1834 / 115 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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IE131n1““ nicht, wie bisher, ausschließen und schaden moͤchten. Der Be— schluß der Kammer uͤber diesen Gegenstand ist noch nicht bekannt.

Darmstadt, 18. April. Es ist der Wachsamkeit der Po⸗ lizei⸗Behoͤrde gelungen, mehreren strafbaren Umtrieben, welche bei den letzten hier stattgehabten landstaͤndischen Urwahlen einge⸗ faͤdelt worden, auf die Spur zu kommen. So viel ist vorlaͤufig thatsaͤchlich beurkundet, daß durch einen hiesigen Buͤrger, Na⸗ mens Wesp, gleichlautende Stimmzettel an Unvermoͤgende unter Beifuͤ sung eines Geschenks von 6 Kr. ausgetheilt worden sind. Dieser Handlung uͤberwiesen und gestaͤndig, ist derselbe vorge⸗ stern in Haft genommen und in das hiesige Arresthaus gebracht worden. Wesp ist jedoch ein ganz unbedeutendes Subjekt und Boͤte bei einem bekannten Geschaͤftsmann. Es ist an ihn so— nach, gleich in den ersten Verhoͤren, die Frage gestellt worden, stadt Englands anzukommen. Neapel ist ohnehin jetzt schon von wem er jene Stimmzettel nebst dem Gelde erhalten habe. im Winter ein Rendezvous der fashionablen Welt. Der Her⸗ Der Angeschuldigte behauptet indessen, daß er lediglich aus ei⸗ zog von Devonshire, welcher vor Kurzem nach England abgereist genem Antriebe gehandelt habe. Allem Anscheine nach duͤrfte ist, wird im November wieder hier erwartet. Der Herzog von sich diese Untersuchung in die Laͤnge ziehen. Northumberland will auch den naͤchsten Winter in Neapel zu⸗ bringen, und die Bluͤthe des Englischen Adels wird ohne Zwei⸗ Frankfurt a. M., 19. April. (Schwaͤbischer Mer⸗ fel dem Beispiele dieses Matadors folgen. Um eine Idee kur.) Manche wollen heute wieder mit großer Bestimmtheit von der graͤnzenlosen Freigebigkeit des Herzogs von Devonshire versichern, daß der Ober-⸗Befehl nicht nur uͤber die Linien⸗Trup⸗ zu geben, genuͤgt es, zu wissen, daß er fuͤr seine Wohnung al⸗ pen, sondern auch uͤber die Stadtwehr⸗Mannschaft, dem K. K. lein, ohne Kost, Beleuchtung und Heizung, im Hotel de la Viec⸗ Oesterreichischen General-Major Herrn von Piret in aller Kuͤrze toire die Summe von 6000 Fr. monatlich, fuͤr eine Loge in werde uͤbertragen werden. Somit wuͤrde denn derselbe mit der San Carlo waͤhrend der Dauer seines Aufenthalts in Neapel obersten Militair⸗Gewalt in unserer Stadt bekleidet, demselben (6 Wochen) 4000 Fr. bezahlt hat. Einen sonderbaren Kon⸗ aber drei Platz⸗Adjutanten, naͤmlich ein Oesterreichischer, ein trast mit diesem Aufwande bildet die Sparsamkeit, mit welcher Preußischer und ein Frankfurter, unmittelbar untergeordnet wer⸗ namentlich einige ausgezeichnete Kuͤnstler von diesem Kroͤsus den. Man will noch wissen, es wuͤrde in dem Betreff bereits behandelt worden sind, was zu bitteren Klagen Anlaß gegeben im Verlauf der naͤchsten Woche eine amtliche, in vierzehn Arti⸗ hat. Die neue Gesellschaft, von welcher die Direction des keln abgefaßte Bekanntmachung erschemen, welche die naͤheren heaters San Carlo uͤbernommen wurde, hat das Projekt, das— Bestimmungen der neuen Militair⸗Einrichtung enthalte. Wie selbe mit Gas zu beleuchten, angenommen, und, wie es heißt, man hoͤrt, so wird der K. K. Oesterreichische Praͤsidial⸗Gesandte soll es schon fuͤr den Geburtstag des Koͤnigs am 30. Mai zur Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen nicht vor Ende Juni hierselbst Ausfuͤhrung gebracht werden. Einem lang gefuͤhlten Mangel zuruͤckermwartet. Man glaubt nichtsdestoweniger, daß die Berathun⸗ abzuhelfen, ist der Minister des Innern an die Spitze einer phitharmonischen Gesellschaft getreten, die aus 500 Mitgliedern bestehen, und deren Zweck seyn soll, den Geschmack fuͤr gute, ernste Musik in allen Klassen zu verbreiten. Der Bau der Kirche San Francesco di Paola, schon unter Koͤnig Ferdinand J. angefangen, ruͤckt rasch vor, und man hofft, daß noch im Laufe dieses Jahres die 32 Saͤulen von Marmor, die das Innere schmuͤcken, aufgestellt werden koͤnnen. Bei einer der letzten Nachgrabungen in Torre dell Anunciata hat man einige vor⸗ zuͤglich erhaltene versteinerte Cypressen gefunden.

