und Heide aut, und da Euer Vorrathzan Stroh sehr gering ist, so müͤßt Ihr Euch mit Farrenkraut und abgestorbenem Grafe von der Gemeinde behelifen. Aber nehmt das zu Herzen, ich sah Turvills Schweinestall am Tage, ehe ich abreiste, und ich ertlaͤre feierlich, vor England und Irland, Turvills zwei Schwei 19 b 8 — Irland, il Schweine haben eine bessere Wohnung und weit besseres Futter und sind weit reinlicher gehalten, W öT 89 in dieser Stadt, einer Stadt, die, was Straßen, oͤffentliche Plaͤtz, 1 h ͤPöI Fe seh e Gebaͤnde hetrifft, so schoͤn In der heutigen Times liest man: „Da die letzte Divi⸗ dende der durch die Konvertirung von Cortes⸗Obligationen ent⸗ standenen Spanischen ZproCts. durch die Herren Smith Payne und Comp. bezahlt worden war, so hat man bei diesen angefragt, wie es mit der Zahlung der am 1. d. M. faͤlligen Zinsen seyn würde, aber zur Antwort erhalten, daß kein Auftrag in dieser Beziehung eingegangen sey. Man glaubt nun, es möoͤchte wohl keine Aussicht auf die Zahlung dieser Dividende vorhanden seyn, bevor die Cortes nicht einen bestimmten Beschluß mit Hinsicht auf die Finanzen gefaßt haben werden, ja vielleicht nicht vor der Kontrahirung einer neuen Anleihe. Einige der hierbei am meisten betheiligten Kapitalisten haben der Spanischen Regie⸗ rung sehr dringende Vorstellungen gemacht, daß sie sich fuͤr die Erfuͤllung der Verbindlichkeiten in Bezug auf diesen Theil der Schuld verbuͤrgen moͤge, insonderheit, da die Zinsen derselben nicht von großem Belauf sind; die kuͤhnsten und unternehmend—⸗ sten Kapitalisten sollen sich sogar erboten haben, das Geld zur Abzahlung dieser Zinsen, 120,000 Pfund, vorzuschießen, wenn ihnen nur das Spanische Ministerium die Versicherung geben wolle, daß es die Verantwortlichkeit fuͤr die Autorisirung der Zinszahlung uͤbernehme; die Spanische Regierung hat aber da⸗ von noch keine Notiz genommen.“ 1 lleber den Beschluß der Cortes, wodurch die Guebhardsche An⸗ leihe verworfen worden, aͤußert sich die Times folgendermaßen: „Diese Maßregel hat hier keinen Beifall gefunden, denn, ob⸗ glesch sich unter allen von Ferdinand VII. abgeschlossenen oder genehmigten Anleihen gegen diese das Meiste einwenden laͤßt, so mwüͤrde es doch mit Ruͤcksicht auf den Kredit, den Spanien in London, als auf dem reichsten aller Europaͤischen Geldmaͤrkte, zu finden wuͤnscht, politischer gewesen seyn, diese Schuld mit den üsrigen zusammen durchschluͤpfen zu lassen. In der That fuͤhlt man sich setzt nicht vor einem Angriff auf die perpetuellen Ren⸗ ten sicher, da die Guebhardsche Anleihe, um ihren unreinen Ur⸗ sprung zu verdecken, zum Theil in solche konvertirt wurde. Um consequent zu seyn, muͤssen die Cortes jetzt weiter schreiten, dann fallen sie aber in die abschreckende Lage zuruͤck, in die sie der Bericht der Majoritaͤt der Finanz⸗Kommission zu versez⸗ en schien, und es ist um Spaniens Kredit geschehen. Freilich sind die Ansichten uͤber diesen Hänt: in England und Spanien 8 verschieden, daß die große Masse der Spanischen Nation die gewissenhasten Bedenklichkeiten eines Englischen Kaufmanns, in Faällen, die den Kredit betreffen, kaum begreifen kann. Aus al⸗ n Beschluͤssen der Spanier blickt Vorurtheil, Unwissenheit und in Nationan⸗Stolz hervor, der sie zu sehen verhindert, wie un⸗ moͤglich es unter solchen Umstaͤnden ist, das Vertrauen jener Aus⸗ laͤnder zu gewinnen, die allein im Stande sind, ihnen Huͤlfe zu leisten. Uebrigens bleibt die Cortes⸗Schuld an unserer Boͤrse ge⸗ sucht, weil fuͤr sie alle Parteien in Spanien eine ganz besondere Vorliebe zeigen.“ 1 “ Wenn auch der Zustand der Britisch⸗Westindischen Kolo⸗ nieen im Allgemeinen der Art ist, daß er die vielfachen Besorg⸗ nisse beschwichtigen kann, welche man von der Durchsetzung einer, alle Verhaͤltnisse jener Kolonieen so durchaus umgestalten— den Maßregel, wie die Sklaven⸗Emancipation ist, nicht ohne Grund gehegt hatte, so lauten doch die Nachrichten nicht von allen Orten gleich befriedigend. Besonders beunruhigend sind die Berichte, welche sich dieser Tage durch hier angekommene Amerikanische Blaͤtter uͤber den Zustand von St. Christoph verbreitet haben. Sie sind vom 15. August und besagen, daß sich alle Neger zusammengerottet haͤtten, um sich den Absichten der Regierung zu widersetzen. Nur nach vieler Anstrengung, un d nachdem das Kriegsgesetz proklamirt war, soll es den regu⸗ sairen Truppen, in Verbindung mit den Matrosen und Seesol— daten der im Hafen liegenden Kriegsschiffe und mit der Kolo⸗ nial Miliz, gelungen seyn, die Menge zu bezwingen; doch sam⸗ melten sich noch uͤber 300 Neger wieder in den Gebir⸗ gen und setzten den Widerstand fort. Es wurden viele RNeger gefangen genommen, und einige von ihnen sollen so stark gepeischt worden seyn, daß sie unter den Schlaͤ— gen erlagen, andere wurden zur Strafe nach den Bermudas transportirt, und einige wenige, wie verstchert wird, nach gehal⸗ tenem Standrecht erschossen. Bei Abgang der Nachrichten hoffte man, daß die Ruhe nicht weiter gestoͤrt werden wuͤrde. Der Standard behauptet, daß der Zustand der Kolenieen im All⸗ gemeinen und besonders diese Nachrichten aus St. Christoph die Veranlassung zu einem am 30sten v. M. gehaltenen Kabinets⸗ Conseil gewesen seyen, welches, von allen hier anwesenden Mi— nistern besucht, zwei ganze Stunden gedauert habe, und in wel⸗ chem, in Betracht der gefahrdrohenden Verhaͤltnisse der Kolonieen, hervorgehend