1836 / 92 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Anderes sey, als die Abgeneigtheit der reicheren Klasse, aus ihrer eigenen Tasche herzugeben. Herr Spring Rice, der Kanzler der Schatz⸗Kammer, bestritt die Zweckmaͤßigkeit der Vorschlaͤge des Antragstellers, und gab demselben Schuld, durch Verhehlung wichtiger Thatsachen eine einseitige Beurtheilung der vorliegenden Frage veranlassen zu wollen. Daß die Steuern zum großen Theile aus den Kriegszeiten herruͤhrten, sey nicht zu leugnen, man duͤrfe aber auch nicht vergessen, daß ein großer Theil der fuͤr die Kriegsbeduͤrfnisse bestimmten Steuern bereits wieder abgeschafft sey, und daß zur Bestreitung der Kriegskosten nicht

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Steuern allein, sondern auch Anleihen verwendet worden seyen, deren Verzinsung jetzt unter die regelmaͤßigen Ausgaben fuͤr die Friedenszeit gerechnet werden muͤsse. Wenn Herr Robinson sich auf die von dem Praͤsidenten der Handels⸗Kammer im Jahre 1830 gethanen Aeußerungen beziehe, so habe er eines Theils die veraͤnderten Verhaͤltnisse uͤbersehen, anderen Theils aber es ver⸗ schwiegen, welche praktische Folgerungen Herr Poulett Thom⸗ son aus seinen Aeußerungen gezogen habe, und daß diese Folge⸗ rungen zum groͤßten Theile seitdem von der Regierung bei den von ihr beantragten Steuer⸗Reductionen angenommen worden seyen. Was aber die gaͤnzliche Umwandlung des neuen Steuer⸗ Systems betreffe, so muͤsse er (Herr Spring Rice) derselben als einer sehr unzweckmaͤßigen Maßregel widersprechen. Die ganze Masse der seit 1831 erlassenen Steuern betrage 8,092,000 Pfd. Sterl., wogegen nur zum Belauf von 600,000 Pfd. Sterl. neue Steuern eingefuͤhrt seyen. Aehnliche Reductionen seyen schon vor dem Ministerium Grey gemacht worden, wie denn unter An⸗ deren Herr Goulburn, als Kanzler der Schatz⸗Kammer, die Erlassung von Steuern zum Belaufe von 3,090,900 Pfund Sterling bewerkstelligt habe. In allen diesen Faͤllen sey der Zweck des Parlaments eine Erleichterung fuͤr die indu⸗ strielle Klasse des Volkes gewesen. Daß die Steuern meistens von den nothwendigsten Lebensbeduͤrfnissen erhoben wuͤrden, sey irrig; die Abgabe von Wein, Taback, Seide, die Stempel-Ab⸗ gabe, das Porto und mehrere andere Abgaben von solchen Artikeln, welche man nicht zu den unumgänglichen Beduͤrfnissen des Unter⸗ haltes rechnen koͤnne, betruͤgen jaͤhrlich allein 31,000,000 Pfd. Was die Accise⸗Gesetze betreffe, so verlangten dieselben allerdings, in Bezug auf ihre Abfassung und die Komplizirtheit ihrer Be⸗ stimmungen, Revision und Reform, welche denn auch schon vor⸗ bereitet werde; die Gesetze an und fuͤr sich aber beduͤrften keiner Veraͤnderung. Die Einfuͤhrung eines Zolles ad valorem sey überfluͤssig, da der Zoll jetzt wirklich dem Prinzipe nach vom Werthe der Waare erhoben werde; mehrere Waaren ließen aber eine solche Verzollung nach dem Werthe nicht zu, wie dies un⸗ ter Anderem duͤrch die Erfahrung fuͤr den Thee erwiesen sey, fuͤr welchen der Praͤsident der Handels⸗Kammer vergeblich einen Zoll ad valorem einzufuͤhren versucht habe. Wenn der Antragsteller ferner von den großen Erhebungs⸗Kosten gesprochen habe, so seyen von ihm die bedeutenden Reductionen, welche in denselben zu Wege gebracht worden, ganz außer Acht gelassen worden; diese Reductionen betruͤgen aber zwischen den Jahren 1817 und 1836 nicht weniger als 1,130,000 Pfd. jaͤhrlich, und man fahre so viel wie moͤglich damit fort. Kurz, eine Untersu⸗ chung des ganzen Finanz⸗- und Steuer⸗Systems, wie sie Herr Robinson verlange, erscheine nicht nur unnuͤtz, sondern auch schaͤd⸗ lich, und das Haus wuͤrde nicht gerechtfertigt seyn, auf den An⸗ trag einzugehen, wenn es nicht im voraus entschlossen sey, dem jetzigen Steuer⸗Systeme eine allgemeine Vermoͤgens⸗Steuer zu substituiren. Diese Steuer einzufuͤhren, halte er (Herr Spring Rice) aber nicht fuͤr zweckmaͤßig, und er glaube auch, die industrielle Klasse des Volkes wuͤrde nicht so sehr da⸗ mit zufrieden seyn, wie man wohl meine. Die erste Wir⸗ kung wuͤrde ein Einfluß auf die Kapitalien des Landes und die Uebertragung derselben in andere Laͤnder seyn. Im Verhaͤltniß aber, wie der Betrag des disponiblen Kapitals vermindert wuͤrde, muͤsse auch die Wohlfahrt der arbeitenden Klasse gefaͤhr⸗ det werden, welche, durch die Verminderung des auf die Arbeit zu verwendenden Kapitals, eines Theiles ihrer Beschaͤftigung beraubt werden muͤßte. Wuͤrde eine Steuer von 10 pCt. einem Fabrikanten auferlegt, dessen Einnahme 10,000 Pfd. jaͤhrlich betruͤge, so wuͤrden seine Mittel zur Beschaͤftigung der von ihm in Arbeit gesetzten Individuen um 1000 Pfd. jaͤhrlich vermindert werden. Werde die Steuer von erkauften Gegenstaͤnden erhoben, so ver⸗ mische sie sich mit dem Preise des Artikels und werde mehr oder weniger freiwillig; man irre sich aber, wenn man glaube, daß eine Steuer, welche unmittelbar auf den Subsistenz⸗ Mitteln laste, die Einnahme mehr sichern werde, als indirekte Besteuerung. Eine Vermoͤgens⸗Steuer sey auch nur dem An⸗ scheine nach gleichmaͤßig vertheilt, und wenn dieselbe weder dem Fabrikanten noch dem Fabrikarbeiter genehm sey, so sey es nicht zu erwarten, daß sich der Landmann fuͤr dieselbe erklaͤren werde. Jedenfalls aber, wenn man auch noch so viele Argumente fuͤr die Vermoͤgens⸗Steuer im Allgemeinen aufzubringen vermoͤchte, wuͤrde man doch nie deren Nuͤtzlichkeit in Friedenszeiten erweisen koͤnnen. „Moͤge das Haus“, so schloß Herr Rice seine Rede, „dem Volke alle moͤgliche Erleichterung zu Theil werden lassen, moͤge es in den Ausgaben oͤkonomisiren und den Ueberschuß der Einnahme auf die Verminderung der Besteuerung anwenden, aber moͤge es nie blindlings ein allgemeines Prinzip anerkennen, dessen Konsequenzen man nicht vorhersehen, dessen Resultate man nicht zum voraus bestimmen kann. Vor allen Dingen moͤge es nicht den Staats⸗Kredit gefaͤhrden, dadurch, daß es fuͤr das Steuer⸗System ein Surrogat suchte, welches nicht gefunden werden kann, oder, wenn es gefunden werden kann, nie dauer⸗ haft seyn wird, und welches, wenn es in der Gestalt einer Ver⸗ moͤgens⸗Steuer gefunden werden sollte, von keinem Parlamente in Friedenszeit angenommen werden kann. Moͤge man sich auch erinnern, daß eine Vermoͤgens⸗Steuer, wenn sie in Friedenszei⸗ ten unangetastet bleibt, fuͤr die Zeit des Krieges ein sicheres Ver⸗ theidigungs⸗Mittel wird, und daß sie dazu geeignet ist, uns da⸗ vor zu bewahren, daß wir durch fremde Maͤchte in einen Krieg ineingezogen werden, da sie beweist, daß wir fuͤr einen solchen Fall Mittel besitzen, deren Macht bekannt ist, und deren Anwendung zu jeder Zeit bewerkstelligt werden kann. Alsdann beachte man auch den Unterschied einer Vermoͤgens⸗Steuer in Zeiten des Friedens und in Zeiten des Krieges. Angenommen, es existirte eine Vermoͤgens⸗Steuer in Friedenszeiten, und es braͤche ein ploͤtzlicher Krieg aus, auf welche Weise wollte man die aus direkten Steuern erhobene Einnahme durch indirekte Steuern vermehren? (Hoͤrt!) Nein, man lasse indirekte Steuern die Auelle der Einnahme in Friedenszeiten seyn und lasse die di⸗ rekte Besteuerung in der Gestalt einer Vermoͤgens⸗Steuer fuͤr die Kriegszeiten zuruͤck.“ Herr Rice resumirte darauf den In⸗ halt seiner Deductionen und schloß seine Rede unter lautem Bei⸗ fall. Nachdem Herr Hume im Widerspruch mit dem Kanzler der Schatz⸗Kammer die direkte Besteuerung verfochten und die⸗ selbe als das beste Mittel erklaͤrt hatte, einen Krieg zu verhin⸗ dern, dagegen aber auch die von dem Antragsteller, Herrn Ro⸗ binson, beantragte Revision des ganzen Finanz⸗Systems fuͤr

