1834 / 176 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

6“ 8

Einige Posten außerordentlich feiner und gut behandelter Wolle wurden zu circa 150 a 160 Rthlr. pr. Ctr. verkauft; am mei⸗ sten aber waren die fein mittel, mittel und gut ordinairen Qua⸗ litaͤten begehrt, von ordinairen dagegen wurde wenig verkauft. Wenn eine und die andere Post vielleicht etwas unter oder uͤber vorstehende Preise galt, so lag dies in der schlechteren oder bes⸗ seren Waͤsche, oder in manchen andern Neben⸗Umstaͤnden. Ein Unterschied in den Preisen zwischen Anfang und Ende des 2 Tarktes war nicht bemerkbar. Wenn uͤbrigens in diesem Jahre die Zufuhren bedeutender als im vorigen Jahre waren, so liegt er Grund hiervon zum Theil darin, daß in verschiedenen Gegen⸗ en circa 10 a 15 pCt. mehr Wolle als im vorigen Jahre gewon⸗ nen worden ist, und daß mehrere der Producenten, die im vori⸗ gen Jahre, wie auch schon fruͤher geschehen, ihre Wolle vor der Schur auf Kontrakte an Spekulanten verkauft hatten, in die⸗ sem Jahre genoͤthigt waren, mit ihrer Wolle an den Markt zu ommen, weil sie die Gebote, die ihnen schon vor ungefaͤhr 8 Nonaten gemacht worden waren, zuruͤckgewiesen hatten. 8 Im verslossenen Jahre sind in der Provinz Schlesien durch Kirchen⸗ und Haus⸗Kollekten 10,564 Rthlr. aufgekommen, und theils bestehenden Instituten zugeflossen, theils zum Wieder⸗ aufban von Kirchen, Pfarr⸗ und Schul⸗Gebaͤuden verwendetworden. Den erstgedachten Instituten ward in runden Summen uͤber⸗ wiesen, und zwar: der Universitaͤt Breslau zur Unterstuͤtzung armer Studirender mit Freitischen 1566 Rthlr., dem Waisen⸗ ause und dem damit verbundenen Schullehrer⸗Seminar in Bunzlau 745 Rthlr., dem Taubstummen⸗Unterrichts⸗Institute in Breslau 1239 Rthlr., dem Blinden⸗Unterrichts⸗Institute daselbst 123 Rthlr., dem evangelischen Schullehrer⸗Seminar daselbst 45 Rthlr. und der Gesellschaft zur Verbreitung der Bibel 61 Rthlr. Zu Bauzwecken wurden 5382 Rthlr. verwendet.

Literarische Nachrichten. Phantasie und Wirklichkett.

718

8 8 Preise der vier Haupt⸗Getraide⸗

in den fuͤr die Preußische

—2

Durchschnitte in Preußischen Silbergro

Monarchie bedeutendsten Marktstaͤ

Arte

dten im Monat Mai 1834, nach ein schen und Scheffeln angegeben.

mᷓnmnngmnmnmnumumö—— 2522 Namen der Staͤdte. Weizen Roggen Gerste Hafer vr‿½ι άαπέρρσναιρρσ μεανάwα‿έμσμσρσ ans.A nauxrnn e ERAI Koͤnigsberg 312, 20 ½½ 15 ½ Memel 40 ⁄1 22 ½2, 16 12 Tilsit 31 2213%9h2127 1412

Insterburg 30 20 13 Rastenburg 29 20 16 d2 Neidenburg 30 20 16 Danzig 30 18 13 Elbing 32 19 ‧1⸗ 13 Konitz 20 16 Graudenz 18 18 Thorn 21,17 Posen Is. Bromberg 152. Fraustadt 17282 Rawitsch 1812 Kempen 25 Berlin Brandenburg Kottbus Frankfurt a. Landsberg a. Stettin Stralsund

50

2. 6 212

—20

101” Æ 2ꝙ

10

6 8.

Namen der Staͤdte. Wetnen

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Roggen Gerste wINDA vxAMNU AA, &

Magdeburg Stendal Halberstadt Nordhausen Muͤhlhausen

Halle

Torgau

32 1 2 19 12 37 2 21 12 28 211½ 2 0 12 18 82 21

912

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Muͤnster Minden Paderborn Dortmund

60—528bbee.

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Koͤln Elberfeld. Duͤsseldorf

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Wesel Kleve Achen Malmedy Trier Saarbruͤck Kreuznach

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Amtliche Nach ter Kronik des Tages.

Se. Königl. Hoheit der Prinz Wilhelm (Sohn Sr.

Majestaͤt des Koͤnigs) ist von Crossen hier eingetroffen.

8

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Koͤln ist der bisherige Pfarrer zu Enzen, Wilhelm

Keutmann, zum Pfarrer in Manheim ernannt worden.

Dem Kommerzien⸗Rath Carl hierselbst ist ein vom 19ten Juni 1834 fuͤnf hinter einander folgende Jahre im ganzen Um⸗ fange des Preußischen Staats guͤltiges Patent:

Ihauf einen fuͤr neu und eigenthuͤmlich erkannten Auf⸗

etzer von Zuͤndmasse auf die Zuͤndpfannen kussions⸗Gewehren, ertheilt worden. 8

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vH1““

Berlin, Freitag den 27 ten J

von Per⸗

u n. i

8 V68 s - F d.

stboorbenen eine Leichenrede, und die Herren Visinet und Carrel

sprachen einige Worte zum Lobe des sungen Kuͤnstlers Stépenin, worauf sich die Menge in stiller Wehmuth trennte. Mian hat in Bayonne den bekannten Vincent von Garaté, Secretair des Herrn Valentin Verastegui, Ex⸗Deputirten von Vittoria, der sich unter dem falschen Namen Jean Berai in Spanien einzuschleichen suchte, festgenommen uund wichtige Pa⸗ piere bei ihm entdeckt.

