1834 / 248 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

*

durn Ses r 8902

Berliner Börse.

Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Coutr.) 7 rief. Sell. 102

Deun 5. September 1834.

Amtl. Fonds- und

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Anl. 18. Pr. Engl. Anl. 22. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl. m. l. C. Neum. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.

Elbing. do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr.

99 [Grofshz. Pos. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst. C. d. K.-u. N.

Z.-Sch. d. K.- u. N.

25811

Holl. vollw. Duk.

Neue do. Friedriehsd'or .. Disconto...

v,1Evegnnenn

I“

16“ 11“““

[27. 4 101 106 106¾ 72

4 4 2 4

FeSII28 8k 216 8 91 at semnin

Auswärtige Börsen.

8 Amsterdam, 31. August. Nied erl. wirkl. Schuld 50 ¼ ⁄7. 59 97. 3 % dito 20 ¼. Cortes 34. . Antwerpen, 30. August. Span. 5 31 ⅛. 38 21. insl. 8 ½. Cortes 34 Fr aukfurt a. M., 2. September. Oesterr. 58% Metall. 99 ¼. 99 . Br. Bank-Actien 1491. 1489. Part.-Obl. 100 Fl. 206. Br. Holl. 5 ½ Obl. v. 1832 94 ⁄½. 94 ½. ë*. 32 ½. 338 do. 23 ½. 23.

30.

Kanz-Bill.

49 89 ⅛. 89 ½. 2 ½ 2 52 ¼, 19 23 ½.

138 ½. 138 . Preuss. Präm.-Sch. 56 †. 56 ½. do. 42 93 ¾. Br. Poln. Loose 65 ½. —.

Span. 5 ½

1006

Hamburg, 3. September.

Oesterr. 5 Metall. 98 ¾, 4 % do. 88 ½. Bank-Actien 1230. Russ.

Engl. 100 ¾. Russ. Holl. 94 ½. Met. in Hamb. Cert. 95 ½. Preuss.

Präm.-Scheine 112 ½. Poln. 130. Dän. 71. Holl. 58 95. 2 ½ 8 Span. 38 19 ½. 43 38.

Paris, 30. August. 58 Rente 105. 70. 38 74A. 25. Neap. 91. 80. 59 Span. perp. 29 ¾. 38 22 ⅛. Cortes 36 ½. Ausg. Span. Schuld. 9. Belg. 98.

49.

8

Koͤnigliche Schauspiele.

Sonnabend, 6. Sept. Im Schauspielhause: Die Advo⸗ katen, Schauspiel in 5 Abth., von A. W. Iffland.

Sonntag, 7. Sept. Im Opernhause: Robert der Teufel, große Oper in 5 Abth., mit Ballets. Musik von Meyerbeer, (Hr. Poͤck: Bertram, als Gastrolle.)

Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗

ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. In Charlottenburg: Der Empfindliche, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Launen des Zufalls, Lustspiel in 3 Abth.

Montag, 8. Sept. Im Schauspielhause: Koͤnig Konradin, Vorspiele, von C.

historische Tragoͤdie in 5 Abth. und einem Raupach. 8

2

““ u.“ Koͤnigstaͤdtisches Theater.

Sonnabend, 6. Sept. Nach Sonnenuntergang. Lustspiel

in 2 Akten, von Lotz. Hierauf: Graf Schelle, Posse in 3 Ak⸗

Loose zu

538 Span.

ten, von L. Angely. Sonntag, 7. Sept. Zum erstenmale wiederholt: Pachter

Feldkuͤmmel, Lustspiel in 5 Akten, von Kotzebue.

vk“ 8 arkt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 4. September 1834. 1;

Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rthlr. 7 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., äauch 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Linsen 2 Rthlr. 25 Sgr., auch 2 Rthlr. 20 Sgr. Eingegangen sind 321 Wispel 12 Scheffel.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf. und 1 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf, auch 21 Sgr. 3 Pf. Eingegangen sind 710 Wispel 12 Scheffel.

Mittwoch, den 3. September 1834.

ner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr.

Branntwein⸗Preise vom 29. August bis 4. September 1834. Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pCt. Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: Korn⸗ Branntwein 28 Rthlr., auch 26 Rthlr.; Kartoffel⸗Branntwein X

J“ vom 28. August bis 3. September 1834 der Scheffel 22 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr.

86

Redacteur Cottel.

Das Schock Stroh 6 Rthlr. 5 Sgr., auch 5 Rthlr.; der Cent⸗

Montag, 8. Sept. Maria Tudor, Drama in 3 Abth., nach dem Franzoͤsischen des Victor Hugo, von M. Tenelli.

1“

Bekanntmachungen.

Gtb2 Dier unten signalisirte Studiosus juris Wilhelm Geors Pecters aus Berlin, deschuldigt der Abfassang do verraͤtherischer Proelamationen und der Theilnahme an einer geheimen politischen Verbindung, ist fluͤchtig gewerden, und hat sich dadurch der gegen ihn verfuüͤg⸗ ien Crim inal⸗Untersuchung entzogen.

Im Auftrage des Koͤniglichen Kammergerichts er⸗ gehe deshalb an alle Polizei⸗Behoͤrden des In⸗ und Aus⸗ landes das Ersuchen, den Peters, wo er sich betre⸗ ten laͤßt, festzunehmen und in die Hausvoigtei⸗Ge⸗ faͤngnisse hierselbst gegen Erstattung der Kosten ein⸗ zuliefern.

Berlin, den 3. September 1834. 1

₰ı Der Koͤnigliche Untersuchungs⸗Richter, Criminalrath Dambach.

