1834 / 242 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

seen. Hieruͤber kann kein Zweifel mehr obwalten, und es mwüͤrde sich alsdann nur noch um die Frage handeln, ob Spa⸗ nien wirklich auch im Stande sey, alle seine Verhindlichkeiten zu erfaͤllen. Wir zweifeln hieran keinen Augenblick; in der That sind alle Spanische Publicisten der Meinung, daß das Vermöͤ⸗ gen des Staates und der Gemeinden dem Schulden⸗Kapitale eichkommt. Allerdings ist bei den gemachten Anleihen auf eine seandaloͤse Weise agiotirt worden; indessen darf man hierfuͤr nicht die Inhaber der Obligationen, die ihr schoͤnes baares Geld da⸗ für hingegeben haben, buͤßen lassen, sondern die kontrahirenden Theile. Jene haben ein Pfand in Haͤnden, das eine revolutton⸗ atre Regierung allein fuͤr null und nichtig erklaͤren kann. Diese aber sind die wahren Blutsauger des Volkes, und es wird einst der Tag kommen, wo die Regierungen einsehen werden, wie un⸗ moralisch der ihnen bewilligte Schutz ist.“ Mehrere hiesige Blaͤtter, auch das Journal des Debats, drucken dem Courrier francais folgenden wohl noch sehr der Be⸗ saͤtigung beduͤrfenden Artikel nach: „Madrider Briefe sprechen von der Sendung eines Portugiesischen Huͤlfs⸗Corps an die ver⸗ wiitwete Koͤnigin von Spanien, als von einer ausgemachten Sache, und versichern sogar, daß 4000 Mann in 2 Brigaden hrreits in Estremadura zusammengezogen worden, und gegenwaͤrtig auf dem Marsche begriffen sepen, indem England dem Regenten von Portugal die zu dieser Expedition noͤthige Summe vorge⸗ schossen habe. Es scheint, daß diese 4000 Mann fast aus lauter gedienten Soldaten und kriegserfahrenen Auslaͤndern bestehen, von deren Huͤlfe man sich den besten Erfolg im westlichen Biscaya verspricht.“

Großbritanten und Irland.

b

London, 26. August. Der Herzog von Wellington hat sich nach Schloß Walmer begeben, wo er bis zum September bieiben und oͤfters Jagdgesellschaften bei sich sehen wird.

Dye Lords Brougham, Melbourne und Althorp befinden sich in Schottland zu einem Besuch bei dem Herzoge von Sutherland.

Lord Duncannon hat einen Sohn des Generals Sir John Maecdonald zu seinem Privat⸗Secretair ernannt. B

Die Minister sollen beschlossen haben, die erledigte Profes⸗

sur der schoͤnen Wissenschaften an der Edinburger Universitaͤt nicht wieder zu besetzen. e Armen⸗Kommissarien hielten am Freitag ihre erste Ver⸗ zung in ihrem neuen Buͤreau in Whitehall Dard.

Auf die große Protestanten⸗Versammlung in Dublin ist ine Versammlung des Konservativ⸗Vereins gefolgt, deren Zweck auptsächlich darin bestand, einen Fonds zusammenzubringen, durch welchen die Geistlichkeit in den Stand gesetzt werden oll,

ihre Zehnten⸗Forderungen gerichtlich einzutreiben. Der Graf ven Winchilsea zeichnete 500, der Graf Roden 300, der Graf Bandon ebenfalls 300, Herr J. H. Hamilton 200, der Graf

Rathdown 100, der Herausgeber der Evening⸗Mail 100, Andere 50 bis zwei Pfund. Herr O Connell hat dagegen das Volk er⸗ muntert, keine Zehnten zu zahlen, da dieselben schon als abge⸗ schafft zu betrachten seyen, sich aber uͤbrigens aller Gewaltthaͤtig⸗ keiten zu enthalten, da das jetzige Ministertium es mit Irland sehr gut meine. Man schreibt aus Dublin, daß jetzt eine drei⸗ fache Agitation in Irland im Gange sey: die der Konservativen,

an deren Spitze, allem Anschein nach, der Graf von Winchilsea stehe, die der Repealer, geleitet von O'Connell, und die der Bank⸗

Spekulanten, welche auf Errichtung von Nebenzweigen zu der

Irlaͤndischen Bank ausgehen. Die Evening⸗Post will wissen, daß von Seiten der gemaͤßigteren Protestanten unter den Auspi⸗

sien des Dechanten von Cloyne eine Reaction gegen das Verfah⸗

ren der großen Protestanten⸗Versammlung im Werke sey.

Am 22sten d. ist es in Chatam zwischen den Soldaten des ort garnisonirenden Irlaͤndischen Regiments und einer Anzahl on Matrosen, die das Volk auf ihrer Seite zu haben schienen, u blutigen Haͤndeln gekommen. Mehrere Personen wurden da⸗ ei verwundet.

Herr H. Chester, ehemaliger Attaché der Britischen Gesandt⸗

chaft zu Lissabon, hat eine Broschuͤre herausgegeben, worin er sie Veränderungen darstellt, die durch die Zeit in der von Eng⸗

n Bezug auf die Pyrenaͤische Halbinsel befolgten Politik

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Es geht daraus hervor, daß die Spantsche Regierung Depeschen

Hter den Truppen der Insurgenten scheint eine Meuterei stattge⸗

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Das Koͤnigliche Dampfboot „Confiance“ ist aus Lissabon, von wo es am 17ten d. absegelte, hier angelangt. Es brinat sehr beruhigende Nachrichten uͤber den Zustand von Portugal mit. der setzigen Regierung allgemem zufrieden. Am 15ten d. ver⸗ sammelten sich die Cortes, und Dom Pedro hielt eine Thron⸗ Rede, die allgemeinen Beifall gefunden hat. Man haͤlt es fuͤr seine und des Ministeriums ernstliche Absicht, alles Moͤgliche fuͤr das Wohl der Nation zu thun. Die Versammlung der Cortes war fuͤr die Einwohner Lissabons ein wahrer Freudentag.