sagt der Courier, obwohl sie von ganz anderer b wovon vor einem Monate die Rede gewesen, haͤtten doch

alten Inländischen 185 Fl., für 131pfünd. neuen dito 17 ½ Fl.,

London, 25. Maͤrz. Die Mittheilung des Schatzamtes an die ihm untergeordneten Behoͤrden in Betreff des Koͤniglichen Entschlusses hinsichtlich der Orangisten⸗Logen endigt mit der Dro⸗ hung, daß alle diejenigen, welche fortfuͤhren, Mitglieder einer sol⸗ chen Gesellschaft oder Loge zu bleiben, sofort aus dem Staats⸗ dienst entlassen werden wuͤrden.

Der Kanzler der Schatzkammer hat erklaͤrt, wenn die zwischen London und Dublin mittelst einer Eisenbahn und einer Dampfschifffahrt in 14 Stunden zu bewerkstelligende Commu⸗

nication nicht uͤber 2 Millionen Pfund kosten sollte, wuͤrde sich

der Staat dafuͤr interessiren, da eine solche Verbindung, wenn

auch keine Handelsvortheile, doch bedeutende Ersparnisse im Postwesen herbeifuͤhren wuͤrde. - Der Courier meldet, es sey nun angezeigt, daß sechs

z⸗

nienschiffe, die in Dienst gestellt wuͤrden, von folgenden Capi⸗ tainen befehligt werden sollten: Bouverie, der seit 1802, Fisher, seit 1811, Festing, seit 1811, Sharpe, seit 1813, Berkeley, seit

1814 und Sullivan, seit 1814 Capitain. Diese Ernennungen, die, ie RN ej keinesweges im Allgemeinen den Beifall der Seeleute und des⸗ jenigen Theils des Publikums, das sich dafuͤr interessire.

Ein Herr Graham in Glasgow hat in einer Flugschrift die Abschaffung der Abgabe von roher Baumwolle empfohlen, weil die Konkurrenz in der Fabrication dieses Artikels dem Absatze

in den Hanseatischen, Adriatischen

Britischer Erzeugnisse, sowohl 8 hen, A ischen Nord⸗ und Suͤd⸗Amerikani⸗

und Levantischen, als auch in den schen Haͤfen, empfindlichen Nachtheil zufuͤge.

jaͤhrlich nicht viel uͤber 370,000 Pfd. einbringt, so ist eine Ab⸗

schaffung und Ersetzung derselben allerdings nicht undenkbar.

Uebrigens spricht die Erfahrung gegen die Behauptungen jenes Schriftstellers, da die Britische mehr gebluͤht hat, als in den letzten drei Jahren, und fortwaͤh⸗ rend neue Spinnereien errichtet werden. 1

Der Globe meldet nach Briefen aus Lissabon, Lord Pal— merston habe dem Lord Howard de Walden aufgetragen, die Forderungen des Herzogs von Wellington an die Portugiesische Regierung amtlich zu betreiben, und habe sich in sehr starken Ausdruͤcken uͤber die undiplomatische und ungebuͤhrliche Weise

vernehmen lassen, wie Herr Campos die Denkschrift, welche der Britische Vice⸗Konsul ihm von Seiten des Herzogs uͤbergeben

wollen, auch nur anzusehen geweigert.

Den Zeitungen vom Cap bis zum 22. Januar zufolge, war dem Koͤniglichen Statthalter Sir B. d'Urban bet seiner Ruͤckkehr von der nun völlig ruhigen Graͤnze ein oͤffentliches

Mahl zum Zeichen des Dankes und der Achtung gegeben wor⸗

den. In Grahamstown hat ein schreckliches Ungewitter gewuͤthet

und zwei Menschen getoͤdtet.