Signelemenet. 1

1) Familienname: Peters; 2) Vornamen: Wil⸗ helm George; 3) Geburtsort: Berlin; 4) Religion: Evangelisch; 5) Alter: 22 Jahr; 6) Gröoͤße: 5 Fuß 6 Zol; 7), Harre: schwarzbraun; 8) Augen: braun; 9) Nase: laͤnglich; 10) Mund: klein; 11) Zaͤhne: gut; 12) Gesichtsbildung: schmal; 13) Gesichtsfarbe: gelb⸗ chs 3 Gestalt: schmaͤchtig; 15) Sprache: sanft und

wach.

Bekanntmachung. Es sollen nachstehend bezeichnete, zum Domainen⸗ Rentamt Bublitz gehoͤrige Gegenstaͤnde, namentlich: 1) das Vorwerk Ackerhoff, mit den dazu ge⸗ hoͤrigen Wohn⸗ und Wirthschaftsgebaͤuden und Grundstuͤcken, bestehend aus: ur 1 Morg. 147 Ruth. Hof⸗ u. Baustellen OEEöö1- Gaͤrten 99 Acker II. Klasse 13 III. . 83 21 C6ö 8 211 83 IW11 1 139 4 Wiesen 270 61 uͤtung 14 21699 ege und Unland

msammen 1070 Morg. 110 ◻Ruth. 2) die Schaͤferei Fell, nebst Wohn⸗ und Wirth⸗ schafts⸗Gebaͤuden und Laͤndereien, bestehend in: Morg. 136 Ruth. Hof⸗ u. Baustellen 7 92 Acker II. Klasse 17 . 11I. . eee

Wiesen

uͤtung

ege und Unland

ö

NNUw

A

v

zusammen 150 Morg. 78 ◻Rurh. 8 im Fah⸗ der oͤffentlichen Licitation vom 1. Juni 1835 ab, veraͤußert werden. Der Bietungs⸗Termin ist auf den 17. Sevtember er. festgesettt, und wird auf dem Amtshause zu Bublitz durch einen Kommissarius der unterzeichneten Regie⸗ rung abgehalten werden. 8 Kauflustige, welche im Termin gehoͤrige Sicherheit zu bestellen haben, werden hierzu eingeladen. Die speciellen Veraͤußerungs⸗Bedingungen koͤnnen jederzeit sowohl bei dem Domainen⸗Rentamt Bublitz, als auch bei uns in der Registratur der Finanz⸗Abtheil. einge⸗ sehen werden. Coͤslin, den 7. August 1834. Koͤnigl. Preuß. Regierung.

v Die im Stolpschen Kreise belegenen Guͤter Zezenow und Dargeroese nebst Pertinenzien und Gerechtigkeiten, welche nach der unterm 12. und 15. Maͤrz 1832 auf⸗ genommenen landschaftlichen Taxe und zwar Zezenow auf 38,444 Thlr. 23 sgr. 4 pf., Dargeroese aber auf 13,675 Thlr. 11 sgr. 3 pf. gewuͤrdigt worden, sind Thei⸗ lungshalber auf den Antrag der Erben der Casper Wilhelm von Zitzwitz zur freiwilligen Subhastation ge⸗ stellt, und ist zum oͤffentlichen Verkauf ein Bietungs⸗ Termin auf den 7. S 1835, Vormittags 10 Uhr, in unserm Partheienzimmer vor dem Deputirten Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Hendeß angesetzt worden; welches hierdurch mit dem Bemerken zur oͤffentlichen Kenutniß gebracht wird, daß die Taxe, der neueste Hy⸗ potheken⸗Schein und die Kaufbedingungen taͤglich in unserer Concurs⸗Registratur eingesehen werden koͤnnen.

Coͤslin, den 29. Mai 1834. Civil⸗Senat des Koͤniglichen Ober⸗ Landesgerichts.

Ingemeiner Anzeiger für

Edietagl⸗ Citation.

In dem Hypotheken⸗Buche des im Samterschen Kreise, Departements Posen, belegenen adeligen Guts Ottorowo steht Rubrica III. No. I. die Summa von 166 Thlr. 20 sgr. oder 1000 Polnischen Gulden einge⸗ tragen, welche der vorige Eigenthuͤmer des Guts, Jo⸗ seph v. Moszczenski laut Protokolls vom 28. Mai 1796 als eine zu 5 pCt. zinsbare Real⸗Schuld, die er zu⸗ folge des mit den Bruͤdern Carl und Nicolaus v. Bro⸗ nikowski unterm 29. November 1784 geschlossenen Kauf⸗Contrakts fuͤr die ungenannten Erden des Ga⸗ briel v. Woyeicki uͤbernommen, agnoscirt hat.

Der jetzige Besitzer des Guts, Stanislaus Graf v. Moszezenski behauptet, daß diese Schuld laͤngst getilgt sey, da er aber daruͤber weder eine beglaubte Quit⸗ tung des letzten Inhabers vorzeigen, noch diesen In⸗ haber oder dessen Erben dergestalt nachweisen kann,

daß dieselben zur Quittungsleistung aufgesordert wer⸗ den koͤnnten, so haben wir auf seinen Antrag einen Termin zur Anmeldung aller derjenigen, welche auf die gedachte Real⸗Schuld Anspruͤche formiren, so wie etwanige Cessionarien, Pfand⸗ und andere Inhaber auf G11 Hedbet ar., Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten Land⸗ gerichts⸗Rath Helmuth hier in unserm Instructions⸗ Zimmer anberaumt, zu welchen wir dieselben unter der Verwarnung hiermit vorladen: daß jeder Ausblei⸗ bende mit seinen etwanigen Anspruͤchen auf das oben genannte Gut ruͤcksichtlich der erwaͤhnten Schuld praͤ⸗ eludirt, ihm deshalb ein ewiges Stillschweigen aufer⸗ legt und die Schuld selbst im Hypotheken⸗Buche ge⸗ I -1- osen, den 12. Juni 1834. 1* Koͤnigl. Preuß. Landgericht. 1

Bekanntmachung.