1“ ““ 8 b “““ v11X1“ 1“ von Avignon hat eine Subscription fahrenden Benehmens des jetzigen Secretairs fuͤr die Kolonieen zum Ausbruch gekommen is, denn nachdem es demselben gegluͤckt war, Irland in Flammen zu bringen, wollte er dieselben Mittel zu den⸗ selben Zwecken in unseren uüͤberseeischen Besitzungen anwenden. Meine Absicht ist nun, diesem Uebel abzuhelfen. Die Regierungsform, welche die beiden Kanada's jetzt haben, wurde ihnen von Koͤnig Georg III. verliehen. Die Provinz Quebek ward durch das betref⸗ fende Gesetz in die Provinzen Ober⸗ und Nieder⸗Kanada abgetheilt, und nach Angalogie der in England bestehenden Regierungsform sollte der dortige Gouverneur eine aͤhnliche Macht haben, wie hier der Koͤnig, der gesetzgebende Rath dem Oberhause und das Versamm⸗ lungshaus dem Unterhanse entsprechen Allein der Gouverneur, der von der hiesigen Regierung abgesetzt werden konnte, hat wenig Aehn⸗ liches mit dem Koͤnige von England. Der gesetzgebende Rath wird vom Koͤnige auf Lebenszeit ernannt. Es giebt keine Grundbesitzer⸗ Aristokratie in Kanada, und der gesetzgebende Rath besteht gewoͤhn⸗ lich aus alten Offizianten, die zum Lohn fuͤr ihre Dienste dazu er⸗ nannt werden. Das Versammlungshaus repraͤtentirt eigentlich die Bevoͤlkerung, wenigstens in Nieder⸗Kanada, denn uͤber die Reinheit der Repraͤsentation in der oberen Provinz walten einige Zweifel ob. Die voll⸗ ziehende Gewalt besteht: 1) aus dem Gouverneur, und 2) aus ei⸗ nem Ratb, der vollziehende Rath genannt. Eine der Hauptursachen der schlechten Verwaltung, woran diese Provinzen so lange Zeit lei⸗ den, ist die Zusammensetzung der beiden Conseils Da die von Eng⸗ land nach den Kolonieen gesandten Gouverneure nur eine kurze Zeit dort bleiven und mit allen Landes⸗Angelegenheiten sehr wenig vertraut sind, so muͤssen natuͤrlich immer einige Personen da seyn, die ihrer Unwissenheit zu Huͤlfe kommen koͤnnen, und diese Personen sind die Mitglieder des vollziehenden Raͤths. Diese Leute regieren das Land, verfuͤgen uͤber alle eintraͤgliche und ausgezeichnete Stel⸗ len und beherrschen nicht nur, sondern bedruͤcken auch das Volk. Wenn jemals der Gouverncur oder selbst die Englische Regierung etwas that, um ihre Macht zu schmaͤlern, so empoͤrten sie sich und begegneten den von England kom⸗ menden Befehlen mit Hohn und Verachtung. Die Berdlke⸗ rung, uͤber die sie herrschen, steht in taͤglichem Verkehr mit den Republikanern der Vereinigten Staaten von Amerika Sie ist gewohnt, uͤber der Graͤnze ein großes Volk zu sehen, das sich durch rein demokratische Institutionen regiert. Sie sieht eine wohlfeile Regierung und doch vollkommenen Schutz vor sich; sie sieht, wie der Regierungskoͤrper, nicht zufrieden damit, das Ei⸗ genthum, die Personen und den guten Namen aller Buͤrger auf's sorgsamste zu schuͤtzen, auch alle jene großen Unternehmungen un⸗ terstuͤtzt, die durch die vereinten Bemuͤhungen eines ganzen Volkes am herrlichsten von Statten gehen Unter solchen Umstaͤnden ist es nicht zu verwundern, daß die Kanadische Bevoͤlkerung die Un⸗ verschaͤmtheit, Unwissenheit, Unfähigkeit und Lasterhaftigkeit eines Nestes von erbaͤrmlichen Offiztanten, die sich zu einer Aristokra⸗ tie mit allen schlechten Eigenschasten eines solchen Koͤrpers, aber ohne die dafuͤr entschaͤdigenden guten, konstituirt haben, nur mit Unwillen ertraͤgt. Einige Jahre nach der Ver⸗ leihung der Constitution an diese beiden Provinzen wurde es ihnen gestattet, selbst fuͤr ihre Ausgaben zu sorgen und also den Etat ihrer Verwaltung zu bestimmen. Das Versammlungs⸗- Haus, als Vertreter des Volks, sah sich genoͤthigt, auf mancherlei Mittel zu sennen, um seine gesetzmaͤßige Ober-Aufsicht zu behaup⸗ ten. Einer der wesentlichsten Punkte war der, daß es sich seine re⸗ gelmaͤßige Zusemmenberufung und, sobald es einherusfen war, die Erlaubniß, sich in die Regierungs Angelegenheiten zu mischen, sichern mußte. Da sie keine jaͤhrlich zu genehmigende Aufruhr⸗Bill haben, und da ihre Haupt⸗Ausgaben in iyhrer Civil⸗Liste begriffen sind, so beschlossen sie sehr weislich, die Veranschlagungen der Civil⸗Liste jaͤhrlich zu genehmigen. Aber dieser Beschluß vrachte einen fuͤrch⸗ terlichen Laͤrm unter dem Offizianten⸗Volk hervor. Dem Verhand⸗ lungs⸗Hause wurde Treulosigkeit, Verletzung der Ehrfurcht vor Sr. Majestaͤt und jede Untugend, die man nur auffinden konnte, Schuld ge⸗ geben. Und worauf lief am Ende Alles hinaus? Bioß darauf, daß die Offizianten⸗Zunft sah, es werde dadurch eine jaͤhrliche Revision ge⸗ sichert, und das war ihnen sehr laͤstig. Die Britische Regierung

““ 11““ 8 1111“ ““ vermehren, der Feenzs gschen Partei gegenuͤber eine Englisch Bill, die Ober⸗Kanada, weil dadurch die Unabhaͤngigkeit der stiften gesucht. Lord Ripon fing in den letzten fuͤnf Monate ze, zu Richter gesichert ward, mit Dank annahm), wurde in Unter⸗ Verwaltung als Kolonial⸗Secretair die wirkliche Lage der Fanada gleichfalls verworfen; bald darauf faßte dieselbe Ver⸗ an zu fuͤhlen. Da muͤßte gerade die Verwaltung ummlung einen Beschluß, daß jeder Deputirte, der eine Stelle 1i g EEET1 son der Regierung annehme, seinen Sit im Versammlungs⸗Hause nehmen hat 8 sehr ebrenwerrhe Herr schlanenütbiges Be⸗sofort aufgeben muͤsse, und zwar sollte dieser Beschluß auch ohne von seiner Unfaͤhigkeit zum Regieren abgelegt. .. Beweis Henehmigung der andern Kammer und ohne die Koͤnigl. Bestaͤ⸗ Unfaͤhigkeit z1 g gelegt. (Hoͤrt!) Das Ver. 1 S skr Sien b Ahntiche iasre

sammlungshaus von Nieder⸗Kanada hat einen Beschluß erle er⸗ tigung Gesetzeskraft haben. Durch solche und aͤhnliche Maßregeln, worin es dgruͤber klagt, daß ein Mitglied des Englischen Minstn, meinte der Minister, habe die Repraͤsentation von Unter⸗Kanada selbst riumz Gefuͤhle der Verachtung und des Hasses gegen sie hege iste⸗ die Spaltung mit der Regierung hervorgebracht und diese zu einem die Depeschen des Kolonial⸗Secretairs schmäaͤhliche Beschimpfun zergischen Verfahren gezwungen. Uebrigens willige er gern in Hüchastenenäl⸗ g ertragen konnten, und daß, wenn danach 98 8 Ernennung eines Comité zur Pruͤfung der Verhaͤltnisse in Wnase, wehchs se an Eeüar enpeses Ausweg uöbrig bleibe, als zie beiden Provinzen von Kanada, die er hiermit beantrage.

we gle nuͤpften, zu zerreißen; schließlich Nachdem nun Hr. Roebuck seine Motion zuruͤckgenommen und

machen sie die Englische Nation darauf aufmerksam, daß in wes b 13 6 als 20 Jahren die Bevölkerung der Vereinigten Staaten um faige noch mehrere Mitglieder sich uͤber die Sache hatten vernehmen zahblreicher seyn werde, als die von Großbritanien, 81 sel sassen, wurde das Comité erwaͤhlt. zur Zeit ihrer Revolution der letzteren an Zahl nachgestands Niedeblaendee * 9 . 1“ 1.“

habe. (Hdrt!) Bei Gelegenheit einer Volks⸗Versan

lung wurde das Militair requirirt und ein Kanadier - Aus dem Haag, 19. April. Die Central⸗Section der

schossen. Das Versammlungs⸗Haus drang auf eine er weiten Kammer hat gestern mit dem Finanz⸗Minister eine Kon⸗ ferenz gehabt, um sich uͤber die Finanz⸗Gesetze zu besprechen.

richtliche Untersuchung, aber die Regierung wußte sie 1 verhindern. Als das Unterhaus endlich beschloß, daß der gesetze⸗ Dem Vernehmen nach sind viele Bedenken gegen die Letzteren 1 erhoben worden, so daß sich die Regierung vielleicht noch zu

vende Rath . aen Fändert werden sollte, ohne jedoch

rt nünd Weise dieser Umgestaltung naͤher zu bezeichne 1 . . d prn, e ah, chnen⸗ eevme einigen neuen Modificationen verstehen duͤrfte. Die politische

