Antwerpen, 27. Februar. Passive 14 ⁄. Ausg. Schuld —. Ziusl. 17323.
Frankfurt a. M., 1. März. Oesterr. 5 % Metall. 1033⁄1 6. 103 1 ½.
60. 1 % 25 ¼. Br. Bank-Actien 1641. 1640 G. Loose zu 500 Fl. 114 ⅛. 114 ½. Loose zu Preuss. Präm.-Sch. 601 3. 60 ¼. Loose 69 ½. 69 ¼. 5 % Paris, 27. Februar.
5 % Rente 109. 50. 3 % do. 80. 55. 5 % Neap. 99. 75. 5 % Span. Kente 45 ⅞. Passive 14 6. Auag. Schuld 17 ¾.
Sch. 23 ¼. 3 % Portug. —.
4 % 99 1. 99121 ½, 2 ½ % Partial-Obl. 142.
do. 4 % Anl. 99 ⅜. Span. Anl. 45 ⁄¾. 45 ½.
in 1 Akt, von G. A. v. Maltitz. Und
Neue Anl. à6 ½ vertissement von P. Taglioni.
von Golconda, großes Ballet i
100 Fl. 218. G. G. Poln.
21 ½ % Holl.
Im Schauspielhause:
Neue Ausg. und erster Stock, oder:
—
Sonnabend, 5. Maͤrz. b August in Madrid, Schauspiel in 5 A Sonntag, 6. Maͤrz. Im Opernhause: Oper in 3 Abth., mit Ballet. Im Schauspielhause: Abth., von A. W. Iffland. Montag, 7. Maͤrz. Im Schauspielhause:
spiel in 1 Akt, von L. Angely. Hierauf: Die Leibrente, Schwank
Konigliche Schauspiele.
Im öasse. th., von C. Blum.
Fernand Cortez,
Musik von Spontini.
Die Advokaten, Schauspiel in 5
Mittwoch, 9. Maͤrz. Im Opernhause: Aline, Koͤnigin
Vagon, von der großen Oper zu Paris: Aline, als erstes Debuͤt.) Franzoͤsische Vorstellun
Kqooͤnigstaͤdtisches Theater. Sonnabend, 5. Maͤrz. Zum zehnten Male: Zu ebener Erde Launen des Gluͤckes, Lokal⸗Posse mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.
Sonntag den 6., Montag den 7. Maͤrz wird die obige Vorstellung wiederholt.
8
6 Pf.;
“
Der arme Fischer, Di⸗ Linsen
Zu Wass
n 3 Abth., von Hoguet. (Dlle.
1 Rthlr. 10 S
— . 2 er Musik von A. Muͤller. Fchg sn 7. und Dienstag den 8.
Friedrich
Markt⸗Preise
1 Berlin, den Zu Lande: Weizen (weiße 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. und 1
Warum? Lust⸗
1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr. 3 Sor; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr., auch 26 Sgar. 3 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 7 Sgr.
vom Getrailde.
3. Maͤrz 1836. r) 1 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf., auch Rtlhr. 12 Sgr. 6 Pf.; Roggen
Eingegangen sind 676 Wispel 9 Scheffel.
25 (Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, 3 Pf.; Hafer 25 Sgr., auch 23 Sgr. 9 Pf. Wispel 10 Scheffel.
Branntwein 16 Rthlr., auch 18 Rtblr.; 15 Rthlr., auch 16 Rthlr. 7
2 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr.
17 Sgr. 6 Pf.
er: Weizen 1 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf, auch 1 Rthlr auch 1 Rthlr. 6 Sar⸗
Eingegangen sind 26 Mittwoch, den 2. Maͤrz 1836.
Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rthlr.; der Centner Hen
gr, auch 20 Sgr⸗ 16“ Branntwein⸗Preise vom 26. Februar bis 3. Maͤrz 1830. von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pC. baagre Zahlung und sofortige Ablieferung: Korn. Kartoffel⸗Branntwein Sgr. 6 Pf.
Kartoffel⸗Preise vom 25. Februar bis 2. Maͤrz 1836.
Der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.
Redacteur Ed. Cottel.
Bekanntmachungen.
Vekanntimachung. Hoͤhberer Bestimmung zufolge soll die Fischerei⸗ und
Rohr⸗Nutzung nebst dem Grund und Boden folgen⸗ der im Amte Zossen, Teltow⸗Storkowschen Kreises, gelegener See'’n, namentlich des Dergischower, des Hecht⸗, des Motzenschen, des großen Wuͤnsdorfer, des Keinen Wuͤnsdorfer und des Mellenschen See's, so⸗ wohl im Ganzen, als auch im Einzelnen, vom 1. Juni d. J. ab in Erbpacht ausgeboten werden. Der Liei⸗ tations⸗Termin, in welchem sich jeder [1SeröEhg; uͤber den Besitz der zur Erfuͤllung seines Gebots noͤ⸗ thigen Geldmittel auszuweisen hat, steht
m 6 ANpbII1886, auf dem Koͤnigl. Rent⸗Amte Zossen an, bei welchem auch die naͤheren Bedingungen des Geschaͤfts einge⸗ sehen werden koͤnnen.
Potsdam, den 22. Februar 1836. Kbnigliche Regierung. Abtheil fuͤr die Verwaltung der direkten Steuern, Domainen und Forsten.
vT1öö1““
Das in Hinter⸗Pommern im Schlaweschen Kreise belegene Allodial⸗Rittergut Carwitz, abgeschaͤtzt auf 36,412 Thlr. 8 sgr. 3 pf., wovon der neueste Hypo⸗ thekenschein nebst Taxe und Kauf⸗Bedingungen in der Registratur eingesehen werden koͤnnen, soll im Termin
den 7. Mai 1836, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden, wozu Kaufliebhaber hierdurch eingeladen werden.
Cöslin, den 7. September 1835.
Koͤnigl. Ober⸗Landesgericht von Pommern. Civil⸗Senat.
—
Aunusz u g.
