1836 / 112 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

am 1. Mai heerscht noch Ungewißheit, scheint man immer zuversichtlicher darauf zu rechnen, daß sie zur

gehoͤrigen Zeit stattfinden werde.

nischen Schuld

Großbritanien und Irland.

s N H 9 1. 8 Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ ung vom 14. April. (Nachtrag.) Der Herzog von Cum⸗ berkand uͤberreichte eine von dem Mayor, den Sheriffs und

der Corporation von Dublin unterzeichnete Petition gegen die Irlaͤndische Munizipal⸗Reform⸗Bill, und der Herzog von Lein⸗

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ster eine im entgegengesetzten Sinne abgefaßte von Seiten der Einwohner Dublins, mit sehr zahlreichen Unterschriften verse⸗ hen. Der Bischof von London legte zwei Bittschriften vor, die eine zu Gunsten der strengeren Heilighaltung des Sabbaths, die andere zu Gunsten der Abschaffung der Tovesstrafe in allen mderen Faͤllen außer bei Mordthaten. Die (gestern erwaͤhnten, Fragen des Marquis von Londonderry in Bezug auf die Spanischen Angelegenheiten lauteten vollstaͤndig so: „Ich wuͤnsche zu wissen, da mir der Krieg in Spanien jetzt einen anderen Charakter als fruͤher angenommen zu haben scheint, ob der am 24sten Maͤrz von Lord John Hay an den General Cordova geschriebene Brief mit Genehmigung oder auf Befehl der Regierung Sr. Mägjestaͤt abgefertigt worden ist, und ob das Ministerium in diesem Fall gegen die Vorlegung seiner Instructionen etwas einzuwenden hat, so wie auch, ob die Regierung weitere Nachrichten uͤber das Schicksal der 27 Karlistischen Gefangenen erhalten, und ob eine Antwort auf das diesfaͤllige Schreiben Lord Palmerston's vom 10. Maͤrz eingelaufen ist.“ Die Berichte uͤber die Erwiederung Lord Melbourne'’'s auf den ersten Theil dieser Fragen stimmen in den Zeitungen nicht ganz mit einander uͤberein. Nach dem Globe soll man den Minister so verstanden haben, daß er die Form des von Lord Hay geschriebenen Briefes kenne, daß dem Lord dazu Instructionen ertheilt worden seyen, und daß er, wenn der Brief sich im Besitz der Admiralitaͤt befinde, gegen die Vorlegung desselben nichts einzuwenden haben wuͤrde, worauf der Marquis von Londonderry angezeigt haͤtte, daß er am naͤchsten Abend auch auf die Vorlegung jener Instructionen antragen werde. Der Courier giebt in seinem Parlaments⸗Bericht die Antwort vord Melbourne's in folgender Weise: „Ich kenne zwar den Inhalt des Schreibens nicht genau, aber ich wuͤßte nicht, daß gegen die Vorlegung einer Abschrift davon oder von den In⸗ structionen, wenn dergleichen vorha nden sind, etwas ein— zuwenden seyn sollte.“ In der kurzen Uebersicht dagegen, welche der Courier außerdem immer noch von den Parlaments⸗Ver⸗ handlungen zu geben pflegt, sagt dieses Blatt, Lord Melbourne babe den Brief Lord Hay's unumwunden als einen auf Auto⸗ risation geschriebenen erklärt, was mit der Version des Globe uͤbereinstimmt und also wohl das Wahrscheinlichere ist Auf den zweiten Theil der Fragen des Marquis erwie⸗ derte der Minister, daß neuerdings Depeschen in Bezug auf diesen Gegenstand eingegangen seyen, und daß dieselben naͤchstens dem Hause vorgelegt werden sollten. Der Marquis von Londonderry uͤberreichte dann eine Petition von dem Mayor, dem Gemeinderath und den Buͤrgern der Stadt Lon⸗ vonderry gegen die Irlaͤndische Munizipal⸗Reform⸗Bill und außerte bei dieser Gelegenheit, daß die Art und Weise, wie mit den auf Irland bezuͤglichen Bills verfahren wuͤrde, von Seiten des Ministeriums den Wunsch zeige, diejenige Klasse von Per⸗ sonen, die sich am meisten fuͤr die Aufrechterhaltung der prote⸗ stantischen Religion in Irland beeiferten, zu Boden zu drucken und zu kraͤnken; diese Gesinnung habe sich auch in der Kaͤlte kundgegeben, womit die Minister die kuͤrzlich in Dublin ver⸗ üͤbte schreiende Schandthat, die Zerstoͤrung der Statue Koͤnig Wilhelm'sIII., aufgenommen zu haben schienen. Lord Melbourne:. „Ich muß dem edlen Marguis widersprechen, eine solche Ge⸗ sinnung, wie derselbe sie geschildert hat, ist in den Gemuͤthern der Minister Sr. Majestaͤt nicht vorhanden; es ist nicht der ge⸗ ringste Grund da, dergleichen zu behaupten. Was den von dem edlen Marquis besonders hervorgehobenen Umstand anbetrisst, so kann ich nur sagen, daß die Irlaͤndische Regierung die energisch⸗ ben und wirksamsten Maßregeln, die in ihrer Macht stehen, ge⸗ troffen hat, um die Thaͤter zu entdecken.“ Der Marquis von Lansdowne zeigte an, daß er am folgenden Abend auf die Beistimmung Ihrer Herrlichkeiten zu den von dem Unterhause in Betreff der Eisenbahnen angenommenen Resolutionen, die dem Oberhause mitgetheilt worden, antragen werde.

