ist, da noch nicht angefangen
8 botenen Abzeichen ihres Vereines zu den haben, den katholischen Poͤbel indem sie wohl einsehen, nahme der Englischen Protestanten fuͤr sich zu erregen.
zeigen, und so es vermie
als es sich zzerst zu Dublin angekuͤndi Du g gt; die Versammlung zu Jsfih hr durchaus nicht zahlreich, unbewaffnet, und, was 1cg helögc- vr. ist, von den Edelleuten, die zu Dublin zu dieser 8 yn ichen Versammlungen so eifrig ermunterten, war auch 89 einer zugegen. Welche Meinung aber die Parteien von eaander haben, laͤßt sich daraus ersehen, daß, waͤhrend die Pro⸗ restanten behaupten, die Katholiken wuͤrden, um ihre Anzahl zu Sö die einzeln wohnenden Protestanten zu ermorden suchen, L Connell den Katholiken empfiehlt, ja aufzupassen, daß die Geistlichen der Staatskirche bei der Ankunft der Kommissa⸗ Sr einander nicht ihre Gemeinden liehen, um der Nation “ die Augen zu streuen, und sie glauben zu machen, ihre nzahl sey groͤßer, als sie wirklich ist. — Ueber die wichtigen
Begebenheiten zu Lissabon wuͤßte ich Ihnen nichts naͤheres mit⸗ utheilen, als was Sie in unseren Zeitungen finden werden
lle Privatbriese von Lissabon, die mir zu Gesichte gekommen bestaͤtigen indessen die Meinung, daß der Herzog von Palmella an die Spitze des. Ministeriums zu stehen kommen wuͤrde, be⸗ sonders wegen des Vertrauens, das er im Auslande genieße.
Nisderlandde.
Aus dem Haag, 30. September. Noch immer beschaͤfti 8 1 er beschaͤftigt ET1““ von Haber fuͤr Don Carlos negociirte? 1g; unsere Blätter. In Erwiederung auf die kuͤrzlich erwaͤhnte An⸗ zeis⸗ des Herrn von Haber findet sich nun wieder ein Brief ei⸗ nes Herrn von Franchessin im „Amsterdamer Handels⸗Blatt“, worin dieser erklaͤrt, daß die in dem erwaͤhnten Dekret des Erz⸗ bischofs von Leon als Koͤnigl. Kommissarien zur Emission von Participations⸗Certifikaten bezeichneten Herren Aznarez und Sa⸗ “ wie der Bischof selbst mit einer Special⸗Vollmacht von Don Carlos versehen seyen, und zugleich anzeigt, daß eine Aussertigung dieser Vollmacht in legaler Form zur allgemeinen Ansicht in Amsterdam bei einem Notar niedergelegt sey. Nun seven doch nur zwei Dinge denkbar, entweder die Akte, durch wesche nach Angabe des mehrerwaͤhnten Dekrets die mit Spe⸗ ctal⸗Vollmacht versehenen Koͤniglichen Commissaire in London Par⸗ ticipations⸗Certifikate ausgegeben haben, sey zu Recht bestaͤndig, und dann koͤnne ein spaͤteres Dekret des Don Carlos nicht die Verpflichtun⸗ gen annulliren, welche fruͤher in seinem Namen kontrahirt worden sind, oder die Akte sey nicht rechtsbestäͤndig und dann seyen alle Die⸗ jenigen betrogen, welche im Vertrauen auf die den Commissairen ertheilten Spezial⸗Vollmachten ihr Geld hergeschossen haben. Uebrigens suͤgt Herr de Franchessin seiner Auseinandersetzung 1 Brief bei, welchen der Bischof von Leon an Herrn von Zaber gerichter hat. Der Bischof druͤckt demselben darin sein Erstcaunen aus, daß fuͤr die zu einem so bedeutenden Belaufe emittirten Obligationen bis jetzt den Koͤniglichen Kassen noch kein Aequivalent zugekommen sey, und beschwert sich zugleich uͤber ein fehlerhaftes Verfahren des Baron von Haber, welcher die ligationen von einem nicht durch den Commissair des Koͤnigs Karl V. gesetzmaͤßig delegirten Individuum, Herrn G. Bolaert, habe unterzeichnen lassen. Endlich zeigt er ihm an, daß er dem Koͤniglichen Commissair Befehl ertheilt habe, baldmoͤglichst diese unguliioen Obligationen durch vollguͤltige zu ersetzen.
aus,
EEE1“
Bruͤssel, 30. Sept. Der hier angekommene Ritter d'Ar⸗ daiz hat gestern dem Minister des Auswaͤrtigen die Schreiben überreicht, die ihn als Geschaͤftstraͤger J. M. der Koͤnigin von Spanien bei der Belgischen Regierung beglaubigen.
Antwerpen, 30. Sept. IJ. MM. der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier, die Koͤnigin der Franzosen und ihre Prin⸗ zessinnen Toͤchter werden binnen wenigen Tagen in dieser Stadt erwartet.
Gestern sind 6 Wagen⸗Trains fuͤr die Eisenbahn am Bord eines Belgischen Schiffes von Liverpool in unseren Bassins an⸗ gekommen.
Schweden und Norwegen
Stockholm, 30. September. Auch den seewaͤrts ankom⸗ menden Reisenden sind jetzt von der Quarantaine⸗Kommission bedeutende Erleichterungen in Bezug auf die bisherigen Gesund⸗ heite⸗Anordnungen gewahrt worden. Die Post zwischen Stock⸗ hHolm und Ystadt wird nunmehr wieder ihren Weg uͤber ICnkoͤ⸗ pina nehmen, da an dem letztgenannten Orte die Cholera auf⸗ gehoͤrt hat.
In den Tagen vom 27sten bis heute erkrankten hier an der Cholera resp. 79, 50, 43 und 58, so daß die Summe aller Er⸗ krankten jetzt 7612 betraͤgt, von denen 3526 genesen und 3226 gestorben sind.
bIIIIN
Dresden, 26. Sept. (Allg. Ztg.) Das Ministerium hat den Gesetz⸗Entwurf uͤber die Gelehrten⸗Schulen, s86 die weitlaͤufigen Diskussionen, denen der Regierung sehr unguͤnstige Beschluͤsse folgten, in der ersten Kammer abzuschneiden (wie be⸗ reits erwaͤhnt), zuruͤckgenommen. In acht langen Sitzungen war man bis zum 3ten §. gekommen. Die smeg⸗ Kammer hat sich etzt mit dem Volks⸗Schulen⸗Gesetz beschaͤftigt, und ist in diesem Augenblick daran, die Punkte bei dem Budget, wo die Be⸗ schluͤsse der ersten Kammer von denen der zweiten abweichen, auszugleichen. Waͤhrend dessen berathet die erste Kammer noch das Einnahme⸗Budget. Der Landtag dauert jetzt 20 Monate.