Alle diefenigen, welche an das von den Gebruͤdern Freiherren von Kirchbach an den von Buggenhagen auf Buggenhagen verkaufte, Jenen aus ihrer vaͤter⸗ ichen Verlassenschaft zugefallene, im Greifswalder Kreise und Gr. Buͤnsower Kirchspiele belegene Gut Pamitz c. p. rechtsbegruͤndete Anspruͤche haben oder u haben vermeinen, werden auf den Antrag des Letzte⸗ ren zu deren Anmeldung und Beglaubigung in termino den 21. Maͤrz, den 11. und 30. April d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Koͤnigl. Hofgericht hier⸗ nit geladen, bei Strafe der Praͤkluston, welche am 20. G d. J. im widrigen gegen sie erkannt werden wird.
Die vollstaͤndigen Ladungen sind den Stralsundi⸗ schen Zeitungen inserirt, worauf hier Bezug genom⸗ men wird.
Datum Greifswald, den 18. Februar 1836. Koͤniglich Preuß. Hofgericht von Pommern
und Ruͤgen. v. Moͤller, Praeses.
Nothwendiger Verkauf. „Die zum Nachlasse des verstorbenen Kaufmanns Johann Gottlied Boschke gehdrigen, bierselbst auf der Niederstadt auf dem Steindamm Nr. 3 des Hy⸗ W1 88 379 und 380 der Servis⸗An⸗ ge, so wie Steindamm Nr. 7 des Hypothekenbuchs und Schilfgasse Nr. 28 des Hypothekenbuchs gelegenen Grundstuͤcke, zusammen ahgeschaͤst auf 11953 T zufolge der nebst Hypothekenscheine und Bedingun⸗ gen in der Registeatur WT Tarxe, soll . 17. 1 1886, vor dem Auktionator Herrn Eng - dem Artushofe verkauft hgsteel e “
Koͤnigl. Land⸗ und Stadrgericht zu Danzig.
— —
“ Nothwendiger Verkauf. Land⸗ und Stadtgericht zu Thorn.
Das dem Gutsbesitzer Vogel zugehbrige, im West⸗ preußischen Domainen⸗Amte Brzezinko im Dorfe Zielen, sub No. 12 belegene Erbpachts⸗Vorwerk, ab⸗ geschaͤtzt auf 7436 Thlr. 3 sgr. 4 pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzuschenden Taxe, soll
am 14. April 1836, Nachmittags Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
Edictal⸗Citation.
eber das hier befindliche und in Reppen aus einem Grundstuͤcke bestehende Vermoͤgen des hiesigen Kaufmannes Berlin ist von uns der Concurs Lasff net. Saͤmmtliche Glaͤubiger werden hierdurch auf⸗ gefordert, ihre Anspruͤche an die Concursmasse
am 14. Juni er. Vormittags 10 Uhr
vor dem Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath Melzer in unserem (Geschaͤftszimmer versoͤnlich oder durch zu⸗ laͤssige gehoͤrig zu legitimirende und informirende Be⸗ vollmaͤchtigte, wozu der Justiz⸗Commissarius Regie⸗ rungs⸗Assessor Muhl, der Justiz⸗Commissarius Joch⸗
Allgemeiner
mus, der Justiz⸗Commissarius Mehlisch vorgeschla⸗ en werden, anzumelden und die Nichtigkeit der An⸗ pruͤche nachzuweisen. Diejenigen, welche in dem Termine nicht erscheinen, werden mit allen ihren Forderungen an die Masse praͤcludirt und wird ih⸗ nen deshalb ein ewiges Stillschweigen gegen die uͤbrigen Creditoren auferlegt werden.
Frankfurt a. d. O., den 11. Febr. 1836.
Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.
—.—
1q111111114“A“ Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 2. Dezember 1835. Der dem Buchbindermeister Carl Friedrich Wil⸗ hbelm Wander 88 Haͤlfte gehoͤrende Antheil des in der Heiligengeist⸗Straße Nr. an0 und Brauhausgassen⸗ Ecke belegenen Grundstuͤcks, welches auf 11,617 Thlr. 26 sgr. 9 pf. taxirt worden, soll
am 30. August 1836, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbekannte eingetragene Glaͤubigerin, Wittwe Colberg, Eva Elisabeth, gebor⸗ nen Schmidt, wird hierdurch oͤffentlich vorgeladen.
In Gewaͤhrung des Antrages der Wittwe des
jenigen, welche an das ihr bisher gehoͤrig gewesene, jetzt verkaufte, in der Buͤchstraße Nr. 28 hierselbst belegene Wohnhaus c. p. aus irgend einem Rechts⸗ grunde Anspruͤche und Forderungen zu haben glau⸗ ben sollten, hierdurch aufgefordert, solche in den auf den 26sten d. M., den 11ten und 25sten k. M, Morgens 10 Uhr, vor dem Stadtgericht angesetzten Liquidations⸗Terminen gehoͤrig anzumelden und nach⸗ zuweisen, bei dem Rechtsnachtheil, daß sie sonst durch die am 5. April d. J. zu erlassende Praͤklusiv⸗Sentenz damit fuͤr immer werden praͤkludirt und abgewiesen werden.
Datum Greifswald, den 17. Februar 1836. Direktor und Assessores des Stadtgerichts. 1 (gez.) Dr. Hoefer.
(Erfindung beschaͤftigt hat, glaubt dieselbe nunmehr
Konditors Susemihl cum cur. sex. werden alle die⸗
Anzeiger fuͤr die Preußischen Stagaten
die Schoͤnherr'schen mechanischen Web⸗ stuͤhle betreffend.
Der Mechaniker Christian Wilhelm Schoͤnherr, dermalen zu Schneeberg wohnhaft, dem unter dem 21. Juli 1833 ein fuͤnfjaͤhriges Privilegium auf den von ihm erfundenen mechanischen Webestuhl ertheilt worden ist, und der sich seitdem vielfaͤltig mit der Verbesserung und weiteren Ausbildung dieser seiner
Y Bekanntmachung,
auf den Punkt gebracht zu haben, wo sie dem ge⸗ werbtreibenden Publiko zur praktischen Anwendung dargeboten werden kann. Er wuͤnschte jedoch, den weiteren diesfallsigen Schritten eine foͤrmliche, auf amtlichem Wege eingeleitete Pruͤfung der von ihm neuerdings erbauten mechanischen Webstuͤhle voran⸗ gehen zu lassen, um hierdurch zum Besten derjenigen,
moͤchten, ein festeres Anhalten fuͤr die Beurtheilung ihrer Vorzuͤge und Eigenthuͤmlichkeiten zu gewinnen.
