ddie Ordnung einigermaßen herstellten.
habe? Die beste Antwort ist meine Weigerung, ein Amt in demselben anzunehmen; und ich muß hinzufuͤgen: meiner Mei⸗ nung nach ist die Zusammensetzung desselben so schlecht, wie ir⸗ gend moͤglich; es besteht aus lauter Maͤnnern, die und deren Grundsaͤtze ich von jeher bekaͤmpft habe. Hiernach aber wird man natuͤrlich weiter fragen, ob ich entschlossen sey, mich dem Mi⸗ nisterium zu opponiren? Ich will diese Frage offen und ohne Ruͤck⸗ halt beantworten. Da ich nicht unbedingtes Zutrauen zu dem Ministerium Lord Melbourne's und nach der Entlassung der ge⸗ genwaͤrtigen Verwaltung keine Aussicht zur Bildung eines besse⸗ ren habe, so bin ich nicht geneigt, jeder Motion zum Sturz des Ministeriums meine Zustimmung zu geben. Obgleich es unter gewoͤhnlichen Umstaͤnden richtig i, sowohl auf die Person als auf die Maßregel Ruͤcksicht zu nehmen, so werde ich es doch im ggegenwaͤrtigen Augenblicke fuͤr meine Pflicht halten, nur auf die Maßregeln zu sehen. Ich meines Theils glaube, daß die gegenwaͤrtigen Minister entschlossen seyn werden, gute Maßre⸗ geln vorzubringen, und diese werde ich unterstuͤtzen. Thun sie das nicht, oder treten sie mit Maßregeln der entgegengesetzten Art auf, dann werde ich mich der Verwaltung auf jeden Fall und unter jeder Bedingung opponiren.“ Die Dubliner Wahl ist bis auf den letzten Augenblick von beiden Seiten mit dem groͤßten Nachdrucke durchgefochten wor⸗ den. Dublin bot waͤhrend dieser Tage ein Schauspiel der groͤß⸗ ten Verwirrung dar. Besonders am 15ten d. 'aren fast alle Straßen von dem Auswurf des Poͤbels besetzt, und kein wohl⸗ ekleideter Mann konnte sich nach den Stimmbuden begeben, ohne verhoͤhnt oder mißhandelt zu werden. Bekanntlich darf waͤhrend der Wahl kein Militair zugegen seyn; da aber Herr Riuthven sich ausdruͤcklich weigerte, Special⸗Constabler vereidigen zu lassen, wozu er allerdings berechtigt war, so fiel jene Be⸗ schraͤnkung hinweg, und es wurden Dragoner beordert, welche Großes Aufsehen erregte die Erscheinung des Herrn Latouche, eines katholischen Banquiers von groͤßtem Ansehen, auf dem Wahl⸗Geruͤste.
in dieser michtigen Krisis fuͤr die Tory⸗Kandidaten zu stimmen,
v so verschieden ihre Ansichten auch von den seinigen seyn moͤch⸗
ten; denn er koͤnne es nicht ruhig mit ansehen, daß die entge⸗ gengesetzte Partei allen anders Gesinnten mit dem Tode gedroht habe und dadurch alle Wahl⸗Freiheit vernichten wolle. Daher b hofften denn auch die Konservativen eine Zeit lang, O'Connell von der Wahl fuͤr die Hauvtstadt Irlands zu verdraͤngen. Dennoch aber erwies sich der Einfluß der katholischen Geistlich⸗ keit auf die untern Klassen staͤrker, als alle Bemuͤhungen der Regierung. Am Schlusse der Stimmliste hatte O'Connell 2495, Ruthven 2456, Hamilton 2364 und West 2354 Stimmen; die beiden Ersteren wurden demnach als Parlaments⸗Mitglieder proklamirt. Beide Parteien werfen einander vor, sich der Einschuͤchterung und Gewaltthaͤtigkeit gegen einander bedient zu haben, und die Konservatiden gedenken, eine Bittschrift beim Parlamente einzureichen, um nachzuweisen, daß viele unechte
Dieser Mann, welcher fruͤher bedeutende Summen zum Besten des katholischen Vereins hergegeben hatte, erklaͤrte, er halte es fuͤr seine Pflicht,
Waͤhler mitgestimmt haben Auch behauptet man, die O'Con⸗
nellsche Partei habe gedroht, die Namen aller derjenigen, welche
gegen den großen Agttator gestimmt, oͤffentlich bekannt zu ma⸗ chen und so der Wuth des Poͤbels preiszugeben. In der Graf⸗ schaft Dublin ist O'Connells Schwiegersohn, Fitz⸗Simon, nebst einem andern Anti⸗Unionisten, Namens Evans, gewaͤhlt. In Cork ist es zu schlimmen Auftritten gekommen. Hier waren zwei Anhaͤnger des Ministeriums, Oberst⸗Lieutenant Chatterton und Herr Leycester, gegen die bekannten Anti⸗Unionisten Callag⸗ han und Baldwin, O'Connells Vetter, aufgetreten. Erstere haben Aussicht auf Erfolg; allein der Poͤbel gestattete sich die aͤrgsten Exzesse gegen diejenigen, welche fuͤr die Tory⸗Kandidaten stimmten, denen man die Thuͤren mit Steinen einwarf. Bei dieser Gelegenheit wurde ein gewisser Cantillon verhaftet; das Volk suchte ihn aber aus den Haͤnden der Polizei zu befreien. Diese mußte nun, um sich selbst zu schuͤtzen, Feuer geben, wobei ein Frauenzimmer erschos⸗ sen wurde. In der Gegend von Tralee ist eine ansehnliche
Truppenmasse zusammengezogen, um die Wahlen fuͤr die Graf. schaft Kerry zu beschuͤtzen. In der Grafschaft Waterford ist eine
Adresse an die Waͤhler erlassen worden, in welcher sie aufgefor⸗ dert werden, die in das Blut ihres Sohnes getauchte Schuͤrze der Wittwe Ryan (deren Zehnten⸗Verweigerung zu dem Gemez⸗ zel bei Rathcormac Anlaß gab) als Panier aufzustecken!
An die Stelle des bei den Wahlen in Schottland durchge⸗ fallenen Herrn Stuart Wortley, soll Lord Sandon zum Unter⸗ Staats⸗Secretair im Kriegs⸗ Departement ernannt werden.
Dr. Bowring, der bei einer fruͤheren Wahl durchgefallen
war, ist nun in Kilmarnock zum Parlaments⸗Mitgliede gewaͤhlt worden. Man glaubt, daß der General⸗Feldzeugmeister, Sir George Murray, einer der besten Freunde des Herzogs von Welling⸗ ton, obgleich er bei der Wahl fuͤr Perthshire von Herrn Felix Maule, aͤltestem Sohn des Lord Panmure, verdraͤngt worden ist, doch schwerlich im Parlament fehlen werde, indem einer der Anhaͤnger des Ministeriums seinen Burgflecken aufgeben wolle, um Ersterem Platz zu machen.
