1836 / 56 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ben sev. Gegen 4 Uhr nahm hierauf das Gewuͤhl in jener Ge⸗ gend wieder zu; bald verbreitete sich indessen das Geruͤcht, daß die Hinrichtung, da Pepin noch wichtige Aussagen gemacht haobe, rst am folgenden Morgen stattsfinden werde, worauf die Schaar der Neugierigen allmaͤlig auseinanderg ing.

Man schreibt aus Bayonne vom 13ten: „Don Carlos hat am 19ten sein Hauptquartier von Oüate nach Mondragon verlegt, nachdem der General Eqguia sich Tages zuvor der Stadt Balmaseda bemaͤchtigt und der Brigadier Saraza die Garnison von Bilbao in der Gegend der neuen Bruͤcke geschagen und sie zur Ruͤckkehr nach der Stadt genoͤthigt hatte. Balmaseda ist ein Flecken, 8 Lieues suͤdwestlich von Bildao, in der Richtung nach Villarcajo in Castilien, und beschuͤtzte bisher die Veroindung zwischen der Garnison von Bilbao und den Reserven auf dem rechten Ebro⸗Ufer. Gleich nach der Einnahme des Platzes stattete der Ober⸗Befehlshaber sei en Bericht an den Kriegs⸗Minister ab. (S. den Art. Spanten.) Auch Lequeytio wird seit dem 7ten von den Karlisten beschossen. Der General Cordova wird morgen hier in Bayonne erwartet; er befand sich gestern in Lacarre, dem gewoͤhnlichen Aufenthaltsorte des Generals Harispe, der, da er schwer krank bameder liegt, ihm einen seiner Adjutanten entgegengeschickt hatte. Die Anwesenheit des Spanischen Oberbefehlshabers in einem fremden Lande, 10 Licues von seiner Armee, wescher 14 feindliche Bataillone gegenuͤberstehen, ist eine so merkwuͤrdige Thatsache, daß man ihr kaum Glauben schenken kann. Man will wissen, Cordova sey gekommen, um mit dem General Harispe die Mit⸗ tel zu verabreden, wodurch die von Mendizabal verheißenen Wun⸗ der am leichtesten bewirkt werden koͤnnten. Der Oberst Con⸗ rad, der den Spanischen Dienst verlassen hat und sich uͤber Pau nach Paris begiebt, beschwert sich gegen Jedermann uͤber die heillose Unordnung, die unter den Truppen der Koͤntgin herrsche,

und die ihn allein bewogen ein Kommando niederzulegen, das ihn zuletzt foͤrmlich angeekelt habe.“

Ueber den Ausfall, den die Garnison von St. Sebastian

om 10ten d. M. gemacht hat, kennt man nunmehr den amtlichen Bericht des Generals Sagastibelza an den Kriegs⸗Minister von demselben Tage. Es heißt in demselben: „Heute fruͤh machte der Feind, 3000 Mann stark, einen Ausfall; nach östuͤndigen An⸗ strenaungen wurde er aber mit einem Verluste von 70 Todten, 25 Gefangenen und 400 Verwundeten in den Platz zuruͤckgewor⸗ fen. Leider habe ich meinerseits den Tod des Bataillons⸗Com⸗ mandeurs Iriondo zu beklagen, der einen Schuß in den Mund erhielt.“ Großbritanien und Irland. 8 Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung

vom 18. Februar. Lord Wynford beantragte die Ernennung einer Lesonderen Kommission zur Untersuchung der Ursachen und

Lord Melbourne nichts einzuwenden hatte, nur machte er bemerk⸗ lich, baß er und seine Kollegen ganz gegen die Beguͤnstigung ei⸗ nes jener gewaltsamen und truͤgerischen Huͤlfsmittel seyen, die man imn verschiedenen Theilen des Landes vorgeschlagen, nament⸗ lich gegen den Plan, der, ihrer Meinung nach, die Wohlfahrt des Koͤnigreiches ganz untergraben wuͤrde, naͤmlich eine Aende⸗ rung in dem Circulations⸗Mittel, sey es durch Vermehrung des Papiergeldes oder durch Entwerthung der Landes⸗Valuta. (Hoͤrt, hoͤrt!) Auch wies er darauf hin, daß der gedruͤckte Zustand des Ackerbaus sich nicht öloß auf England beschranke, denn der Fran⸗ zoͤsische Handels⸗Minister habe kuͤrzlich gesagt, daß Frankreich, m Allgemeinen genommen, sich jetzt in einer guͤnstigeren Lage als jemals besfinde, daß aber dessenungeachtet der Ackerbau sehr leibe. (Hoͤrt!) Dies, sagte der Minister, entspringe aus dem uͤberaus niedrigen Preise des Getraides, der so sehr gesunken sey, daß die Niederlaͤndische Regierung von der Politik, nach der sie so viele Jahre lang gehandelt, auf die Niederlands Handels⸗Interessen sründet gewesen, und aus der seine National⸗Macht und Groͤße nisprossen, näͤmlich von der unbeschraͤnkten Handelsfreiheit, von er unbeschraͤnkten Erlaubniß der Getraide⸗Einfuhr, abgegangen, mwein System anzunehmen, welches der ackerbautreibenden Klasse inigen Schutz gewaͤhren solle, indem sie einen Zoll auf die Ein⸗ uhr des Getraides gelegt habe. Schließlich sprach Lord Melbourne ie Hoffaung aus, daß die Kommission alle auf die Getraide⸗Einfuhr und abf Englands Getraide⸗Handel bezuͤgliche Gesetze und deren Wirkungen auf das Gedeihen des Ackerbzues selbst bei ihren Untersuchungen in Erwaͤgung ziehen und daß sie bedenken werde, je die Interessen der ackerbautreibenden Klasse durch irgend eine Maßregel, welche einen Druck uf andere hochwichtige Interes⸗ sen auszuuͤben geeignet waͤre, unmoͤglich gefoͤrdert werden koͤnn⸗ ten. Lord Ashburton sagte, er stimme ganz mit der Ansicht einer fruͤheren Kommission des Unterhauses, deren Mitglied er gewesen, uͤberein, daß die Hoffaungen auf eine Verbesserung des Ackerbau-ustandes mehr auf der Nicht⸗Einmischung des Parla⸗ ments in diese Angelegenhett, als auf etwanigen eingreifenden Maßregeln beruhten, und es sollte ihm leid thun, wenn das Land sich einbildete, daß irgend etwas, was das Parlament zu thun vermoͤchte, einen wesentlichen Nutzen fuͤr das Acker⸗ bau⸗Interesse haben koͤnnte; der Paͤchter besitze jetzt ein Monspol, und mehr koͤnne das Parlament nicht fuͤr ihn than; ine Entwerthung der jetzigen Landees⸗Valuta wuͤrde dem Paͤchter che schaden, als irgend erwas, und ihm die Voͤrtheile rauben, die ihm das Monopol gewaͤhre, dessen er vermoͤzt der jetzigen Korn⸗Gestetze genteße. Die Ansicht, daß die Korn⸗Gesetze dem ʒgrikulturisten keinen Schutz gewaͤhrten, sondern ihm eher Nach⸗ heil als Vorrheil braͤchten, hieit der Nedner fuͤr ganz verkehrt sich zu Gunsten der Beibehaltung sener Schutz⸗