aus der Unzufriedenheit der Neger⸗Bevoͤlkerung mit den Bedingungen ihrer Emancipation, die Erlassung einer Koͤniglichen Proclamation in Bezug hierauf beschlossen worden sey. Die Times giebt zwar zu, daß sie den Beschluß des Con⸗ seils nicht kenne, glaubt aber, daß der Standard im Irrthum sey, und fuͤgt als Grund hinzu, daß, bis auf die oben mitge⸗ theilten Nachrichten, noch keine Berichte eingegangen seyen, welche so gewichtige Maßregeln noͤthig machten. Was aber diese den Amerika⸗ n ischen Blaͤrtern entlehnten Nachrichten betreffe, so muͤsse man deren lugabenmu Vorsicht aufnehmen, da schon das nicht wahrscheinlich sey, daß man die gefangenen Neger, noch dazu jetzt dem Gesetze nach freie Menschen, zu Tode gepeitscht habe, und auch außerdem der Bericht Spuren der Verfaͤlschung an sich trage, indem unter Anderem darin gesagt sey, daß man auf vierzehn Neger, die sich vor den Kanonen des Forts zusammengerottet haͤtten, zwei Bom⸗ ben abgeschossen habe, wodurch vierzehn von ihnen getoͤdtet, die uͤbrigen aber zerstreut worden seyen. Uebrigens giebt die Times zu, daß allerdings manche einzelne Bestimmungen der Smancipations⸗Akte Unzufriedenheit erregen und Aenderungen wuͤnschenswerth machen koͤnnten, und fordert daher alle Freunde und Besoͤrderrr der Sklaven⸗Emancipation auf, ihr Werk nicht ais beendet anzusehen, sondern mit Eifer daruͤber zu wachen, —ihre guten Absichten in ihrer ganzen Ausdehnung zur Aus⸗ fuͤhrung kaͤmen. X In ihrem heuttgen Boͤrsenbericht meldet die Times; „So eben gehen noch direkte Nachrichten aus St. Christoph ein, wonach sich die Angaben der New⸗Yorker Blaͤtter uͤber die Zu⸗ sammenrottung der dortigen Neger als sehr uͤbertrieben erwei⸗ sen; doch war wirklich das Kriegs⸗Gesetz vom 6. bis zum 18. Beacghacg Kraft gesetzt worden, weil die Neger die ihnen als Bedingung gestellte Lehrzeit nicht annehmen wollten. Vom 18. an bis zum 26. August, von welchem Datum die eingegangenen
1140 gingen ihren gewohnten Gang. Auch aus St. Vincent, Gra⸗ nada, Barbadoes und Trinidad hat man Nachrichten bis zur Mitte August's erhalten, so daß aller Grund zu dem Glauken vorhanden ist, daß das neue System gute Wurzeln schlagen wird.“
Aus Halifax sind Zeitungen und Briefe bis zum 6. Sep⸗ tember angekommen. In Folge des Ausbruchs der Cholera wurden keine Gesundheits⸗Paͤsse mehr ausgegeben. In dem Bericht der Gesundheits⸗Kommission bis zum 1. September heißt es: „Wir freuen uns, sagen zu koͤnnen, daß die Sterb⸗ lichkeit in den letzten 24 Stunden nicht halb so groß gewesen ist, wie fruͤher. Die Krankheit hat unter der Garnison fast ganz aufgehoͤrt. Am Bord des Schiffes „Praͤsident“ haben sich mehrere Faͤlle ereignet, wovon drei toͤdtlich wurden. Das Schiff ist deshalb gestern in das Bassin gebracht und die Mann⸗ schaft auf Steven's Insel ans Land gesetzt worden. Der
sammlung rusammenberufen, um durch Subscription einen Fonds zur Unterstuͤtzung der Armen aufzubringen.“
Ueber Jamalka hat man hier die Nachricht aus Colum⸗ bien erhalten, daß die Staaten Venezuela und Neu⸗Granada bereit waren, ihre Beitraͤge zu der Verzinsung der in England kontrahirten Columbischen Anleihe zu zahlen, daß aber der dritte Staat, Aequator, in welchem gegenwaͤrtig ein Buͤrgerkrieg herrscht,
nehmen wollte, und daß in Folge dessen diese Unterhandlungen auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben worden.
Jö“ Die Allgemeine Zeitung enthaͤlt Nachstehendes jekt mit der Anlegung einer Eisenbahn von Amsterdam nach Koͤin ist bekanntlich zerfallen. und denkt, die Hollaͤnder begreifen ihren Vertheil nicht, oder sie ploͤtzlich geizig geworden. Keines von beiden. derttausende der Einwehner ihren angestammten Nahrungs⸗Er⸗ werb. Eine jede Neuerung, die ihrer Existenz, wenn auch nur
trauischen Augen betrachtet werden. Schon der Gebrauch der Dampfboͤte auf dem Rhein fuͤgte den groͤßern und noch mehr den kleinern Hollaͤndischen Rhedern und Schiffs⸗Eigenthuͤmern in ihrem Gewerbe einen wesentlichen Nachtheil zu, und die Anle⸗ gung einer Eisenbahn, die, einmal errichtet, nur wenige Arme beschaͤftigt, wuͤrde auf ihre Verhaͤltnisse noch weit stoͤrender ein⸗ gewirkt haben. Nur Amsterdam haͤtte dabei vielleicht einen wesentlichen Nutzen gehabt; der Handels Staat Rotterdam unterhält eine ununterbrochene Wasser⸗Verbindung mit den Deutschen Staaten bis Frankfurt und Mannheim hin, und ein Waaren⸗Ueberschwemmungs⸗Sy⸗ stem will man von unsrer Seite auf die mit uns handeltreiben⸗ den Nationen nicht anwenden, da es uns keinen Vortheil brin⸗ gen wuͤrde. Doch, was von uns schnell befoͤrdert werden muß, erhaͤlt 3z. B. nach Deutschland schnelle Ueberlieferung durch die Dampfboͤte, welche immerhin, trotz der großen Menge von Reisenden, eine ansehnliche Quantitaͤt Waaren verschiffen, und wenn im Spaͤtherbst oder Anfangs Winters bei unguüͤn⸗ stigem Wasserstande die großen Schiffe unthaͤti liegen bleiben muͤssen, auch wenig Reisende sich auf den ampfboͤ⸗ ten mehr einfinden, dann nehmen dieselben, damit die Ueber⸗ sendung der Waaren nicht gehindert ist, bedeutend groͤßete Quantitaͤten ein. Freilich werden die Frachtkosten dann auch erhoͤht, allein durch die freie Rheinschifffahrt umgehen wir den Durchgangs⸗Zoll, dem wir beim Durchfuͤhren auf Landwegen, also auch auf der Eisenbahn, sobald die Preußische Graͤnze uͤber⸗ schritten wird, unterworfen sind. An unsern Haupthandels⸗Plaͤz⸗ zen liegen immer eine Masse von Schiffen, welche