Der bekannte Capitain Roß, ein eifriger Tory, ist auch bei den Schottischen Parlaments,Wahlen an einem Ort als Kandidat aufgetreten, aber durchgefallen.
Diee Times behauptet, die konservative Partei, aus den
chemaligen Tories und saͤmmtlichen nicht radikalen Whigs zu⸗ sammengesetzr, werde in der naͤchsten Session in Betracht ihrer. Zahl, ihrer Einigkeit und der Meinungs⸗Verschiedenheit der Gegner, die maͤchtigste Partei bilden, welche jemals im Unter⸗ hause versammelt gewesen. 7 Der Gemeinde⸗Rath von London faßte gestern mit 85 gegen 59 Srimmen auf den Antrag des Herrn Wilson den Beschluß, den Lord⸗Mayor wegen seines parteiischen Benehmens, weil der⸗ selbe sich geweigert, eine Gemeinde⸗Versammlung zur Berathung üͤber die Entlassung der vorigen Minister H. nicht auf die Liste des City⸗Land⸗Comité's aufzunehmen, sondern statt seiner dem Aldermann Scholey oiese Ehre zu erweisen. 8 Der Courier will wissen, daß Sir James Kempt, der ehemalige General⸗Feldzeugmeister, wenn er den ihm in der That von dem jetzigen Ministerium angebotenen Pesten eines General⸗Gouverneurs von Indien angenommen haͤtte, zugleich zum Ober⸗Befehlshaber der dortigen Truppen ernannt und zum Pair erhoben worden waͤre. Jetzt erwaͤhnt der Courier des Ge⸗ kuͤchts, daß nun wahrscheinlich der General⸗Lieutenant Sir Henry Fane zum General⸗Gouverneur von Indien ernannt werden duͤrfte, und daß Sir R. Wilson sein Nachfolger im Kom⸗ mando auf den Jonischen Inseln seyn wuͤrde. Die Times da⸗ gegen bezeichnet den Lord Heitesbury als den neuen General⸗ Gouverneur von Indien.
Der katholische Primas von Irland, Dr. Thomas Kelly, ein uͤberaus gelehrter Mann, ist vor einigen Tagen zu Drogheda
8 114
Der Sergeant Herr Coleridge hat die durch das Ableben des Herrn Taunton erledigte Richterstelle in dem Gerichtshofe der King's Bench erhalten.
Der Kontrahent der Spanischen Anleihe, Herr Ardouin, ist hier eingetroffen und wird den Plan der neuen Anleihe in we⸗ nigen Tagen bekannt machen.
An der gestrigen Boͤrse wirkten die umlaufenden Geruͤchte uͤber die Verhaͤltnisse in Spanien, namentlich uͤber die Entlassung Mina's und uͤber eine Ministerial⸗Krisis in Madrid, nachtheilig auf den Cours der Spanischen Fonds; heute hoben sich dieselben jedoch wieder.
Das Dampfschiff „Fire⸗Fly“ hat Berichte aus Korfu vom 29sten v. M. uͤberbracht. Die Nachrichten aus Griechenland lauten keinesweges guͤnstig. Zu Athen sollen die groͤßten Ver⸗ wirrungen herrschen und die Regierungs⸗Geschaͤfte gaͤnzlich stocken.
Die Fregatte „Samarang“ hat Berichte aus Peru vom 25. August und 590,000 Dollars fuͤr Privat⸗Rechnung uͤber⸗ bracht. In Peru scheint Ordnung zu herrschen und General Orbegoso seine Gegner gaͤnzlich besiegt zu haben. Zwei Briti⸗ sche Offiziere waren nach Lima abgegangen, um eine Untersu⸗ chungs⸗Reise in das Innere des Landes vorzunehmen. Man glaubt naͤmlich, daß eine Verbindung zwischen dem Amazonen⸗ Flusse und einem der großen Stroͤme, welche sich in das Stille Meer ergießen, vorhanden sey, und eine solche Entdeckung wuͤrde vielleicht die gefahrvolle Schifffahrt um das Cap Horn unnoͤthig machen.
Das lang erwartete Packetschiff „Swallow“ ist endlich mit 750,000 Dollars am Bord zu Falmouth angekommen. Es hat Tampico am 2. und Vera⸗Cruz am 11. Oktober verlassen, im Mexikanischen Meerbusen seine Masten kappen und in Ha⸗ vana einlaufen muͤssen, von wo es am 3. v. M. wieder ab⸗ segelte. Spaͤtere Nachrichten, nanlich aus Mexiko vom 24. und aus Veracruz vom 28. November, brachte das in Falmouth angekommene Packetschiff „Lapwing“. Man traute in Mexiko der fuͤr den Augenblick dort herrschenden Ruhe noch immer nicht. Die Regierung war in großer Geldnoth, man sprach von einer neuen Anleihe, und ein großes Handelshaus hatte die gesetzwi⸗ drige Erlaubniß erhalten, 1000 Silberbarren auszufuͤhren, bloß weil es den Zoll von 7 pCt. im Voraus zahlte. Die Ausfuhr von Barren ist sonst verboten. Der „Lapwing“ hat 800,000 Dollars fuͤr kaufmaͤnnische Rechnung und ein Schreiben des Fi⸗ nanz⸗Ministers an das Handelshaus Baring uͤberbracht, worin dieser sich wegen der Zoͤgerung mit der Zinszahlung entschuldigt.
Das Packetschiff „Hannibal“ hat 70 Britische Auswande⸗ rer von New York zuruͤckgebracht, die sich in ihren Hoffnungen dort sehr getauscht fanden und in dem traurigsten Zustande heimgekehrt sind.
Die Times enthaͤlt ein zweites Schreiben eines Genfer Reisenden aus Philadelphia vom 13ten v. M., in welchem, ganz im Widerspruche mit anderen Angaben, die Botschaft des Praͤsidenten als populair und der Geist des Amerikanischen Vol⸗ kes als kriegerisch geschildert wird. In dem Repräsentanten⸗ Hause, heißt es, sey der Ausschuß fuͤr die auswaͤrtigen Angele⸗ genheiten im Sinne des Praͤsidenten gewaͤhlt worden; den Vorsitz fuͤhre Oberst Wayne aus Georgien. Die Ausschuͤsse des Senats seyen hingegen alle gegen den Praͤsidenten, und an der Spitze des Ausschusses fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten stehe der be⸗ kannte Henry Clay, einer der Unterhaͤndler des Genter Vertra⸗ ges, das eigentliche Oberhaupt der Senats Opposition. Der Se⸗ nat wolle jedoch die Beschluͤsse des Repraͤsentanten⸗Hauses erst abwarten.