Großbritanien und Irland.

London, 20. Juni. Gestern wurde nach einigen Diskus⸗ sionen ein von Lord Althorp zur Armen⸗Bill vorgeschlagener Zusatz⸗Artikel angenommen, wonach die Kommissarien des Cen⸗ tral⸗Armen⸗Bureau's nicht Sitz im Parlament haben sollen und die Bill nur fuͤnf Jahre in Kraft bleiben soll.

Der Courier meldet: „Graf Matuszewicz trifft, sehr zum Bedauern seiner zahlreichen Freunde, Anstalten zur voͤlligen Ruͤckkehr nach Rußland; er ist vier Jahre in England gewesen.“

naͤchsten Punkte des Bathurst⸗Inlet. Am 7. September

erreichten sie das Ost⸗Ende des großen Sklaven⸗Sees, wo Herr M'Leod den Winter⸗Aufenthalt erbaute, den Capitain Back Fort

Reliance genannt hat. Er liegt 62° 48 52“ N. Br. und 109° 10“ W. L. von Grw. Die Abweichung der Magnetnadel war 25⁰° 41 vͤstlich. Capitain Back haͤlt den großen Sklaven⸗See

nach dem Michigan⸗See, dem er an Laͤnge gleichkommt, fuͤr den groͤßten See in Amerika, indem er Fort Reliance und den Ein⸗ tritt des Mackenzie⸗Flusses als die aͤußersten Punkte ansieht. (Der ausfuͤhrliche Bericht uͤber diese Reise wird im Juni⸗Hefte

der Berghaus schen „Annalen“ mit einer Notiz des Herrn Alexan⸗ der von Humboldt uͤber die Entdeckungen des Capitain Roß erscheinen.)

Nach einem dem Unterhause vorgelegten Bericht sind in den Jahren 1831, 1832 und 1833 nicht weniger als 28 Schiffe, zu⸗ sammen von 7172 Tonnen, mit Bauholz von den Ostsee⸗Haͤfen

nach Amerika und von dort zuruͤck nach England gekommen.

fortwaͤhrend im Zunehmen.

g Dieser Handel 7* Vorgestern fuͤhrte der Lord⸗Kanzler Herrn Dupin in das 8 sogenannte Handwerker⸗Institut ein. Beide wohnten einer Vor⸗ lesung bei, nach deren Beendigung der Praͤsident, Dr. Birkbeck, der Versammlung anzeigte, daß der Ausschuß des Instituts den

Der Koͤnigl. Kutter „Lapwing“, Capitain Raymond, hat am 16ten d. auf der Hoͤhe von Lincolnshire das schnellsegelnde Franzoͤsische Smuggler⸗Fahrzeug „For“ von Duͤnkirchen, dem er schon lange nachstellte, genommen; es fanden sich am Bord

Gruͤnberg 2 8, 1½% 249. Glogau 20% Liegnitz 19 ½

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und V General⸗Inspecteur des Militair⸗Unterrichts⸗ und Bildungs⸗ wesens der Armee, Freiherr von Valentini, aus Schfesien.

Als Erklärung uͤber den Aufsatz: „das Leben im Leichen⸗ tuche ꝛc.“ in Nr. 145 d. St⸗Ztg. Welche Bilder der Phantasie sind nicht schon mit taͤuschendem

Durchschnitts⸗Preise

der 11 Preußischen Staͤdte 45 ½

Erfolge als eine uns zauberisch ansprechende Wirklichkeit anetnander geknuͤpft worden! Das ist des Dichters Freiheit und es ist sein ho⸗ her Triumph, wenn wir, auf den Fittigen seiner Einbildungskraft getragen, nicht ahnen, wie weit uͤber die Graͤnzen der Moͤglichkeit hinaus er uns versetzt hat; wenn wir, aus dem Traume erwacht, uns nicht bemuͤhen, ins klare Bewußtseyn zuruͤckzukehren; wenn wir mit heiliger Scheu es vermeiden, den Zauber zu zerstoͤren. Unend⸗ lich mannigfaltig und unschaͤtzbar sind die Genuͤsse, die der Mensch aus diesen geistigen Schoͤpfungen gewonnen hat. Wie kann jedoch das Leben in der Welt der Traͤume als Zeug⸗ niß dienen, wenn es die Auffindung und Feststellung der ernsten Wahrheit gilt? So unwiderstehlich uns Wieland in seinem Oberon umsteickt, so gluͤcklich Webers Harmonieen den Zauber der, aus dem herrlichen Werke auf die Buͤhne uͤbertragenen Scenen erhoͤhen; so giebt es dennoch kein Horn des Oberon, keinen Elfenkdnig und keine dienst⸗ baren Geister, welche die Sterblichen durch die Luͤfte tragen. Wir wuͤrden nur laͤcheln, wenn ein bis dahin mit dem Zauber der Dicht⸗ kunst, der Musik und mit den Scenerieen der Buͤhne unbekannter, von Entzuͤcken ergriffener Zuschauer uns die Wirklichkeit der Phan⸗ tasie⸗Bilder beweisen wollte, weil er sie mit seinen leiblichen Augen gesehen, mit seinen Sinnen aufgefaßt habe. 8 Ein recht gut geschriebener Roman mag „das Leben im Leichentuche seyn,“ denn die Schrift setzt die Phantaste in Thaͤ⸗ tigkeit; die Philosophieen des Lasters und der Tugend legen ihre Grundsaͤtze auf eine ergreifende Weise zur Schau. Ich wiederhole⸗ das Buch kann ein sehr gut geschriebener Roman seyn, ob⸗ gleich die Dichtung als hoͤcht unwahrscheinlich und unhaltbar zer⸗ faͤllt, wenn sie naͤher beleuchtet wird. Wollte jedoch der Dichter durch einen Roman in Kasvpar Hausers Geschichte etwas beweisen, so haͤtte er wenigstens die Graͤnze der Wahrscheinlichkeit nicht so weit uͤberschreiten sollen, als es geschehen ist.