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das Versammlungs⸗Haus einen Koͤrper, der die Ansichten des 2 Cne⸗ 8 1 es? 1 8 . 3 3 sammeln sollte, ein Gebrauch, der in Amerika gang und 148 ü Lage des Landes, die Verminderung des Heeres, so wie andere Irgend Jemand nannte diesen Koͤrper einen Konvent, und der üh u bewirkende Ersparnisse, sollen besonders einen Gegenstand der ehrenwerthe Herr erschrak, weil er damit einen aͤhnlichen Konven Diskussion ausgemacht haben. wie den in der Franzoͤsischen Revolutionszeit, gemeint glaubt 8

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(Hoͤrt, hoͤrt!) Er fertigte eine Depesche ab, worin er damit drohte Bruͤssel, 20. April. General Buzen hat heute seine Stelle

daß er. dem Parlamente vorschlagen wolle, eine Veraͤnderun 1 ihrer Charte vorzunehmen, um die monarchischen Institutionen Mättair⸗Gouverneur von Bruͤssel angetreten. Die Gendar⸗ merie⸗-Brigade von Bruͤssel wird verstaͤrkt werden.

des Landes aufrecht zu erhalten. Meinte der sehr ehrenwer⸗ Der Independant sagt: „Man versichert, daß einige

the Herr etwa, daß die Macht des Revpraͤsentanten-Haufes

verkuͤrzt werden sollte? (Herr Stanley: Ja.) Dies dul 8 gü: „2 8 Deputirte der Opposition auf die Einladung ihrer Kollegen zu

Bruͤssel angekommen seyen, um sich vor dem Wieder⸗Zusammen⸗

die Provinzen Apulien und Terra di Bari einen neuen Schwung bekommen, die fruͤhern Handels⸗Verbindungen mit Hydra, Syra, Zante sind wieder angeknuͤpft, und reiche Quellen fuͤr einen thaͤtigen Verkehr zwischen den beiden Nachbar⸗Laͤndern er⸗ oͤffnet. Torlonia hat um ein Privilegium nachgesucht, die Errichtung von Dampfwagen zwischen Rom und Neapel betref⸗ fend. Den fuͤnf Dampfschiffen, Franz J., Heinrich IV., Sully, Ocean und Andreas Doria, wird sich bald ein sechstes zugesel⸗ len: das Mittelmeer, das direkt von hier nach Marseille abge⸗ hen soll, ohne Livorno und Genua zu beruͤhren. Die Reise wird in 48 Stunden zuruͤckgelegt werden, und sind erst die Eisenbahnen zwischen Marseille und Paris, von da nach Diep⸗ pe und von Brighton nach London vollendet, so waͤre es ein Leichtes, am 6ten Tage der Abreise von Neapel in der Haupt⸗

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acht. Der Handelsstand

zu Gunsten der in Lyon verwunderen Unteroffiziere und Solda⸗ ten eroͤffnet.

Das Journal des Doöbats enthaͤlt Folgendes: „Die Regierung hat gestern durch den Telegraphen erfahren, daß das Dekret wegen Zusammenberufung der Spanischen Cortes endlich am 15ten zu Madrid publicirt werden sollte.“

Die Sentinelle des Pyrenées vom 15ten meldet: „Ein Courier aus Madrid ist Sonnabend um vier Uhr hier angekommen.

Er war auf seiner Reise mehrmals angehalten worden und be⸗ richtet, daß am 7ten in Madrid einige Unruhen bei Gelegenheit der Hinrichtung zweier Personen statt hatten, die auf dem Be⸗ bado, dem Richtplatze dieser Hauptstadt, gehaͤngt wurden. Es ist Brauch, daß ein Moͤnch nach der Execution eine Art Leichen⸗ rede haͤlt und mit dem Rufe schließt: Viva la Religione! bei dieser Gelegenheit erwiederten einige aus der versammelten Volks⸗ menge: Viva la Constitutione! Andere: Viva Christina! und noch andere: Viva Don Carlos! Die Truppen drangen auf den Haufen ein; mehrere wurden getoͤdtet, andere verwundet, viele gefangen genommen. Die Aufregung des Volks war groß; doch bald ward die Ruhe vollkommen wieder hergestellt.“

8 Lyon, 16. April. Gestern Nachmittag habe ich ei⸗ nen Spaziergang durch die ganze Stadt gemacht, um mir die Verwuͤstungen anzusehen, die durch den letzten blutigen Kampf hier angerichtet worden sind. Am meisten hat die Vorstadt la Guillotière gelitten; alle Häaͤuser in diesem Stadt⸗Viertel tragen Spuren des Kanonen⸗ und Klein⸗Gewehrfeuers, und man steht aum ein einziges Hausschild, das nicht durchloͤchert waͤre. An einem Platze, wo einige 20 Haͤuüser gestanden haben moͤgen, fand ch nichts als einen Steinhaufen, aus welchem immer noch ein icker Rauch heraufsteigt. In der Vorstadt Bellecour, wo auch heute noch eine bedeutende Truppen⸗Macht bivouakirt, hat man die meisten der dortigen schoͤnen Linden⸗Baͤume umgehauen, und Wachtfeuer damit unterhalten. Ueberall ein Bild der Zerstoͤrung! So waͤre denn nun der Aufstand fuͤr diesmal gedaͤmpft; ich fuͤrchte aber, daß die Zeit nicht ausbleiben wird, wo wir den ritten Akt dieses Dramas, sammt der Katastrophe erleben werden. Die Aufruͤhrer waren im November 1831 Sieger; diesmal ist eine Handvoll (denn zahlreich war die angreifende Partei nicht) hinreichend gewesen, um die ganze bewaffnete Macht 7 Tage lang in Bewegung zu setzen. Niemand wird sich diese Erscheinung erklaͤren koͤnnen, der nicht weiß, daß von den hiesi⸗ gen Einwohnern 3zb eher fuͤr als gegen die Partei der Unzufrie⸗ denen gestimmt sind, und daß nur aus wahren Freunden der egenwaͤrtigen Ordnung der Dinge besteht. Alle Vorstaͤdte be⸗ chuͤtzen die revoltirende Masse, wenn sie ihr nicht selbst angehoͤ⸗ en, und sogar im Innern der Stadt sind viele Viertel feind⸗ ich gegen die Regierung gesinnt, wie sich schon daraus rgiebt, daß an den meisten Punkten von den Daͤchern herab und aus den Fenstern auf die Truppen gefeuert wurde. Wie haͤtte sich sonst auch der Widerstand der Empoͤrer so in die Laͤnge ziehen koͤnnen? Waͤren die Einwohner den Plaͤnen der Aufruͤh⸗ rer abgeneigt gewesen, so haͤtte man letztere leicht zu Paaren treiben koͤnnen. Aber die Theilnahme an dem Aufstande war allgemein; es giebt kein einziges Stadtviertel, wo den Insur— genten nicht mindestens Vorschub geleistet worden waͤre, und um in einer so großen Stadt, wie Lyon, alle wichtigen Punkte zu be⸗ setzen, haͤtte es betraͤchtlicherer Streitkraͤfte bedurft, als derjenigen, uͤber die man Anfangs zu gebieten hatte. Der Umstand, daß die Garnison nur aus 6 7000 Mann bestand, laͤßt sich kaum anders erklaͤren, als daß man befuͤrchtet hatte, die Truppen moͤchten durch den schlechten Geist der Mehrzahl der Bewohner angesteckt werden. Haͤtten die Insurgenten mehr Waffen ge⸗ habt, so waͤre der Sieg ihnen vielleicht verbliehen; denn am Freitag Abend (11ten) standen die Sachen einen Augenblick sehr schlecht; die Verbindung mit der Poudrière, wo sich die Muni⸗ tion, so wie die Lebensmittel und Fourage befinden, war unter⸗

als

gen des Wiener Ministerial⸗Kongresses sedenfalls bis zur Mitte

des Mai ihre Endschaft erreicht haben duͤrften.