Aus Kalkutta sind Nachrichten bis zu Anfang September hier eingegangen; Lord Bentinck war noch nicht wieder dorthin zuruͤckgekehrt. Herr Macaulay befand sich auf dem Wege von Madras nach Kalkutta. Von seiner Politik versprach man sich keine gute Folgen. Um die Mitte August's hatte in der Gegend zwischen Chandernagor und Benares eine furchtbare, verheerende Ueberschwemmung stattgefunden; der Fluß Damuda war uͤber seine Ufer getreten, und hatte eine Menge von Wohnungen mit fortgerissen. Ein Abgeordneter des bekannten Rundschit Singh, Namens Gingow Singh, sollte an den Britischen Hof gesandt werden. Rundschit Singh hatte beschlossen, die Bri⸗ tische Verfassung in Lahore einzufuͤhren, und wollte daher eine Ladung Englischer Gesetze auf Kameelen nach seiner Hauptstadt transportiren lassen. Das Prinzip der Unverant⸗ wortlichkeit des Souverains soll ihm ganz besonders gefallen haben.
Nachrichten aus AQuebeck vom 13. Dezember zufolge, war man dort durch die Haͤndel zwischen der Franzoͤsischen und der Englischen Partei in bestaͤndiger Aufregung. Diese hatte sich vor kurzem in Folge einer aufreizenden Adresse des Praͤsidenten Papineau an seine Partei, die sogenannte Kanadische Clique, noch vermehrt. Er sagt darin, daß er in Kanada werden wolle,
was O'Connell in Irland sey, und er ziele darauf hin, die Tren⸗ nung Kanada's von England zu bewirken.
be. Niederlande.
Aus dem Haag, 23. Jan. Nachstehendes sind die bei⸗ den ezten in Bezug auf den Gesundheits⸗Zustand des Prinzen von Oranien erschienenen Bulletins: . „Donnerstag, 22. Januar Abends 8 Uhr. Der heutige Tag hat einen sehr ruhigen Verlauf gehabt. Es ist keine unguͤnstige Veraͤnderung in den Symptomen der Krankheit erngetreten. Everard. Bernard.“ „Freitag, 23. Januar Morgens 8 Uhr. Se. Koͤnigl. Hoheit, wiewohl sehr schwach, fuͤhlt sich doch nach einem erquickenden Schlaf waͤhrend einiger Stunden der Nacht etwas besser. Everard. Bernard.“
Deutschland.
Hamburg, 26. Jan. Trotz des vielen Treibeises, welches sich noch in der Elbe befindet, ist es gestern bei dem starken West⸗Winde doch mehreren Schiffen gelungen, den hiesigen Ha⸗ fen zu erreichen; wenn die gelinde Witterung anhaͤlt, so wird die Schifffahrt der ganzen Elbe in einigen Tagen wieder herge⸗
“ Schweiz. Neuchatel, 20. Jan. Nachstehendes ist, mit Uebergehung der Eingangs⸗Stelle, der Inhalt der (gestern erwaͤhnten) Ant⸗ wort des Kantons Neuchatel auf das Schreiben des Vororts vom 10. Nov.:
„Der Eintritt Neuchatels in die Eidgenossenschaft als Kanton hatte, wie dies bei allen uͤbrigen der Fall war, den doppelten Zweck, zur Vertheidigung des gemeinsamen Vaterlandes mitzu⸗ wirken und die Garantie seiner Mit⸗Staͤnde fuͤr seine Verfassung zu erhalten. Diese Garantie wurde ihm bewilligt und seine Ver⸗ fassungs⸗ Urkunde wurde in das eidgenoͤssische Archiv niedergelegt. Seit funfzehn Jahren haben die durch den Bundes⸗Vertrag be⸗ stimmten Verhaͤltnisse des Standes Neuchatel zu der Eidgenossen⸗ schaft unveraͤndert bestanden und ohne daß es Jemand eingefallen
waͤre, den Sinn oder die Ausdehnung derselben in Zweifel zu ziehen.“
8
„Aber dieser Zustand der Dinge, welcher sich auf die gen
Beobachtung der gegenseitigen Rechte und Pflichten gruͤndete
aufgehoͤrt. Es kommt uns nicht zu, in diesem Augendlicke dien sachen davon zu untersuchen und die Motive zu entwickeln. beschraͤnken uns darauf, eine unbestreitbare Thatsache zu bezeichn Ein auf die alten Verhaͤltnisse gegruͤndeter Vertrag, der einen z des Bundes, die Vertheidigung des gemeinsamen Vaterlandes,e recht erhielt, und der die Eidgenossenschaft der Fortdauer einer rantie, uͤber die sie jetzt Zweifel aufstellt, uͤberhoben haͤtte, sch anz geeignet, Alles auszugleichen, und die Note, welche Ew n n Geschaͤftstraͤger Sr. Maj. des Koͤnigs von Preußen üͤbens wurde, beweist, daß unser Souverain einem zwischen uns und Tagsatzung abgeschlossenen und durch eine freie Unterhandlung; gefuͤhrten Vergleich seine Zustimmung nicht verweigert haben vin Die Staͤnde haben einstimmig unser Verlangen verworfen, aberz Weigerung hat den Stand der Dinge nicht geaͤndert. Ja, diez derung eines unserer Mit⸗Staͤnde, daß die Tagsatzung bei Gelegenheit eine fuͤr die Garantie, welche die Eidgeng schaft dem Stande Neuchgtel seit seiner Aufnahme ve chen habe, guͤnstige Erklaͤrung abgeben moͤge, wurde nur nicht unterstuͤtzt, sondern wir hoͤrten im Gegentheil, mit
ßerem Eifer als jemals, alle die Zweifel erneuern, die fruͤher die Garantie unserer Verfassung erhoben wurden. Der Vorg eines Standes, uns zur Ablegung des Titels „Fuͤrstenthume zwingen, wurde sogleich von vielen Abgeordneten unterstuͤtzt, und zu einem foͤrmlichen Beschlusse erhoben, ohne daß se
Vollmacht hatten, und ohne uns oder den Staͤnden, welcht se praͤsentirten, davon eine vorlaͤufige Mittheilung zu machen. anderer Antrag, der den Zweck hatte, uns zu einer Aendernn
Farben unserer Kokarde zu bewegen, liegt jetzt den Kantonal.. raͤthen vor.“
„Dieser Zustand der Dinge kann nicht fortbestehen, ae Souverain hat dies eben so gefuͤhlt, wie wir, das beweist Seinem Namen an Ew. ꝛc. übersandte Note. Auch die Et. muß die Nothwendigkeit einsehen, daß sie sich uͤber ihre Gesin en gegen uns, so wie uͤber den Sinn, welchen sie den uns hit en Vertraͤgen giebt, entschieden ausspricht.“ 16