Wann haben drei Menschen uͤber ein in ihrem Kreise begange⸗ nes großes Verbrechen solche Briefe geschrieben oder werden derglei⸗ chen schreiben, wie die vorliegenden? Es galt, man weiß nicht warum, dem einen Theile, das Leben eines Menschen zu vernichten; der andere Theil fuͤhlte sich gezwungen, dies Leben zu schuͤtzen. Dies erscheint an sich nicht unwahrscheinlich, wenn auch der Leser üͤber die Gruͤnde nicht befriedigend aufgeklaͤrt wird. Welche unzweckmaͤßige, unzuverlaͤssige, weit und kuͤnstlich gesuchte Mittel wenden jedoch beide Theile an? Die Phantasie kann freilich ein solches Verfabren und noch viele tausend andere Combinationen er⸗ finden, aber der Mensch, der boͤse oder gute Zwecke erreichen will, schlaͤgt solche Wege nicht ein.

Waͤre nicht mein Bestreben, auf geeignetem Wege zur Enthuͤl⸗ lung der Taͤuschungen mitzuwirken, mit welchem eine urspruͤnglich hoͤchst unbedentende Begebenheit umsponnen worden ist, dem Be⸗ muͤhen des Dichters gegenuͤber gestellt worden, so wuͤrde ich, wie ich glaube, ein Unrecht begehen, uͤber „das Leben im Leichen⸗ tuche“ auch nur ein Wort oͤffentlich zu aͤußern Jedoch zu einer Erklaͤrung durch den Aufsatz in Nr. 145 der allgemeinen Preußi⸗ schen Staats⸗Zeitung angeregt, fuͤhle ich mich verpflichtet, auf die nachtheiligen Folgen hinzudeuten, die aus jenem Romane hervor⸗ gehen Loͤnnen.

Nach dem Vorworte zu demselben muß der nicht naͤher pruͤ⸗ fende Leser glauben, der Verfasser habe nicht einen Roman, sondern eine wahre Geschichte geschrieben, zu deren Kenntniß er auf zuver⸗ läͤssigem Wege gelangt sey. Wenn nun auch von andern Seiten her der Gedanke angeregt worden ist, daß Kaspar Hauser ein Fuͤr stenkind, ein Opfer sey, das dem hoͤheren Interesse und der Grau⸗ samkeit einer Herrscher⸗ Familie gefallen is; wenn man selbst Na⸗ men genannt und versucht hat, diese zu beflecken, aller Wahrschein⸗ lichkeit zum Trotze, so sollte man doch nicht ohne vollstaͤndige Beweise durch einen fuͤr Wahrbeit gegebenen Roman der Leicht⸗ glaͤubigkeit einen neuen Stoff darbieten.

Es hat uͤbrigens der Herr Verfasser des Aufsatzes in Nr. 145 der Staats⸗Zeitung ganz unerwaͤhnt gelassen, daß ich, außer der von ihm genannten Schrift, noch uͤber den Gegenstand vor Herrn v. Feuerbachs Tode geschrieben habe:

a) Nachrichten uͤber Kaspar Hauser, aus authentischen Quellen —und Betrachtungen uͤber deren Beweiskraft fuͤr die Einkerke⸗ rung des Juͤnglings. 1832. Einige Betrachtungen uͤber die von Herrn ꝛc. v Feuerbach ge⸗ schilderte Geschichte K. H. Enthaltend den Nachweis, daß im 19ten Jahrhundert der

Glaube an Mahrchen nicht erloschen 833

Berichtigen muß ich, daß Herr Graf Stanhope schon seit lan⸗ ger Zeit wahrgenommen hatte, welche Irrthuͤmer in Kaspar Hausers bekannt gemachte Untersuchungs⸗Geschichte eingestreut worden wa⸗ ren, daß er nach seiner Erklaͤrung, nicht durch meine erste, sondern durch meine vorbezeichnete letztere Schrift zu einer weiteren Ueber⸗ zeugung gelangte, und daß er diese Schrift fuͤr eine gruͤndliche Wi⸗ derlegung der Behauptungen des Herrn von Feuerbach erachtete. (Beitraͤge Nr. 21. 1834 Seite 167.)

Die weitere Beantwortung des fraglichen Aufsatzes ergiebt sich aus den vielen, in den „Beitraäͤgen ꝛc.“ niedergelegten Nachrich⸗ ten, und die bereits neuerlichst mir bekannt gewordenen Ermittelun⸗ gen verstaͤrken in mir die Hoffnung immer mehr, daß die Wahr⸗ heit zuletzt uͤber alle Irrthuͤmer, Darstellungen der Sache vollstaͤndig siegen werde.

ist

50090.