egel. Der Graf von Winchiisea wuͤnschte, daß sein Name von der Liste der Kommissione⸗Mitglieder gestrichen wuͤrde, wenn die Frage üder den Muͤnzfuß von ihren Untersuchungen auszeschlossen bleiben sollte, denn er glaube nun einmal mit vie⸗ anderen Personen, daß gerade aus der letzten Veraͤnderung Valuta großes Unheil fuͤr die ackerbautreibende Klasse ent⸗ undem der Paͤchter daͤdurch der Moͤglichkeit beraubt worden sey, Kredit auf seinen Ertrag zu erhalten, was ehm früͤher die so schwer auf ihm druͤckenden Lasten sehr erleichtert habe, waͤhrend er jetzt seine Erzeugnisse auf den ersten besten Markt, sich ihm darboͤte, bringen vnd zu dem Preise, den er irgend dafuͤr erlaͤngen koͤnne, losschlagen muüͤsse, Der Marquis von Westminster meinte, das Lanod wuͤrde sich durch das Resultat bieser Untersuchung sehr getaͤuscht sehen; das Weiseste und Vor⸗ heuhafteste, was man thun koͤnnte, wuͤrde, seiner Ansicht nach, die Aufhebung aller jetzt bestehenden Korngesetze seyn, denn er bestreite, daß dies⸗ dem Landmanne Schutz gewaͤhrten; im Zegentheil, dieser Zweck sey ganz fehlgeschlagen, wie uͤberhaupt kein Monopol jemals Vortheil bringen koͤnne. Der Antrag des vord Wynford wurde sobann angenommen und die Kommission

ernannt. Der Marquis von Londonderry fragte den Pre⸗

und erkla

9p!r 18n

Zen

sey

mier Minister, ob er dem Hause das Schreiben vorlegen wolle,

‚besches der Staats⸗Secretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegen⸗

heiten in Bezug auf die 27 ungluͤcklichen Gefangenen, welche in

des Umfanges der Noth der ackerbautreibenden Klasse, wogegen eingesetzt, legislative, administrative und richterliche.

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die Haͤnde der Partei der Koͤnigin Christine gefallen, an die Spanische Regierung gerichtet habe, so wie die Antwort, welche derselbe von letzterer darauf erhalten, und ob die Weigerung die⸗ ser Regierung, jene Gefangenen freizugeben, den genannten Staats⸗Secretair davon abhalten wuͤrde, sich noch ferner um die Befreiung derselben zu bemuͤhen, worauf Lord Melbourne erwiederte, er habe gegen Re Vorlegung dieser Papiere nichts einzuwenden und sehe auch nicht ein, was seinen edlen Freund (Lord Palmerston) an weiteren Verwendungen zu Gunsten der besagten Gefangenen verhindern köoͤnnte, die uͤbrigens von San⸗ tander, wo ihr Leben in Gefahr gewesen, zu ihrer Sicherheit nach Corunia gebracht worden seyen.