aus allen Weltgegenden ankommen und dahin abgehen. Ihre Zahl ist in der letzten Zeit eher gestiegen als gesunken. Wohl wollen Manche, die von der waͤhren Sachlage nicht unterrichtet sind, glauben, daß die Anlegung der Belgischen Eisenbahn von Ostende bis an die Preußische Graͤnze und von da bis nach Koͤln unseren Han⸗ del mit Deutschland einen theilweisen Untergang bringe. Doch dem ist nicht so. Belgien, das viele Millionen dazu auftreiben muß, kann, wenn das Werk vollendet, vor der Hand nur fuͤr seinen Transitohandel davon Vortheil erwarten. Man hat frei⸗ lich Deutschland mit der Aussicht geschmeichelt, daß in den Bel⸗ gischen Haͤfen, nach welchen Nebenzweige der Eisenbahn laufen werden, Deutsche Schiffe landen koͤnnen, daß sie den Belgischen gleichgehalten und fuͤr die Durchfuͤhrung ihrer Waaren auf der Eisenbahn nur einem maͤßigen Transitzoll unterworfen seyn sollen. Vergißt man aber, daß sich Belgische Handels⸗Kommissarien in Paris befinden, welche mit Frankreich, ihrem politischen Vor⸗ bild, eine Handelsverbindung zu Stande bringen sollen? Wird Frankreich im Interesse Deutschlands abschließen? Ja, haͤtte sich Belgien an den großen Deutschen Zollverband angeschlossen, dann haͤtte unserm Handel großer Verlust gedroht. So hat es aber fuͤr uns noch keine Gefahr, und, gestuͤtzt auf den Ruhm ei⸗ nes großen Handelseifers, sehen wir getrost der Zukunft entge⸗ gen. Ueber den Stand unsrer politischen Angelegenheiten ist es stille, aber gerade diese Stille moͤchte uns zu der Behaup⸗ tung verleiten, daß etwas im Werke ist, und daß wir der End⸗ schaft des beklemmenden Provisoriums vielleicht naͤher stehen, als man vermeint Die LVondoner Konferenz ist zwar so gut als aufgeloͤst. Aber es scheint, daß waͤhrend ihrer Unthaͤtigkeit die sie bildenden Großmäaͤchte sich in ihren Ansichten uͤber die Belgisch⸗Hollaͤndische Differenz genaͤhert haben, und wohl zu unserm Vortheil. Manche wollen behaupten, daß unsere Sache durch den Austritt des Lords Grey gewonnen hat. Ob mit Recht oder Unrecht lassen wir dahin gestellt seyn. Man betrach⸗ tete bei uns diesen ehemaligen Premier⸗Minister Englands als einen persoͤnlichen Feind unsers Koͤnigshauses. Jetzt, da er aus der Verwaltung getreten, hofft man, daß wir weniger par⸗ teiisch von England behandelt werden, und daß auch Frankreich sich geneigter zeige, da es mit seinen eigenen Angelegenheiten und denen von Spanien so sehr beschaͤftigt ist, daß es ihm nur erwuͤnscht seyn kann, die Hollaͤndisch⸗Belgische Angelegenheit ge⸗ schlichtet, und sich in seinem Norden gesichert zu sehen. Wir wissen recht gut, daß einst unser Koͤnig geaͤußert haben soll, er werde den Koͤnig Leopold nie und unter keinen Umstaͤnden an⸗ erkennen. Damals war noch die Wahrscheinlichkeit vorhanden, daß ein allgemeiner Krieg ausbreche, und daß, wenn die Sonne des Juli 1830 blutig untergegangen sey, Belgien an Holland zuruͤckgegeben werde. Aber wie anders hat die Lage Europa's sich gestaltet, jetzt, wo alle Welt nach Frieden seufzt, d. h. nach einem seit vier Jahren entbehrten ruhigen Zustande, jetzt, wo Holland so große Opfer schon gebracht hat! Gewiß werden nun die vermittelnden Maͤchte ein ruhiges Nebeneinanderstehen Bel⸗ giens und Hollands gruͤnden, ohne daß unsere gerechten Anspruͤche
Nachrichten sind, war sber Alles wieder ruhig, und die Geschaͤfte
vernichtet wuͤrden, und den Hollaͤnder moͤchten⸗wir sehen, der
da wuͤnschte, Belgien mit Holland wieder zu vereinigen — Wenn oͤffentliche Blaͤtter behaupten, daß die Regierung in Betreff des Belgischen Zins⸗Antheils von 8,400,000 Fl. den Ge⸗ neral⸗Staaten noch einmal die Proposition machen werde, den⸗ selben zu uͤbernehmen, so moͤchten wir stark daran zweifeln. Entschieden wuͤrde eine solche Anmuthung von der zweiten Kammer der General⸗Staaten abgewiesen werden. — Der Ge⸗ neral Direktor des Krieges, General von Eerens, der nun zum General⸗Gouverneur von Niederlaͤndisch Indien ernannt ist, steht im Rufe großer Tuͤchtigkeit und Energie. Bemerkenswerth es, daß noch viele Offiziere in Niederlaͤndisch Indien geborne gier sind
ist B
Ma⸗-⸗ gistrat hat auf Anrathen der Gesundheits⸗Kommission eine Ver⸗
in einem Schreiben aus dem Haag vom 25. Sept.: „Das Pro⸗
Das Ausland schuͤttelt den Kopf auf diese vor dem Koͤnige voruͤberzogen. seyen nach so vielen Opfern, die sie dem Vaterlande brachten, Auf den unzaͤhli⸗
gen Kanaͤlen, von denen Holland durchschnitten ist, finden Hun⸗ w Zeitungen sind voll von Beschwerden derjenigen, welche sich in
einen theilweisen, Abbruch droht, kann von ihnen nur mit miß⸗ gern, sie zu
aber Amsterdam ist nicht Holland,
Belgiten. 8 1
Der Albion enthaͤlt nachstehende Privat⸗ Mittheilung aus Bruͤssel vom 30 Sept.: „Die Feier der Septembertage wurde am Sonnabend mit einer allgemeinen Musterung der Truppen am Morgen und einer Erleuchtung der Stadt am Abend beschlossen. Die Zeitungen sind mit den Berichten uͤber diese Nationalfeier aus allen Theilen des Koͤnigreiches angefuͤllt. Musterungen, Glockengelaͤute, Sacklaufen und Stangenklettern sind uͤberall die stehenden Festlichkeiten, und sie bieten nichts dar, was der Erwaͤhnung werth waͤre — Der Sonnabend war so
an keinen Unterhandlungen uͤber die auslaͤndische Schuld Theil heiß und staubig, wie man ihn nur wuͤnschen konnte; die Stra⸗
ßen waren gedraͤngt voll von Menschen, und die Truppen, Ka⸗
vallerie sowohl als Infanterie, erregten allgemeine Zufriedenheit.