Das Koͤnigl. Ministerium des Innern hat in Be⸗ tracht der Wichtigkeit dieses Gegenstandes fuͤr die inlaͤndische Industrie und der demselben aus diesem
Grunde schon zeither Seitens der Staatsreglerung gewidmeten besonderen Aufmerksamkeit Sich bewogen gefunden, dem hierauf gerichteten Antrage Schoͤn⸗ herrs stattzugeben und demzufolge die unterzeichnete Koͤnigl. Kreis⸗Direktion ermaͤchtigt, zu diesem Be⸗ hufe eine Kommission von Sachverstaͤndigen, bestehend aus einem wissenschaftlich gebildeten Mechaniker, in der Person des Herrn Maschinen⸗Direktor Brendel in Freiberg, aus zwei Mitgliedern des Industrie⸗Vereins, aus einem Mitgliede des Handwerker⸗Vereins zu Chemnitz, und V aus einem Mitgliede des Gewerbe⸗Vereins zu Annaberg niederzusetzen, von welcher, im Beiseyn eines Mit⸗ glieds der Kreis⸗Direktion und mehrerer anderer dazu eingeladener Fabrikanten, am 28. November vorigen Jahres eine genaue Besichtigung und Pruͤfung der fuͤnf damals bereits im Gange befindlichen Schoͤn⸗ herrschen Webstuͤhle veranstaltet worden ist. Das Protokoll nebst Beilagen, in welchem die Re⸗ sultate dieser Verhandlung umstaͤndlich verzeichnet worden sind, ist bei dem Stadtrathe zu Schneeberg
GCSHglSeeheeg Nachdem der Apotheker Ferdinand Kluͤgel in Das⸗
niedergelegt, und steht denjenigen, welche von der
sel heute zu vernehmen gegeben hat, wie er sich bei seiner in Folge unguͤnstiger Umstaͤnde und Konjunc⸗ turen eingetretenen Zahlungs⸗ Unfaͤhigkeit genoͤthigt sehe, sein Vermoͤgen seinen Glaͤubigern abzutreten,
auch Professions⸗ und Liquidations⸗Termin auf den 0 Jgd.
anberaumt worden ist, so werden alle diejenigen, welche an besagten Apotheker Ferdinand Kluͤgel zu Dassel und das Vermoͤgen des Cridars Forderungen und Anspruͤche aus irgend einem erdenklichen Rechts⸗ grunde zu haben vermeinen sollten, damit peremto⸗ risch und bei Strafe des Ausschlusses von der Kon⸗ kursmasse geladen, in obigem Termine, Morgens praͤcise 10 Uhr, vor der unterzeichneten Behoͤrde in Person oder durch legitimirte Bevollmaͤchtigte zu erscheinen, und ihre etwaigen Forderungen und An⸗ spruͤche, unter Vorlegung der uͤber dieselben reden⸗ den Origzinal⸗Dokumente und unter Angabe sonstiger Beweismittel, an- und auszufuͤhren. Wie uͤbrigens den Schuldnern des Gemeinschuldners jede Zahlung an denselben bei Strafe doppelter Zahlung untersagt wird, so ist dem letzteren jede Verfuͤgung uͤber sein Vermoͤgen bei Strafe der Nichtigkeit und des Betrugs verboten worden.
Schließlich dient damit zur Nachricht, daß der
und demnach der Konkurs wider deuselben erkannt,“
Sache naͤhere Kenntniß zu nehmen wuͤnschen, zur Einsicht offen. Auch ist die genannte Behoͤrde er⸗ maͤchtigt worden, auf Verlangen, gegen Berichtigung der Kopialien, Abschriften davon mitzutheilen.
Indem die Koͤnigl. Kreis⸗Direktion solches hier⸗ mit zur oͤffentlichen Kenntniß bringt, findet Sie in dem aus obigem Protokolle sich herausstellenden Haupt⸗ ergebnisse der stattgehabten Pruͤfung zugleich eine
die sich fuͤr die Sache zu interessiren geneigt seyn
“
Seiden⸗ und Leinenweberei angewendet werden koͤnnen:
3) bietet sie auch dem einzelnen Weber große Vor⸗ theile dar, da sie, mit der Hand in Bewegunmg gesetzt, wenigstens das Doppelte an Waare lie⸗
rt, als zeither der geschickteste und fleißigfe
zeber durch Handweberei zu liefern im Stande
ist. In groͤßeren Weberei⸗Etablissements, wo
lementarkraft als Triebkraft angewendet wirz,
kann man das Verhaͤltniß der Kraft⸗Erforder⸗
niß fuͤr 30 Maschinen auf eine Pferdekraft an⸗
nehmen, es kann dabei ein Weber bequem zwei
Maschinen beaufsichtigen, und derselbe liefett
demnach mit diesen viermal so viel, als durch
Handweberei in derselben Zeit. b
„Als Beweis der Leistungen meiner Webemaschinen
find hereits mehrere davon in meiner Behausung
mit der Merino⸗, baumw. Batist⸗ und Koͤper⸗ und Kattun⸗Fabrikation in Thaͤtigkeit.