Es lagern noch in unserm Gewahrsam verschiedene nicht versteuerte, insgesammt waͤhrend der vorigen, Koͤniglicher und staͤdtischer Seits gemeinschaftlich ge⸗ fuͤhrten Handels⸗Abgaben⸗Regie, hier eingegangene Waaren, welche im Mangel Annahme der Adressaten liegen geblieben sind und woruͤber das nachstehende tabellarische Verzeichniß das Naͤhere enthaͤlt.

Die resp. Interessenten werden daher hiermit zur Abholung dieser Waaren gegen Erlegung der Handels⸗ Abgabe, Lagergebuͤhr und Kosten mit der Bedeutung aufgefordert, daß im Unterlassungsfalle nach Ablauf von 8 Wochen von heute angerechnet, zu deren oͤffent⸗

mittels Meistgebots verschritten und

bJEIII1ao6

der FJ

Der Colli

Zeichen Zahl und und Nummer. Gattung.

Benennung der Waaren.

des Eingangs.

1826.17. Juni 6. Oetbr.

1827.22. 1830. 22. Juni 2 1951.

5 2 Nvbr. B. 2543. 1831.14. Aprils’⸗ 2626.

½☛ 15 (2568. (28S

2602.

5 2825.

Aꝙo 536. B. 2644.

B. 2629. F. B. C. 279 280 111. J. W. M. 3049.

1 8 155. B. 399.

3 Faß. Tuchkarten.

82 Miineraltheer.

57

v„ . 2 2. 4. Mai „.ö 8. Juni 921. 1833. 8. Jan.

7 9. April 27.Nobr.

Literarische Anzeigen.

Sonntags-Magazin. Zweiter Jahrgang. 52 Lieserungen mit 300 Abbild. Preis 2 Thlr.

Die vier ersten Nummern des zweiten Jahrgangs werden am 1. October d. J. in allen Buchhandlungen vorräthig seyn, in Berlin in der Enslinschen Buch- handlung (Ferd. Müller), Breitestrasse No. 23.

Dieser zweite Jahrgang wird den ersten sowohl an Schönheit der Abbildungen, wie auch an Reichhaltig- keit des Textes weit übertreffen.

Die fünfte Auflage des ersten Jahrgangs ist, mit vielen neuen Abbildungen versehen, und in obiger Buchhandlung zu finden zu

2 Thlr. in losen Blättern, 2 Thlr. 7 ¼ sgr. brochirt, und 2 Thlr. 15 sgr. kartonnirt. Leipeis, im August 1834. xpedition des Sonntags-Magazin.

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ gen zu haben: 1

bS˙-

Ge⸗ wicht

—.—

Fr. fℳ.

—11,1““

3— Nuͤrnberg. Wein. 3 ½

der Erloͤs nach Abzug der Abgabe und Kosten zu un⸗ serm Depositum genommen werden wird.

Eventuell haben wir zugleich

dFhber d. J.,

zum Versteigerungs⸗Termine bestimmt, und laden Kauf⸗ lustige hiermit ein, gedachten Tages, Vormittags um 10 Uhr, sich bei unserer Einnahmestube zu melden, woselbst den Meistbietenden gegen sofortige Bezahlung des offerirten Preises in Pr. Cour. die erstandenen Waaren verabfolat werden sollen.

Leipzig, den 12. August 1834.

Der Rath der Stadt Leipzig. Friedrich Muͤller, Stadtrath.

i ernden Name

des Adressaten.

des Absenders.

Herkunft.

Herr C. Thor⸗ schmidt. Dr. Puttrich.

L. Wolf. Hrn. Gebr. Teck⸗ lenburg. Herr G. Krengel. Kandler.

Herr Georg Stoͤr.

J.N. Hupfeld.

Nic. Kopp. ⸗Theod. Kam⸗

per. . M. J. Heßlein

Weidenhau⸗

sen. Bamberg. Coͤln.

Bamberg. ““

Fr. Ros. Goͤbelin. Herr Kitzing.

J. W. Res⸗ berg. Weisflog. C. Wagner. C. G. Richter.

C. E. Boͤttger. C. F. Poller.

14 8 F Magdeburg. W. Boden⸗

stein.

Bamberg. M. J. Heßlein „J. Hupfeld. ⸗M. J. Heßlein Fr. Boͤhler & J. P. Ruck. 7 J. W. Meu⸗ —⸗ schel.

.

Hitzerode. Bamberg. Creuznach.

u K

Wuͤrzburg. Buchbrunn.

111““] wonach die Holzkultur in den Koͤnigl. Preuß. Forsten betrieben werden soll. Publicirt un⸗ ter dem 14. April 1814. Im Auftrage des Koͤnigl. Geh. Staats⸗ und I üöte Grafen von Buͤlow, verfaßt vom Ober⸗Landforstmeister ꝛc. Hartig. Zweite Auflage. Preis geheftet 20 sgr.