Der Koͤnig hielt, von seinem Stabe umgeben, unter den Fen⸗ stern des Schlosses, wo die Koͤnigin mit einem zahlrei⸗ chen Gefolge, groͤßtentheils aus Damen bestehend, sich befand. Der Koͤnig schien kein lebhaftes Interesse an der Parade zu nehmen. Nach derselben wurden die eisernen Kreuze an die Verwundeten der September⸗Tage vertheilt, wor⸗
Der Koͤnig ritt dann in das Schloß und das Volk zerstreute sich ruhig. Die Art, wie die Kommission zur Vertheilung des neuen Ordens sich ih⸗ res Auftrages entledigte, hat großes Mißvergnuͤgen erregt. Die
dieser Angelegenheit gekraͤnkt glauben, waͤhrend dagegen And re so wenig Werth auf diese Decoration legen, daß sie sich wei⸗ tragen. Unter diesen befindet sich der vorige Gouverneur von Limburg, Hennequin, der das Ordenskreuz, welches seine Abberufung begleitete, zuruͤckschickte. Man sagt, daß der Franzoͤsische Minister, Herr v. Rigny, Urlaub erhalten habe, um in Privat⸗Angelegenheiten nach Belgien zu kommen, d. h. sich hier zu verheirathen. Seine Geschaͤfte werden so ge⸗ heim wie moͤglich gehalten, doch glaube ich, daß sie nicht bloß persoͤnlicher Natur sind.“
9oE11 Warschau, 5 Okt. Der Fuͤrst Statthalter des Koͤnig⸗ reichs Polen ist heute in Begleitung des General⸗Stabs⸗Chefs, General- Adjutanten Fuͤrsten Gortschakoff, von St. Petersburg hierher zuruͤckgekehrt. 8 Aus verschiedenen Gegenden des Koͤnigreichs menter zur Abhaltung einer Revue hier ein.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 3. Oktober. Der Zeitung Swenska Mi⸗ nerva zufolge, hat die Mission des hier erwarteten Foͤrsten Mentschikoff keinen andern Zweck, als die Komplimentirung unseres Monarchen, der die Aufmerksamkeit gehabt hat, den General der Kavallerie, Grafen von Loͤwenhjelm, nach St. Pe⸗ tersburg zu senden, um bei der Einweihung der Alexander⸗ Saͤule zugegen zu seyn.
Es heißt, daß Professor Agardh zum Bischof von Werm⸗ land ernannt werden duͤrfte.
Vorgestern hat bei der Reichsbank die Silber⸗Auswechselung begonnen, doch hat sich bisher kein besonderer Zudrang zu die⸗ sem Zwecke bemerklich gemacht.
Die Cholera hat so bedeutend nachgelassen, daß von vor⸗ gestern zu gestern nur noch 8 und von gestern zu heute nur noch 6 daran gestorben sind. Die Zahl der in den drei letzten Tagen Erkrankten betraͤgt resp. 38, 40 und 39. -
EE 8
Aschaffenburg, 4. Okt. In der verflossenen Nacht ist Ihre Maj. die Koͤnigin mit Ihrer Koͤnigl. Hoheit der Frau Erb⸗ Großherzogin von Hessen von Wuͤrzburg hierher zuruͤck⸗ ekehrt. 3 Kassel, 4. Okt. Die Staͤnde⸗Versammlung ist heute auf den 3. Jan. k. J. vertagt worden.
Weimar, 7. Okre. Unsere Stadt ist in den gestrigen Abendstunden von einer heftigen Feuersbrunst heimgesucht wor⸗ den, die um so gefaͤhrlicher zu werden drohte, als sie in der Naͤhe des Großherzogl. Residenzschlosses ausgebrochen war und sich bald mit großer Schnelligkeit verbreitete. Den angestrengten Bemuͤhungen der Einwohner gelang es jedoch, dem Brande, der die ganze Nacht hindurch gewaͤhrt und bereits 10 Haͤuser vernichtet hatte, heute fruͤh voͤlligen Einhalt zu thun, so daß in diesem Augenblick alle weiteren Besorgnisse verschwunden sind.
SGesth
Wien, 1. Okt. (Schles. Ztg.) Die Muͤckkehe I. MM. des Kaisers und der Kaiserin in Ihre hiesige Residenz hat einen neuen Ausschub erlitten und wird nun erst am 6ten d. erfolgen. Als Grund wird der Wunsch des Kaisers ange⸗ fuͤhrt, sein auf den 4ten d. fallendes Namensfest nicht hier zu feiern, um der zahllosen Praͤsentationen und Gratulationen ent⸗ hoben zu seyn. Vermuthlich wird zu gleicher Zeit auch Se. K. H. der Kronprinz von Bayern hierher zuruͤckkehren. Se. Kai⸗ serl. Hoh. der Erzherzog Rainer (Vice⸗Koͤnig des Lombardisch⸗ Venetianischen Koͤnigreichs) ist schon seit mehreren Tagen mit seiner Familie hier. Gestern Abend traf J. K. H. die Herzo⸗ gin von Angouleme von Prag hier ein und stieg in der Kaiserl. Burg ab; wie man hoͤrt, wird sie bis Mitte dieses Monats hier verweilen und dann wieder nach Prag zuruͤckkehren. Se. Kai⸗ serl. H. der Erzherzog Palatinus von Ungarn mit Familie wird morgen hier erwartet. Gestern ruͤckte das Infanterie⸗Regiment „Dom Miguel, Prinz⸗Regent von Portugal“, von Krems kom⸗ mend, hier ein, um mit dem seit vielen Jahren in hiesiger Gar⸗ nison gelegenen Regiment „Prinz Wasa“ die Station zu wech⸗ seln. Beide Regimenter, das abgehende und einruͤckende, wur⸗ den in Parade von der hiesigen Generalitaͤt zuvor auf dem Gla⸗ cis gemustert.
Jetzt werden auch auf Saͤngerinnen Medaillen gepraͤgt; bei Schauspielern ist's nichts Neues. Man sieht Garrik und die Siddons auf Muͤnzen. So eben aber hat der beruͤhmte Medail⸗ leur Nesti in Mailand auf die hochgefeierte Malibran eine Denk⸗ muͤnze verfertigt. Um den Kopf steht: Maria Felicitas Garcià Malibran. Die Aehnlichkeit ist sprechend. Auf der Kehrseite?
treffen Regi⸗
ertraͤge mit Hamburg, Luͤbeck und Bremen ratifizirt.
