Auartal zugenommen; die Accise hat sich auf das ganze Jahr vermindert, auf das letzte Vierteljahr aber vermehrt. In den Steuern hat in beiden Beziehungen eine Abnahme stattgefun⸗ den, die des letzten Vierteljahres steht aber nur in dem Verhaͤlt⸗ niß von 1 zu 12 zu der des ganzen Jahres. „Im Allgemei⸗ nen“, so schließt die Times ihren Bericht, „sind also, da die beiden wichtigen Zweige, die Zoͤlle und die Accise, eine Vermeh⸗ rung darbieten, die Finanz⸗Aussichten des Landes keinesweges unguͤnstig.“ Nach offiziellen Angaben erhalten der Lord⸗Mayor und die 11 Beanmten der City von London jaͤhrlich an Besoldung 54,830 Pfd. Naͤmlich 1) der Lord⸗Mayor 7904 Pfd. 1 Sh. 3 P.; aber mit den Kosten seines Haushaltes und anderen Ausgaben seines Amtes 25,034 Pfd. 2) Der Recorder 3161 Pfd. 3) Der Gemeinde⸗Sergeant 1843 Pfd. 4) Der Kämmerer 5467 Pfd. 5) Der Stadt⸗Secretair 3586 Pfd. 6) Der Controleur 3599 Pfd. 7) ⸗ und 8) Der Remembrancer und der Vice⸗Registrator an dem Gerichte des Lord-Mayors 2506 Pfd. 9) Der Fiskal 3000 Pfd. 10) Der Secretair der Bauten und oͤffentlichen Arbeiten 2058 Pfd. 11) Der Patato⸗- und Trust⸗Meter und Assistent 2914 Pfd. 12) Der Controleur von Bridge⸗House 1662 Pfd. — Dagegen betragen die Besoldungen der 12 ersten Minister des vereinten Koͤnigreichs jaͤhrlich nur 45,480 Pfd. Es erhaͤlt naͤmlich 1) der erste Lord des Schatzes (Lord Melbourne) 5000 Pfd. 2) Der Kanzler der Schatz⸗Kammer (Herr Spring Rice) 90060 Pfd. 3) Der Staats⸗Secretair des Innern (Lord John Russell) 5000 Pfd. 4) Der Staats⸗Secretair der Kolonieen Lord Glenelg) 5000 Pfd. 5) Der Staats⸗Secretair der aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten (Lord Palmerston) 5000 Pfd. 6) Der Praͤsident des Geheimen⸗Raths (Marquis von Lansdowne) 2000 Pfd. 7) Der Praͤsident der Ostindischen Kontrolle (Sir John Hobhouse) 3500 Pfd. 8) Der Secretair des Krieges (Lord Ho vick) 2480 Pfd. 9) Der erste Lord der Admiralitaͤt (Graf Minto) 4500 Pfd. 10) Der Grobßsiegelbewahrer und erste Commissair der Forsten und Waldungen (Lord Duncannon) 4000 Pfd. 11) Der Praͤsident der Handels⸗Kammer (Herr Poulett Thomson) 2000 Pfd. 12) Der Kanzler des Herzogthums Lan⸗ caster (Lord Holland) 2000 Pfd. — Die Besoldungen der 12 Beamten der Verwaltung der City von London sind also um 9350 Pfd. hoͤher als die Besoldungen der 12 ersten Minister der vereinten Reiche von Großbritanien und Irland.
In Tory⸗Blaͤttern wird fortwaͤhrend auf den bedauerlichen sittlichen Zustand in Irland aufmerksam gemacht. Vor den Car⸗ lower Assisen kamen 45 Mordthaten, zahlreiche schwere Koͤrper⸗ Verletzungen, wobei Mord beabsichtigt war, und mehrere andere schwere Verbrechen zur Verhandlung. Es ist bemerkenswerth, daß in mehreren Grafschaften gedungene Moͤrder vorkommen. So mordeten z. B. in Tullamore zwei Fleischer einen ihnen gaͤnzlich unbekannten Menschen fuͤr 2 ½ Sh. und ein Glas Whiskey! Vor den letzten Tipperary⸗Assisen standen 59 des Mordes und Todtschlags Angeklagte.
In einer gestern gehaltenen Versammlung der Eigenthuͤmer der Englischen Bank⸗Actien wurden Herr James Pattison und Herr Timothy Curtis wieder respektive zum Gouverneur und Vice⸗Gouverneur der Bank von England fuͤr das naͤchste Jahr gewaͤhlt und vereidigt.
Im Boͤrsenbekicht der heutigen Times heißt es: „Alle Geschaͤftszweige unserer handeltreibenden und fabrizirenden Klas⸗ sen haben sich wahrscheinlich noch nie in so hohem Gedeihen be— funden, wie jetzt, und die Aufmerksamkeit des Publikums kann nicht angelegentlich genug auf diesen eigenthuͤmlichen Charakter der jetzigen Zeitperiode und auf dessen Folgen hingelenkt werden. Es ist keine Uebertreibung, wenn man behauptet, der Kredit habe vermoͤge dieses Zustandes der Dinge solche Erleichterung erlangt, daß Einer, der zu Speculationen geneigt ist, seine Ge⸗ schaͤfte erweitern will und nur ein kleines Kapital hat, drei bis vier Mal so viel bekommen kann, als fruͤher, und be— reitwillige Kapitalisten oder Banken in Fuͤlle finden wird, die ihn gern mit dem, was er bedarf, versehen und eihm noch dankbar dafuͤr seyn werden, daß er sich an sie gewendet hat. Dies ist an und fuͤr sich ein Umstand, zu dem sich jeder Freund der Wohlfahrt des Landes Gluͤck wuͤnschen kann, aber es ist auch gewoͤhnlich der Verbote irgend einer unguͤnstigen und gefaͤhrlichen Reaction gewesen. Das aus dieser Lebhaftigkeit der Geschaͤfte hervorgehende allgemeine Stei⸗ gen der Preise kann nicht laͤnger fortdauern, ohne eine uͤbermaͤ⸗ ßige Steigerung der Einfuhr zur Folge zu haben, die ein sol— cher Markt nothwendig anlocken muß, und wenn nun der Wech⸗ sel⸗Cours dadurch bedeutend fiele und der Werth des Goldes im geringsten erschuͤttert wuͤrde, so muͤßten die Banken, der gesun⸗ den Vernunft gemaͤß, ihre Operationen einzuschraͤnken anfangen, und der Handel, der sich nicht eben so schnell und leicht einschraͤnken laͤßt, wuͤrde ploͤtzlich in Verwirrung gerathen. Abgesehen von der Uebertreibung der Handels⸗Geschaͤfte, ein Uebel, zu welchem jetzt eine große Hinneigung vorherrscht, sind noch andere Gruͤnde vor⸗ handen, welche aͤhnliche Folgen herbeifuͤhren koͤnnten, und wenn die naͤchste Weizen⸗Aerndte etwas kaͤrglich aussiele, wie man jetzt in verschiedenen Theilen des Landes zu besorgen scheint, so wuͤrde die Wirkung auf den auswaͤrtigen Wechsel⸗Cours noch ploͤtzlicher, gewaltsamer und gefaͤhrlicher seyn. Was gegenwaͤrtig wohl dem ganzen Bank- und Handels⸗In⸗ teresse am meisten Noth thut, isb eine sorgsamere Er⸗ waͤgung desjenigen, was moͤglicher Weise erfolgen kann. Jetzt würde es noch in der Gewalt eines Jeden stehen, sich, wenn er mit kluger Vorsicht zu Werke geht, vor Schaden zu bewahren, was auch in obiger Hinsicht geschehen mag; hat das Uebel aber einmal ein wenig um sich gegriffen, so moͤchte es auch dem Ge— schicktesten und Vorsichtigsten unmoͤglich seyn, ganz ungefährdet davonzukommen, waͤhrend der gedankenlose Haufen der Haͤndler und Spekulanten unrettbar ins Verderben stuͤrzen muß. Es geziemt daher Allen, mit wachsamem Auge auf die entferntesten Anzeichen einer Veraͤnderung zu achten.“