Die vorstehende Instruction enthaͤlt die noͤthigsten Lehren und Anweisungen zur natuͤrlichen und kuͤnst⸗ lichen Holzzucht, sie wurde wie schon der Titel besagt, im Auftrage Sr. Excellenz des damaligen Geh. Staats⸗ und Finanz⸗Ministers Herrn Grafen von Buͤlow ent⸗ worfen, vom hohen Finanz⸗Ministerio genehmigt und im Preußischen Staate allgemein eingefuͤhrt. Ueber⸗ all wo diese Vorschriften puͤnktlich angewendet wor⸗ den, zeigt sich der gehoffte Erfolg in allen Provinzen des Staates, wenn es die Oberforstbeamten verstehen die hier und da noͤthigen kleinen Modifikationen, wie sie die so sehr verschiedene Oertlichkeit in einem gro⸗ ßen Staate erfordert, anzuordnen. 1 3

Nicolaische Buchhandlung in Berlin,

M.wtxveer

die Preußischen Staaten.

e g e 18

Die fuͤnfte Lieserun⸗ von Hegels Werke

ist erschienen und kann von den resp. Subscribenten in Empfang genommen werden. Sie besteht aus den 2ten und 3ten Bande der Wissenschaft der Lo⸗ 20 und kostet fuͤr die Abnehmer saͤmmtlicher Abthei⸗ ungen

auf Velin⸗Druckpapier 2 Chlr. 12 sgr. auf Velin⸗Schreibpapier 3 Thlr. 6 sgr. fuͤr die Abnehmer einzelner Abtheilungen

auf Velin⸗Druckpapier 3 Thlr. 6 sgr.

Es sind nun in den fuͤnf Lieferungen Bd. I. (Phi⸗ los. Abhandlungen) Bd. II. (Phaͤnomenologie des Gei⸗ stes), Bd. III. —V. (Wissenschaft der Logik), Bd. VIII. (Philosophie des Rechts), Bd. XI. XII. (Philosophie der Religion), Bd. XIII. XIV. (Geschichte der Philo⸗ sophie, Bd. 1. 2.) erschienen, und in allen Buchhand⸗ lungen des In⸗ und Auslandes, bei Verpflichtung zur Abnahme saͤmmtlicher Abtheilungen, noch zu den wohlseilen Subseriptions⸗Preise: Ausgabe auf Druck⸗Velinpapier 17 ½ Thlr.

Ostern benten erhalten dieses Werk fuͤr des nachberigen Ladenpreises, der 5 bis 6 Thaler betragen wirb.

Ausgabe auf Schreib⸗Velinpapier 232 Thlr.

zu haben. Duncker und Humblot, Franzoͤsischestr. Nr. 20 a.

In meinem Verlage ist so eben erschienen und zum Subscriptions-Preise von Einem Thaler zu haben:

Choralbuch von A. W. Bach,

die gebräuchlichsten Melodieen mit kurzen und leichten Zwischenspielen enthaltend. Ein Aus-

zug aus dem früher ebenfalls in meinem Verlage er-

schienenen grössern und vollständigern Choralbuche

s[des nämlichen Verfassers, welches fortwährend durch

alle solide Buch- und Musikhandlungen für 2 Thb. 15 sgr. zu erhalten ist. Berlin, im August 1834. T. Trautwein, Breitestrasse No. 8.

Rotteck's Weltgeschichte, 9 Baͤnde, 1834. (Freiburg, Herdersche Buchhandlung). roh: 5 Thlr. —, in Halbfranzband: 6 Thlr. 10 sgr. —, in eleganten Hfrzbd: 6 Thlr. 20 sgr., in Prachtband: 7 Thlr. ist stets vorraͤthig bei

J. A. List, in Berlin, Burgstraße Nr. 9.

Bei G. A. Kummer in Zerbst ist so eben erschienen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen, Bromberg, Gnesen, Culm und bei Vincent in Prenzlau, so wie in allen uͤbrigen Buchhandlungen

zu erhalten:

Neuestes Odeum.

Aehrenlese im Felde deutscher Dichtkunst zur geselli⸗

gen Unterhaltung und Uebung in der Declamation. Von C. W. R. von Schuͤtz. Erstes Baͤndchen: Gedichte ernsten Inhalts. Zweites Baͤndchen: Gedichte heitern und scherr haften Inhalts. Preis jedes Baͤndchens 7 ½ sgr. Diese auserlesene Sammlung wurde bereits an ei⸗ nigen Orten (auf Bestellung der einzelnen Bogen, so

aufgenommen, daß bei der eben erfolgten Versendunsg an die Buchhandlungen schon der vierte Theil der

Auflage vergriffen war.

Es bedarf daher dieselbe keiner weiteren Empfeh⸗ lung, sondern nur der Hinweisung auf das jedem Baͤndchen vorgedruckte Inhalts⸗Verzeichniß. Unter einigen bisher noch ungedruckten Gedichten wer⸗ den auch zwei in juͤdischem Dialeet (im 2ten Baͤnd⸗ chen enthalten) nicht unwillkommen seyn.

Fuͤr Besitzer der neuerlich erschienenen Lening'schen und Cosmar'schen Sammlungen ist zu bemerken, daß aus solchen nichts in dieses neueste Odeum anf⸗ genommen worden ist. 1*

Subseriptions⸗Anzeige. Auf das Weidmaͤnnische Conversations⸗ Lexicon, welches der Herr Ober⸗Landforstmer⸗ ster Dr. Hartig im küuͤnftigen Jahre herausgeben wird, nimmt die unterzeichnete Buchhandlung bis 1835 Subseription an. Die Herren Subseri⸗

Berlin, im Septbr. 1834. ö Naucksche Buchhandlung, Hausvoigteiplatz Nr. 1.