Dresden, 2. Okt. (Leipziger Zeitung.) Die Société Françanise de Statistique universelle in Paris hat in ihrer am 3. April d. J. stattgefundenen Haupt⸗Versammlung dem statisti⸗ schen Verein im Koͤnigreich Sachsen, als Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen, eine Ehren⸗Medaille zuerkannt. Diese Ehren⸗Medaille traͤgt auf der einen Seite das Brustbild Seiner Majestaͤt des Koͤnigs der Franzosen, mit der Umschrift: Louis Philippe I. Roi de frangais und auf der Ruͤckseite einen dreifachen Koͤcher brennender Fackeln, einer strahlenden Sonne zugekehret und durch ein Band vereiniget, welches die Worte enthält: verité, utilité. Im Kreise dieser Seite der Medaille liest man; Société française de statistique uni- verselle und unten im Schlusse: „Fondée à Paris par M. Cé- ar Morean de Marseille; le 22. Novembre 1829.“ Diese Ehren⸗Medaille ist von dem Koͤnigl. Saͤchsischen Gesandten in Paris in Empfang genommen worden und nach Vorlegung an Se. Majestaͤt den Koͤnig und Se. Koͤnigl. Hoheit den Prinzen
der Feldzug g die widerspenstigen Zehntenpflichtigen LHZ at, und die Orangisten auch klug genug „bei ihren bisherigen Versammlungen die vom Gesetz ver⸗ 1 Statistical Societv of Lond den Saͤchsis en Verein mit ihren I zu Thaͤtlichkeiten zu reizen, 8 6 5 daß dies nicht der Weg waͤre, die Theil⸗ 8 test Ueber⸗ haupt ist das Benehmen dieser Partei weniger herausfordernd,
erkennung, von dem Central⸗Comité in Verwahrung genommen worden. — Gleichzeitig hat die am 15. Maͤrz 1834 begruͤndete
Statuten bekannt gemacht und aufgefordert, mit ihr in Verbin⸗ dung, sowohl fuͤr das Theoretische als Praktische der Wissenschaft der Statistik, zu wirken. Auch ist ein Austausch aller Materia⸗ lien beider Vereine, in so weit sie mittheilbar sind, zugesichert worden.
Man schreibt aus Rochlitz vom 1. Oct. Heute Abend nach 10 Uhr wurde unsere Stadt durch Brand⸗Ungluͤck heimge⸗ sucht. Auf dem Markte, unweit des Rathhauses, brach das Feuer aus, welches bei starkem Winde dergestalt um sich griff, daß bis jetzt, 12 Uhr Nachts, bereits gegen 20 Haͤuser einge⸗ aͤschert worden sind. Noch ist keine Aussicht, dem Feuer Einhalt zu thun. Fuͤr den niedern Theil der Stadt, wo auch das Post— haus gelegen, duͤrfte, so lange der jetzt wehende Wind sich nicht aͤndert, nichts zu befuͤrchten seyn, da derselbe die Flamme mehr dem oberen Staditheile zutreibt. (Nach einer spaͤtern Nachricht sind 18 Haͤuser voͤllig verbrannt, 9 andere mußten des Loͤschens wegen eingerissen werden.)
Kassel, 1. Okt. In der heutigen Sitzung der Staͤnde⸗ Versammlung wurde derselben durch den Landtags⸗Kommissar folgendes hoͤchste Reskript mitgetheilt:
„Von Gottes Gnaden Wir Friedrich Wilhelm ic. ꝛc. thun hier⸗ mit kund: Nachdem Wir in Unserer unablaͤssigen Fuͤrsorge fuͤr die Wohlfahrt Unserer geliebten Unterthanen durch die, Seitens Unse⸗ rer getreuen Land⸗Staͤnde ertheilte Zustimmung zu den mehrfachen wichtigen, auf diesem Landtage zur Berathung gebrachten Maßre⸗ geln die verfassungsmaͤßige Unterstuͤtzung gefunden hatten, gaben Wir Uns der Erwartung hin, daß auch der noch weiter vorliegende ebenwohl ein allgemeines Interesse beruͤhrende Gegenstand, das Re⸗ krutirungswesen naͤmlich, in gleichem Sinne werde behandelt und den desfallsigen Verbesserungs⸗Vorschlaͤgen, welche Wir hatten machen lassen, diejenige Aufmerksamkeit und Pruͤfung werde gewidmet werden, welche Wir bei den getreuen Landstaͤnden in Hinsicht aller an dieselben ge⸗ langenden Berathungs⸗Gegenstaͤnde stets voraussetzen zu muͤssen glauben und welche nothwendig ist, wenn des Landes Beste dauernde Foͤrderung erhalten soll. Konnten Wir es daher nur mit Bedauern vernehmen, daß an den beiden zuletzt vergangenen Tagen die mit so vielen Kosten verbundenen lansstaͤndischen Berathungen sich auf Vorfragen erstreckten, welche die von Uns vorlaͤufig beschlossene Ver⸗ tagung des Landtags noch hinausschoben, so sehen Wir Uns doch in Unseren gerechten Erwartungen noch empfindlicher getaͤuscht, als Wir aus dem uͤber die gestrige Sitzung Uns erstatteten unterthaͤnig⸗ sten Vortrag von dem staͤndischen Beschlusse Kenntniß erhielten, welcher ganz allgemein auf die Proposition einzugehen ablehnte, welche Wir zum Zweck der Erfuͤllung des §. 130 des Rekruttrungs Gesetzes vom 10. Jult 1832 *) an den gegenwaͤrtigen Landtag hatten gelangen lassen. Wir muͤssen es nach dieser Bestimmung als eine gesetzliche Verpflichtung der getreuen Landstaͤnde ansehen, auf dem jetzigen Landtage eine Revision des erwähnten Rekrutirungs⸗ Gesetzes vorzunehmen, und mithin zu pruͤfen und zu beschließen, ob und welche der im letztern enthaltenen Bestimmungen zur fernern Beibeyhaltung sich eignen oder einer anderweiten Festsetzung beduͤrf⸗ tig seyn moͤchten. Durch die desfallsige Vorlage haben wir den getreuen Landstaͤnden die noͤthige Veranlassung zu diesem Geschaͤfte geben lassen und koͤnnen dessen weitere Aussetzung um so weniger fuͤr angemessen erachten, als die Verbesserungen des erwaͤhnten wich⸗ tigen Staats⸗Verwaltungs⸗Gegenstandes, zu welchen die neue Vor⸗ lage unsers Dafuͤrhaltens Veranlassung darbietet, auch schon fuͤr die bevorstehende Rekrutirung in Anwendung kommen muͤssen. Wenn Wir Uns schon aus diesen Gruͤnden gnaͤdigst bewogen gefunden haben, durch die gegenwaͤrtige Aufforderung Unsern getreuen Landstaͤnden zu einer nochmaligen reiflichen Erwaͤgung des erwaͤhnten Gegenstandes Ver⸗ anlassung zu geben, so haben Wir Uns doch auch deshalb zu dieser Eroͤffnung gnaͤdigst entschlossen, damit Unsere Willens⸗Meinung, den Gesetzen das gebuͤhrende Ansehen uͤberall zu erhalten und zu sichern, gehoͤrig erkannt und von solchen Schritten abgestanden wer⸗ den moͤge, in welchen Wir eine Hintansetzung gesetzlicher Vorschrif⸗ ten und somit einen Mangel dieser Achtung gewahren muͤßten. Wir hegen das Vertrauen zu Unsern getreuen Landstaͤnden, daß diese Un⸗ sere landesvaͤterliche Eroͤffnung zur Beseitigung der Mißverstaͤndnisse fuͤhren werde, in denen Wir die Veranlassung zu der ergangenen ablehnenden Beschlußnahme allein zu erblicken vermoͤgen. Urkund⸗ lich Unserer hoͤchsteigenhaͤndigen Unterschrift und des beigedruckten Staats⸗Siegels, gegeben zu Wilhelmshoͤhe, am 1. Oktober 1834. (Unterz.) Friedrich Wilhelm.