Um die Weberei mit diesen mechanischen Webstuͤh⸗ sen leicht und vollstaͤndig zu machen, wurde es bei dem Gebrauch einer Anzahl nothwendig, eine Ketten⸗Vorbereitungs⸗Maschine (Schlichtmaschine) dazu herzustellen. Es gelang mir, diesem Beduͤrfniß durch Herstellung einer ebenfalls eigenthuͤmlichen derartigen Maschineabzuhelfen, welche durch ihre zweckmäaͤßige Construction vor den zeither bekannten Schlichtmaschinen die wesentlichen Vor⸗ zuͤge besitzt, daß ste fuͤr den einzelnen Weber anwend⸗ bar ist, und durch welche die groͤbsten wie die fein⸗ sten wollenen, baumwollenen und leinenen Garne mittelst einer Vorrichtung die gehoͤrige Glaͤtte und
Festigkeit erhalten, wie sie auch zum Scheeren der
seidenen Kette anwendbar ist. Beide Maschinen zeich⸗ nen sich besonders noch durch ihre wohlfeile Herstel⸗ lung vor den bereits bekannten Webe⸗ und Schlicht⸗ maschinen aus.
Um nun diese Erfindung fuͤr die Industrie, ge⸗ meinnuͤtzig zu machen, bin ich erboͤtig, Bestellungen auf dergleichen Maschinen anzunehmen, und da es nicht möͤglich ist, die bereits darauf eingegangenen Bestellungen in der gewuͤnschten kurzen Zeit auszu⸗ fuͤhren, habe ich mich veranlaßt gesehen, die Erfin⸗ dung auf dem Wege der Subscription durch Ablie⸗ ferung von Probemaschinen gemeinnuͤtzig zu machen. Die Subscription ist bereits erbffnet und die nä⸗ heren Bedingungen daruͤber sind hier muͤndlich oder auf frankirte Briefe an des Unterzeichneten „Maschi⸗ nenwerkstatt“ zu erlangen.
Schneeberg in Sachsen, den 2. Februar 1836.
—
Juwelen⸗Auktion in Dresden.
bewegende Veranlassung, die Aufmerksamkeit des Ge⸗ werbstandes neuerdings auf eine Erfindung hinzulen⸗ ken, die in ihrer dermaligen Gestalt, so wie in ihrer kuͤnftigen weiteren Entwickelung auf die inlaͤndische Weberei, besonders in derienigen Branche, die jetzt den kaͤrglichsten Lohn abzuwerfen pflegt, und auf das Loos der diesem Industriezweige angehoͤrenden Ar⸗ beiterklasse einen sehr wohlthaͤtigen Einfluß auszu⸗ uͤben verspricht.
Auch wird es denjenigen, welche diesem Gegen⸗ stande ihre Beachtung schenken wollen, erwuͤnscht seyn, zu vernehmen, daß der Mechaniker Schoͤn⸗ herr kuͤrzlich mit der Herstellung einer Schlicht⸗ maschine eigenthuͤmlicher Construction zu Stande ge⸗ kommen ist, welche gleichfalls der Pruͤfung der Kom⸗ mission unterlegen hat, und durch ihre mindere Kost⸗ spieligkeit, so wie durch den geringeren Raum, den ihre Aufstellung erfordert, geeignet scheint, die Vor⸗ theile der mechanischen Schlicht⸗Methode — welche
zum Contradictor und einstweilen zum Guͤter⸗Ver⸗ walter ausersehene Advokat und Notarius Merkel in Dassel in der Eigenschaft eines Guͤter⸗Verwalters als definitiv bestaͤtigt angenommen werden wird, falls von den Profitenten in mehrbemerktem Termine nicht ein anderer Kurator gewaͤhlt werden sollte. Erichsburg, am 20. Februar 1836.
Koͤniglich Großbritannisch⸗Hannoversches Amt Hunnesruͤchk.
Luͤrderitz.
Oeffentliche Aufforderung. Georg Friedrich Nungesser, von Darmstadt, schon seit geraumer Zeit in der Fremde, wird hiermit auf⸗ Ffsebgesg, sich zur Empfangnahme des ihm durch Testament seiner am 6. Februar 1826 verstorbenen Tante, Friederike Nungesser, zugesicherten Erbthei⸗ les binnen drei Monaten bei unterzeichneter Behoͤrde zu melden, widrigenfalls die der Erbeinsetzung beige⸗ fuͤgte Bedingung, daß dieses Erbtheil, wenn der Erbe innerhalb zehen Jahren nach dem Ableben der Erb⸗ lasserin nicht hierher zuruͤckkchre, seinen Geschwistern zufallen solle, ohne weitere Bekanntmachung in Voll⸗ zug gesetzt werden wuͤrde. 1 Darmstadt, den 19. Februar 1836. Großherzoglich Hessisches Stadtgericht.
Strecker.
—agner ,
Kreis⸗Direktion zu Zwickau im 17ten Stuͤck der Leipziger Zeitung erlassene Bekanntmachung, bringt
wegen der Kostspieligkeit und der umfaͤnglichen Di⸗ mensionen der schon bekannten Schlichtmaschinen zeither außerhalb des Bereichs der kleineren Weberei⸗ Geschaͤfte lag — inskuͤnftige auch auf diese letzteren uͤberzutragen. Zwickan, den 16. Januar 1836.
KClIglI. KK eiiiohn.
In Beziehung auf vorstehende, von der hohen
der Unterzeichnete uͤber die Eigenthuͤmlichkeiten der von ihm erfundenen Maschinen Folgendes zur allge⸗ meinen Kenntniß: 8
Die wesentlichen Vorzuͤge meiner Webemaschine
bestehen vor den der bis jetzt bekannten darin:
1) ihre Bewegung ist so leicht, daß ein Kind von 7 bis 8 Jahren sie ohne Anstrengung in Thaͤ⸗ iakeit erhalten kann, und durch ihre eigen⸗ huͤmliche Construction bewegt sie sich so saͤnft, daß sie kaum so viel Reparatur als ein gewoͤhn⸗ licher Handwebestuhl erfordert;
2) eignet sie sich fuͤr jede Art von glattem oder gekoͤpertem Gewebe, welches auf Handstuͤhlen verfertigt wird; sey es fein oder grob, von Baumwolle oder von Schaafwolle, und zwar mit noch mehr Sicherheit, Leichtigkeit und Gleichfoͤrmigkeit als auf jenen. Auch ist nicht
sen (unter H. v...