Unterhaus. Sitzung vom 15. Februar. Hr. Tooke trug auf Ernennung einer Kommission an, welcher inskuͤnftige alle Ehescheidungs⸗Beills uͤberwiesen werden sollten, statt Zeugen an der Barre des Hauses daruͤher abzuhoͤren. Da sich aber Dr. Lusfhington, Sir R. Peel und Lord John Russell dieser Motion widersetzten, so nahm Herr Tooke sie zuruͤck; doch gab der Minister des Innern zu, daß die Ehescheidunas⸗Gesetze sehr schlecht seyen und verbessert werden muͤßten; er wollte selbst bin⸗ nen kurzem eine auf diesen Gegenstand bezuͤgliche Bill einbrin⸗ gen. Herr Roebuck beantragte die Vorlegung der dem Lord Gossord in Bezug auf die Verwaltung von Kanada ertheilter Instruction, bestand aber nicht auf seiner Motion, weil Sir G. Grey versicherte, es sey jetzt die beste Aussicht vorhanden, daß die dortigen Streitigkeiten auszugleichen seyn wuͤr⸗ den, vorauf Herr Roebuck meinte, wenn dies der Fall sey, so habe man es zum Theil dem Einflusse O'Connells zu ver⸗ danken. Eben derselbe wollte eine Kommisston zur Untersuchung der Rechtspflege auf der Insel Mauritius ernannt wissen und schilderte die Verwaltung dieser Kolonie als hoͤchst verderbt. „Mauritius“, sagte er, „ist bekanntlich eine fuͤr unseren Handel aͤußerst wichtige Insel im Indischen Ocean; sie wurde im Jahre 1810 von den Englaͤndern genommen und durch den Friedens⸗ Traktat von 1814 definitiv an England abgetreten. Ihre Be⸗ vöͤlkerung belaͤuft sich auf ungefaͤhr 110,000 Seelen, worunter 50,0900 Sklaven, 30 40,000 freie Farbige und etwas uͤber 10,900 freie Weiße. Die Partei, fuͤr welche ich hier spreche, ist die ganze Sklaven⸗Bevoͤlkerung, die ganze freie farbige Bevoͤ⸗ kerung und ein sehr großer Theil der Weißen. Aber ein klei⸗ ner Theil der Weißen hat sich durch den verderbten Zu⸗ stand der Gerichtshoͤfe die Herrschaft uͤber die Anderen zu verschaffen und alle Regierungs Gewalt zu seinen persoͤnlichen und eigennuͤtzigen Zwecken zu verwenden gewußt. Die Gesetze jener Kolonie sind eine seltsame Mischung aus dem alten Fran⸗ zösischen Recht, aus den Verordnungen der Franzoͤsischen Behoͤr⸗ den und aus den Edikten der Englischen Reaierung. Zur Ver⸗ waltung dieser Gesetze sind drei verschiebene Arten von Beamten Die erste⸗ ren bestehen aus dem Gouverneur und dem gesetzgebenden Rath; die Exekutive begreift den Gouverneur und den vollziehenden Rath in sich, und die richterliche Gewalt besteht aus zwei Thei⸗ len, aus Gerichtshoͤfen erster Instanz und dem Ober⸗Tribu⸗ nal. Sobald die Kolonie in unseren Besitz kam, wvünschte das Englische Volk, der Sklaverei ein Ende zu machen und die Lage der Sklaven⸗Bevoͤlkerung zu verbessern. Es wurde daher der Sklaven⸗Handel fuͤr eine Felonie erklärt und ein Geheime⸗Raths⸗Befehl erlassen, wonach Niemand, der bei der Rechtspflege betheiligt waͤre, irgend eine Art von Sklaven⸗Eigenthum, weder direkt, noch indirekt, sollte besitzen duͤrfen. Nun habe ch aber alle jene Beamten anzukla⸗ gen, daß sse Sklaven⸗Eigenthum besitzen.“ Nachdem der Red⸗ ner diese Beschuldigung zu begruͤnden gesucht hatte, erhob sich Sir G. Grey, um die Regiecrung zu vertheidigen, der Herr Roebuck den Vorwurf gemacht, daß sie nicht die noͤthigen Maß⸗ regein zur Verhinderung jenes Mißbrauchs getroffen habe; er versicherte, daß die Kolonie jetzt ruhig sey, und daß eine neue Anregung der Sache die Erbitterung der Gemuͤther nur er⸗ neuern wuͤrde. Dr. Lushington und Herr F. Buxton spea⸗ chen zwar zu Gunsten des Antrages, das Haus entschied sich aber mit 227 gegen 69 Stimmen fuͤr die Verwerfung desselben. Hr. P. Scrope erhielt die Erlaubniß, eine Bill zur Verbesserung des Armenwe⸗ sens in Irland einbringen zu duͤrfen. Lord Morpeth erklaͤrte bei dieser Gelegenheit, daß es auch die Absicht des Ministeriums sey, das Haus im Laufe dirser Session auf eine praktische Maß⸗ regel in Bezug auf diese wichtige Ungelegenheit aufmerksam zu machen, woruͤber Herr O'Connell sehr erfreut zu seyn versi⸗ cherte, nur machte er bemerkiech, daß es, seiner Ansicht nach, un⸗ moͤglich seyn wuͤrde, auf oͤffentliche Kosten Beschaͤstigung fuͤr die Bevoͤlkerung Irlands zu finden, und daß, wenn die Kapitalien der einzelnen Individuen nicht hinreichend bei der Beschäftigung der Armen interessirt waͤren, unmoͤglich aus dem oͤffentlichen Schatz füͤr alle unbeschaͤftigte und arbeitsfaͤhige Arme gesorgt werden koͤnne; er ersuchte daher Herrn Scrope, seine Bill doch ja in zwei Theile zu trennen, naͤmlich in die Sorge fuͤr die schwachen und kranken Armen, fuͤr die sogleich etwas gethan werden muͤsse, und in die Beschaͤftigung der Armen uͤberhaupt, welche letztere Maß⸗ regel er, wie gesagt, fuͤr aanz unausfuͤhrbar erklaͤrte. (Hoͤrt, hoͤrt!) Am Schlusse ber Sitzung uͤberreichte noch Herr C. Huller eine Petition von Herrn Vigors, dem nebst Herrn Raphael vön O'Connell der Grafschaft Carlow bei den ketzten Parlaments⸗Wahlen anempfohienen Kandidaten, dessen Wahl nachher, eben so wie die des anderen Kandidaten, vom Unter⸗ hause kassert wurde; Herr Vigors ersuchte in dieser Petition um Untersuchung aller Wahlen, die in den Jahren 1832, 33 und 34 in der Grafschaft Carlow stattgefunden.

Unterhaus. Sitzung vom 16. Februar. Herr Att⸗ wood uͤberreichte eine von 20,600 Einwehnern der Stadt Bir⸗ mingham unterzeichnete Petition, in’ welcher um eine Reform des Oberhauses gebeten wurde. Wenn dies Haus, meinte Herr Aitwood, nicht umgestaltet wuͤrde, so sey binnen kurzem eine hoͤchst gesaͤhrliche Kollision zwischen beiden Parlamentshaͤusern zu erwaͤrten, wenn nicht eine gaͤnzliche Stockung in den Staats⸗ Geschaͤften eintreten oder eine radikale Veraͤnderung mit dem Unterhause veorzenommen werden und letzteres die Angelegenhei⸗ ten des Landes ganz ohne Ruͤcksicht auf das Oberhaus leiten sollte; der Redner brachte unter Anderem erne Abschaffung des Rechts der Lords, durch Volmacht zu stimmen, und des Rechts der Bischoͤfe, im Oberhause zu sitzen, in Vorschlag. Herr Dugdale protestirte gegen die uͤberreichte Petition, die, wie er sagte, bloß von Freunden des Herrn Attwood und von Kindern unterzeichnet sey, worauf Herr O'Connell entgegnete, die Bittschriften des Englischen Volks, das um jedwede organi⸗ sche Veraͤnderung zu ersuchen berechtigt sey, duͤrften nicht mit solcher Verachtung behandelt und so ins Laͤcherliche gezogen wer⸗ den. Herr Searlett aber erklaͤrte diejenigen, welche derglei⸗ chen organische Veraͤnderungen verlangten, fuͤr Staats⸗Verraͤther und behauptete, das Haus daͤrfe solche Petitionen gar nicht an⸗ nehmen, da sie einen Angriff auf die wichtigste Garantie der oöͤf⸗ fentlichen Freiheiten enthielten. Die Bittschrift wurde nichts⸗