Desteyeee( ch Innsbruck, 15. April. Gestern hat die Eroͤffnung der diesjaͤhrigen Versammlungen der Tyroler Stäͤnde unter den ge⸗ woͤhnlichen Feierlichkeiten stattgefunden. Nach vorausgegange⸗ nem feierlichen Gottesdienste, welcher um 10 Uhr fruͤh in der Hofkirche abgehalren wurde, empfing Se. Excellenz der Landes⸗ Gouverneur, Graf von Wilczek, umgeben von dem Gremium der Landesstelle, in dem mit dem Bilde Sr. Majestaͤt geschmuͤck⸗ ten Riesensaale der K. K. Hofburg an den Stufen des Throns die Staͤnde, um denselben das Allerhoͤchste Steuer⸗Postulat be⸗ kannt zu machen. Bei diesem Anlasse wurde von dem Guber⸗ nial⸗Rath Mensi eine diesem feierlichen Akte entsprechende Rede an die Staͤnde vorgetragen, und solche von dem Land⸗ Mar⸗ schall⸗Amts⸗Verwalter, Grafen Kuͤnigl, in einer kurzen Ge⸗ genrede, in der die Gefuͤhle des innigsten Dankes, der auf⸗ richtigsten Gesinnungen und der treuen Ergebenheit und Anhaͤng⸗ lichkeit der versammelten Staͤnde an Se. Mafestaͤt den Kaiser ausgedruͤckt wurden, beantwortet. Hierauf versammelten sich die Staͤnde in dem Landschafts-Gebaͤude zu der ersten diesjaͤhrigen Sitzung, welche der Herr Landes⸗Gouverneur in der Eigenschaft als Landes-Hauptmann durch eine kurze Anrede eroͤffnete. Zu

Griechenland. 2 8

Nauplia, 10. Maͤrz. (Allgemeine Zeitung.) Heute Morgen ist Se. Majestaͤt der Koͤnig von hier nach Athen abge⸗ reist, um, dem Vernehmen nach, drei Wochen daselbst zu verwei⸗ len, und uͤber die Lage des neuen Schlosses, welches die kuͤnftige Residenzstadt wuͤrdig schmuͤcken soll, eine Entscheidung zu tref⸗ fen. Es laͤßt sich zwar bis jetzt durchaus noch nicht bestimmen, wann der Sitz der Regierung nach Athen wird verlegt werden, indem dies aus vielen Gruͤnden nicht so leicht bewberkstelligt wer⸗ den kann, allein die voͤllige Gewißheit zu haben, daß das hochberuͤhmte Athen die Hauptstadt seyn werde, er⸗ fuͤllt alle vaterlaͤndisch gesinnten Griechen, so wie alle Frem⸗ den mit der groͤßten Freude.

Nauplia, 12. Maͤrz. Man hat hier Nachrichten aus Samos, daß die Mehrzahl der Einwohner dieser Insel sich um keinen Preis dem Sultan unterwerfen will. Sie haben viel⸗ mehr, dem Vernehmen nach, beschlossen, ihre Insel zu verlassen, und durch eine Deputation bei der hiesigen Regierung die Er⸗ laubniß zur Uebersiedlung nach Negropont (Eubdͤa) zu erbitten, um daselbst eine neue Stadt zu gruͤnden. Wird ihnen dieses Des Ansuchen bewilligt, so duͤrfte sich Negropont durch die Thaͤtigkeit und das Vermoͤgen dieser wackern Insulaner bald in einen bluͤ

allein reicht hin, um eine Empoͤrung in Kanada zu erre⸗ in dem Sinne gethan hat, um den vollziehenden Rath aufr er uͤb ie Anklage⸗Ak egen das Ministeri 8 1 e er Kammer uͤber die Anklage-Akte gegen das Ministerium erhalten, und wenn er nach diesem Grundsatz zu handeln fortae ,n- . will, so werden sich die Kanadter, die diesen Rath als einen Fluch b 3 betrachten, sehr bald von ihm und von uns uͤberhaupt befteien. Antwerpen, 19. April. In dem hiesigen Journal 8 A 6 j jor . b-⸗ eFchehe⸗ W11““ 9 1 liest man: „Unsere Stadt konnte, gestuͤtzt auf die hier fortwaͤh— deeneas, e g sasenthn des Koͤnigs, und einem Versammlungz⸗ 118 herrschende Ruhe, hoffen, von jeder exceptionellen Maßre⸗ muß. Der sehr ehrenwerthe Herr hat ene befreit zu bleiben. Indeß vernehmen wir, daß Verweisungs⸗ Depesche an den Gouverneur gerichtet, worin er denselben belobt ge —₰ 1 5 ; 1 8219 5 e. en ;gC̃2& Io 7 9 INio Hopro Pr ners 10 zur Ernennung eines neuen Mitgliedes fuͤr das Versammlungshen⸗ nificirt worden sind. Man nennt die Herren WCC Lepolr, an die Stelle eines anderen, das ein eintraͤgliches Amt angenommm Van Huveland und Van Reeuch. Alle diese Personen gehoͤren hatte, erlassen werde, weil es nicht zu erlauben sey, daß Mitglieder dis dem Handelsstande an, und wir glauben nicht, daß eine dersel⸗ halb ihre Sitze aufgeben muͤßten, weil sie ein Amt erhill ben je gegen die Regierung geschrieben hat. Die Minister wer⸗ decgcs 11“ See,ge Jen Verfahren zum Leitfaden ¶Maßregel zu geben haben. Es scheint, daß diese 4 Fremden sich vnsemnee katz geh enh oeersch eegen vnin Beübn Fu⸗ 9* 8 Gericht endst haben, eed Haß heuts Nachenittag übee 6 3 gen. Miigen . Gehoͤr zu geben, st (chiode rde ird.“ 8 dem vaschen Antrieb eines heftigen Temperaments zu Nigen . ihr Gesuch entschieden werden wird. eis. Feee ze Ar b Gent, 18. April. General Daine ist heute hier angekom⸗ mit ihren unherschwaͤrmenden, klugen, verschmitzten und verwegenen EEEEE1A“ o enttu. Abends durchzogen Patrouillen die Stadt. Diese Vorsichts⸗ 1 2 1 er ge . ed Strei 2 8 1 6C. n0 schen den Kolonieen und 18 b Streit zw⸗ Maßregel war gegen die zahlreichen Fremden genommen, die 1 v; achen. Wenn es zu man in diesem Augenblick hier bemerkt; einige derselben sind allmaͤchtigen Nachbarn unterstuͤtzt werden. Und unter welcher Be ! diesen Morgen nach Bruͤssel zuruͤckgereist. Uebrigens ist hier dingung? Nur unter der, daß die Kanadier sich der großen Füde⸗ . 1 rativ⸗Republik als ein integrtrender Theil anschloͤssen. Und wenn Worcell hier angekommen; heute Morgen sind sie nach Ostende I. 1 1 1 8 abgereist, wo sie sich nach England einschiffen werden. ver Se- transatlantischen Seit einigen Tagen arbeitet man mit einer beispiellosen e 5 Iche Me 1 Sprd g beuge ussen. Tag ist nicht fern, wo es dali jakei der besser er schaͤdigte G verke Mitt ren die Staͤnd i de Herrn Landes-Gouverneur haͤtte nun der Bevoͤlkerung beistehen sollen. That sie dies? Nein. kommen wird, wenn wir die Provinzen von Kanada 1esaee, Thaͤtigkeit an der Ausbesserung der beschaͤdigten Festungswerke Mittag waren die Staͤnde bei dem Herrn Landes G 5 sͤlbeen Desnanten, Schaar ans Ulib in hief⸗ Empdoͤrung treiben. Man gebe dagegen ihren Wuͤnschen nach, und Auf einem Fuhrwerk der Stadt Antwerpen hat man zwei und das ganze Durchlauchtigste Kaiserhaus ausgebracht wurden. zu Gunsten der besoldeten Offizianten⸗Schaar aus, und in diesem nem 5 3 . hat man z ganz hlauchtig ) 9 Augenblick ist der Secretair fuͤr die Kolonieen bemuht, diese abschen⸗- schaft an England knuͤpfen und in den noͤrdlicheren Gegenden Kisten mit Flintenlaͤufen, von Rotterdam kommend, in AX“ 8 8 liche und schmaͤhliche Kriegfuͤhrung fortzusetzen. Die Volks Repraͤ⸗ jenes gluͤcklichen Kontinents den Vereinigten Staaten an Macht, genommen; sie waren neu und scheinen als alt oder unbrauch⸗ sentanten aber bleiben bei ihrem Wunsch, eine vollständige Kontrolle Handel und Wohlstand einen gewaltigen Nebenbuhler gruͤnden.“ bar erklaͤrt worden zu seyn. General Magnan ist am en d. 8 v Als Hr. Roebuck unter lautem Beifall⸗Ruf sich niedersetzt, April. (Allgemeine