Das Original des Ehe⸗Kontrakts der Tochter Eduard'es III. von England mit dem Grafen Ludwig von Flandern ist von den Direktoren des Britischen Museums fuͤr 18 Guineen angekauft worden. 1
Dem Herrn F. Carter wurde kuͤrzlich von der Koͤniglichen Sternwarte zu Greenwich der Preis fuͤr den besten Chronome— ter zuerkannt. In zwoͤlf Monaten betrug die groͤßte Abweichung seines Chronometers nur 14 ⁄1l1 % Sekunden. 1 1
Die Zahl der Studirenden auf der Universitaͤt Cambridge belaͤuft sich in diesem Jahre auf 5467, auf der Universitaͤt Ox⸗ ford auf 5154.
Die Bemannung der zur Dienstthaͤtigkeit bestimmten sieben Kriegsschiffe geht rasch vor sich, obgleich in jetziger Jahreszeit und uͤberhaupt bei dem jetzigen Flore der Handels⸗Schifffahrt es an Beschaͤftigung fuͤr Matrosen nicht fehlt. In den ersten 8 Tagen waren bereits 2500 Mann angeworben, und zwar ohne Handgeld. .
Die Herren Hall und Macdonnell haben sich zu einer geo⸗
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logischen und mineralogischen Expedition nach Almeria in Spa⸗ nien eingeschifft.
Der „Royal Tar“, welcher Rekruten, Pferde und Mon—⸗ turen fuͤr die Britische Legion nach Bilbao gebracht hat, ist zu—⸗ ruͤckgekommen und uͤberbringt Briefe aus Santander vom 26. Maͤrz, nach welchen die Krankheiten unter den Truppen sehr abgenommen hatten. 8
Die Times theilt heute den letzten uͤbersichtlichen Artikel des „Journal des Debats“ uͤber die jetzige Lage der beiden kaͤm⸗ pfenden Parteien in Spanien mit und bemerkt dazu, daß derselbe nicht nur wegen der genauen Analyse der stattgehabten militai⸗ rischen Operationen und ihrer Folgen wichtig sey, sondern auch wegen des Zeitmoments, wo der Artikel erschienen, und wegen des Orts, von wo er ausgegangen. „Wir ersehen hieraus“, sagt die Times, „den festen Entschluß Ludwig Philipp's und seiner Minister, an diesem Kampfe keinen Theil zu nehmen, und was noch mehr ist, wir finden diesen Entschluß durch militairische Gruͤnde, naͤmlich durch den hoffnungslosen Charakter dieses Krieges, gerechtfertigt. Es ist ferner zu besorgen, daß, wenn ein bedeutendes regulaires Corps Franzoͤsischer Soldaten uͤber die Pyrenaͤen ginge, der alte Sauerteig des Spanischen Hasses bald wieder auftauchen und bei einem solchen Halt, wie die Karlistischen Streitkraͤfte, den Don Carlos binnen kurzem als das Haupt der Spanischen National⸗Sache, im Gegensatz zu der Sache der Fremden, namentlich der Franzosen, ansehen wuͤrde. Zeigt sich jetzt schon wenig Begeisterung in den Rei⸗ hen der Christinos, so ist es wahrscheinlich, daß das Erscheinen von 10, 20, oder 30 Tausend Franzosen bloß als eine Aufdring⸗ lichkeit von boͤser Vorbedeutung betrachtet werden und, da das Corps nicht stark genug seyn wuͤrde, um alle Opposition zu un— terdruͤcken, erst dazu dienen duͤrfte, sie hervorzurufen und einen großen Theil der neutralen Spanier in wuͤthende Feinde der Regierung der Koͤnigin zu verwandeln. Wenn daher der Krieg in Navarra und Biscaya zum Gluͤck fuͤr Spanien und zur Si⸗ cherheit fuͤr Europa beendigt werden soll, so muß es durch die Anstrengungen der eigenen Regierung der Koͤnigin, unterstuͤtzt von der Anhaͤnglichkeit der Spanischen Nation, geschehen. Alles weist darauf hin, daß geringfuͤgige Bemuͤhungen von Auslaͤndern nur wenig Gutes stiften, und wuͤrden sie in groͤößerem Mapstabe und in einer foͤrmlicheren, offeneren Gestalt angewandt, so glauben wir, daß der Ausbruch einer allgemeinen Verwirrung die nothwendige Folge davon seyn wuͤrde. Indeß versetzt die Unredlichkeit und daraus hervorgehende Unklug⸗ heit des Verfahrens, in welches das Whig-Ministerium sich eingelassen hat, taͤglich Britische Unterthanen, die den Instruc⸗ tionen ihrer Regierung gehorchen oder zu gehorchen streben, in die peinlichsten Lagen. Waͤhrend unsere Schiffe und Truppen dazu verwendet werden, der Sache der Koͤnigin den thaͤtigsten Beistand zu leisten und folglich Don Carlos aufs toͤdtlichste zu schaden, scheinen sie der Meinung zu seyn, daß, weil England jenem Autokraten der Gebirge nicht den Krieg erklaͤrt hat, die Englaͤnder auf alle Privilegien Neutraler und auf gaͤnzliche Aus⸗ nahme von allen Handlungen der Feindseligkeit und Rache von Seiten seiner Anhaͤnger Anspruch machen koͤnnten. Wie man aber sieht, werden die Verbuͤndeten Christi⸗ na's von den Karlisten in anderem Lichte betrachtet, und unsere ungluͤcklichen Landsleute werden von diesen, so weit sie es wa⸗ gen, beunruhigt, gemißhandelt und gemordet. So groß und ge⸗ recht aber auch unsere Entruͤstung daruͤber seyn mag, so sind doch die Spanischen Wuͤtheriche, die nicht mit Unrecht die Untertha— nen unseres Koͤnigs als ihre Feinde ansehen, deshalb nicht so sehr zu verdammen, wie das unmaͤnnliche Ministerium, das kein entschiedenes Verfahren einschlagen will. Vermoͤge der zweideu⸗ tigen Stellung, in die unsere tapferen Offiziere und Seeleute durch ihre eigenen Minister versetzt worden sind, wissen sie we⸗ der, welchen Namen sie sich geben, noch, wie sie sich benehmen sollen. Weit besser waͤre es, sie entweder von der Spanischen Kuͤste zuruͤckzurufen, oder geradezu und offen zu Don Carlos zu sagen: „„Vertheidigen Sie sich, Senor, denn England hat Ihnen den Krieg erklaͤrt.““ Durch seine bisherige Taktik mit Hinsicht auf Spanien scheint uns Lord Palmerston nur endlose Verlegenheiten zu bereiten.“
Die Sidney Gazette erzaͤhlt, daß sich 8 Straͤflinge eines Kutters von 20 Tonnen bemaͤchtigt haͤtten, in der Absicht, aus Neu⸗Suͤd⸗Wales zu entfliehen. Es sey jedoch dem Capitain des Kutters „Prince George“ gelungen, sich ihrer wieder zu be— maͤchtigen.