destoweniger auf die Tafel des Hauses niedergelegt. 9

auf brachte Herr Hardy den Handel zwischen 9 Connell urnd

e Raphael wieder zur Sprache und schloß seine lanae Rebe n welcher er die Gesetzwidrigkeit von O Connell's Verfahren in 8 n Wahl⸗Angelegenheit durch Beibringung vieler Details und Aneg stuͤcke zu begruͤnden suchte, mit dem Antrage, „daß eine bes 1 Kommission ernannt werden moͤchte, um die näaͤheren Umsthnn der angeblich zwischen Daniel O Connell und A. Raphaeli in zug auf die Ernennung und Wahl des Alexander Raphgel 1 nem der Parlaments⸗Revpraͤsentanten fuͤr die Grafschaft gnu 6 bei der letzten Wahl fuͤr diese Grafschaft stattgehabten Unteh lung und Uebereinkunft zu untersuchen und uͤber die in dam Sache von ihr aufzunehmenden Zeugen⸗Verhoͤre dem Hauf us Darsegung ihrer eigenen diesfaͤlligen Ansicht zu berich 9 Herr O’⸗Connell vertheidigte sich gegen die ihm 16 machten Vorwuͤrfe in einer noch laͤngeren Rede, wori -n dies ganze Verfahren als einen offenbaren und von aller 8 anerkannten Partei⸗Angriff bezeichnete, als den Angrif 6 Partei, die sich der Presse bediene und sie besteche, um 1 verfolgen, welche Presse großentheils unter der Hommißtn eines Mitaliedes dieses Hauses stehe, das seine Wahl für re Englische Grafschaft selbst mit 30 40,000 Pfo. Stur 81 kauft habe. (Der Redner spielte hier wahrscheinlich - Haupt⸗Eigenthuͤmer der „Times“ an.) „Ich bin oft“ 88 O'Connell unter Anderem, „das Werkzeug gewesen, durch s ches meine Feinde, gegen ihren Willen, viel Gutes gestiftet 1 ben, und ich denke, daß auch das Resultat der jetzigen Uneni- chung, die ausgedehnt und weitreichend seyn, die das öme der letzten allgemeinen Wahlen umfassen muß und sich nicht 1 die von dem ehrenwerthen Mitgliede fuͤr Bradford (Sr Hardy) ihr gesteckten engen Graͤnzen einschraͤnken dne dem Lande zu großem Nutzen gereichen wird.“ (Hin Als O'Connell seine Rede geschlossen hatte, entfernte er sich nnj dem Hause, und es wurden dann noch auf Antrag des Hem Warburton die Worte „und die Verwendung des angecsh empfangenen Geldes so wie die Umstaͤnde, unter denen es empfte gen und verausgabt worden“ hinter dem Worte „Uebereinkuns. in die obige Hardysche Resolution aufgenommen. Die demnits ernannte Untersuchungs⸗Kommission wurde aus 11 Mitnglieim zusammengesetzt, und von beiden Parteien wurde ein Rechtig lehrter zur Abhoͤrung der Zeugen gewaͤhlt, naͤmlich von Seim der ministeriellen der Sergeant Wilde und von Seiten der Hh position der vorige General⸗Prokurator Sir F. Pollock. In din ser Sitzung erhielt auch noch Sir John Campbell die En laubniß, die Bill zur Reform der Irlaͤndischen Muntzipalitzta eindringen zu duͤrfen, deren Eroͤrterung derselbe sich füͤr die zweite Lesung vorbehielt.

Unterhaus. Sitzung vom 18. Febr. Lord Moepeth trug auf die Erlaubniß an, eine Bill zur besseren Einrichtung der Konstabler⸗Macht (der Polizei) in Irland einbringen dir fen, welche Erlaubniß, nach einegen Gegen⸗Bemerkungen von Seiten der Opposition, auch bewilligt wurde. Mehrere Mitgii der derselben hatten besonders ein Bedenken dagegen, daß ma eine Gewalt, die bis jetzt den Grafschafts⸗Magtstraten ganei schaftlich uͤbertragen gewesen, einem einzigen Individuum anun rauen wolle, was zu zahlreichen Mißbraͤuchen Anlaß geben köͤnne Lord John Russell sah sich hierdurch veranlaßt, den Nang des Obersten zu nennen, dem die Regierung diese Gewalt üig trage wolle, und dies war hinreichend, um die Opposition m laͤufig zu beschwichtigen. Die Bill wurde sofort eingebracht u auch sogleich zum erstenmale verlesen. Auf den Antrag des ün. C. Buller wurde ein besonderer Ausschuß ernannt, der ii bisherigen Leistungen der mit der Sammlung und Heraucäu von historischen Urkunden beauftragten Kommission (Rceol Commission) untersuchen soll. Nach den Bemerkungen be Herrn Buller soll diese Kommission in der letzten züi sehr viele unnüuͤtze Ausgaben gemacht und in den 9 Jahren ihrer Existenz noch nichts Werthvolles publzse haben. Das letztere wurde jedoch von mehreren Moi gliedern lebhaft bestritten, waͤhrend Herr Hume den Antrag eben so lebhaft unterstuͤtzte. Herr Ward brachte fuͤr kuͤnstige Ä⸗ stimmungen des Hauses ein neues Verfahren in Vorschlaz Hiernach sollen naͤmlich zwei Zimmer zur Aufnahme der belda auf entgegengesetzte Weise stimmenden Parteien bezeichnet wer den, wodurch den vier Zaͤhlern und den vier Protokolffuͤhren die Aufnahme der Stimmen sehr erleichtert werden wuͤrde. Auch sollten die Listen der Abstimmung hiernach einen offiziellen Che⸗ rakter erhalten, waͤhrend es bisher zuweilen vorgekommen sch daß der Name eines und desselben Mitaliedes sowohl auf e Liste der fuͤr die Frage, als auf der Liste der gegen dieehe stimmenden Mitglieder genannt worden. Auch dieser Ankrug wurde genehmigt. Lord D. Stuart fand sich veranlch seine in Bezug auf die Politik Rußlands fuͤr den heutgen Abend angekuͤndigten Fragen auf morgen zu verschieben. hen Shiel trug auf ein Verzeichniß der Prozesse an, welche in —e land durch den Verein zur Eintreibung des Zehnten eingelest worden. (Genehmigat.) Lord Morpeth kuͤndigte fuͤr den Bn⸗ d. M. die in der Thron⸗Rede erwaͤhnte Maßregel in Bezug a den Irlaͤndischen Zhnten an. Das Haus vertagte sich eist m— 2 Uhr Morgens.

London, 19. Februar. Ihre Majestaͤten werden heute als Brighton zuruͤck erwartst. 1

Dem Globe zufolge, ist der Prinz Karl von Neapel it Nizza gesehen worden und hatte die Absicht, mit Miß Penelzhe Smith, mit welcher er unter dem Namen eines Herrn O Connmn reist, sich nach England zu begeben.

Der Baron von Lebzeltern ist aus Wien hier angekommen. Auch der Fuͤrst Esterhazy wird, wie verlautet, noch in diesem Monat hier eintreffen, im April jedech sich auf seine Guͤter i Ungarn begeben. Die Fuͤrstin wird ihren Gemahl nicht begti ten. Der junge Fuͤrst Nikolaus Esterhazy wird mit seinem Ba ter hier eintressen und der hiesigen Oesterreichischen Gesandtsca attachirt werden. Das Geruͤcht von seiner Vermaͤhlung mit de— Herzogin von Dino, der Nichte des Fuͤrsten Talleyrand, wie vom Courier fuͤr ungegruͤndet erkaͤrt. 1

Sir Frederick Lamb, diesseitiger Gesandter in Wien, wl bei dem näͤchsten Lever im St. James⸗Palast sich bei J fan. Majestaͤten beurlauben, um auf seinen Posten zuruͤckzukehren

Der Graf von Munster ist aus Paris hier angekommen,

Herr Semonoff, erster Secretair der hiesigen Nussische Gesandtschaft, ist zum bevollmaͤcht'gten Minister Rußlanzs 1 Washington ernannt worden und wird sich unverzuglich an der Ort seiner Bestimmung begeben. 1.“

