1835 / 39 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

zu fassenden Beschluß zu berathschlagen. Gestüͤtzt auf ihr Recht und ihre Würb,; hat sie 8 geglaute, dg . aͤrli⸗ che Verfahren des Praͤsidenten Jackson sie veranlassen muͤsse, in ab⸗ soluter Weise von einem Entschlusse zuruͤckzukommen, der seinen Ur⸗ speung in einem Gesuͤhle der Loyalitaͤt und des Wohlwollens fuͤr eine befreundete Ration hat. Wenn gleich sie sich nicht verhehlt, wie sehr die von Washington ausgegangene Herausforderung die ohnehin schon großen Schwierigkeiten vermehrt hat, so ist sie nichts destoweniger entschlossen, von den Kammern die in dem Traktate vom à4. Juli ausbedungenen 25 Mill. zu fordern. Zugleich aber wollen Se. Maj. Ihren Minister nicht laͤnger der Unannehmlich⸗ keit aussetzen, eine Sprache wie diejenige höͤren zu muͤssen, die am 1. Dez. gefuͤhrt worden ist. Der Unterzeichnete hat daher den Be⸗ fehl erhalten, nach Frankreich zuruͤckzukehren, und Herr Livin ston istvon der Abfertigung dieses Befehls in Kenntniß gesetzt worden.“

Der hevtige Moniteur publizirt nunmehr das Gesetz, wo⸗ durch eine Summe von 360,000 Franken zum Bau eines neuen Sitzungs⸗Saales fuͤr den Pairshof bewilligt wird. Das Jour⸗ nal de Paris bevorwortet dabei zugleich, daß dieser Bau dies⸗ mal nicht dem Mindestfordernden in Entreprise habe gegeben werden koͤnnen, da derselbe durch die hierzu erforderlichen Foͤrm⸗ lichkeiten allzusehr v worden waͤre. Die Regie⸗ rung habe unter diesen Umstaͤnden den Bau 27 Professionisten anvertraut, die sich bei den ihnen uͤbertragenen Bauten bisher . durch eine große Beschleunigung derselben ausgezeichnet

tten.

Die Unter⸗Abtheilungen der Budgets⸗Kommission haben ihre Praͤstdenten und Secretaire ernannt, und zwar: Fuͤr die Fi⸗ nanzen, Herrn Calmon zum Praͤsidenten, Herrn Jacques Le⸗ febvre zum Secretair; fuͤr das Innere und den Handel, Herrn Cunin⸗Gridaine zum Praͤsidenten, Herrn Duvergier de Hauranne zum Seccetair; fuͤr die Justiz, die auswaͤrti⸗ gen Angelegenheeten und den oͤffentlichen Unterricht, Herrn Prunelle zum Praͤsidenten, Herrn Vitet zum Secretair; fuͤr den Krieg, Herrn Passy zum Praͤsidenten, Herrn Gouin zum Secretair; fuͤr das Seewesen, Herrn Karl Dupin zum Praͤsidanten, Herrn de la Pinsonnibre zum Secretair.

Der Constitutionnel stellt einen Vergleich zwischen dem Zostande Frankreichs, wie er vor 6 Monaten war und wie er jest ist, an. „Vor 6 Monaten“, sagt dieses Blatt, „als noch ver tiers- parti in seiner vollen Kraft dastand und die Zukunft unbedingt ihm angehoͤrte, da schien die Sonne des Ruhms und des Gluͤcks uͤber Frankreich. Das Land war ruhig, und es ist es jetzt allerdings noch. Die Emeute, aus unseren Straßen verbannt, hat nicht aufs Neue ihr schreckendes Antlitz erhoben. Haben aber die Gemuͤther wohl noch jenes geheime Vertrauen auf die Zukunft, das Allen eine Ahnung besserer Tage einzufloͤßen jchien? Und ist nicht, gleich wie in diesem Vertrauen, auf dem Alles beruht, auch in dem materiellen Gedeihen Schwanken und Stillstand eingetreten? Leidet nicht der Handel un⸗ ter der unbestimmten Unruhe, die sich in die Gemuͤther eingeschlichen hat? Seufzt nicht der Ackerbau unter dem niedrigen Preis der Produkte und unter dem Mangel an seder Ermuthigung dieser so ergiebigen Quelle unseres Ge⸗ werbfleißes? Hat es der Gewalt an Andeutungen gefehlt, um ihr zu zeigen, wie sie und die oͤffentliche Meinung seit sechs Monaten sich von einander entfernt haben? Ist die Erwaͤhlung des Herrn Salverte in dieser e ist die Wahl der Herren Fitz⸗James und Garnier⸗Pages nicht eine Thatsache, die laut genug redet, und sehen wir etwa, daß, was sie sagen will, verstanden worden ist? Es ist bekannt, und die Adresse bezeugt es, mit welchem gewissenhaften Gefuͤhl ihrer Unabhaͤngigkeit und ihrer Pflichten die Kammer vor dem Lande aufgetreten ist. Ihre Adresse versprach Frankreich eine an nuͤtzlichen Gesetzen und nothwendigen Reformen reiche Session. Das Ministerium erkannte dies wohl und erschrak vor solcher Sprache. Allein es blieben ihm fuͤnf Monate, und dies reichte hin, um die neue Masoritäaͤt, die sich so einig und kraftvoll entwickelte, zu des⸗ organisiren und aufzuloͤsen, um alle die glaͤnzenden Versprechun⸗ gen der Adresse illusorisch zu machen, um endlich die Session, die eröͤffnet werden sollte, in ihrem Keime zu entkraͤften. Was ist daraus erfolgt? Nach jener traurigen Diskussion uͤber die motivirte Tagesordnung, durch die das Ministerium die Kam⸗ mer in seine Bande schlug, muͤht sich diese Kammer nach allen Richtungen und auf alle Weise ab, um die Unabhaͤngigkeit, der sie entsagt zu haben bereut, wieder zu gewinnen. Sie sucht sich zu reformiren, die vereinzelten Glieder jener edlen und patrioti⸗ schen, von dem Ministerium nach seinem Sinne zerstuͤckelten Majoritaͤt der Adresse wieder zu vereinigen. Dies Werk aber ist muͤhsam und kann nur langsam gefoͤrdert werden. Bei den Bestrebungen, sich wieder zu gestalten, sich wieder einigermaßen zusammenzuknuͤpfen, verbraucht die Kammer Kräfte, die sie gegen die Minister haͤtte wenden koͤnnen. Allein zum Ersatze dafuͤr waltet auch in der Mitte des Ministeriums selbst die Uneinigkeit, die es in der Kam⸗ mer mit vollen Haͤnden ausgestreut hat. Selbst hundertmal un⸗ einiger, als jene von ihr zerstuͤckelte Majoritaͤt, konnte es doch nur die Majorität trennen, die ihm gegenuͤberstand, nicht aber konnte es aus den vereinzelten Gliedern eine Majoritaͤt fuͤr sich usammensetzen. Stark genug, zu vernichten, zu schwach, zu schaf⸗ sen, ist es selbst dem Gesetz der Desorganisation anheimgesallen, dem es alles unterwirft, was ihm naht. Ist es wahr, daß es keine Majorität giebt, so kann man mit noch mehr Grund sa⸗ gen, daß es kein Ministerium giebt. Nein! Dies Wesen, das man Ministerium nennt, dies Wesen, das ein Leben, einen Gedanken hat, es existirt nicht, hat seit dem 11. Oktober 1832 nicht mehr existirt. Wir sehen vor uns 8einzelne Maͤnner, die eine ge⸗ meinschaftliche Gefahr fuͤr einen Augenblick verbindet, die aber schnell wieder von stets abweichenden Interessen getrennt werden. Es giebt einen Eüe. Thiers, es giebt einen Herrn Guizot, und dann ei⸗ nige Namen, die sich neben den einen oder den anderen stellen; aber ein Ministerium giebt es nicht, eben so wenig wie. Mini⸗ sterielle. Denn die Freunde des Herrn Thiers sind niemals die des Herrn Guizot gewesen und die Vertheidiger des einen geben deshalb leicht und willig den anderen auf. Um das Ganze in wenige Worte zusammen zu fassen: Was erblicken wir im Ministerium? Intrigue und Zwietracht. In der Kammer? Spaltung und Ungewißheit. Im Lande? Unruhe und unbe⸗ stimmte Furcht vor einer Zukunft, die sich noch vor sechs Mo⸗ naten so schöͤn ankuͤndigte. Scheint diese Ansicht von der gegen⸗ waͤrtigen Lage duͤster zu seyn, so fragen wir, ob sie wahr ist, und ist sie wahr, so fragen wir, wer sie veranlaßt hat?“