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Aus dem Haag, 7. April. In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstalten wurden Berichte uͤber die eingegangenen Bittschriften erstattet. Heute hat dieselbe eine Sitzung bei verschlossenen Thuͤren gehalten.
Welgben. “
Bruͤssel, 7. April. Der Koͤnig empfing vorgestern den seit einigen Tagen von Berlin hier eingetroffenen Sir Robert Adair.
Der Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg tritt heute seine Ruͤckreise nach Deutschland an.
Ein hiesiges Blatt unterhaͤlt sein Publikum mit dem Maͤhrchen, daß der Hollaͤndische Civil-Gouverneur von Luxem⸗ burg, General von Goedecke, als er sich vor einigen Tagen au⸗ ßerhalb des Luxemburger Festungs⸗Rayons betreffen ließ 1 Belgischen Gendarmen festgenommen worden sey. 8
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Schweden und Norwegen.
Stockholm, 5. April. Man erwartet hier jetzt den Gra— fen Potocki, fruͤher zum Gesandten in Lissabon ernannt, als Kaiserlich Russischen Gesandten am hiesigen Hofe.
Die Schwedische Akademie feiert in einigen Tagen den funfzigsten Jahrestag ihrer Begruͤndung. Ein vom Bischof Tegner verfaßtes Festgedicht wird bei dieser Gelegenheit oͤffent⸗ lich mitgetheilt werden.
Die Schwedische Staats⸗Zeitung theilt interessante Aus⸗ zuͤge aus den Berichten des Schwedischen Reisenden, Professor Hedenborg, mit, der in den Jahren 1834 und 1835 eine wis⸗ senschaftliche Reise durch Nubien machte und sich jetzt in Ka— hira besindet. Er hat sehr zahlreiche zoologische sowohl als bo⸗ tanische Sammlungen angestellt, die er nach seinem Vaterlande zu senden gedenkt.
Eine von unseren Zeitungen mitgetheilte Tabelle von den Einkuͤnften unserer inlaͤndischen Post weist folgende Vermeh⸗ rung derselben nach: Im Jahre 1830 brachte die Post 408,269 Rdr.; 1831 446,893 Rd; 1832 456,112 Rdr.; 1833 473,851 Rdr.; 1834 499,655 Rdre und 1835 521,643 Rdr. Die An⸗ zahl der von den Post⸗Aemtern abgesandten Briefe belief sich im Jahre 1830 auf 1,970,313 und im Jahre 1835 auf 2,683,921.
Seitdem man durch die so bequem eingerichtete Dampf⸗
schifffahrt, sopohl von Stettin uͤber Kopenhagen als auch von
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Greifswalde nach Ystadt, sicher und angenehm in einer
von Deutschland nach Skandinavien gefuͤhrt wird, Post-Direction darauf bedacht gewesen, durch Einfuͤh get Diligencen, die regelmaͤßig sowohl von Ystadt nach Stockholn als von Helsingborg nach Stockholm und Gothenburg Reisen, und Effekten auf billige Weise befoͤrdern, eine bedeutende Ei leichterung der Communication zu bewirken. Merklich hat 28 seitdem die Zahl der Reisenden, besonders uͤber Kopenhagen nach Helsingborg, dem Centralpunkte der Diligencen, zugenommen und als Folge davon ist der nur ½ Meile davon entle Badeort und Gesundbrunnen Ramloͤsa im letzten Sonmn von mehr als 800 Gaͤsten aus allen Staͤnden besucht worden Auch dieses Jahr wird, wie man vernimmt, ein Theil der Kon, 1 Familie dahin kommen. Ein Deutscher Arzt hat neulich übe jenen Badeort unter Anderm Folgendes bemerkt: „Von Kapen hagen kann man zweimal woͤchentlich mit Paketboͤten nach Malma in Schweden, besser aber noch taͤglich mit der Diligena nnch Helsingoͤr und von da mit zweimal taͤglich abgehenden Pos⸗ Fahrzeugen nach Helsingborg gelangen. Von da hat man dine halbe Meile bis zum Gesundbrunnen Ramloͤsa, der vom 24. Jun bis 24. August benutzt wird. Dreist wage ich es, zu behaunen daß kein Badeort in Europa eine herrlichere Lage besitzt. Mür an dem reizenden, nur ½ Meile breiten Sunde, der um de Zeit fast taͤglich mit Hunderten von Schiffen bedeckt ist, der fauat baren reizenden Kuͤste Daͤnemarks, so wie der Stadt Helsmze mit dem großen festen Schlosse Kronenburg gegenälbe genießt man einer unbeschreiblich schoͤnen Aussicht. Doch Na— soͤsa selbst, durch seine gesunde, hohe, von der Seeluft abgekifte Lage, seine vielen, nicht nur fuͤr Kranke, sondern auch fuͤr Ne sende gut eingerichteten Wohnungen, durch gute Bewirthung, i zende Umgegenden, als z. B. das Steinkohlenwerk Hoͤganzͤs oe der Granitfelsen Kullaberg, der auf drei Seiten vom Ocnou ,e spuͤlt wird, durch seine besuchten Baͤlle und Schauspiele — ihh vor Allem durch den gegen Fremde so zuvorkommenden freundlchen Ton, in welchem alle Schweden zu wetteifern scheinen, so wie dut die Wohlfeilheit des Aufenthaltes, der kaum halb so viel ch der in anderen Bade⸗Oertern kostet, verdient in jeder Ruͤckstt einen laͤngeren Besuch. Die Seebaͤder, die sowohl warm n Badehause als kalt durch Wagen im Meere genommen werden sind, am Zusammenflusse der Ost⸗ und Nordsee belegen, uia salziger und von staͤrkerem Wellenschlage als irgend ein anden Bad der Ostsee. Die beiden Quellen des Gesundbrunnens . gegen kann man zu den mineralisch⸗alkalischen rechnen, da die ei nach des beruͤhmten Berzelius Untersuchung, kohlensaures Gag etwas Kalk, schwefelsaures Alkali, Kochsarz, Eisenoxyd und P. kali mit Eisen enthaͤlt. Die kleinere Quelle ist weit eisenhal ger und mit einer nicht unbedeutenden Menge von Sowefe⸗— Wasserstoff⸗Gas vermischt. Sie kommt daher dem SpaPasser am naͤchsten, kann auch zwischen dieses und das Selter oher Faschinger Wasser gesetzt werden und hat sich vorzugsweise go— gen dieselben Krankheiten bewaͤhrt, die an den genannten Qut len Linderung und Heilung zu finden pflegen.