Merker.

so wie uͤber alle romanhaften

Goͤrlitz Hirschberg Schweidnitz Gla

2272 24

1912½ 189

1 0 18 ½2

3422 34 d2

2229 5. ¹ 5

Ratibor 188*½

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b

Posenschen Staͤdte 42 †2 „9 Brandenb.

merschen Staͤdte.. 11 Schlesischen Staͤdte Saͤchsischen Staͤdte Westfaͤl. Staͤdte.. Rheinischen Staͤdte

u. Pom⸗ 40 ½ 37 †⸗ 41 ½5

Meteorologische Beobachtung.

Morgens Nachmitt. Abends [ Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

339,3 3 Par. 340, 04 Par. 340, 2 3 Par. 13,2 °R. ] 16,6 °R. 12,7 °R. 11,8 °R. 10,3 °R. 9,6 °R. 90 pEt. 62 vCt. 790 vCt.

truͤbe. halbheiter. regnig. W. W. W. fass W. eae

1834. A. Juni.

Luftdruck.. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg. Wetter.... Wind

Wolkenzug

Quellwärme 7,5 °qR. Flußwärme 17,5 °R. Bodenwärme 14,0 °R. Ausdünst. 0,103 Rh. Niederschlag 0,0 69 Rh.

Auswärtige Börsen.

8

82

Juni.

Ausgesetzte Schuld —. Russ. (v. 1831) 97.

—. Oesterr. 97 ½. 53

11“ Amsterdam, 20

Niederl. wirkl. Schuld 51 ½. 5 % do. 97. Kanz-Bill. 23 9. 4 ½ ½ Amort. 90 ¾. 3 ½ 8 74x. Preuss. Prämien-Scheine 103. do. 48 Anl. Span. 74 ½. 38 50.

London, 20

Cons. pr. compt. 92 ⅛½. Belg. 98 ¼½. Span. 50 ⅛. 38% 48 ½, 49 ½. Griech. v. 1825 35, 34. Holl. 5 ½ 97 ½. 2 ½ 98 52 ⅞. Portug. v. 1831 78;. Russ. v. 1822 105 ½. Bras. 76 ½. Columb. 33 ¼. Mex. 63 45¼1. Peru. 27 ½

Hamburg, 23. Juni.

Oesterr. 5 % Metall. 99 ¾. 48 do. 91 ¼. Bank-Actien 1280. Engl. 101 ., Russ. Holl. 95 ½. Met. in Hamb. Cert. 97. Prüm.-Scheine 115⁄. Poln. 131. Dän. 72. Holl. 58 95. Span. 33 46 ½. 18 58.

Juni.

Russ. Preuss.

21½ 1.

——

Kinigtiche Hchauspielt

Donnerstag, 26. Juni. Im Schauspielhause: Von Sieben die Haͤßlichste, Lustspiel in 3 Abth. und einem Vorspiele, von L. Angely. Hierauf: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet.

Freitag, 27. Juni. Im Opernhause: Euryanthe, große historisch⸗romantische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von C. M. v. Weber. (Mad. Schroͤder⸗Devrient wird in der Par⸗ tie der Euryanthe zum vorletztenmale auftreten. Dlle. Grosser, vom Stadttheater zu Magdeburg: Eglantine, als Gastrolle.)

Im Schauspielhause: Pour la cloôture du théaàtre fran- cais. Spectacle demandé: 1) Le naker et la danseuse, vau- deville en 1 acte, par Scribe. 2) v première représent ation de: Le Soprano, vaudeville nouveau en 1 acte, da théatre du Gymnase, par Scribe et Mélesvilte. 3) La reprise de: Le dey d'Alger à Paris, vaudeville en 1 acte, par Etienne et Scribe.

Konigstaͤdtisches Theater.

Doonnerstag, 26. Juni. Zum erstenmale: Der Liebestrank, komische Oper in 2 Akten, nach dem Italtaͤnischen, von Gruͤn⸗ baum. Musik von Donizetti. (Die neue Decoration im ersten Akt ist von Herrn Antonio Sacchetti gemalt.)

Freitag, 27. Juni. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus, oder: das liederliche Kleeblatt, Zauber⸗Posse mit Gesang in 3 Ak⸗ ten, von J. Nestroy. Musik von A. Muͤller.

Sonnabend, 28. Juni. Im Schauspielhause: Isidor und Olga, Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach. (Fraͤulein von Hagen: Grafin Olga. Hr. Goͤrner, vom Großherzoglichen Hof theater zu Strelitz, Ossip, als Gastrolle.)

Neueste Nachrichten.

Paris, 19⸗ Juni. Vorgestern hatten der Oesterreichische und der Griechische Gesandte, der Baron Pasquier, der Gene⸗

ral Colbert und der Graf von Flahaut in Neuilly bei Seiner

1

Majestaͤt Audienz. 0 den Ministern des Krieges,

gelegenheiten und Sebastiani.

Der Graf von Appony und Lord Granville hatten gestem eine Konferenz mit dem Minister der auswaͤrte

gegen Mittag

gen Angelegenheiten, ü den in den letzten Tagen schon mehrere solch statt, an denen jedoch der Russische Botschafter und der

Gestern arbeitete der Koͤnig ebendaselbst mi des Handels, der auswaͤrtigen An⸗ der Justiz und empfing dann den Generaql

die anderthalb Stunden dauerte. Es fan⸗ solche Zusammenkuͤnftr Preu⸗

ßische Gesandte nicht Theil nahmen.

Der General

Laufe des naͤchsten Monats jedenfalls neue Schwierigkeiten, die sich angeblich der lung der Prinzessin Marie mit dem sollen seine Abreise nothwendig machen.

stellen,

Der Courier, welcher den Quadrupel⸗Traktats uͤberbrachte, hatte

dem Vernehmen nach, im nach Madrid abreisen, projektirten Vermoͤh⸗ Prinzen Leopold entgege

Sebastiani wird,

(gestern mitgetheilten) Tept des Aranjuez am 9ten d. R.

verlassen; es herrschte bei seinem Abgange die tiefste Ruhe zu

Madrid.