Kawak, ausgebrochen war.
per universale consenso proclamata mirabile nel azione e nel
to. Milano MDCCCXXXIV. 1
Zuͤrich, 1. Okt. Der Regierungs⸗Rath von Zuͤrich ha ber Regierung des Standes Aargau, welche sich beschwerte, daß ie wegen politischer Umtriebe aus dem Kanton Zuͤrich wegge⸗ biesenen Strohmeyer und Fein bloß aus letzterem Kanton weg⸗ schafft und auf Aargauischem Gebiete abgesetzt worden seyen, vodurch sie in den Stand gesetzt wurden, dort auf freiem Fuße u erscheinen und ihre Umtriebe zu erneuern, die Zusicherung vcheilt, daß kuͤnftig in aͤhnlichen Faͤllen die Betreffenden nicht soß aus hiesigem Gebiete weggeschafft, sondern dem Aargaui⸗ chen Polizei⸗Departement mit Schreiben des Polizeiraths zuge⸗ ührt werden sollen.
00 Die Mehrheit der Staͤnde hat bereits die Freizuͤgigkeits⸗
Schweizer Blaͤtter schreiben aus Uri: „Die Firnen inserer Hochgebirge sind durch die anhaltende Hitze dieses Som⸗ ers und Herbstes so aufgeweicht, daß man nicht ohne Besorg⸗ ß eintretendem Regen entgegensieht; mehrere davon sind mehr vils die Haͤlfte niedriger geworden; alle haben ihre Gestalt ver⸗ indert; die Auslaͤufer der sogenannten Eismeere sind mehr als gewoͤhnlich zerkluͤftet, aber eben deswegen auch vorwaͤrts ge⸗ scritten. ei einem derselben, dem Husifirn, hat sich etwas Sonderbares zugetragen: Eine fruͤhere tiefe Kluft oder Spalt il so auseinander, daß das Gerippe eines jungen Jaͤgers, der vor 13 Jahren hineinfiel, zu Tage kam. Neben dem Gerippe ag die silberne Taschenuhr, ein Taschenmesser und das Eisen des Stutzers, vom Schaft hingegen war keine Spur mehr vorhanden.“
Küvokief.
Konstantinopel, 10. Sept. In vorletzter Nacht wurden die Bewohner dieser Hauptstadt durch Feuerlaͤrmen und mehrere von den Festungen des Kanals abgefeuerte Kanonenschuͤsse in Allarm gesetzt. Es zeigte sich aber bald, daß das Feuer außer der Stadt, in dem eine halbe Stunde entfernten Dorfe Ruümili Bei dem ziemlich starken Nordwinde und dem Mangel an Loͤsch⸗Anstalten war es unmoͤglich, den Flammen Einhalt zu thun, weshalb der ganze aus etlichen und 20 Buden bestehende Bazar, die Moschee des Dorfes und einige Haͤuser in wenigen Stunden in Asche lagen. Große Besorg⸗ isse erregte ein ganz in der Naͤhe befindliches, zu dem dortigen Fastell gehoͤrtges Pulver⸗Magazin, welches jedoch gluͤcklicherweise durch die Anstrengungen der Garnison vom Feuer verschont blieb. — Im Gesundheits⸗Zustand ist noch immer keine Besse⸗ rung bemerklich. Die dadurch herbeigefuͤhrte Stockung in jeder Weise von Verkehr wird immer druͤckender, wie die Vorsichts⸗ Maßregeln dringender werden. Die oͤffentlichen Bureaus der Staats⸗Beamten koͤnnen nur nach vorgaͤngiger Raͤucherung und Paschung besucht werden, und einige Gesandtschafts⸗Kanzleien, wie jene am meisten von der Pest bedrohten des Russischen und Hesterreichischen Gesandten in Bujukdere, mußten in Betreff der allgemeinen Geschaͤfte gesperrt werden.
Konstantinopel, 16. Sept. Die Pest scheint nun wirk⸗ lich ihren Hoͤhepunkt erreicht zu haben; sie hat bedeutende Verheerungen angerichtet. — Der ehemalige Groß⸗Wesir, Keschid Pascha, der nach dem Verlust der Schlacht von Konia zum Statthalter von Sivas ernannt wurde, scheint in der Gunst des Sultans wieder Fortschritte zu machen; nachdem ihm schon füͤher neben seiner Statthalterschaft die Intendantur der Kai⸗ ferll. Minen uͤbertragen worden war, ist ihm nun auch das Sand⸗ chakat von Musch, das bisher von einem Mirimirian besonders perwaltet wurde, anvertraut worden. — Die Blokade von Samos ist in Folge der guͤtlichen Unterwerfung dieser Insel aufgehoben worden und die daselbst stationirt gewesene Flotten⸗Abtheilung wird taͤglich hier zuruͤck erwartet. Es heißt, daß etwa 120 Familien von Samos nach Negroponte ausgewandert seyen. — Der Kaiserl. Russische Ge⸗ scaͤftstraͤger, Freiherr v. Ruͤckmann, hat gestern seine Abschieds⸗ besuche bei der Pforte abgestattet und heute eine Audienz beim Sultan gehabt, bei welchem Anlaß er mit einer mit Brillanten besetzten Tabatiere beschenkt wurde, und von Sr. Hoheit die schmei⸗ chelhaftesten Versicherungen der Zufriedenheit mit seinem waͤhrend seiner Geschaͤftsfuͤhrung beobachteten Benehmen erhielt. Diese Audienz ist eine Auszeichnung, welche hoͤchst selten einem frem— den Geschaͤftstraͤger widerfaͤhrt. — Am 12ten d. gab die Tochter des Sultans, die Prinzessin Salyha, Gemahlin des Halil Pa⸗ scha, ihrem Vater ein glaͤnzendes Gastmahl in Kandili, einem am Asiatischen Ufer des Kanals gelegenen Dorfe, woselbst Ha⸗ lil Pascha ein schoͤnes Landgut besitzt. — Mehrere Griechische und Armenische Gemeinden hieselbst, welche schon laͤngere Zeit wegen Kirchen⸗Reparationen die Erlaubniß der Pforte nachge— sucht hatten, haben diese endlich, uͤbrigens mit dem ausdruͤckli⸗ chen Verbot der Vergroͤßerung derselben, erhalten.