Deutschland.
8 Hannover, 9. April. Das Koͤnigl. Kabinets⸗Ministerm hat vorgestern nachstehende Bekanntmachung in Bezug auf Wiedereinberufung der Staͤnde⸗Versammlung erlassen: „„ Allerhoͤchsten Auftrage Sr. Majestaͤt des Koͤnigs ist von e beschlossen worden, die Wiederzusammenkunft der am 23. Am. v. J. vertagten Versammlung der allgemeinen Staͤnde des 8 nigreichs auf den 9ten k. M. (Mai) festzusetzen, welches, sow daß das Erscheinen saͤmmtlicher Mitglieder beider Kammern hiesiger Koͤniglichen Residenzstadt am gedachten Tage erwam werde, hiermit zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht wird.“
Kassel, 9. April. Se. Hoheit der Kurprinz und M. regent haben den Direktor der Landes-⸗Kredit⸗Kasse, Stuu⸗ rath von Baumbach, zum Direktor der Regierung in Ful ernannt.
Altenburg, 7. April. In der letzten Versammlung landwirthschaftlichen Vereins zu Altenburg kamen die Zult Fabrication und die Eisenbahnen zur Sprache. Soviel auch⸗ heißt es in dem Berichte daruͤber — uͤber den Vortheil h Runkelruͤbenbaues zum Behuf des daraus zu verfertigenege Zuckers gesprochen und geschrieben worden ist, so konnte manst doch nicht uͤberzeugen, daß ein ausgedehnter Bau der Runze ruͤben fuͤr das Herzogthum Altenburg rathsam oder ausfuͤhein so wie man uͤberhaupt zweifelt, daß fuͤr Deutschland ein ue licher und dauernder Gewinn zu erlangen sey, weil dadugg die zuckerbauenden Indischen Kolonieen verarmen und e hindert werden wuͤrden, unsere Produkte, als Leinwand die sie zeither eingetauscht hatten (?), zu nehmen. M wurde nicht geleugnet, daß mit Vortheil jeder Besitzer le einigermaßen groͤßeren Gutes den in der Wirthschaft nihshm Syrup und vielleicht auch Farinzucker selbst erzeugen koͤme sogar, daß, wo groͤßere Zucker⸗Fabriken in der Naͤhe närae und der gewonnene Farin ohne bedeutende Unkosten ihnen züt fuͤhrt werden koͤnnte, auch von groͤßerer Ausdehnung dee 6 Baues fuͤglich die Rede seyn koͤnne. Die Dreifelderwirthschn wuͤrde dabei, mit einigen Aenderungen, immer bestehen, 8 gesetzt, daß man nur den Hausbedarf erzeugen wolle. In An Falle wuͤrden die Runkelruͤben ihre Stelle nach Raps, Niycp oder Klee, in nicht frisch geduͤngtem Felde, am besten füe⸗ Lebhafter noch war im Ganzen der Widerstreit gegen die g bahnen, insbesondere vom Herzogthum Altenburg aus beh Man war zwar allgemein der Meinung, daß man nicht zun bleiben wolle und koͤnne, weil dadurch nur der seit Jahren niger lebhaft betriebene Handel erhalten 5 vielleicht auch gehoben werden koͤnne, und weil man ohne sie wohl noch einen oder anderen Vortheil aus den Haͤnden gaͤbe. Man 7 daher aus der Noth eine Tugend machen und das Werk so g und lebhaft als moͤglich befoͤrdern. Aber es sey zu be ac daß durch die Leichtigkeit des Transports nunmehr das Ih aus den niederen Gegenden Deutschlands auf unsere MWag um wohlfeilere Preise werde gefuͤhrt werden koͤnnen, adoüag es in Altenburg zu erzeugen im Stande waͤre; daß die güc Wirthschaft, auch wenn jenes nicht der Fall seyn wuͤrde, ig Abschaffung der Pferde und wegen des uͤberfluͤssigen aris eine große Veraͤnderung leiden muͤsse, was nic, vne x Nachtheil zu bewirken sey. Eben so wuͤrden dse Beäeatg westlichen Theiles des Herzogthums fuͤr ihre Helzer anen waaren nicht mehr den zeitherigen Preis nnrvand wohl sehr beeintraͤchtigt werden; denn es ließe sich eferti daß auf dem Gebirge das Holz und die daraus ge⸗ Fefah Waaren auch wohlfeiler in die niederen Gegenden wuͤrden 8 werden koͤnnen. 1
Muͤnchen, 5. April. Man erwartet aus It 8 nen besonderen Courier, welcher die Zeit anzeigen i. Se. Majestaͤt der Koͤnig hier eintreffen werden.
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emacht. Die Schweizer haben vzu ruͤhmen.
