range. Vorstehendes ist der woͤrtliche Auszug eines Schreibens vee n Konsular⸗Agenten an eine hiesige fremde Mission. Die Pforte scheint aͤhnliche Mittheilungen aus Alexandrien erhalten zu haben, und außerdem vom Kriegs⸗Schauplatze benachrichtigt worden zu seyn, daß die Gemuͤther noch in heftiger Aufregung sind, die Syrier fortwaͤhrend sich ruͤsten, und denjenigen fuͤr Verraͤther an ihrer Sache erklaͤren, der mit Mehmed oder Ibra⸗ him in ein Freundschafts⸗Verhaͤltniß treten wuͤrde, bevor ihre gerechten Forderungen erhoͤrt waͤren. Sie sollen bereit 1ig. nach wie vor Gut und Blut fuͤr den Wiedergenuß ihrer fruͤhe⸗ T1““ ren Rechte hinzugeben, und zu diesem Ende eine Verbruͤderung kann, wenn die Kin 2 fuͤr jeden unter den verschiedenen Staͤmmen gebildet haben, die sie in die uͤbereinstimmenden Buͤchern versehen sin 11 116164““ Lage setze, der Macht Mehmeds zu trotzen. Diese Version säͤumniß⸗Straf⸗Geldern im 8 I 2 6 8 18 19 88 stimmt nun wenig mit den Nachrichten zusammen, die an ver⸗ den Monate 5876, zusammen glso 2,1 6 n 1 hulbuͤ⸗ schiedene Griechische Handelshaͤuser eingegangen sind, und welche cher ankaufen lassen, welche 2752 Rthlr. gekostet haben und zur von der Nachgiebigkeit Mehmeds, von seinem klugen Verfah⸗ unentgeltlichen Vertheilung ren gegen die Insurgenten, von seinem Unwillen gegen Ibra- Maßgabe des Bedarfs den him, daß er nicht bei Zeiten eingelenkt, und die Forderungen worden sind. der Insurgenten unverweilt beruͤcksichtigt habe, sprechen. die — Pest wuͤthet hier fuͤrchterlich; alle Quartiere der Hauptstadt sind Meteorologische Beobachtung. 1 von der Krankheit befallen. Man kommunizirt daher in Pera Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger so wenig als moͤglich mit den Einwohnern und hat alle gewoͤhn⸗ 2 Ühr. 10 Uhr. Beobachtung. lichen Sicherungs⸗Maßregeln ergriffen. Die Seuche ist nicht v“ nur auch in Adrianopel ausgebrochen, sondern zeigt sich sogar 338,* Par. 338,2 ¹ Par. 237,81 schon an mehreren Orten zwischen dem Balkan und der Donau. — 5 18, 29 8 2 75 . 2;, 8 NM. 7 MN.
1— 93 pCt. 65 pCt. 74 pCt. Inn . 9 8
Bodenwärme 14,5 5R. neblig. heiter. heiter. gutbünst. 0,1 52“Rh. Berlin, Sept. Nachrichten aus Koͤnigsberg zu⸗ N. E Y NW. Pexge;;-
folge, werden Majestaͤt die Kaiserin von Rußland, auf — 81 Allerhoͤchstihrer Reise nach Berlin, in Begleitung Ihrer Kaiserl. W1“ Hoheit der Großfuͤrstin Maria und Sr. Koͤnigl. Hoheit “ 111“ Prinzen Wilhelm, Sohnes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, am 22sten 1 1 (also heute) in Tapiau eintreffen, wo Allerhoͤchstdieselben uͤber⸗ Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. ( rTeel. Cour. ) nachten werden, um am 28sten die Reise uͤber Koͤnigsberg ohne — - vm. vres vr., Aufenthalt fortzusetzen. (Ihre Kaiserl. Majestaͤt werden am 2ösften — . ee hier in Berlin erwartet.) B“ [102 ½ — Von den zu den diesjaͤhrigen Herbst⸗Uebungen in der vngf. dn 18. Näͤhe der Hauptstadt zusammengezogenen Truppen wurde heute s m ö in den Fruͤhstunden auf dem Terrain zwischen Charlotten- ET11““ burg und Schoͤnecberg ein Corps⸗Manoͤver im ausgedehnten Sinne Purm. Obl. m.I. C. nach folgender General⸗Idee ausgefuͤhrt: „Eine West⸗Armee hat, Neum. Iut. Sch. do. bei dem Erscheinen einer Ost⸗Armee, welche von der Oder heran⸗ Berl. Stadt-Obl. ruͤckt, die Stadt Berlin nur mit so viel Truppen besetzt behal⸗ Königsb. do. ten, als noͤthig ist, um dem Feinde das Eindringen in dieselbe Elbing. do. 1 auf einige Zeit zu verwehren. Die Ost⸗Armee hat Ursache, die mtt Stadt zu schonen, und will deshalb die Raͤumung derselben 1ue“*“ direkten Angriff erzwingen. Sie geht daher bei Charlottenburg — — und uͤber eine zwischen diesem Orte und Berlin geschlagene Schiff⸗ bruͤcke uͤber die Spree, um durch ihr Vorruͤcken in dieser Rich⸗ tung den Feind zum Ruͤckzuge und zur Raͤumung der Stadt zu noͤthigen. Die West⸗Armee will den Abzug ihres bedeutenden Trains und der Besatzung der Stadt decken; sie stellt sich zwischen Schmargendorf, Wilmersdorf und Schoͤneberg auf; der Bruch vor jenem Dorfe deckt einen großen Theil der Front vollständig. Der groͤßte Theil der Kavallerie kann auf den linken Fluͤgel der Stellung verwendet werden.