Die Kommission des befaßte sich wieder mit der

Sitzung und

bune; es wurde zuletzt

Pairshofes hielt am Dienstage ein Angelegenheit der Ti

der Beschluß gefaßt, Herrn Duchatel, â—

nen der Herausgeber dieses Blattes, auf freien Fuß zu sehm,

Herr Gervais und Herr Plagniol obgleich Herr Armand Marrast erklaͤrt hat, daß keiner von Beiden an

sind noch immer in Haf in einem Schreiben ausdruͤcklag der Redaction jenes Bu⸗

tes einen Antheil gehabt, und daß sie also auch fuͤr die ang

schuldigten Artikel nicht verantwortlich seyn köoͤnnten. Die France méridionale meldet nach einem aus Lezat im Bezirk

Schreibn von Pamiers im Arriège⸗Departement

vom 12ten d., daß, als Herr Darmaing, der constitutionnel

Kandidat, daselbst angekommen war, um sich um die Stimmm der Waͤhler zu bewerben, die dortigen Legitimisten in die Remie eindrangen, worin sein Kabriolet stand, und dasselbe in Brond

steckten; gluͤcklicherweise sey

ein Heuboden, der sich uͤber den

Schuppen befunden habe, nicht von den Flammen gefaßt worden,

Privat⸗Briefen aus Lyon zufolge, hat der

Seidenhande

daselbst in den letzten vierzehn Tagen wieder einen neuen Auf

schwung genommen. Das Zuchtpolizei⸗Gericht zu Tours der⸗Gesellen zu einmonatlichem, einen

hat so eben zwei Schna zu vierzehntaͤgigem un.

einen zu achttaͤgigem Gefaͤngniß verurtheilt, weil sie an eine Coalition Theil genommen hatten. 1 Das Méömorial des Pyrenees berichtet, daß, ungemt

tet der Strenge,

die im vorigen Jahre gegen die unberechtigtn

Anbauer der Tabacks⸗Pflanze ausgeuͤbt wurde, in der Gemeinle Meharin doch wieder ein solcher Versuch gemacht worden in und daß daher eine Abtheilung Gendarmen an Ort und Stulh

beordert wurde, um das Gesetz in Kraft zu bringen.

aber hatten diese

sie von einer vermummten und waffneten Menge angegriffen wurden. Schuͤsse, und die Gendarmen mußten si vergießen zu vermeiden. E

entdeckt worden.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compf.

106. 40. „3proc.

Neap. pr. compt Zproc. do. 49. Cortes⸗Obl. 39 ¾.

56855

Frankfurt Aproc. 914.

100 Fl. —. Preuß. Praͤm.⸗Sch. Poln. Loose 65 ¼¾. Span. 5proc. Rente 74.

Bank⸗Actien 1549. G.

Kaut⸗ angefangen, die Pflanzung zu zerstoͤren, mit Flinten und Pruͤgeln 7 Man wechselte mehret ch zuruͤckzichen, um Bla von den Angreifenden

Nicht Einer

106. 20. fin couü- 5pte⸗

pr. compt. 78. —. sin cour. 78. 15.

.95. —. sin cour. 95. 20. 5 proc. Span, Rent

Ausg. Span. Schuld 181

a. M., 22. Juni. Oesterr. 5proc. Metall. 100; Part.⸗Obl. —. Loose Br Holl. 5proc. Obl⸗ 1

Zproc. do. perp. amn

851

57 ½.

—— 8

Redacteur’“ Cottel.

Se Excellenz der Kaiserl. Russische General der Infanterie, Graf Zakrewski, von Dresden.

an d.

EEEEEI

Paris, 19. Juni. Der Minister des Innern begab sich gästern nach Neuilly, um mit Sr. Majestaͤt zu arbeiten. Heute Mittag kam der Koͤnig, in Begleitung der Koͤnigin und der Prinzessin Adelaide, zur Stadt.

Das in Paris erscheinende Echo francais meldet heute nach dem „Bon⸗Sens“ Folgendes: „Da Herr Persil befuͤrch— tet, in Lombez nicht wieder gewaͤhlt zu werden, so hat er sich bei einem der am wenigsten bevoͤlkerten Wahl⸗Bezirke einzuschmei⸗ cheln gesucht, naͤmlich in Ussel im Departement der Correze. Zu diesem Ende hat er 14,000 Bande zur Anlegung einer oͤf⸗ fentlichen Bibliothe?, 500 Fr. fuͤr das Hospital und 1200 Fr. fuͤr die Ausbesterung der Kirche dorthin geschickt. Er hat ferner versprochen, im naͤchsten Monat eine Post⸗Station dort zu er⸗ er vnd die Straße von Clermont nach Bordeaux uͤber Ussel zu leoen.“ 8

Der National giebt heute die Verhandlungen des Pro⸗ zessss, den sein Mitarbeiter, Herr Armand Carrel, vorgestern vor dem Assisenhofe zu Rouen zu bestehen gehabt hat. Es hatte sich zu dieser Session ein ungewoͤhnlich starkes Auditorium ein⸗ gefunden, und in allen Theilen des Saales unterhielt man sich mit halblauter Stimme uͤber das tragische Ende des Mitange⸗ schuldigten, Herrn Conseil. Es handelte sich bei diesem Prozesse abermals um die von der einen Seite behauptete, von der an⸗ dern Seite bestrittene Identitaͤt des „National von 1834“ mit dem fruͤhern „National’““. Man wird sich erinnern, daß der

