸗ „ wo es sich um die Erhaltung meines Vermoͤgens handelt, st in auswaͤrtigen Fonds, sondern in Guͤtern und Institu⸗ elegt ist, die Spanien Nutzen bringen, und deren Bewah⸗ vhrmeine und die Existenz meiner Familie nothwendig ist, seresse handle. Dies ist nicht moͤglich, und in meiner Lage daher wohl von der Guͤte Ewr. Majestaͤt Verzeihung fuͤr meine llichkeit hoffen. Ich erwarte sie, Sennora, und in dieser Hoff⸗ vil ich die heilige Pflicht erfuͤllen, Ewr. Majestaͤt unsere age vor Augen zu fuͤhren. Ich werde Ew. Majestaͤt nicht olen, was ich mehr als einmal Ihnen muͤndlich und schrift⸗ sagen die Ehre gehabt, ich wil Ew. Majestaͤt nur an die nen Worte erinnern, welche das Ministerium in die gestrige tung hat einruͤcken lassen: Los hechos hablan (die Thatsa⸗ echen). Ja, Sennora, auf Thatsachen gruͤnden sich meine n, und diese Thatsachen sind es, welche im Koͤnigreiche Gaͤh⸗ neuhen und Aufregung veranlassen, welche die Vorlaͤufer ihen und gewaltigen Krisis sind, deren Folgen sich gar nicht nlassen. Da sich aber die Sachen so verhalten, so befiehlt es eund die Ehre, Ew. Maj. davon in Kenntniß zu setzen. Kann Nichtigkeit unserer Armee in einem Augenblick, wo Jeder⸗ üßte, wie nothwendig sie war, und wo ein Budget vön 253 n saͤhrlich von dem Kriegs⸗Departement verbraucht worden
tein bloßes Gerede sder muß man sie nicht vielmehr fuͤr!
Nauplia zuruͤckgekehrt, und
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eine Thatsache halten? Ist es nicht eine Thatsache verflossen sind, ohne daß ünsere Streitkraͤfte hat ce⸗ ban Pete.se⸗ deeee, aase in 1sgngeeheh gh rale Lorenzo und Castanon? Ist es nicht eine Tha — Praͤtendent zu Gunsten der sterbenden Sache Beha gcheasseder spirirt und zu den Waffen greift, — Dom Miguels, den der Praͤsi⸗ dent des Minister⸗Raths auf alle moͤgliche Weise beguͤnstigt, jnoem Letzterer Alles angewandt hat, um seiner Sache den Sieg zu verschaffen? Wenn er das Ziel, das er sich vorgesteckt hatte, erreicht haͤtte, so wuͤrde der Thron der Koͤnigin jetzt nicht mehr existiren! Ist es nicht eine Thatsache, daß derselbe Mann, der die von Eng⸗ land durch Sir Stratfort Canning vorgeschlagene Unterhandlung zuruͤckwies, jetzt in Gemeinschaft mit derselben Macht Vermittler und Unterhaͤndler geworden ist, welches ihn offenbar in eine zwei⸗ deutige Stellung versetzt? Ist es nicht eine Thatsache, daß man 300,000 bewaffnete royalistische Freiwillige, die sich der von uns unterstuͤtzten Sache wiedersetzten, vor zwii Monaten die Stuͤtze des Thrones nannte, waͤhrend die Anhaͤnger Ew. Maieftaͤt als Revo⸗ lutionairs bezeichnet wurden? Ist es nicht eine traurige und schmaͤhliche Thatsache, daß man in drei Provinzen so zu sagen die Regierung Karl's V. eingesetzt hat, und daß man in anderen die Fahne der Parteisucht in seinem Namen erhebt? Ist es nicht ane Thatfache, daß die Ge⸗ neral⸗Capitaine, die mit standhaftem Eifer ihre Provinzen ruhig erhalten haben, gerade diejenigen sind, velche man als Reuerer be⸗ zeichnete, und von deren Absetzung fortnaͤhrend die Rede war. Ist nicht endlich auch die vollstaͤndige und unbedingte Nichtigkeit des Regierungs⸗Conseils ebenfalls eine Thatsache, — dieser