Der General Desmichels, Kommandant von Oran, dem westlichen Theile der vormaligen Regentschaft von Algier, wird nach Frankreich zuruͤckkehren, und der General Trezel, Chef des Generalstabes der Besatzungs⸗Armee, an seine Stelle tret

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1

Großbritanien und Irland. 128 8 London, 31. Jan. Der Koͤnig hat dem Marine⸗Capitain

Edmussd Lpons die RitterWuͤrde und das Commandeur⸗Kreuz des Guelphen⸗Ordens verliehen. 28

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Der Herzog von Sussey kehrte vorgestern von Wales nach dem Palast von Kensington zuruͤck. Gestern Nachmittag stat⸗ tete Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzogin von Gloucester in Glou⸗ cester⸗House einen Besuch ab.

Gestern wurde im auswaͤrtigen Amte ein Kabinets⸗Rath gehalten, der drei Stunden dauerte.

Auch die Times glaubt, ungeachtet der bestimmten Ver⸗ sicherungen der Franzoͤsischen Blaͤtter von der definitiven Ernen⸗ nung des Grafen Pozzo di Borgo zum Russischen Botschafter am Hofe von St. Jamee, daß derselbe nur mit einer besonderen und voruͤbergehenden Misston beauftragt sey, und daß der Graf Woronzoff als bleibender Botschafter Rußlands nach London kommen werde.

Der Graf von Aberdeen kehrte gestern von dem Landsitz

des Marquis von Salisbury in Hertshire hierher zuruͤck; auch der Graf Jersey ist wieder in London angekommen.

Der Marquis von Douro haͤlt sich jetzt in Strathfieldsaye auf. Lerd Charles Wellesley, der zweite Sohn des Herzogs von Wellington, ist von hier wieder zu seinem Regiment in Irland abgereist. Sein Vater, der Herzog, soll ihm das Geld dazu verweigert haben, um eine Petition gegen die Rechtmaͤßigkeit der G in Rochester, wo er durchfiel, vor's Parlament zu

ringen.

Herr Sutton, ein Bruder des bisherigen Sprechers des Unterhauses und Inhaber einer Pfruͤnde von Westminster, ist mit Tode abgegangen. Ein Korrespondent der Times giebt bei dieser Gelegenheit den Ministern zu bedenken, daß sie, wenn auch jene Pfruͤnde nur 1200 Pfd. jaͤhrlich eingebracht habe, doch durch Einziehung derselben, gerade weil der Inhaber ein Bru⸗ der des Sir C. M. Sutton gewesen, recht deutlich die Aufrich⸗ tigkeit ihrer Versicherungen in Bezug auf die Kirchen⸗Reform zeigen koͤnnten. 3

Herr G. Dawson bleibt, obgleich er bei der Parlaments⸗ Wahl durchgefallen, doch Admiralitaͤts, Secretair und hat gestern vor dem Gerichtshofe der Kings⸗Bench den gebraͤuchlichen Amts⸗ Eid abgelegt.

Sir Edward Suaden, der neue Lord⸗Kanzler von Irland, hat in Dublin monatsweise ein Haus gemiethet. Dies, meint

der Spectator, sehe nicht danach aus, als denke Sir Edward,

w15 ein kluger, weitsehender Mann sey, lange daselbst zu ver⸗ weilen.

Der Brighton Gazette zufolge, sind beim Grafen De Grey, seitdem er das Admiralitaͤts⸗Amt bezogen hat, nicht we⸗ niger als 600 Gesuche um Anstellungen eingegangen.

Die Herzoge von Hamilton und von Sutherland haben dem jetzigen Mmisterium ihre Beipflichtungs⸗Erklaͤrung eingesandt. „Es werden daher“, bemerkt die YVork Chronicle, „alle die⸗ jenigen Mitglieder des Unterhauses, auf welche die beiden ge⸗ nannten Herzoge Einfluß ausuͤben, ebenfalls das Ministerium unterstuͤtzen. Dies vereitelt die Erwartungen der Opposition, wenn sie uͤberhaupt jemals im Ernst gehegt wurden, daß sie im Stande seyn wuͤrde, sich der Wahl des Sir Charles Manners Sutton zum Sprecher zu widersetzen, ein Amendement zu der Adresse durchzubringen oder die Subsidien zu verweigern, welches die drei Maßregeln sind, durch deren Vorschlag die Liberalen, ihrer Ankuͤndigung zufolge, ihre Macht erproben wollten. Wenn sie dabei beharren, so werden sie eine eklatante Niederlage erleiden.“