Unterhaus. Sitzung vom 13. April. (Nachtrag.) Der Major Fancourt, der (wie gestern erwaͤhnt), nachdem er schon in fruͤheren Sessionen mehrere Antraͤge uͤber die Abschaf⸗ fung der Peitschenstrafe in der Armee gemacht, an diesem Abend den Gegenstand wieder zur Sprache brachte, gehoͤrt zur Partei der gemäaͤßigten Konservativen. Nachdem er die allgemeinen Argumente fuͤr die Abschaffung der Strafe angefuͤhrt hatte, be⸗ rief er sich auf das Beispiel, welches Lord William Bentinck im voörigen Jahre als General⸗Gouverneur von Indien gegeben hat, der durch einen Tagesbefehl die Peitschenstrafe unter den einheimischen Truppen in Indien, zum großen Vorcheile fuͤr den Dienst des Heeres, gaͤnzlich abschaffte, und darauf, daß zur Unternehmung eines gleichen Versuches im Britischen Heere die jetzige Zeit tiefen Friedens besonders guͤnstig sey. Er sprach sich besonders fuͤr Substituirung der Strafe des einsamen Gefaäͤngnisses aus und widerlegte die ge⸗ gen diese Strafe gemachten Einwendungen. Endlich schlug er zur Unterstuͤtzung des von ihm vertheidigten milderen Syste⸗ mes die Einfuͤhrung von Auszeichnungen und Belohnungen fuͤr verdiente Soldaten vor, an denen es bis jetzt fast ganz gefehlt hat. Nachdem Capitain Boldero den Antrag unterstuͤtzt hatte, wurde er von Herrn Cutlar Ferguson, dem Ober⸗Auditeur der Armee und bekannt durch seine Antraͤge zu Gunsten der Polen, hauptsachlich durch weitlaͤuftige Citationen aus den Aus⸗ sagen der von der Kommission verhoͤrten Offiziere bekaͤmpft, welche fast alle gegen die Abschaffung der Strafe eingenommen waren. Fuͤr den Antrag sprach unter Anderen Herr Hume, welcher, wie gewoͤhnlich, mit einer Anzahl von Dokumenten versehen, sich hauptsaͤchlich darauf beschrankte, durch Zahlenan⸗ gaben das Uebermaß der jetzt stattsindenden koͤrperlichen Zuͤch⸗ tigungen darzuthun. Lord Howick, der Kriegs⸗Secretair, rech⸗ nete es den Ministern zum Lobe an, daß sie sich nicht von Parteiansichten und von der Sucht nach Popularitaͤt hin⸗ reißen ließen, eine Maßregel zu vertheidigen, von deren Verderblichkeit sie uͤberzeugt seyen, und suchte zu er⸗ wessen, daß die Peitschenstrafe fuͤr jetzt im Britischen Heere noch unerlaͤßlich sey. Eben so redeten mehrere andere Mitglieder und Freunde des Ministeriums, die sich fruͤher auf das nachdruͤcklichste gegen die Peitschenstrafe erklaͤrt hatten, jetzt vieser Zuͤchtigung das Wort, namentlich Sir John Hobhouse (der Praͤsident der Ostindischen Kontrolle), Sir Henry Par⸗ mell und Lord Lohn Russell. Sir Henry Hardinge, der unter dem Peelschen Ministerium Kriegs⸗Secretair war, schoͤpfte