Ein Schreiben aus Canton vom 24. November meldet

uͤber die dortige große Feuerbrunst, sie sey am 22sten Abends um 7 Uhr ausgebrochen und habe bis zum 23ͤsten Morgens um 7 Uhr gewuͤthet, wo sie durch die Stadtmauer am weiteren Fortschreiten gehindert worden. Da die fremden Faktoreien ge⸗ rade windwaͤrts von dem Brande gelegen, so habe man eine Erneuerung desjenigen von 1822 gefuͤrchtet, und die Auslaͤnder haͤtten ihre Papiere und Kostbarkeiten zusammengepackt, um sie in Boͤte zu schaffen, was auch Viele schon waͤhrend der Nacht bewerkstelligt und es noch nicht wagten, sie wieder ans Land zu bringen. Auch die Hongs der Hong⸗Kaufleute haͤtten in großer Gefahr geschwebt, und diese haͤtten, da ein sehr gro⸗ ßer Belauf an Guͤtern bei ihnen gelegen, Alles eilig uͤber den Fluß fortgeschafft. Waͤre das Feuer uͤber die Stadtmauer ge⸗ kommen, so wuͤrde in einer Stunde der ganze Stadtheil mit den Wohnungen der Auslaͤnder in Flammen gestanden haben, und nur die Windstille habe sie gerettet. Briefe, welche vier Tage spaͤter geschrieben 188 sagen, daß die Preise der Engli⸗ schen Waaren seitdem sehr betraͤchtlich, zum Theil 15 bis 16 pCt., gestiegen seyen. 1 . 1 Den letzten Nachrichten aus New-York zufolge, beschaͤf— tigte sich in den Vereinigten Staaten 16 fast Niemand mehr mit der Franzoͤsischen Angelegenheit. Dagegen waͤhrte der Krieg in Florida mit Erbitterung fort, und es sollten Verstaͤrkungen bis zu 4000 Mann dahin gesendet werden. Die Geschaͤfte wa— ren in New⸗York uͤberaus lebhaft. Im ganzen Umfange der Vereinigten Staaten vermehrten die Banken ihr Kapital; die von Lousiana hatte bereits 72 Mill. Dollars vorraͤthig. Die Verbriefung der Vereinigten Staaten⸗Bank in Pennsylvanien wird fortwaͤhrend als ein Werk der Bestechung geschildert, und General Jackson soll sich weigern wollen, die 7000 Actien, die der Regierung gehoͤren, al pari anzunehmen. NiedGEEZe

Amsterdam, 26. März. Der Haudel in Staats⸗Papieren ist während dieser Woche im Ganzen ziemlich belebt gewesen, wozu an⸗ haltende Schwankungen in den Coursen der Spanischen Effekten die meiste Veranlassung gegeben haben. In den ersten Tagen trafen von Paris und Antwerpen stets niedrige Notirungen für Ardoin⸗Obli⸗ gationen ein, wodurch die Preise hier fast übermäßig zurückgingen und auch in mehreren Holländischen Fonds einige Flauheit verur⸗ sacht wurde; Gerüchte, daß eine öffentliche Intervention in die Spanischen Angelegenheiten zu Paris verneinend entschieden wor⸗ den sev, wirkten nachtheilig auf die Preise der Spanischen Fonds an der Börse zu London, wovon die letzte Englische Post hier Nachricht brachte und ein abermaliges Weichen der Ardoin⸗Obligationen zur Folge hatte, so daß selbige vorgestern zu 44 ⁄1¶ a 45 ½ pCt. verkauft wurden; die gestrigen wieder besseren Notirungen von Antwerpen ermuthigten die Spekulanten wieder etwas, indem sie bei lebhaftem Geschäft zuletzt 45 3 à 46 pCt. anlegten. Von Holländischen Staats⸗ Papieren hat sich dprocentige wirkliche Schuld gut behauptet, dage⸗ gen folgten Jutegrale und beide Sorten Syndikat⸗Obligationen an⸗ fangs dem flauen Gange des Spanischen Marktes; doch wurden die Course später durch mehrere Einkäufe für inländische Rechnung und durch die letzte Notirung zu London unterstützt, in Folge dessen die Preise gestern animirt blieben. Der Preis von Actien der Handels⸗ Gesellschaft hat wieder einen plötzlichen Aufschwung genommen, in⸗ dem die in kleiner Zahl vorkommenden Stücke gestern zu 140 pCt. bezahlt wurden. Rüssische und Oesterreichische Fonds wechselten nur unbedeutend im Preise; Letztere erhielten sich indeß fester als Erstere. Preußische Loose wurden häufiger ausgeboten und waren zuletzt zu 106 ½ Fl. zu haben, in Wiener Loosen fand gar kein Umsatz statt. Für Brasilianische Obligationen hat sich lebhaftere Frage gezeigt, wodurch deren Preis 89 ½ pCt. erreicht hat; Columbische waren gut preishaltend, Peruanische dagegen etwas flauer. Der Geld⸗Cours ist unverändert. Am Getraide⸗Markt sind diese Woche kleine Par⸗ tieen alten und neuen Weizen, jedoch ohne Preis⸗Verbesserung um⸗ gesetzt worden. Auch Roggen wurde leichter untergebracht, neue Sorten selbst mit einer geringen Erhöhung; mit Gerste und Hafer war es dagegen flau. Die angelegten Preise sind: für 130 pfünd. al⸗ ten bunten Polnischen Weizen 215 Fl., für 129pfünd. alten Anklamer 190 Fl., für 130pfünd. alten Pommerschen 192 Fl., für wzupfün.

115pfünd.

09. Ni;

Art seyen, als

Da diese Abgabe

Baumwollen⸗Fabrication nie

ö“ WWE“ 3 8 8

alten Preußischen Roggen 142 Fl., für 128 pfünd. att Pommerschen 150 Fl., für 123pfünd. alten Rheinischen 146 Fl. 1 123. 12Apfünd. neuen Inländischen 132.134 Fl., für 87, 9o1pfüm

dicken Hafer 74. 78 Fl., für 90pfünd. feiuen neuen 85 Fl., für⸗ 73.;

pfünd. Futterhafer 62.70 Fl. Die Eingangs⸗Zölle von fremden C 99

traide-⸗Sorten für den den jetzigen Monat bestimmt worden, mit Ausnahme von zen, wovon bei dem Mittelpreise von Fl. auf 9 Fl. pr. Last festgesetzt ist.