Der Spectator sagt: „Wir haben von Anfang an unsere Leser darauf vorbereitet, daß eine betraͤchtliche Vermehrung der Tory⸗Mitglieder durch die Wahlen zu erwarten sey, und unsere unerfreulichen Erwartungen haben sich in groͤßerem Maße ver⸗ wirklicht, als es fuͤr den Ruhm der Redlichkeit und Thaͤtigkeit der Reformer in England zu wuüͤnschen gewesen waͤre. In Schotrland und Irland, besonders aber in letzterem Lande, haben die Liberalen sich mehr und mit besserem Erfolge angestrengt; unser Verlust beschraͤnkt sich fast allein auf England.“

Der Quaͤker, Herr Pease, hat sich bei seiner Wahl in Suͤd Durham auch als einen Gegner des jetzigen Ministeriums kundgegeben. „Man hat geaͤußert,“ sagte er unter Anderem, „daß die Umstaͤnde, unter denen das vorige Ministerium aufge⸗ loͤst worden, in Geheimniß gehuͤllt seyen. Fuͤr mich nicht. Das Volk von England fing an, seine Rechte zu behaupten und Ab⸗ huͤlfe gegen das ihm zugefuͤgte Unrecht, Abstellung von Mißbraͤu⸗ chen und Reinigung aller verderbten Zustaͤnde zu verlangen. Darum wurde das vorige Ministerium aufgeloͤst.“ Er schloß mit der Versicherung, sich der jetzigen Verwaltung, welche jene Forderungen nicht bewilligen wuͤrde, aufs entschiedenste zu widersetzen.

Die Times pflichtet der Meinung eines ihrer Korrespon⸗ denten bei, daß in den Gotteshaͤusern der herrschenden Kirche der aͤrmeren Volks⸗Klasse gar zu wenig Platz eingeraͤumt sey. „Es ist unziemlich fuͤr das protestanrische England“, sagt sie,

„daß es durch sein ausschließendes und aristokratisches System

einen minder christlichen Geist an den Tag legt, als das katho⸗ lische Frankreich, Spanien oder selbst die pomphafte Hierarchie des Paͤpstlichen Roms.“

Der Globe bemerkt, daß den jetzigen Ministern nicht das Verdienst zukomme, den Regents⸗Park dem Publikum, seinem längst gehegten Wunsche gemaͤß, geoͤffnet zu haben, wie der Stan⸗ dard behaupte, und theilt zum Beweise ein Dankschreiben mit, welches das Kirchen⸗Kollegtum von Marylebone unterm 29. Nov. v. J. an Sir J. Hobhouse fuͤr die durch ihn bei Sr. Maje⸗ staͤt ausgewirkte Erlaubniß zur Oeffnung dieses Parks gerichtet atte. 1 Vorgestern fand in der London⸗Tavern eine Versammlung der Actionaire des allgemeinen Bergbau⸗Vereins statt, um einen Bericht der Direktoren zu vernehmen und erledigte Aemter neu zu besetzen. Da keine Zeitungs⸗Bericht⸗Erstatter dabei zugelassen wurden, so vermuthet man, daß der Zustand des Vereins nicht der guͤnstigste sey.

Der Plan, zwischen Preston und dem Hafen Wyre an der

Westseite der Bai von Morecambe eine Eisenbahn anzulegen,

findet viele Unterstuͤtzung und wird fuͤr die Stadt Preston, die mit ihrem dicht bevoͤlkerten Manufaktur⸗Distrikt zusammen 350,000 Einwohner zaͤhlt, als sehr wichtig betrachtet, da in der Muͤndung des Wyre Fahrzeuge von mehr als 300 Tonnen Last sicher vor Anker gehen koͤnnen und der ausgebreitete Verkehr der Manufaktur⸗Distrikee von Lancashire dadurch sehr erleichtert werden wuͤrde. 1

In Garrawan's Kaffehaus wurden vorgestern 1466 Sack Wolle, wovon 1040 aus Neu⸗Suͤd⸗Wales, 87 aus Vandiemens⸗ land, 34 vom Cap und die uͤbrigen aus Odessa und anderen Ge⸗ genden, zum Verkauf gebracht. Es zeigte sich viel Kauflust, und die Wolle ging fast zu so guten Preisen wie im Oktober ab; von der besten Australischen Wolle wurde das Pfund mit 2 Sh. 4 7 ½ Pece., von geringerer mit 1 Sh. 4 Pce. bis 2 Sh., von loser und unreiner mit 10 Pre. bis 1 Sh. 1 Pece. bezahlt. Die Wolle aus Vandiemensland war von geringerer Guͤte und ging zu 1 Sh. 5 Pece. bis 2 Sh. 1 Pee., die allerschlechteste Sorte aber zu 8 Pere. bis 1 Sh. 1 Pce. weg. Die Wolle vom Cap

ten, so wuͤrde dies doch den Handel nicht von

einer von Sir J. Doyle der Deputirten⸗Kammer vorgelet

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und aus Deutschland verkaufte sich sehr gut. des vorigen Jahres hat die von 1833 betraͤchtlich uͤberstieg mentlich die aus Australien und Vandiemensland; 136,150 Sañͤcke, waͤhrend im Jahre 1833 nur 120,680 eingefuͤhrt worden waren.

Die Times zeigt mit Bedauern an, daß Miß Cham ber

die Tochter des Banquiers, sich durch ihre aͤrmliche Lage wi

derum genoͤthigt sehe, oͤffentlich aufzutreten. „Sie beabsichtian Hause. sagt das genannte Blatt, „zu Anfang des näͤchsten Nonoase b— Jch rich Ihr Talent, ihr unverdientes Ungluͤck unh

Unner

Mit dem Koͤniglichen Schooner „Viper“ sind Briefe und Zeitungen aus Lissabon vom 18ten d. M. hier eingeganga

Konzert zu geben. ihre kindliche Liebe werden gewiß Aufmunterung und stuͤtzung finden.”“ *

Es wurden daselbst große Vorbereitungen zum Empfange ze

Herzogs von Leuchtenberg und zu der Vermaͤhlungs⸗Feier 9 welche letztere bald nach der Ankunft des Herzogs san cch glüͤcklicherweise

troffen,

finden sollte. (CS. Portugal.)

8 Nitederlande. Aus dem Haag, 1. Febr. Heute ist wieder ein Bufetz uͤber den Gesundheits Zustand des Prinzen von Oranien a

schienen. Dosselbe enthaͤlt die Versicherung, daß die Genesu Sr. Koͤnigl. Hoheit im Fortschreiten sey. 3

Deutschland.