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Vorgestern Abend ward im hiesigen Griechischen Erziehungs⸗ nstitut von den Zoͤglingen desselben Schillers Jungfrau von grleans aufgefuͤhrt, bei welcher Vorstellung der Koͤniglich Grie⸗ ssche Gesandte und eine zahlreiche Versammlung anwesend
Die zuerst in der Allg emeinen Zeitung mitgetheilte nchricht, daß auf dem, dem Griechischen Staats⸗Kanzler Gra⸗ von Armansperg gehoͤrigen Gute Egg, bei Deggendorf, eine zuersbrunst die Oekonomie⸗Gebaͤude und darunter das neuge⸗ nute Brauhaus zerstoͤrt habe, ist aus zuverlaͤssiger QAuelle dahin ’berichtigen, daß nicht die saͤmmtlichen Oekonomie Gebaͤude, uch nicht das Brauhaus, sondern nur ein, unmittelbar an das hloß angebaut gewesener Reitstall ein Raub der Flammen worden ist; das Schloß war in Gefahr, wurde aber gerettet.
Muͤnchen, 7. April. Zur Feier der gluͤcklichen Landung gr. Maj. des Koͤnigs veranstaltet Se. Koͤnigl. Hoheit der Kron⸗ winz am 9. April in Nymphenburg ein großes Diner, zu wel⸗ hem Ihre Majestaͤten die beiden Koͤniginnen, die aͤlteren Prin⸗ en und Prinzessinnen des Koͤnigl. Hauses, das diplomatische Forps, die Staats⸗Minister, Generale, Staatsraͤthe ꝛc. einge⸗ dden sind. ern Jie Ausspielung der aus der letzten Industrie⸗Ausstellung
Muͤnchen angekauften inlaͤndischen Gewerbs⸗Erzeugnisse hat am April unter Aufsicht der Koͤnigl. Ministerial⸗Kommission mit er Einlegung von 40,000 Loosen in das Gluͤcksrad begonnen nd wird 5 bis 6 Tage dauern. Waͤhrend dieser Zeit sind die vier großen Saͤlen aufgestellten Gewinne, welche Alles enthal⸗ n, was nach dem Ausspruch einer sachkundigen Jury als das hediegenste und Werthvollste der Ausstellung erscheint, der Be⸗ chtigung des Publikums zugaͤnglich.
Ulm, 6. April. Schon seit vorigem Herbste beschaͤftigte uch der hier bestehende landwirthschaftliche Bezirks⸗Verein mit her Frage: Ob und wie in hiesiger Gegend eine Runkelruͤben⸗ zucker⸗Fabrik, sowohl zum Besten der Landwirthschaft, als auch zu Hebung der vaterlaͤndischen Industrie, errichtet werden koͤnne; nd es wurde von dem Verein, nachdem derselbe, belehrt durch en vortheilhaften Betrieb dieses Industriezweigs in Frankreich, Rußland und Boͤhmen, wie auch in Darmstadt, von der Aus⸗ üihrbarkeit dieses Projekts bei uns hinreichende Ueberzeugung ewonnen hatte, ein Mitglied, Herr Apotheker Leube, nach Darm⸗ kadt abgeordnet, wo er von dem Besitzer der dortigen Runkel⸗ übenzucker⸗Fabrik, Herrn Medizinalrath, Apotheker Rube, auf as Gefaͤlligste aufgenommen und ihm die genaueste Einsicht der abrik, ihrer Einrichtung und ihres Betriebs gestattet wurde. Hogleich nach der Ruͤckkehr des Herrn Leube, welcher uͤber das rgebniß seiner Sendung den befriedigendsten Bericht erstattete, ildete sich eine Actien⸗Gesellschaft, durchgäͤngig aus Mitgliedern es landwirthschaftlichen Vereins bestehend, welche, um nichts nversucht zu lassen, was zur Erreichung ihres Zweckes dienlich yn moͤchte, sofort den Beschluß faßte, auch das Geheimniß der gier⸗Hanewaldschen Fabrications⸗Methode zu erwerben, und nun⸗ ehr einen außerhalb der Stadt gelegenen großen Baumgarten ekauft hat, in welchem unverzuͤglich die erforderlichen Gebaͤude ergestellt und die weiteren noͤthigen Einrichtungen getroffen herden sollen, um schon im Winter 183 %, Zucker fabriziren zu nnen. Der erforderliche Samen von der echten Zuckerruͤbe ist geils schon angeschafft, theils unterwegs, und es haben sich iele Landwirthe von Ulm und der Umgegend verbindlich ge⸗ nacht, der Fabrik gegen Empfang des Samens um einen billi⸗ en Preis ihren Ruͤben⸗Bedarf zu liefern, welcher vorerst zu glich 200 Centnern angenommen ist.
Sigmaringen, 3. April. Se. Hochfuͤrstl. Durchlauc en den Geheimen Konferenz⸗Rath Feeheehl v. e.cec atheg h erichts⸗ und Regierungs⸗Direktor, mit Beibehaltung der bis⸗ serigen Anstellung als Wirklicher Geheimer Konferenz⸗Rath rnannt.
Fr t * M.
Frankfurt a. M., 8. April. Ueber unsere Messe ann ich Ihnen jetzt Nachstehendes vetsch ten Der sase heüle einen glaͤnzenden Succeß gehabt. Man in dieser Branche sehr zufrieden; die die großen Zufuhren fanden leichten Auch in anderen Artikeln wurde viel eize sich besonders einer guten Messe Der Kleinhandel wuͤrde eben so floriren, stuͤnde icht das fortwaͤhrend anhaltende schlechte Wetter im Wege.
mit den Geschaͤften Raͤufer draͤngen sich, und nd vortheilhaften Absatz.