“ Nach Beendigung dieses Manoͤvers bezogen die Truppen Bivouaks in der Naͤhe des Terrains zu dem Feld⸗Manoͤver, das morgen und uͤbermorgen stattfindet und welchem folgende General⸗ Idee zum Grunde liegt: „Ein West⸗Corps marschirt ge⸗ gen Berlin. Es hat sich der Stadt Potsdam und des Ueber⸗ ganges bei Saarmund ö— I“ ni durch Verschanzungen beherrscht, ist noch in den He d0 3 1ö 'rDieses zieht sch v das Defilé von Stahns⸗ Mittwoch, 24. Sept. Im Schauspielhause: Der Parta, dorf zuruͤck, um hier, durch das Terrain beguͤnstigt, dem Feinde Trauerspiel in 1 Akt, von M. Beer. Hierauf: Die Bekennt⸗ Widerstand zu leisten, seinen Marsch nach der auf der Suͤdseite nisse, Lustspiel in 3 Abth., von Bauernfeld. verschanzten Hauptstadt durch diese Flankenstellung zu hindern, Die Franzoͤsischen Thrater⸗Vorstellungen W111“ und die Ankunft heranruͤckender Verstaͤrkungen abzuwarten. beginnen und bdis Ende Juni k. J. fortdauern. Da Die Avant⸗Garde des Ost⸗Corps steht 5 Segh die fruͤheren Abonnements⸗Bedingungen wiederum eintreten, so Mgn es. be⸗ E““ 8 ö LT “ werden die resp. Abonnenten ersucht, sich uͤber die Beibehaltung hn e11“ zur Rau⸗ ihrer Pige bis ppaͤtestens den 30sten d. M. zu erklaͤren. Mel⸗ mung der genommenen Stellung zu zwingen und saͤmmtliche Bevlin, den 23. Sept. 1834. Uebergaͤnge uͤber die Beke in seine Gewalt zu bekommen. Nach adgegeden neral⸗Intendantur der Koͤnigl. Schauspiele. erfolgter Ankunft bedeutender Verstaͤrkungen, welche von der — 8 Oder herbeigeeilt sind, bei Köͤpenick die Spree passirt und uͤber Heinersdorf ihre Vereinigung mit dem Ost⸗Corps bewirkt ha⸗ ben, geht letzteres zum Angriff uͤber.“ — Bei diesem Manoͤver seen, Posse in 5 Ukten, von L. Angelb. Voshere Nummer 777, werden die Truppen in folgender Weise eingetheilt seyn: Das Posse in 1 Akt Ost⸗Corps zaͤhlt 22 kleine Bataillone, 20 Schwadronen und da. e a1keag.. 24 Geschuͤtze, und wird von dem Ceeih gae e ESes —xxzns Karl Koͤnigl. Hoheit kommandirt, unter welchem die General⸗ 5 Majore Brandenburg, Graf von Nostitz, von N g ste Nachr Grauchitsch, von Quadt und der Oberst von Neumann stehen. Paris, 16. Nov. Dder H i Das West⸗Corps besteht dagegen aus 30 kleinen Bataillonen, Compiègne wieder in Paris eingetroffen⸗ 16 Schwadronen und 24 Geschuͤtzen. Indessen gehen am zivei⸗ ten Tage von diesem Corps 8 Bataillone und 4 reitende G8 Ost⸗Corps uͤber. Das West⸗Corps wird von dem General⸗Major von Thile kommandirt, unter welchem die Ge⸗ neral⸗Masore von Zglinitzki, von Zollicoffer, von Strantz und Prinz Albrecht K. H. befehligen. In der Nacht vom 23sten
zum 2isten bivouakiren die Truppen, und an diesem letztern Tage, unmittelbar nach Beendigung des Mandoͤvers, kehren sie in ihre
resp. Garnisonen zuruͤck. 3 8 — Aus Sesahslm ist heute hier die betruͤbende Nach⸗ Gesandte am Koͤnigl.
richt eingegangen, daß der diesseitige Schwedischen Hofe, Geheime Legations⸗Rath von Tarrach, am 15ten d. M. an den Folgen eines ihn Tages zuvor betroffenen Cholera⸗Anfalls daselbst mit Tode abgegangen ist.
— Die Koͤnigl. Regierung zu Posen hat, in der Ueber⸗ seugung, daß der Unterricht in den Schulen nur dann gedeihen
—— ———
1834.
Quellwärme 9,2 ° R.
Luftdruck.. Luftwaͤrme Thaupunkt Dunstsaͤttg.
Wetter....
Wind Wolkenzug
—
Fluszwärme 14,5 °R.
AbAx;
Grofshz. Pos. do. — Ostpr. Pfandbr. 101 Pomm. do. 106 ½ Kur- u. Neum. do. 106 ½ Schlesische do. 106 ½ Rkst C. d. K.- u. N. 72
99¼ 22 Z.-Sch. d. K.- u. N.
98 ½ 99 98. 98 ½ 37 ¾ 101
72 Holl. vollw. Duk. 171
Neue do. 18 ½ Friedriehsd'or . . 14 DisCconto0o1 82
——
420—
2öVönn S
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 17. September.
Niederl. wirkl. Schuld 5129⁄.., 53 do. 98 . Ausg. Schuld 1 ½ Kanz-Bill. 2 588. 4 ½ 9 Amort 89 ¾. 3 ½ 8 72 „„ Kuss. 97 ⁄. Oesterr. 98 ½. Pres Präm.-Scheine —. do. 49 Aul. 97. Span.
3% 22.
1 Antwerpen, 16. September.
3½ 23 ½. Ziusl. 11 ¾. Cortes 42. Wien, 17. September.
5 % Met. 99 22. 413 89 21¼. Bank-Actien 1241 ½. 1834 548.
Spaun.
Neue Anleihe v.
Koͤnigliche Schauspiele.
Dienstag, 23. Sept. Im Opernhause: Zum erstenmale
wiederholt: Der Zigeuner, romantische Oper in 4 Abth., mit Tanz, von E. Devrient. Musik von W. Taubert.
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Dienstag, 23. Sept. Die Reise auf gemeinschaftliche Ko⸗
EMeormmn
ichten.