EEEEb
Das Journal de Smyrne enthaͤlt uͤber die letzten Auf⸗ stände im Peloponnes folgende Nachrichten aus Nauplia vom 18. August: „Die Milde, welche der Koͤnig Otto gegen die von dem Gerichtshofe zu Nauplia zum Tode verurtheilten Koloko⸗
roni und Koliopulos bewiesen, hat, weit entfernt, den Anhaͤn⸗ gern dieser Rebellen das Gefuͤhl der Dankbarkeit einzufloͤßen, vielmehr eine leidige Zuversicht in ihnen geweckt, welche sich bald durch einen Versuch zum Umsturze aͤußerte. Zwei Neffen der begnadigten Staatsverbrecher, Mitros Plaputa und Nikitas zerbini, an die sich alle Anhaͤnger der Regierung der Capo⸗ distrias, die in Griechenland unter dem Namen der Napisten bekannt sind, anschlossen, haben ein Komplott geschmiedet, wel⸗ ches zu gleicher Zeit auf drei Punkten des Peloponnes, zu An⸗ dritzena, zu Poperitza und in einem Dorfe bei Megalopolis, ausgebrochen ist. Alles, was sich im Lande von Intriganten, von schlechtem Gesindel befand, eilte schnell unter die Fahnen der Insurrection. Gluͤcklicher Weise war die Zahl der Rebellen, trotz der Raͤnke und Anstrengungen aller Art, ihre Partei zu vermehren, nur gering, und die von der Regierung eben so schnell als kraͤftig ergriffenen Maßregeln reichten hin, die ver⸗ brecherischen Plaͤne der Rebellen zu vereiteln. Abtheilungen von Gendarmerie, die von verschiedenen Punkten aufgebrochen wa⸗ ren, fielen uͤber die Rebellen her, zerstreuten sie ohne Schwierig⸗ keit, und nahmen mehrere gefangen, worunter man D. Kallergi, D. Tzokris, Sacheropulos, Nikitas ꝛc. nennt.
der in den Fehler verfallen,
nommen, die Religion zu vertheidigen,
Sie sind nach Nauplia gebracht und theils in Itschkale, theils in Burzi ein⸗ gesperrt worden, und hoffentlich wird die Regierung nicht wie⸗ den Prozeß so lange hinzuziehen und kein neuer Polyzoides wird Praͤsident des Gerichtshofes seyn. Diese Verschwoͤrung, wie die vorige, hatte zum Vorwande ge⸗ die von der Regierung ohne Unterlaß angegriffen werde; ihr wahrer Zweck jedoch war, die gegenwaͤrtige Ordnung der Dinge umzustoßen, und die Ge⸗
1 1““
und Koliopulss zu befreien. Die Insurgenten hofften, indem sie die Religion voranstellten, ihre Reihen durch eine Menge von Mißvergnuͤgten zu vermehren; sie fanden sich jedoch in ih⸗ ren Erwartungen getaͤuscht. Sehr viele Rumelioten griffen zu den Waffen, um die Rebellen zuruͤckzutreiben, und mehrere Ca⸗ pitains, die sich in dem langen Unabhaͤngigkeits⸗Kampfe ausge⸗
freiwillig der Regentschaft ihre Dienste angeboten. Kollios Pla-1 putas, welcher sich bescheidener Weise den Titel eines General⸗ Statthalters des Koͤnigreichs beigelegt hatte, ist genoͤthigt wor⸗ den, sich, verlassen von allen den Seinigen und lebhaft verfolgt von einer Abtheilung Gendarmerie, nach Elis zuruͤckzuziehen. Auf allen andern Punkten sind die Rebellen gleichfalls geschla⸗ gen worden, und die Ruhe ist allenthalben wiederhergestellt.“
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 9. September. Im Staat Mississippi ist der General Allen, der sich als Advokat einen Namen erworben hatte, von einem gewissen M'Clung, der ihn in einem durch Wahl⸗ streitigkeiten veranlaßten Wortwechsel einen feigen Schurken nannte, im Zweikampf auf Pistolen und Messer, wie hiesige Blaͤtter berichten, auf die grausamste Weise umgebracht worden. Nach Bostoner Blaͤttern sind am 19. Aug daselbst die schmaͤhlichen Angriffe auf das Eigenthum der Ursulinerinnen erneuert worden. Der Poͤbel nahm, ohne Widerstand von Sei⸗ ten der Behoͤrden oder des Militaͤrs, die Grundstuͤcke in Besitz, zerstoͤrte die werthoollen Obstgaͤrten, pluͤnderte und raubte alles, was von den fruͤhern Verheerungen verschont geblieben war. Erst nach Beendigung der Exzesse erließ der Gouverneur eine Proclamation, worin er auf die Einbringung der Thaͤter Preise setzte. Der Poͤbel soll durch angesehene Maͤnner zu diesem Un⸗ fuge ermuntert worden seyn. — In Philadelphia veranlaßte die blutige Mißhandlung eines Weißen durch einen Farbigen, einen Barbier, Namens Battis, einige Unruhen. Volkshaufen sam⸗ melten sich vor Battis Wohnung, der sich mit seiner Familie fluͤchtete, zerbrachen die Thuͤren und Fenstern, zerschlugen die Moͤbel ꝛc. Der Mayor von Philadelphia war gleich mit star⸗ ker Polizeimannschaft zur Stelle, welche die Raͤdelsfuͤhrer ergriff. Auch Battis wurde ins Gefaͤngniß gebracht.
Die Englische Brigg „Savage“ ist, mit 16 Piraten an Bord, zu Salem angekommen und hat dieselben den dortigen Gerichten uͤbergeben. Sie hatten die von Salem nach Rio⸗Ja⸗ neiro abgefertigte Brigg „Mexican“, die 20,000 Dollars an Bord hatte, gaͤnzlich gepluͤndert, den Offizieren und der Mann⸗ schaft Alles geraubt, sie fest gebunden und das Schiff dann in Brand gesteckt. Gluͤcklicher Weise gelang es aber dem Capitain Butman, als die Raͤuber fort waren, sich loszumachen und das Feuer zu loͤschen. Die Brigg kam auch wohlbehalten nach Sa⸗ lem zuruͤck, wo sogleich ein Schiff ausgeruͤstet wurde, um die Seeraͤuber zu verfolgen; dies kehrte jedoch unverrichteter Sache zuruͤck. Das Piraten⸗Fahrzeug wurde spaͤterhin an der Afrikanischen Kuͤste von der Großbritanischen Brigg „Cur⸗ lew“ genommen und zerstoͤrt, und die Britische Regierung hat nun die Seeraͤuber, welche den „Mexican“ auspluͤnderten, auf eigene Kosten nach den Vereinigten Staaten bringen lassen. Die hiesigen Zeitungen ruͤhmen diese Handlung als ein nachahmungswerthes Beispiel. 6
u 11.“
Berlin, 9.Okt. In den Hafen zu Swinemuͤnd e sind waͤh⸗ rend des Monats Sept. d. J. bei einem Wasserstande von 18 — 22 ½ Fuß, 88 beladene und 33 geballastete Schiffe eingegangen; 58 bela⸗ dene und 14 geballastete verließen denselben. Von den ausge⸗ gangenen Schiffen waren 10 mit Getraide und Mehl und 27 mit Holz befrachtet. — Die Haupt⸗Artikel der in Stettin ein⸗ gegangenen Waaren sind gewesen: 4977 Ctr. Asche, 1751 Ctr. Branntwein, 448 Ctr. Kaffee, 7710 Ctr. Farbehoͤlzer, 9766 Ton⸗ nen Haͤring, 279 Ctr. Juchten, 2933 Ctr. Oel, 5746 Ctr. Talg, 4670 Ctr. Thran, 1427 Ctr. Reis und 10,289 Ctr. roher Zucker. Seewaͤrts sind von Stettin versandt: 70,182 Cub. Fuß Schiffs⸗ Bauholz, 229 Ring Stabholz, 3314 Stuͤck Balken, 1284 Schiffs⸗ lasten Bohlen, 1697 Wispel Weizen, Roggen und Gerste und 100 Wispel Huͤlsenfruͤchte. — Anklam versandte seewaͤrts 709 Wispel Getraide und Demmin 704 Wispel Getrai 775 Ctr. Erbsen und 1375 Ctr. Roggenschroet.