Hassenpflug.“
Muͤnchen, 2. Okt. Se. Mafestaͤt der Koͤnig traf am 23. Sept. Nachts, uͤber Imst und Meran kommend, in Botzen ein. Am folgenden Morgen wurde die Reise nach Italien fortgesetzt. Gleichzeitig mit Sr. Majestaͤt hielten sich auch die aus Grie⸗ chenland zuruͤckgekehrten HH. von Maurer und von Abel im Botzener Gasthof „zur Kaiserkrone“ auf.
Stuttgart, 30. Sept. Das Volksfest zu Kannstadt wurde gestern von einer unzaͤhligen Menschenmenge (wir schaͤtzen sie unmaßgeblich auf etwa 15,000 Personen) in Froͤhlichkeit und Ordnung gefeiert. Kein Unfall, keine Stoͤrung truͤbte dieses schoͤne, dem edelsten Zweige der Nationalwohlfahrt, der Land⸗ wirthschaft gewidmete Fest. Se. Maj. der Koͤnig wurden mit freudigem Zurufe empfangen und wohnten, in dem eigens fuͤr Hoͤchstdenselben aufgeschlagenen Pavillon, dem ganzen Feste bei. Die von Hrn. Prof. Thouret mit großem Geschmack dekorirte Saͤule von Erzeugnissen des Feldbaues, ruhend auf kuͤnstlichen Arkaden von Nadelhoͤlzern, mit Obstgehaͤngen und Traubenguir⸗ landen, wurde allgemein bewundert. Nachdem die Preise ver— theilt und das Wettrennen beendigt war, hielten Volksbelusti⸗ gungen aller Art, Harmoniemusik und Taͤnze eine große Men⸗ schenmenge noch bis tief in der Nacht zuruͤck. Nicht die geringste Unordnung stoͤrte das Fest. 1
Karlsruhe, 28. Sept. Mit dem heutigen Tage endigten die groͤßern Herbstuͤbungen des Großherzogl. Badischen Armee⸗ Corps, welche in diesem Jahr im Monat September, statt wie in fruͤheren Jahren im Monat Oktober, stattfanden. Dadurch wurde es moͤglich, die gesammte Infanterie⸗Division, bestehend aus 5 Linien⸗Regimentern, jedes 1400 Mann stark, in zwei Bri⸗ gaden, hier und in der Umgegend zu versammeln, und die zweite Brigade in der letzten Haͤlfte dieses Monats in das Zeltlager beim Hardthof einruͤcken zu lassen, welches in der ersten Haͤlfte von der ersten Brigade bezogen war, die waͤhrend dieser letztern Zeit in ihren Kasernen zu Karlsruhe und einigen Doͤrfern der Umgegend untergebracht wurde. Waͤhrend der letzten 10 Tage dieser Uebungszeit wurden die drei Großherzoglichen Kavallerie⸗ Regimenter gleichfalls in der hiesigen Umgegend versammelt, um unter Befehl ihres Chefs, des Markgrafen Maximilian von Baden, groͤßere Manoͤver auszufuͤhren. Diese Truppen⸗Gat⸗ tung beurkundet hier wiederholt den großen Grad militairischer Ausbildung und Manoͤvrir⸗Faͤhigkeit, den sie bisher behauptet hat. Da zu gleicher Zeit die Artillerie ihr gewoͤhnliches Lager
*) „Gegenwärtiges Gesetz soll mit Rücksicht auf die bei der Ausfüh z ge. 9 mit 1 ct 3 hrung zu machenden Erfahrungen und in besonderer Hinsicht auf die Dauer der Dienst⸗
Mitregenten und deren Ruͤckempfang, unter dem Ausdrucke be⸗
sonderen Wohlgefallens wegen der dem Verein gewordenen An⸗
auf ihrem Uebungs⸗Platze unfern des Infanterie⸗Lagers bezog, so sah man das ganze Großh. Truppen⸗Corps so konzentrirt, wie dies seit einer Reihe von Jahren der Fall nicht war. Die Off⸗ ziere anderer Waffen-Gattungen fanden dadurch Gelegenheit, einigen hoͤchst interessanten Artillerie⸗Versuchen beizuwohnen, welche dieses Jahr gemacht wurden. Die taͤgliche Anwesenheit Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs bei den Uebungen aller Waffen⸗Gattungen hat bei Offizieren und Soldaten einen Wetn eifer erweckt, der nur mit dem, Allen inwohnenden Gefuͤhl in⸗ nigster Anhaͤnglichkeit und unerschuͤtterlicher Treue verglichen zu werden vermag. Auch haben Se. Koͤnigl. Hoheit Ihre Zufrie⸗ denheit mit der Ausbildung und Haltung des Armee⸗Corps durch einen Tagesbefehl auszusprechen und dieselbe durch mehre Gna⸗ denbezeugungen zu bethaͤtigen geruht. Die Uebungen sollten mit mehreren Terrain⸗Manoͤvern beschlossen werden; allein der theib⸗ weise Mißwachs der Futterkraͤuter bestimmte Se. Koͤnigl. Hoh.