82 — Frankfurt a. M., 9. April. Ueber den Gang des Ge⸗ chäfts in G pril. Ueber den Gang des Ge⸗
gege n b- ibn- der heute zu Ende gehenden ne . eveng Feertenswerthes zu berichten. Mit Aus— lieben sämmtliche Effecten cärn 1g 6 öproc. Spanischen Ardoins hh tl he - C ationair in ihren Preisen. Der höhere d,agnd Bank⸗-Actten zu Wien erreichten, wirkte hier nach bzbbtras aßte ein Steigen von 13 Fl. pr. Stück. In Oesterrei⸗ hischen l gaes, ging sü gschts um; was noch gemacht wurde jeb ng e die aber auch nicht um ¼ pCt. variirten. Eben so h ile Notirung der Integralen die ganze Woche dbee n so scäft 899 D ennoch, war gerade in diesem Papier das Hauptge⸗ nnteln Fech fanden Uimsäͤtze darin statt, theils durch Ankauf, theils vni 1rS. iee. Man zahlte pr. Ende Mai ½ pCt. und pr. Ende 8* Füb s ense zum Integrale zu 56 %¶ beziehen zu kön⸗ ulationslust; digs 3 2 roc. Sondikats zeigt sich noch immer Spe⸗ n Spanischen 9 Fonds hielten sich daher beliebt und steigend. dan; sie stiehan apieren, besonders Ardoins, wird täglich viel ge⸗ veiea. . Laufe der Woche um 1 pCt. im Cours. Die siehen wird fih. ien Fatatif⸗ deß es bis gegen ultimo noch mehr an⸗ den muß, ob Pe dieser e weil sich nun doch zei— nien sind darnar “ am 1. Mai bezahlt wird. Die Prä au' 46 pet. 1ö r gesticht; man bewilligte auf Mitte Mai, um bandel in veziehen zü können, von 2 bis 2 1 pCt. Prämie Der Folge Vttcerer aenen Pavieren liegt ganz danieder. Nur in ichischer und öö“ ebeee hien in 3 IpBso 8 3 96 s
‚dagegen sehr begehrt, und es fehlt darin Abgeber gie di⸗ meiheten Pielsen. „Im Wechselhandel war LE anddir “ üund besonders Amsterdam sc Lelpzig willige Nehmer fanden. Das bagre Eb 68 abondant und gute Tbaar⸗ Uändisch 8 eace ub hea s 2. 1 8 18 S b 19 aceeseeschen
8 ute, am So ei se
insatz auf den gestrigen Preisen; dagegen 1166
„
d' M. . 83 Ardoins, auf höhere Course von Paris, fast um 1 pEt. besser Oesterreich.
30. Maͤrz. (Schles. Ztg.) . .A . „les Zt. Nachde Gouverneneenz die Chausse 3Ztg.) Nachdem
„Tloppau el ußische Gou⸗ ich nagoigt und jene von Ohlau nach Grottkau dem Ende ziem⸗
1s — das von Neisse bis Zuckman⸗
nahe gebr 76 nstalt, acahe ben. macht auch die Oesterreichische Regierung esche der Perso ssee von Zuckmantel bis Hof herzustellen, durch nen’ und Waaren⸗Transport zwischen Breslau
nir veas
und Wien nicht menses als eine Strecke von 7 Meilen erspa⸗ ren wuͤrde. Dem Hesterreichischen Antheil des Fuͤrstenthums Neisse, welches gewissermaßen zwischen dem uͤbrigen Oesterreich und Preußen eingeklemmt ist, waͤre eine solche erleichterte Com⸗ munication sehr zu wuͤnschen, da auf geringem und nicht fruchtbarem Flaͤchenraume eine sehr starke Population sich ernaͤhren muß. — Eine andere jene Gegend sehr interessirende Neuigkeit ist die, daß ein unbestimmtes Geruͤcht den Kaiser und die Kaiserin von Oesterreich unter den kuͤnftigen Badegaͤsten von Graͤfenberg nennt. Gewiß wuͤrde die Verwirklichung dieses bis jetzt noch ganz unhaltbaren Geruͤchtes die kleine Anstalt bei Freiwalde zum großen Bade erheben, da ohnehin der Zudrang zu Prießnitz schon sehr bedeu⸗ tend ist. Vor Jahren sah man diesen wohlhabenden Bauer mit einem Waschschwamme zu Jedem kommen, der seine Waschungen mit Wasser begehrte, von welchen er an sich selbst bei einer Ge⸗ legenheit wundersame Heilkraft verspuͤrt hatte, und jetzt thront er bereits in der Mitte staͤdtischer Gebaͤude, worin er seine zahl⸗ reichen Patienten und Verehrer kaum unterbringen kann. Man sollte es kaum glauben, daß die Bewohner der Umgegend so wenig den wohlthaͤtigen Einfluß dieses Mannes auf ihre oͤkono⸗ mische Lage wuͤrdigen, daß sie ihm die Erweiterung seiner Anla⸗ gen auf jede Weise erschweren. Unter dem Vorgeben, daß er das Wasser ihnen verderbe oder ent iehe, bieten sie Alles auf. ihm das noͤthige Wasser vorznencalen! 1
„Triest, 31. Maͤrz. (Allg. Ztg.) Unter den hier an⸗ wesenden Polen herrscht große .. sie feinden 68 2 genseitig so an, daß es schon einigemal zu Thaͤtlichkeiten gekom⸗ men ist. Die Behoͤrden sorgen inzwischen dafuͤr, daß nicht wie⸗ der aͤhnliche Scenen eintreten koͤnnen, wie zur Zeit der ersten Ueberschiffung der ausgewiefenen Polen vach Amerika. In ei⸗ nigen Tagen werden mehrere dieser Fluͤchtlinge nach Frankreich eingeschifft werden. — Die Nachrichten aus dem Orient lauten befriedigend. In Syrien herrscht Ruhe, und Mehmed Ali soll gesonnen seyn, seine Armee, wo nicht zu vermindern, doch nicht weiter zu vermehren, als er fruͤher beabsichtigt hatte. Man verspricht sich eine gute Aerndte von allen Naturprodukten in Aegypten, da die Jahreszeit sehr regelmäͤßig gewesen und der Boden gehoͤrig befruchtet worden ist.