Vorgestern empfing Lord John Russell im auswaͤrtigen Ame eine Deputation Londoner Buͤrger, welche ihm die in einer Ve⸗ sammlung in Betreff der Londoner Coeporations⸗Reform F- ten Beschluͤsse vorlegte. Er erwiederte darauf, daß die Ko missarien ihre Berichte in Bezug auf die Stadt London ℳ0 nicht eingereicht haͤtten, daß sie aber, sobald dies geschehen,

Courier,

er Regierung Sr. Majestaͤt wuͤrden in Erwaͤgung gezogen wer⸗ ien, und er schloß mit der Versicherung, daß die Regierung die⸗ 98b Maßregeln ergreifen wuͤrde, die sie fuͤr die besten halte, hne dabei auf irgend eine Partei Ruͤcksicht zu nehmen.

herDer Brighton Guardian meldet, daß der Flotten⸗Capi⸗ uin Curzon in dem Hofhalte der Koͤnigin die Stelle des Herrn udson erhalten werde, welcher Letztere bekanntlich voriges Jahr nch RNom geschickt wurde, um Sir R. Peel heimzuholen, und

Lord William Bentinck ist in Glasgov zum Parlaments⸗ itgliede erwaͤhlt worden, ohne daß er selbst bei der Wahl zu⸗ gen war, denn er ist erst gestern von Paris hier eingetroffen. 8 Der ministerielle Kandidat, Oberst Anson, ist ohne Oppost⸗ son in Stoke upon⸗Trent zum Parlaments⸗Mitgliede gewaͤhlt nerden. 8 . F* 5 .

Die Zahl der Gesuche um Aufnahme in den neu gestisteten dalgen Reform⸗Klub nimmt taͤglich zu. Er wird bald 1900 mitglieder zaͤhlen. Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog von Sussex, sie Minister und die Füͤhrer aller liberalen Pa rteien stehen an der Spitze des Verzeichnisses. „Die Tories“, bemerkt der

haben bis jetzt den Vortheil eines systematischen zusammenwirkens weit besser eingesehen, als die Whigs. Dies wird fernerhin nicht mehr der Fall seyn. Es wird nicht lange dauern, und der Reform Klub wird in nicht geringerem Grade nicksam seyn, als die Carlton⸗ oder Tory⸗Association.“

Die große Orangisten⸗Loge von Großbritanien hat sich gestern, unter dem Vorsitze ihres Großmeisters, des Herzogs von Cum⸗ berland, in der Wohnung des Lords Kenyon versammelt.

Der Gemeinde⸗Rath von London hat 200 Pfd. fuͤr die Ir⸗ sandische Geistlichkeit bewilligt.

Der Courier meldet, daß am 13ten d. M. in Dublin im sehr zahlreiche Versammlung aguf dem Boͤrsensaale stattge⸗ ünden habe, in welcher eine Petition an das Parlament um

willigung schleuniger Reform der Irlaͤndischen Munizipalttäͤ⸗ en unterzeichnet worden sey. Versammlungen zu gleichem Zwecke ilm in allen Staͤdten Irlands gehalten werden.

Die Dublin Evening Post sagt: „Wir haben allen Prund, zu glauben, daß die Majoritaͤt fuͤr die Irlaͤndische Cor⸗ porations⸗Bill wenigstens doppelt so groß seyn wird, als die fuͤr die Adres. Viele, die noch schwankten, haben schon ihre Zu⸗ timmung eingesendet, Viele werden gar nicht mitstimmen, und a ist zweiselhaft, ob selbst Sir Robert⸗Peel auf dem Wege be⸗ arren wird, den er mit so schlechtem Erfolge bei dem Ansange der Session vetreten hat. Die Frage in Betreff der Irlaͤndischen Kirche wird wohl bis nach den Osterferien, wenn nicht noch län⸗ gr, ausgesetzt bleiben“ 1 G

Die Morning Post berichtet uͤber ausgedehnte Ruͤstun⸗ gen, welche in allen unseren Kriegshaͤfen gemacht werden. Es illen unter anderen vier Lnienschiffe vom ersten Range und sie⸗ henzehn Fregatten schon in der Ausruͤstung begrissen seyn. Da ater den letzteren diejenigen ausgewaͤhlt werden, welche am we⸗ igsten tief gehen, so glaubt man, daß eine Expedition an die Gpanische Kuͤste ins Werk gesetzt werden solle. Der Globe nacht 5 Linienschiffe, 3 Fregatten und eine Korvette namhaft, bishe allein in Ports mouth in dienstfaͤhigen Zustand versetz: verden, aͤußert sich aber nicht uͤber die Bestimmung derselben.

Nachdem unsere Regierung nunmehr ihre Zustimmung zu en von der Niederlaͤndischen Regierung auf Verlangen einiger faufteute gegebenen Vorschlägen, den Handel auf Java betref⸗ end, erklaͤrt hat, sind diese Kaufleute, wie die Times meldet,

uma dennoch noch nicht zufriedengestellt und wuͤnschen, daß diese Sache im Parlament zur Sprache gebracht werde.

Bei Lloyd's ist dieser Tage eine bedeutende Partie Waaren, beiche sich am Bord eines Amerikanischen Schiffes in Liverpool efinden und nach Amerika bestimmt sind, zu der fruͤheren Präͤ⸗ nie von 1 pCt. versichert worden.

Einem bei Lloyd's eingegangenen Briefe aus Hull zufolge, st wieder eines von dem im Greoͤnlaͤndischen Eise eingeschlossen ewesenen Schiffen, naͤmlich der „Abraham“, Capitain Hobbs, saselbst angekommen. Am vorhergehenden Tage waren daselbst die Capitaine Wilson und Couldwy so wie die Wundaͤrzte und her groͤßte Theil der Mannschaft der Schiffe „Dordon“ und LCouldwy“ von dem Dampfboote „Leith“ ans Land gesetzt worden.

ie verließen den „Abraham“, der einen Lootsen an Bord hatte, auf der Hoͤhe von Dringlington. Er war bis 540 noͤrdlicher Breite nd 54 westlicher Länge von Greenwich getrieben, und am 30. Januar vom Eise. befreit worden. Der Koch starb unterweges, die uͤbrige Mannschaft befindet sich ziemlich wohl.