Hannover, 4. Febr. In der hiesigen Zeitung iif man: „Einige Bewohner Harburgs glauben, daß es mlch sey, Harburg in einen Hafen umzuwandeln, welcher faͤhig air, Seeschiffe aufzunehmen, und daß es so im Handel ein Na⸗ buhler Hamburgs werden koͤnnte. Allein auch angenommen, es der Hannoverschen Regierung gelaͤnge, durch eine ungchen Geldsumme die Suͤder⸗Elbe so auszutiefen, daß auf dersebha kleine Schiffe von Hull und London bis gehen künn

Hamburg ah hen. Erstens wuͤrde kein Schiff sich der Gefahr und dem zah verluste einer Fahrt zwischen den Sandbaͤnken des Koͤhlbranze aussetzen, wenn es nicht durch bedeutend hoͤhere Fracht entste digt wuͤrde. Ferner ladet ein Schiff, das nach Hamäu bestimmt ist, auch Guͤter fuͤr Altona und Harburg; wer wird einem Schiffe, das allein nach Harburg e stimmt ist, Guͤter fuͤr Altona und Hamburg mitgebha Die Befrachtung der Schiffe wuͤrde also allein auf Waaren se Harburg beschraͤnkt seyn; die Schiffe muͤßten daher auf ihrel dung laͤnger warten, und wuͤrden nicht so leicht Hoffnung habe Ruͤckfrachten zu erhalten, wie in Hamburg und Altona. P. jeden Fall wuͤrde also die Fracht direkt nach Harburg hiße seyn, als jetzt uͤber Hamburg nach Harburg. Man sehe h Altona. Es hat alle Vortheile des Fahrwassers, des pitals, der guten Lage fuͤr Geschaͤfte, es ist in jeder Beziehu ein freierer Hafen als Hamburg, besitzt Alles, was Harbm nicht hat, und doch ist Altona nicht im Stande, Hamburg stuͤrzen, oder auch nur mit dem Zunehmen desselben gleiche Schritt zu halten. Die Idee einer Rivalisirung Harburgs ug Hamburg ist also ganz chimaͤrisch.“

Portugal.

Lissabon, 17. Jan. Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt⸗ Programm der Feierlichkeiten, welche bei Gelegenheit der) kunft und Vermaͤhlung des Herzogs von Leuchtenberg stattfinde sollen. In dem Augenblick, wo man das Schiff, auf dem 8e Herzog sich befindet, von dem Leuchtthurm am Kap Rocat blickt, wird diese Nachricht durch den Telegraphen nach Lissabe gemeldet, worauf der Major⸗General der Flotte und ein Ku

merherr sich nach dem Fort St. Juliao begeden, um den He

dort zu empfangen. Sobald Se. Koͤnigl. Hoheit auf dem èh bei den Schiffswerften angelangt ist, wird er von den zer und den Schiffen mit der Koͤnigl. Salve begruͤßt. Saͤmmlle Minister, Staatsraͤthe, Kammerherren und andere Palast⸗s amte gehen dann an Bord, um den Ankommenden zu begris Ihre Kaiserl. Majestaͤt die Herzogin von Braganza wird s in Galla mit einer Kavallerie⸗Eskorte, nach dem Schiffe begelnn um ihren Bruder zu bewillkommnen und ihn zu seinem eis Besuch bei der Koͤnigin begleiten. Sobald das Koͤnigliche d folge bei den Schiffswerften angekommen ist, wird sich ihm 5te Jaͤger⸗Regiment, deren Oberst der Herzog ist, anschli. Bei der Ankunft im Palast Necessidades wird der Herzog . der verwittweten Kaiserin bei der Koͤnigin eingefuͤhrt und 6 nach einem kurzen Aufenthalt an Bord des Schiffes zuruͤck 0 wenn das Wetter dies nicht erlaubt, nach dem Koͤniglichen b hause in Belem), und verweilt daselbst bis zum anderen

um 10 Uhr Morgens, zu welcher Stunde sich der Zug zurz maͤhlung vom Palast Necessidades nach der Kathedrale in d wegung setzen wird. Die Soldaten werden auf den Sme

aufgestellt und uͤberhaupt wird Alles ganz so angeordnet, wie

der Vermaͤhlung der Koͤnigin durch Procuration am 1. De ber. Am Tage nach der Vermaͤhlung wird bei der Koͤnigin t ihrem erlauchten Gemahl im Ajuda⸗Palast Cercle seyn, und Neuvermaͤhlten, so wie die Herzogin von Braganza und Infantin Donna Isabella Maria werden am Abend die †. Uänische Oper im Theater San Carlos besuchen. Die Infun Donna Anna, Gemahlin des Marquis von Louls, ist wahrsch lich deshalb in dem Programm nicht erwaͤhnt, weil ihr Gem nicht von Koͤniglicher Abkunft ist. Die Times beric in einem Schreiben aus Lissabon vom obigen Datum: Kammern werden sich bestimmt am 20. Januar versamm Die Minister und ihre Freunde sind guter Laune. Die 0. sitions⸗Deputirten bereiten ihren Plan zum Angriff vor wi werden namentlich uͤber die Einmischung der Regierung in

Munizipal⸗Wahlen im Innern des Landes und uͤber die England gemachte Bestellung von Unisormen, Schuhen und - deren Effekten fuͤr die Armee und die Flotte (obgleich die I nister Silva Carvalho und Freire das Gegentheil behauptenn die eben so gut haͤtten in Portugal angefertigt werden köͤng Auskunft fordern. Die Direktoren der Lissaboner Bank ben bekannt gemacht, daß ihre Buͤcher und Rechnungen Interessenten drei Tage lang zur Ansicht offen liegen. Kommission der Deputirten⸗Kammer, welche mit der Untersuche der noͤthigen Regulirung der Wein⸗Ausfuhr beauftragt ist ihren Bericht abgestattet, der, wie ich hoͤre, sehr zufeiedenstal ausgefallen ist. Vor mehreren Monaten meldete ich Jhe daß zwischen Sir John M. Doyle und dem Brigade⸗Geuc Bacon ein Streit stattgefunden hatte. Jedermann glaubte, Sache sey laͤngst beigelegt, als am 15ten die Einwohner Hauptstadt Zeugen einer empoͤrenden Scene wurden. In 7e

Petition, worin er gegen den Brigade⸗General Bacon und! überst Shaw von den Schottischen Fuͤsilieren gewisse Besch den erhob, wurden Beide von dem Kriegs⸗Minister zur

suchung gezogen, und dies scheint die Ursache zu dem in

33

Die Woll Einfuze se 88 Schreiben, das er an den Gouverneur der Provinz gerich⸗ Sächkhatte:

lungauf ihn und seine Familie uͤberhaupt dankbare Ruͤcksicht nehmen

haucse mit ergreifenden Worten auf, die Begeisterung fuͤr

den gefallenen Kamerade tairischen 8

üͤber dem

Schrelben erwaͤhnten Angriffe des Generals Bacon auf r g. Doyle gewesen zu seyn. Letzterer uͤbersandte mir folgen⸗