Zeitung.)

gen. (Hoͤrt!) Wenn der sehr ehrenwerthe Herr jene Drohbung wegen der Verweisung der Fremden zu berathschlagen.“ (Hoͤrt!) Ich bin der Meinung, daß Kanada nur von einem Gau⸗ . . 2 8 4 8 0 ‚vr Joz C5 Piae 8 der weil er es nicht gestattet hatte, daß ein neues Wahl⸗Ausschreib Befehle mehreren hier seit langer Zeit ansaͤßigen Hollaͤndern sig— ten. (Hoͤrt!) Ich beschwoͤre den sehr ehrenwerthen Herm, den den Kammern Rechenschaft uͤber die Beweggruͤnde zu dieser laͤchter.) Moͤge er bedenken, daß die große Amerikanische Republit men und hat das 3te Linien⸗Regiment gemustert. Gestern einem Bruch kaͤme, wuͤrden die Kolonisten ohne Zweifel von ihren Alles ganz ruhig. Gestern sind die Herren Pulaski und es dazu kaͤme, wer wuͤrde dann nicht fuͤr Englands Schicksal zi⸗ Drei Gouverneure hinter einander fochten diesen schlechten Kampf in Venloo. versammelt, wobet feierliche Toasts auf das Wohl Sr. Magestaͤ man wird sie durch die zarten, aber festen Bande der Freund⸗ uͤber die Ausgaben zu haben, und sind entschlossen, ihre Gelder nur zu Hasselt angekommen. Neapel, 5.

brochen, und ein Bataillon, das die Wiederherstellung derselben hatte bewirken wollen, war zuruͤckgeworfen worden. Erst am folgenden Tage, wo der General Fleury Artillerie aufpflanzen ließ und sich nach einem sehr blutigen Gefechte der Vor⸗ stadt Vaisse bemaͤchtigte, gelang es ihm, sich einen Weg nach dem gedachten Magazine zu bahnen. Das schwere Ge⸗ schuͤtz allein, ich kann es nicht oft genug wiederholen, hat uns gerettet, und doch war die angreifende Partei, wie ich schon bemerkt, diesmal nur sehr schwach. Auf dem Franziskaner⸗Platze zaͤhlte man Anfangs nur 3 400 Mann, auf Fourvières etwa 30, in der Rothkreuz⸗Vorstadt einige 100, so daß vielleicht im Ganzen bei dem Beginn der Unruhen kaum 1000 der Empoͤrer im Gefecht waren; aber sie hatten alle eine gute Position; sie legten sich in den Hinterhalt, verschanzten sich in den Haͤusern und fanden bei den meisten Einwohnern gute Aufnahme. So kam es, daß die Muͤnzstraße, wenn gleich von Truppen umgeben und von der Artillerie dominirt, sich bis vorgestern Nachmittag halten konnte. Ich glaube, Ihnen schon gemeldet zu haben, daß man die Republik proklamirt hatte. Eine große rothe Fahne,

Die Zunft der

Geheul st

haus fast allgemein angenommen hat. angestimmt,

ten hat nun wie gewoͤhnlich ein

den Koͤnig immer den Kdonig, obgleich sie sich um den so wenig kuͤmmern, wie um den Kaiser von China zu einer blo⸗ ßen Null. 1t den Offizianten und die Britische Regterung wieder mit den Gou⸗ verneuren. Waͤhrend Sir James Craig's Verwaltung beleidigten einige Mitglieder der Versammlung den Gouverneur durch Worte, die sie in ihrer Eigenschaft als Repraͤsentanten in dem Hause fallen ließen. Der Gouverneur ließ fuͤnf derselben verhaften und sie in das gemeine Gefaͤngniß zu Quebek werfen; und Einen, der spaͤter⸗ hin Richter wurde, hielt er ein ganzes Jahr lang gefangen. Sie wurden endlich aus ihrer Haft entlassen, ohne daß sie erfuh⸗