4
ist in Bolbec, und Herr Boudet, constitutionneller Kandidat, in Laval zum Deputirten erwaͤhlt worden.
Der Moniteur zeigt die Ankunft des Tuͤrkischen Bot⸗ schafters an, und meldet dazu, daß Mustapha Reschid Bey Efendi, Groß Referendar des Divans, von Sr. Hoheit dem
Lehr⸗Gegenstand mit passenden aus den Schul⸗Ver⸗
unter die einzelnen Schulen nach Landraäͤthen der Provinz zugesandt
Bilbao ist die
Abonnements werden im Billet⸗Verkaufs⸗Buͤreau
Der Koͤnig ist schon gestern Abend von
Herr Vitet, General⸗Secretair des Handels⸗Ministeriums,
Sultan Muhamed II. mit einer besondern Mission bei dem Fr en Hofe beauftragt sey. TT“ schreibt man vom 10ten d.: „Es heißt, die Toulon kreuzende Flotte werde in kurzem in den Hafen zu⸗ Befehlshaber, der Admiral Massieu de Cler⸗ in den Suͤd⸗Amerikanischen Meeres⸗
vor ruͤckkehren und ihr B. val, eine Bestimmung ric ten. 1 de Paris liest man: „Die Regierung hat gestern von der Spanischen Graͤnze keine Nachricht erhal⸗ ten, die erwaͤhnt zu werden verdient. Man meldet vom 11ten, daß der General Carondelet vor ein Kriegsgericht gestellt wor⸗ —77 Her Messager hat Briefe aus Madrid vom 10ten d. um 10 Uhr Morgens erhalten. Bis dahin hatte noch keine Ver⸗ anderung in dem Ministerium stattgefunden; es hieß jedoch, die Herren Martinez de la Rosa, Moscoso und Zarco del Valle wuͤrden austreten und die Herren de la Cuadra, Valdez und Romarete Mitglieder des neuen Kabinettes werden. Die Revista Espanola theilt uͤber die Sitzung der Pro⸗ kuradoren⸗Kammer vom 9ten d. Folgendes mit: „Die Proku⸗ radoren⸗Kammer hat heute mit der Eroͤrterung uͤber die Peti⸗ tion der Rechte fortgefahren. Der auf folgende Weise abgefaßte Art. 4: „Das Gesetz hat keine ruͤckwirkende Kraft; kein Spa⸗ nier kann durch eine Kommission verden⸗ b genommen. — Die Diskussion uͤber den Art. 5, welcher die Unverletzlichkeit der Wohnung heiligt, wurde vertagt. — Man ging hierauf zum Art. 6 uͤber, welcher lautet: für alle Spanier gleich. Demzufolge schuͤtzt, nt es auf gleiche Weise.“ Der erste Paragraph dieses wurde mit 72 Stimmen gegen 23 angenommen. N nez de la Rosa und Herr v. Toreno stimmten dagegen. Ihrer Abstimmung folgte lautes Murren auf den Gallerieen. Der zweite Paragraph wurde mit 52 gegen 34 Stimmen verworfen. Herr Martinez de la Rosa und Herr von Toreno stimmten dar gegen. — Das Journal des Débats fuͤgt diesen Nachrich ten noch hinzu: „Eine Aenderung des Ministeriums schin mehr und mehr nahe; man bezeichnete schon die Kandidaten und Herr Aguelles, „der Goͤttliche“ genannt, kam auf mehreren Listen vor. — Die Finanz⸗Kommission sollte ihren Bericht am siten oder 12ten abstatten. Man versichert noch immer, daß sie wie wir gestern schon gesagt haben, mit der Masoritaͤt von 5 9⸗. gen 4 fuͤr die voͤllige Anerkennung der Anlehen von 1820 bit 1823 und fuͤr die voͤllige Annullirung der nach dem Jahr 183 eschlossenen Anlehen ist.“ V “ 8 Bordeaur theilt mit, daß die Irn⸗ surgenten nach ihrem verungluͤckten ( Angriffe auf Bergara an 5ͤten, es am 7ten versuchten, die sehr feste Position von Ames⸗ queta an der Graͤnze Guipuzcoa s wegzunehmen. „Dieser Ver⸗ such“, sagt das gedachte Blatt, „hatte keinen besseren Er folg, als der auf Bergara. Die wenigen Truppen, welche sich dort befanden, retchten hin, den Feind mit Verlust zuruͤckzu⸗ schlagen. Zumalacarreguy soll in diesem letzten Treffen leicht verwundet worden seyn. Ithurraga, Sagastibelza und noch ein Brigadier befehligten dabei die Karlisten unter Zumalacarreguv. Die Nachricht von diesem Siege ist am 10ten den in Jrun kan⸗ tonnirten Truppen mitgetheilt worden. Die Truppen der Koͤni⸗ gin nehmen von Tolosa bis an die Bruͤcke von Irun Stellun⸗ gen ein. Auf diese Weise sind die gestellt, welche eine Zeitlang unterbrochen gewesen waren. In 8 Cholera gaͤnzlich wieder verschwunden.“ Wie die Election berichtet, haben sich bei Sig uensch 800 Karlisten erhoben. An ihrer Spitze steht Merino. Da Karlistische Brigadier Don Jose Villareal ist mit zwei Alape sischen Bataillonen, dem dritten Navarresischen Bataillon un funfzig Pferden am 7ten bei Mendabia uͤber den Ebro gegan⸗ gen, um diese Erhebung zu beguͤnstigen. Eine 2500 Mann uns 200 Pferde starke Kolonne Koͤniglicher Truppen ist abgegangen, um diese Karlisten zu verfolgen. 1 Der National von 1834 ist heute vor der Jury erschi nen, fuͤr schuldig befunden, und zu sechsmonatlicher Gefaͤng niß⸗ und 6000 Fr. Geldstrafe verurtheilt worden. Gestern Abend war das große Opernhaus ungewoͤhnlich a gefuͤllt. Es wurde ein neues Ballet des Herrn Coraly, „de Sturm“, gegeben, in welchem Dlle. Fanny Elsler zum ersten male vor dem Pariser Publikum erschien. Sie wurde uͤberau güͤnstig aufgenommen,
belohnt und straft
und erregte einen Sturm des Beifalt der den eigentlichen „Sturm“ noch uͤbertoͤnte. — Heute schloß ö5prosc. Rente 104. 55. 3proc. 76. lj 5proc. Neap. 93. 20. öproc. Span. perp. 35 ¾. 3proc. do. 1. 5proc. Cortes⸗Obligat. 43 ½. Ausg. Span. Schuld 114. Frankfurt a. M., 19. Septbr. Oesterr. 5proc. Metm 100 15. 100 12z2. 4proc. 91 2. 911 ⅛ 22 roc. 59 1 lproc. 28 23 1, Bantk⸗Actien 1516. 1514. Part.⸗Oblig. 139. 138 ¾ Loose h 100 Gulden 206 ½. Br. Preuß. Praͤm.⸗Sch. 57 ½. 56 ¾. do. 4pr) Anl. 93 ½. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 9617. 96 ¼. Pont Loose 65 ½. 65 ½. öproc. Span. Rente 36. 35 ¾. Zproc. do. 24. 2
Redacteur Catt'el. rnFmvxvne
Gedruckt bei A. W. Hayn
vamemne Maocn.