indeß

½ v 8 6O0X“ unter Anderem ein Argument fuͤr die Beibehaltung der Peit⸗ schenstrafe aus der Geschichte des 57. Regimentes im Kriege auf der Halbinsel. Dieses Regiment war damals in und um Lon⸗ don rekrutirt worden und bestand aus Leuten, welche zu der Hefe des Volkes gehoͤrten. Unter Anderem hatten die Soldaten des Regiments eine besondere Leidenschaft fuͤr's Pluͤndern und Rauben und wurden deshalb so haͤufig von koͤrperlicher Zuͤchti⸗ gung heimgesucht, daß sie den Namen Stahl⸗Ruͤcken erhielten. Dicses Regiment bewies in der Schlacht von Albuera ganz ausgezeichnete Tapferkeit; von 25 Offizieren wurden 23 getoͤdtet oder verwundet, und von 520 Mann traf eine Anzahl von nicht weniger als 387 das gleiche Schicksal. Alle sielen in Reihe und Glied, und alle Wunden waͤren auf der Brust. „Da es sich also ergiebt“, sagte Sir H. Hardinge, „daß unter einem Hau⸗ fen zuͤgelloser und deshalb unaufhoͤrlich durchgepeitschter Solda⸗ ten große Tapferkeit herrschen kann, so darf die Peitschenstrafe nicht abgeschafft werden.“ Von Regierungs⸗Beamten war Herr H. L. Bulwer, Mitglied fuͤr Marylebone und Legations⸗Seecre⸗

tair in Bruͤssel, der Einzige, der sich fuͤr die Abschaffung dieser Strafe erklaͤrte. Das Resultat der Diskussion ist schon ange⸗ geben worden. Der Antrag des Major Fancourt wurde durch eine Majoritaͤt von 117 Stimmen verworfen.

Unterhaus. Sitzung vom 14. April. (Nachtrag.) Gleiches Schicksal wie die Motion des Major Fancourt am Abend vorher hatte heute (wie bereits erwaͤhnt) der Antrag des Hrn. Lennard, der darauf abzweckte, daß auf koͤrperliche Zuͤch⸗ tigung im Vereinigten Koͤnigreiche nur in Kriegszeiten erkannt werden solle. Er wies nach, daß die Gegner sich fortwaͤhrend in einem Zirkelschlusse bewegten, wenn sie behaupteten, daß bei⸗ der jetzigen Rekrutirungs⸗Art und wegen der Behandlung, wel⸗ che die Soldaten erfuͤhren, fast nur Taugenichtse sich anwerben ließen, und dann hinzufuͤgten, daß, weil das Heer aus solchen Bestandtheilen zusammengesetzt sey, die Behandlung, welche den Soldaten zu Theil werde, namentlich die koͤrperliche Zuͤchtigung, nicht aufgegeben werden koͤnne. Herr, Lennard wollte zugeben, daß diese Behauptung sich bei dem jetzigen Zu⸗ stande des Heeres rechtfertigen lasse; wenn aber dieser Zustand sich bessere, und eine solche Verbesserung sey zur drin⸗ genden Nothwendigkeit geworden, dann falle der Grund jener Behauptungen weg. Ein Hauptmittel der Verbesserung aber scheine in der Aufhebung der koͤrperlichen Strafen zu liegen, und man muͤsse dieselben daher wenigstens auf die Faͤlle aͤußer⸗ ster Noth in Kriegszeiten beschroͤnken. Der Antrag wurde hauptsaͤchlich von O' Connell unterstuͤtzt, brachte aber keine neue Argumente, weder fuͤr noch wider, ans Licht. Die Diskussion endete in der Verwerfung des Antrags durch eine Majoritaͤt von 73 Stimmen.

London, 15. April. Herr George Stoddart ist zum Bri⸗ tischen Konsul auf Madeira und Herr P. W. Kelly zum Bri⸗ tischen Konsul zu Carthagena in Neu⸗Granada ernannt.

Die Times behauptet, daß die Meinungsverschiedenheit der konservativen Pairs in der am Dienstage beim Herzoge von Wellington stattgehabten Versammlung nicht so wesentlich ge⸗ wesen sey, wie der „Globe“ wissen wolle, und daß im Gegen— theil sehr entschiedene Beschluͤsse gefaßt worden seyen.