Der Globe aͤußert sich folgendermaßen uͤber Dom Pedros Thron⸗Rede: „Dieses Aktenstuͤck ist sowohl hinsichtlich des Stils als der geschickten Abfassung ein Werk von nicht unbedeutendem Verdienst. Die Recapitulirung der Thaten und Umstaͤnde, wel⸗ che die lisurpation Dom Miguels begleiteten, ist sehr kraͤftig und nachdrucksvoll; dasselbe gilt von dem, was uͤber das Beneh⸗ men und die Politik jenes nicht zu belehrenden Praͤtendenten, uͤber die Wiedereroberung des Koͤnigreichs durch Waffengewalt und uͤber die Hauptmaßregeln gesagt ist, welche die Regentschaft

dem vollen Vertrauen, daß sie, sobald die Legislatur auf verfas⸗ sungsmaͤßigem Wege versammelt waͤre, die Zustimmung der Na⸗ tion erhalten wuͤrden, angenommen hatte. Ueber diese letzteren koͤnnen wir wegen Mangel an Raum heute keine weitere Be⸗

alle auf eine klare und maͤnnliche Weise auseinandergesetzt sind. Am Schluß werden den Cortes zwei wichtige Fragen vorgelegt, die sich an die Fragen uͤber die inneren und constitutionnellen Re⸗ formen anknuͤpfen: erstens, ob die Regentschaft bis zur Maso⸗ rennitaͤt der Koͤnigin beibehalten werden solle, und zweitens, ob

einem fremden Fuͤrsten, der ihrer Hand wuͤrdig waͤre, binden.“

Der Globe sagt: „Die neue Portugiesische Anleihe, die so eben abgeschlossen worden ist, belaͤuft sich auf 1 Million Pfund Stepling, die 6 pCt. Zinsen tragen, und wurde zu 95 pCt. uͤber⸗ nommen.“

Der Courier bezweifelt die Richtigkeit der von den Fran⸗ zoͤsischen Zeitungen gegebenen Nachricht, daß unverzuͤglich 4000

zu ver⸗

aͤußert sich mit einiger Bitterkeit daruͤber, daß es heiße, es sepen gerade die in Dom Pedro's Diensten stehenden Auslaͤnder dazu ausersehen worden, der Koͤnigin von Spanien diesen Dienst zu leisten. Er meint jedoch, ein solcher Versuch koͤnnte gefaͤhrlich

Das Land macht schnelle Fortschritte, und man ist mit

in der Ueberzeugung, daß sie durchaus nothwendig seyen, und in

merkungen machen, doch ist es genugthuend, zu sehen, daß sie

nicht Schritte gethan werden moͤchten, um Ihre Majestaͤt mit

Mann Truppen aus Portugal in Spanien einruͤcken sollten, und

zoͤsische Polizei hat darum auch kuͤrzlich im ause der Frau v. Haber, die sich gegenwaͤrtig in Paris befindet, mehreren seiner Verwandten in der Franzoͤsischen Hauptstadt, strenge Nachforschungen anstellen kassen. Herr v. Haber hat wegen dieser und aͤhnlicher Verfolgung bereits durch den Ge⸗ sandten seines Vaterlandes (Baden) in Paris Protest eingelegt.

Schweden und Norwegen.

DStockholm, 22. August. Amtlichen Anzeigen zufolge, schien es in Joͤnkoͤping laut aͤrztlichen Berichts vom 17ten d. mit der Cholera gelinder geworden zu seyn und waren in den letzten 24 Stunden nur 4 oder 5 Personen gestorben; allein vom 19ten d. wurde mit Abgang der Post gemeldet, daß selbi⸗ gen Tages und in der vorhergegangenen Nacht zwischen 20 und 30 verschieden seyen. Von einer Krankheit auf dem Lande hatte man nichts vernommen. Gleichfalls nach amtlichen Berichten haben sich in Christinehamm, so wie in Karlstadt und den Um⸗ gegenden, keine Faͤlle weiter ereignet. Zu Frederiksstad in Nor⸗ wegen betrug die Zahl der von der Cholera Befallenen am 17ten d. schon an 200. Bis zum saten d. waren 56 verstorben. Auch bei der hiesigen Quarantaine⸗Kommission ist angezeigt, daß sich am 19ten und 20sten d. hier drei einzelne Krankheitsfälle verdaͤchtiger Art zugetragen und zwei der Erkrankten gestor⸗ ben sind.

Gothenburg, Aug. Im hiesigen Krankenhause star⸗ hen in den letzten 24 Stunden nuür 13 Menschen. Die Aerzte sagen, die Krankheit habe einen so gelinden Charakter angenom⸗ men, daß man sie nur noch sporadisch nennen koͤnne; leider aber rafft sie noch taͤglich zahlreiche Opfer aus den gebildeteren Klas⸗ sen hin. Die Gesammtzahl der Todten wird auf etwa 1700 an⸗ gegeben. In Marstrand waren 9 Personen an der Cholera gestorben. Von Frederiksstad her hat sich die Cholera Chri⸗ stiania bis auf eine Meile genaͤhert.

Dresden, 29. August. Se. Koͤnigl. Heh. der Herzog von Cambridge, Vice⸗Koͤnig von Haonnover, isk nebst Gemahlin und Gefolge heute fruͤh von hier uͤber Leipzig weitergereist. Altona, 25. August. Heute erhielten wir die betruͤbende Nachricht, daß der wuͤrdige General⸗Superintendent beider Her⸗ zogthuͤmer, Ober Conststortalrath Jacob Georg Christian Adler, des Dannebrog⸗Ordens Großkreuz und Dannebrogsmann, auf

so wie bei

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seiner Amesreise, in dem Kirchdorfe Gikau, bei Luͤtgenburg, am

ausschlagen, denn den Spaniern wuͤrde an den Fremden nichts gelegen seyn; auch waͤre eine so geringe Truppenmacht von gar keiner Bedeutung in einem so großen Reich, wie Spanien. „Ueberdies“, faͤhrt das genannte Blatt fort, „scheinen die Waffen jener Auslaͤnder im Allgemeinen kaͤuflich zu seyn, und das Geld des Don Carlos oder die Versprechungen der republikanischen Par⸗ tei koͤnnten wenigstens eben so großen Einfluß auf sie ausuͤben, als die Armuth der bankerotten Regierung der Koͤnigin. Es ist gefaͤhrlich, die Intervention der Franzosen in Anspruch zu nehmen, und es ist gefaͤhrlich, von Portugal Huͤlfe zu verlangen; beides koͤnnte die Spamer gegen die Regentin empoͤren. Das Sicherste, selbst fuͤr die Koͤnigin⸗Regentin, moͤchte wohl immer seyn, den Beistand beider von der Hand zu weisen. Vielleicht ist es bes⸗ ser, die Gegenwart des Don Carlos zu dulden, als ihm oder den Republikanern den Sieg in die Haͤnde zu spielen.“ Nachdem der Globe die neuesten Nachrichten uͤber die Spanischen Begebenheiten aus den Franzoͤsischen Zeitungen mit⸗ getheilt hat, fuͤgt er hinzu: „So eben hoͤren wir noch, daß Nach⸗ richten aus Madrid bis zum 16ten d. hier eingegangen sind.

vom General Rodil empfangen hatte, worin dieser meldete, daß Don Carlos beinahe von dem unter Fiqguetras stehenden Deta— schement eingeholt worden waͤre, daß es ihm aber noch gelungen sey, sich mit Zumalacarreguy zu vereinigen, dessen Streitkraͤfte wieder von der Armee des General Rodil verfolgt wurden. Un⸗

funden zu haben; zwei Bataillone drohten, daß sie die Waffen niederlegen wuͤrden, wenn Don Carlos nicht zu ihnen kaͤme. Zumalacarreguy stillte den Aufruhr fuͤr den Augenblick dadurch, daß er achtzehn von den Raͤdelsfuͤhrern erschießen ließ, aber na⸗

zerbeigefüͤhrt worden, Er sucht namentlich zu beweisen, daß die

Linfuͤhrung der constitutionnellen Regierungsform in Spanien

und die Zunahme des Spanischen Einflusses von großer Wich⸗ keit fuͤr England sey, weil dadurch ein neues Europaͤisches eichgewicht gebildet werde.

b Herr Alexander Baring wurde am Dienstag bei einer Spa⸗ erfahrt von einem Ungluͤcksfall betroffen. Die Pferde wurden cheu, und Mistreß Baring suchte aus dem Wagen zu springen, rach sich äaber dabei den einen Fuß.