militairischer Beziehung zu wuͤnschen gewesen waͤre. Auffallen, gering war der Krankenstand, welcher waͤhrend dieses Monatz bei dem gegen 9000 Mann starken Truppen⸗Corps statt fand, indem aus offiziellen Quellen hervorgeht, daß der hoͤchste Stand nur 149 Kranke betrug, was besonders der gesunden Nahrung und guten Bekleidung des Soldaten zugeschrieben werden muß,
Luͤbeck, 2. Oktober. Die erste Versammlung mehrerer Nord⸗Deutscher Schutmaͤnner, welche sich auf die Einladung der Lehrer am hiesigen Catharineum zum gegenseitigen Austausch ihrer Gedanken uͤber Gegenstaͤnde von gemeinschaftlichem No teresse an einander geschlossen hatten, fand am 30sten v. N. und am ssten d. hierselbst statt; zur besonderen Freude der Mit⸗ glieder hatten sich auch einige Universttaͤts⸗Lehrer eingefunden. Am ersten Tage wurden theils vorlaͤufige Verabredungen uͤber das fernere Bestehen, uͤber die innere Einrichtung und uͤbe zweckmaͤßige Ausdehnung des Vereins getrossen, theils zwei Ah⸗ handlungen uͤber allgemein wichtige paͤdagogische Gegenst oͤnde vorgetragen und besprochen, theils endlich mit Ruͤcksicht auf de
fuͤr die historischen, fuͤr die mathematisch⸗physikalischen und fuͤr die philologischen Wissenschaften gebildet. Am zweiten Tag wurden zuerst in diesen Sectionen einzelne Gegenstaͤnde, die zur Sprache gebracht waren, genauer eroͤrtert und danach die Ro⸗ sultate des ersten Tages von dem Secretair der Gesellschaft, di des zweiten Tages von den Sprechern der Sectionen der gan⸗ zen Versammlung vorgelegt. Am Schlusse sprach sich wiederhol der allgemeine Wunsch fuͤr die Fortdauer des Vereins lebhaßt
Jahr bestimmt.
Bremen, 30. September. Die hiesige Zeitung enthal folgende, die Auswanderung nach Amerika betreffende Bekannte machung: „Nach einer hierselbst eingegangenen offiziellen Anzeige hat sich kuͤrzlich der Fall ereignet, daß 86 Passagiere, welche nach den Vereinigten Staaten von Amerika auszuwandern beabsichtig⸗ ten, sich mit einem auf der Weser nach England expedirten Schiffe eingeschifft haben, und zwar, wie sich demnaͤchst ergeben hat, in der irrigen Meinung, daß sie von England aus die Reise nach Amerika auf sogenannten Freischiffen, oder doch gegen Ver⸗ guͤtung eines geringen Passagegeldes wuͤrden machen koͤnnen. Von allen Huͤlfsmitteln entbloͤßt, sind diese Auswanderer bei der Ankunft des Schiffs in London in das groͤßte Elend gerathen, und nur durch besondere Verwendungen und die große Milde⸗ thaͤtigkeit einiger Privat⸗Personen in London sind ihnen die noth wendigsten Mittel zu ihrer ferneren Reise nach Amerika verschafft. — Dieser Vorfall hat den Senat veranlaßt, in einer am 15ten d. M. publicirten Bekanntmachung alle hiesige Schiffs⸗Expedien⸗ ten aufzufordern, sich bei der Annahme solcher Passagiere, wel⸗ che von hier nur nach einem Britischen oder sonstigen Europaͤi⸗ schen Hafen gehen wollen, um dann von dort aus die Reise fortzusetzen, vorab zu vergewissern, daß dieselben die fuͤr die ganze Reise erforderlichen Gelder besitzen, indem sie sonst Gefahr laufen wuͤrden, wegen Ermangelung von Subsistenz⸗Mitteln von jenem Hafen zuruͤckgewiesen zu werden. — Da nun die Meinung, daß die Ueberfahrt von England nach den Vereinigten Staaten
wirken sey, vielfach verbreitet zu seyn scheint, diese Meinumg sich aber als ungegruͤndet ergeben hat, so findet die Commisß sion des Senats, welche wegen der hier anlangenden Aus⸗ wanderer mit der obrigkeitlichen, Leitung und Aufsicht beauf tragt ist, sich bewogen, alle auswaͤrtige Behoͤrden auf die sen Gegenstand aufmerksam zu machen. Insbesondere muß sie alle Auswanderer, welche zum Zweck der Ein⸗
len vorab mit den fuͤr die ganze Seereise erforderlichen Geld—
die regelmaͤßige direkte Weise machen wollen, sondern es vor ziehen zu muͤssen glauben, zunaͤchst nach England und von dort nach den Vereinigten Staaten zu gehen, sich vorab uͤber den Betrag der dazu noͤthigen Kosten zu vergewissern und sich zu deren Bestreitung in den Stand zu setzen, da ihnen nach den bestehenden Anordnungen, nur, falls sie bei ihrer Ankunft hierselbst dieses Erforderniß nachweisen koͤnnen, der hiesige Aufenthalt ge⸗ stattet werden wird.“ 1 Oest erhei ch
Wien, 26. Sept. (Nuͤrnb. Korr.) Der Kaiser hat befohlen, daß die Kadetten ihre Schule zu Wiener⸗Neustadt (die Kaiserl. Burg) raͤumen und den Winter in Laxenburg zubringen sollen, wo ihnen die Kaiserl. Sommer⸗Residenz eingeraͤumt wird. In der Burg zu Neustadt soll dagegen von den Abgebrannten, welche dach⸗ und fachlos sind, die groͤßtmoͤgliche Anzahl einquar⸗ tiert werden. Die Sammlungen fuͤr Neustadt fließen immer reichlicher und scheinen nicht versiegen zu wollen; freilich finden sich neben sehr vielen Großmuͤthigen auch einige Ungroßmi⸗ thige; so las man in einem der Verzeichnisse: Baron N. N. 10 Kr., Anton, sein Bedienter, 20 Kr. Das bildet denn ein lustiges Intermezzo in dem großen Drama. — Das Regiment des Prinzen von Wasa, welches seit vielen Jahren zu Wien in Garnison lag, wird uns verlassen, und durch das Regiment Prinz⸗Regent von Portugal (Dom Miguel) ersetzt werden, wel⸗ ches zu denjenigen gehoͤrt, mit deren Manoͤvrirkunst der Kaiser im Lager von Turas am Meisten zufrieden war. — Fuͤr einige der entfernteren und schlechter gebauten Vorstaͤdte ist der Befehl ergangen, die Hausthore von nun an um 8 Uhr zu schließen. Verdaͤchtiges Gesindel, welches hie und da auf den Hausboͤden getroffen wurde, und dem man wohl boͤse Absichten zumuthen kann, soll das Motiv dieser Verordnung seyn. Wirklich neh⸗ men die Feuersbruͤnste auf dem Lande auf eine beunruhigende Weise zu, und es ist schwer, alle der Fahrlaͤssigkeit und dem Ta⸗ backrauchen zuzuschreiben, obschon diese allerdings bei den Braͤn⸗
den eine Hauptrolle spielen. Evangelischen Gemeinde,
zeit im Frieden zur Revision auf dem nächsten Landtage vorgelegt werden.“ [Anmerkung des Originals.)