Montag den 11. April a. c. und folgende 9 Tage, Vormittag 10 Uhr, sollen zu Dresden in der Koͤnigl. Auktions⸗Exrpedition, am Altmarkte Nr. 192, die zum Nachlaß des Koͤnigl. Saͤchs. Hof⸗Juweliers, Herrn Ignatz Franz Plodrerll, gehoͤrigen, sehr bedeutenden Juwelen an ungefaßten und gefaßten Brillanten und bunten Edelsteinen von schoͤner Farbe, ingleichen div Gold⸗ und Silberwerk, auch bronzene und andere Gegenstaͤnde, nach Anlei⸗ tung des bei Unterzeichnetem auf portofreie Briefe zu habenden speciellen Katalogs, oͤffentlich versteigert werden.
Dresden, den 1. Maͤrz 1836.
1111] Koͤnigl. Amts⸗Auktionator u. Taxator jar⸗
— —
Vortheilhaftes Verkaufs-Anerbieten einer
bei Breslau belegenen Herrschatt. Eine in der fruchtbarsten Gegend bei Breslau gelegene HHerrschaft, die, seit mebhr als hundert Jab- ren in einer und derselben Familie ist, und vom gegenwärtigen Besitzer mit vieler Sorgfalt und Umsicht hewirthschaftet wird. wünscht der- selbe durch Familien-Verhälinisse bestimmt, an einen soliden Käufer unter sehr annehmbaren Bedingungen abzutreten. Das Dominial-Perrain beträgt an 3000 Magdeb. Morgen, worunter 2500 Morgen des hbesten Weizen- bodens. Das lebende und todte Inventarium befindet sich im vorzüglichsten Zustande, und es werden über 3000 Stück hochveredelte Schaafe überwinteri- Die Lage ist höchst vortheilhaft und reizend, und das herrschaftliche Schlols, so wie die Wohn- und Wirthschafts-Gebäude sind massiv und nach neuerm Styl erbaut. . Ilierauf Reflektirende wollen gefälligst ihre Adres- .. zu Breslau) dem Königl. In. telligenz-Comtoir zu Berlin zakommen lassen, un wird auf jede direkte Anfrage die gewünschte Aus- kunft ungesäumt erfolgen.
u bezweifeln, daß diese Art Webemaschinen zur
derselben sehr bald
Christ. Wilh, Schoͤnherr, Mechanikus
Allgemeine
Stuats.
Berlin, Sonntag den
6 ten
—*
“
Amtliche Nachrichte
Keoni Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Koͤniglich Saͤchsischen Kammer⸗Junker und Wirklichen Legations⸗Rath von Car⸗
lowitz den St. Johanniter⸗Orden zu verleihen geruht.
Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung
. 68 Erfurt ist dem bisherigen Rektor und Fruͤh⸗Prediger in
uhl, Johann Andreas Beyersdorf, die erledigte evangelische Pfarrstelle in Bothenheilingen konferirt worden;
zu Magdeburg ist zu der erledigten evangelischen Pfarr⸗ stele in Angern und Wenddorf der Kandidat des Predigtamts Wilhelm August Adolph Werner, zu der erledigten evan⸗ gelischen Pfarrstelle in Groppendorf der Kandidat des Predigt⸗ amts Karl Georg Hermes, zu der erledigten evangelischen Pfarrstelle in Satuelle der Kandidat des Predigtamts und Leh⸗ rer Konrad Heinrich Christian Loöl berufen; ferner der Kandidat des Predigtamts Heinrich August Himburg zu der erledigten evangelischen Pfarrstelle in Kossebue, Luͤckstedt und Rathsleben, und der Kandidat des Predigtamts Karl Frir⸗ drich Ferdinand Dalchow zum evangelischen Prediger in Viesen, Mahlenzien, Moͤser und Graͤnert berufen worden;
zu Marienwerder ist die erledigte katholische Pfarrstelle in Konitz durch den Pfarrer Franz Semrau wieder besetzt worden
St. Petersburg, 27. Febr. Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Chef des Generalstabes Sr. Kaiserl. Hoheit des General⸗Feldzeugmeisters, General⸗Major Fuͤrsten Dolgorukij II., fuͤr ausgezeichneten Diensteifer, den St. Stanislaus⸗Orden Ister Klasse verliehen.
Am vorigen Dienstag hat Se. Majestaͤt der Kaiser, in Be⸗
leitung des Großadmirals, Großfuͤrsten Constantin, auf den Werften der neuen Admiralitaͤt den Kiel zu einem Linienschiffe von 120 Kanonen gelegt, das den Namen „Rußland“ fuͤhren soll und nach dem Plan und unter der Leitung des Obersten der Marine⸗Ingenieure, Popoff, erbaut werden wird. Dieses Schiff, das erste, welches in den neuerbauten bedeckten Werften erbaut wird, soll auf der Wasserlinie 206 Fuß lang und, mit Einschluß der Schiffswaͤnde, 57 Fuß breit und 54 Fuß hoch werden. Es wird 48fuͤndige Kanonen und einige Moͤrser von schwerem Kaliber fuͤhren.
Der Beichtvater Sr. Majestaäͤt des Kaisers, Mitglied des heil. Synodes, Nikolaj Musowskij, ist zum Protobresbyter der Hof⸗ und der Moskauer Verkuͤndigungs⸗Kathedrale ernannt wor⸗ den. Derselbe wird den ehemals vom verewigten Beichtvater Krinizkij verwalteten Dienst bei der Hofkirche zugleich mit den ihm gegenwaͤrtig noch obliegenden Amtspflichten versehen und behaͤlt seine Stelle als Ober⸗Geistlicher des Generalstabes bei.
Der Heeres⸗Ataman des Donischen Kosaken⸗Heeres, Gene⸗
ral der Kavallerie, Kutejnikoff 1., ist, Kraͤnklichkeit halber, auf seine Bitte, als Heeres⸗Ataman des Dienstes entlassen, und statt seiner der Feld⸗Ataman der bei der aktiven Armee befindlichen Kosaken⸗Regimenter, General⸗ Lieutenant Wlassow 1., 1 stell⸗ vertretenden Heeres⸗Ataman des Donischen Kosaken⸗Heeres er⸗
nannt worden.