WSvl Warschau, 27. Maͤrz. Se. Maj. der Kaiser haben de außerordentlichen Staats⸗Referendar Siennizki, Praͤsidenten e Central⸗Liquidations⸗Kommission, zum außerordentlichen Stantz rath ernannt. 8 8 Auf den letzten Warschauer Maͤrkten zahlte man fuͤr Korzez Roggen 6 ½ 8 ¼ Fl., Waizen 11 71 16 Gerste 7 ¼ Fl. und Hafer 5 ½ 6 Fl.

chsten Monat April sind eben so wie füt Buchmwei⸗

8 8

den

WECʒYxöö Schwerin, 11. Maͤrz. Se. Koͤnigl. Hoheit der Graß⸗ herzog haben den Grafen August Wilhelm von Hessenztein, m

ter Beilegung des Charakters Ihres Geheimenraths mit deng

Präͤdikate „Excellenz“, zu Allerhoͤchst Ihrem außerordentlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister am Koͤnigl. Preu schen Hofe zu ernennen geruht. Muͤnchen, 23. März. (Allg. Ztg.) Gemaͤß einer in Moniteur vom 13. Maͤrz enthaltenen Bekanntmachung des Nöt⸗ schildschen Hauses in Paris sollte nachdem der bisherige heß Cours der Obligationen des Griechischen Staats⸗Anlehens dern beabsichtigte Einloͤsung unter Pari, waͤhrend des letzten Semtz ters vom 1. September 1835 bis zum 1. Maͤrz 1830 unmoͤgle gemacht die dem Tilgungs⸗Plan entsprechende Verloosun und Heimzahlung solcher Obligationen, nach dem Nationalte the, am 19ten d. M. im Comtoir des gedachten Banquier⸗Ha ses, Straße Lepelletier Nr. 14, in Gegenwart sowohl des Koͤna Griechischen Gesandten, Generals Kolettis, als der Abgeordnen

saͤmmtlicher drei garantirenden Maͤchte oͤffentlich vorgenomme

werden. Gewiß der schlagendste Beweis gegen die so vielföce. verbreiteten Artikel uͤber den Mangel an Vertrauen, welches Griechische Regierung sowohl bei den Inhabern ihrer Schu

Verschreibungen, als bei den verbuͤndeten und garantirente Maͤchten genieße.

Das beginnende Fruͤhjahr wird nun den unmittelbaren 8 ginn der Ausfuͤhrung des großen Main⸗ und Donau⸗Kanch zwischen Regensburg und Bamberg veranlassen. Diese Ae fuͤhrung wird unter der Ober⸗Leitung der Ober⸗Baubehoͤrden Muͤnchen stattfinden, und zu der unmittelbaren Beaufsichtiam der Arbeiten ist eine Kanalbau⸗Inspection in Nuͤrnberg gebite worden, an deren Spitze von der obersten Bau⸗Behoͤrde h Freiherr von Pechmann als Verfasser des Kanal⸗Projekts gefth ward. Sowohl dieser als alle uͤbrige zu dieser Inspection ehr zu den uͤbrigen Kanal⸗Arbeiten bestimmte Personen sind berle tragt worden, vor Ende des laufenden Monats an den ihm angewiesenen Plaͤtzen zu seyn und die Arbeiten alsbald zuthe ginnen. 4 Muͤnchen, 24. Maͤrz. Es ist zu vermuthen, daß geste die „Medea“ und die sie begleitenden Schiffe die Anker gelit tet und die Fahrt nach Ankona, vom Piraͤus aus, angetren haben. Ist die Witterung so guͤnstig, wie sie im Dezemt v. J. zur Fahrt von Ankona nach Athen war, so kann man der angenehmen hingeben, daß Se. Majestaͤt der K nig von Bayern bis zum 2Ssten d. in Ankona landen werden

Se. Koͤnigl. Hoheit der Herzog Wilhelm in Bayern sich von seiner Krankheit so weit erholt, daß auf Hoͤchstdese Befehl das Erscheinen aͤrztlicher Buͤlletins eingestellt wurde.

Das Regierungs⸗Blatt vom 23. Maͤrz enthaͤlt eine I kanntmachung des Koͤnigl. Staats⸗Ministeriums des Inn die Genehmigung der Statuten der Actien⸗Gesellschaft fuͤr Bayerischen Verbindungs⸗Kanal zwischen der Donau und we Main betreffend. v

In der heutigen Sitzung des Ausschusses der Kuͤng Bayerischen Hypothek⸗ und Wechsel⸗Bank ward die Errichtm einer Feuer⸗Versicherungs⸗Anstalt auf Praͤmien, mit einerh das Actien⸗Kapital der Bank zu uͤbernehmenden Garantie 3 Millionen Gulden beschlossen. Die Genehmigung dieses d schlusses von Seiten der Staats⸗Regierung duͤrfte zu erwan seyn, indem man sich schon vorlaͤufig guͤnstig fuͤr ein solches⸗ ternehmen ausgesprochen hatte, da dasselbe den S taats⸗Buͤrm⸗ die Vortheile freier Konkurrenz, ohne Beihuͤlfe auslaͤndis Anstalten, sichere. In der erwaͤhnten Sitzung ward auch Wunsch vorgetragen, mit der jetzigen inlaͤndischen ( Muͤnchen Achener) Gesellschaft in dem besten Einvernehmen zu wirka

Stuttgart, 24. Maͤrz. Die Kammer hat in ihrer tigen Sitzung das Schul⸗Gesetz, mit den von ihr beliebten aͤnderungen als Ganzes mit 87 gegen 9 Stimmen angene⸗ men und sodann die ihr von der Kammer der Standesßen mitgetheilten abaͤndernden Beschluͤsse zum Gesetze uͤber Erhaͤlen der Flur⸗Karten berathen. Um die verschiedenen Kommissin ungestoͤrt arbeiten zu lassen, beschloß sie, ihre Plenar⸗Sitzunm bis zum 18ten k. M. auszusetzen. Zum Schlusse verwanen sie sich in eine geheime Sitzung, in welcher, wie man verninn, ein Vertrag mit Baden und Hessen⸗Darmstadt uͤber Regulirmg der Reckar⸗Schifffahrt, so wie der den Beitritt Frankfurts zm Zoll⸗ und Handels⸗Verein betreffende Vertrag mitgetheilt worde seyn sollen. Auch die Kammer der Standesherren hat vonn ihre Sitzungen ausgesetzt, um ihre Kommissionen die ihre v teressen in so hohem Grade beruͤhrenden drei Abloͤsungs⸗Gest bearbeiten zu lassen. Dem Vernehmen nach sollen die Stu—

desherren durchaus nicht abgeneigt seyn, dieselben anzunehnel

wenn nicht sowohl der Abloͤsungs⸗Maßstab erhoͤht, als de zuͤge, welche bei Ermittelung des Reinertrages der einzet

Gefaͤll⸗Gattungen stattfinden sollen, vermindert werden wuͤrdeg

Karlsruhe, 25. März. Seine Hoheit der Erbgroßshent von Hessen war am 2ö0sten dieses zu einem Besuch bei 8c Koͤniglichen Hoheit dem Großherzog hier eingetroffen un Großherzoglichen Schlosse abgestiegen. Hoͤchstdieselben sind h nach Darmstadt zuruͤckgereist.