„Es ist ja keine neue Garantie, welche wir heute fuͤr u Verfassung von unseren Mitstaänden verlangen. Der Vertrag 1815 besteht noch, er ist die einzige Akte, welche die Kantone Eidgenossenschaft verbindet; wuͤrde er gebrochen, so waͤre jeder Et von unserer Seite unnuͤtz, denn unsere Verbindungen evxistirten, mehr. Der Vorort selbst erkennt in seinem Schreiben vom 10) vember an, daß die Urkunden vom 19. Mai und 7. August 18l Grundlage der Verhaͤltnisse Neuchatels zur Eidgenossenschaft hil Dieser Vertrag hat unsere monarchische Verfassung in ganzen Ausdehnung und die Rechte des Koͤnigs von Preu als Fuͤrsten von Neuchatel, garantirt, denn die in die genoͤssischen Archive niedergelegte Verfassungs⸗Urkunde beh mit den Worten: „Wir Friedrich Wilhelm III., von Ge Gnaden Koͤnig von Preußen u. se w, erklaͤren: 1) daß und Unsere Nachfolger, die Koͤnige von Preußen, das souben Fuͤrstenthum Neuchatel unter Unserer unmittelbaren Herrst schuͤtzen werden, u. s. w., um es in seiner ganzen Unabhäͤngg Unveraͤußerlichkeit und Untheilbarkeit zu besitzen, u. s. w.“ C die bestaͤndige Garantie der Rechte des Koͤnigs, welche unzertrem von der unserer Freiheiten ist, foͤrmlich durch die Eidgenossenst versprochen. Es handelt sich daher nicht um die Forderung . neuen Garantie, wir glauben, nach dem, was in den letzten ge beschehen ist, nur die Fortdauer und die treue Befolgung der seh
estehenden oͤffentlich von unsern Eidgenossen verlangen zu koͤnn denn was fuͤr ein Recht ist das, welches widrige Umstaͤnde Tag vernichten koͤnnen?“
„Die versprochene Garantie ist aber nicht gehalten worden, die Tagsatzung in mehreren Sessionen Vorschlaͤge in Berath zog und diskutirte, die sie vernichten, da die Tagsatzung die U. einbarkeit der monarchischen Verfassung Neuchatels mit der Eige schaft als eidgenoͤssischer Stand in Frage stellte und Neuchatel Ablegung des ihm zustehenden Titels „Fuͤrstenthum“ und zurt nahme einer neuen Kokarde noͤthigen wollte. Die constitutionn Charte Neuchatels nennt es „Fuͤrstenthum“ und diese Charn von der Tagsatzung garantirt worden. Die Archive der Eidgan senschaft und der Kantone enthalten Tausende von offiziellen Am stuͤcken, worin Neuchatel als „Fuͤrstenthum“ aufgefuͤhrt ist. Tagsatzung und die Kantone muͤssen ihm daher seinen Titel „9 stenthum“ heeac sacn und koͤnnen dasselbe nicht zur Ablegung Ne Titels noͤthigen wollen.“ —
„Was die Kokarde betrifft, so wuͤrde Neuchatel, wenn die 1 satzung fuͤr die Bundes⸗Heexe eine einzige angenommen haͤtte, hierzu die Hand geboten haben. Nach den Worten des eidgen schen Militair⸗Reglements traͤgt das Kontingent eines jeden „ tons seine Kantonal⸗Kokarde, und die Kantonal⸗Behoͤrde hat daruͤber zu bestimmen. Freiburg hat die seinige veraͤndert und dies noch ferner, und jeder Kanton kann dasselbe thun. Wedat noch irgend ein anderer Stand haben das Recht, sie hieruͤben Rechenschaft zu ziehen, so wie auch kein Stand das Recht bat, uns die Ablegung der Kokarde zu verlangen, mit der unsere Kah gente im Jahre 1815 in der eidgendoͤssischen Armee und von 18. 1834 in allen Uebungslagern und bei allen Inspectionen er nen sind.“
Mit Bezugnahme auf die uns gegenseitig bindenden Ven und gemaͤß der Aufforderung des Vororts, ersuchen wir die Stt sich uͤber folgende Punkte auszusprechen: 1
1) „Daß, da die Eidgenossenschaft durch den Bundes⸗Venmt die Verfassung Neuchatels foͤrmlich garantirt hat, und da der 17 der constitutionnellen Charte, welche der Tagsatzung am 19.) 1814 offiziell uͤbersandt wurde, bestimmt, daß das Fuͤrstenthum chatel unveraͤußerlich ist und auf keine Weise abgetreten me kann, die Tagsatzung sich verpflichte, nicht ferner die Vorlehü und Diskutirung irgend eines Vorschlages zu gestatten, welchen Zweck hat, den Kanton der Souverainetaͤt Sr. Majestäaͤt des K— von Preußen und seiner Nachfolger zu entziehen, wie dies fete in vFesrten Widerspruch mit der eidgenoͤssischen Garantie, der! gewesen ist; I
2) „Daß, da der Titel „Fuͤrstenthum“ dem Stande Neucht seit den aͤltesten Zeiten zukommt, er ihm auch in der von der d genossenschaft garantirten Verfassungs⸗Urkunde foͤrmlich beigelegt und er sich desselben in allen eidgendssischen Beziehungen stett dient hat, die Tagsatzung erklaͤre, daß sie sich aller Discussion ¹ Aufforderung, welche die Ablegung eines Titels, der von sen vehtnden anerkannt und garantirt worden ist, betreffen, entze ten wolle;
3) „Daß, da nach dem jetzigen Militair⸗Reglement das K. tingent eines jeden Kantons bei den Bundes⸗Versammlungen Kokarde seines Kantons, und nicht eine eidgendͤssische traͤgt, und die Bestimmung der Kantonal⸗Kokarde der hoͤchsten Behoͤrde Kantons zusteht, die Tagsatzung sich aller weitern Einmischung die Bestimmung der Farben der Kokarde Neuchatel's enthalte. die monarchische Verfassang des Standes Neuchatel und die Räh des Koͤnigs als Souverain in der Tagsatzung und den Großen then foͤrmlich angegriffen und bestritten worden sind, so wird foͤrmliche Erklaͤrung der Tagsatzung uͤber die eben erwaͤhnten Punl und namentlich uͤber den ersteren, eine neue und nothwendiße rantie seyn fuͤr unsere Sicherheit gegen die Gesinnungen, welche Unverletzlichkeit der Bedingungen, unter denen Neuchatel in Eidgenossenschaft getreten ist, bedrohen, und die in den Urkun enthalten sind, auf die sich der Vorort selbst in seiner Depesche! 10. Nov. bezieht.“
4) „Daß endlich, da der eidgenoͤssische Vorort in seinem ohge
erwaͤhnten Schreiben von Modistsationen, welche im Jahre Wö in den Institutionen Neuchatels stattgefunden, spricht, der 1 Neuchatel es fuͤr seine Pflicht haͤlt, dem Vorort dieselben zu ulk senden, mit der Bemerkung, daß aus diesen Urkunden keine Ve
derung der Verfassung hervorgeht, welche die Forderung einer nen
'
Garantie nothwendig gemacht haͤtte, und zwar, weil die constitu⸗ tonnelle Charte von 1814 vollstaͤndig in Kraft ist; daß ferner die Erwaͤhlung eines gesetzgebenden Koͤrpers seit 1814 bewirkt worden , und daß die Erklaͤrungen von 1831 nur die Zusammensetzung hesselben modificirt und seine Geschaͤfte erweitert haben.“