Bruͤderstraße Nr. 13.

wie solche die Presse verließen) so ungemein guͤnstig

-

Berlin, Gonntag den

Eeene

Kronik des Tages.

Der Justiz⸗Kommissarius Friedrich Wilhelm Ehrhart azu Swinemuͤnde ist zugleich zum Notarius im Departement des Dber⸗Landesgerichts in Stettin bestellt worden. 1

Der Justiz⸗Kommissarius Franz Theodor Kreilmann u Crwitte ist zugleich zum Notar im Departement des Koͤnigl. F† Ferichts zu Arnsberg bestellt worden.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius von S ldern ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgericht zu Recklinghausen bestellt worden.

Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendarius von und zur Muͤhlen ist zum Justiz⸗Kommissarius bei dem Land⸗ und Stadtgericht zu Steinfurt bestellt worden.

Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung u Duͤsseldorf ist der bisherige Pfarrer zu Osterath, Fr. W. Bchmib , zum Pfarrer in Steele ernannt worden.

Dem Maschinenbauer J. A. Egells in Berlin ist unter dem 29. Juli 1834 ein Patent

läguf eine Maschine zum gleichzeitigen Zerreiben und

Einmaischen der gedaͤmpften Kartoffeln, in ihrer ganzen

durch Zeichnung und Beschreibung erlaͤuterten Zusam⸗

mensetzung, ohne jedoch Jemand in der Anwendung be⸗

kannter Vorrichtungen oder einzelner bekannter Theile

dieser Maschine zum Quetschen der Kartoffeln und zum

Umruͤhren der Maische zu beschraͤnken,

uͤltig auf fuͤnf hinter einander folgende Jahre, vom Tage der

Aus ferti ung an gerechnet, und im ganzen Umfange des Preu⸗ ßischen Staats, ertheilt worden.

Zeitungs⸗Nachrichten.

2bö

St. Petersburg, 30. August. Wir erhalten aus Odessa vom 6ten d. M. die Nachricht von der Ankunft des Wirklichen Staatsrathes Butenieff, diesseitigen außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Ministers bei der hohen Ottomanischen Pforte, der unverweilt abzureisen, und auf seinen Posten zu⸗ ruͤckzukehren gedachte. Vor einigen Tagen ist die Fregatte „Eriwan“” von 60 Kanonen, welche Se. Excellenz nach Kon⸗ stantinopel fuͤhren soll, von Sebastopol in Odessa angekommen. Kurz vor seiner Abreise hatte Herr von Butenieff die Ehre, von Sr. Majestaͤt dem Kaiser folgendes sehr schmeichelhaftes Schreiben zu erhalten:

„Waͤhrend Ihres dreijaͤhrigen Aufenthaltes zu Konstantino⸗ pel als Unser außerordentlicher Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister ist es Ihnen gelungen, durch die Loyalitaͤt und bestaͤn⸗ dige Rechtlichkeit Ihres Benehmens, im Interesse der beidersei⸗ tigen Unterthanen, die zwischen den beiden Reichen kaum wieder erneuerten freundschaftlichen Verhaͤltnisse zu befestigen. Ihre Unterhandlungen mit den Ottomanischen Ministern uͤber verschie⸗ dene Gegenstaͤnde, und namentlich uͤber die Unruhen, welche im vorigen Jahre den Orient aufregten, sind von einem vollstaͤndi⸗ gen Erfolge zu Unserer voͤlligen Zufriedenheit gekroͤnt worden, und haben Uns einen neuen Beweis gegeben von der Klugheit, welche Sie auf die Ihnen anvertrauten Angelegenheiten zu ver⸗ wenden wissen, so wie von dem Eifer fuͤr das allgemeine Wohl, von dem Sie beseelt sind. In Betracht so ausgezeichneter Dienste ist es Uns angenehm, Ihnen die Versicherung besonde⸗ rer Anerkennung und Unsers Kaiserlichen Wohlwollens zu geben. Wir verbleiben Ihnen stets wohlgeneigt.

Peterhof, 5. (17.) Juni 1834. Nicolaus.“

Aus Twer wird unterm 12ten d. M. gemeldet, daß Se. Koͤnigl. 1b der Prinz Adalbert von Preußen an diesem Tage fruͤh um 2 Uhr dort eingetroffen war. Se. Koͤnigliche vg besichtigte in Begleitung des Civil⸗Gouverneurs das

aiserliche Schloß, so wie die sonstigen Merkwuͤrdigkeiten der Stadt, und setzte noch an demselben Vormittage die Reise nach der Stadt Klin fort, wo die Mittagstafel gehalten werden sollte.

Der Wirkliche Geheime Rath und Senator Obreskow hat den St. Alexander⸗Newski⸗Orden in Diamanten erhalten.