1 „„Lissabon, 15. Januar. Ereellenz! Ich bitte um die Erlaubniß, Ihnen dasjenige, was Nachmittag um 2 ¼ Uhr in der Straße des Arsenals vor e des Apothekers Goold ereignet hat, mittheilen zu duͤr⸗ anz ruhig vor dem Hause des genannten Apothekers em Brigade⸗General Bacon begegnete, der mit fol⸗ Worten auf mich zukam: „„Sie verdammter Schurke erhe⸗ noch Anklagen gegen mich?““ Ich erwiederte: „„General oon, ich habe nichts mit Ihnen zu schaffen, ich werde Anklagen eben/ ohne Sie zu fragen, und ich habe beschlossen, das Gesetz gei Gang gehen zu lassen.“ Hierauf erhob General Bacon einen en schwarzen Stock, waͤhrend ich nur eine leichte Peitsche arte, und suchte meinen Kopf damit zu treffen, ich parirte den Schlag, der indeß meinen Arm und ihn sehr verletzte. Nach diesem schurkischen Benehmen te ich natuͤrlich mich mit meiner kleinen Peitsche zu vertheidi⸗ allein die Groͤße des Stocks gab dem General den Vortheil. z'rief die Wache des Arsenals zu meinem Beistande auf, aber sie borchte nicht, und der General sprengte davon. Ich ersuche jetzt Excellenz, die betreffenden Behoͤrden von diesem Vorgange in untniß zu Sen. damit die Wiederholung desselben verhindert und General Bacon verhaftet, und wegen dieses, den buͤrgerlichen d militalrischen Gesetzen aller civilisirten Laͤnder zuwiderlaufenden nehmens vor Gericht gestellt werde. Ich bin u. s. w. J. M. oyle. General⸗Major. ln Se. Excellenz den Brigade⸗General Gama Lobo u. s. w.““ Vom General Bacon erhielt ich (der Korrespondent der mes) nachstehendes Schreiben: „Da Ihnen verschiedene Geruͤchte uͤber meinen gestrigen An⸗ if und meine Schlaͤgerei zu Ohren kommen werden, so will ich nen den Vorgang erzaͤhlen. Vor einigen Monaten sagte ich in igenwart mehrerer Personen zu Sir J. M. Doyle, daß, wenn e wage, noch ferner meinen Namen zu mißbrauchen, ich mein in Kaiser gegebenes Versprechen, ihn nicht durchzupruͤgeln, fuͤr aultig erklaͤren und eine Gelegenheit, ihn oͤffentlich zu mißhan⸗ in, suchen wuͤrde. Am vorigen Sonnabend hoͤrte ich aus guter nele, daß er den Kammern eine Petition uͤberreicht habe, worin er rlangte, daß ein Kriegs⸗Gericht uͤber mich niedergesetzt werde. istern begegnete ich ihm zu Pferde nahe beim Arsenal. Ich ritt Pihn zu, erinnerte ihn an mein Versprechen und schlug ihn uͤber Ruͤcken, was er mit einer Reitpeitsche zu erwiedern suchte. Als ich ihn hlänglich bestraft zu haben glaubte, schlug ich ihm seinen Hut herunter dihn selbst bis auf den Hals seines Pferdes nieder. Er stieg In ab und rief nach der Wache, worauf ich davonritt. Ich habe sjetzt (3 Uhr) auf ihn gewartet, und da er nicht erschienen ist, schließe ich, daß er sich demuͤthig seinem är. unterwirft. h schreibe Ihnen dies, damit Sie die Wahrheit erfahren. Es sren viele Personen zugegen; da er indeß so stark im 8 ist, ist es gut, daß Sie den wahren Hergang der Sache kennen. h bin u. s. w. Bacon. „Nachschrift. Ich hoͤre so eben, daß er in eine Apotheke gangen, seinen Ruͤcken hat untersuchen und sich ein Zeugniß aus⸗ len lassen, auch hat er mehrere Personen zu Zeugen aufgefordert. 2 werde ihm morgen Gelegenheit geben, seine Ehre wiederzu⸗ langen.“

heute

bei/ den

Tuͤrkei.

Ueber die (in Nr. 37 der St. Ztg. unter Wien erwaͤhn⸗

) aufruͤhrerischen Bewegungen in Serbien meldet ein im aͤmburger Korrespondent enthaltenes Schreiben aus belgrad vom 19. Januar Abends Folgendes: „Der hiesige Tuͤr⸗ sche Pascha hat so eben aus Kragujewatz folgende wichtige sachrichten erhalten:; Mehrere Primaten Serbiens, welche beim ürsten Milosch in Poscharowetz versammelt waren, sind unter em Vorgeben, sich nach Hause begeben zu wollen, unerwartet on dort abgereist, traten aber alsbald in Kragujewatz wieder nsammen, und faßten daselbst eben so unerwartet den Beschluß: den Fuͤrsten Milosch der Regierung zu entsetzen, und den Erb⸗ inzen Milan auf den Fuͤrsten⸗Thron zu heben, waͤh⸗ ijnd dessen Minderjaͤhrigkeit aber ein Regentschafts⸗Con⸗ il an die Spitze der Regierung zu stellen“, welche deschluͤse auch sogleich proklamirt wurden. Die Nach⸗ cht von diesen Vorgaͤngen war kaum zu den Ohren Fuͤrsten Milosch in Poscharowetz gedrungen, als er sogleich nstalten treffen ließ, sich persoͤnlich nach Kragujewatz zu verfuͤ⸗ en, um die Ausfuͤhrung dieser Beschluͤsse zu hindern; allein er Ppl bald die Nutzlosigkeit und Gefahr dieses Schrittes erkannt aben, und sich nun noch in Poscharowetz zwar in der heftigsten Bemͤthsbewegung befinden, dem Anscheine nach jedoch sich mit er moͤglichsten aͤußern Ruhe in sein Schicksal ergeben wollen. die Gemahlin des Fuͤrsten soll uͤbrigens von der Primaten⸗Ver⸗ immlung in Kragujewatz die Versicherung erhalten haben, daß an, eingedenk der Verdienste des Fuͤrsten um Serbien, in jeder Bezie⸗

herde. Was zu dieser unblutigen Revolution Anlaß gegeben hat, noch nicht bekannt. Es scheint jedoch, daß die Primaten mit iner Vorstellung an den Fuͤrsten hinsichtlich der Erfuͤllung seines Lersprechens constitutionneller Institutionen fuͤr das Land nach Hescharowetz kamen, und, von dem Fuͤrsten abgewiesen, den fuͤr siesen Fall schon im Voraus beschlossenen Akt ausfuͤhrten, und an darf hiernach eine seit laͤngerer Zeit bestandene Verschwoͤ⸗ ung mit allem Rechte muthmaßen.“ (Es ist bereits in Nr. 37 hnß uns gemeldet, daß es dem Fuͤrsten Milosch spaͤter mit Huͤlfe eines Bruders gelungen sey, des Aufruhrs Meister zu werden no die Rebellen zu zerstreuen.)