„Dies sind die Eroͤffnungen, welche wir, zufolge der Aufforde⸗ tung des Vororts, an Sie zu richten haben; gegruͤndet auf bestimmte Vertraͤge, werden sie eine guͤnstige Aufnahme bei den eidgenoͤssischen Staͤnden finden. Wir bitten u. s. w. Neuchatel, 29. Dez. 1834. Der Praͤsident und die Mitglieder des Staats⸗Raths des Fuͤrsten⸗
thums und Kantons Neuchatel. Deerr Praͤsident: Louis von Pourtalds. Der Kanzler: Favarger.“ 11“ ““
Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt nachstehendes Schreiben aus Madrid vom 31. Dez.: „Wenn es noch eines Beweises beduͤrfte, wie wenig man den in unserer Gazeta be⸗ kannt gemachten Berichten uͤber die angeblich von den Truppen der Koͤnigin errungenen Vortheile, wenn sie auch mit noch so glaͤnzenden Farben ausgeschmuͤckt sind, trauen darf, so wuͤrde er in den Gestaͤndnissen zu finden seyn, die in nachstehenden Brie⸗ fen liegen, deren Ociginale ich selbst gelesen habe, und die aus zwei ganz verschiedenen Orten von Öffizieren der Armee der Koͤnigin an ihre hiesigen Freunde geschrieben worden sind:
„„Vittoria, den 20. Dezember 1834. Seit mehreren Tagen hatten unsere Truppen, die eine Streitmacht von 11 bis 12,000 Mann bildeten, den Insurgenten in ungefaͤhr gleicher Zahl an oer Graͤnze von Alava gegenuͤber gestanden. Die Unsrigen hat⸗ ten sich mit großer Tapferkeit der Bruͤcke von Arquijas bemaͤch⸗ tigt, und suchten sie zu behaupten. Die Insurgenten ihrer⸗ seits boten alle Kraͤfte auf, um sie zu vertreiben. Zumalacar⸗ eguy theilte zu diesem Ende seine Truppen in drei Ko⸗ onnen und griff die Unsrigen so ungestuͤm mit dem Bajonnette an, daß sie weichen und sich, von den Insurgenten verfolat, die einen nach Estella, die andern nach los Arcos, in groͤßter Unord⸗ ung zuruͤckziehen mußten. Vierhundert Verwundete sind in kogrono eingebracht worden. — Die Zahl der Todten belaͤuft ich auf beiden Seiten auf ungefaͤhr 2000. Wir hofften, daß vir sicher den Sieg erringen wuͤrden; allein das Schicksal hat inders entschteden. Die Insurgenten haben uns 400 Gefangene bgenommen.““ — „„Pampelona, den 18. Dez. 1834. Ich ile, Ihnen zu melden, daß uns, nachdem wir einige kleine Vor⸗ heile gegen die Insurgenten in den Gefechten von Sorlada und Dnzun erfochten hatten, das Kriegsgluͤck keinesweges so guͤnstig ei der Bruͤcke von Arquijas gewesen ist, wo Cordova und die
division Lopez, weil sie nicht, wie sie sollten, Oraa's Ankunft
twartet hatten, eine betraͤchtliche Anzahl Tapferer verloren ha⸗ in; denn ungeachtet des wohlgenaͤhrten Feuers unsers Geschuͤz⸗ s bemaͤchtigten sich die Insurgenten zweimal der Bruͤcke, die on unsern Truppen besetzt gewesen. — Es laͤßt sich nicht in lbrede stellen, daß Mina, der die Operationen von Pampelona us leitet, in dieser Art von Kriegfuͤhrung eine große Ueber⸗ egenheit uͤber alle uͤbrigen Generale besitzt, denn er kennt das and; aber das ist nicht hinreichend. Er braucht Geld und Sol⸗ gten, und selbst damit ist es noch zweifelhaft, ob wir so bald Stande seyn werden, den Sieg uͤber so furchtbare und ent⸗ chlosene Feinde zu erringen, die bei jedem Anlaß die glaͤnzend⸗ ten Beweise ihrer Tapferkeit und militairischen Talente liefern, nd namentlich bei Sorlada auf eine Art manoͤvrirten, welche icht bloß unsere Offiziere. sondern nuch don Englischen und 8.— Franzoͤsischen Obersten, die sich im Hauptquartier besinden, in Erstaunen gesetzt haben.“%— Die letzten mit der gestrigen Post ier angekommenen Briefe aus Pampelona bestaͤtigen, daß General Mina neuerdings bedeutend krank in dieser Stadt dar⸗ iederliegt, und die Operationen seines Heeres aus seinem bette leiten muß. — General Santocildes, der gegen⸗ baͤrtig das Kommando in Catalonien fuͤhrt, hat sein Haupt⸗ uartier in Manresa aufgeschlagen, um von diesem Punkte aus ie Bewegungen seiner Truppen gegen die Karlistischen Banden esser leiten zu koͤnnen, die sich mit jedem Tage in diesem Fuͤr⸗ enthume vermehren. — In den letztverflossenen Tagen ging ier das Geruͤcht von einer Ministerial⸗Veraͤnderung. Man be⸗ auptete, daß der jetzige Kriegs⸗Minister, General Llauder, der hoher Gunst bei Hofe steht, den Impuls dazu gegeben habe, nd daß man sogar Willens gewesen sey, das Estatuto Real ufzuheben. Letzteres wird jedoch von allen Journalen der Haupt⸗ adt einstimmig fuͤr eine boshafte Erdichtung erklaͤrt.“
— In einem vom Globe mitgetheilten Schreiben aus Nadrid vom 11. Jan. Abends heißt es: „Die Unruhe, welche eute Morgen herrschte, hat sich etwas gelegt, der Minister⸗ Pechsel ist auf einige Tage ausgesetzt. Man sagt, daß in vori⸗ er Nacht unter dem Vorsitz der Koͤnigin ein geheimer Rath sehalten wurde, dem sowohl die Mitglieder des Kabinets, als ie des Regierungs⸗Rathes beiwohnten. Der Kriegs⸗Minister lauder soll versucht haben, die Minister zu uͤberstimmen, erfuhr doch durch Martinez de la Rosa und Moscoso de Altamira inen lebhaften Widerstand. Als Grund zu diesem Streite wird ie Unfaͤhigkeit des Kabinets, den jetzigen Beduͤrfnissen des Lan⸗ es zu begegnen, angegeben. Llauder hat, dem Geruͤchte zufolge, r eifrig fuͤr eine Franzoͤsische Intervention gesprochen, waͤhrend ddoch die andern darauf bestanden haben, daß er mit der Spanischen Armee seine Pflicht thun solle. Toreno hat hierbei
sehr ruhig verhalten, als ob er es mit keiner von beiden Darteien verderben wollte. Die Sitzung des Geheimen⸗Rathes ihrte bis 1½ Uhr Morgens. Die Minister sollen ihre Ent⸗ assung eingereicht, die Koͤnigin sie aber nicht angenommen haben.