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Der Schweizerbote macht folgende Bemerkungen, welche wir, ohne uns im Geringsten fuͤr deren Richtigkeit verbuͤr⸗ gen zu wollen, wiedergeben: „In saͤmmtlichen katholischen Gebieten Europa's zusammen zaͤhlte man gegen Ende des vorigen Jahrhunderts noch gegen 12,000 Kloͤster. Im Jahr 1790 hatte allein Portugal noch 520 große Abteien und Prioreien; Spanien 3252; Frankreich 1087 (ungerechnet 14,953 kleinere Filial⸗Kloͤster, Hospitien u. s. w.), Italien eine ungezaͤhlte Menge. Im Koͤnigreich Neapel namentlich be⸗ saß die Geistlichkeit fast zwei Drittel aller Einkuͤnfte und fast die Haͤlfte von allem Grund und Boden. In Oesterreich hob Kaiser Joseph II. seit dem Jahr 1781 eine große Zahl von Ab⸗ teien allmaͤlig auf, so daß binnen zehn Jahren in den Oester⸗ reichischen Erbläͤndern von 882 nur noch 469 uͤbrig blieben. In Frankreich wurden im Jahr 1790 die Kloͤster abgeschafft. Jedoch empfingen 18,000 Moͤnche und 30,000 Nonnen, welche wieder in die Welt zuruͤckkehren mußten, einige Jahre Pensio⸗ nen. In Deutschlands kleineren Staaten loͤste man die Kloͤster im Jahr 1803 ebenfalls auf; desgleichen im Jahr 1810 in Bayern, wo ihrer etwa 200 an der Zahl beinahe die Haͤlfte alles Grundeigenthums inne gehabt hatten. Preußen that im naͤmlichen Jaßr das Gleiche. Der Koͤnig verbesserte mit dem Vermoͤgen der Kloͤster die Kirchen⸗, Schul⸗ und Armenfonds. Napoleon dehnte diese Maßregel auch uͤber Polen und Italien aus. In Rußland sah sich Kaiser Nikolaus gezwungen, wegen stattgefundener Mißbraͤuche, nicht nur alle Kloͤster sehr zu beschraͤn⸗ ken, sondern auch viele geradezu aufzuheben. Hingegen war er dafuͤr besorgt, in Wilna eine roͤmisch⸗kathol. Akademie zur Bildung frommer und gelehrter Geistlichen zu stiften. Im Ganzen sind seit den letzten acht Jahren wieder uͤber 300 Käoͤster in Europa ver⸗ schwunden. Nur eine sehr maͤßige Zahl derselben, im Verhaͤlt⸗ niß gegen ehemals, ist gegenwaͤrtig noch in den Oesterreichischen Staaten und in Italien. Nur wenige sind noch in Rußland, Polen, Bayern, Frankreich und Portugal. Der katholische Theil der Schweiz aber, welcher eine Bevoͤlkerung von etwa 800,000 oder 900,000 Seelen haben mag, besitzt 127 Kloͤster und mit Superioren versehene Hospitien mit etwa 2000 bis 3000 Moͤnchen und Nonnen; verzgaͤltnißmaͤßig also wenigstens zwanzigmal mehr, als die gesammten Oesterreichischen Kaiser⸗ Staaten, in denen doch 22 Millionen Katholiken leben. Die Kantone Bern, Basel, Schaffhausen, Waadt und Genf sind zwar ohne Kloͤster; aber der Kanton Zuͤrich hat I; Luzern 10; Uri 5; Schwyz 6; Oberwalden 3; Nidwalden 2; Glarus 168 Zug 3; Freiburg 15; Solothurn 9; Appenzell J. R. 4; St. Gallen 15; Buͤndten 7; Aargau 8; Thurgau 10; Tessin Wallis 8; Neuchatel 1.“ “
Spanien.
Madrid, 28. Maͤrz. (Franzoͤsische Blaͤtter.) Mehrheit der Prokuradoren⸗Kammer wird ohne Zweifel mit Herrn Mendizabal stimmen, weil sie das Geschoͤpf seines Ein— flusses ist. Verwunderung aber muß es erregen, daß der Mi— nister, der doch im Stande gewesen ist, den Wahlkoͤrper auf seine Seite heruͤberzuziehen, so lange Zeit braucht, um Kollegen zur Ergaͤnzung seines Kabinets zu finden. Man spricht zwar davon, daß deshalb Unterhandlungen mit den Herren Arguelles Sancho und Calatrava eroͤffnet worden seyen; bis jetzt aber sol⸗ len sie noch keinen Erfolg gehabt haben. Es heißt, dem Erste⸗ ren sey die Praͤsidentschaft des Conseils und das Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegenheiten angeboten worden, dem Zwei⸗ ten das Portefeuille des Innern und dem Dritten das der Justiz. Diese Zusammensetzung des Ministeriums wuͤrde von dem Publikum guͤnstig aufgenommen werden, aber sie ist, wie gesagt, noch nicht abgemacht. Herr Arguelles scheint sich noch nicht entschlossen, Herr Calatrava aber das Anerbieten kurzweg abgelehnt zu haben. Die neue Stellung Englands jedoch welches sich offen zum Unterstuͤtzer unserer Regierung erklaͤrt und so den Einfluß des Herrn Mendizabal erhoͤht hat, wird zwei⸗ felsohne dazu beitragen, daß sich Kollegen fuͤr denselben finden werden, und wird ihm eine Anzahl von Stimmen, selbst von noch schwankenden Mitgliedern, gewinnen. Wahrscheinlich wird sich der Einfluß der thaͤtigen Mitwirkung der Englischen Kreu⸗ zer an unseren Kuͤsten auch auf die Debatten uͤber die Adresse erstrecken. Es wird dadurch gewiß unter die verschiedenen Mit⸗ glieder der Kommission, die mit Entwerfung derselben beauftragt ist/ und die sich in einer vorbereitenden Versammlung nicht ver⸗ staͤndigen konnte, Eintracht gebracht werden, und man erwartet
Die
nun, daß der Ton der Adresse im Allgemeinen den Ministern guͤnstig seyn werde. Die Demonstrationen, welche die Englische
Regierung ihrer Seemacht an der hat, haben den Spekulanten wieder und die Fonds sind heute in Folge davon gestiegen. Ddie neuen Secretaire der rokuradoren⸗Kammer sind die Herren Onis (Sohn des bekannten Diplomaten und einer Deut⸗ er ist ein sehr reicher Grund-Be zer in der Provinz Salamanca), Huelv zarcia Carras 8 ), Huelves, Garcia Carrasco Prokuradoren erst 106 eingetroffen sind. so unsicher, daß die Deputirten Galiziens gezwungen sind, sich in Coruña nach Lissabon einzuschiffen, um von dort hierher zu kommen. Die Proceres haben in ihrer gestrigen Sitzung den Marquis Miraflores, Grafen Sastaga, Espeja und Monterron zu ihren Secretairen erwaͤhlt.