Das Journal de St. Petersbourg enthält folgendes Programm uͤber die Feierlichkeiten bei der Einweihung der Alexan⸗ der⸗Saͤule: „Am 30. August, (11. Sept.) dem Alexander⸗ Newski⸗Tage, werden fuͤnf Kanonenschuͤsse von den Waͤllen der Festung den Bewohnern der Hauptstadt den Tag der Einwei⸗ hung des Monuments verkuͤnden. Um 8 Uhr begiebt sich der Kaiser in das Alexander⸗Newski⸗Kloster, um daselbst dem Got⸗ tesdienste beizuwohnen und kehrt von da in den Win— ter-Palast zuruͤck. Um 11 Uhr stellen sich die Truppen, auf ein gegebenes Signal, in Schlachtordnung auf. Die Gre⸗ nadier⸗Compagnie des Palastes wird laͤngs der Balustrade zu beiden Seiten des vor dem Palast neuerbauten Balkons sich auf⸗ stellen. Sobald alle Truppen die ihnen angewiesenen Stellun⸗ gen eingenommen haben, werden auf ein von Sr. Maj. dem Kaiser in Person gegebenes Zeichen, Ihre Majestaͤt die Kaiserin, begleitet von Ihren Kaiserlichen Hoheiten unter Vortritt der Hof⸗Kavaliere und gefolgt von den Hofdamen, sich in die Kapelle des Palastes begeben. Beim Eintritt in die Kapelle werden J. M. die Kaiserin von dem Metropoliten von Nowgorod und St. Petersburg, unterstuͤtzt von den Mitgliedern der heiligen Synode und der Hof⸗Geistlichkeit, mit dem Kreuz und dem Weihwasser empfangen. Darauf wird die Prozession der Geistlichkeit sich mit dem Kreuz und den Panieren nach dem neuen Balkon be⸗ eben. Ihre Majestaͤt die Kaiserin und Ihre Kaiserlichen Ho⸗ eiten folgen der Prozession auf den neuen Balkon, be⸗

Meiesg von den Hof⸗Damen und Hof⸗Chargen. lugenblicke, wo die Prozession der Geistlichkeit auf dem Balkon erscheint, machen alle Truppen die militairischen 58 neurs, worauf die Geistlichen ein Tedeum anstimmen. ach den Gebeten fuͤr die Erhaltung Ihrer Majestaͤten des Kaisers und der Kaiserin, so wie aller Mitglieder der Kaiserl. Familie,

wird ein Archidiakonus die Gebete fuͤr die Todten v an lick

den verstorbenen Kaiser Alexander J. sprechen. In diesem Augen wird das Monument enthuͤllt, alle Truppen machen gleichzeitig die militairischen Honneurs, Kanonen⸗Salven werden von der Festung, den Schiffen auf der Newa und der ganzen, mit den Truppen in Schlacht-Ordnung aufgestellten Artillerie gegeben. Nach den Gebeten fuͤr die Russischen Heere, wird sich die Pro⸗ zession uͤber die Treppe rechts nach dem Platze hinunterbegeben und zu dem Monumente verfuͤgen, welches sie rings umschreiten wird, um es waͤhrend der Besprengung mit Weihwasser zu seg⸗ nen. Demnaͤchst wird sie uͤber die Treppe links sich wieder auf den Balkon hinauf und nach der Kapelle zuruͤckbegeben. Ihre Maäjestaͤt die Kaiserin und Ihre Kaiserlichen Hoheiten werden sich im Gefolge der Prozession um das Monument befinden. Die Damen und die Hof⸗Kava⸗ liere, die Mitglieder des Kaiserl. Conseils, die Senatoren, die Adels⸗Marschaͤlle und die Handels⸗Deputirten werden, vier in ei⸗ ner Reihe, hinter der Kaiserl. Familie hergehen und in derselben Ordnung wieder den Balkon besteigen. Sobald die Prozession zuruͤckgekehrt ist, bilden sich die Truppen in Corps, um in Pa— rade vorbei zu desiliren; die Compagnie der Palast⸗Grenadiere stellt sich an die Spitze der Kolonne. Waͤhrend des Vorbeide⸗ filirens der Truppen werden Ihre Majestaͤt die Kaise⸗ rin und Ihre Kaiserlichen Hoheiten auf dem Balkon verweilen. Sobald die Compagnie der Palast⸗Grenadiere vorbei⸗ marschirt ist, wird sie sich als Ehrenwache um das Monument aufstellen und auf diesem Posten verbleiben, bis die Ceremonie zu Ende ist. Am Abende werden der Schloßplatz und die ganze Stadt erleuchtet seyn. An demselben Tage soll in den drei Theatern Schauspiel seyn, zu welchem die Billets den Generalen und Offizieren aller Grade von den bei dieser Gelegenheit ver⸗ einigten Truppen gratis ausgegeben werden sollen. Am naͤchsten Tage wird ebenfalls freies Theater fuͤr die Unter⸗Offiziere und Soldaten derselben Corps stattfinden.

Pelen.

Warschau, 2. Sept. Se. Durchlaucht der General⸗Ad⸗ jutant, Fuͤrst Gortschakoff, Chef des Generalstabes der aktiven Armee, ist auf kurze Zeit nach Kalisch abgereis

Fakkreich

Paris, 30. August. Die wankende Gesundheit des Mar⸗ schalls Gérard hat dem Geruͤchte von dem Eintritte des Herzogs Decazes in das Ministerium neue Nahrung gegeben. Der Graf von Montalivet, der bei Ministerial⸗Veraͤnderungen oft die Mit⸗ tel⸗Person zu spielen pflegt, hat, einem hiesigen Blatte zufolge, haͤufige Unterredungen mit Herrn Decazes. Indessen geht es heute mit dem Marschall Gérard etwas besser. Am naͤchsten Dienstag soll ein großer Minister⸗Rath gehalten werden, und man glaubt, daß er an demselben werde Theil nehmen koͤnnen.