Der Britische und Franzoͤsische Gesandte begaben sich heute ach Hofe, da die Koͤnigin sie hatte einladen lassen, aber sie bar, in Begleitung Llauder's und Queseda's, des Gouverneurs on Reu⸗Castilien, ausgeritten, um vier Bataillone der Stadt⸗ Miliz zu besichtigen. Die genannten Diplomaten begaben sich aaher um 4 Uhr zu Ihrer Majestaͤt. — Die wahre Ursache der
treitigkeiten im Kabinet ist ein Artikel in der Abeja, der en Kriegs⸗Minister sehr beleidigte, und den er einem
iner Kollegen zuschrieb. Der Censor hat seine Stelle liloren, weil er die Aufnahme dieses Artikels gestattete. kan glaubt, daß Llauder, welcher noch immer der Guͤnstling ler Koͤnigin ist, trotz seiner großen Unpopularitaͤt, die Entfer⸗ ung der uͤbrigen Minister durchsetzen werde. — In der Pro⸗ uradoren⸗Kammer ist gestern der letzte Theil des Kriegs⸗Bud⸗ ets diskutirt worden. Der Kriegs⸗Minister zeigte sich merk⸗ pürdig versoͤhnlich. Man erwartete, daß die Opposition ihn
ngreifen wuͤrde, allein sie hat dies noch aufgeschoben, obwohl
iese Versammlung ihm wenig gewogen ist. Die Kommission at ihren Bericht uͤber den Plan des Ministers zur Liquidirung r inneren Schuld noch nicht vorgelegt. Man beschaͤftigt sich dt mit dem Plan, den Tajo mit dem Duero zu verbinden. — er Justiz⸗Minister hat erklaͤrt, daß man große Hoffnung habe rErneuerung der Verbindungen mit dem Papst.“
8—
CCX“ LCWW “ Lissabon, 12. Jan. Die Koͤntgin ist von i d seichte Unpaͤßlichkeit wieder vollkommen genesen. se von. ihrer leichten Der Herzog von Leuchtenberg ist zum Chef des Jaͤger⸗Ne⸗
giments ernannt worden, dessen Inhaber Dom Pedro war.
Die von der verstorbenen Infantin Maria an Dom Mi⸗ guel vermachten Juwelen, 360 Contos Reis an Werth, sind un⸗ ter die Koͤnigin, die Kaiserin und die beiden noch lebenden In⸗ W worden.
Die Gegner des Herzogs von Palmella sind moͤglichst thaͤ⸗ tig und suchen unter Anderem aus den wichtigsten —nhacg 84
titionen um Entlassung eines Theils der Minister zusammenzu⸗
8 Kseei.
Der Morning Herald enthaͤlt Nachrichten aus Kon⸗ stantinopel vom 16. Dezember. Der Cnheh. mit Sh Dampfschiffe aus Odessa neue, sehr reiche Geschenke von Sr. Majestaͤt dem Kaiser von Rußland erhalten. Fuͤr die Kommis⸗ sion, welche auf Kosten der Enalischen Regierung nach dem Eu⸗ phrat abgehen soll, um die Dampfschifffahrt zwischen Indien und Europa vorzubereiten, ist der erforderliche Hattischerif aus⸗ gefertigt worden. England soll dafuͤr dem Sultan haben ver⸗ sprechen muͤssen, daß es den Pascha von Aegypten in seinen eifer⸗ suͤchtigen Plaͤnen nicht unterstuͤtzen wolle.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.
Washington, 25. Dez. In Suͤd⸗Carolina hat (wie ge⸗ stern bereits erwaͤhnt worden) die Wahl eines neuen Gouver⸗ neurs, des Herrn George M' Duffie, an die Stelle des Herrn Hayne stattgefunden. Letzterer, einer der groͤßten Gegner des Praͤsidenten Jackson und Haupt der Opposition der suͤdlichen Staaten gegen die noͤrdlichen, hat vor Niederlegung seines Am⸗ tes noch eine Botschaft an die gesetzgebende Versammlung die⸗ ses Staates erlassen, woraus Folgendes das Wesentliche ist:
„Es ist durchaus unmoͤglich, daß freie Regierungen auf die Dauer bestehen koͤnnen, wenn die Boͤrse und das Schwerdt den⸗ selben Haͤnden anvertraut ist. Nachdem durch jene verhaßte und tyrannische Maßregel, jene Zwangs⸗Bill mit Zustimmung des Kongresses, das Schwerdt den Haͤnden des Praͤsidenten uͤberliefert worden war, um es, nach seinem Belieben, selbst ge⸗ gen die souverainen Staaten zu gebrauchen, hat er, wie vorher⸗ zusehen war, sich auch der Boͤrse bemäaͤchtigt. Hierdurch ist der Praͤsident im Besitz der vollen Gewalt der Bundes⸗Regierung
und nur Gott und seinem Gewissen verantwortlich. Bie ge⸗ sammten Einkuͤnfte des Landes, welche 20 bis 30 Millionen Dollars jaͤhrlich betragen, sind jetzt, unter der Direction des Praͤsidenten, Personen anvertraut, die er oder seine Agenten ernennen. Sogar der Senat, ohne dessen Zustimmung nicht ein⸗ mal ein Friedensrichter in dem Distrikt Columbien ernannt wer⸗ den darf, ist aller Theilnahme an der Wahl derjenigen Agenten des Schatzes beraubt, welche zu Depositarien der oͤssentlichen Gelder ernannt wurden, und diese Gelder sind von den durch das Gesetz fuͤr sie bestimmten Orten hinweggenommen und zur Verfuͤgung der exekutiven Gewalt gestellt. Es scheint auchatton Macht im Lande zu seyn, die sich dieser offen ar z⸗ ben wuͤrde⸗ die unstreitig in Europa eine Revolutiog àᷣ „ Haben wuͤrde, widerseten eoͤnnte 5 mtohngs nicht mit General Jäacksoͤn enrstaäͤnvben, 1d8gvll6. bishu fuͤrchten steht, auch nicht mit ihm verschwinden, seine Verwaltung hat nur die Entwickelung dieser verderblichen Grundsaͤtze beschleunigt, die gleich alt sind mit der Union und jetzt unsere freien Institutionen umzustuͤrzen drohen. Unser republikanisches System kann unmoͤglich bei einer Central⸗Regierung fortbestehen. Die Gruͤnder unserer Verfassung wußten und jeder unterrichtete Mann muß es wissen, daß ein so ausgedehntes und verschiedenartiges Land, wie das unsrige, mit einer in Sitten und Interessen so sehr von einander abwei⸗ chenden Bevoͤlkerung nicht zu einer einzigen Nation verschmol⸗ zen und durch eine Central⸗Gewalt beherrscht werden kann, ohne daß diese in Militair⸗Despotismus ausartet. Es ist un⸗ moͤglich, ein unertraͤglicheres System der Unterdruͤckung zu ersin⸗ nen, als dasjenige ist, welches uns jetzt bedroht, wenn unsere Regie⸗ rung eine centrale wird. Die Ackerbau⸗Staaten wuͤrden dadurch zu bloßen abhaͤngigen Provinzen werden, die nur mit Ruͤcksicht