Die Times enthaͤlt ein sehr ausfuͤhrliches Schreiben uͤber

ie Herstellung der Daͤmpfschiff⸗Communication mit Ostindien, rin auseinandergesetzt wird, daß es bei weitem vortheilhafter

ön wuͤrde, die Schifffahrt nicht, wie das Comité es vorge⸗ lagen, durch den Euphrat, sondern durch das Rothe Meer

Sendung Hassuna d'Ghies, Schwagers des regie⸗ renden Bey's von Tripolis, an die Englische Regierung, um sie uͤber das Benehmen des Englischen General⸗Konsuls Warrington aufzuklaͤren, und dessen Abberufung von seinem Posten zu be⸗ wirken, hat ihre Fruͤchte getragen. Schon am 2. Aug. hatte der Tripolitanische Abgesandte bei Hrn. Spring Rice, dem Staats⸗ Seecretair fuͤr die Kolonieen, eine Privat⸗Audienz, worin die Haupt⸗ beschwerden des Hofes von Tripolis dargestellt und besprochen wunden. Eine zweite Unterredung sollte stattfinden; aber bereits konnte man folgende Punkte als beschlossen betrachten: 1) Die Englische Regierung erklaͤrt die Abdankung des alten Pascha zu Gansten seines Sehnes Ali als gesetzlich, und erkennt sofort diesen als legitimen Souverain von Tripolis an, mit Ausschließung des an der Spitze der Empoͤrung gestandenen Neffen, welchen Warrington mit seinem Einfluß und mit thaͤt⸗ licher Huͤlfe unterstuͤtzte; 2) dieselbe Regierung erklaͤrt, sie habe keineswegs die von ihrem Agenten ihr unterstellte Absicht ge⸗ habt, sich des Gebiets von Tripolis zu bemaͤchtigen. Ihre kuͤnf⸗ tige Politik hinsichtlich der Nordkuͤste von Afrika werde sich nach dem Sinne dieser Erklaͤrung richten. Wir v diese Nach⸗ richt, ohne sie in einem Englischen Journaͤle gefunden zu haben, nach dem Franzoͤsischen Messager. Gleichzeltig schreibt Gag⸗ liants Messenger: „Wir vernehmen, Hr. Warrington, Britischer Konsul zu Tripolis, sey von seinem Posten entlassen worden. Ein Brief aus Livorno meldet, einer der maͤchtigsten Araberstaͤmme, die an den Graͤnzen Aegyptens hausen, habe, einer Aufforderung des Pascha's von Tripolis entsprechend, ihm eine Abtheilung seiner Krieger zu Huͤlfe gesendet, welche, nach Vernichtung einer Rebellenschaar, die sich ihrem Marsche zu widersetzen suchte, in Tripolis eingezogen sey. Unterwegs aber habe sie ein, Herrn Warringfon zugehoͤriges, Landhaus nebst Garten gepluͤndert.“

tuͤrlich ist dieser Vorfall fuͤr die Anhaͤnger der Sache der In⸗ surgenten sehr entmuthigend.“

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gegend der Dardaͤnellen verschwunden war, und daß, wenig⸗ zu denken sey. Br. Rowley war am 22. Juli von Mitylene nach Vurla zuruͤckge⸗ kehrt, und nachdem die Schiffe sich mit dem noͤthigen Vorrath von Wasser versehen hatten, begab es sich von da nach Scala⸗

nova, um spaͤter nach Nauplia abzusegeln, dort bis zur Mitte des Augusts zu bleiben, dann nach Korfu zu gehen und Mitte

walt zuzuwenden.

von dem Zustande der Dinge in Buenos⸗Ayres, wo die voll⸗ kommenste Ruhe herrscht, der Wohlstand zunimmt und die Re⸗

lung hatte den Traktat mit Venezuela ratifizirt und dann ihre

dadurch belohnt worden, daß ihm dieselbe das Natu jalesattons⸗

Aus Malta schreibt man, daß gegen den 1. Aug. aller Anschein von feindseligen Gesinnungen und Absichten in der Um⸗

stens nicht vor dem Fruͤhlinge, an keine Erneuerung derselben Das Britische Geschwader unter Sir Josias

September nach Malta zuruͤckzukehren, wo es zu Anfang Okte⸗ ber eintreffen und uͤberwintern sollte.

In Liverpool sind Briefe aus den Vereinigten Staaten eingegangen, wodurch alle weitere Versendungen von Gold dort⸗ hin abbestellt werden. Man wollte in den Vereinigten Staa⸗ ten wissen, daß das Volk und die Geistlichkeit in Mexiko wirk⸗ lich damit umgingen, dem General Santana die absolute Ge⸗

Briefe aus Bogota entwerfen eine erfreuliche Schilderung

gierung sich immer mehr befestigt. Die gesetzgebende Versamm⸗ Sitzungen geschlossen. Die vollziehende Gewalt war ermaͤchtigt worden, eine Eisenbahn uͤber die Landenge von Panama zu fuͤh⸗ ren, ein Werk, dessen Ausfuͤhrung als nicht sehr schwierig, des⸗ sen Vortheile aber als unberechenbar geschildert werde

NWNMINEEne

Aus dem Haag, 26. August. Das Journalde la Haye enthaͤlt ein an das Amsterdamer Handelshaus de Lepel und La⸗ bouchère gerichtetes Schreiben des Baron von Haber (d. d. Amsterdam, 20. August), worin dieser berichtet, daß er den Be⸗ richt des Grafen Toreno uͤber die Reduction der Spanischen auswaͤrtigen Staatsschuld an Don Carlos mitgetheilt habe und daß er sich freue, zum Troste der Inhaber jener Fonds bekannt machen zu koͤnnen, wie dieser Fuͤrst nicht anstehe, die Obligatio⸗ nen der von der jetzigen Spanischen Verwaltung reduzirten Schuld auch ferner anzuerkennen, wovon der Umstand ein Beweis sey, daß derselbe bei der neuen Anleihe jene Obligationen zum fuͤnf⸗ ten Theil an Zahlung nehme.