He st eet

Wien, 23. Maͤrz. Nach einer Bekanntmachung de mitz der Wiener Bochnia⸗Eisenbahn⸗Unternehmung, -. 9. Se 21. Maͤrz ist nun die Repartition der Actien erfolgt. . tausend Stuͤck Actien, im Betrag von 6 Millionen Gulden, g ren zu vertheilen, und fuͤr 27,490 Stuͤck im Betrag von 2Ighh Gulden hatten sich Unterzeichner gemeldet. Die Repartit;oe 6000 Stuͤck unter die Substribenten ist auf Grundsae 1 Billigkeit basirt. Nur die Unterzeichner auf eine ng g nu- zwei Actien erhalten, was sie begehrt haben, Ale, der gh 1 nach einem proportionellen Verhaͤltniß einen Theil der8. Cr. bG ten Zahl Actien. Von 50 Actien an werden nur p

6

Wie

169. 20 der Eingangs⸗Zel

Gegenstaͤnde

von Liestal die Kaufsobjekte nicht

Alat; fuͤr 18,013 angemeldete Stuͤck Actien erhalten die Un⸗ vülang sonach nur 1804 wirkliche Actien.

Wien, 23. Maͤrz. (Schles. Ztg.) Se. Majestaͤt der Kaiser hat das von seinem hoͤchstseligen Vater, Kaiser Franz, etragene Armeekreuz dem 8 of⸗Kriegsraths⸗Praͤsidenten Grafen von Hardegg mittelst Hand chreibens uͤbersandt, dessen Inhalt agt, daß Se. Majestaͤt dieses Kreuz als ein Eigenthum seiner Armee betrachte und darum wolle, daß es als solches im Ar⸗ tillerie⸗Haupt⸗Zeughause aufbewahrt werde. Unser geschickter Juwe⸗ iier Rozet hat in Folge eines dahin lautenden Auftrags eine praͤch⸗ tige Chatoulle verfertigt, in welcher das Allerhoͤchste eigenhaͤndige Schreiben auf eine entsprechende Weise prangt und worin nun das theure Andenken der schoͤnen Sammlung der merkwuͤrdigsten in genanntem Haupt⸗Zeughause angereiht werden Ihre Durchl. die Frau Fuͤrstin v. Metternich ist in ver⸗ sossener Nacht von einer Prinzessin gluͤcklich entbunden worden, welche in der heute Mittag stattgehabten feierlichen Taufhand⸗ lung, wobei die Mutter der hohen Woͤchnerin, die Frau Graͤfin v. Zichy⸗Ferraris, dies Pathenstelle vertrat, den Namen „Marie“ erhielt. Der Frau Fuͤrstin so wie der neugebornen Prinzessin Befinden ist nach Umstaͤnden ganz erwuͤnscht.

In den letzten Tagen ist wieder ein verdienter Offizier der Kaiserl. Armee mit Tode abgegangen, naͤmlich der Feld⸗Zeug⸗ meister und Inhaber des Infanterie⸗Regiments Nr. 24, Frei⸗ herr von Strauch. Seine hochbetagte Gemahlin ist ihm un⸗ mittelbar ins Grab gefolgt. Der Feldmarschall⸗Lieutenant und Ban von Croatien, Freiherr von Vlasits, soll sehr krank seyn.

Aus Prag ist der Herzog von Blacas hier eingetroffen.

Seit vielen Jahren haben die groͤßeren militairischen Leichen⸗

begaͤngnisse vielfache Reclamationen in Folge des besonders durch die Artillerie an den Feldern in der Umgebung der Friedhoͤfe

verursachten Schadens veranlaßt. Es war deshalb schon seit geraumer Zeit in Vorschlag, daß kuͤnftig die militairischen Feier⸗ lichkeiten bei Leichenbegaͤngnissen auf dem Glacis der Stadt voll⸗ zogen werden und von da aus nur eine kleine Eskorte dem Sarge auf den Friedhof folgen solle, welcher Vorschlag nunmehr zum

Beschluß erhoben worden ist.

Triest, 18. Maͤrz. Unsere neuesten Briefe aus Syra reichen bis zum 17. Febr. und sagen, daß IJ. MM. die Koͤ⸗ nige von Bayern und Griechenland an dem daselbst zu Ihren Ehren veranstalteten Ballfest persoͤnlichen Antheil zu nehmen durch fortdauernde schlimme Witterung verhindert worden seyen und nur Graf Armansperg und einige andere hohe Personen aus dem Gefolge IJJ. MM. demselben beigewohnt haben. Ue⸗ brigens erfreuten sich beide MM. des besten Wohlseyns. Ueber die Unruhen an der Graͤnze Rumeliens fehlen noch im⸗ mer zuverlaͤssige Berichte.

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Bern, 27. Maͤrz. Vermittelst Kreisschreiben vom 21sten d. theilt der Vorort den eidgenoͤssischen Staͤnden drei die Diffe⸗ renzen zwischen Frankreich und Basel⸗Landschaft betreffende Aktenstuͤcke mit: naͤmlich 1) die bekannte Antwort der landraͤth⸗ lichen Kommission von Basel⸗Landschaft auf den voroͤrtlichen Vorschlag eines Schiedsgerichtes; sodann 2) die Note des eid⸗ enoͤssischen Vororts an die Franzoͤsische Gesandtschaft, uͤber deren eristenz so viel Zweifel und Widerspruch unter den Schweizer⸗ hlaͤttern obgewaltet. Einerseits das Verlangen der Basel⸗Land⸗ schaft um eidgenoͤssische Behandlung seines Streites, andererseits die begonnene rigorose Execution der Franzoͤsischen Ordonnanz vom 12. September hatten den Vorort zu diesem vermittelnden Schritte bewogen. Die Note ist datirt vom 16. Februar und verlangt von der Franzoͤsischen Regierung, daß die Voll⸗ ziehung der Ordonnanz vom 12. September eingestellt werde, bis die Frage uͤber die Entschaͤdigung der Gebruͤder Wahl, oͤber welche Basel⸗Landschaft vor dem kompetenten Richter Rede stehen wolle, erledigt sey. Das dritte von dem Vorort mit— getheilte Aktenstuͤck ist die Note des Franzoͤsischen Geschaͤftstraͤ⸗ gers, Herrn v. Montigny, vom 7. Maͤrz, wovon Nachstehendes ein Auszug ist: „Nicht ohne Grund“, heißt es unter Anderem, „beklagt sich die Regierung Sr. Majestaͤt uͤber Verletzung der Vertraͤge, es ist vielmehr gewiß, daß der Beschluß des Basel⸗ Landschaftlichen Landraths vom 11. Mai eine Verletzung sowohl des Voͤlkerrechts, als des Niederlassungs⸗Vertrages vom 30. Mai 1827 ist. Es ist eine Verletzung, des Voͤlkerrechts, indem Franzosen, welche unter Bevollmaͤchtigung von Seiten der in ihren Augen allein kompetenten Behoͤrde einen Kauf abge⸗ schlossen, ohne Entschaͤdigung außer Besitz gesetzt wer⸗ den; eine Verletzung der Vertraͤge dagegen, indem, wenn auch Franzoͤsische Israeliten durch die Erklaͤrung des Herrn v. Rayneval v. 7. Aug. 1826 von dem Niederlassungs⸗

rechte in der Schweiz ausgeschlossen seyn sollten, dagegen gewiß

is, daß die Gesetzgebung des alten Kantons Basel, welche hierin durch die Gesetzgebung der Basellandschaft nicht abgeaͤndert ist,