auf die Interessen anderer regiert wuͤrden. Wer in den neulich zu Washington entwickelten furchtbaren Mißbraͤuchen nur ein Uebel erblickt, das mit der Erhebung einer andern Person zum Praͤsi⸗ denten verschwinden wuͤrde, muß eine sehr unvollkommne Kenne⸗ niß von der Natur des Uebels haben. Regierungen, wie Individuen, werden nicht in einem Tage schlecht. All⸗ maͤlig und fast unmerklich ist der Zustand der Dinge so weit gediehen, daß er endlich den Einsichtsvollen und den Patrioten die Augen uͤber die dringende Nothwendigkeit einer Reform geoͤffnet hat. Das einzige Huͤlfsmittel ist, nach mei⸗ ner Ansicht, ein Staaten⸗Konvent, um die Verfassung zu reformiren, neue Buͤrgschaften fuͤr die oͤffentliche Freiheit aufzu⸗ stellen, die exekutive Gewalt der Verantwortlichkeit zu unter⸗ werfen und neue Schutzwehren gegen eine Usurpation zu errich⸗ ten. Ich habe die tiefste Ueberzeugung, daß unsere Freiheiten in Gefahr sind. Mit der Boͤrse und dem Schwerdt in seiner Hand wird der Praͤsident seinen Nachfolger ernennen, der Kon⸗ greß wird durch die exekutive Gewalt in Unterthaͤnigkeit gehal⸗ ten werden, und wenn unter solchen ungluͤcklichen Umstaͤnden auch einige Staaten im Stande sind, ihre eigenen Freiheiten zu bewahren, so vermoͤgen sie doch nicht, die der ganzen Union zu erhalten. Moͤchten daher Alle, die ihr Geburtsland oder Adop⸗ tiv⸗Vaterland lieben, alle treue Schuͤler der Freiheit, Alle, die der Constitution und Union aufrichtig ergeben sind, jede gerin⸗ gere Zwistigkeit vergessen und sich zur Rettung ihres Vaterlan⸗ des vereinigen. Der uns vorgezeichnete Weg ist ganz deutlich. Lasset uns, meine Mitbuͤrger, ihn betreten und zu dem glorrei⸗ chen Ziel einer radikalen Reform aller bestehenden Mißbraͤuche vordringen. Ohne auf die Schmeicheleien oder Drohungen der Gewalt zu achten, lasset uns jede Maßregel er⸗ greifen, die zu dem glorreichen Werke der Reform mitwirkt, und lasset uns stets bedenken, daß von dem Ausgange unserer An⸗ strengungen die Erhaltung der Freiheit abhaͤngt, welche unsere Vaͤter mit ihrem Blute erkauften, und die wir unbeeintraͤchtigt — Nachkommen zu uͤberliefern, die heiligste Verpflichtung aben.“
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Berlin, 28. Jan. Daß die groͤßeren Staͤdte dem Andrang der Duͤrftigen besonders ausgesetzt sind und die an ihren Armen⸗ Fonds gemachten Beduͤrfnisse taͤglich steigen sehen, ist ein nur
zu gut bekannter Erfahrungssatz. Sie sind in der Regel außer Stande, dem uͤberall sich zeigenden Mangel der unbemittelten
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Klasse zu begegnen, und muͤssen zufrieden seyn wenn sie au
nur dem deäsckendsten Nothstande S.S,SJ- Haben. K. 88 fern das Letztere in Erfurt erreicht worden, und was dort zur Beseitigung des Nothstandes der Armen geschehen ist, daruͤber giebt der kuͤrzlich abgestattete Bericht uͤber die Verwaltung des dasigen Armenwesens im Jahre 1833 Auskunft. Nach Aus⸗ weis desselben hat die Armen⸗Kasse zu Ersurt bei einer Einnahme von 10,280 Rthlr., wovon zunaͤchst 345 Rthlr. an die klinische Anstalt, 1600 Rthlr. an das Arbeitshaus, 290 Rthlr. an das Entbindungs⸗Institut und 578 Rthlr. an die beiden Kranken⸗ haͤuser abgegeben worden sind, mit dem Reste ihrer Einnahme 900 Personen theils durch baare Summen, theils mit Natura⸗ lien und Kleidungsstuͤcken unterstuͤtzt. In der klinischen Anstalt erhielten 1724 Personen unentgeltlich aͤrztliche Huͤlfe und die erforderlichen Medikamente. — Das Arbeitshaus, mit einem Einnahme⸗Ertrage von 3276 Rthlr., hatte 111 Haͤuslinge auf⸗ genommen, und behielt zu Ende 1833 einen Bestand von noch 78 Personen beiderlei Geschlechts. — In dem evangelischen Krankenhause, fuͤr welches 4044 Rthlr. ausgegeben wurden, sind 903 Personen aͤrztlich behandelt und verpflegt worden. Von ihnen starben 77, entlassen wurden 759 und zu Ende des Jah⸗ res verblieb ein Bestand von 67 Personen. Einem bei dieser Anstalt befindlichen Mangel soll jetzt durch den Anbau eines be⸗ sondern Lokals fuͤr zeitweise geistig gestoͤrte Kranke abgeholfen werden. Der Fonds dazu ist ohne neue Belastung der Kom⸗ mune ermittelt. — Das katholische Krankenhaus, mit einer Ein⸗ nahme von 1113 Rthlr. und mit einem Ausgabe⸗Etat von 890 Rthlr., nahm 149 Kranke auf, und behielt einen Bestand von 12 Personen. — Die evangelischen milden Stiftungen, errichtet zur Aufnahme und Verpflegung armer, alterschwacher und ge⸗ brechlicher Personen, enthielten 68 solcher Personen. Ihre Ein⸗ nahme von 16,936 Rthlr. ist zugleich bestimmt, zur Unterhaltung des evangelischen Krankenhauses und der Frei⸗ Und Erwerbschule die erforderlichen Mittel zum groͤßten Theile herzugeben. — Im evangelischen Watsenhause erhielten 68 Kinder Pflege und Erziehung, 4 waren auswaͤrts untergebracht. Im Durchschnitt kostete jede Waise jaͤhrlich 31 Rthlr. 20 Sgr. 7 Pf., mithin eine wohl nicht groß zu nennende Summe. — Das katholische Waisenhaus hat 52 Waisen aufgenommen. Sein Bestand war zu Ende 1833 noch 51. — Die Frei⸗ und Erwerbschule, errich⸗ tet, um den Kindern duͤrftiger Aeltern freien Schul⸗Unterricht
Zoͤglinge gehabt. it dem nicht bedeutenden Kosten⸗Aufwande von 1009 Rthlr. ist ihre Aufgabe erreicht worden und der Er⸗ folg ein gelungener zu nennen. — Nicht allein aber obige An⸗ stalten sind es, die die Noth der dortigen Armen zu lindern be⸗
muͤht sind. Zu gleichem Zwecke wirkt thaͤtig der Frauen⸗Verein und das Martins⸗Stift. Eben so sorgen fuͤr erstern verschie⸗ dene Familien⸗Stiftungen, Legate und bei den Kirchen fundirte Hebungen.