Allgemeiner Anzeiger
ls Koͤniglich Westphaͤlischen Jaͤger⸗Garde gedient B ekanntmachungen. lc mit denicd Eestst nach Rußland marschirt und Edictal⸗-Citation.
zu Mosaick am 19. September 1812 noch am Leben Nachdem bei uns auf Todeserklaͤrung des im Jahre
gewesen, seitdem aber verschollen. Da nun Seitens 794 im Dorfe Koͤlsse, Regierungsbezirk Merseburg, der gesetzlichen Erben des Consistorial⸗Raths Funk auf gebornen, seit dem Jahre 1814 aber auf der Wan⸗
eine oͤffentliche Vorladung des Verschollenen angetra⸗ derschaft abwesenden Schuhmachergesellen Johann Gott⸗sgen worden, so wird in Gemaͤßheit der hiesigen Fuͤrst⸗ fried Hartigk, welcher zuletzt von Mannheim aus,
29 8 E 8”. 25. 1 16h ge⸗ Wi aber nicht wieder Nachricht von seinem Leben dachte August Funk hiermit peremtorisch eitirt, binnen feltdem anns gichr, pech hat, angetragen und hierauf Jahresfrist vor hiesiger Fuͤrstlicher Justiz⸗Kanzlei zu Termin auf erscheinen, oder sonst sein Leben zu documentiren, mit den 13. Januar 1835 ausdruͤcklicher Verwarnung, daß er nach fruchtlosem an Gerichtsstelle in Giesten anberaumt worden ist, so Ablauf dieser Frist fuͤr todt erklaͤrt, und seine Erbpor⸗ wird dies hierdurch oͤffentlich bekannt gemacht, mit tion an dem vaͤterlichen Nachlasse den uͤbrigen gesetz⸗ der Bemerkung, daß die Edictal Vorladung des Ab⸗ lichen Erben verabfolgt werden solle. wesenden und der etwanigen unbekannten Erben des⸗ Zugleich werden alle diejenigen, welche Nachricht selben an hiesiger Gerichtsstelle aushaͤngt. von dem Verschollenen besitzen, aufgefordert, solche der Zlesien, den 22. Februar 1834. unterzeichneten Gerichtsbehoͤrde mitzutheilen. Das Patrimonialgericht Glesien. Signatum Buͤckeburg, den 24. Juni 1831. C. W. Schulze. Fuͤrstlich Schaumburg⸗Lippische Justiz⸗ Kanzlei. Capaun.
Hiermit benachrichtige ich die ressenten, daß schon von heute ab
den Hollaͤndischen 4 ½ u.
Berlin, den
in der Stuhrschen Buchhandlung platz Nr. 2, zu haben: A. A. Cammerer. phische Beschreibung des
Stahlstichen und einer
Edietal⸗Ladung. Bückeburg. August Funk, Sohn des dahier am 21. Mai d. J. verstorbenen Consistorial⸗Raths und Oberpredigers Funk, hat im Jahr 1812 unter der da⸗
E1“ in Betreff der Zinszahlung von den Hollaͤn⸗ dischen 5 procentigen Certifieaten und den
Mit diesem Werke erhaͤlt uͤber Griechenland, aber durchaus
fuͤr die Preußischen
Hollaͤndischen 4½ u. 3½ procentigen Amor⸗ tisations⸗Syndicat⸗Obligationen.
c. faͤllig werdenden Zins⸗Conpons, sowohl von den Hollaͤndischen 5 procentigen Certificaten, als auch von 3 ½ procentigen Amortisarions⸗ Syndicat⸗Obligationen zum vortheilhaftesten Course bei mir realisirt werden koͤnnen. —
15. September 1834.
Arons Wolff, unter den Linden Nr. 44.
ZZZZZZZZu,.,..“
Literarische Anzeigen.