Seit mehreren Jahren hatten die Volks⸗Repraͤsentanten sich be⸗ muͤht, von der vollziehenden Gewalt uͤber die im Besitz des Gene⸗ ral⸗Einnehmers der Provinz befindlichen Gelder Rechenschaft zu erlangen Die Erekutive schlug dieses Gesuch entschieden ab, und

die man aus den krapprothen Beinkleidern mehrerer getoͤdte⸗ ten Militairs gebildet hatte, wehte 4 Tage lang von einem Hause der Muͤnzstraße herab, ohne daß man sich dieser Position

bemaͤchtigen konnte. Die Zahl der Todten und Verwundeten

laͤßt sich auch heute noch nicht bestimmen; man fand deren sehr viele in der Kirche Bonaventura, nachden die Barrikade auf dem Franziskaner⸗Platze erstuͤrmt worden; von den ersteren wa— ren mehrere bereits in Faͤulniß uͤbergegangen, da man sich nicht die Zeit genommen hatte, die Leichname wegzuschaffen. Auch auf den Hausdaͤchern hat man mehrere Todte gefunden. Die⸗ ser Daͤcherkrieg war in seiner Art gewiß neu; um naͤmlich die Daͤcher zu beherrschen, hatten die Soldaten ihrerseits wieder auf den Kirchthuͤrmen Posto gefaßt und schossen von hier aus auf jede Dachluke. Am furchtbarsten sind jedoch die Verheerungen, die das grobe Geschuͤtz angerichtet hat; auch findet man an eini⸗ gen Stellen noch Spuren von Petarden, die angelegt worden

waren, um einzelne Haͤuser in die Luft zu sprengen. 8

Froßbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. zung vom 15. April. (Nachtrag.) Zur Begruͤndung seines Antrags auf Ernennung eines besonderen Ausschusses zur Unter⸗ suchung des politischen Zustandes der beiden Kanada's, ließ sich Herr Roebuck in folgender Weise vernehmen: „Die Kolonieen, auf welche sich mein Antrag beziebt, befinden sich in diesem Augenblick in der kritischsten und außerordentlichsten Lage, ja in einem Zustande, der sich offener Empbrung naͤhert. In Nieder⸗Kanabda besonders hat sich das Versammlungs⸗Haus von al⸗ ler Verbindung mit der vollziehenden Gewalt foͤrmlich losgesagt und ausdruͤcklich erklaͤrt, daß es den Gouverneur, Lord Aylmer, ln Anklagezustand versetzen wolle. Ich werde nun darzuthun versuchen, daß die jetzige Aufregung in jenen Laͤndern die Folge einer langjaͤh⸗ rigen schlechten Verwaltung derselben ist, und daß der Unmuth der Bevolkerung, namentlich in Folge des aͤußerst heftigen und hoch⸗

keiner so entschieden, wie Lord Dalhousie. weichungen der vollziehenden Gewalt beschloß die Versammlung, keine Steuern mehr auszuschreiben und so den Gouverneur zu noͤthigen, auf den General⸗Einnehmer zu rekurriren Der Gou⸗ verneur, dergestalt in die Enge getrieben, war nicht laͤnger im Stande, den General⸗Einnehmer in seinen Schutz zu nehmen. Sir John Caldwell rekurrirte auf ihn, und es ergab sich nun, daß dieser Diener der Krone uͤber 100,000 Pfund von den dem Volke gehoͤrigen Geldern disponirt hatte und bankerott war. Wurde ihm dieser Bankerott etwa in Anrechnung gebracht? Nein. Er behielt das durch jenes Geld erworbene Eigenthum im Besitz; dabei gehdrt er zum gesetzgebenden Ratb und war vor Kurzem sehr angelegentlich beschaͤftigt, eben die Nation, die er fruͤher so schaͤndlich beraubt hatte, noch zu mißhandeln. In Gemäͤßheit von Parlaments⸗Gesetzen wer⸗ den im Hafen von Quebek gewisse Zoͤlle erhoben; diese wurden der Kontrolle des Hauses gaͤnzlich entzogen. Dann sind die Guͤter der Jesuiten Kron-Eigenthum geworden; auch diese wurden der Kontrolle des Hauses entepgen; und kuͤrzlich ward ein Versuch gemacht, durch

den Verkauf wuͤster Laͤndereien eine Einnahme zu schaffen; Alles zu

dem Zweck, um die Kontrolle der Volks⸗Repraͤsentanten zu umge⸗ hen. Was wuͤrde das Unterhaus sagen, wenn es gewahr wuͤrde, daß der Geheime Rath und die Krone einen Weg ausfindig zu machen suchten, um das Volk ohne Ihre Einwilligung oder Kontrollirung zu besteuern? Wuͤrden wir uns nicht mit vollem Recht einem sol⸗ chen Versuch widersetzen und die, welche dazu gerathen haͤtten, be⸗ strafen? Dieser langjaͤhrige Krieg hat das Land in zer feindliche Sectio⸗ nen getheilt; auf der einen Seite ein kleiner Haufen beamteter Personen, die, den Namen Englands mißbrauchend, unter diesem Deckmantel einen schmaͤhlichen Kampf ausfechten; waͤhrend auf der anderen Seite das ganze Volk durch Vermittelung seiner Repraͤsentanten fest auf dem Recht besteht, alle Ausgaben zu kontrolliren und so das Land zu verwalten. Der Züͤfall hat leider dieser von allen Grundsaͤtzen entkleideten Offizianten⸗Zunft noch ein anderes Mittel an die Hand gegeben, Zwietracht unter der Bevoͤlkerung auszusaͤen. In Nieder⸗ Kanadg ist die große Mehrheit des Volks von Franzoͤsischer Abkunft, spricht die Franzoͤsische Sprache und ist katholischer Religion. Die Partei, die ich so oft bezeichnet habe, hat nun, um ihre Staͤrke zu

in einzelnen Insaͤtzen, so viel fuͤr diesen und so viel fuͤr jenen Be⸗ amten, zu bewilligen eine Vorsichts⸗Maßregel, welche das Unter⸗ Bream⸗ dies sey, sagen sie, eine Vernichtung der Praͤrogative und mache

Die Gouverneure machten gemeinschaftliche Sache mit

fragte der Sprecher, wer die Motion unterstuͤtzen werde; Hume

und O' Connell erhoben sich beide zugleich zu diesem Zweck.

Mehr um sich gegen die Vorwuͤrfe des vorigen Redners zu ver⸗ theidigen, als um dessen Motion zu bestreiten, nahm sodann der Staats⸗Secretair Stanley das Wort. Er verwahrte sich vor allen Dingen gegen eine in dem Vortrage des Herrn Roebuck enthaltene Vermengung der beiden Provinzen Ober⸗Kanada und

5A , 8 4 Unter⸗Kanada; die erstere, groͤßtentheils von Englaͤndern bewohht,

sey vollkommen ruhig und habe noch neulich, als ein angeblicher Abgeordneter derselben, Hr. Mackenzie, in London gewisse Ve schwerden vor die Regierung gebracht, in einer auefuͤhrlichen

Addresse das Verfahren desselben desavouirt und ihre Zu— erklaͤrt. Anders

ren, was ihr Vergehen gewesen, und ohne verhdrt worden zu seyn.