Die Selbstverleugnung, mit der die Brand⸗Kommandos bei der am 2. (14.) Februar auf dem Admiralitaͤts⸗Platze vorgefalle⸗ nen Feuersbrunst thaͤtig waren, ist der Aufmerksamkeit Sr. Ma⸗ jestaͤt gewuͤrdigt worden, und um dirjenigen zu belohnen, welche vor den Augen des Kaisers sich durch die Rettung vieler Ver⸗ ungluͤckten am meisten auszeichneten, haben Se. Maj. dem Brand⸗ meister des Wassilij⸗Ostrower Stadtrheils, Ssemenoff, und dem des Moskauer, Malyschkin, jedem 1060 Rubel, dem Unter⸗Offi⸗ zier des 2ten Admiralitaͤts⸗Theiles, Chabaroff, 300 Rubel und eine silberne Medaille, dem Gemeinen vom Brand⸗Kommando desselben Staditheils, Ganjuk, dem Gemeinen vom Brand⸗Kom⸗ mando des Moskauer Stadttheils, Schamschurin, und dem bei der Polizei angestellten Feldscheer, Iwanoff, jedem 200 Rubel und eine silberne im Knopfloch zu tragende Medaille mit der „Fuͤr die Rettung Verungluͤckter“ zu verleihen In der Russischen St. Petersburger Zeitung be⸗ findet sich eine vom Comité des Allerhoͤchst bestaͤtigten Gefaͤngniß⸗ Vereins ausgehende Bekanntmachung, der zufolge vom 1. Sep⸗ tember 1835 bis zum 1. Januar 1836 an milden Beitraͤgen von verschiedenen, zum Theil unbekannten Personen 3895 Rubel 60 Kop. zum Loskaufe von gefangenen Schuldnern eingesandt wor⸗ den sind. Siebzehn in Haft befindliche Schuldner, deren Schul⸗ den zusammen 5017 Rubel 60 Kop. betrugen, wurden in diesem Zeitraume mittelst der oben erwaͤhnten Summe von 3895 Ru⸗ bel 60 Kop. aus dem Gefaͤngniß befreit, indem von den verschie⸗ 889 Glaͤubigern dieser Personen 1122 Rubel nachgelassen
1. W 8 Warschau, 1. Maͤrz. Se. Majestaͤt der Kaiser haben fuͤr en Fall der Abwesenheit des Fuͤrsten Statthalters von hiesiger Hauptstadt waͤhrend des ersten Semesters dieses Jahres den vneral⸗Adjutanten Pankratjeff, Mitglied des Staats⸗ und des ministrations⸗„Raths, zum stellvertretenden Praͤsidenten des taats⸗Raths ernannt.
Vorgestern langte Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog Adam von Wuͤrttemberg, General⸗Adjutant Sr. Majestaͤt des Kaisers, hier an, und an demselben Tage kehrte der General⸗Lieutenant Golowin, Direktor der Regierungs⸗Kommission des Innern, von St. Petersburg hierher zuruͤck.
Frankreich.
Paris, 28. Februar. Der Koͤnig arbeitete gestern mit dem Conseils⸗Praͤsidenten und dem Handels⸗Minister.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer be⸗ schaͤftigte man sich (wie bereits erwaͤhnt) nach Erledigung der Bittschriften⸗Berichte mit der Proposition des Herrn Anisson⸗ Duperron wegen der Urbarmachung der Waldungen. Da sich keine Redner hatten einschreiben lassen, um uͤber diesen Gegen⸗ stand ihre Meinung abzugeben, so ergriff vorweg der Berichter⸗ statter Graf Jaubert das Wort, um die verschiedenen Einwen⸗ dungen zu bekaͤmpfen, die gegen den Antrag des Herrn Duperron gemacht worden sind. Der Handels⸗Minister beleuchtete die Frage aus dem meteorologischen Gesichtspunkte. streitbar, bemerkte er, daß das Ausrotten der Forsten die Quel⸗ len austrockne; in Castilien z. B. bestehe, seitdem diese Provinz gaͤnzlich von Waldungen entbloͤßt sey, eine allgemeine Duͤrre, und auch in Frankreich, namentlich in der Auvergne, wo es fruͤher sehr viele ergiebige Quellen gegeben, seyen diese versiegt, nachdem man die Waldungen urbar gemacht habe. Unter die⸗ sen Umstaͤnden halte er es jedenfalls fuͤr gerathen, in der Sache mit Vorsicht zu Werke zu gehen, und er stimme sonach fuͤr die Vertagung der vorliegenden Proposition, wogegen die Regierung ihrerseits eine wissenschaftliche Kommis⸗ sion niedersetzen wuͤrde, um zu bestimmen, in wie weit die Ur⸗ barmachung der Waldungen ohne Gefahr fuͤr das Land zu be⸗ wirken seyn moͤchte. Herr Jaubert wollte von diesem Vor⸗ schlage nichts wissen. Die Ernennung einer Untersuchungs⸗Kom⸗ mission, meinte er, sey nichts als eine Anweisung auf den Kirch⸗ hof, um den gemachten Vorschlag zu Grabe zu tragen. Herr Arago unterstuͤtzte dagegen die von dem Minister beantragte Vertagung, indem die vorliegende Frage in meteorologischer und atmosphaͤrischer Hinsicht allerdings von Bedeutung sey. Nachdem der gelehrte Redner sich in eine wissenschaftliche Eroͤrterung derselben eingelassen, die ihn zu dem Schlusse fuͤhrte, daß, wenn auch die Urbarmachung der Waldungen in Frankreich nicht noth⸗ wendig boͤse Folgen haben muͤsse, dies doch moͤglicher Weise der Fall seyn koͤnnte, und daß also eine Untersuchung jedenfalls wuͤn⸗ schenswerth sey, ließ Herr Dupin (der in dieser Sitzung den Praͤsidentenstuhl an Herrn Calmon abgetreten hatte) sich in dem⸗ selben Sinne vernehmen. Auch er hielt die Ernennung einer Kommission fuͤr ersprießlich; nur muͤsse dieselbe nicht aus bloßen Ge⸗ lehrten, sondern zugleich auch aus Maͤnnern bestehen, welche die Frage aus dem Gesichtspunkte der Statistik und des Staatshaushalts er waͤg⸗ ten. Der Finanz⸗Minister ruͤgte den von Hrn. Jaubert gewaͤhl⸗ ten Ausdruck, daß die Ernennung einer Untersuchungs⸗Kommission nichts als eine Anweisung auf den Kirchhof sey, und machte sich fuͤr den Fall einer Vertagung anheischig, eine solche Kommission
unverzuͤglich zu ernennen, damit die Frage in keinerlei Weise in die Laͤnge gezogen werde. Der Graf Jaubert bestand nichts⸗ destoweniger auf der sofortigen Erledigung dieses Gegenstandes. Als es endlich zur Abstimmung kam, stellte der Praͤsident, dem A8sten Artikel des Reglements gemaͤß, die Frage, ob die Kam⸗ mer zur Diskussion der einzelnen Artikel uͤbergehen wolle, worauf die Versammlung sich mit ziemlich bedeutender Stimmen⸗Mehr⸗ heit fuͤr die Negative entschied. Die Proposition des Herrn Anisson⸗Duperron ist sonach als verworfen zu betrachten.