kostbaren In⸗ stitution, die durch den verstorbenen Koͤnig Ferdinand eingesetzt wor⸗ den und die die Geschichte stets als die wuͤrdigste Handlung seiner Regierung bezeichnen wird? Thatsache ist es, daß die Umsto⸗ ßung des Testaments des verstorbmen Koͤnigs ein Verbre⸗ chen waͤre, welches die Natton, die den letzten Willen ihres Souverains ehrt, als einen Akt des Hochverraths bezeichnen wuͤrde? Alle diese Fakta erregen Besorgniß im Publikum; die Gaͤhrung, die sie erzeugen, koͤnnte zuletzt zur Erbitterung und diese zu einer verderblichen Volks⸗Bewegung fuͤhren, die den Ew. Mactestaͤt schuldigen Gehorsam vernichtete, den Thron unter⸗ gruͤbe und das gesellschaftliche Gebaͤuhe bis in seine Grundveste erschuͤtterte. Wie dem aber auch seyn mag, die öffentliche Stim⸗ mung ist so, wie ich sie hier geschildert habe, wenn leich man es nicht wahrhaben will. Ich koͤnnte mich vielleicht taͤuschen, aber die treu ergebenen Anhaͤnger Ew. Majestaͤt betrachten die Lage der Re⸗ gierung wie ich. Vielleicht wird dieses Schreiben dasselbe Schicksal haben, wie meine Denkschrift, die Ew. Majestaͤt nicht fuͤr gut fan⸗ den, dem Regierungs⸗Conseil vorzulegen, und die dem Prasiben⸗ ten des Minister⸗? aths uͤbergeben mard. Indeß empfinde ich keine Furcht, wo es sich darum handelt, Ew. Majestaͤt zu dienen und das Wohl meines Vaterlandes wahrzunehmen; dies allein ist das Ziel aller meiner Bestrebungen, dem ich, wie Ew. Maijestaͤt nicht zweifeln werden, immer meine Meinung, mein Vermoͤgen und meine Eristenz zum Opfer bringen werde. Ich verharre, Sennora, mit der tiefsten Ehrerbietung als der unterthaͤnigste Diener Ew. Maj. (unterz.) Der Graf von Florida Blanca.“
“
Die letzte Post aus Konstantinopel vom 11. November bringt, außer der Anzeige von einigen Veraͤnderungen in Be⸗ setzung der Statthalterschaften und Staats⸗Aemter, wenig Neues von Belang. — Der ehemalige Kaimakam⸗Pascha Achmed Che⸗ lussi ist zum Statthalter von Mentesche und der bekannte ehe⸗ malige Großwesir Reschid Mehmed Pascha zum Statthalter von Siwas ernannt worden. Dessen Sohn, Emin Pascha, ehemali⸗ ger Statthalter von Janina, war in Konstantinopel angelangt. Die wichtige Stelle eines Tersana Emini oder Intendanten des Arsenals ist aufgehoben und in die eines Tersana Muͤdiri ver⸗ wandelt worden, welche dem Kapudan⸗Pascha ganz untergeord⸗ net, und einem seiner Offiziere anvertraut worden ist.
Am 26. October ist die Fregatte, an deren Bord der außer / ordentliche Botschafter Sr. Hoheit, Achmed Fewzi Pascha, die Reise nach Odessa angetreten hatte, wieder in den Bosporus ein⸗ gelaufen.
Am 4. November brach um 2 Uhr nach Mitternacht in Konstantinopel in der Gegend von Sultan Achmed Feuer aus, welches jedoch bald wieder geloͤscht wurde, so daß es keine gro⸗ ßen Verheerungen anrichtete.
Die Englische Fregatte „Actaͤon“ ist am 8ten d. M. von kar uͤckgeke hat sich, wie vorher, vor dem Koͤ⸗ niglich b. Gesandtschafts⸗Hotel in Therapia vor
uker gelegt.
Der Russische Oberst und Adjutant Sr. Majestaͤt des Kai⸗ sers, Freiherr von Budberg, welcher unlaͤngst aus Serbien in Konstantinopel eingetroffen war, ist von da nach St. Peters⸗ burg abgegangen.