1,8 Franzoͤsischen Juden die Erwerbung von Liegenschaften ge⸗ attet. Nicht die Koͤnigl. Regierung hat sich demnach uͤber die

Anwendung der Vertraͤge getaͤuscht, sondern der Landrath von Liestal,

welcher sich nicht scheute, die zwei verschiedenen Fragen nach dem jederlassungs⸗ und nach dem Guͤterkaufsrechte mit einander zu⸗ ö und sofort sich auf den Niederlassungsvertrag und däe dih e Note zu berufen, worin nichts steht, was die An⸗ d eah Ghebs. Wahl unter Beobachtung aller gesetz⸗ Der Franzostsehe gp Liegenschaftskaufes rechtfertigen koͤnnten. ewerle ese haͤftstraͤger koͤnnte hinzusetzen: Selbst das iederlassung sey in den Erwaͤgungen der Ordonnanz etul Unrecht Fusgesprochen worden. Denn ein Baseler Sö. 1821 habe, in Aufhebung eines Gesetzes CEqECA6’“ Franzoͤsischen Juden das Niederlas— ungs⸗ Re cht im Kanton Basel wieder gegeben und kein Ba⸗ sellandschaftliches Gesetz diese Bestimmung wieder aufe ehoben.“ Der Herr Geschaͤftstraͤger bemerkt eine Schweiter Heleun eitirt hier etwas ungenau; denn jenes Gesetz ö Febr 1921 büohce nicht von der Bewilligung der Niederlassung, son⸗ nuch EEEEAT11A“”“ derselben von 6 zu 6 Jahren, 8 I“ nicht allen Franzosen und Schweizerbuͤrgern noch viel weniger den Franzoͤsischen Juden schlechtwe estattet, ondern nur denen welche dermalen mit brikeic⸗ bggeh, ligung in dem 1.“ 1“ obrigkeitlicher Be⸗ ET111““ niedergelassen sind.“) Insbeson⸗ echeschwert sich der Hr. Geschaͤftstraͤger, daß die Behoͤrden —. Kau im status quo erhalten 2 W Verkäufer erlaubt haben, sie etheilweise aufs/ 88 weiter 1 veraͤußern. „Die Zwangsmaßregeln“, heißt es gierung Fr 9 fontbestehen, so lange die Basellandschaftl. Re⸗ sorrbas hde⸗ Deschwerdegkuͤnde, welche dieselben hervorgerufen, gegen do⸗ bbee bigse endlich gegen die Gebr. Wahl, gzewährung ühr sahe ze raͤnkte Frankreich den Akt der Rechts⸗ g, nur zu lange auf sich warten ließ, so werden

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jene Maßregeln auf der Stelle aufhoͤren; uͤbrigens erwartet die II Regierung diesen Akt der Rechtsgewaͤhrung von der asellandschaftl. Regierung, nicht von deren Gerichten, die im

vorliegenden Falle offenbar inkompetent sind.“

Mehr als ein Dutzend katholischer Mitglieder des großen Raths von Thurgau, den Praͤsidenten Eder an der Spitze, ha⸗ ben gegen den Beschluß wegen Aufhebung der Kloͤster, als im Widerspruch gegen Bundes⸗Verfassung, Kantons⸗Verfassung und konsessionelle Rechte, Verwahrungen zu Protokoll eingelegt. Von reformirten Mitgliedern erblicken wir einzig den Herrn Oberst Hirzel, der seine Verwahrung ebenfalls in dem Sinne zu Protokoll gegeben hat, weil der Beschluß der Bundes⸗Ver⸗ fassung widerstreite.

Pruntrut, 21. Maͤrz. Die Regierungs⸗Kommissare sind mit zwei Bataillonen und einer Scharfschuͤtzen⸗Compagnie nach den Freibergen abgegangen, wo jetzt, wie auch im Bezirk Dels⸗ perg, die Aufregung aufs neue zu steigen scheint. Zu Courte⸗ doux wurden mehrere Schuͤsse Nachts in das Schlafzimmer des liberalgesinnten Maires gefeuert; es ist eine Compagnie von dem Bataillon Balsiger dahin beordert. Zwanzig Jungfrauen von den besseren Haͤusern haben sich von der Frauen⸗Congrega⸗ tion losgesagt, indem sie dieselbe kompromittirt erklaͤren durch die Theilnahme an politischen Manifestationen.

Vorgestern Abends, ungefaͤhr gegen 11 Uhr, wurde auf die in dem Dorfe Courtedoux ausgestellte Schildwache von ei⸗ nem gewissen Jacques Loviaz mit einem Pistol geschossen. Die Schildwache hatte nicht geladen, und so konnte der Thaͤter ent⸗ rinnen. Aber vermittelst thaͤtiger Huͤlfe von Seiten des Maires wurde er schon Morgens 7 Uhr von dem daselbst stationirten Militair eingefangen und nach Delsperg transportirt. Er hat diesen Streich in Gesellschaft seines Schwagers, Namens Con⸗ tin, von Courtetelle, veruͤbt, der ohne Zweifel auch eingezogen werden wird.

Schweizer Blaͤtter bemerken: „Seltsam ist es, daß gerade der Herzog von Broglie Urheber der willkuͤrlichen Maß⸗ regel gegen Basel⸗Landschaft seyn muß, da er von allen doctri⸗ nairen Ministern Frankreichs der einzige ist, welcher Guͤter in der Schweiz besitzt (Coppet), und im Repressalien⸗Falle der erste seyn wuͤrde, der Schweizerisches Gebiet zu raͤumen haͤtte.“

GIEaten.

8 Ankona, 18. Maͤrz. (Allg. Ztg.) Das heute in den hiesigen Hafen eingelaufene Jonische Dampfooot hat uns Nach⸗ richten aus Griechenland uͤberbracht, welche die nahe bevorste⸗ hende Ruͤckreise Sr. Maäjestaͤt des Koͤnigs von Bayern bestaͤti— gen. Jenes Land genießt fortwährend des tiefsten Friedens, und das immer fester wurzelnde Vertrauen auf Erhaltung der oͤffent⸗ lichen Ordnung war selbst durch die Kunde eines neuerlichen raͤuberischen Einfalles von der Tuͤrkischen Graͤnze heruͤber nicht einen Augenblick erschuͤttert worden, indem man erfuhr, daß eine bis in die Gegend von Missolunghi vorgedrungene Rotte schlech⸗ ten Gesindels vor den schnell gegen sie anruͤckenden Koͤniglichen Truppen eiligst die Flucht ergriffen hatte, um, wo moͤglich, der

strafenden Gerechtigkeit noch zu entrinnen.