Die von dem Herrn v. Haber der Sache des Don Carlos bereits bewiesenen Dienste sind von der Junta von Navarra

Freitage nach einem kurzen Uebelbefinden ploͤtzlich im 78ster Jahre seines Alters verstorben ist. Muͤnchen, 25. August. Das allerhoͤchste Geburts⸗ und Namenefest Sr. Majestaͤt des Koͤnigs wurde heut mit der groͤß⸗ ten Feierlichkeit und Herzlichkeit begangen. Die Koͤnigl. Aka⸗ demie der Wissenschaften hielt Vormittags um 11 Uhr eine oͤffentliche Sitzung. Nach einem auf die Feier des Tages be⸗ zuͤglichen Vorworte des Vorstandes, Herrn Geheimen Raths von Schelling, las Herr Dr. Franz Streber, außerordentliches Mit⸗ glied der Akademie und Adjunkt des Koͤnigl. Muͤnz⸗Kabinets, eine Abhandlung „über die Gorgonen Faben“ (oder Erklärung eines Etrurischen Bronze⸗Reliefs in der Koͤnigl. Glrptothek). Vorgestern Mittags ist Ihre Koͤnigl. Hohert die Frau Her zogin von Leuchtenberg von Ihrer Reise nach Italten, nach einer zweijaͤhrigen Abwesenheit, wieder hier angekommen. Ihre Koͤ⸗ nigl. Hoheit wird sich näaͤchster Tage nach Ismaning begeben. Zwischen protestantischen Geistlichen in Bayern und einigen Rabbinern hat sich ein Zerwuͤrfniß ergeben, indem letztere es fuͤr angemessen hielten, sich eine Kleidung beizulegen, die der Amts⸗ tracht protestantischer Geistlicher sehr aͤhnlich war. Es gab des halb Beschwerden, und der Chorrock, das Baret und der weiße Ueberschlag wurde den Rabbinern verboten. Darmstadt, 26. August. Das hohe Namensfest Sr. K. Hoheit des Großherzogs und Sr. Hoheit des Erb⸗Großherzogs, der Ludwigstag, wurde gestern in hiesiger Stadt und an vielen Orten der Umgegend festlich begangen, waͤhrend die Großherzog⸗ liche Familie solches auf dem Landsitze Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Großherzogin bei Ingenheim an der Bergstraße feierte. Die beiden Buͤrgermeister der Staͤdte Darmstadt und Mainz hatien vorgestern die Ehre einer Audienz bei Sr. H. dem Erbgroßher⸗ zoge und J. K. H. der Erbgroßherzogin. Buͤrgermeister Lauteschlaͤ⸗ ger uͤbergab im Namen der Stadt Darmstadt die Schluͤssel zu dem Sommerhause, welches dieselbe im Garten Sr. Hoheit hat er— bauen lassen, und wozu am Vermaͤhlungstage des hohen Paa⸗ res, den 26. Dezember v. J., der Grundstein gelegt wurde; Buͤrgermeister Metz im Namen der Stadt Mainz die Moͤbel, womit diese Stadt das Haus hat ausschmuͤcken lassen. Beid: Buͤrgermeister wurden von den hohen Herrschaften aufs freund lichste und gnaͤdigste empfangen und in den huldvollsten Aus⸗ druͤcken entlassen. Die unlaͤngst stattgehabte Verhaftung eines Studenten zu Gießen, des Sohnes eines hohen Staats⸗Beamten zu Darmstadrt, war mit besonderen Umstaͤnden verknuͤpft. Derselbe wurde, als er zum Thore einfahren wollte, verhaftet und augenblicklich vor den Universttaͤtsrichter gefuͤhrt. Hier soll man die aufruͤhreri⸗ schen Schriften, deren Verbreitung er beschuldigt wird, alsbald und zum Theil in seinen Kleidern versteckt gefunden haben, mir der schriftlichen Instruction fuͤr die Verbreiter, daß, wenn einer ertappt werde, er sagen solle, daß er die Schriften in der Ab⸗ sicht bei sich trage, um sie den Polizei⸗Beamten zu uͤbergeben, welche Instruction der Verhaftete auch wirklich anzuwenden ver⸗ sucht haben soll, bevor man diese selbst entdeckte. Die Sache wurde indessen als kriminell sogleich dem Hofgerichte der Pro⸗ vinz Ober⸗Hessen uͤbergeben, und von diesem der Angeschuldigte in vie Gefaͤngnisse nach Friedberg, wo bisher die repolutionnairer Umtriehe halber Verhafteten saßen, abgeliefert. Man haͤlt dm Fall fuͤr wichtig, und glaubt, daß er zu weitern Entdeckungen fuͤhren werde. Mainz, 20. August. Vor einigen Tagen beruͤhrte be⸗ kanntlich auf der Ruͤckreise nach Löondon Ihre Maj. die Koͤni⸗ gin von England unsere Stadt, und logirte, wahrscheinlich durch einen Irrthum dazu veranlaßt, nicht in dem fuͤr sie bestellten Gasthause, sondern auf dem fuͤr Hoͤchstsie in Bereitschaft gehal⸗ tenen Dampfboote. Zwei Tage lang waren fuͤr die hohe Rei⸗ sende und ihr zahlreiches Gefolge in dem neuerbauten schoͤnen Hotel „zum Rheinischen Hofe“ die Zimmer in Bereitschaft ge⸗ halten, und auf das Prachtvollste eingerichtet worden. Ihre Maj. selbst scheint indessen von der Bestellung nichts gewußt zu haben, indem sie gleich bei ihrer Ankunft in das Gasthaus zu „den 3 Kronen“, wo sie fruͤher als Herzogin von Clarence zur Zufriedenheit gewohnt hatte, zu fihren befahl. Da nun wegen Mangel an Bestellung dasselbe nicht frei war, so wollte sie auch in dem andern, wenn gleich sehr guten, aber ohne ihren Willen bestellten Hotel nicht wohnen, sondern zog es vor, auf dem Dampfboote zu schlafen.

]

Wahrscheinlich

/ rmuͤdung lehnte die Koͤnigin die ihr zuge⸗

Patent und einen Navarraschen Titel verliehen 88 Die Fran⸗ dachte Aufwartung von Seiten der hiesigen Civil, und Militair⸗

Behoͤrden ab. Bei Hoͤchstihrer Ankunft ward sie mit Kanonen⸗ schuͤssen von den Festungswaͤllen und mit einer gleichen Anzahl den andern Morgen bei der Abreise begruͤßt.

Oesterreich.