Ueber den von dem Marschall Gérard angeblich wiederauf⸗ genommenen Plan zur Bildung einer Reserve der Armee be⸗ merkt heute der Temps: „Man erinnert sich, daß bei dem Eintritt des Marschalls Soult in das Ministerium die Rede von der unumgaͤnglich noͤthigen Organisation einer Reserve war. Ein Plan, von dem die Kammern Kenntniß erhielten, und den mehrere Journale genau pruͤften, wurde damals jenem Minister zugewiesen. Man kann leicht denken, daß der Entwurf, den er seitdem in ein Gesetz zu verwandeln suchte, und der so ploͤtzlich zuruͤckgenommen wurde, dem Plane, von dem wir sprechen, man⸗ ches verdankte. Man versichert heute, daß der Marschall Gé⸗ rard den Verfasser jenes Planes aufgefordert habe, ihm densel⸗ ben mitzutheilen, und daß der Minister beabsichtige, ihn mit aller der Aufmerksamkeit, welche die Wichtigkeit des Gegenstan⸗ des erheischt, zu pruͤfen. Wir haben oft Ersparnisse in dem un— geheuren Budget des Krieges verlangt, und eben so oft haben wir zu verstehen gegeben, daß man die Armee nicht auf den Friedensfuß sez⸗ zen koͤnne, wenn man nicht zugleich eine achtunggebietende Reserve or⸗ genisire. Es wuͤrde gefaͤhrlich und fast hochverraͤtherisch seyn, wenn man anders handelte. Wenn uns unser Gedaͤchtniß nicht taͤuscht, so sollten nach dem in Rede stehenden Plane keine junge Soldaten bei der Reserve zugelassen werden, und wir haben niemals recht begreifen koͤnnen, warum der Entwurf des Marschalls Soult deren eine gewisse Anzahl aufgenommen wissen wollte. Die Reserve darf nur aus gedienten Soldaten bestehen; läßt man junge Leute zu, so oͤffnet man einer Menge von Mißbraͤuchen Thuͤr und Thor. Denjenigen Konskribirten, die man protegiren wollte, wuͤrde man leicht die Aufnahme in die Reserve verschaf⸗ fen, und auf diese Weise wuͤrde das Gesetz umgangen werden. Der Verfasser des Planes will, daß alle Leute, die in die Re⸗ serve eintreten, vorher wenigstens zwei Jahre in der aktiven Armee gedient haben, und er hat Recht. Der geringste Vor⸗ theil, der daraus entstehen wuͤrde, waͤre das fast gaͤnzliche Auf⸗ hoͤren des verderblichen Stellvertretens. Sobald man die Moͤg⸗ lichkeit saͤhe, nur 2 oder 3 Jahre in der aktiven Armee zu die⸗ nen, um den uͤbrigen Theil der gesetzlich feststehenden Dienstzeit in der Reserve zuzubringen, wuͤrde man ganz gewiß nicht zu Stellvertretern seine Zuflucht nehmen.“ ()

Nachdem die ministeriellen Blaͤtter bis heute uͤber die vor einigen Tagen erfolgte Freisprechung des Herrn Carrel und uͤber die Folgerungen, welche die Journale der Opposition aus der Entscheidung der Geschwornen gezogen, das tiefste Schweigen beobachtet, nehmen jetzt das Journal de Paris und das Journal des Debats, als ob deshalb eine Verab⸗ redung unter ihnen stattgefunden, gleichzeitig diesen Gegenstand auf. Das letztgenannte Blatt aͤußert sich folgendermaßen: „Zwei neuerliche Entscheidungen der Jury haben zwei Schrift⸗ steller freigesprochen, welche der Beleidigung gegen die Person

In dem

seyn. Gesetze, so entstellt sie alle unsere Institutionen, um sie de

des Koͤnigs angeklagt waren. Daraus ziehen die Journale der Opposition den Schluß, daß der Artikel der Charte, welcher das Koͤnigthum fuͤr unverletzlich und unverantwortlich erklaͤrt, auf⸗ gehoben, und daß es fortan erlaubt sey, die Person des Koͤnigs anzugreifen. Auf diese Weise wuͤrde die Jury oberster Richter des Gesetzes, und nicht mehr oberster Richter der Thatsachen So verfaͤlscht die Opposition nach einander alle unser