Der Superintendent der hiesigen
tragen, indem er sagte, daß der Civil⸗Gouverneur von Carceres
den Großherzog, diese einzustellen, so sehr deren Ausfuͤhrung ß
Stadt⸗Miliz auf dem Stier⸗Pläatze.
eingegangenen Fragen und angebotenen Vortraͤge, drei Sectionen
aus und Hamburg wurde zum Versammlungs⸗Ort fuͤr das naͤchst
sinnige Hartnaͤckigkeit ausarten, wie wir es
von Amerika weit billiger, als von einem Deutschen Hafen zu be⸗
aber schiffung hierher kommen, dringend auffordern, sich in allen Faͤbt
mitteln zu versehen, und also, wenn sie die Ueberfahrt nicht auftßt
Mardirsid, 22. Sept. In?der heutigen/Revv istta liest man; „Die Prokuradoren⸗Kammer hielt am 21. eine Sitzung, obgleich g ein Sonntag war. Ein Theil dieser Sitzung wurde mit ei⸗ ner Diskussion uͤber die Guͤltigkeit einer vor kurzem vorgenom⸗ menen Wahl in der Stadt Carceres ausgefuͤllt. Gegen die An⸗ sicht der Kommission zur Verificirung der Vollmachten wurde die Wahl mit 58 gegen 44 Stimmen fuͤr guͤltig erklaͤrt. Herr Garcia Carasco hat wesentlich zu diesem Resultat beige⸗
Alles angewandt habe, um die Wahl des genannten Deputirten, der durch seine patriotischen Gesinnungen bekannt ist, zu hinter— treiben. Hierauf folgten die Verhandlungen uͤber die Anleihe und die auswaͤrtige Schuld. Herr Belda sprach gegen die An⸗ erkennung der Schuld und uͤber die betruͤgerischen Operatio⸗ nen, wozu die Anleihen Veranlassung gegeben. Herr Santafé ist der Meinung, man muͤsse den ministeriellen Entwurf annehmen und die Schuld in zwei Theile, eine aktive und eine passive, theilen. Man koͤnnte den Inhabern der Ren⸗ ten die Hoffnung auf die Convertirung des zweiten Theiles in eine aktive Schuld geben, sobald die Anerkennung der Annerika⸗ nischen Staaten erfolgt sey. Hiervon nimmt der Redner jedoch die Guebhards⸗Anleihe aus, die er ganz zu verwerfen vorschlaͤgt. Herr Mantilla glaubt, daß man der Regierung die verlangten 400 Millionen Realen bewilligen muͤsse, weil dies vor Allem zur Beendigung des Krieges in Navarra beitragen wuͤrde. Was die aus wwaͤrtige Schuld betreffe, so widersetzte er sich der Aner⸗ kennung aller nach 1823 kontrahirten Anleihen, namentlich der Guebhard'schen. Die Revista hat hier den Bericht uͤber die Sitzung abgebrochen“
Die Revista enthaͤlt auch folgenden Artikel: „Gestern (Sonntags) fruͤh versammelte sich in Folge hoͤheren Befehls die Es handelte sich darum, in Gemaͤßheit der letzten Befehle des Gouverneurs einige Veraͤn⸗ derungen und Reorganisationen in dem Personal der Compag⸗ nieen vorzunehmen. Se. Excellenz der General Quesada er⸗ schien in Begleitung seiner Adjutanten, um dieselben auszufuͤh⸗ ren. Bei seinem Anblick erhob sich ein allgemeines Murren, und man rief ihm mehrmals zu: Fuera! (Fort, nieder mit ihm!) Der General redete die Miliz sehr lebhaft an. Da wir nicht selbst ge⸗ genwaͤrtig waren, so wollen wir die verschiedenen Versionen nicht wie⸗ derholen, die uͤber seine Rede in Umlauf sind. Uebrigens ging die Organisirung der Compagnieen nach Stadt⸗Vierteln so von Statten, wie es die Regierung wollte, und ein Zufall, der sehr ärxgerliche Folgen haͤtte haben koͤnnen, blieb gluͤcklicher Weise ohne weitere Wirkung. Wir haben oft genug bewiesen, daß wir, weit entfernt von einer systematischen Opposition, stets bereit waren, allen gerechten und hochherzigen Maßregeln der Regterung unse⸗ ren schwachen Beistand zu leihen. Dieses Benehmen giebt uns wohl einen Anspruch darauf, gehoͤrt zu werden. Festigkeit ist fuͤr eine Regierung sehr gut; aber sie muß nicht in bloße eigen⸗ in dem die Natio⸗ nal⸗Miliz betreffenden Fall sehen. Die Minister Zarco del Valle, Martinez de la Rosa und Toreno haben zwar in ihren Reden in der Prokuradoren⸗Kammer der Mi⸗ liz gerechtes und hohes Lob gezollt, aber bei dieser Gelegenheit, wie bei so vielen anderen, zeigt es sich wieder, daß sie wohl sehr reich an lobenden Phrasen und Versprechungen sind, aber, wenn es zur Sache koͤmmt, doch stets bei einem aͤu⸗ ßerst gefaͤhrlichen Restrictions System verharren. Dies kommt daher, weil man gleich anfangs bei der Bildung der Buͤrger⸗ Macht mit einem gewissen Mißtrauen zu Werke gegangen ist. Allen nach einander erlassenen Verordnungen uͤber die National⸗ Miliz klebt diese urspruͤngliche Suͤnde an. Man koͤnnte auf die Herren Minister folgende Worte aus einem Trauerspiel von Lope de Vega anwenden: „„Fliehet die Einfluͤsterungen des Stolzes; ein Irrthum ruft den anderen herbei; huͤtet euch vor dem
ersten. ⁷
Madrid, 22. Sept. (Ueber England.) Man meint, daß jetzt bei den Prokuradoren zunaͤchst die Frage zur Abstimmung kommen werde, ob der Finanz⸗Vorschlag der Mazjoritaͤt des Aus⸗ schusses oder der ministerielle zum Grunde zu legen sey, und daß, wenn beide verworfen werden sollten, der Vorschlag der Min⸗ derzahl in Erwaͤgung kommen wird. — Diesen Morgen sprachen Hr. Ochoa fuͤr den Bericht der Majoritaoͤt, General Butronfuͤr denmi⸗ nisteriellen Antrag, Herr Tejada fuͤr die Ansichten der Minori⸗ aͤt. Marquis v. Montevirgen ist jetzt eben in der Verthei⸗ digung des Entwurfes der Majoritaͤt, deren sehr theilnehmendes Mitglied er selbst gewesen, begriffen. Man will wissen, daß alsdann Herr Martinez de la Rosa uͤber einen politischen Inci⸗ denzpunkt sprechen und endlich Graf Toreno resumiren wird, was eine lange Rede werden duͤrfte, falls die Ungeduld der Kammer ihm Zeit laͤßt. — Der Praͤsident des Conseils hat so eben eine Depesche von General Llauder uͤber die Gefangenneh⸗ mung Romagosa's mit einer Million Realen in Gold erhalten, was bei dem bedeutenden Einfluß des Letzteren, als Karlisten, und da wahrscheinlich die Expedition unter den Auspicien Dom Miguels von Genua abgegangen, einen großen Eindruck macht.