d Morning Herald zufolge, sind die Effesten, welche on Carlos in Lissabon zuruͤckließ, als er sich vor drei Jahren nit seiner Familte zu der Armee des Dom Miguel begab, der Spanischen Regierung uͤberliesert worden. 1 6 889808 Geruͤcht, daß Vorkehrungen zur Zahlung der 8 8 72, Pfd. belaufenden, demnaͤchst faͤlligen Dividende ha Schuld getroffen seyen. Der Morning Herald 48 - * estaͤtigen zu duͤrfen, daß man sich allerdings mit die⸗ 1 ngelegenheit beschaͤftige, bezweifelt aber, daß, wie behauptet en war, eine halbe Million Piaster zu diesem Zwecke von gaha 8 London remittirt sey, und ist der Meinung, daß, hecran L. von dort eingelaufen seyen, man doch nicht 9 5 uͤrfe, daß dieselben zur Abtragung der im Mai faͤlli⸗

verwendet werden sollten. hr us Jamai ka sind Zeitungen bis zum 3. Januar einge⸗ hmaen. Das Versammlungs⸗Haus hatte sich des Weihnachts⸗ rg egen ecg Eine Bill in Betreff der Besoldung der 68 die Weigerung des Hauses, ein Polizei⸗Gesetz laͤn⸗

„, auf ein Jahr zu bewilligen, gaben Anlaß zu heftigen emerkungen und einer Mißhelligkeit zwischen d II - b Kißhelligkeit zwischen dem Hause und m General⸗Gouverneur. Die R ist indeß waͤhren in fuͤns Tage des Weihnachts uhe ist indeß waͤhrend der er⸗

In ei 1 Leihnachtsfestes durch nichts gestoͤrt worden. 1 einem chreiben aus Rio Janeiro vom 17. Dez. heißtes: gre Nachrichten aus Para schaldern den Zustand der Dinge noch e esünig, wie zur Zeit meines setzten Schreibens. Man ** daselbst mit großer Aengstlichkeit Verstaͤrkung von hier

in es ist noch kein Schiff abgesegelt 11114“ le fij A 2 gesegelt, und es heißt sogar, daß in füͤr diesen Zweck angeworbene Rekruten, in Folge einer Un⸗ ükeit unter den Ministern, entlassen worden sind. Gegen . . EI““ 8 . Hege 76de Januars soll jedoch eine Expedition abgehen. Es sehlt bernehmen koͤ ; nur Schi h1e’e hmnen unten; nur neun Schisse sollen segelfertig seyn Rio Grande erfahren wir, daß der annte Praͤsit 4. daß der neue vom Regenten er⸗

ite Praͤsident daselbst angek - 1 eine Unn 8s it dem Ins vaselbst angekommen war und eine Unterredung doch n Insurgenten⸗Anfuͤhrer Gonsalves gehabt hatte, der sig edoch weigerte, vor der Zusan CEqqEöö 2 vor usammenkunft der Provinzial⸗Versamm⸗

g irgend etwas zu thun halb dieselbe sogleich einberufen gsaen8 weshalb dieselbe sogleich einberufe

en ist. Die Brasili aͤrchten Se de⸗ 1 1es0

Rio Grande, als! laner fuͤrchten sich mehr vor der Bewegung EEEA111“* der in Para, weil ersteres der Banda

Man sch 1gse Hier ise Alles ruhig.“ hingstown es wegen i er,gt, daß die Handels⸗Bank zu

gen ihrer vermehiten Geschaͤfte nothwendig g

funden, ihr Kapital durch Hinzufuͤgung von Actien zu vergroͤ⸗ ßern, wozu gleich am naͤchsten Tage die ungeheure Summe von 1,937,125 Pfd. unterzeichnet wurde.

Bruͤssel, 18. Febr. Die Prinzen, Ferdinand und August waren am 15ten d. bei einer Sitzung unserer Revpraͤsentanten⸗ Kammer anwesend und begaben sich sodann nach dem Palais des Prinzen von Oranien, welches sie besichtigten.

Der Oesterreichische Geschaͤftstraͤger in Bruͤssel, Graf von Dietrichstein, der sich seit einiger Zeit in Paris befindet, wird, wie unsere Zeitungen wissen wollen, binnen kurzem wieder hier seyn und dann nach Wien zuruͤckkehren, da er hier durch einen andern Diplomaten ersetzt werden duͤrste.

Leipzig, 19. Febr. Das in diesen Tagen ausgegebene Leipziger Adreß⸗Buch fuͤr das Jahr 1836 fuͤhrt 116 Leipziger Buch⸗ und Mustkalien⸗Handlungen auf. Vor 60 Jahren wa⸗ ren deren kaum 14. Der Buchhandel gilt hier fuͤr das sicherste und eintraͤglichste Geschaͤft, und schon ist der Andrang dazu so groß, baß das Unterkommen fuͤr Lehrlinge in guten Handlungen selbst mit den besten Empfehlungen schwer faͤllt. Der Buch⸗ handel zerfaͤllt hier in dret verschiedene Gatrungen, das Verlags⸗, das Sortiments⸗ und das Kommissions⸗Geschaͤft. Einzelne große Handlungen verbinden zugleich noch andere Geschaͤfte, als Mu⸗ sckalien⸗Handlung, Buchdruckerei, Steindruckerei und diesen un⸗ tergeordnete Zweige, wie Schriftgießerei, Instrumenten⸗Handel ꝛc. Unter den Buchhandlungen finden sich dagegen auch Buchdruk⸗ kereien, welche nur mit wenigen und geringen Artikeln ihrer Pressen debuͤtiren. große Tauchnitzsche Geschäft hervorgegangen, das nicht allein uͤber Europa und Amerika, sondern selbst nach und Afrika erstreckte, und wesches am 14. Januar seinen Be⸗ gruͤnder und Chef veecloren hat. Bei dessen Begraͤbnisse konnte man sehen, welches Heer von Buchdruckern Leipzig zaͤhlt, weit uͤber 400 Herren und Diener. 1

Darmstadt, 18. Febr. Se. Koͤnigl. Hoheit der Groß⸗ herzog haben in der Person des Ober⸗Finanzraths Goͤrtz einen eigenen Spezial⸗Direktor der Achener und Muͤnchener Feuer⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft im Großherzogthume ernannt.

Die zweite Kammer hat gestern das Expropriations⸗Gesetz

AUfen

mit Bezug auf die Anlegung von Eisenbahnen einstimmig an⸗ genommen

Oesterreich. vW“

Haus⸗, Hof⸗ und Staats⸗Kanzler Fuͤrsten von Metternich ge⸗ stattet, das ihm von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige von Griechen⸗ land verliehene Großkreuz des Erloͤser⸗Ordens annehmen und tragen zu duͤrfen. Gleiche Erlaubniß haben der diesseitige Ge⸗ sandte in Griechenland, Ritter Prokesch von Osten, und der Hof⸗ rath hbei der Geheimen Haus⸗, Hof⸗ und Staats⸗Kanzlei, Ritter von Brenner Felsach, fuͤr die Annahme und Tragung des Com⸗ mandeur⸗Kreuzes desselben Ordens erhaltev.

hat, dem so eben erschienenen amtlichen Berichte zufolge, im vo⸗ rigen Jahre wieder 4,915,825 Fl. 28 Kr. zur Eintösung von Staats⸗Obligationen verwandt.