Wien, 22. August. (Schles. Ztg.) Se. Durchl. der Fuͤrst Metternich ist von dem Vorhaben, eine Reise nach seinen Herrschaften in Boͤhmen zu machen, abgekommen, und wird noch einige Zeit in Baden verweilen, woselbst ihm Se Majestaͤt der Kaiser sein eigenes Palais zur Disposition gestellt hat. Der einzige Sohn des Fuͤrsten war bedenklich krank, ist nun aber wieder auf dem Wege der Besserung. Aus Bukarest wird geschrieben, daß der neue Hospodar Fuͤrst Ghika am 7ten d. seinen feierlichen Einzug daselbst mit außerordentlichem Prunk und un⸗ ter dem lautesten Jubel der Bevoͤlkerung gehalten habe. Die unnetheilte Freude des Volks, welche sich bei diesem Anlasse aus⸗ sprac, laͤßt sich mit dem Inhalte eines aus Konstantinopel da⸗ tirten Korrespondenz Artikels in der Allgemeinen Zeitung, wel⸗ cher dem Fuͤrsten Ghika allerhand unedle Eigenschaften andichtet, nicht vereinen, und duͤrfte als die passendste Widerlegung dessel⸗ ben betrachtet werden. Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Wasa ist gestern von einer Urlaubsreise zuruͤck hier angekom⸗ men. Ueber Livorno sind so eben Briefe aus Alexandrien bis

Juli hieher gelangt. Ihr Inhalt spricht sich uͤber die

um 4. 96 9 * Verhaͤltnasse wieder weit befriedigender fuͤr das Aegyptische Gou⸗

vernement aus; es scheint schon ein großer Schritt in der Pa⸗ cefication dieser Provinz gethan worden zu seyn, doch geht auch

zen, die Charte zu vernichten,

aus diesen Nachrichten heror, daß Ibrahim Pascha schon betraͤcht⸗

wenn nicht Huͤlfe kam. (Vgl. den Art. Türkei.) Die Sage von einem Aufstande in Ober⸗Aegppten ist offenbar falsch.

bestellte Dampfwagen fuͤr gewoͤhnliche Chausseen hier eingetrof⸗

fen und wird bald seine erste Probefahrt zwischen hier und Ba⸗ V

den machen. Der Vorstand der juͤdischen Gemeinde in Teplitz hat eine

3 9 1 91 7 j ilde b 8 2. x; 8 I. 2 2 TE111“] 4 1 Bekanntmachung erlassen, worin er seinen Dank fuͤr die milden chie gesehen worden ist Es war ein Prin;z meiner Familie (ich kann Gaben ausspricht, die nachdem Se. Majestaͤt der Koͤntg 1 von Preußen die Allerhoͤchste Erlaubniß dazu ertheilt hatten aus den Preußischen Staaten zur Errichtung eines Bade⸗Hospi⸗

tals fuͤr arme Ifraeliten in Teplitz eingegangen sind. Im Gan⸗ zen sind aus den Preußischen Provinzen 795 Thaler 19 ¾ Sgr. eingegangen, wozu allein die mildthaͤtigen Israelitischen Ein⸗ wohner von Berlin 511 Thaler 2 Sgr. beigetragen haben.

Ftaligen. Florenz, 15. August. Der Großherzog und die Groß⸗ herzogin hatten einen Ausflug nach den Baͤdern von Lucca un⸗ ternommen, von dem sie vor mehreren Tagen wieder zuruͤckge⸗ kehrt sind.

Unser Mitbuͤrger, der Historiker G. Micali, hat, als An⸗ erkennung seines Geschichtswerkes uͤber die alten Italiaͤnischen Volkerschaften, von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige der Franzosen den Orden der Ehren⸗Legion erhalten.

Spanien.

Madrid, 14. Aug. gestern in der Kirche San Francisco el Grande stattgefundene Todtenfeier zum Andenken der bei den Greuelscenen am 17ten v. M. umgekommenen Priester so erhebend gewesen sey, wie es einer so uͤberaus katholischen Nation (una nacion eminerte- mente catoòlico) wuͤrdig wäre. Außer dem Magistrate der Hauptstadt, haben die hoͤchsten Praͤlaten der Kirche, mehrere

taats⸗Minister, Generale und andere hohe Beamte der Cere⸗ monie beigewohnt.

Der Magistrat von Bilbao hat der Koͤnigin eine Ergeben⸗

heits⸗Adresse eingesandt, worin er seine Bewunderung des he⸗ roischen Entschlusses zu erkennen giebt, der Ihre Magestaͤt be⸗ wogen hat, waͤhrend der Zeit, wo die Cholera in Madrid

herrsche, nach der Hauptstadt zu kommen und die Cortes in eige⸗

ner Person zu eroͤffnen.

An unserer Boͤrse machen die aus Paris kommenden nie⸗ drigen Fonds⸗Course durchaus keinen Eindruck und die inlän⸗ dische Staatsschuld erhaͤlt sich gesucht. 4p Ctige Vales wurden

heute zu 56 und nichtconsolidirte Vales zu 181 verkauft.

Portugal.

Lissabon, 16. August. enthaͤlt Folgendes uͤber die Eroͤffnung der Cortes: „Am 15ten um 11 Uhr las der Erzbischof, Groß⸗Almosenier, in Gegenwart Ihrer Majestäten des Herzogs und der Herzogin von Braganza, die Messe. Se. Kaiserliche Majestaͤt empfing um drei Viertel auf Eins die Minister der Finanzen, der Marine und der Ju⸗ stiz. Ihre Majestaͤten und die

tes, an dessen Thuͤr sie von einer Deputation der beiden Kam⸗ mern, von den hoͤchsten Beamten des Reichs und des Koͤnigl. Hofstaats, und von den Staats⸗Ministern empfangen wurden, und die Koͤnigliche Sitzung nahm sogleich ihren Anfang, waͤh⸗ rend sich die fremden Gesandten auf der ihnen angewiesenen Gallerie befanden. Se. Kaiserliche Majestaͤt der Herzog von Braganza las dann folgende Thron⸗Rede ab: „Wuͤrdige Pairs des Konigreichs! Meine Herren Deputirte der Portugiesischen Nation!“

„Der Tag, den ich so aͤngfllich und sehnlich herbeigewuͤnscht, ist endlich erschienen, ein Tag des Ruhmes und des Gluͤcks, an dem ich, nachdem ich einen ungeheuern Kreis von fast wunderbaren Er⸗ eignissen durchlaufen, die Wuth des Buͤrgerkrieges gebrochen, das Ungeheuer der Tyrannei besiegt und den Thron meiner geliebten Tochter, der Kdnigin, wiederhergestellt habe, um sie her die Repraͤ⸗ sentanten der Nation versammelt sehe, reich an Weisheit, Klugheit, Festigkeit und Vaterlandsliebe, und auf edle Weise begierig, durch die Beobachtung der Charte und die aufgeklaͤrte Entwickelung der Grundsaͤtze derselben, die Festigkeit und den Glanz des Thrones, die Befestigung des constitutionnellen Systems und die Wohlfahrt und das Gluͤck unserer ehrenwerthen und großmuͤthigen Nation zu be⸗ fordeen. An einem so gluͤcklichen Tage sollte ich nicht das duͤstere und traurige Gemäalde von sechsjaäͤhrigem offentlichen und Privat⸗ Ungluͤck vor Ihre Augen fuͤhren, aber ich kann es nicht vermeiden, in allgemeinen Umrissen die Haupt⸗FEreignisse jener Periode zu er⸗ waͤhnen, weil sie der Geschichte angehodren und Ihnen bei Ihren Verhandlungen zum Fuͤhrer dienen muͤssen.“