öö13““
Schillers Denkmal. 8
Der unterzeichnete Ausschuß des in Stuttgart bestehenden Schiller⸗ Vereins, dessen Zweck die Errichtung eines DBenkmals fuͤr unsern gro⸗ ßen Dichter Schiller ist, erlaubt sich, folgende Erklaͤrung an das Deutsche Publikum zu richten:
Eine kolossale sitzende Statue des Dichters, der Kopf nach der herrlichen Buͤste von unserm hochberuͤhmten, jetzt auf seinen Lor⸗ beern ruhenden Veteranen Dannecker, scheint uns dem Zwecke am angemessensten, und wir haben die Freude, verkuͤndigen zu koͤnnen, daß der Coriphaͤus der gegenwaͤrtigen noch thaͤtigen plastischen Kuͤnst⸗ ler, Thorwaldsen in Rom, es mit der ehrenwerthesten Bereitwillig⸗ keit uͤbernommen hat, die Skizze dazu zu fertigen und die Aus⸗ fuͤhrung des Modells zu beaufsichtigen, als einen Tribut, den er dem großen Germanischen, ja Europaͤischen Dichter zu zol⸗ len sich gedrungen fuͤhlt. Ob nun diese, unter solchen Au⸗ spizien sich berettende Ausfuͤhrung in Erz oder Stein, oder auch nur uͤberhaupt in dieser großartigen, Deutschland ehrenden Weise wird stattfinden koͤnnen, das haͤngt gaͤnzlich von der weiteren Theilnahme ab, die sich thaͤtig fuͤr den großen Zweck des gemeinsamen Deutschen Vaterlandes beurkunden wird, und wozu wir achtungsvoll alle Deutsche, wo sie auch und weß Standes sie seyn moͤgen, besonders aber auch die
dieser Verwendung wiederholt feierlichst zusichern. Der so erfreuli⸗ Dichtkunst nur verwandter Kuͤnstler Dichters so oͤffentlich darlegt, erweckte in solche großartige Huldigung
Deutschlands lebenden S
und daß es diesen allen gewiß hoͤchst eine einfache Veranlassung zu finden, Vertrauen folgende
I. Aufforderung
an Deutschlands Schriftsteller u
um den pecuniairen Zweck auf eine fuͤr fuͤr den großen Dichter selbst, soll, moͤglichst ehrenvolle und leich Nit⸗ teressante Weise zu erreichen, beabsichtigen wir, ein Schillers⸗Album ,
zu eroͤffnen, und bitten alle Schriftsteller und Kuͤnstler, die den un
nd Kuͤnstler.
Stammbuchblattes einen kurzen, wo Oktav⸗Seite nicht dneeh 1 ruc in gebundener oder ungebundener Rede, mit Beifuͤgung seines voll⸗ staͤndigen Namens, seines Geburtsjahrs und Tages, seines Geburts- und S Wohnorts und seines Standes, deutlich geschrieben 1 e J. . a B.
zeichnet hatten, unter andern der tapfere Obrist Grivas, haben 1 J. g. . ee Wee
zum 1. Januar 1835 als letzten Termin. handlung koͤnnen die Zusendungen und Bestellungen stattfinden.
Buͤhnen Deutschlands, aufs Dringendste auffordern, wobei wir zugleich die treueste Verwendung der eingehenden Gelder und die genäueste oͤffentliche Nachweisung
che Beweis der hoöͤhen Achtung, welche ein den Deutschen und der dem Andenken 55 I
uns den Gedanken, daß eine
dem Unsterblichen wohl vor allem von Sonnabend, 11. Okt.
chriftstellern und Kuͤnstlern, und dann ins⸗
besondere von den Frauen, deren Saͤnger Schiller war, gebuͤhre, erwuͤnscht seyn wuͤrde, dazu
und daher wagen wir voll
die Theilnehmer wie dem das Denkmal gewidmet werden zugleich der Mit⸗ und Nachwelt in⸗ “
v
Jeder der Herren Einsender wird ersucht, in Form eines 1 8 — möͤglich im Druck eine halbe
tenden eigenen Spruch oder Gedanken
sche Buchhandlung
Händen des Coͤmité fuͤr das Schiller Denkmale ⸗Gelegenheit portofrei einzuschicken, und zwar bis
n Stuttgart, zu dler Durch jede solide Buch⸗
mit Buchhaͤn
Die Originale dieser Handschriften werden wohlverwahrt in
den Grundstein des Denkmals gelegt.