Berlin, 7. Febr. Ueber das am 3ten d. M. in Stet⸗ in von den Freiwilligen aus dem Jahre 1813 in dem Lokale her Buͤrger⸗Ressourcen⸗Gesellschaft begangene Fest geht uns seht folgende ausfuͤhrlichere Mittheilung von dort zu: Nach ei⸗ igen einleitenden von einem der Fest⸗Ordner gesprochenen Wor⸗ en und nach geschehener Vorlesung des Koͤnigl. Aufrufes hielt er Professor Böhmer die Festrede uͤber den wahren Enthusias⸗ us, aus welchem die Befreiung unseres Vaterlandes von frem⸗ dem Joche hervorgegangen, und forderte zum Schluß die Fest⸗

und Vaterland in der Brust zu bewahren und auch zu eflegen in der Zeit des Friedens und in ihren verschiedenen Be⸗ ufs⸗Verhaͤltnissen. Nachdem hierauf noch einige Angelegenhei⸗ en des Vereins berathen worden, ging die Versammlung unter hem Klange des alten wohlbekannten Marsches des Kolberger egiments zur Tafel, bei welcher der erste Toast dem hochver⸗ rten Landesvater, der zweite dem Vaterlande und der dritte galt. Der Saal war mit einer mili⸗ 84 Trophaͤe geschmuͤckt, welche einen Tempel des Ruhms vtelte, in dessen Mitte auf einem Altare, mit der Inschrift: sta t Gott fuͤr Koͤnig und Vaterland“ die Buͤste Sr. Majestaͤt

nd. Die Saͤulen des Tempels, so wie eine strahlende Sonne

Altare, waren von den verschiedensten Armaturstuͤcken

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gebildet, und jede Waffengattung hatte hierzu ihre charakteristi⸗ schen Zeichen gegeben. Ueber dem Ganzen 88 u den Seiten des Tempels schwebten die aͤlteren Fahnen der Stadt, so daß dieses militairische Waffen⸗Gemäaͤlde einen sehr erhebenden An⸗ blick gewaͤhrte. Buͤsten und Gemaͤlde Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen, des Feldmarschalls Fuͤrsten Bluͤcher und der ande⸗ ren Generale, die sich im Befreiungs⸗Kriege ausgezeichnet, schmuͤckten sonst noch den Saal. Die bei der Tafel fuͤr huͤlfs⸗ beduͤrftige Kameraden gesammelte Kollekte siel wiederum reichlich gaus. Musik und Gesang der alten Kriegslieder erhoͤhten die Freuden des Mahles, nach dessen Aufhebung die Festgenossen mit der Hoffnung froͤhlichen Wiedersehens bei der Feier im naͤchsten Jahre von einander schieden.

Am 15ten d. M. erfolgte zu Schmiegel (im Regie⸗ rungs⸗Bezirk Posen) die feierliche Einweihung des dortigen neuen Schulhauses, zu dessen Erbauung Se. Majestaͤt der Koͤ⸗ nig ein Gnaden⸗Geschenk von 200 Rthlr. Allergnaͤdigst zu be⸗ willigen geruht hatten. Bei der Unzulaͤnglichkeit der Lokal⸗Fonds war nur durch dieses Allerhoͤchste Geschenk die Ausfuͤhrung des Baues moͤglich geworden. 3

Haupt⸗Momente

neuerer Finanz⸗ und Polizei⸗Gesetzgebung des Auslandes, so weit selbige den Handel betrifft.

Berlin, 31. Januar 1838.

(Schluß.)

Schweden. Unterm 11. Nov. v. J. ist deklarirt worden, daß für sogenannten Karawanen⸗Thee, oder für Thee von eben solcher Beschaf⸗ fenheit, wenn aus Großbritanien in Britischen oder Schwedischen Schiffen eingeführt, eine Minderung des Einfuhrzolls um 10 pCt. ein⸗ treten soll, und zwar für eben so lange Zeit, als die mit Rußland ge⸗ Fisgenr Handels⸗Uebereinkunft, welche dieselbe Minderung des Ein⸗ uhrzolls vom Kargwanen⸗Thee aus Rußland bestimmt hat, in Kraft bleibt, also vorläusig bis zum 4. April 1837.

Daänemark. Unterm 3. Deiember v. J. ward verordnet, daß, in Beziehung auf die Königl. Bekanntmachung vom 27. August wegen Einziehung der von der Nationalbank im Jahre 1810 ausgestellten auf 50 Rbthlr. lautenden Zettel, solche nicht länger als bis zum 1. Februar 1835 in Zahlung zwischen Mann und Mann gelten, in den Königl. Kassen hingegen noch bis zum 1. März angenommen werden sollen. „Eine andere Königl. Verordnung vom 21. Dezember v. J. ver⸗ fügt, daß der am 10. Dezember bestimmte Einfuhrzoll von 3 Rbthlrn. 12 Schill. S. M. pr. 100 Pfd. Eisenguß⸗Waaren, als Grapen, Kachel⸗ öfen, Kugeln, Platten ꝛc. noch weitere drei Jahre vom 1. Januar 1835 ab fortbestehen soll.

Auf Gesuch verschiedener Schiffs⸗Makler, daß den Schiffern künf⸗ tig erlaubt seyn möge, Waaren, worauf Fracht, Kaplacken, Sundzoll, Havariekosten ꝛc. haften, auf eigenem Namen, jedoch übrigens zur Dis⸗ position der Betheiligten, aufzulegen, hat das Königl. General⸗Zoll⸗Kam⸗ mer⸗ und Kommerz⸗Kollegium gestattet, daß Schiffer in solchen Fällen Stückgut und andere Waaren zur Auflegung in den Packhäusern der Zollbude unter ihrem eigenen Namen angeben dürfen, wenn sie auf der General⸗Angabe einen Makler oder Commissionair anzeigen, der, in ihrer Abwesenheit, die das aufgelegte Gut betreffenden Frachtbriefe oder Connoissemente an die betreffenden Empfänger endossiren könne. Ohne Endossements des Schissers oder seines auf der General⸗Angabe legiti⸗ mirten Commissionairs wird dergleichen aufgelegtes Gut vom Packhaus⸗ Verwalter nicht ausgeliefert werden.