„Sie wissen, und das ganze Europa weiß es, daß, sobald ich durch den Tod meines erhabenen Vaters auf den Thron von Por⸗ tugal berufen wurde, es mein erster, ja, ich darf sagen, mein einzi⸗ ger Gedanke war, die wichtige Mission, welche die Vorsehung mir anvertraut hatte, zu erfuͤllen, indem ich einen sicheren Grund legte fuͤr die oͤffentliche Wohlfahrt, und den alten Ruhm und die natuͤr⸗ liche Groͤße durch Institutionen, welche dem Geiste, dem Charak⸗ rer, den Sitten und Beduͤrfnissen des Volkes, und dem fortschrei⸗ tenden Zustande Europaͤscher Civilisation angemessen waren, wieder berzustellen mich bemuͤhre, und indem ich zugleich wuͤnschte, mich

2 1 8 8 3 sche lich gelitten hatte und daß die groͤßte Gefahr im Verzuge war, sch Wohls finst T ist beesj eve envon sondern, angetrieden durch unsinnige Leidenschaft, bewaffnet mit Fa⸗ Dieser Tage ist der von einem hiesigen Mechanikus in London

Nebellen ermuthiate und unterstuͤtzte, um sich Treulosigkeit und Meineid gegruͤndeten Thron zusetzen. Die festen Bande, wodurch der Prinz sich verpflichtete, die constitutionnelle befolgen, den legitimen Fuͤrsten anzuerkennen und ihm zu gehorchen,

Akte, welche er unter diesem ehrenwerthen

Die Hof⸗Zeitung berichtet, daß die

Die Regierungs⸗Zeitung

Infantin Donna Isabella Ma⸗ ria begaben sich nebst ihrem Gefolge nach dem Palaste der Cor⸗

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nach den Interessen der Politik und der relativen Lage der verschie⸗ denen Staaten, welche meiner Regierung gehorchten, zu bequemen, so entsagte ich freiwillig dem Throne Portugals zu Gunsten der Koͤnigin, meiner geliebten Tochter, und gab auf diese Weise Europa eine neue Baͤrgschaft fuͤr die Redlichkeit meiner Absichten, und den Portugiesen den vollsten Beweis von dem eifrigen Wunsch, der mich beseelte, ihre kuͤnftige Wohlfahrt su befördern. Die constitution⸗ nelle Charte, welche ich am 29. April 1826 verlieh, und welche meine bescheidenen Absichten voͤllig erfuͤllte, wurde, so wie die sie beglei⸗ tenden Maßregeln, von der Nation nicht nur mit Beifall und Dank⸗ barkeit, sondern auch mit außerordentlichem Enthustasmus aufge⸗ nommen. Alle Klassen des Staates gehorchten ihr. Alle Prinzen, welche damals meine Kaiserliche und Konialiche Familie bildeten, gaben bestimmte und oͤffentliche Beweise ihrer Billigung. Alle fremde Nationen erkannten die Rechtmaͤßigkeit meiner Th voöonfolge

und Entsagung, so wie der Maßregeln, welche ich fuͤr die Wohl⸗ fahrt der Portugiesen ergriffen hatte. Kurz, alle verstaͤndige und

aufrichtige Personen empfingen die angenehme Hoffnung, daß mit diesen werthvollen Geschenk, außer seinen Hauptfolgen, Aufhoͤren der Zwietracht und der Verschiedenheit der Meinungen, welche fruͤher aufgeregt und listiger Weise befoͤrdert wurden, her⸗

betgefuͤhrt werden wuͤrde Unterdeß hatte eine rebellische und fana⸗ tische Partei, welche durch verborgene und maͤchtige Kraͤfte geleitet wurde und vielleicht auf fremde Mitwirkung rechnete, das Land verlassen, erklaͤrte sich fuͤr den Feind der liberalen Institutionen und der Wohlfahrt seiner Mitbuͤrger, und unternahm das niedrige Ge⸗ schaͤrt, die Herrschaft der Mißbraͤuche und Privilegien zu unte stuͤz⸗ die beruͤchtigte und verhaßte Herr⸗ schaft der absoluten Gewalt wieder herzustellen und

in Zweifel zu ziehen. gungen der National⸗Armee, unterstüͤtzt und patriotische Vereinigung der Nation, erklaͤrten Feinde der Freiheit und des gaben jedoch ihre finsteren Machinationen

die

unterdruͤckt

durch

Die

nicht auf;

natismus, Betrug, abscheulicher Verleumdung und allen den nie drigen und treulosen Mitteln, welche Verzweiflung und Leidenschaft

ihnen eingaben, sahen sie endlich den Untergang des Systems der; Grausamkeit, welches sechs Jahre hindurch

druͤckte, und gaben der Welt ein Beispiel, wie es ein in den un⸗ gluͤcklechsten Zeiten weder dieser noch irgend einer anderen Monar

diesen Umstand nicht ohne den lebhaftesten Kummer erwaͤhnen, aber ich muß es sagen), es war ein Prinz meiner erhabenen Familie, ein undankbarer und entarteter Bruder, welcher die Anstrengungen der auf den, auf Verrath⸗

Charte zu

sein Eid, seine zu Wien, Paris, London und Lißsabon gemachten und

wiederholten Versprechungen, die feserliche Annahme der Hand der

Koͤnigin, welche bestimmt war, seine Gemahlin zu werden, das Ver⸗

trauen, welches ich in ihn setzte, indem ich ihn zum Regenten des Reiches und zu meinem Statthalter ernannte; endlich die Regierungs⸗ Titel vollzog, dieses al⸗ les, sage ich, wurde von ihm mit der schaͤndkichsten Unmoralitaͤt verachtet, und indem er ein truͤgerisches und ungesetzliches Phantom der National⸗Repraͤsentation, die er vernichtet zu seben wuͤnschte, einberief, ließ er eine Frage entscheiden, die in Wagyrheit nicht cxi⸗ stirte, und sich zum Koͤnige erklaͤren, als er in de. That schon die Koͤnigliche Autoritaͤt und Gewalt ausuͤbte, und er glaubte, durch die augenscheinlichste Falschheit und plumve Sopyismen das Ge⸗ setzwidrige seiner unbesonnenen Handlung zu rechtfertigen Auf diese Weise wurde das Werk der Bosheit vollenvet und auf diesem Wege gelangte der Usurpator auf den Thron, der nie durch so entsetzliche und schaͤndliche Treulosigkeit eingenommen worden ist. Tausende von edlen Opfern sielen darauf duͤrch die Tyrannei, entweder auf dem Schaffot oder in den furchtbaren Kerkern oder durch die Verbannung in entfernte Gegenden, ohne ein anvderes Verbrechen, als ihre Loyalitaͤt, ohne ein anderes Gerichtsverfahren,

als den Willen der Regierung und der schaͤndlichen Gehuͤlfen ihrer Barbarei. Bestuͤrzung und Furcht, zuweilen grausamer, als der