Jeder der Herren Einsender verpflichtet sich stillschweigend durch, die Mittheilung seines Blattes, spaͤter ein gedrucktes Exemplar des Albums gegen drei Gulden Rheinisch an sich zu nehmen. Das Album wird in groß Oktav schoͤn gedruckt und mit vier⸗ undzwanzig Bogen geschlossen. Sollten Supplemente erfordert wer⸗ den, so wird daruͤber erst spaͤter eine Entscheidung zu treffen seyn⸗ II Aufforderung agan die Deutschen Frauen. 1 Mit ehrerbietigem Vertrauen wagen wir es, die Mitwirkung der edlen gebildeten Deutschen Frauen bei Ausfuͤhrung des Denk⸗ mals Beutscher Verehrung und Liebe fuͤr den Dichter besonders in zu nehmen, der von ihnen sang In der Grazie zuͤchtigem Schleier Naͤhren sie wachsam das ewige Feuer Schoͤner Gefuͤhle mit heiliger Hand — 1 und von dem wohl mit vollem Rechte sich behaupten laͤßt, daß er vor allen Deutschen Dichtern auf die Bildung der Deutschen Frauen den vorzüglichsten Einfluß gehabt und unter ihnen die waͤrmsten Verehrer zählt. — Was in dem Kreise maͤnnlicher Wirksamkeit ge⸗ than werden konnte, ist gethan; wir wuͤrden uns aber eines Verge⸗ hens schuldig zu machen glauben, wenn wir nicht den edlen Deut. schen Frauen einen Weg eroͤffneten, ihre Theilnahme an einem in sich so bedeutungsvollen National⸗Unternehmen oͤffentlich und thaͤ⸗ tig zu beurkunden. — Aus diesem Grunde erlauben wir uns, ihnen einen Plan ans Herz zu legen, dessen Ausfuͤhrung ganz in ihren Haͤnden liegt. Wir wuüͤnschen, daß in den Stäaͤdten Deutschlands edle, gebil⸗ dete Frauen von allen Staͤnden es uͤbernehmen moͤchten, im Kreise ihrer Bekannten die Einsammlung von Beitraͤgen fuͤr das bei Stutt⸗ art dem unsterblichen Schiller zu errichtende Denkmal zu veran alten. Damit aber die Mitwirkung dazu sich soweit als immer moͤglich verbreite, so daß recht viele Deutsche daran Theil nehmen koͤnnen, so wuͤnschen wir, daß der Beitrag des Einzelnen nicht hoͤher bestimmt werde bei diesen Einsammlungen, und auch nicht hoͤher an⸗ genommen werde, als zu 24 Kreuzern. Rheinisch oder 6 Grosche! Preußisch Courant. — So kann zugleich der Beweis gefuͤhrt wer den, was ohne Beschwerde des Einzelnen durch ein allgemeines Zu sammenwirken geleistet werden kann. 8 Die Art der Einsammlung uͤberlassen wir gaͤnzlich dem Ermes sen der edlen Frauen, und bitten, die etwa durch die Aussendun von Namens⸗Verzeichnissen und Aehnliches verursachten Kosten von dem Betrage abzuziehen. — Einer besondern vorlaͤufigen Anzeige ihrer Bereitwilligkeit bedarf es nicht von ihrer Seite, um jede Mu⸗ hewaltung und auch das Porto zu ersparen. Wir wuͤnschen aber, daß diese Einsammlungen mit dem 1. Ja⸗ nuar 1835 geschlossen und uns dann guͤtigst die kurze Anzeige ge⸗ macht werde, was eingegangen ist, da wir dann anzuweisen die Ehre haben werden, wie ohne weitere Beschwerde der edlen Frauen die Gelder uns zukommen koͤnnen. Wir werden den Empfang be⸗ scheinigen und in oͤffentlichen Blaͤttern den Betrag mit Nennung des geehrten Namens der Theilnehmenden bekannt machen, damit eine Jede sich von dem richtigen Eingange ihrer Sammlung uͤber⸗ zeugen kann. 8. 3 Die Anzeigen der ⸗Sammlungen werden gleichfalls wohlver⸗ wahrt in den Grundstein des Denkmals gelegt und von der zweck⸗ maͤßigen Verwendung der Gelder wird seiner Zeit oͤffentlich Rech⸗ nung gestellt werden. “ Der Ausschuß des Schiller⸗Vereins⸗ Heinrich Erhard, Fnhaber der Metzler⸗ schen Buchhandlung. Gruüuͤneisen, Hof⸗Kaplan. Dr. H. Hauff. Dr. Wolfgang Menzel. Dr. Reinbeck, Hofrath und Professor. Dr. Schott. Gustav Schwab, Professor.
Ans ruch
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmitt. Abends Rach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
337,7 1 Par. 337, 69 Par. 1TI, IIb1 5,“00R. I1 37 pCt. 64 pCt. heiter. heiter. NW. —
1 1834. 8. Oktober.
Luftdruck. 338, 12½ Par. Luftwaͤrme 11,2 R. Thaupunkt 7,8R. Dunstsaͤttg. 75 pCt. Wetter. .. halbheiter.
Wolkenzug — Koͤnigliche Schauspiele.
Freitag, 10. Okt. Im Opernhause: Adagio fuͤr Violine, komponirt von Lipinski, und Allegro, komponirt von Mayseder, ausgefuͤhrt von dem Großherzoglich Oldenburgischen Hof⸗Kapell meister und Koͤnigl. Daͤnischen Professor Herrn Pott. Hierauf: Variationen uͤber ein Thema von Rossini, fuͤr Bassethorn, kom⸗ ponirt und vorgetragen von Hrn. Schalk, Kammer⸗Virtuos J. Maj. der Herzogin von Parma, Erzherzogin von Oesterreich. Dann: Variationen, komponirt und vorgetragen von Demseiben. Und: Fra Diavolo, komische Oper in 3 Abth., mit Tanz. Mu⸗ sik von Auber.
Im Schauspielhause: 1) Rabelais, ou: Le bon cureé, vaudeville en 1 acte. 2) La reprise de: La suite d'on hal masqué, comédie en 1 acte et en prose, par Nad. de Bawr. 3) La premieère représentation de: Le cavalier servant, ou: Les moeurs Italiennes, vaudeville nouveau en 1 acte, par Mr. Paul Duport.
In Potsdam: Capricciosa, Lust piel in 3 Abth., von Carl Blum. Hierauf: Der Polterabend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. (Die Herren Carelle und Eckner, von der Ballet Gesellschaft des Herrn Direktors Cassel, werden hierin tanzen.) Im Schauspielhause: Rataplan, der kleine Tambour, Lustspiel in 1 Akt, von A. Schrader. Hier⸗ auf: Die Deutschen Kleinstädter, Lustspiel in 4 Abth., von Kotzebue.
8 1 11 Quellwärme 9,5 °R.
Flußwärme 10,4 °R. Bodenwärme 10,2 °R. Ausdünst. 0,1 31 Rh lrisderschlag 0 8
—N
Knigsitezdemaarer.
Freitag, 10. Okt. Der Kreuzritter in Aegypten, große he⸗ roische Oper in 4 Aufzuͤgen, nach dem Italiaͤnischen: II Crociate in Egitio. Musik von J. Meyerbeer. (Herr Marschall vom Theater zu Lemberg: Adrian, als dritte Gastrolle.)
us wärtige Bäörsen.
8 Amsterdam, 4 Oktober. 1 . Niederl. wirkl. Schnld 52 ⁄, 5 3 do. 99 ¼ v., Ausg. Schald 1982 1 Oestet
walt in die Haͤnde der Napisten zu spielen, und Kolokotronn
ses Zeichen der Freundschaft noch dem Lebenden gaälte.
sterblichen Todten ehren, sich in dasselbe einzuschreiben, als ob die⸗
Kanz-Bill. 23. 4 ½ 6 Amort. 91 ½3. 33 8 74. Kuss. 98
8