Spanien.

Franzoͤsische Blaͤtter geben folgenden Auszug einem Schreiben aus Madrid vom 16. Maͤrz: „Herr Men⸗ dizabal scheint die wenige ihm bis zur Eroͤffnung der Cortes noch uͤbrige Zeit finanziellen Gegenstaͤnden allein widmen zu wol⸗ len. Seine Thaͤtigkeit ist groͤßer als jemals. Da seine Unter⸗ handlungen zur Vervollstaͤndigung des Ministeriums so wenig Erfolg gehabt haben, so will er die definitive Organisirung des Kabinets bis nach den ersten Verhandlungen der Cortes aussez⸗ zen. Sein Zweck ist, die Gesinnungen der Majoritaͤt zu son⸗ diren und gewissermaßen die Kammer selbst bei der Wahl sei⸗ ner neuen Kollegen zu Rathe zu ziehen. Fast alle Deputirte sind bereits hier angekommen. Gestern hielten sie ihre erste Versammlung in der Wohnung des Civil⸗Gouverneurs von Ma⸗ drid, Herrn Olozagua, und heute wird die zweite stattfinden. In der gestrigen Versammlung befragten einige Prokuradoren den Civil⸗Gouverneur uͤber die Gesinnungen des Publikums und uͤber die Geruͤchte, wonach am 1g9ten Maͤrz, als dem Jahrestage der Proklamirung der Constitution von 1812, Unruhen ausbrechen sollten. Herr Olozagua beru⸗ higte sie jedoch mit der Versicherung, daß er sich durch die angestellten Nachforschungen von der Nichtexistenz solcher Komplotte uͤberzeugt habe, und daß die Geruͤchte nur durch Kar⸗ listen verbreitet worden seyen. Diese Versicherung hat die Ge— muͤther beruhigt, es waͤre nur zu wuͤnschen, daß man hinsichtlich einiger Provinzen, namentlich Valencia's, eben so ruhig seyn kͤnnte. Die Boͤrse war nicht sehr belebt; die unverzinsliche Schuld stand 13 bis 13 fuͤr baares Geld, und 14 auf 60 Tage; die 4proc. Schuld 40 fuͤr baares Geld; nichtkonsolidirte Vales 241 fuͤr baares Geld. In Cadix sind die Papiere ge⸗ fallen. Die Hof⸗Zeitung kuͤndigt heute die Zahlung der im naͤchsten Termine faͤlligen Zinsen an, doch hat diese Bekannt⸗ machung keinen Einfluß auf die Finanz⸗Operationen gehabt. Prinz von Capua und Miß Penelope Smith haben Madrid verlassen.

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nstanti nopel, 2. Maͤrz. Der zum Gemahl der Prin⸗ Kihrimah auserkorne Said Pascha ist zu dem Range

zessin I eines Muschir der regulairen Truppen erhoben und bereits mit

dem Ehrenkleide seiner Wuͤrde beschenkt worden. Er hat dem Groß⸗Wesir, den Pforten⸗Ministern und dem Seraskier Pascha seine Besuche abgestattet und ist mit den uͤblichen Ehrenbezei⸗ gungen empfangen worden. Die Hochzeit wird erst am 5. Mai vollzogen werden. Gegenwaͤrtig haben nur drei Wuͤrdentraͤger den Charakter von Muschiren, naͤmlich fuͤr das Artillerie⸗Wesen Halil Pascha, Gemahl der aͤltesten Tochter Sr. Hoheit, fuͤr die Garde⸗Truppen Fewzi Ahmed Pascha und Said Pascha fuͤr die regulaire Infanterie.

Man weiß im Publikum immer noch nichts Zuverlaͤssiges uͤber die Antwort Mehmed Ali's auf den Großherrlichen Fer— man wegen Aenderung des Monopol⸗Systems in Syrien. Auch sonst wohlunterrichtete Leute, welche dieselbe genau zu kennen vorgeben, sind nicht einig, ob sie befriedigend laute oder nicht.

Im Arsenale dauern die Ruͤstungen mit gleichem Eifer fort. Im Laufe der vorigen Woche ist ein kleines Geschwader, angeblich nach Tripolis bestimmt, ausgelaufen, um, wie man ferner wissen will, Beamte dahin zu uͤberbringen, welche gewisse Reformen daselbst einfuͤhren sollen. L

SI la d.

8 Berlin, 31. Maͤrz. Nach dem kuͤrzlich bekannt gemachten 20sten Jahres⸗Berichte des engern Ausschusses der Litthauischen

Friedens⸗Gesellschaft zu Gumbinnen, sind von diesem Vereins im Laufe des Jahres 1835 9 Stipendien zu 80 Rthlr. jährlich an junge Leute, die sich dem Studium widmen und theils auf dem Gymnasium, theils schon auf der Universitaͤt sich befanden, ver- liehen; desgleichen sind nicht unbedeutende Gaben zur An⸗ schaffung von Buͤchern an 4 Schuͤler und an 4 Studirende espendet worden. Die Gesammt⸗Einnahme im Jahre 1835 Ban⸗ mit Einschluß der Bestaͤnde aus dem Jahre 1834, 1314 Rthlr., die Gesammt⸗Ausgabe aber 1110 Rthlr. betragen, so daß ein Bestand von 204 Rthlr. verblieben ist. Die Zahl der Zoͤglinge, welche im laufenden Jahre unterstuͤtzt werden, betraͤgt K, von denen sich 3 auf dem Gymnasium zu Gumbinnen und 5 auf der Universitaͤt zu Koͤnigsberg befinden.

Die Navigations⸗Schule zu Pillau hat sich unausgesetzt eines zahlreichen Besuchs von zu erfreuen. Seit dem Jahre 1831 bis jetzt ist sie von 180 Individuen benutzt worden, wovon 125 als Steuerleute und 55 als Schiffsfuͤhrer den Unterricht genossen haben. Von diesen sind, nach gehoͤ⸗ riger Pruͤfung, 92 als Steuerleute und 53 als Schiffsfuͤhrer qualifizirt befunden und entlassen worden. In der bereits im laufenden Jahre stattgefundenen Pruͤfung sind 15 Individuen als Steuerleute und 10 als Schiffsfuͤhrer qualifizirt befunden und entlassen worden. 1

Nach dem von der Verwaltung der Sparkasse zu Er⸗ furt pro 1835 abgelegten Kassen⸗Abschlusse waren bei derselben Ende 1834 belegt 184,938 Rthlr., im Jahre 1835 wurden neu belegt 62,370 Rthlr., so daß sich mit Einschluß der Zinsen ein Bestand von 253,058 Rthlr. ergiebt; zuruͤckgezogen wurden 67,146 Rthlr., und verblieben mithin ult. 1835 an Kapttal und Zinsen zu gewaͤhren 185,912 Rthlr. An Quittungsbuͤchern wa⸗ ren ausgegeben 2719, wovon 204 Beamten, 141 Militair⸗Per⸗ sonen, 501 Gewerbtreibenden, 330 Gesellen und Dienstboten, 629 Wittwen, unverehlichten Personen und Kindern, 121 Kir⸗ chen und verschiedenen Fonds, und 793 unbekannten Personen gehoͤren. Im Durchschnitt fallen auf jedes Buch 68 Rthlr.