Tod selbst, vertrieb dieienigen, welche noch einiger persoͤnlichen Freiheit zu genießen schienen. Verdiente und angesehene Personen wurden uͤberall mit Beleidigungen, Schmaͤhungen und Spott von einem unsinnigen Poͤbel verfolgt, der, durch das Beisviel angefeuert und sicher vor Bestrafung, vielleicht noch belohnt, alle Arken von Gewaltthaͤtigkeiten beging. Das Asyl des Hauses der Buͤrger wurde jeden Augenblick verletzt Raͤubereien und Mordthaten wur⸗

den fortwaͤhrend ungestraft, nicht nur unter der Zulassung, son⸗ g

dern auch mit der Billigung der Regierung“ vernbt. Auf den Kanzeln, ich schaudere, es sagen zu muͤssen, aber Sie wis⸗ sen, und jedermann weiß es, daß ich die Wahrheit sage, auf den Kanzeln, im Angesicht der heiligen Altaͤre, inmitten der beiligen und erhabenen Mysterien, predigten die Diener des Gottes der Liebe und

Dienst und verkuͤndigten dem staunenden Volk ein neues Evangelium der Verfolgung, des Blutes und Todes. In kurzer Zeit gab es kein Verbrechen mehr, das nicht begangen, keine Vergehung, die nicht vertheidigt, keine Tugend, die nicht verfolgt wurde; Niemand konnt⸗ auf Sicherheit und Schutz rechnen, als der Gottlose, der sich durch Wuth und blutigen Eifer auszeichnete. Ich will dies schaudervolle Bild nicht weiter ausmalen. Die Thatsachen sind weltbekannt und sie wiederholten sich in allen Gegenden dieser Koͤnigreiche. Es giebt wenig ehrenwerthe Buͤrger, die sie nicht selbst an sich erfahren oder doch an Verwandten und Freunden in gen gesehen und beweint haben.“ (Die weitere Mitthei ung dieser ungewoͤhnlich langen Thron Rede behalten wir uns vor und verwei⸗ sen uͤber den Haupt⸗Inhalt derselben auf den Artikel des Globe un ter London.)

11

Im Oesterreichischen Beobachter liest man: „Aus

Alexandrien vom 26. Juni, aus Batrut vom 1. Juli, aus

Smyrna endlich vom 26. Juli kommen uͤber den Aufstand

in Syrien so viele unter sich uͤbereinstimmende Nachrichten, daß sie zureichen, um ein Bild dieses wichtigen Ereignisses zu entwerfen. Unter dem Schutze von nahe an 18,000 Mann ge⸗ regelter Truppen, in den Kuͤstenplaͤtzen von Adana bis Gaza und von den Abfaͤllen des Taurus uͤber Haleb und Damask bis nach Jerusalem vertheilt, vermochte Ibrahim Pascha in dem seitsan⸗

derthalb Jahren unterworfenen Lande nach und nach die Ver⸗

waltung im Geiste der Auftraͤge seines Vaters einzurichten, wel⸗ che dahin gingen, alle Theile desselben nach einem und demfelben Systeme zu behandeln. Schon aus diesem Umstande ging fuͤr mehrere Bezirke und Voͤlkerschaften, welche in den fruͤhern Ver⸗ haͤltnissen einer voͤlligen Freiheit genossen, ein ungewohnter Druck hervor. Unter den Bewohnern des Libanon und der Gebirge von Samaria und Juda war die Unzufriedenheit in den ersten Monaten dieses Jahres auf einen hohen Grad gestiegen. Die gewaltsame Aushebung von jungen Leuten fuͤr die Armee brachte dieselbe im Laufe des Mai zuerst in Naplus zum Ausbruche, und das schnelle Umsichgreifen des Aufstandes sowohl als die Nachtheile, welche die Aegyptier auf allen Punkten erlitten, be⸗ weisen klar, daß dieselben eines so kraͤftigen Angriffes sich nicht versahen und ganz eigentlich uͤberrascht wurden. Auf die Nachricht, daß die im Gebirge von Samaria mit der Aushebung beauftragten Trup⸗ pen⸗Abtheilungen niedergehauen und verjagt worden waren, ließ Ibrahim ein Reiter⸗Regiment dahin aufbrechen, das kein besse⸗ res Schicksal erfuhr und verlangte gleichzeitig von seinem Vater

sogar meine (undestrittenen und anerkannten Rechte auf den Portugiesischen Thron Diese Partei wurse durch die edlen Anstren⸗- energi⸗

20,000 Mann angegeben.

dffentlichen Sm

die Portugtesen unter⸗

3 1 tt. sen. des Friedens den Meuchelmord als einen der Religion zu leistenden gen Koͤnigreichs Griechenland

ihrer Nachbarschaft mit Au⸗

Unterstuͤtzung, der am 29. Mai das 2te Garde⸗Infanterie⸗Regi⸗ ment von Alexandrien nach Dafa uͤberschiffen ließ, das 20ste Infanterie⸗Regiment aber von Kahira nach Alexandrien rief, wo es am 6. Juni eintraf, am 8ten, da beruhigendere Nachrichten gekommen waren, den Ruͤckmarsch antrat, am 15ten aber wieder nach Alexandrien berufen wurde, um mit allen dort bereit stehen⸗ den Truppen unter Mehmed Alu's persoͤnlicher Fuͤhrung nach Syrien gebracht zu werden. Gleichzeitig wurde der Renegat Soliman Pascha beauftragt, von Kahira mit zwei Reiter⸗Regi⸗ mentern durch die Wuͤste nach Gaza zu marschiren. Die Ver⸗ anlassung zu dieser Kraft⸗Anstrengung gaben die Nachtheile, welche einstweiten Ibrahim Pascha selbst erlitten hatte. Er war am 3. Juni mit etwa 8000 Mann, das 2te Garde⸗Infanterie⸗ Regiment mit inbegriffen, von Jaffa nach Ramle gegangen, und ruͤckte am 5ten nach Jerusalem vor, wo die Aegyptische Be⸗ satzung hart bedraͤngt war. In die Schluchten des Gebirges ge⸗ langt, wurde ein Batailllon voͤllig aufgerieben. Ibrahim selbst gelangte uͤber Bethlehem nach Jerusalem, aber die Beduinen der Umgegend umgaben die Stadt, waͤhrend andere in zahtrei⸗ chen Haufen sich in die Ebene warfen und alles Land zwischen dem Karmel und Gaza pluͤnderten und verheerten. Ein Regi⸗ ment, von Damask herbeigeeilt, wurde in Nazareth angegriffen und erlag in der Ebene von Esdrelon, bevor es die Gebirge von Samaria erreichen konnte. Der Verlust der Aegyptier in diesen verschiedenen Gefechten wurde auf 6000 Mann geschaͤtzt. Der Libanon war ruhig. Dagegen hatten mehrere Arabische Staͤmme jenseits des Jordan mit denen von Samaria gemeinschaftliche Sache gemacht. Die Zahl der in Waffen Stehenden wird auf Am 26. Juni war Mehmed Ali von Alexgaadrien unter Segel gegangen. Er fuͤhrte 20 Trans⸗ porte. 6 Linienschiffe, 6 Fregatten, 6 Korvetten und 8 Briges setzten sich in Alexandrien in Bereitschaft, auszulaufen. Die yrnaer Zeitung vom 26. Juli giebt eine amtliche Mit⸗ theilung des Boghos Jussuf Bey an saͤmmtliche Europaͤische Konsuln*) vom 3. Jull, welche nach einem Berichte Ibrahim Pascha's vom 26. Juni die Unterwerfung der Bewohner der Gebirge von Naplus, Jerusalem und Hebron ankuͤndigt. Die oͤffentliche Meinung nahin zwar diese Thatsache an, glaubt die⸗ selbe aber durch große Opfer von Seiten der Aegyptter erkauft und haͤlt die Durchfuͤhrung des Regierungs⸗Systems Mehmed Ali's in Syrien fuͤr unmoͤglich.“