schieden, indem 6 sich der Abstimmung enthielten. Es war halb 4 Uhr, als man so weit gekommen, obwohl die allgemeine Diskussion schon gestern um 2 Uhr geschlossen worden. Frei⸗ lich ging heute viel Zeit mit einem andern Gegenstande hin, der, obgleich mehr persoͤnlicher Beschaffenheit, doch auch einen Sieg der Minister herbeifuͤhrte; naͤmlich die Frage, ob der als Anfuͤhrer der Verschwoͤrung vom 24. Juli ange⸗ schuldigte und verhaftete Herr Romero Alpuente als Mitglied aufzunehmen sey. Der Ausschuß hatte dawider gestimmt, und nach einer sehr scharfen Debatte that es auch die Kammer. — Aus guter Quelle kann man melden, daß noch keine Mittel zur Zahlung der Zinsen von den 3 pCts., die in Paris am 4. Hkt. faͤllig werden, herbeigeschafft sind, und daß die Regierung unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤnden auch nicht Vorsorge dafuͤr zu tref⸗ fen gesonnen ist. — General Mina ist endlich zum Vice⸗Koͤnige von Navarra und zum Oberbefehlshaber der aktiven Armee in den noͤrdlichen Provinzen, an die Stelle des General Rodil, er⸗ nannt, welcher Letztere zu seinem fruͤheren Kommando in Estre⸗ madura zuruͤckkehrt. Generel Osma, Kommandant von Vitto⸗ ria, ist zum Befehlshaber der drei Baskischen Provinzen er⸗ nannt; unter ihm steht General Esvartero, und in Alt⸗Castilien ist General Manso erster und General Latre zweiter Befehlsha⸗ ber. Diese Ernennungen haben den groͤßten Beifall gefunden.“
31611616“ .
Lissabon, 21. Sept. Die Regierungs⸗Zeitung ent⸗ haͤlt folgende von dem ersten Leibarzt des Herzogs von Bra⸗ ganza, Herrn Tavares, unterzeichnete Bulletins:
1. Am 19. September, Morgens. „In der Konferenz von 7 Aerzten wurde beschlossen, eine kraͤftigere Behandlungsweise anzunehmen. Se. Kaiserl. Majestaͤt hatte eine schlechte Nacht und leidet sehr durch den Mangel an Ruhe.“
2. Am 19ten, Abends. Se. Kaiserl. Maäjestaͤt der Herzog von Braganza hat an Kräaͤmpfen gelitten; jedoch sich durch den Gebrauch der passenden Mittel wieder erholt Die von den Aerzten vorgeschlagene Behandlung wird fortgesetzt.”
23. Am 20sten, 7 Uhr Morgens. „Se. Kaiserl. Majestaͤt der Herzog von Braganza hat waͤhrend der Nacht wieder einen leichten Anfall von Kraͤmpfen gehabt, die jedoch nach den ange⸗ wandten Mitteln aufhoͤrten. Der erhabene Patient befindet sich fortwaͤhrend in demselben Zustande und die Behandlung ist die naͤmliche.“
— Der Courier bringt noch ein aͤlteres Privatschreiben aus Lissabon vom 17. September, worin es heißt: „ Da die Fragen uͤber die Regentschaft, die Vermaͤhlung und das Papier⸗ geld nun endlich definitiv festaestellt sind, so liegt den Kammern jetzt nichts von besonderer Wichtigkeit vor, ausgenommen der Vorschlag, eine Anleihe von ungefaͤhr 170,000 Pfund zu erhe⸗ ben, die zur Unterstuͤtzung der Paͤchter verwandt werden sollen, denn diesen fehlt es in Folge des Buͤrgerkrieges und noch mehr in Folge der Kärglichkeit der letzten Aerndte, in unzaͤhligen Faͤl⸗ len an allem Korn zur Aussaat und an den Mitteln, sich wel⸗ ches zu kaufen. Man berechnet die zur Aussaat erforderliche Quantitaͤt Getraide auf 81,000 Winchestersche Quarters. Der Vor⸗ schlag wurde den Deputirten durch den Minister des Innern ge⸗ macht, und der Ausschuß, an den er verwiesen ward, gab das Gutachten ab, daß die Nothwendigkeit, die furchtbare Geißel der Hungersnoth abzuwenden, es unumgaͤnglich erheische, daß die Regierung ermaͤchtigt werde, eine Anleihe zu dem erforderlichen Belauf zu kontrahiren, damit sie im Stande sey, die Paͤchter durch Geld⸗Vorschuͤsse auf ihre Laͤndereien zu unterstuͤtzen. Die Frage ist noch nicht entschieden worden, aber ich glaube, sie wird es bald seyn, und zwar bejahend, da die dringende Nothwendig⸗ keit der Maßregel ein Argument ist, welches die dagegen erho⸗ bene Einwendung, daß die Nation schon zu sehr mit Schulden belastet sey, bei weitem uͤberwiegt. Die Portugiesische Kriegs⸗ Sloop „Portuense“ scheiterte vorgestern Abends an der hie⸗ sigen Hafenbarre, weil sie durch Unerfahrenheit des Lootsen in die Brandung gerathen war. Anfangs hieß es, alle am Bord befindliche Personen seyen umgekommen; jetzt aber hoͤre ich, daß nur 11 Menschen das Leben eingebuͤßt haben. Der uͤbrige Theil der Mannschaft und der Passagiere wurde von den Boͤ⸗ ten der Englischen Schiffe „Hastings“, „Revenge“ und „Nim⸗ rod“ gerettet. Diese eilten ihnen mit einer Schnelligkeit zu Huͤlfe, die den Befehlshabern der gedachten Schiffe zur groͤßten Ehre gereicht. Die „Portuense“ kehrte von Madeira ecc und hatte 50 bis 60 Soldaten am Bord. Capitain Minns (Bingham), der, wie Sie wissen werden, vor einiger Zeit kraft eines eigenmaͤchtigen Befehls Napier Pascha's und, was um so auffallender ist, wegen einer (wirklichen oder vermeintli⸗ chen) der Regierung, mit der er in Abrechnung stand, schuldigen Summe von 276 Pfund Sterling, in einem Lande, wo das Gesetz keine Verhaftung wegen Schulden gestat⸗ tet, gefaͤnglich eingesetzt wurde, hat eine Denkschrift an die De⸗ putirten gerichtet, und wenn nicht inzwischen etwas vorfaͤllt, so wird seine Sache morgen vor der Kammer zur Verhandlung kommen, die wahrscheinlich, da der Admiral sowohl von Car⸗ valho als von dem Marine⸗Minister toͤdtlich gehaßt wird, zu Gunsten des Capitains entscheiden duͤrfte.“
— In der vom 20sten September datirten Lissaboner
— Herr Trueba hat als einer der Secretaire der Prokuradoren
den Auftrag erhalten, die Aktenstuͤcke fuͤr die nahe Diskussion
uͤber die Ausschließung des Don Carlos und seiner Linie zu ordnen und abzufassen.