Leidenschaften Jury keine ihre Mitglieder alle Vierteljahr veraͤndert werden? unbekannt, daß die Jury keine Gruͤnde fuͤr ihre Entscheidunge abgiebt, und daß das Gesetz auch gar keine Gruͤnde, sonder nur Eindruͤcke von der Jury verlangt? Im Laufe dieses Ja res wurde ein Schriftsteller, ein Deputirter, von der Jury ver urtheilt; was war sein Verbrechen? Beleidigungen gegen di Person des Koͤnigs! Ganz kuͤrzlich wurde ein Journal, die „QAuotidienne“, von der Jury verurtheilt. Wessen wurde es be⸗ schuldigt? Der Beleidigung gegen die Person des Koͤnigs. Haben die Journale der Opposition jene beiden Entscheidungen fuͤr eine neue Feststellung des Grundsatzes von der Unverletzlichkeit des Koͤnigs gehalten? Haben sie sich zu groͤßerer Achtung gegen die Person des Koͤnigs verpflichtet gefuͤhlt? Nicht im allergeringsten. Warum sollten nun aber die Entscheidungen, die freisprechen, eine andere Wichtigkeit haben, als die, welche verurtheilen? Beson⸗ ders bemerkenswerth ist hierbei, daß, waͤhrend die Opposition der Jury eine Macht beilegt, die ste nicht hat, naͤmlich die, uͤber das Gesetz selbst zu richten, sie ihr die Macht, welche sie besitzt, näͤmlich die, uͤber Thatsachen zu entscheiden, verweigert. Wenn ein Schriftsteller der Opposition von der Jury verurtheilt wird, tritt dann die Opposition einer solchen Verurtheilung bei? Beobach⸗ tet sie wenigstens Stillschweigen? Achtet sie die Entscheidung der Jury? Nein, niemals. Man hat es bei der Verurthei⸗ lung des Herrn Cabet gesehen. Die ganze Opposition erhob sich gegen sie. Die Gemäßigsten beschuldigten die Jury nur des Irrthums, und es fehlte wenig daran, daß die ganze Institution des Geschwornen⸗Gerichts ihre Popularitaͤt verlor; denn immer sind die Institutionen daran Schuld, wenn sie das Ungluͤck ha⸗ ben, die Erwartungen der Opposition zu taͤuschen. Vor 6 Mo⸗ naten also hatte die Jury nicht die nothwendige Einsicht, um zu unterscheiden, ob eine Thatsache strafbar sey oder nicht, und jetzt hat sie deren mehr als noͤthig ist, um zu beurtheilen, ob die Charte recht oder unrecht gehabt hat, die Person des Koͤnigs fuͤr unverletzlich zu erklaͤren. Warum das? Weil die Jury vor 6 Monaten verurtheilte, und weil sie jetzt freigesprochen hat. Aber wenn die Jury morgen wieder verurtheilte? Nun, so wuͤrde sich die Scene wieder veraͤndern. Der Ausspruch der Jury wuͤrde nicht mehr der Ausspruch des Landes, der einzig gute, der einzig billige, sondern nur die eigenwillige Entscheidung zwoͤlf unwis⸗ sender und furchtsamer Buͤrger seyn. Solche Widerspruͤche kosten der Opposition nichts; sie richtet es dadurch so ein, daß sie immer die oͤffentliche Meinung auf ihrer Seite hat. Das Mittel war nicht schwer zu entdecken; von dem Augenblick an, wo die Op⸗ position sich vorgenommen hatte, als Ausdruck der oͤffentlichen Meinung nur das gelten zu lassen, was der Ausdruck ihrer ei⸗ genen Meinung war, mochte das Land thun, was es wollte, die Opposition fand immer, daß die oͤffentliche Meinung auf ihrer Seite war. In einigen Staͤdten sind die Wahlen der Offiziere der National⸗Garde guͤnstig fuͤr die Opposition ausgefallen. Triumph! die oͤffentliche Meinung hat sich ausgesprochen. Wenn auch die politischen Waͤhler, jene Waͤhler des Monopols und der Aristokratie, Deputirte der richtigen Mitte waͤhlen, so ist doch die National⸗Garde fuͤr uns; bei ihr ist Patriotismus, bei ihr ist wahre Aufklärung! Aber in Paris und in hundert anderen Staͤdten hat die Opposition mehr Epaulettes verloren als gewon⸗ nen. Nun, das koͤmmt daher, weil in Paris und in jenen an⸗ deren Staͤdten die Furcht vor den Emeuten, und nicht die oͤf⸗ fentliche Meinung die Wahlen gemacht hat. Selbst die politischen Waͤhler werden nicht unwiderruflich von der Opposition verurtheilt. Wollen sie aber fuͤr Repraͤsentanten der oͤffentlichen Meinung gelten, so muͤssen sie einen opponirenden Deputirten waͤhlen. Dret Hundert monarchische Deputirte, von 150,000 Waͤhlern aus al⸗ len Staͤnden gewaͤhlt, repraͤsentiren nicht die oͤffentliche Meinung; diese wird allein durch 60 oder 80 opponirende Deputirte re⸗ praͤsentirt. Man hat in der Adresse der Deputirten⸗Kammer einige Phrasen zu finden geglaubt, welche die Bosheit als gegen die Regierung gerichtet auslegen konnte,“) und die Kammer war nahe daran, die oͤffentliche Meinung zu repraͤsentiren. Wenn aber die Kammer nun spaͤter durch hundert entscheidende Vota alle jene Auslegungen der Bosheit zerstoͤrt, was wird sie dann repraͤsentiren? Die Bestechung, die Kau süchkeit⸗ die Feigheit, kurz, alle schlechten Leidenschaften. So kann die Opposition, welche sich immer außerhalb der Wahrheit befindet, unsere Institutionen nie be⸗ ruͤhren, ohne dieselben zu entstellen. Sie dient nur dazu, alle Theile unserer Verfassung zu verfaͤlschen.

Im Journal du emmeree liest man Folgendes: „Was uns in diesem Augenblicke vorzuͤglich fehlt, dem Lande aber in hohem Grade Noth thut, ist Vertrauen in die Zukunft. Es giebt keine noch so große Schwierigkeit, die dem Vertrauen nicht wiche; das beste Mittel aber, dasselbe zu naͤhren und da⸗ durch eine festere Stellung, als die jetzige, zu gewinnen, ist, daß wir die Ruhe und die friedliche Entwickelung der Landes⸗ Institutionen uͤberall, wo wir irgend einen Einfluß haben, na⸗ mentlich aber bei unseren Nachbarn, nach Kraͤften befoͤrdern. Aus diesem Gesichtspunkte betrachtet, muͤssen die Angelegenhei⸗ ten der Pyrenaͤischen Halbinsel uns eben so sehr wie unsere eigenen interessiren. Man braucht kein großer Politiker zu seyn, um einzusehen, daß uns nicht weniger als Spanien daran liegt, daß die Wiedergeburt dieses Landes vollstaͤndig in Erfuͤllung gehe. Unsere Karlisten behaupten, daß Spanien der revo⸗ lutionnairen Anarchie oder dem legitimen Absolutismus nicht

In Wer 8 scft⸗ daß 1 echtspflege hat, und keine haben kann, d 1 Wem ist es

.

*) Hier vergißt das Journal des Débats offenbar, daß es selbst zu diesen Boshaften gehbrt hat.