Der Gesundheits⸗Zustand in Konstantinopel digend. “
he, daß 40 Tage it den Insurgen⸗ reffen der Gene⸗
Eö
war befrie⸗
— Die Gazzetta diZara meldet aus Skutari vom 3ten November (und zwar in Widerspruch mit den fruͤher aus Deutschen Blaͤttern gegebenen Nachrichten), daß ein durch einen Tartaren angekommener Großherrlicher Ferman den Skutari⸗ nern die Bewilligung ihrer Forderungen von Seiten der Pforte angezeigt hat, und daß demzufolge der auf der Citadelle befind⸗ liche Pascha abgesetzt und zur Wiedererstattung des den Ein⸗ wohnern der Stadt zugefuͤgten Schadens verurtheilt worden ist. Hussein Hotti, Oberhaupt der Gebirgs⸗Bewohner und der Kadi der Stadt, die sich mit dem Wesir auf der Citadelle einge⸗ schlossen hatten, sind verhaftet und alle andere Behoͤrden veraͤn⸗ dert worden. Auch der Kogin⸗Baschi, Oberhaupt der Christen in Skutari, wurde von seinem Posten abgesetzt, weil die christ— lichen Einwohner nicht mit ihm zufrieden sind. Dagegen er⸗ haͤlt Hafis, Pascha von Nissa, die Stelle des abgesetzten We⸗
irs, die bis zu seiner Ankunft interimisti Ali⸗ Wenn ich, - zu seine nf mistisch vom Obersten Ali
ajar Bei verwaltet wird, welchen die Pfeorte fruͤher zur Aus⸗ gleichung des Streites nach Skutari geschickt hatte.
— In Deutschen Blaͤttern liest man: „Briefe aus Alexandrien vom 1. und 4. Nov. melden, daß Mehmed Alt an vier Banquter⸗Haͤuser den Auftrag gegeben habe, 5 Millio⸗ nen Piaster, so viel als 500,0900 Fl. Conv.⸗M., an die Pforte zu bezahlen. Dies waͤre der fuͤr das Paschalik von Aegypten allein fuͤr ein Jahr schuldige Tribut; da aber bekanntlich von diesem noch ein Jahr, so wie von dem fuͤr die neu erworbenen Provin⸗ zen schuldigen Tribut von jaͤhrlichen 20 Mill. Piaster noch zwei Jahre im Ruͤckstande sind, welche Mehmed Ali zu bezah⸗ len sich weigerte, und diese Briefe nicht angeben, ob ge⸗ dachte Zahlung auf Rechnung der Ruͤckstaͤnde oder der erst faͤllis werdenden Tribute geleistet wurde, so erschoͤpft man sich deshalb in Muthmaßungen; indessen hat die Meinung Vieler, daß sich Mehmed Ali durch Bezahlung dieser 5 Millionen Pia⸗ ster mit der Pforte wegen deren saͤmmtlicher 45 Millionen e betragende Ruͤckstands⸗Forderungen vergleichsweise abge⸗
funden haben duͤrfte, und somit die deshalb entstandenen Diffe⸗
renzen ausgeglichen waͤren, manche Wahrscheinlichkeit. — In den ersten 8 Tagen nach Abgang der letzten Post hatten wir unausgesetzt furchtbares Unwetter, dessenungeachtet darf der Ge⸗ sundheits⸗Zustand der Hauptstadt befriedigend genanns werden.“
88 Griechenland. “ er Helios enthaͤlt in seiner Nummer 5 folgende Nach⸗
richt: „Wir koͤnnen heute mit Bestimmtheit melden, daß die Regierung, sobald sie einen großen Theil des Anlei⸗ eine Lethbank errichten wird, aus Bestimmungen eines zugleich erscheinenden Hy-⸗
Koͤnigliche hens in. den Haͤnden hat, welcher, nach den potheken⸗Gesetzes, Gutsbesitzer und Vorsteher von Gewerken gegen maͤßige Zinsen Kapitalien zum Betriebe ihrer Geschaͤfte werden entlehnen kͤnnen. Sobald eine solche Bank eingerich⸗ tet ist, wird auch die toͤdtliche Wunde von Hellas, die Manie nach Aemtern, geheilt werden.“ — Nr. 7. desselben Blattes enthaͤlt folgende Betrachtungen: „Außer der Macht, um Ruhe zu schaffen, und Zufriedenheit. Jetzt und lange Feit noch kann es dem Armen keine Arbeit, und dem Wohthabenden nicht jene Genuͤsse und Vortheile gewaͤhren, die ihm groͤßere Staͤdte unserer Zunge, die ihm Konstantinopel, Siyrna, Thessalonich, darbieten. Was also vermag nun die alten Einwohner jener Staͤdte zu Hellenen zu machen,