Am 25. Januar d. X. .2 wir durch das erfolgte Ableben de Koͤnigl. Regierungg affe, he kadt- Schulraths, Ritters des Rothe
Adler⸗Ordepethäti ztaf; . rder Mitglieder, in die tlefste Am Arbeitstische bis Mittag beschaͤftige, „
Betruͤbniß versetz
der seiner reichen Wirksamkeit in einem Alter von 44 3fe befallen,
lich ein Ziel setzte.
rend eines Zeitraums von 9 Jahren, seine Kraͤfte und bes Kenntnisse dem ehrenvollen Amte, zu welchem er berufen war, und fand darin, so wie als Vorsitzender der Staͤdtischen Schul⸗Deputa⸗ tion und des Kuratoriums der Gewerb⸗Schule, als Gymnastarch der 3 staͤdtischen Gymnasien und als Mitglied der Armen⸗Direction ein weites Feld der unermuͤdlichsten Thaͤtigkeit. Vorzugswelse aber
des gesammten hiesigen, besonders des Armen⸗Schulwesens ge⸗ widmet. — Strenge Gewissenhaftigkeit, echte Humanitaͤt und Biederkeit, diese bervorstechenden Grundzuͤge seines Charakters, gewannen ihm die innigste Hochachtung und Liebe aller derer, die mit ihm in naͤ⸗ heren Verhaͤltnissen standen. Sein Andenken wird uns unvergeßlich bleiben. e Berlin, den 26. Januar 1825. “ Ober⸗Buͤrgermeister, Buͤrgermeister und Rath hiesiger Koͤniglichen Residenzien. 8 Meteorologische Beobachtung. — Morgens Nachmitt. Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck. 339,1“ Par. 339, 69 Par. 340,2 4 Par.uellwaͤrme 7,1 °R. Luftwaͤrme †+½ 5,8 °R.] + 6,1°R. + 5,8 °R.. . 98 Thaupunkt †+ 4,3 °R. + 3, °R. + „,1%. Flußwärme 3, 3 °R. Dunstsaͤttg. 89 pCt. 80 pCt. 90 pCt. Bodenwaͤrme 1,9 °R. 9 9 8 „e 88
H 1 ’ Ausdünst. 0,028“ Rh. Wolkenzug W. Niederschlag 0, 00 4 Rp.
1835. 27. Jannar.
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 23. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 5471. 58 do. 100 15. Ausg. Schuld 1 8. Kanz-Bill. 21 ½. 42 ½8 Amort. 93 ¼. 3 ½ 3 76 ½. Russ. 99. Oesterr. 99 ⅛. Freuss. Präm.-Scheine 112 ½. do 48 Anl. —. Span. 593 45 ⁄. 8 272
24†‧
Hamburg, 26. Januar. Hope in Cert. 98 ½. Preuss. Präm.-Scheine 124. Portug. 85 ¾. Schatz-Oblig. 98. London, 23. Januar. Span. —. Cortes 54 ¾. IIoll. 2½ 9 51 ½. 58 —. Columb. —. Mex. —. Belg. 99 ½.
Poln. 139 ½. Engl. Russ. 103.
Cons. 3 9½ 91 ¼. Port. 89 ¾¼. Engl. Russ. 108 ½. Bras. 82 ½.
Wien, 23. Jannar. 1 58 Met. 100 ½. 48 93 ¾ -⁄zà. Bank-Actien 1287. Neue Anleihe v. 1834 571 ½.
Koͤnigliche Schauspiele. Donnerstag, 29. Jan. Im Schauspielhause: Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Dlle. Bertha Stich: Louise, als Gastrolle.)
Zu dieser Vorstellung sind Billets zu den Sperrsitzen und den Parquet⸗Logen nicht mehr zu haben. 8 Freitag, 30. Jan. Im Opernhause: Zum erstenmale: Der Schweizer⸗Soldat, militairisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet Musik von dem K. Kammer⸗Musikus H. Schmidt. Vorher Der reisende Student, musikalisches Quodlibet in 2 Abth.
Im Schauspielhause: 1) La reprise de: La maison du rempart, ou: Une journée de la fronde, vaudeville historique en 3 actes, par Mr. Mélesville. 2) Kettly, ou: Le retour en Suisse, vaudeville en 1 acte.
Sonnabend, 31. Jan. Im Schauspielhause: Corona von
Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth., nach einer alten Novelle, von
und Fes 88, eeh . zu hat im Jahre 1833 482
Wilhelm Ferdinand Reichhelm,
18 Mi. 1 8 vorangegangener Kraͤnklichkeit, von einem Brasd. derselbe, nach Jahren ploͤtz⸗ Mit dem rastlosesten Eifer widmerr ver Dur,eneeen; vnt waͤh⸗ 8.
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waren seine nuͤtzlichen Bestrebungen der wichtigen Reorganisation 1
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