Deutschland. Mecklenburg⸗Schwerin. Unterm 20. De⸗ jember v. J. erschien folgende Verordnung: „Vermöge der den Groß⸗ herzoglichen Aemtern an der Ostsee⸗Küste über das Verfahren in Stran⸗ dungsfällen ertheilten Instruction ist denselben auch die Disposition über das eigentliche Strandgut übertragen, d. h. über Alles, was außer solchen Strandungsfällen, wo sich noch jemand von der Mannschaft auf dem Schiffe befindet, an Schiffen, Schiffs⸗Utensilien und Gütern irg end einer Art an den Strand oder in die Flüsse treibt, auch was auf den in der Nähe der Küste befindlichen Sandbanken, vom Schiffer und der

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Schiffs⸗Mannschaft verlassen, treibend oder versunken angetroffen und

geborgen wird. Es haben daher diejenigen, welche dergleichen Sachen auffinden und bergen, sie dem kompetenten Beamten anzuzeigen und auszuliefern; und jeder, der eine von ihm aufgefundene geborgene Sache nicht anzeigt, sie für sich behält, oder zu seinem Nutzen verwendet, macht sich einer Entwendung schuldig. Als qualifizirter Diebstahl soll es aber angesehen werden, wenn jemand die hülflose Lage von Schifs⸗ brüchigen dazu benutzt, von dem Strandgute etwas zu entwenden, so wie auch jedes andere gegen Schiffbrüchige in den Stunden der Noth begangene Verbrechen geschärft zu bestrafen ist.“

Niederlande. Dem Handelsblatt vom 15ten d. M. zufolge, wird die lange unterbrochen gewesene Post⸗Verbindung nach Belgien, und durch Belgien nach Frankreich, mit einigen Modificationen wieder angeknüpft werden. Vom 16ten d. M. ab sollten Briefe und Journale aus Belgien über Breda und Grootzundert wieder eingelassen und auf demselben Wege auch nach Belgien befördert, die nach Frankreich durch⸗ gehenden Briefe aber nach Antwerpen oder an einen anderen Belgischen Ort zur Weiterbeförderung adressirt werden. Ein etwas erhöhtes Brief⸗Porto soll die besonderen Kosten dieser Expedition decken. Auch Französische Journale können künftig diesen Weg nehmen, jedoch gegen ein Porto von 10 Cts. pr. Stück.

Belgien. Der Moniteur Belge publizirt in Nr. 364 v. J. die Königl. Verordnung vom 28. Dezember v. J., welche das Staats⸗Ein⸗ nahme⸗Budget pro 1835 als Gesetz verkündigt.

Nr. 9 desselben Blattes von diesem Jahre veröffentlicht abermals eine Liste von 12 erloschenen Erfindungs⸗Patenten, deren Gegenstand wiederum der freien Disposition des Publikums anheim fällt.

Eine Königl. Ordonnanz vom 7ten d. M. verfügt, daß die durch Verordnung vom 30. Juli v. J. (s. unsern Artikel XII. in Nr. 255

der n v. J.) gestiftete Ausstellung vorzüglicher Produkte des Bel⸗

gischen Gewerbfleißes in der Hauptstadt am 15. September d. J. zum erstenmale eröffnet werden soll. ie ernennt zugleich die Mitglieder der mit ihrer Leitung beauftragten Kommission, und autho⸗ risirt dieselben, unter Aufsicht des Ministers des Innern, eine Sub⸗ scription zu eröffnen, aus deren Erträgen ein Theil der ausgestellten venfe n⸗ angekauft und nachher unter die Subscribenten verlooset werden soll.

Schweiz. öö Blättern zufolge, hat der Transito⸗Zoll von Gütern, welche auf der St. Gotthards⸗Straße nach Italien durch⸗ ehen, in Folge einer deshalb zwischen den Kantonen Basel, Aargau,

uzern, Solothurn, Uri und Tessin getroffenen Uebereinkunft, eine be⸗ deutende Herabsetzung erfahren.

Sardinien. Zu Nizza ist angeblich wegen der in Marseille ausgebrochenen Cholera gegen alle aus Frankreich kommende Güter eine 21tägige Quarantaine angelegt, und allen von daher kommenden Personen die Ueberschreitung des Varflusses, mit Vorbehalt eines zu ziehenden Militair⸗Kordons, vorläufig untersagt werden.

Königreich beider Sicilien. Durch Dekret vom 20. Okto⸗ ber v. J. hat die Regierung zu Piano del Sorrento in der Pro⸗ vinz Napoli ein Zollamt zweiter Klasse, und zu Sorrent ein Zollamt dritter Klasse eingerichtet. Nach den allgemeinen Gesetzen des König⸗ reichs werden künftig also fremde Schisse die zu exportirenden Pro⸗ dukte jener an Seide, Orangen, Citronen, Citronensaft, trockenen Früchten und Dauben vorzüglich reichen Gegend unmittelbar zu Piano del Sorrento einnehmen können. Einfuhren sind aber nur über Zoll⸗Aemter erster Klasse zulässig.

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Spanien. Die Madrider Hof⸗Zeitung vom 10,. November v. F. publizirte die nachstehende für Inhaber solcher Vales Reales und ande⸗ rer Forderungen an die Spanische Krone, deren Anmeldung zur gehö⸗ rigen Zeit versäumt wurde, interessante Bekanntmachung des Finanz⸗ Ministers Toreno:

„„Ich habe Ihrer Majestät der Königin⸗Regentin vom Inhalte derjenigen Aktenstücke Bericht abgestattet, welche zu untersuchen be⸗ zweckten, ob die konsolidirten und nicht konsolidirten Vales Reales und die Schuldforderungen an den Staat, welche, aus verschiedenen Ursachen, in den früher hierzu angesetzten Epochen nicht eingereicht worden sind, zur Liquidation zugelassen werden sollen oder nicht? und Ihre Majestüt haben, nach eingezogenem Gutachten der Finanz⸗Seec⸗ tion des Königl. Rathes von Spanien und Indien, um den großen Nachtheilen zu begegnen, welche durch Nichtzulassung gedachter Vales Reales und Schuldforderungen für deren Inhaber sich ergeben wür⸗ den, zu verordnen geruht: f8

1) Es sollen alle Vales Reales, sowohl Konsolidirte als nicht Kon⸗ solidirte, welche von nun an zum Zwecke der Liquidation noch einge⸗ reicht werden dürften, obschon erstere, weil die Vorzeigung nicht zur rechten Zeit geschah, der bis zum Tage der Einreichung verfallenen Zinsen verlustig gehen, hiermit als in ihren Werth wieder eingesetzt etrachtet werden.

2) Um zu vermeiden, daß die Regierung durch solche Vales, die mittelst unrechtmäßiger und ungültiger Endossements in Umlauf gebracht worden sind, hintergangen werde, sind alle auf Rehabilitation dieser Papiere einzureichende Anträge mit der größten Genauigkeit zu prüfen.