Verzeichniß der Vorlesungen bei der Koͤnigl. hoͤheren Forst⸗Lehr⸗Anstalt in Neustadt Eber⸗ walde im Studien⸗Jahre 183 ⁄¼.

1. Sommer⸗Semester, mit dem 15. April beginnend.

Waldbau, 4 Stunden wöchentlich, Ober⸗Forst⸗Rath Dr. Pfeil.

Forstschutz und Forst⸗Polizei⸗Lehre, 3 Stunden wöchentl., Derselbe.

Forst⸗Literaturgeschichte und Forst⸗Statistik, 2 Stunden wöchent⸗ lich, Derselbe.

Allgemeine Botanik, 2 Stunden wöchentl., Prof. Dr. Ratzebur

Anleitung zur Bestimmung der Gewächse, 2 Stund. wöch., Derselbe.

Encyklopädie der Naturwissenschaften, 3 Stund. wöch., Derselbe.

Allgemeine Entomologie, 3 Stunden wöchentlich, Derselbe.

Arithmetik, A Stunden wöchentlich, Prof. Schneider.

Geometrie, 3 Stunden wöchentlich, Derselbe.

Plau⸗Zeichnen, 2 Stunden wöchentlich, Derselbe. 8

Ueber Holz⸗Diebstahl, Forst⸗Frevel, Wild⸗Diebstahl und Jagd⸗Con⸗ traveutionen, 1 Stunde wöchentl., Justiz⸗Amtmann Schäffer.

Mittwoch und Sonnabend sind unter Leitung des Ober⸗Forst⸗ Raths Pfeil zu forstlichen Exkursionen bestimmt, und wird dabei ein Theil der Justttnts⸗Lorsten von 6000 Morgen speziell abgeschätzt werden. Die zoologischen, botanischen und mineralogischen Exkursio⸗ nen leitet der Professor Ratzeburg an 2 bestimmten Tagen die Woche, die praktischen Vermessungen und Mivellements Professor Schneider.

2. Winter⸗Semester, den 1. November beginnend.

Forst⸗Einrichtung, Forst⸗Ertrags⸗Bestimmung und Waldwerth⸗B rechnung, 4 Stunden wöchentl., Oher⸗Forst⸗Rath Dr. Pfeil.

Jagd⸗Verwaltungskunde, 2 Stunden wöchentlich, Derselbe.

Eraminatorium über die gesammte Forstwissenschaft, à Stund wöchentlich, Derselbe. .

Encvklopädie der Naturwissenschaften, 2 Stunden wöchentlich, Prof. Ratzeburg.

Oryktognosie und Grognosic, 2 Stunden wöchentl., Derselbe.

She g systematische Forst-Insekten⸗Lehre, 3 Stunden wöchent⸗ ich, Derselbe.

Eraminatorium und Repetitorium über die naturwissenschaftlichen Vorträge, 2 Stunden wöchentlich, Derselbe.

Trigonometrie, 3 Stunden wöchentlich, Professor Schneider.

Stereometrie, 2 Stunden wöchentlich, Derselbe.

Forst⸗Rechnungswesen, 3 Stunden wöchentlich, Derselbe.

Erxaminatorium und Repetitorium über die mathematischen Vor⸗ träge, 2 Stunden wöchentlich, Derselbe.

Erläuterung der Vorschriften des Allgem. Landr. und der Gerichts⸗ Ordnung, welche in einer Beziehung zur Forst⸗Verwaltung stehen, 3 Stunden wöchentlich, Justiz⸗Amtmann Schäffer.

Mittwoch und Sounabend finden, wenn es die Witterung er⸗ laubt, Erkursionen zum Besuch der Holzschläge u. s. w. statt, es treten Vorlesungen statt derselben ein.

Reustadt Eberswalde, den 30. März 1836.

1 Der Direktor der Königl. höheren Forst⸗Lehr⸗Anstalt.

Dr. W. Pfeil.

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Den 31. März 1836. Amtlichen Fonds- und Geld-Coutrs-Zettel. Pr. Cour. 2. Pr. Cour. i ee e. SBriet. Celd. St.-Schuld-Sch. 4 10194 101 ¼4 1025⁄1 102 G⅞ Pr. Engl. Obl. 30 4 100 ¼½ 100 ¼ vZTö PrämSch. d.Seeh 61 ⁄1 2 60212 101 ¾ Kurm. Obl. m. l. C. 4 101 51 101 G 99 Nm. Iut. Sch. do. 4 101 ⅞h 104 Berl. Stadt-Obl. 4 102 6 101 Köuigsb. do. 4 Elbinger do. 42½ )y99 Danz. do. in Th. 44 Westpr Pfandbr. 1 102 ¼ 101 ¾ Grofsh. Pos. do 4 104

¹

S666

Ostpr. Pfaudbr. 4 Pomm. do. 4 Kur- u. Neum. do. 4 dB dH. d Schlesische do. 4 Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. 88 ¼ Gold al marco 216 Neue Ducaten

Friedrichs'dor 13

Discouto 3 V

21512½ 18 ½ 13 ½ 1

Pr. Cour. Brief. Geld. 142 1417 8 152 %⅝

WmWechsel-Cours.

Amsterdam do.

Hamburg do.

London

Kurz 2 Mt. 300 Mk. Kurz 300 Mk. 2 Mt 151 1 LSt. Mt. 6 26 ¾ 300 Fr. Mt 81] 4 150 Fl. At. 103 ½ 150 Fl. At. 1031 ½ 100 Thl. Mt. 99 h12 100 Thl. Tage 150 Fi. Mt. 100 Rbl. Woch.

Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau

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Leipzig Frauksurt a. M. WZ. Petersburg

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Auswärtige Börsen.

3 Amsterdam, 26. März. Niederl. wirkl. Schuld 56 ¼½. 5 % do. 102 ½. Kanz-Bill 716. 5 % Span. à5 1. Passive 15 ¼. Ausg. Schuld —. Zinsl. ½. Preuss. Präm.-Scheine —. Poln. 116 3¾.

Oesterr. Met. —-8.