seyen manche ihrer Beschwerden ungegruͤndet. Nach wiederholten Aus⸗“

friedenheit mit der Englischen Regierung verhalte es sich freilich mit Unter-Kanada, wo aller dings die Franzoͤsische Partei die Oberhand gewonner, sich den Englischen Behoͤrden widersetzt und mit der be— stehenden Verfassung unzufrieden erklaͤrt habe. Indeß Was namentlich

die Zusammensetzung des gesetzgebenden Rathes betreffe, so sitzen in demselben von 37 Mitgliedern des Vollziehungs⸗Rathes nur 37 uͤbrigens habe hinsichtlich einer besseren Organisirung dersel⸗ ben schon im Jahre 1828 ein Comité des Unterhauses, veran

laßt durch eine von 87,000 Franzoͤsischen Kanadiern unterzeich⸗

nete Petition, Untersuchungen angestellt; damals haben die A⸗

geordneten aus Kanada erklaͤrt, der beste Weg, den gesetzgeben⸗

den Rath zu reformiren, sey, ihn aus wohlhabenden Grundbe⸗

sitzern und zwar aus erblichen Mitgliedern zusammenzusetzen, die Ernennung derselben durch die Regierung auf Lebenszeit mache die Kammer von der Regierung, die Wahl durch das Volk mache sie vom Volke abhaͤngig; eine solche Versammlung aber maͤsse ganz unabhaͤngig seyn. Seit dem Jahre 1828 seyen nun die Verhaͤltnisse des gesetzgebenden Rathes bedeutend veraͤndert wor⸗ den; 18 Sbestand er aus 27 Mitgliedern, worunter 19 Beamte und nur 6 Franzosen, waͤhrend er 1832 35 Mitglieder und dar⸗ unter nur 7 Beamte und 11 Franzosen zaͤhlte. Was das Steuer⸗ Bewilligungsrecht anlange, so sey im Jahre 1778 durch eine Parlaments⸗Akte bestimmt worden, daß in den Provinzen keine Steuern ausgeschrieben werden duͤrfen ohne Bewilligung der Lokal⸗Gesetzgebung. Einige Jahre nach der Trennung der bei⸗ den Kanada habe sich das dortige Gouvernement genoͤthigt gesehen, von dem Versammlungshause Geld⸗Bewilligungen zu verlangen; sie wurden ohne weiteres gewaͤhrt, und erst spaͤter trat die Versammlung mit der Forderung hervor, eine Kontrolle uͤber die Verwendung der Summen fuͤhren zu wollen; sodann im Jahre 1828 wuͤthete die Cholera in Kanada; da die Revpraͤsen⸗ tanten nicht versammelt waren, so schoß der Gouverneur aus seinen eigenen Mitteln 7000 Pfund zu den noͤthigen Si⸗ cherheits⸗Maßregeln vor; als er nun diese ersetzt ver⸗ langte, wurde er mit seiner Forderung vom Versammlungs⸗ hause zuruͤckgewiesen; eine Bill, die der Gouverneur spaͤter ein⸗ brachte, wonach ihm ein fuͤr allemal 35,000 Pfund jaͤhrlich zu seiner und der Richter Besoldung bewilligt werden sollten Ceine

Deutsech land.

Dresden, 21. Abril. Die zweite Kammer gelangte in ihrer fortgesetzten Berathung uͤber das Budget zu den fuͤr die chirurgischꝛmedizinische Akademie zu Dresden beantragten Etat, der auf 17,845 Rthlr. 20 Gr. angesetzt war. Darunter befan⸗ den sich 9,400 Rthlr. 16 Gr. fuͤr diese Akademie als Lehr⸗An⸗ stalt fuͤr Medizin und Chirurgie in ihrem ganzen Umfange, 2 46 Rählr. 16 Gr. fuͤr das Entbindungs⸗Institut und die da⸗ mit verbundene Lehr⸗Anstalt fuͤr Geburtshelfer und Hebammen, 3485 Rthir. 4 Ge. fuͤr die Thierarznei⸗Schule, 1163 Rthlr. 8 Gr. fuͤr die Pruͤfunes, und Berathungs⸗Behoͤrde, 850 Rthlr. fuͤr den botaͤnischen Garten. Die Deputation verbreitete sich in ihrem Gutachten ausfuͤhrlicher uͤber die Verhaͤltnisse dieser Aka⸗ demie, und bemerkte im Ruͤckblick auf die Universitaͤt Leipzig, daß dieser fuͤr das Studium der Medizin gar Manches man⸗ gele, was sie nothwendig beduͤrfe, um den an sie zu machenden Anforderungen entsprechen und sich andern dergleichen Bildungs⸗An⸗

stalten des Auslandes gleichstellen zu koͤnnen, daß es daher wohl zweck⸗ maͤßiger gewesen, wenn fruͤher von Seiten des Staats erst diesen Be⸗ duͤrfnissen abgeholfen worden, ehe man zu Errichtung einer neuen ärztlichen Bildungs⸗Anstalt geschritten, welche man in gewisser Hinsicht weit guͤnstiger gestellt habe, als die Universitaͤt; daß mit⸗ hin eine Unterstuͤtzung fuͤr letztere insoweit nicht werde zuruckzu⸗ weisen seyn, als sich wenigstens eine Gleichstellung mit der me⸗ dizinisch⸗chirurgischen Akademie noͤthig mache, wenn man nicht den Vorwurf auf sich laden wolle, es wuͤrden fuͤr eine Anstalt, die nur bestimmt sey, Aerzte zweiter Klasse zu bilden, mehr Mittel und Sorgfalt verwendet, als fuͤr die umfassendere wis⸗ senschaftliche Ausbildung von Aerzten erster Klasse und die dazu dienende einzige Hochschule des Landes. Schließlich sprach die eputation ihre Ansicht dahin aus, daß es angemessen seyn wuͤrde, die Dresdener medizinisch⸗chirurgische Akademie nebst der Pruͤfungs⸗Behoͤrde aufzuloͤsen, sie mit der Universitaͤt Leipzig zu vereinigen, und in Dresden nur das geburtshuͤlfliche Institut und die Thierarznei⸗Schule noch fortbestehen zu lassen. Dieser Vorschlag, uͤber welchen sogleich die Debatte eroͤffnet wurde, fand indeß viele Gegner in der Kammer. Namentlich erklaͤrten sich der Abg. Runde, der Staats⸗Minister v. Zezschwitz, der Staats⸗Minister Dr. Muͤller und der Vice⸗Praͤsident dagegen. Letzterer be⸗ zeichnete es als eine Pflicht der Staͤnde, jenes Institut in Dres⸗ den zu erhalten, sowohl um fuͤr die Armee durch Anstellung von Mäülitair⸗Aerzten zu sorgen, als auch aus Ruͤcksichten auf die Landleute, da es, was die Letzteren insonderheit betreffe, mit gro⸗ hen Schwierigkeiten verbunden seyn wuͤrde, sollten sie sich allein der auf Universitaͤten gebildeten Aerzte bedienen. Der Abgeord⸗ nete v. Mayer erklaͤrte sich zwar fuͤr die Erhaltung der Akade⸗ mie, wuͤnschte jedoch der Staats⸗Regierung dringend zu empfeh⸗ len, daß es ihr gefallen moͤge, mit derselben Sorgfalt auch fuͤr die Universitaͤt Leipzig, besonders auch in Bezug auf ihre medi⸗ Einische Fakultaͤt, zu wirken, und daß man dahin trachte, beide

nstitute so einzurichten, daß sie sich gegenseitig ergaͤnzen, und

Koͤnigs projektirte Reise nach Paris ist immer noch der Gegen⸗ stand des allgemeinen Gespraͤchs. Wie verlautet, wird der junge Fuͤrst am 7ten d. in Capua erwartet, wo die vereinigten Garni⸗ sonen von Neapel, Gaeta und Capua ein Feldlager bilden und große