„Nachkichten aus Kon stantinopel vom 5. August zufolge, hatte der als Commissair nach Bosnien bestimmte Bujuk Teske⸗ redschi der Pforte, Akif Efendi, am 30. v. M. seine Reise da⸗ hin angetreten. Namik Pascha, welcher mit einer außer⸗ ordentlichen Sendung nach London beauftragt ist, sollte unver⸗ uͤglich seine Reise dahin, uͤber Wien und Paris, antreten.

lchmed Fehti Pascha, Ferik der Großherrlichen Garde, ist zu dem

Range eines Wesirs oder Pascha's von drei Roßschweifen erhe⸗ ben, und dem Muschir Fewst Achmed Pascha die Stattha ter schaft von Nikomedien verliehen worden. Die Pest macht le⸗ der Fortschritte in der Hauptstadt, besonders unter den Tuͤrken, Griechen und Juden.“

Griechenland.

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus 12. Juli. *) „Se. Maj.

r

E Nauplia vom der Koͤnig Otto bringt die heißen Som⸗ mer⸗Monate in Argos zu, und erfreut sich dieses Jahr der besten Gesundheit. Er kommt jede Woche dreimal nach Nauplia, um die begonnenen Studien fortzusetzen. Staatsrath von Maurer und Legationsrach Abel ertheilen dem jungen Fuͤrsten Unterricht, und setzen ihn von dem Gang und den Arbeiten der Regierung in umstaͤndliche Kenntniß. Diese Vorbereitung ist sehr geeignet, den kuͤnftigen Herrscher im Voraus mit allen Verhaͤltnissen des Landes vertzaut zu machen. Staatsrath Maurer und der Dayerische Geschaͤftstraͤger Herr v. Gasser sind nun von ihrer Reise nach Athen wieder zuruͤckgekehrt. Diese Reise war fuͤr die Wiederherstetung von Athen sehr wichtig. Es ist Ihnen wahrscheinlich bekannt, daß fruͤher uͤber den Bau von Achen, besonders ruͤcksichtlich der Lage der neuen Stadt, große Mei⸗ nungs⸗Verschiedenheit herrschte. Man faßte endlich damals den Entschluß, die neue Stadt auf derselben Stelle wieder zu er— bauen, wo die alte Stadt gelegen. Diese Entscheidung ist wohl sehr richtig, da man die Weltberuͤhmtheit dieser Staͤtte um so weniger außer Acht lassen durfte, als keine triftigen Gruͤnde auf⸗ zufinden sind, welche diese Lage als unvortheilhaft bewie⸗ Daß Athen bei der Wahl einer Hauptstadt des jetzi⸗

5 ch jeder andern Stadt voczu⸗ ziehen sey, laͤßt sich durchaus nicht bestreiten, allein uͤber die Mittel zur Ausfuͤhrung ist desto mehr Ueberlegung noͤthig. Als im vorigen Jahre mannigfaltige Diskussionen vorangegangen, und die Schwierigkeiten, welche die Buͤrger Athens selbst der Sache entgegenstellten, einigermaßen gehoben waren, nahm die Regentschaft den Plan des Architekten Kleanthes an. Nach die⸗ sem Plane wurde bis jetzt gebaut. Allein man kam damit so wenig vorwaͤrts, daß die Stadt bis jetzt immer noch einen Hau⸗ fen Ruinen vorstellt. Es gingen sehr viele Klagen gegen den Plan ein, die bemittelte Klasse wollte nicht darnach bauen und die aͤrmere konnte uͤberhaupt nicht bauen. Spekulanten hatten sich ebenfalls in die Sache eingemischt, so daß man noch nicht recht weiß, ob der neue Plan seine Existenz der Kunst oder dem Wucher zu danken hat. Als Hr. Architekt Weißenburg, der General⸗Konservator der Alterthuͤmer, den Stadtplan zu Gesicht bekam, sprach er sich gleich laut gegen denselben aus, und be⸗ hauptete, bevor er noch das Lokal kannte, daß der Plan, den Fehler, den er als Kunstwerk haͤtte, ganz abgerechnet, in den ge⸗

genwaͤrtigen Verhaͤltnissen gar nicht ausfuͤhrbar sey. Nach ein⸗

genommenem Lokal⸗Augenschein aber uͤberzeugte sich derselbe vpoͤl⸗ lig, daß entweder sehr bedeutende Modisicationen in dein projek⸗ tirten Stadtplan eintreten, oder man darauf Verzicht leisten muͤsse, in den naͤchsten 50 Jahren eine Hauptstadt zu haben, welche nur einigermaßen einen Europaͤischen Anblick darboͤte. Wie man hoͤrt, hat Herr Weißenburg der Regentschaft in einem Bericht seine Beobachtungen vorgelegt, und die Unausfuͤhrdar⸗ keit des ersten Plans klar bewiesen. Die Haupt⸗Anstaͤnde sollen folgende seyn. Der Plan nimmt ein so großes Terrain ein, daß er fuͤr eine Stadt von 100,000 Einwohnern berechnet scheint waͤhrend ein Raum fuͤr 25,000 Einwohner hinreichend 58 Bei einer, das Verhaͤltniß mit der Einwohnerzahl des Koͤnig⸗ reichs so üͤberschreitenden Stadt wuͤrde man die Mittel nicht haben, die Straßen und die oͤffentlichen Plaͤtze zu pflastern zu reinigen, oder Abends zu beleuchten, denn sie sind in Laͤnge und Breite nach einem so großen Maßstabe angelegt, wie sie wohl kaum Eine Stadt in Europa aufzuweisen hat. Ferner wuͤrden auf diesem weitlaͤufigen Terrain die Haͤuser einzeln

*) Wir haben dieselbe bereits gestern nach ande mitgetheilt. 8 g ch dern Blaͤttern

2) Vergl. damit die im gestrigen Blatte der Staats⸗Zeitun befindlichen Nachrichten aus Nauplia vom 23. und 25. Sa 8