Preßburg, 15. Febr. Seit dem 11ten d. M. haben die Staͤnde bloß Cirkular⸗Sitzungen gehalten.

Seit Freitag Abend ist die Donau im Bereiche unserer Stadt eisfrei, und die Passage wird seitdem durch Kähne unter⸗ halten. Zwar sieht man in geringer Ferne von hier, da, wo ie zur Regulirung des Stromes erforderlichen Sporn und

läͤßt vermuthen, daß der Strom auch ⸗abwaͤrts, Theil, offen ist. Stromaufwaͤrts muß die Eisdecke noch festste⸗ hen, da eine halbe Stunde nach dem Abgange derselben vor un⸗ serer Stadt das Wasser schon keine Eisschollen mehr mitfuͤhrte.

Spanien. Nachstehendes ist der Bericht des Grafen von Casa Eguia an

erwaͤhnte) Einnahme von Balmaseda:

„Excellenz,! Ich bin mit Tagesanbruch von Zalla nach Bal⸗ maseda abgegangen. Auf meinen Befehl hatte das Feuer der um die Stadt aufgestellten Guerillas begonnen. Ich ließ das 7te Bis⸗ cayische, das 3te Guipuzeoische und das 1ste und 2te Castilische Ba⸗ taillon und die Compagnie Guiden, die einzigen Truppen, welche ich zu meiner Disposition hatte, vorruͤcken. Diese Truppen, von den Batterieen auf den Bergen und in der Ebene uUnterstuͤtzt, eroͤffneten bald eine Bresche in dem Thore, aber es waͤre sehr schwierig gewesen, von dieser Seite her einzudringen, weil die benachbarten Kasernen ein sebr lebhaftes Gewehrfeuer unter⸗ hielten und das Geschuͤtz nicht bis dahin reichte. Ich ließ daher ein 36pfuͤndiges und ein 24pfuͤndiges Geschuͤtz auffadren, um die Kaserne niederzuschießen und mit so geringem Verlust wie moͤglich in die Stadt elnzudringen. Da ich indeß weiß, welche furchibare Folgen das Einnehmen einer Stadt mit Sturm fuͤr dieselbe sowohl hinsichtlich der Zerstoͤrung von Gebaͤuden als der Pluüͤnderung u. s. w. nach sich zieht, so ließ ich dem Gouverneur anzeigen, daß ich die Mittel vesaͤße, mich des Orres zu bemäaͤchtigen, daß ich ihm jedoch unter der Bedingung, daß die Garnison kriegsgefangen bleibe, eine ehrenvolle Capitulation vorschlage. Da die Tapituta⸗ tion angenommen wurde, so besetzte ich um fuͤnf Uhr Abends die Stadt und das Schloß. Die Gefangenen sind unter Eskorte von drei Compagnieen des 3ten Guiyuzeoischen Bataillons von hier ab⸗

gegangen. Sie werden in Zalla uͤbernachten und morgen ihren Marsch nach dem Depot von Lazcano fortsetzen. Der Gouverneur und vier Offiziere werden bis morgen hier bleiben, um die etwa entstehenden Schwierigkeiten zu regullren. Vor dem Eintritt in die Stadt habe ich zwei Kommissarien abgesendet, um alle der Regie⸗ rung gehoͤrende Lebensmittel und Effekten, so wie zwei Artillerie⸗ Offifiere und einen vom Genie Corps, um Alles, was der Armee gehoͤrt, in Beschlag zu nehmen. Ich habe das Vergnuͤgen, Ihnen melden zu koͤnnen, daß, nach den eingegangenen Berichten, unser Verlust nur 22 Todte und འVerwundete betraͤgt. Die verschiede⸗ nen Corps, welche an diesem Kampfe Theil nahmen, haben sich sehr ruͤhmlich gehalten, und ich behalte mir vor, die Belohnungen, auf welche sie sich Anspruͤche erworben, Ihnen spaͤter vorzuschlagen.

Hauptquartier Balmaseda, den 9. Februar 1836.

Graf von Casa Eguia.“

IFnkand.

Berlin, 24. Febr. Am 17ten v. M. wurde die neu erbaute evangelische Kirche zu Zicker, Parochie Tempelburg (Reg. Bez. Koͤslin), feierlich eingeweiht, womit die von Sr. Majestaͤt dem Koöͤnige im Jahre 1829 angeordnete Organisation des Kirchen⸗ und Pfarrwesens im Amte Draheim beendigt ist, nachdem hier auch die uͤbrigen Neubauten der Psarrgebaͤude und Kirchen, wozu die landesvaͤterliche Hulb Sr. Majestaͤt mit einem Aller⸗

Aus einer solchen Druckerei war auch das sich zuletzt

Wien, 19. Febr. Se. Mafestaͤt der Kaiser haben dem

Der Tilgungs⸗Fonds der Oesterreichischen Staats⸗Schuld

Wehren angelegt worden, starke Eismassen aufgethuͤrmt, allein der fast unveraͤnderliche Wasserstand von 9 Schuh und 3 Zoll wenigstens zum

den Kriegs⸗Minister des Don Carlos uͤber die (gestern bereits

hoͤchsten Gnadengeschenke von 8000 Rthlr. zu Huͤlfe gekommen, vollendet waren. Auch die katholische Pfarre zu Tempelburg, zu deren Dotation Se. Majestaͤt einen jaͤhrlichen Zuschuß von 400 Rthlr. aus Staats⸗Kassen anzuweisen geruht haben, ist im Laufe des verflossenen Jahres wieder mit einem eigenen Pfarrer besetzt worden.

Die medizinische Gesellschaft in gen praktischen Arzt, Dr. Friedheim, gliede erwaͤhlt.