Assisenhof von Versailles am 10. August v. J. dem National, aus Strafe dafuͤr, daß er einen unredlichen Bericht uͤber eine Sitzung dieses Gerichthofes abgestattet, jede fernere Berichter⸗ stattung auf zwei Jahre untersagt hatte. In Folge dessen ging der „Nutional“ ein, und an seine Stelle trat der „National von 1834“. Dieser hielt sich an jenes Erkenntniß nicht gebunden, berichtete vielmehr uͤber eine Gerichts⸗Sitzung, und wurde dieserhalb kon⸗ demnirt. Nachdem indessen die Herausgeber an den Cassations⸗ hof gegangen, kassirte dieser das gedachte Straf⸗Erkenntniß (wo⸗ bei er von dem Gesichtspunkte ausging, daß der „National von 1834“ ein anderes Blatt als der fruͤhere „National“ sey) und verwies die Herren Carrel und Conseil, als die Herausgeber, vor den Assisenhof zu Rouen. Der General⸗Prokurator Moyne suchte zu beweisen, daß der „National von 1834“, mit Aus⸗ nahme des Titels und einiger Aenderungen in dem Personal der Eigenthuͤmer und der Herausgeber, mit dem fruͤheren „Natio⸗ nal“” vollkommen identisch sey, und daß diese Aenderungen augen— scheinlich bloß in der Absicht vorgenommen worden waͤren, sich dem gegen die verantwortlichen Herausgeber des „National’ ergangenen Straf⸗Erkenntnisse zu entziehen. Nachdem der Advokat Daviel seinen Klienten vertheidigt hatte, erklaͤrte der General⸗Advokat, daß er auf eine Replik verzichte, wenn gleich er nicht allen in der Ver⸗ theidigung aufgestellten Behauptungen beitrete. Hiernach durfte man annehmen, daß Herr Carrel freigesprochen werden wuͤrde. Dem war aber nicht also. Nach einer zweistuͤndigen Berathung faͤllte vielmehr der Gerichtshof ohne Zuziehung der Geschwor⸗ nen ein Urtheil, worin er den Ansichten des General⸗Advokaten uͤber die Identttaͤt beider Blaͤtter beitrat, jedoch, „in Betracht, daß Herr Carrel, als er das erste gegen den National ergan⸗ gene Urtheil uͤberschritten, solches moͤglicherweise bona fide ge⸗ than und sich nur eines ihm zustehenden Rechtes zu bedienen ge⸗ glaubt haben koͤnnte“, keine weitere Strafe uͤber ihn ver⸗ haͤngte; indessen soll Herr Carrel die Prozeßkosten tragen. Ge⸗ gen Herrn Conseil wurde ebenmaͤßig in contumaciam erkannt, da sein Tod noch nicht gesetzlich konstatirt war. Nach dem bis⸗ her von dem Cassationshofe befolgten Grundsatze laͤßt sich mit Bestimmtheit erwarten, daß auch dieses Urtheil kassirt werden wird. Das Cassations⸗Gesuch ist sofort von Herrn Carrel ein⸗ gereicht worden.

Gestern Nachmittag um 3 Uhr fand zu Rouen das Leichen⸗ begaͤngniß der in der Seine verungluͤckten Herren Conseil und Stévenin statt. Die beiden Leichenwagen, gefolgt von einer un⸗ zaͤhligen Menschenmasse, fuhren neben einander. Auf dem Kirch⸗ hofe ergriff zuerst Herr Senart, den Herr Conseil sich zum Ad⸗ vokaten in seiner Rechtssache gewaͤhlt hatte, das Wort, um den Anwesenden den Lebenslauf seines Klienten mitzutheilen; Herr

Hingray, ein Freund des Herrn Conseil, hielt darauf dem Ver⸗

ausgezeichneten Fremden einmuͤthig zum Ehren⸗Mitgliede erwaͤhlt habe, worauf er das desfallsige Diplom dem gelehrten Herrn uͤberreichte. Herr Dupin bezeugte in einer Franzoͤsischen Ant⸗ wort voll Nachdruck und Eleganz sein Gefuͤhl der Dankbarkeit fuͤr die hohe, ihm erwiesene Ehre. Hierauf erhob sich der Lord⸗ Kanzler und aͤußerte seine Freude, bei einer solchen Gelegenheit zugegen zu seyn. Es daͤuchte ihm hoͤchst erfreulich, das Volk ei⸗ ner aufgeklaͤrten Nation die verdienstvollen Individuen eines andern, so ehrenwerthen Landes anerkennen zu sehen, und die ruhige und stetige Weise zu beobachten, in welcher die Bande der Freundschaft zwischen den Englaͤndern und einem Volke ge⸗ knuͤpft wuͤrden, dessen hohe Civilisation und freie Institutionen dasselbe zu der Achtung anderer Nationen berechtigten. Er hoffte, daß diese Bande des Wohlwollens nicht allein fortbestehen, son⸗ dern sich noch staͤrken wuͤrden, zu ihrer gegenseitigen Unterstuͤtzung gegen die despotischen Anfechtungen anderer Maͤchte: wie es ihm denn eine hoͤchst abgeschmackte Behauptung erschien, zwei solche Nationen natuͤrliche Feinde zu nennen. Herr Dupin wird zum 25sten oder 26sten d. in Paris zuruͤckerwartet.