Bei Dannheimer in Kempten ist erschienen und
istori 6- E geeichg Griechen⸗ lands nach dem gegenwartigen Bestande. Charte von Griechenland. 286 Geiten. gr. 8 0. elegant cartonnirt. 1 ½ Tblr. man eine genaue Kunde
Arve Sdg:Mcsare IwAmwabntehmaunewsvtneFeeheeelbhaͤeeemnen
Staaten.
zaͤhlung der Gegenstaͤnde, sondern in lebendiger N. sche und Schoͤnheit der Darstellung ein hoͤchst an hendes Bild dieses Landes, wie es jetzt beschaffen
Das Werk hat sonach fuͤr jeden Freund der 9, schichte, der Völkerkunde, so wie fuͤr den denkene Kaufmann, der darin manches fuͤr sein Fach Wistt⸗ werthe findet, hohes Interesse; der studirenden a gend leistet es vortreffliche Dienste vei der verzl chenden Geographie, da der Verfasser alle Anschlie ßungspunkte der neuen Zeit an die große Vergange⸗ heit Hellas treu benutzt hat. Eine Zierde des Bu⸗ ist das treffliche Portrait Koͤnigs Ottos von Flei mann und die schoͤne Ansicht von Athen. Die beit gebene Charte ist eine der besten und schoͤnsten, bis jetzt erschienen sind.
betreffenden Inte⸗ die am 1. October
zu Berlin, Schloß⸗ „statistisch⸗topogra⸗
Bei G. A. Kummer in Ferbst ist so eben ersch nen und in allen uͤbrigen Buchhandlungen zu erhalta Der Eckensteher auf der Leipziger Mes
ooder: Nante — lebe wohl!
Posse in 2 Akten, von Jeau P—r.
1 8vo. broch. Preis 5 sgr.
(Zu haben bei E. S. Mittler in Berlin, Stieg bahn Nr. 3). W
Mit 2
keine trockene Auf⸗
gerichtet werden“, wurde an⸗ „Das Gesetz ist
Artikels Herr Marti⸗
Communicationen wiederher⸗
— —
¹o 265.
—————qi faege-svns
kkAFintliche Nachrichten. 8 Kronik des Tages
Alle diejenigen, welche sich, ohne nach den bestehenden Ge⸗ setzen immatriculationsfaͤhig zu seyn, dem chirurgischen oder phar⸗ maceutischen Studium bei der hiesigen Koͤniglichen Friedrich⸗ Wilhelms⸗Universitaͤt widmen, oder das schon begonnene fort⸗ setzen wollen, werden hierdurch veranlaßt, sich noch vor Anfang des bevorstehenden neuen Studien⸗Semesters bei dem Unter⸗ zeichneten, Franzoͤsische Straße Nr. 42, in den Morgenstunden von 8 — 10 Uhr mit Beibringung der uͤber ihre Schulkenntnisse oder uͤber bereits gehoͤrte Vorlesungen sprechenden Zeugnisse zu melden, wonaͤchst sie, wenn sie geeignet befunden, ooer es nach einer Vorpruͤfung werden, die Zulassung und naͤhere Anleitung zum betreffenden Studium zu gewaͤrtigen haben.
Berlin, den 15. September 1834. Der Direktor des chirurgisch⸗pharmaceutischen Studiums bei hiesiger L EI
gs Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
zu Minden ist der bisherige Huͤlfsgeistliche tiniKirche in Minden, August Schulze, zum Pfarrer Simeons⸗Gemeinde daselbst berufen worden. ö
Angekommen: Der Geheime Rath und Hofmeister Sr. Majfestaͤt des Kaisers von Rußland, Graf Musin⸗Pusch⸗ kin, von Dresden.
d.
Frankreich
Paris, 16. Sept. Der vorgestrige Tag, als der letzte, den die Koͤnigl. Familie in Compidègne zubrachte, war einer zweiten Muͤsterung der im Lager liegenden Truppen, so wie der Natio⸗ nal⸗Garde von Compiogne gewidmet. Gegen Mitteag stieg der Koͤnig zu Pferde; ihm zur Seite ritt der 8 von Aumale, und hinterher ein glaͤnzender Generalstab. Die Koͤnigl. Familie folgte in einem offenen Wagen. Nachdem Se. Maj. die ver⸗ schiedenen Linien entlang geritten, wurden einige Manoͤvers aus⸗ gefuͤhrt, worauf die Infanterie in ganzen Bataillonen und die Kavallerie in ganzen Schwadronen vorbei defilirte. JJ. MM. besichtigten darauf zu Fuß das ganze Lager und nahmen in dem Zelte des Herzogs von Orleans ein Fruͤhstuͤck ein. Um 7 Uhr war im Schlosse große Mittagstafel und darauf Schauspiel in dem eben so reich als geschmackvoll dekorirten neuen Saale.
Die Nachricht, daß der Prinz von Joinville auf der „Ga⸗ lathea“ vor Lissabon angekommen sey, beruht auf einer Namens⸗ Verwechselung; es ist die Fregatte „Syrene“, an deren Bord der Prinz sich befindet.
Der Pair, Graf Cornudet, ist vor einigen Tagen hierselbst mit Tode abgegangen.
Nebst Herrn Vitet (dem bekannten Verfasser der „Barri⸗ cades“ und der „Etats de Blois”“) bewarben sich um die De⸗ putirten⸗Stelle in Bolbec der legitimistische Kandidat Herr Fou⸗ quier⸗Long, der Kandidat der liberalen Opposition, Herr E. Sal⸗ verte, und Herr Coste, der Redaeteur des „Temps“. Von 355
Stimmenden erhielt Herr Vitet 191, Herr Fouquier⸗Long 77,
Herr Eusèbe Salverte 56 und Herr Coste 31 Stimmen.
Es heißt, daß der Baron von Genoude, Haupt⸗Redacteur der Gazette de France, den Entschluß gefaßt habe, sich in ein geistliches Seminar aufnehmen zu lassen.
Zu der zwischen Paris und Calais zu errichtenden Eisenbahn ist bereits der Plan entworfen; wahrscheinlich wird die Straße uͤber St.⸗Quentin und nicht uͤber Amiens gehen, da sich der Anlegung derselben auf jener Tour weniger Hindernisse in den
eg stellen. Die Entfernung betraͤgt uͤbrigens hier wie dort etwa 80 Lieues. Man berechnet die Kosten auf 500,000 Fr. fuͤr 1 Lieue, was fuͤr die ganze Bahn die Summe von 40 Millionen betragen wuͤrde.