Kammern, die Staats⸗Beamten u. s. w.
General zur Verificirung dieses Umstandes beauftragt worden.
Madrid, 23. Sept, 4 Uhr Nachmittags. Abstimmungen uͤber die Finanzfrage koͤnnen, dem Prinzip nach, als sehr entscheidend nicht bloß fuͤr die Minister und die Regie⸗ rung, sondern auch fuͤr die Ordnung und Ruhe in Spanien angesehen werden. Die gestrige schließliche Diskussion und die Zahl der Redner, welche dafuͤr auftraten, daß der Bericht des Ausschusses und nicht der ministerielle Antrag der weiteren Ver⸗ handlung zum Grunde gelegt werde, schmeichelte den exaltirteren Mitgliedern mit dem Gedanken, daß Ihnen nun Alles weichen muͤsse, und sie bereiteten sich in der Nacht zu einem noch kraͤf⸗ tigeren Angriff, als alle bisherigen, vor, waͤhrend unter den sonneren Unschluͤssigkeit vorwaltete. — heute zur Abstimmung kam, war die, schaͤfts- Ordnung auf diesen Fall seine daß naͤmlich, wenn die allgemeine Diskussion geschlossen, die einzelnen Paragraphen des Antrages nach einander zur Erwaͤgung kommen sollen: dies ward mit 76 ge⸗ gen 36 Stimmen bejaht, und es schien daraus zu folgen, daß der ministerielle Entwurf zum Grunde gelegt werden solle. Dies ward so bestimmt angenommen, daß sich, als nun die zweite Frage, ob die Artikel des Gesetz⸗Entwurfes nach der Reihefolge zur
ob der Art. 92 der Ge⸗ Anwendung finde,
Erwaͤgung kommen sollten, gestellt wurde, 94 gegen 2 dafuͤr 'nt⸗
An das diplomatische Corps, die beiden ist eine amtliche Note von Seiten der Gemahlin des Infanten Don Francisco gelangt, und es ist von Seiten der Prokuradoren ein Geistlicher und ein
Zwei heutige
Be⸗ Die erste Frage, welche
Privat⸗Korrespondenz des Morning Herald liest man unter Anderem: „Das Gewicht, welches man im Publikum auf Car⸗ valho's Verbleiben im Amte legt, laͤßt sich nicht besser anschaulich machen, als durch das Thermometer des oͤffentlichen Kredits, das heißt durch die Gleichguͤltigkeit oder Beeiferung des Publikums, das Papiergeld in der Bank gegen Muͤnze umzutauschen. Fol⸗ gendes sind die offiziellen Nachweise uͤber die in dieser Woche eingegangenen Metall⸗Forderungen: am 15. September 23,257,400 Reis, am 16ten 25,415,200, am 17ten 12,748,000, am 18ten, an dem Tage, wo das Geruͤcht ging, der Kaiser sey todt und eine Regentschaft ernannt, 49,989,600, am 19ten,
naͤmlich gestern, wo die Abstimmung der Cortes uͤber die Mazorennitaͤts⸗Erklaͤrung der Koͤnigin und Carvalho's Beibe⸗
haltung, als Minister, bekannt wurde, 19,776,200 Reis, also in den fuͤnf Tagen zusammen 131,186,400 Reis. Es ergiebt sich aus der Vergleichung der beiden letzten Tage ziemlich klar, wie besorgt man im Publikum bei der Aussicht auf eine Palmel⸗ lasche Regentschaft war, und wie das allgemeine Vertrauen wie⸗ der stieg, als man die Gewißheit hatte, daß der jetzige Finanz⸗ Minister im Amte bleiben werde. Die Entlassung der jetzigen Minister wuͤrde also wahrscheinlich Portugal in viele Schwierigkeiten verwickeln, seinem National⸗Kredit Eintrag thun und manche oͤffent⸗ liche Verbesserungen verzoͤgern. Es scheint also eine solche Ministerial⸗ Veraͤnderung nicht denkbar zu seyn. Carvalho hat mit großem Gluͤck die schwierigste Aufgabe ausgefuͤhrt, denn bei dem alten Schlen⸗ drian in der Verwaltung waͤre Portugal ins Verderben gestuͤrzt. Er hat seine beabsichtigten Verbesserungen zu Gunsten des Acker⸗ baues durchgesetzt, indem er Banken errichtete, die auf Unter⸗ pfand zu vernuͤnftigeren Zinsen leihen, und indem er ein Gesetz
theilhaftesten Bedingungenisowohl fuͤrsdie E 7 welche Portugiesische Obligationen in Haͤnden haben, als fuͤr die Portugiesischen Agriculturisten enthaͤlt, d Zahlungen verstattet.“ 8 ““
man folgende, auf die jetzige Lage dieses Landes
trachtungen, daß sie unmittelbar vor dem Ausbruche der neuen
erschienen: mit all den „Man sagt“ bekannt zu machen, mit denen man si in Betreff der da wir indeß den b 6 die tagtaͤglich die Existenz unseres Blattes bedrohen, hielten wir es fuͤr das Passendste, ühr gungen die unmittelbare Folge gehabt haͤtte, uns ein
nglischenz Kapitalisten⸗
a es 16 Jahre fuͤr
die
Griechenland.