bleiben? Allein das Verlangen, unter einer Hellenisch⸗
militairischen braucht Hellas auch Gluͤck
daß sie ihrer vergessen und in
ristlichen Regierung, unter milden, gerechten und verstaͤndigen
Gesetzen z8 leben. Faͤnde der Grieche diese nicht, so kehrte ein großer T eil unserer Einwohner wieder in ihre alten und ge⸗ wohnten Sitze zuruͤck und Hellas wuͤrde veroͤden... Kaum hundert Familien haben wir, die man reich nennen kann, und in den außer dem Koͤnigreiche gebliebenen Griechischen Handels⸗ staͤdten sind uͤber 600, Königreich nur 500,000 zaͤhlt. Wandert unser Volk in diese Heimath ein, dann findet die Regierung Talente fuͤr die Aemter, die Staͤdte erheben sich aus den Ruinen; Schulen, Ackerbau, Handel bluͤhen, und der Arme findet Mittel, sich zu naͤhren.“
Aegypten. Alexandrien, 4. Nov. Obschon ich Alexandrien erst vor 16 Monaten verlassen, so habe ich doch bei meiner jetzigen Ruͤckkehr in dieser Stadt Vieles verschoͤnert und vergroͤßert ge—
dazu 2,500,000 Griechen, waͤhrend das
Am merkwuͤrdigsten ist diese schnelle Veraͤnderung im
unden. beansen, Ihaeaner wo in kurzer Zeit eine Menge prachtvoller Haͤuser gebaut wurden. Die Anzahl der Europaͤer nimmt aber in einem solchen Grade zu, daß trotz der Erweiterung ihres Stadtviertels, dennoch Viele bei Tuͤrken und Arabern Woh⸗ nungen suchen muͤssen. Nach den Angaben der verschie⸗ denen Konsulate zaͤhlt man hier dermalen 4806 Fremde. (S. Nr. 327 der Staats⸗Zeitung.) — Unter den hier ansaͤssi⸗ gen Deutschen befindet sich seit einigen Wochen der durch seine wissenschaftlichen Leistungen als Assisen⸗Arzt an der chirurgischen Abtheilung des beruͤhmten Geheimraths v. Walter im allge⸗ meinen Krankenhause zu Muͤnchen vortheilhaft bekannte Arzt Doktor Max Koch, welcher vor seiner Reise hierher die Hospi— taͤler und wissenschaftlichen Anstalten Oesterreichs, Ungarns und Italiens besichtigte. Er leistete dem Antrage der Regierung Folge, als dirigirender Arzt am Marine⸗Hospitale Dienste zu nehmen, und erhielt somit die guͤnstige Gelegenheit dem Zwecke seiner Reise vollkommen nachzukommen, und in das Innere der Charaktere der diesem Lande eigenthuͤmlichen Krankheiten einzu⸗ dringen. Er hatte bereits waͤhrend seines kurzen Aufenthalts in Aegypten Veranlassung, mehrere Operationen mit dem gluͤck⸗ lichsten Erfolge zu unternehmen, und besonders viele der in die⸗ sem Lande so haͤufig vorkommenden Augenkrankheiten zu behan⸗ deln. Auch die Doktoren von zwei ausgezeichnete Bayerische nicht verlassen. Ersterer ist nach seiner Ruͤckkehr aus Syrien (wohin er seinem Regimente von Diamette aus folgte, und wo er Ibrahim Pascha selbst waͤhrend seiner Krank⸗ heit zu behandeln die Ehre hatte) als Arzt bei der Leib⸗ garde und Direktor des Hospitals in Cahira angestellt worden. etzterer hat den beruͤhmten Schuͤler des verstorbenen Geheim⸗ raths Grossi, Doktor