Paris, 17. Sept. Der Koͤnig, die Koͤnigin und die Prin⸗ zessin Adelaide kamen heute Mittag zur Stadt. Um 1 Uhr ar⸗
beiteten Se. Majestaͤt mit dem Conseils⸗Praͤsidenten, und um
2 Uhr wurde, unter dem Vorsitze des Monarchen, ein Minister⸗ Rath gehalten, welcher 2 Stunden dauerte, und an dem der Marschall Gérard nach seiner Wiederherstellung zum ersten Male wieder Theil nahm. Gegen 5 Uhr kehrten IJJ. MM. nach Saint⸗Cloud zuruͤck.
Im Temps liest man: „Die letzten aus Madrid eingegan⸗ genen offiziellen Nachrichten haben einen Minister⸗Rath veran⸗ aßt, zu welchem Herr Thiers dem Koͤnige, den dieser Minister auf der ganzen Reise nach Compieègne nicht verlassen hatte, um mehrere Stunden vorausgeeilt war. Es scheint, daß die in den Depeschen enthaltenen Details die Mitglieder des Kabinets leb⸗ haft beunruhigen.“
Gestern Mittag hatten die Gesandten Preußens und Oest⸗ reichs eine lange Konferenz mit dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten.
Herr Barthe hat Paris verlassen, um eine Reise nach Ita⸗ lien zu machen.
Lord Granville ist am 13ten d. M. in Bordeaux angekom⸗ men, Als Geruͤcht gilt, daß er sich von dort nach Madrid be⸗ 8 n 8 er hier angekommene Tuͤrkische Bevollmaͤchtigte, Reschid Bey Efendi, hat ein Hotel im Faubourg Setich ghres F thet, das er im Laufe der naͤchsten Woche beziehen wird. Durch eine Koͤnigl. Verordnung vom gestrigen Tage wird der Finanz⸗Minister ermaͤchtigt, Renten⸗Inscriptionen, auf den
Berlin, Mittwoch den 21sten September
Inhaber lautend, auch von 10 und 25 Fr. ausgeben zu lassen. Bisher waren die kleinsten Inscriptionen von 50 Fr.
Weder die ministeriellen noch die uͤbrigen Blaͤtter enthalten heute neuere Nachrichten vom Kriegs⸗Schauplatze.
In der Gazette de France liest man Folgendes: „Der Moniteur giebt heute keine neuere Nachrichten aus Navarra. Gestern aber zeigte er an, daß der General Carondelet vor ein Kriegs⸗Gericht gestellt werden solle. Ein solches Verfahren ist eben nicht ermuthigend fuͤr die Generale der Koͤnigin, denn bei einem Gebirgskriege laͤßt sich eine Ueberrumpelung leicht ent⸗ schuldigen. Unsere Korrespondenz⸗Mittheilungen von der Graͤnze sprechen aufs neue von den Streifzuͤgen des Generals Villareal in Castilien, um eine Verbindung mit Merino zu bewirken. Auch bestaͤtigen sie den Sieg des Zumalacarreguy bei Viana uͤber ein Corps Christinos, das in Castilien vordringen wollte, um sich dem Marsche Villareals zu widersetzen. Rodil schreibt unausgesetzt Contributionen auf die Bewohner des Bastan⸗Thales aus.“
Die neuesten Madrider Nachrichten gehen nur bis zum 10ten; indessen wollen einige wissen, die Regierung habe heute einen Courier erhalten, der Madrid am 11ten Abends verlassen habe. Ueber den Inhalt der uͤberbrachten Depeschen verlautet indessen nichts. Die Berichte aus dem noͤrdlichen Spanien lauten eher guͤnstig, als nachtheilig fuͤr die Karlisten. Letztere haben sich neu rekrutirt, so daß sie wohl 15,000 Mann auf den Beinen haben moͤgen. Von diesen sind jedoch nur 8 — 9000 mit Gewehren versehen, und die große Schwierigkeit wird immer darin beste⸗ hen, den Ueberrest zu bewaffnen. Nichtsdestoweniger duͤrfte an eine Beendigung dieses Gebirgskrieges bis zum bevorstehen⸗ den Winter nicht zu denken seyn.
In einem Schreiben aus Bayonne vom 12ten heißt es: „Die 50 Gefangenen, die Zumalacarreguy bei Viana gemacht hat, sind in Roͤncesvalles angekommen, von wo sie nach dem Thale Amescoa transportirt worden sind. Mehrere Gewehre, die dem Zumalacarreguy in die Haͤnde gefallen, sind unter das 7ie und 8te Bataillon der Karlisten vertheilt worden. Es scheint, daß diese Gewehre bei einem zweiten Angriffe der Insurgenten auf Bergara erbeutet worden sind.“
Heute geht hier das Geruͤcht, daß Don Carlos ein Amne⸗ stieDekret unterzeichnet habe, wodurch er alle Spanier, welche die Waffen gegen ihn gefuͤhrt, unter der Bedingung begnadige, daß sie bis zum 1. November sich ihm unterwuͤrfen.
Der Marschall Clauzel hat ein von den angesehensten Ein⸗ wohnern von Algier unterzeichnetes Schreiben erhalten, worin ihm dieselben anzeigen, daß sie Herrn Mauguin zum Abgesand⸗ ten der Kolonie erwaͤhlt und ihn gebeten haͤtten, die Interessen der Kolonisten in Paris zu vertreten.