3) Alle übrigen Schuldforderungen an den Staat, welche gegen⸗ wärtig als ihres Werthes verlustig angesehen werden, weil sie nicht zu der im Königl. Dekret vom 4. Februar 1824 festgesetzten Zeit in den betreffenden Bureaus vorgezeigt wurden, sollen ebenfalls noch zu Liqui⸗ dation zugelassen werden. .

0) Die Annahme dieser Dokumente soll mit Beachtung derselben Förmlichkeiten stattfinden, welche im vorgedachten Königl. Dekrete vom 2. Februar 1824 vorgeschrieben worden sind; und soll übrigens diese den Staats⸗Gläubigern von Ihrer Majestät erwiesene neue Gnaden⸗ bezeugung durch die Madrider Zeitung zur öffentlichen Kenntniß ge⸗ bracht werden. Auf Königl. Befehl u. s. w.

Madrid, den 20. Oktober 1834. (gez.) Toreno.“

Zu Erledigung vielfältiger Reclamationen des Französischen Gou⸗ vernements gegen Art. einer Königl. Spanischen Ordonnanz vom 13. Juli 1830, wodurch gewisse dem direkten Spanischen Handel mit den Französischen Seeplätzen Bayonne, Bordeaux und Marseille bis dahin zugestanden gewesene Begünstigungen aufgehoben worden waren, hat die Königin Regentin unterm 2. Dezember v. J. sich veranlaßt gefunden, die Ausführung des Aten Artikels der vorbesagten Ordon⸗ nanz vorläufig und bis zur Erlassung eines den Gegenstand etwa fer⸗ ner regulirenden förmlichen Gesetzes zu suspendiren und die Begünsti⸗ gungen des nach den vorbenannten dreien Französischen Plätzen gerich⸗ teten Spanischen Handels auf den vor dem 13. Juli 1830 bestandenen Fuß wiederum herzustellen. 3

Ein Königl. Dekret vom 21. Dezember v. J. verordnet, daß Zink unter allen Formen durchaus zollfrei aus Spanien soll ausgeführt wer⸗ den dürfen.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Von der da⸗ selbst gegenwärtig in Kraft bestehenden Zoll⸗, Schifffahrts⸗ und Han⸗ dels⸗Gesetzgebung enthält die Hamburger Börsen⸗Hallen⸗Zei⸗ tung in ihren Nummern 6255, 6261, 6272, 6278, 6500, 6996, 6998, 7008, 7016 eine noch in der Fortsetzung vegriffene konzentrirte Ueber⸗ sicht, welche kaufmännischen Lesern, wie Freunden gediegenen Mate⸗ rials staatswirthschaftlicher und statistischer Untersuchungen als nütz⸗ lich und interessant mit Recht empfohlen werden mag.

Süd⸗Amerika. Brasilien. Nachrichten aus Rio Janeiro vom 14. Oktober v. J. zufolge, war in den letzten Tagen parlamenta⸗ rischer Sitzung der von der dortigen kaufmännischen Welt längst mit großer Ungeduld erwartete neue Handels⸗Koder definitiv angenom⸗ men und zur sofortigen Publication verordnet worden.

Das Brasilianische Konsulat zu St. Petersburg kommuni⸗ zirt in Nummer 102 v. J. der Petersburgischen Handels⸗Zeitung die aus Rio Janeiro empfangene Versicherung, daß seine Regierung, auf empfangene Anzeige von einem bei Brasilianischen Zuckerkisten in Europa zuweilen wahrgenommenen betrüglichen Untergewicht, die strengste Wachsamkeit befohlen habe, um solche Betrügereien, welche in ihren Folgen gänzlichen Mißkredit jenes wichtigsten Brafilianischen Ausfuhr⸗Artikels herbeiführen könnten, künftig zu verhindern. Es er⸗ bietet sich zugleich, Reclamationen solcher Personen seines Bezirks, welche in dieser Art betrogen seyn möchten, anzunehmen und zur Er⸗ wirkung angemessener Entschädigung an seine Regierung zu befördern.

Venezuela. Als hauptsächlich den Handel interessirende Resul⸗ tate der am 23. Mai v. J. geschlossenen Sitzung des Kongresses dieser Republik werden in Hollandischen Blättern folgende genannt:

1) Offen für Ein⸗ und Ausfuhr sind erklart die Häfen von Angostura, Carupano, Cumana, Barcelona, Laguayra, Puerto⸗Kavello und La Vela. Offen für die Einfuhr zur Ver⸗ sorgung der Insel Marguerita mit ihren Bedürfnissen die Häfen Pampatar und Juan Griego daselbst. Für die Ausfuhr von Rindvieh und Mauleseln die Orinoco⸗Ufer zwischen Angostura und dem Ankerplatz Naya. Desgleichen sollen die Häfen von Guira (Prov. Cumana) und Carenero (Prov. Caracas) fuͤr Ausfuhr ihrer eigenen Produkte offen sehn. 8 .

2) Für Puerto⸗Cavello ist ein Zusatz⸗Einfuhrzoll von 1 ½ pCt. angelegt, aus dessen Ertrage ein Karrenweg von dort nach Valencia gebaut werden soll. 6“ 6

3) Umlauf und Werth sremder Münzen in der Republik haben ihre gesetzliche Bestimmung erhalten.

4) 15,000 Piaster sind zur Verfügung der Regierung gestellt wor⸗ den, um Einwanderungen ans den Kanarischen Inseln zu unterstützen und zu begünstigen. 892

Berliner Börse. 8 Den 7. Februar 1835. 8

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Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preuss. 8 Fzrsüria-delii St.-Schuld-Seh. 4 100 ½ Pr. Engl. Obl. 30. 97 Präm. Sch. d. Seeh. 63 Kurm. Obl. m. J. C. 99

Neum. Int. Sch. do. 100 Berl. Stadt-Obl. 100 ½ Königsb. do. 98 Elbing. do. 98 ¾ Danz. do. in Th. 38 Westpr. Pfandbr. 101 ¾ Friedrichsd'or ..

Grosfshz. Pos. do. 102 ¾ Disconto . . ¶——

Wechsel-Cours.

Cour.) e, , Faͦeu Ostpr. Pfandbr. 4 Pomm. do. 4 Kur- u. Neum. do. 4 Schlesische do. 4⁴

106 106 ½ 106 ½

97¾ 65 100¼ Kkst. C. d. K.-u. N. 100 ¾ Z.-Sch. d. K.-u. N.

Holl. vollw. Duk. Neue do.

1 38 ½

4 4 4 4 4 48 4

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Preuss. Cour. mnmmnmsrnnmnne 2 —— 2580 Fl. - 141 ½

140 ¼ 152 ½

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