Pruner, der vor einem Jahre mit merk⸗ wuͤrdigen Entdeckungen und reicher Beute im Gebiete der Me⸗ dizin nach Europa zuruͤckgekehrt, als Professor der Anatomie und Physiologie an der medizinischen Schule zu Abusabel (ein Dorf, vier Stunden von Cahira entlegen) ersetzt. Man schaͤtzt diese jungen Aerzte im Lande außerordentlich; sie genießen das hoͤchste Vertrauen bei allen angesehenen Europaͤern, die sie als Hausaͤrzte ebrauchen, und geben allen Einwohnern Aegyptens die vortheilhafteste Meinung von dem Studium der Medizin in Deutschland. — Auch die von Tuͤrken und Arabern bewohnten Stadttheile vergroͤßern sich allmaͤlig, und an die Stelle der kleinen ungesunden und unzweckmaͤßig eingerichteten Haͤuser tre— ten groͤßere, mehr den Regeln der Europaͤischen Architektur sich naͤhernde Gebaͤude. Obschon die hiesige Bevoͤlkerung kaum 36,000 Seelen zaͤhlt, hat doch die Stadt ein sehr reges und lebendiges Aussehen, da immer einige tausend Land⸗Truppen hier in Garnison sind, eine ungeheure Anzahl Leute im Zeug hause arbeiten, und viele tausend See⸗Soldaten im Hafen lie⸗ en. — Die Aegyptische Flotte zaͤhlt nun 7 Linien⸗Schiffe, 7 Fregatten, 5 Korvetten, 8 Briggs und mehrere Goeletten. Noch wird an zwei Linien⸗ und mehreren kleinern Kriegs⸗Schiffen ge⸗ arbeitet. Auch im rothen Meere sind einige Kriegs⸗Boͤte aus⸗ geruͤstet worden, um der Empoͤrung des Turktschi Bilmes ein Ende zu machen. Dieser stand im Jahre 1831 an der Spitze der von Aegypten nach Mecca gesendeten Tuͤrkischen Truppen; er ward seinem Eide gegen Mehmed Ali untreu, und kehrte seine Waffen gegen die im Hedschas stationirten re gulairen Araber. Es wuͤrden aber von Cahira aus die dorti⸗ en Truppen verstaͤrkt, und Turktschi Bilmes mußte mit den einigen nach Dschedda fluͤchten; als er auch dort sich nicht mehr halten konnte, schiffte er sich mit seinen Tuͤrken ein, und segelte gegen Jemen. Waͤhrend des Kriegs mit der Pforte aber zeigte er sich wieder an den Kuͤsten des Hedschas, wo er hier und da vom Volke, das er zur Empoͤrung gegen Mehmed Ali aufrief, guͤnstig aufgenommen wurde. Obschon er niemals den Aegyptern die Spitze bieten konnte, so mußte doch seine Kuͤhn⸗ heit und sein Anhang unter den Bewohnern des Jemen sowohl als des Hedschas den Pascha beunruhigen, der nun energische Mittel ergreift, um die Schiffe der Aufruͤhrer zu vernichten und die Aufruͤhrer selbst außer Stand zu setzen, die von Aegypten regierten Laͤnder fernerhin zu beunruhigen. Sollte Turktschi Bilmes in Jemen einen kraͤftigen Beistand finden, so koͤnnte wohl die ganze Eroberung jenes bluͤhenden Landes darauf folgen, die die Macht Mehmed Ali's noch um ein Bedeutendes vergroͤ⸗ ßern wuͤrde. — Der Aegyptische Moniteur vom 2. Nov. sowohl, als das letzte in Cahira erschienene Arabisch⸗Tuͤrkische Blatt, schweigen gaͤnzlich uͤber die Unruhen in Sprien und Kandien, woraus man wohl schließen muß, daß die Ordnung in diesen beiden Laͤndern noch nicht hergestellt ist; auch ist Osman Pascha mit einem Theile der Aegyptischen Flotte noch nicht hierher zurüuͤckgekehrt. — Der Nil hat die⸗ ses Jahr seins gewoͤhnliche Höͤhe nicht erreicht, es kann 88,
„Welz und Fischer, ebenfalls Aerzte, haben Aegypten noch