Manoͤvers ausfuͤhren sollen Das Kommando uͤber saͤmmtliche

Truppen ist dem General Prinzen Satriano, Sohn des beruͤhm⸗

ten Filangieri, uͤbergeben, eine Wahl, die nicht wenig Aufsehen

erregt und dem Geruͤchte von Modificationen des hiesigen Ka⸗

binets in einem liberaleren Sinne Gewicht gegeben hat. Man behauptet, der Koͤnig werde nach Beendigung dieses Manoͤvers nur fuͤr wenige Tage nach der Hauptstadt kommen, um dann sogleich wieder nach Florenz, Turin und Paris abzureisen. Wiewohl es kaum zu bezweifeln steht, daß diesem Entschlusse kein politischer Zweck zu Grunde liegt, so laͤßt sich doch von einem solchen, in den Annalen Neapels peuen Sreignisse viel Gutes hoffen. und ohne Prunk die in andern Laͤndern bestehenden Einrichtun⸗ gen zur Befoͤrderung des Handels und der Industrie zu unter⸗ suchen Er wird deshalb seinen Reiseplan nicht allein auf Frankreich beschraͤnken. Deutschland und England gedenkt er im naͤchsten Jahre zu besuchen. Umgeben von einigen der in diesen Faͤchern bewandertsten Maͤnner, will er die innere Ein⸗ richtung der Fabriken, die neuesten Ersindungen der Mechanik, die polytechnischen Institute, die Eisenbahnen u. s. w. nicht bloß vom Hoͤrensagen kennen lernen, sondern alle Neuerungen, die zum Theil den Reichthum und die Wohlfahrt jener Staa⸗ ten begruͤndet haben, nach Neapel verpflanzen. Was schon seit seinem Regierungs⸗Antritte geschehen ist, berechtigt zu den schoͤn⸗ sten Hoffnungen fuͤr die Zukunft. Eine in allen Zweigen des Staats⸗Haushalts eingefuͤhrte zweckmaͤßige Kontrolle und Spar⸗ samkeit, die Vollendung von zwei fahrbaren trefflichen Landstra⸗ ßen, welche das Koͤnigreich durchschneiden, die Errichtung beque⸗ mer Diligencen, die vom Jahre 1835 an die Verbindungen zwi⸗ schen Teramo an der aͤußersten Spitze der Abruzzen und Reggio in Kalabrien, zwischen Salerno und Lecce beschleunigen und erleichtern werden die Anlage einer Menge kleinerer Ne⸗ benstraßen auch in Sicilien, eine fast verdoppelte Ausfuhr der Landes⸗Produkte, ohne der zahlreichen Verbesserungen in der militairischen Verfassung des Koͤnigreichs, der erleichterten Ab⸗ gaben, der Vermehrung der Einkuͤnfte, ohne jener großherzi⸗ gen Amnestie zu gedenken, die schon jetzt die schoͤnsten Fruͤchte traͤgt dies sind die Ergebnisse einer kaum dreijaͤhrigen Re— gierungs⸗Periode. Noch bestehen viele Mißbraͤuche; die oͤffent⸗ lichen Unterrichts Anstalten sind in einem beklagenswerthen Zu⸗ stande, die Civilisatton in den Provinzen namentlich noch in der Wiege, die Etablissements suͤr Arme und Huͤlfsbeduͤrftige groͤßtentheils unzureichend aber der Koͤnig hat einen festen Willen, und in der Liebe der Bessern eine gute Wehr und Waffe, mit der es ihm leicht seyn wird, dieses leichtsinnige, unbeson⸗ nene, aber auch zugleich geistreiche, regsame Volk von gealter⸗ ten, veraͤhrten, aberglaͤubischen Ideen weg und zum Guten zu lenken. Durch die Regeneration von Griechenland werden

chen, Des Koͤnigs lobenswerthe Absicht ist, inkognito

henden Zustand erheben. Denn schon ist die Anlegung einer andern Staodt, Eretria, welche die Ipsarioten bewohnen wer⸗ den, beschlossen, und auch bereits der Plan dazu entworfen.

Ivpsara's tapfere Bewohner, welche sich groͤßtentheils in Syra

und Aegina vorlaͤufig niedergelassen, haben diesen Beschluß mit Dank und Freude aufgenommen, und da Euboͤa so viele gute Haͤfen hat, so ist fuͤr ihre Schifffahrt auf das beste gesorgt.

Nauplia, 14. Maͤrz. Der in meinem vorigen Schrei⸗ ben gemeldete Entschluß der Samioten war kein leeres Ge⸗ ruͤcht, denn es ist heute bereits eine Deputation dieser Insel hier angelangt, um sich mit der Regierung uͤber die Maß⸗ regeln, die wegen der beschlossenen Uebersiedelung eines großen Theils der Samischen Bevoͤlkerung zu nehmen sind, zu bespre⸗ damit, sobald diese Sache definitiv regulirt ist, sie so⸗ gleich mit dem Vollzug derselben beginnen koͤnnen. Wie ich nun aus guter Quelle erfahre, ist ihnen auch schon von der Regierung die nachgesuchte Erlaubniß ertheilt, und ihnen Grund und Boden in Euboͤa verwilligt. Es handelt sich also nur um die damit verbundenen naͤheren Bestimmungen. Der Banquier Ferraldi wird Naurla gegenuͤber am Lernaͤlschen See zwei Fa⸗ beiken errichten. Die eine wird in einem Eisenhammer und die andere in einer Seidenspinnerei bestehen. Die Regierung wird ihm daber alle moͤgliche Unterstuͤtzung angedeihen lassen. Fuͤr die Fabrication der Seide ist in Griechenland die schoͤnste Aus⸗ sicht. Die hiesige rohe Seide ist vortrefflich und stark; man verstand sie bis jetzt nur nicht zu spinnen, sobald aber einmal diese Manipulation durch fremde Arbeiter eingefuͤhrt ist, wird sich die Fabrication der Seide bald heben, und Griechenland seinen alten Ruhm im Seidenbau wieder erwerben. Dem Ver⸗ nehmen nach beschaͤftigt sich die Regierung gegenwaͤrtig mit der Regultrung der katholischen kirchlichen Angelegenheiten. Da in fruͤhern Zeiten, so lange Griechenland sich unter Tuͤrkischer Botmaäͤzigkeit befand, die katholesche Kirche unter dem Schutze Frankreichs stand, dieser Schutz aber durch Grischenlands selbst⸗ staͤndige Konstituirung natuͤrlich erloschen ist, und von dem souverainen Koͤnig ein an fremde Maͤchte geknuͤpftes Ver⸗ häͤltniß der Bischoͤfe nicht zugegeben werden kann, so tritt die Nothwendigkeit ein, diesen Gegenstand durch eigene Gesetze zu ordnen. Auf Antrag der Synode hat die Regierung verord⸗ net, daß alle Nonnen⸗Kloͤster bes auf 3 aufgehoben werden sollen. In den drei beidehaltenen duͤrfen sich nur Noanen befinden, welche das vierzigste Jahr zuruͤckgelegt haben. Es bedarf wohl kaum erwaͤhnt zu werden, daß diese Anordnung allgemeinen Bei⸗ fall gefunden hat. Dem Muͤßiggang muß hier auf alle Weise gesteuert werden, und in sedem Paar Haͤnde, welche man fuͤr die Arbeit gewinnt, ist ein Kapital auf Zinsen gelegt. Vorgestern traf Graf Ney, Sohn des Marschall dieses Namens, hier ein Derselbe ist der Franzoͤsischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe als Attaché beigegeben.