m Griechi tte Minerva vom 5. Aug. liest m Griechischen Blatte Min bezügliche Be
bei denen uͤbrigens nicht zu uͤbersehen
„Schon lange hegten wir den Wunsch, unsere Lese Zwistigkeiten unter der Regentschaft unterhielt; hartnaͤckigen Gang der Regenten wahrnahmen⸗
eine Saite nicht zu beruͤhren, deren Schwin⸗ freiwillges Ste schweigen aufzulegen. Wir beschraͤnkten uns daher auf theilwei
Kaͤmpfe 6 die Ungerechtigkeit. Endlich aber ist die Zeit de
Aufrichtigkeit g ’ommen, und wir halten es darum fuͤr unser
Pflicht, mit einer allgemeinen Schilderung der Ereignisse hervor⸗ zutreten, ohne uns indessen in Details einzulassen, von denen wie nicht hinlaͤnglich unterrichtet sind. Die Zwistigkeiten zwischen dem Praͤsidenten und Hen. v. Maurer schreiben sich schon, wie man sagt, von der Zeit der Bildung der Regentschaft her Noch ehe Herr von Maurer einen Fuß auf Griechischen Boden setzte, hatte er in letzter Instanz bereits entschieden, die Griechen seyen der Freiheit und freisinniger Institutionen unwuͤrdig. Die Mei⸗ nungen des Praͤsidenten sind in ganz Europa bekannt und konn“ ten mit denen des Herrn von Maurer nicht uͤbereinstimmen. Herr von Abel, auf Empfehlung des Praͤsidenten zum Ergaͤn⸗ zungs⸗Mitgliede ernannt, schloß sich Herrn von Maurer an, und die noch durch besondere Intriguen genaͤhrte Opposition fand in dem Einflusse einiger auswaͤrtigen Gesandten und in den interes⸗ sirten Kraft⸗Aeußerungen unserer kleinen Minister einen Stuͤtz⸗ punkt. All' diesen Dingen setzte der Praͤsident der Regentschaft eine stoische Ruhe entgegen. Zweimal aͤnderte die Majoritaͤt das Ministerium ... Endlich sahen wir uns am Vorabende der Ruͤckkehr jener beklagenswerthen Epoche,
waͤhrend welcher unsere un⸗ schuldigsten Worte und unsere unbedeutendsten Handlungen Stoff zu Angebereien lieferten, und wir allen moͤglichen Verfolgungen ausgesetzt waren. Mit tiefem Unwillen sah die Nation die fre⸗ chen und systematischen Verleumdungen zweier Journale, deren eines, der Sauveur, in Griechenland selbst unter dem Gewand eines halboffiziellen Charakters redigirt, vage und räthselhafte Anklagen verbreitete, deren sich dann das andere, der Courrier de Smyrne, bemaͤchtigte, um sie auf die schamloseste Weise unter den schwaͤrzesten Farben aufs neue zuzustutzen — den Angriff auf die Unabhaͤngigkeit der Gerichts⸗ hoͤfe durch den Einbruch eines Ministers und seiner Satelli⸗ ten in das Heiligthum der Gerechtigkeit — die Beleidigungen⸗ die im Namen der Nation gegen die fremden Maͤchte, die am meisten zur Unabhaͤngigkeit des Landes beigetragen, ge⸗ richtet wurden — endlich den Partei-Einfluß, den die oͤffentlichen Angelegenheiten unverkennbar an sich trugen. Seit zwei Tagen endlich athmet Griechenland wieder auf. Herr v. Kobell, ein wahrhafter Freund der Griechischen Nation und des Thrones, ein achtungswuͤrdiger und hochverdienter Mann, wird von nun an mit dem Praͤsidenten den Gang der Regierung leiten und nicht in die Fußtapfen seines Vorgaͤngers treten. Voll dieser Hoffnung und vertrauend auf die Zukunft, wuͤrden wir auch fernerhin Stillschweigen beobachtet haben, haͤtten wir es nicht fuͤr unsere Pflicht gehalten, gegen die Mißbraͤuche, die wir be⸗ gehen sahen, zu protestiren. Wir erklaͤren daher: wir wollen nicht mehr die Mißhandlung der Richter durch Gendarmen mit⸗ ten im Heiligthume der Gerechtigkeit; wir wollen keine ministe⸗ riellen Untersuchungs⸗Richter mehr, welche die Zeugen zum Nach⸗ theile der Angeklagten unter den persoͤnlichen Feinden derselben auslesen; wir wollen bei der Entscheidung der Gerichts hoͤfe keine Dazwischenkunft der Regierung durch Ordonnanzen; wir wollen nicht, daß sich die General⸗Prokuratur, indem sie sich zum Organ der Privat⸗Rache macht, selbst herabsetze. Man stelle die Verfolgungen ein, erkenne die Unverletzlichkeit des Rich ters an, der nur Gott, der allein uͤber ihm ist, Rechenschaft abzulegen hat uͤber seine Handlungen. Eben so ist das Pri⸗ vat, Leben der Buͤrger heilig. Welcher Art aber ist jene ver⸗ borgene Regierung, die man ins Leben rufen wollte, jene Regierung, die in keiner Beziehung steht mit der von allen anerkannten, jene Regierung, welche, indem sie die Buͤrger verfolgte und sich insgeheim in die richterlichen und Privat⸗ Verhandlungen einmischte, aus Griechenland alle Freimuͤthig⸗ keit verbannte, und das gesellschaftliche Leben der Buͤrger ver⸗ giftete? Wozu uͤbrigens nuͤtzten jene außerordentlichen Aus⸗ gaben, die man machte, um unsere geheimsten Gedanken zu ergruͤnden? Was sah man? Unsere Anhaͤnglichkeit an Koͤnig und Vaterland, unsere Liebe fuͤr diejenigen unter den Regen⸗ ten, die die wahrhaften Interessen Griechenlands nicht miß kannten, und unsere Indignation, die sich gegen diejenigen an den Tag legte, welche die Nation opfern und sie ins Verderben stuͤrzen wollten! Warum suchten die Journale unsere theuersten Buͤrger zu entehren? Warum suchten sie uns in den Augen Europa's veraͤchtlich zu machen, indem sie die Nation in Par⸗ teien und Factionen theilten, waͤhrend wir nur Ein Vaterland, nur Einen Koͤnig, nur Ein Gesetz haben, das ein gemeinschaft⸗ liches Band schlingt um Thron und Staat und immer noch enger es schlingen wird? Einheit! Einheit fuͤr die Zukunft! Wir wollen keinen fremden Einfluß mehr, wir stoßen ihn zuruͤck, unter Bewahrung einer gleichen Erkenntlichkeit fuͤr die drei Schutzmaͤchte Griechenlands. Wir glauben, den Wunsch aus⸗ druͤcken zu koͤnnen, auf offiziellem Wege zu erfahren, was aus unseren National⸗Goͤtern werden soll; welches der Stand unse⸗ rer Europaͤischen Anleihen sey, wozu man sie verwendet; wie man die Unruhe in der Maina beilegen wolle? Diese Fragen glauben wir stellen zu duͤrfen. Oeffentlichkeit gereicht der Regierung zur Ehre, und deswegen legen wir jene Fragen vor. Wir wuͤnschen, daß die Nation durch die Oeffentlichkeit, durch die Schulen, deren Errich⸗ tung man bis jetzt vernachlaͤssigte, kurz durch alle geeigneten Mit tel endlich, den gesetzlichen Zustand erlange, den wir seit mehre ren Monaten vermißten — ein Zustand, eben so wuͤnschenswerth fuͤr die Regierenden wie fuͤr die Regierten. Noch ist kein Ge setz uͤber das Hypothekenwesen erschienen; noch erwarten wir die Errichtung einer Nationalbank und den Plan uͤber die Verthei⸗ lung der Nationalguͤter. Indem wir uns solchergestalt zwischen die vergangene Epoche und diejenige gestellt finden, die nun be⸗ ginnen soll, hielten wir uns verpflichtet, die Wuͤnsche der Nation auszudruͤcken, zu sagen, daß wir den Zeitpunkt, den wir anzutreten im Begriffe sind, als eine Aera der Verbesserungen, der Einheit und des nationalen Gluͤcks betrachten, und daß wir es schließlich als unsere Pflicht ansehen, dem erhabenen Koͤnige
uͤber den Verkauf der National⸗Guͤter einbrachte, welches die vor⸗
von Bayern, der, nachdem er so thaͤtigen Antheil an unserem