Die (gestern gemeldete) Verurtheilung des National von 1834 giebt heute den meisten Blaͤttern Stoff zu Betrachtungen. Der Courrier francçais sagt: „Die Freiheit der Diskussion hat heute eine Niederlage erlitten, wie sie deren so viele unter der Restauration erlitt, ohne daß es deshalb gelang, noch jetzt ge⸗ lingen wird, die Presse zu ersticken. Herr Barthe wollte schon vor 2 Jahren die Ansicht geltend machen, daß es ein Verbrechen waͤre, das Prinzip der Regierung anzutasten. Dieser lichtvolle Gedanke war der Welt durch ein Umlaufs⸗Schreiben kundgethan worden, das indeß mit so vielem Unwillen aufgenommen wurde, daß man nicht weiter daran dachte, demselben Folge zu ge⸗
ben. Aber eine Regierung, wie die unsrige, giebt einen solchen
Gedanken nicht so leicht auf; sie wartet die guͤnstige Gelegenheit ab, um denselben ins Werk zu setzen, d. h. den Augenblick, wo sich ein Minister findet, der nicht vor der Idee zuruͤckweicht, das Diskussions⸗Recht, und eine Jury, die geneigt ist, sich ge⸗ gen dieses wichtige Recht auszusprechen, gerichtlich zu verfolgen. Die eine und die andere Bedingung ließen sich heute erfuͤllen. Was geht nun aus dem Urtheilsspruch der Jury hervor? Daß es ein Verbrechen ist, dem Grundsatze der Regierung nicht bei⸗ zupflichten? Nein; aber daß Jeder ins Gefaͤngniß wandert und eine Geldstrafe bezahlt, welcher erklaͤrt, daß er eine andere als die bestehende Regierung liebe, wuͤnsche oder wolle. Wird man dadurch verhindern, daß es republikanische und legitimisti⸗ sche Journale giebt? Wird man es verhindern, daß die Mei⸗ nungs⸗Verschiedenheiten aller Art sich kundgeben, sich auf das Raisonnement, auf die Geschichte und auf alle Huͤlfsquellen stuͤtzen, welche die Diskussion darbietet? Nein, und abermals nein; Tausende von Reden, wie die des General⸗Advokaten, und von Urtheilsspruͤchen, wie sie heute gefaͤllt worden sind, wuͤrden kein solches Resultat hervorbringen koͤnnen; die Regie⸗ rung hat nur das Vergnuͤgen, Leute, die ihr mißfallen, zu Gefaͤngniß- und Geld-Strafen verurtheilt zu sehen; da— gegen hat sie die Vermehrung der Angriffe zu ertragen, welche durch dergleichen Zuͤchtigungen hervorgerufen werden.“ — Der Temps aͤußert sich folgendermaßen: „Die Charte hat die Frei⸗ heit der Meinungen und ihrer Veroͤffentlichung ausgesprochen. Wenn die Meinungen frei sind, so kann man republikanisch seyn; wenn man sie veroͤffentlichen darf, so kann man auch drucken las⸗ sen, daß man ein Republikaner ist. Wenn man sich fuͤr die Re⸗ publik erklaͤren darf, so darf man sich auch gegen die Monarchie erklaͤren; man kann sagen, daß sie keine Zukunft habe, daß ihre Fehler sie ins Verderben stuͤrzen werden, u. dgl. Und wenn man hinzufuͤgt, daß man sie nur mit den Waffen der Diskussion angreifen will; und wenn die Anhaͤnger der Monarchie zugegen sind, und dieselben Waffen besitzen, was hat dann die Magistra⸗ tur auf einem Terrain zu thun, wo seine Gegenwart eine ge⸗ waltsame Verletzung aller Turnier⸗Gesetze ist? Der Ruhm, oder besser gesagt, die Pflicht der Majoritaͤten besteht darin, daß sie ihre Gerechtsame mit den Minoritaͤten theile. Je maͤchtiger die Majoritaͤt ist, je schimpflicher fuͤr sie, wenn sie die Rechte der Dissidenten beschraͤnkt. Jede Beschraͤnkung in einem solchen Falle ist ein Gewalt⸗Mißbrauch, eine Tyrannei. Werfen wir die Blicke ruͤckwaͤrts; alle fruͤhere Regierungen sind untergegangen, weil sie die Minoritaͤten unterdruͤckten, und weil zuletzt der Zauber des Maͤrtyrerthumes der Minoritaͤt Kraft und Einfluß verschaffte.“ — Die Tribune laͤßt sich gemaͤßigter als gewoͤhnlich vernehmen; sie sagt unter Anderm: „Der „Na⸗
tional” mußte freigesprochen werden. Indem die Jury densel
ben verurtheilte, gab sie unbegreiflichen Besorgnissen Raum. Niemals ist ein republikanisches Glaubensbekenntniß mit groͤße⸗ rer Maͤßigung abgefaßt worden. Der „National“ erklaͤrte, daß er sich auf die Mittel der Diskussion beschräͤnken wolle, und daß, wenn es wirksamere gaͤbe, es ihm nicht zukomme, dieselben her⸗ vorzurufen oder zu leiten. Wie hat man in solchen Ausdruͤk⸗ ken eine Aufforderung zum Umsturz der Regierung finden koͤn⸗ nen? Es ist schwer, sich dies anders zu erklaͤren, als durch einen jener Tribute, die die menschliche Schwachheit dem Irrthume setcg. Auch hat der Ausspruch der Jury mehr Erstaunen als
nwillen erregt.“
Der National enthaͤlt heute keine Silbe uͤber seinen Proze und seine Verurtheilung, ohne Zweifel in der Absicht, aus dem fruͤher gegen ihn ergangenen Verbote, uͤber die Debatten des Assisenhofes zu referiren, auch einmal fuͤr sich selbst Nutzen u ziehen. Indessen wird ihm dies zu nichts helfen, da der
ssisenhof, ungeachtet jenes allgemeinen Verbots, verfuͤgt hat, daß der National diesmal ausnahmsweise das uͤber ihn verhaͤngte Urtheil in eine seiner naͤchsten Nummern einschalten solle. Der gegenwaͤrtige Herausgeber des National, Herr Rouen, schmei⸗ chelt sich uͤbrigens, daß der Cassationshof das Erkenntniß des Assisenhofes annulliren werde.