Der Englische Gesandte hat in letzterer Zeit mehrere glaͤn⸗ zende Diners gegeben; bis Ende voriger Woche waren mehrere male die Herren Mendizabal, Isturiz, Ferrer, Arguelles, Ga⸗ liano, Olozaga an seiner Tafel vereinigt. Vorgestern hatten mehrere Granden Spaniens, die Herzoge von Osuna, San Car⸗ los, Marquis Miraflores, Grafen Parsent u. A. die Ehre, bei ihm zu speisen. 8
Spanischen Kaste anbefohlen
Madrid, 28. Maͤrz. den Aufschluß uͤber die letzten in Saragossa veruͤbten Grausam keiten: „Der Erzbischof von Saragossa, der Graf von Fuentes, Don G. A. Fuevillas, Don Pio Elizardo, der Graf von Neu grette und der General-Lieutenant Villemur waren der Ver schwoͤrung angeklagt und vor Gericht gestellt, aber durch eine ungesetzliche Nachsicht freigelassen worden. Funfzehn Monate spaͤter wurde diese Anklage vor dem Kriminal⸗Gericht von Ara⸗ gonien wieder aufgenommen und Don Manuel Sahun, Advokat des Koͤniglichen Kollegiums in Saragossa, mit der Leitung der⸗ selben beauftragt. Die Langsamkeit, womit anfangs diese An⸗ gelegenheit betrieben, und die Nachsicht, welche gegen die Ange klagten bewiesen worden war, hatten das Volk erbittert, und einige Uebelgesinnte benutzten diese Stimmung der Einwohner, um die Behoͤrden zu einer Handlung zu zwingen, die der con— stitutionnellen Sache und des Spanischen Charakters unwuͤrdig ist. Einige Ruhestoͤrer verlangten den Tod einer gro⸗ ßen Anzahl Personen, und Don Manuel Villardor, J. Robires und El Aquader wurden ausgewaͤhlt, um den Blutdurst jener Aufruͤhrer zu stillen. Die ersten Beiden wurden ohne Verhoͤr hingerichtet, der Dritte ward zu zehnjaͤhriger Ver— bannung verurtheilt. Die Richter weigerten sich, diese Urtheile zu unterzeichnen. Waͤre man in dieser Angelegenheit nicht gleich anfangs mit solcher Langsamkeit und Parteilichkeit zu Werke ge⸗ bantgen, so wuͤrde der Prozeß in kuͤrzerer Zeit und auf eine ge⸗ etzlichere Weise beendigt worden seyn, und die constitutionnelle Sache waͤre durch einen solchen Schandfleck nicht worden.“
— Ueber dasselbe Ereigniß meldet die Times aus Sara⸗ gossa vom 26. Maͤrz: „Sie werden aus meinem letzten Schreiben ersehen haben, daß sich neue Unruhen in dieser Stadt vorgereiteten. Das Resultat derselben ist in der That furchtbar gewesen. Der Anfuͤhrer der Catalonischen Royalisten, Eno, ein hiesiger Priester, ein Augustiner Moͤnch und ein Land⸗Eigen⸗ thuͤmer aus Saragossa befanden sich in unseren Gefaͤngnissen und waren zur Deportation verurtheilt. Damit indeß die Re⸗ volutionairen nicht etwa eine strengere Bestrafung verlangen moͤchten, so sollte das Urtheil erst bekannt gemacht werden, wenn die Gefangenen schon die Stadt verlassen haͤtten. Es war daher die Anordnung getroffen, sie in der Nacht des 22sten unter Eskorte nach einem anderen Orte zu bringen. Ungluͤcklicherweise wurde die⸗ ser Plan dem aufruͤhrerischen Theile des ersten Bataillons der National⸗Garde bekannt, welcher sich in der Naͤhe des Gefäͤng⸗ nisses aufstellte, um sich der Gefangenen zu bemaͤchtigen und sie u toͤdten. Als der Offizier, welcher die Eskorte befehligte, diese
orbereitungen sah, ließ er die Gefangenen nicht aus dem Ge⸗ faͤngniß, sondern setzte die Behoͤrden von Allem in Kenntniß. Am folgenden Tage, dem 283sten, besetzten die bewaffneten Auf⸗ ruͤhrer die Stadtthore und ließen Niemand hinaus. Sie zwangen die Richter, sich zu versammeln, und droh⸗ ten, sie saͤmmtlich aus den Fenstern zu werfen, wenn sie nicht die vier Gefangenen zum Tode verurtheilten. Dieselbe Drohung richteten sie gegen die Advokaten, welche die Gefan⸗ genen vertheidigten. In diesem Zustande blieb die Angelegenheit den ganzen Tag, aber am folgenden Tage beriefen die Aufruͤh⸗ rer, ohne den Gerichtssaal zu verlassen, vier andere Richter, um ein neues Verhoͤr zu beginnen. Diese neuen Richter widerriefen das erste Urtheil und verurtheilten die Gesangenen zum Galgen. Diese Strafe soll heute vollzogen werden. Die Aufruͤhrer ver⸗ langen nun die Koͤpfe der Richter Don Vincente Pe⸗ reda und Don P. Arriola, die man der Bestechung be⸗ schuldigt. Wenn sie ihr Leben retten wollen, so muͤssen sie ihre Kleider wechseln und aus der Stadt fliehen. Die Unordnungen sind jedoch hiermit nicht beendigt, denn es vergeht teine Nacht, ohne daß einige Personen getoͤdtet oder verwundet werden. In der Nacht des 2isten traf dies Loos 12 Personen. Die Praͤbendarien Subias, Sanz, Castejo Llarten und der Pater Garroberea sind exilirt und haben heute die Stadt verlassen. Die Aufruͤhrer fangen auch an, sich an Frauen zu vergreifen; so haben sie zwei Frauen festgenommen, weil die Maͤnner derselben entflohen sind.“
Ein hiesiges Blatt giebt folgen⸗
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entehrt
Griechenland.
Athen, 23. Maͤrz. Der frevelhafte Versuch, einige Uebelgesinnte zu Anfang dieses Monats gemacht haben einen Zeitpunkt, in welchem die Aufmerksamkeit der Regie⸗ rung auf die Raͤuber⸗Horden an der Tuͤrkischen Graͤnze ge⸗ richtet und der westliche Theil Rumeliens von Truppen entbloͤßt war, zur Aufregung des Volkes in der Gegend von Vrachori bis Missolunghi zu benutzen, ist mißlungen, und diese Unruhen köoͤnnen nach den neuesten uͤbereinstimmenden Berich⸗ ten als unterdruͤckt betrachtet werden. Die wahren Gesin⸗ nungen des Kerns der Griechischen Nation haben sich dabei im er⸗ freulichsten Lichte gezeigt. Noch ehe eine Aufforderung von der Re⸗ gierung ergehen konnte, wurden die von den Unruhestiftern durch Gewalt und Ueberredung zusammengebrachten bewaffneten Hau⸗ fen durch kraͤftigen und freiwilligen Widerstand der großen Mehr⸗ zahl der Bewohner in ihren Fortschritten aufgehalten; die als⸗ bald von der Regierung getroffenen energischen Maͤßregeln fan⸗ den beim Volk die eifrigste Unterstuͤtzung, und zahlreiche Schaa⸗ ren ruͤstiger Palikaren sammelten sich schnell um die aus der Zahl der im Freiheitskampfe ausgezeichneten Anfuͤhrer gewaͤhl⸗ ten Befehlshaber mobiler Kolonnen. Alle Theile Rumelien wetteiferten mit dem Beispiele der treuen Stadt Missolungh an Ergebenheit fuͤr Koͤnig und gesetzliche Ordnung. Auf solch Weise wurden die Feinde der oͤffentlichen Ruhe in mehreren Gefechten von Linien⸗- und leichten Truppen geschlagen und in
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einiges Vertrauen eingefloͤßt, 8
uͤbrigens zu bemerken, daß von den 186 8 Die Landstraßen sind
welchen
die Flucht getrieben, so daß die Absicht, den Bestand des jun-