Die hiesige Koͤnigl. geographische Gesellschaft hat (wie be⸗ reits gestern erwaͤhnt) von dem Capitain Back Depeschen erhal⸗ ten, aus denen der gluͤckliche Erfolg seiner bisherigen Operatio⸗ nen hervorgeht. Sie sind aus Fort Reliance, am Ost⸗Ende des großen Sklaven⸗Sees, vom 7ten September 1833, datirt. Am Ende des Juli 1833 erreichte eb dort Chippewayan. Auf dem Wege dorthin traf er Herrn Meed, einen alten Bekannten, der, nach dem Wunsche des Gouverneurs Simpson, ihn beglei⸗ ten sollte. Capitain Back uͤbertrug ihm die Einrichtung der Winterquartiere. Die ungenuͤgenden Nachrichten der Indianer bestimmten den Capitain Back, uͤber den großen Sklaven⸗See zu gehen, und am 7. August landete er bei Fort Resolution, in⸗ dem die Herbeischaffung eines Salz⸗Vorrathes fuͤr den Win⸗ ter aus den Salz-Ebenen (etwas westlich vom Sklaven⸗ Flusse) einen Aufenthalt verursachte. Bei diesem Handels⸗ posten hatten sich mehrere Indianer versammelt, deren Haͤupt⸗ ling (le grand jeune Homme genannt), einem fruͤheren Ver⸗ sprechen zufolge, den Capitain Back begleiten wollte, der ihn jedoch mit einem Geschenke von dem Werthe von 40 Biberfellen abfertigte, weil die von ihm fuͤr seine Dienste gefokderte Beloh⸗ nung die Kraͤfte der Expedition weit uͤberstiegen haben wuͤrde. Die vorgeruͤckte Jahreszeit gestattete keinen laͤngeren Aufenthalt, und da unter den Indianern kein Fuͤhrer zu dem Thlu⸗ie⸗thcho⸗ Dezeth zu erhulten war, so uͤberließ Capitain Back dem Herrn M'beod das Fortschaffen der Vorraͤthe und ging mit einem kleinen Kanoe und 3 Mann, einem Kanadier, einem India⸗ ner und einem Englaͤnder, voraus. Ihr Weg ging zuerst in der Richtung des Rivière à Jeau und laͤngs den sumpfigen nie⸗ drigen Gestaden des Sees, dann, an mehreren Inseln voruͤber, an die Nordseite desselben, wo sich auf hoͤchst schroffen und pit⸗ toresken Felsen, aus fleischrothem Feldspath und Quarz, nur wenige Baͤume von unbedeutender Groͤße zeigten. Mehrere In⸗ seln hatten an der Suͤdwest⸗Seite oder der steilen Seite ein saͤu⸗ lenfoͤrmiges oder basaltisches Ansehen. Das Wasser war, un⸗ gleich dem fruͤheren, truͤber und gelber, durchsichtig blau und so kalt, daß sich oft in der Nacht Eis bildete. Eine gegen S. O. sich erstreckende Laͤndenge mußten sie, um das Ost⸗Ende des großen Sklaven⸗Sees zu erreichen, umfahren oder uͤber⸗ schreiten. „Ihr werdet dort“, sagte der Indianer, „einen Fluß finden, den wir, die hier geboren, nicht hinauf⸗ gehen koͤnnen, was der große Haͤuptling thun kann, weiß ich nicht.“ Capitain Back fand, daß der Indianer Recht habe, denn der „Reif Fluß“ stuͤrzte sich in einem 70 Fuß hohen Wasserfalle herab, und sie sahen sich daher genoͤthigt, Kanoe und Gepaͤck uͤber Huͤgel und Thaͤler zu transportiren, wobei die groͤßte Schwie⸗ rigkeit darin bestand, das Fe durch die umgefallenen und ver⸗ wickelten Baumstaͤmme hindurch zu bringen. Doch erreichten sie am naͤchsten Tage einen großen See, dessen Suͤdende in 63° 240 23“ Noöörd. Br. und in 1080 11/ W. L. von Greenwich liegt, etwas noͤrdlich von dem Chesadawd⸗See Hearne's. Nach einem dreitaͤgigen Aufenthalte auf einem anderen bedeutenden See, sandte Capitain Back seine Leute aus zur Aufsuchung des Thluie⸗thcho⸗Dezeth. Sie fanden ihn, kehrten am dritten Tage zuruͤck und wurden zur Belohnung mit einem Glase Grog be⸗ wirthet. Dann verfolgten sie die Windungen des Flusses bis zum 1. September, allein die schlechte Beschaffenheit des Kanoes, die Kaͤlte der Naͤchte, der gaͤnzliche Mangel alles Holzes (sie hatten 14 Tage ohne Holz zugebracht und fanden am 5. Sep⸗ tember die ersten, zwei Fuß hohen Zwergfichten) und die vöͤllige Erschoͤpfung der Mannschaft noͤthigten sie, umzukehren. Der Ert der Ruͤckkehr liegt im 63° 41 N. Br. und 108° 12, W. L. von Grw., etwa 115 Englische Meilen oͤstlich vom Fort Enterprise und nur 109 Engl. Meilen von dem

eine Ladung von 6000 Pfund fremden Tabacks und eine Besaz⸗

zung von 7 Mann, 3 Englaͤnder und 4 Franzosen.