Die obige Sitzung der Deputirten Kammer giebt dem Jour⸗ nal des Débats zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Die Kammer befand sich gestern mehr als jemals unter dem Gewichte jener Unentschlossenheit, die mit der Ministerial⸗Krisis begann, nun aber, Gott sey Dank, bald endigen muß, weil sie ihren hoͤchsten Gipfel erreicht hat. Man kann unmoͤglich weiter gehen, ohne ins Laͤcherliche und Abgeschmackte zu verfallen. Die Kam⸗ mer schien sich in eben so großer Verlegenheit zu befinden, wie die Presse und das Land. Sie wußte nicht, welche Miene sie an⸗ nehmen sollte; uͤberall fuͤhlte man sich genirt. Dieser Zustand kann unmoͤglich noch laͤnger dauern; er ermuͤdet, er schwaͤcht Jedermann. In der Kammer besonders bemerkt man diese Schwaͤche, weil man in der Kammer, mehr als irgend sonst wo, bestimmte Ansichten, die eine Bedeutung fuͤr das Land haben, aussprechen muß. Die Kammer bedeutet aber jetzt durch sich selbst sehy wenig. Das ist ihr Uebel, und wir begreifen, daß sie sehr empfindlich daran leidet. Man schien doch so entschlos⸗ sen, gestern der Sache ein Ende zu machen. Man hatte zwei Bittschristen angekuͤndigt, die zu Explicationen von beiden Sei⸗ ten fuͤhren sollten. Von diesen beiden Bittschristen ist die eine, die Amnestie betreffend, man weiß nicht warum, gaͤnzlich weggelas⸗ sen, und die andere, uͤber die Reduction der Renten, ganz ein⸗ fach der Kommission zugewiesen worden, die mit der Entwerfung eines Reductions⸗Planes beauftragt worden ist. Die Kammer, die augenscheinlich eine große Debatte erwartete und solche beginnen zu sehen wuͤnschte, sah sich in ihrer Erwartung getaͤuscht. Sie suchte sich dafuͤr, wie vor zwei Tagen, durch versteckte Angriffe zu entschaͤdigen; aber ein solcher Gang kann zu nichts fuͤhren; nicht uͤber unbedeutende, sondern uͤber wichtige und große Fragen muß man sich gegenseitig erklaͤren; diese werden von dem Lande verstanden, und das Resultat, zu dem sie fuͤhren, ist entscheidend. Bei dem Allen begreifen wir besser als irgend Jemand die Verlegenheit, in der sich die Kam⸗ mer befindet, denn wir selbst haben sie zuerst empfunden. Die Kammer zoͤgert, weil sie eine gefaͤhrliche Wunde zu entdecken fuͤrchtet. Die jetzige Lage beunruhigt die Deputirten wie die Minister; Jeder vermeidet so lange wie moͤglich die traurige Nothwendigkeit, die Geheimnisse derselben aufzudecken. Diese Geheimnisse sind indeß offenbar nicht fuͤr alle Welt in Dunkel gehuͤllt; es giebt Leute, denen sie bekannt seyn muͤssen, und die uns dieselben leicht eroͤffnen koͤnnten. Wir theilen nicht die Mei⸗ nung Derer, die behaupten, daß die Unentschlossenheit auf allen
Es sey unbe⸗
gemacht worden, fuͤr die ich eine andere
Baͤnken der Kammer gleich verzeihlich sey. Man moͤge dies von Denen sagen, die das, was jetzt geschehen ist, verhindern wollten. Aber die Staatsmaͤnner des tiers parti, die Frankreich in eine neue Bahn fuͤhren, die es aus Ueberzeugung, aus Grundsatz wollen und dabei angeblich nur ihrem Gewissen und ihrem Pa⸗ triotismus folgen, — sie wissen doch wahrscheinlich, was sie ge⸗ than haben und was sie thun wollen; warum sagen sie es nicht? Fuͤr sie muß Alles klar seyn. Von ihnen muß uns Licht und Entschlossenheit kommen!“
„Seit der Bildung des neuen Ministeriums“, bemerkt die Gazette de France, „folgen wir aufmerksam dem Gange des Journal des Débats: jede Nummer dieses Blattes, seit die be⸗ treffenden Verordnungen im Moniteur erschienen, verschafft uns in dieser Beziehung ein helleres Licht; es ist klar, daß das Journal des Débats Herrn Thiers und seine Kollegen aufgiebt, und daß es zu der Oppositions⸗Rolle, die es spielen will, nach seiner gewohnten Weise praͤludirt. In diesem Augenblicke befin⸗ det es sich noch in der Uebergangs⸗Periode, die der Verwand⸗ lung nothwendig vorangehen muß. Wir bemerken noch, daß die angehende Opposition des Journal des Débats mit dem neuen Mond begonnen hat: beide treten jetzt in ihr erstes Viertel und beide nehmen mit jedem Tage an Licht und Helle zu. Man habe Acht auf den Vollmond!“
Die Quotidienne sagt heute: „Wir haben mit dem „Journal des Débats“ schon oft gemeinschaftliche Gegner be⸗ kaͤmpft. Gern werden wir uns mit dem genannten Blatte zu gleichem Kampfe vereinigen.“
Nach Aufhebung der gestrigen der Deputirten⸗Kam⸗ mer hatte Herr Dupin eine Audienz beim Koͤnige.