In 7 Kreisen des Regierungs⸗Bezirks Koͤnigsberg

sind Vereine der Lehrer zum Zweck ihrer fortzufuͤhrenden Aus⸗ bildung zu Stande gekommen. Zu demselben Zweck ist zu Passenheim mit 24 Lehrern aus den Polnischen Kreisen ein Lehr⸗ Kursus gehaiten worden. Der Erfolg der den Polnischen Schu⸗ len zum gleichzeitigen Unterricht in der Deutschen Sprache er⸗ theilten Anweisung hat sich guͤnstig gezeigt. Die Stadtschulen zu Pillau und Memel sind auf einen solchen Standpunkt ge⸗ kommen, daß ihnen das Recht der Entlassung nach der Instruc⸗ tion vom 8. Maͤrz 1832, jener definitinv, dieser versuchsweise, er⸗ theilt worden ist. Das von dem verstorbenen Masor von Kowalski gestiftete Institut auf dem adeligen Gute Spitzings bei Koͤnigs⸗ berg, zur Erziehung von 10 Soͤhnen und 10 Toͤchtern armer Landleute und zu deren Bildung als Wirthschafts⸗Aufseher und Aufseherinnen, welches den 1. November 1832 eroͤffnet wurde, ist im abgelaufenen Jahre voͤllig ausgefuͤhrt worden und geht seiner Vollendung naͤher. Die neben dem Waisenhause zu Koͤnigs⸗ berg, wesches als evangelisches Schullehrer⸗Seminar sich auszu⸗ zeichnen fortfaͤhrt, errichtete Taubstummen⸗Unterrichts⸗Anstalt ist nicht nur im Januar d. J. bezogen, sondern auch dergestalt mi: dem Seminar in Verbindung gesetzt worden, daß die Lehrer des Seminars zugleich zum Unterricht der Taubstummen angeleite und in den Stand gesetzt worden, die Taubstummen, die sich in den Kreisen ihrer kuͤnftigen Anstellung befinden, zu unterrichten. Auch sind Seminaristen, welche aus den Schullehrer⸗Semi zu Preußisch⸗Eylau und Braunsberg entlassen sind, Absicht nach den staͤndischen Taubstummen⸗Schulen zu burg und zu Angerburg geschickt worden, und soll damit fahren werden. Der Wiederaufbau des Dorfes Kirchheilingen im Kreise Langensalza des Regierungs⸗Bezirks Erfurt, das am 31. Mai 1834 durch eine bedeutende Feuersbrunst fast ganz in Asche gelegt wurde, ist nunmehr bis auf wenige Hofstaͤtten beendigt; 96 Wohnhaͤuser und 161 landwirthschaͤftliche Nebengebaͤude groͤßtentheils mit Ziegelbedachungen, stehen neu errichtet da. Diese Wiederherstellung des mit 19,900 Thalern Kommunal⸗ Schulden belasteten Orts verdankt die Gemeine etner von des Koͤnigs Majestaͤt allergnaͤdigst gespendeten Retablissements Auf⸗ huͤlfe und den durch Kollekten eingegangenen bedeutenden Unter⸗ stuͤtzungen. Aus der Merseburgischen Assekuranz⸗Anstalt waren 27,000 Thlr. an Versicherungs⸗Entschaͤdigung gezahlt worden.

Der Huͤlfs⸗Verein, der sich in Seidenberg in Schle⸗ sien, unmittelbar nach der Einaͤscherung des groͤßten Theils die ser Stadt am 17. September 1834, gebildet hatte, hat kuͤrzlich üͤber eingegangenen Beitraͤge zur Unterstuützung der Abge⸗ brannten Bericht abgestatter. Die Gesammtsumme beträgt da⸗ nach 12,094 Rthir. Diesen fuüͤgten des Königs Majestaͤt noch 10,400 Rthlr. hinzu, und zwar 1400 Rthir. zu Entschäͤdigun⸗ gen, die der verbesserte Retablissements⸗Plan mit sich fuͤhrte, 4000 Rthlr. zur Wiederherstellung des Rathhauses und der Schule, und 5000 Rthlr. für die huͤlfsbeduͤrftigsten Abgebrann⸗ ten. Auch die Behoͤrden unterstuͤtzten die Verungluͤckten durch Steuer⸗Erlaß, Porto⸗Erlaß fuͤr die bedeutende Korrespondenz des Huͤlfs⸗Vereins und Verabreichung von 20 Tonnen Salz. Ueber dies gingen mehrere Naturalien und Kleidungsstuͤcke ein. Der Verein dankt in seinem Berichte fuͤr die menschenfreundliche Be eitwilligkeit, womit man der Stadt von allen Seiten zu Huͤlfe gekommen sey. 8

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Leipzig hat den hiest⸗ zu ihrem ordentlichen Mit⸗

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die

In den Hafen zu Memel sind vom 22. Dazember bis zum 22. Januar d. J. 2 Schiffe Fingegangen, und 3 Schiffe mit Saat sind aus demselben ausaelufen. In Pillau sind vom 1. bis zum 24. Januar J. eingegangen 1 Schiff mit altem Eisen und Maschineriee Musgegangen 1 Schiff mit Flachs und Garn.

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4 52 2 Auswärtige Börsen. Amsterdam?-19 Niederl. wirkl. Schuld 55 ⁄. 5 % do. 103 24 166. 5 % Span. 18 ⅞. Passive J6 ½. Ziusl. 18 ¾. I'reuss. Präm.-Scheine 107. Met. 99 ¾.

Februdr. 41

Ausg.

223 —2*

woln. Antwerpen, 18. frebruur. 161 ¼1. Ausg. Schuld —. Ziusl. 187 ½. G. London, 19. Februar. 18 Cons. 3 % 91 ⅞. Belg. 103 ¼. Cortes —. 0]. v. Dassive 155 ⁄F. Ausg. Sch. 24 2 ½ % Holl. 55 5 % 104 h 5 % Port. 84 3 % 53 ¾ Eugl. Russ. 111. Bras. 863 Columb. 33. Chili 50. Neue Anl. D. 18. Februar. pr. compt. 109. 70. fin cour. 109. 90. pr. fin cour. 80. 85. 5 % Neap. 99. 75 50 % Span. Passive 153. Neue Ausg. Sch. —. Ausg. Sch. 18 Wien, 19. Februar. % Ne6 WW 1165 0 —. Bank-Actien 1365 12½1. Neue Anl.

1834 48.

do. 3 Mex.

5— 9042.

5 %) Rente

compt. 80 70. Rente 47 ½¼.

13 75¹³ 1 2-. 0⸗ 2— 29 3 272172.

Koöoͤnigliche Schauspiele.

Donnerstag, 25. Febr. Im Schauspielhause: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von G. E. Lessing.

Freitaa, 26. Febr. Im Opernhause: Zum erstenmale wie⸗ derholt: Die Puritaner, große Oper in 3 Abth., mit Tanz, nach dem Italiaͤnischen des Pepoli, von dem Freiherrn v. Lich⸗ tenstein. Musik von Bellini.

Im Schauspielhause: corrigée, comédie en 3 actes et en prose, par Mr. Ancelot 2) La première représenfalion de: Anacharsis, ou: Ma tanfe Rosece, vaudeville noaveau en I acte.

1) LFami grandet, ou: La coquette

Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 25. Febr. Zum erstenmale: Zu ebener E Donnerstag, 25. Febr. Zum erstenmale: Zu ebener Erde . 2 1) 9611 2 72*½q [] und erster Stock, oder: Launen des Gluͤckes, Lokal⸗ Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestrov. Musik von A. Muͤller Die neuen Decorationen sind vom Decorations⸗Maler Herrn * 2 ½ *

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Redacteur Nd. Cottel.

Gedruckt bei A. W.