Die Morning⸗ Chronicle sagt: „Aus den Archiven der Da⸗ nischen Krone in Kopenhagen erhellt, daß Großbritanien die Orkney⸗ Inseln nur als Pfand besitzt. Sie wurden Schottland als Mitgift fuͤr

eine Daͤnische Prinzessin, die einem Schottischen Koͤnige ver⸗ maͤhlt wurde, uͤberlassen, unter der Bedingung ihrer Zuruͤckgabe an Daͤnemark, sobald Letzteres die Schuld⸗Surame, wofuͤr sie ver⸗ pfaͤndet worden, auszahlen wuͤrde. Seit der Zeit hat der Werth von Land und Geld sehr große Aenderungen erlitten, daher Daͤ⸗ nemark gegen eine sehr kleine Summe den Besitz jener Inseln wird zuruͤckfordern koͤnnen. So kann es noch dahin kommen, daß sie, anstatt Abgeordnete zum Parlament, wie seit unserer Reform, Abgeordnete zu den Provinzial⸗Standen nach Kopen⸗ hagen schicken.“

„Wir hoͤren“, sagt der Courier, „aus guter Quelle, daß 8 die Regierung damit umgehe, eine neue Kolonie im suͤdlichen Australien zu stiften; das wird das erste große Werk des neuen

Kolonial⸗Ministers (Hrn. Spring Rice) seyn.“

New⸗Yorker he eean g65 bis zum 24sten v. M. zufolge, hatte General Jackson den bisherigen Sprecher des Repraͤsen⸗ tanten⸗Hauses, Herrn Andrew Stephenson, zum Gesandten in England ernannt, der Senat aber, kraft der ihm zustehenden Befugniß, die Ernennung verworfen. Im Repraͤsentanten⸗ Hause war um die Mitte des Monats ein Antrag gemacht

worden, den Kongreß zu vertagen. Die Jacksonschen und Anti⸗

Jacksonschen Zeitungen streiten daruͤber, ob die Wahlen zum

naͤchsten Kongreß fuͤr oder wider den Praͤsidenten ausfallen wer⸗ den. Am 23sten waren in der, meist von Handwerkern bewohn⸗ ten, Twentieth⸗Straße in New⸗York 22 Haüuser abgebrannt. b

Aus Lima sind Nachrichten bis zum 14. Maͤrz hier einge⸗ gangen; die politischen Angelegenheiten hatten daselbst eine ganz andere Gestalt angenommen; der zum Praͤsidenten der Republik gewaͤhlte General Orbegoso hatte sich aus Callao hervorgewagt, die Aufruͤhrer aus Lima vertrieben und sie durch die von dem Ge⸗ neral Miller befehligte Suͤd⸗Armee verfolgen lassen; so waren

sie schon bis uͤber Pasco hinaus getrieben worden, welcher Ort

sich sogleich fuͤr den Praͤsidenten erklaͤrte. Die Communication mit der See und den Bergvoͤlkern war voͤllig wiederhergestellt, und es waren schon einige Silber⸗Konduktas nach der Haupt⸗ stadt unterweges. Das Zoll-Reglement von 1829, das sich al sehr nachtheilig erwiesen hatte, war aufgehoben, und vorlaͤufig bis zur Ausarbeitung eines neuen Zoll⸗Gesetzes, das liberalere von 1826 wieder eingefuͤhrt worden. Zu der Ausarbeitung eines neuen Gesetzes hatte die Regierung schon eine Kommission nie⸗ dergesetzt. Die 2000 Mann, welche der Praͤsident von Boli⸗ vien, General Santa Cruz, dem Praͤsidenten Orbegoso als Huͤlfe gegen Gamarra angeboten hatte, schienen nun kaum mehr noͤthig zu seyn. Die Geschaͤfte waren jedoch in Lima noch sehr im Stocken.

Die Malteser Zeitung enthaͤlt einen Erlaß, wodurch der in Mexiko, Columbien und anderen Suͤd⸗Amerikanischen Staa⸗ ten gepraͤgte Thaler dem Spanischen Dollar an Werth gleich⸗ gestellt wird (naͤmlich zu 4 Sh. 4 P.).

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Juni. Se. Majestaͤt haben waͤhrend

Ihres Aufenthaltes in Upsala, den ersten Koͤnigl. Leibarzt, Pro⸗

fessor an der dasigen Universitaͤt, Dr. Per von Afzelius, zum Commandeur des Wasa⸗Ordens und den Professor der Chemie, Walmstedt, zum Ritter des Nordstern⸗Ordens ernannt. 8 Im Ritterschafts⸗und Adels⸗Plenum hat vorgestern die Frage uͤber Abschaffung der sogenannten „stillschweigenden Vor⸗ zugs⸗Rechte“ von Eximirten und Unmuͤndigen sehr lebhafte Dis⸗ kussionen erregt.

Dem Constitutions⸗Ausschusse sind neuerdings mehrere Denk⸗ schriften und Petitionen um eine Veraͤnderung der Repraͤsentation

in Schweden von mehreren Seiten uͤbergeben worden. 8 8

Haänse Aarhuus, 16. Juni. Gestern Vormittags 1 reisten Se. Maj. der Koͤnig wieder von hier hucr Corps der Besatzung und ein Detaschement von S. K. H. Prin Frederik Ferdinands Dragoner eskortirten den Koͤnig bis 8 Graͤnze der Stadt, wo der Magistrat und die Stadt⸗Repraͤsen⸗ tanten Sr. M. fuͤr diesmal die letzte Abschieds⸗Begruͤßung der Stadt uͤberbrachten. Moͤge der Himmel noch manches Jahr 6 lautete sie, wie es ganz Daͤnemarks Wunsch ist, uns diesen 88 terlich gesinnten Koͤnig erhalten, der keinen Tag lebt, ohne ihn mit Arbeit fuͤr sein Reich und mit Wohlthaten fuͤr sein Volk zu bezeichnen. „Ich will mein Volk gluͤcklich machen“, sagten Se. M. unter Anderem zu der Buͤrger⸗Deputation, die bei Sei⸗