Der Cassationshof beschaͤftigte sich in seiner letzten Sitzung mit einem Erkenntnisse des Assisenhofes zu Chartres, das durch einen Redactionsfehler eine seltsame Anordnung enthtelt. Der Assisenhof hatte naͤmlich einen gewissen Perrier, nachdem der⸗ selbe der Brandstiftung fuͤr schuldig erkannt worden, zu lebens⸗ laͤnglicher Zwangsarbeit verurtheilt, und zugleich verfuͤgt, daß derselbe, nach uͤberstandener Strafe, unter polizeiliche Auf⸗ sicht gestellt werden solle. Der General⸗Advokat trug auf die Annullirung des ganzen Urtheils an; der Cassationshof aber faͤllte folgendes Urtheil: „In Betracht, daß beide Bestimmungen einander widersprechen, kassirt der Gerichtshof die zweite.“ Per⸗ rier wird also seine Eisenstrafe erleiden, und nachdem er solche uͤberstanden, mit der Polizei nichts weiter zu schaffen haben.
Die Tribune hat sich geweigert, ein Schreiben des Poli⸗ zei⸗Praͤfekten aufzunehmen, worin derselbe auf einen Artikel uͤber die Einrichtung der Gefaͤngnisse antworten wollte. Herr Gis⸗ quet hat deshalb den verantwortlichen Herausgeber des genann⸗ ten Blattes vor das Zuchtpolizei⸗Gericht gefordert. Dies ist der hundertste Prozeß der „Tribune“ seit der Juli⸗Revolution.
Der Professor Dieffenbach aus Berlin ist vor einigen Ta⸗ gen hier angekommen und hat bereits in einem der hiesigen Hospitaͤler vor einer zahlreichen Versammlung zwei Operationen vollzogen, die seinen Ruf als einen der geschicktesten Operateure Europa's auf das glaͤnzendste bethaͤtigen.
Die hiesigen Blaͤtter spenden uͤbereinstimmend dem Tanze der Dlle. Fanny Elsler das hoͤchste Lob. In einem derselben heißt es: „Wenige Debuͤts sind so glaͤnzend gewesen, als das der Dlle. Elsler, und wir beeilen uns, unsere Lobspruͤche mit de⸗ nen, womit diese Taͤnzerin bereits uͤberschuͤttet worden ist, zu vereinigen. Welches Gluͤck waͤre es fuͤr uns, wenn die Lorbeern der Dlle. Elsler die Dlle. Taglioni aus ihrem Schlummer weckten, und was wuͤrden wir nicht durch den angespornten Eifer dieser Koͤnigin des Tanzes gewinnen, wenn sie einen Augenblick glau⸗ ben muͤßte, daß die Krone auf ihrem Haupte wanke. Uebrigens hat Niemand Dlle. Elsler so lebhaft applaudirt, als Dlle. Taglioni. Das verraͤth guten Geschmack; aber es kann nicht als Groß⸗ muth betrachtet werden.“
Großbritanien und Irland.
London, 16. Sept. Gestern wurde an die in London an⸗ wesenden Kabinets⸗Minister und hohen Staats⸗Beamten die Aufforderung erlassen, sich morgen im St. James⸗Palast zu einer Geheime⸗Raths⸗Versammlung einzufinden.
Der Globe will wissen, daß Dom Pedro's Uebelbefinden davon herruͤhre, daß er sich mehrere Male innere Blutgefaͤße gesprengt habe.
Der Observer versichert, daß Lord Althorp jetzt mit be⸗ deutenden Reformen und Reductionen im Schatz⸗Amte umgehe.
Der protestantische Bischof von Raphoe in Irland, Dr. Bisset, in der literarischen Welt durch eine Biographie Edmund Burke's bekannt, ist vor einigen Tagen im 7gsten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen.
Die diesjaͤhrigen Versammlungen der British Associa⸗ tion zu Edinburg (einer Nachahmung der Deutschen Natur⸗ forscher⸗Versammlungen) endigten am Sonnabend (13). Das Wetter war waͤhrend der Dauer derselben groͤßtentheils unguͤn⸗ stig. Die Ordnung der Geschaͤfte war folgende: Um zehn Uhr versammelten sich die Ausschuͤsse der Sectionen und ordneten die Geschaͤfte des Tages. Um eilf Uhr begaben sich die Mitglieder in die besonderen Zimmer der verschiedenen Sectionen, wo dann bis vier Uhr Abhandlungen vorgelesen und diskutirt wurden. Um halb sieben Uhr verfuͤgten sich saͤmmtliche Mitglieder in die Versammlungs⸗Zimmer, wo der Praͤsident jeder Section vor ei⸗ nem zahlreichen Publikum, worunter viele Damen, uͤber die an jedem Tage verhandelten Gegenstaͤnde berichtete. Hierauf wurde von einem Mitgliede der Versammlung eine populaire Vorlesung gehalten, und die Versammlung trennte sich gegen eilf Uhr Abends. Etwa 1000 Einwohner von Edinburg sollen zu Mit⸗ gliedern ernannt worden seyn, und etwa 300 Mitglieder von au⸗ ßerhalb und aus verschiedenen Theilen des Landes besuchten die Versammlung. — In der Eroͤffnungs⸗Rede zeigte der Secretair an, daß der Zweck des Vereins nicht sey, gleich dem Goldschlaͤ⸗ ger, nuͤtzliche Kenntnisse uͤber eine groͤßere Oberflaͤche zu verbreiten, sondern, wie der Bergmann, neues Erz aus den Gruben zu Tage zu foͤrdern. Dessenungeachtet bestanden fast alle Abhandlungen nur aus bekannten Dingen, und des wirklich Neuen war nur sehr wenig. Bei der letzten Sitzung war Lord Brougham zugegen Er stattete den Auslaͤndern, welche die Versammlung mit 88 Ge⸗ genwart beehrt hatten, in einer glaͤnzenden Rede seinen Dank ab, und sprach in wenigen Worten uͤber den Werth und Nutzen des Vereins. Als der Lord⸗Kanzler das Haus verließ, wurde er