Der Moniteur enthaͤlt heute endlich folgende Nach⸗ richten von der Nord⸗Afrikanischen Kuͤste: „Eine telegraphische Depesche aus Toulon vom 26sten d. meldet, daß der Marschall Clausel am 20sten in Algier angekommen ist, nachdem er Abdel⸗ Kader geschlagen hat. Der Emir hatte in seinem Lager ein Huͤlfs⸗Corps von 3000 Marokkanern, die mit einer gewissen Ord⸗ nung kaͤmpften. Er fuͤr seine Person hatte die Bewohner aus der Wuͤste Angard angegriffen, und hatte sie besiegt und gepluͤn⸗ dert. Der Bey Ibrahim (in Franzoͤsischen Diensten) bemaͤchtigte sich des bei Tremezen zuruͤckgelassenen Lagers, ruͤckte nach der Wuͤste vor, begegnete dem mit vieler Beute zuruͤckkehrenden Ab⸗ del⸗Kader, besiegte ihn und verfolgte ihn lange Zeit, ohne ihn jedoch erreichen zu koͤnnen. Zwei sehr thaͤtige und einflußreiche Offiziere des Emir's sind getoͤdtet worden.“
Die Nachricht von der Seitens der Vereinigten Staaten erfolgten Annahme der Vermittelung Englands in den Streitig⸗ keiten mit Frankreich ist gestern uͤber London hier eingegangen. Alle Handelsbriefe, die das Packetboot „Mont⸗Real“ zugleich mitgebracht hat, stimmen dahin uͤberein, daß man in den Ver⸗ einigten Staaten jene Streitigkeiten nunmehr als vollkommen beseitigt betrachte.
Die Diligencen auf dem Wege von Lyon nach Bordeaux haben ihre Fahrten eingestellt, da in solchen Massen Schnee ge⸗ fallen ist, daß die Straßen ganz unfahrbar geworden sind.
Meyerbeer's neue Oper kommt morgen zum erstenmale zur Auffuͤhrung.
Ein Schreiben aus Bayonne vom 28sten enthaͤlt Folgendes: „Aus Durango meldet man, daß von den 400 Christinos, die in Balmaseda gefangen genommen worden, mehr als 300 in die Dienste des Don Carlos zu treten verlangt haben. Bei ihrer Ankunft in Durango war die ganze Einwohnerschaft auf den Beinen, um sie vor Don Carlos vorbei defiliren zu sehen. Die Gegenwart des Prinzen verhinderte indeß jede beleidigende Aeuße⸗ rung von Seiten des Volkes.“
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 25. Februar. (Nachtrag.) Der Marquis von Londonderry vertheidigte sich gegen die im Unterhause wider ihn erhobenen Beschuldigungen wegen seiner Theilnahme an dem Orangistenwesen in folgender Weise: „Ich wuͤrde schon einen fruͤheren Tag zu dem von mir gemachten (in Nr. 63 der St. Ztg. bereits gemeldeten) Antrag zu einer Botschaft an das andere Haus gewaͤhlt haben; allein die hoͤchst seltsamen Insinuationen und Partei⸗Bemerkungen, die dort wegen eines gewissen, an mich gerichteten Briefes gemacht worden sind (vergl. den Art. London im gestr. Bl. der St. Ztg.), muͤssen eine Diskussion uͤber die Orangisten⸗Vereine herbeifuͤhren, bei der ein anderer edler Lord so sehr betheiligt ist, daß ich die Diskussion in seiner Abwesen⸗ heit nicht hervorrufen moͤchte. (Hoͤrt!) Ich darf keinen Augenblick voruͤbergehen lassen, wenn ich gegen mich ge⸗ recht seyn will, ohne zu erklaͤren, daß ich gesonnen sey, vor Ew. Herrlichkeiten meine Meinung uͤber die verleumderische Weise auszusprechen, in welcher man zu Angriffe gegen eine Person gemacht hat, die vor allen Andern die letzte haͤtte seyn sollen, die man in Betreff der Orangisten⸗Vereine vor das Publikum zieht. Meine Familie und ich haben stets die Emancipation der Katholiken unterstuͤtzt, und die Beschuldi⸗ gungen, die man gegen mich erhoben hat, zeigen mir, bis zu welchem Grade die Parteien sich zu gehen erlauben. Ich habe diese Angriffe gegen mich durch einen Brief hervorgerufen, der mir aus dem Norden Englands von unbekannter Hand zugekom⸗ men ist. Meine Antwort auf diesen Brief hat die Presse und die Parteisucht dahin zu drehen gewußt, daß sie erklaͤren konnte, ich stehe mit den Orangisten in Verbindung. Ich betrachte es mit Indignation, daß man einen Augenblick ee konnte, ich deguͤnstige das im Unterhause den Hrangisten zur Last gelegte Streben, die Thronfolge zu aͤndern. (Hoöͤrt!) Sobald ich die Sache vollstaͤndig vor Eure Heerlichteiten bringen werde, will ich die angeblich an mich gerichteten Briefe und meine Antworten darauf vorlesen und dem Publikum zeigen, daß ich keine Verbindung mit den Orangisten oder mit irgend einer of⸗ fiziell mit ihnen verbundenen Person gehabt habe. Boshafte und niedrige Anklagen sind anderswo aus Parteisucht gegen mich Gelegenheit ergreifen
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