Vorgestern wurde die Jahresfeier der konservativen Asso⸗ ciation der City von London durch ein großes Bankett im Co⸗ vent⸗Garden Theater, dem gegen 1100 Personen beiwohnten, sehr festlich begangen. Die Theater⸗Logen waren mit Damen ange⸗ fuͤllt, welche sich im glaͤnzendsten Schmucke zeigten. Unter den anwesenden Tories bemerkte man hauptsaͤchlich die Koryphaͤen der Ultra⸗Partei, den Herzog von Newcastle, den Grafen Win⸗ chelsea, Lord Stormont, den Marquis von Chandos, Oberst Sibthorp, Herrn O'Sullivan und Andere. Weder der Herzog von Wellington noch Sir Robert Peel hatten sich eingefunden; der Erstere nicht, weil ihn ein dringendes Geschaͤft abhielt, der Letztere, weil er nicht im Stande war, sich einzufinden; so we— nigstens lauteten die Entschuldigungen, welche von den Freun⸗ den Beider vorgebracht wurden, als der Praäsident die Toasts ausbrachte: „der Herzog von Wellington und das Oberhaus“, „Sir Robert Peel und die konservativen Mitglieder des Unter⸗ hauses.“ Fuͤr den wahren Grund des Ausbleibens der beiden Lenker der Tory-Partei wird von den ministeriellen Blaͤttern die Besorgniß vor dem blinden Eifer der Ultra's gehalten, dem ihre Gegenwart eine fuͤr ihre Zwecke leicht verderbliche Be⸗ deutsamkeit haͤtte geben koͤnnen. Die Reden, welche in der Ver— sammlung gehalten wurden, meinen diese Blaͤtter, haͤtten jene Besorgniß nur zu sehr gerechtfertigt und seyen durch die Hef⸗ tigkeit, mit welcher alle Handlungen der Ultra⸗Partei und be⸗ sonders der Widerstand des Oberhauses gegen die vom Unter⸗ hause genehmigten volksthuͤmlichen Maßregeln vertheldigt wor⸗ den, um so weniger zeitgemaͤß gewesen, da es scheine, daß der Kern der Tory⸗Partei selbst besonnene Maßregeln und Nach⸗ giebigkeit fuͤr nothwendig erachte, wie dies unter Anderem aus dem Umstande hervorgehe, daß das Prinzip der im vorigen Jahre so heftig bekaͤmpften Irlaͤndischen Polizei-Bill jetzt im Oberhause anerkannt worden sey, da man diese Bill, wenn gleich nicht ohne Widerspruch, zur zweiten Verlesung habe gelangen lassen. .

Seit mehr als acht Tagen beschaͤftigten sich unsere Blaͤtter mit der schon so oft, aber immer vergeblich beantragten Abschaf⸗ fung der Peitschenstrafe im Heere, und beim Herannahen der hierauf bezuͤglichen Debatte im Unterhause wurden von allen Seiten Beispiele und Schilderungen herbeigezogen, um jene Zuͤchtigung in recht grelles Licht zu stellen. Aus amtlichen Be— richten ergiebt sich, daß in den letzten fuͤnf Jahren nicht weni— ger als 1227 Land⸗ und 332 See⸗Soldaten innerhalb des ver⸗ einigten Koͤnigreiches (von den außereuropaͤischen Besitzungen sind keine Berichte eingegangen) diese Strafe erduldet haben, die stets Eiterung und oft Brand, Mundklemme und Tod nach sich zieht. Allein die Gruͤnde der Philanthropie und der Huma— nität haben gegen die angebliche praktische Nuͤtzlichkeit, welches Prinzip in dem desfallsigen Kommissions⸗Berichte zum Grunde gelegt und durch die Aussagen hoher Militair⸗Personen, na⸗ mentlich des Herzogs v. Wellington, unterstuͤtzt worden war, den Kuͤrzeren gezogen. Die beiden Diskussionen uͤber die An⸗ traͤge wegen Abschaffung der Peitschen⸗Strafe im Heere, welche vorgestern und gestern im Unterhause stattfanden, waren der Natur der Sache nach nicht sehr reich an Argumenten. Die Gegner der koͤrperlichen Zuͤchtigungen beriefen sich auf das bar⸗ barische und entwuͤrdigende derselben und darauf, daß diese Strafen im Allgemeinen durchaus ihren Zweck verfehlten. Die Vertheidiger der gegenwaͤrtigen Straf⸗Art dagegen behaupteten, daß bei dem jetzigen Zustande des nicht durch Conscription, son⸗ dern durch Werbung rekrutirten Britischen Heeres und bei der Anlage der auf solche Weise angeworbenen Mannschaft zu allen moͤglichen Schlechtigkeiten die Disziplin im Heere nur durch das Mittel koͤrperlicher Zuͤchtigung aufrecht erhalten werden koͤnne; zu⸗ gleich waren sie der Meinung, daß alle Straf⸗Arten, welche man als

ders auf den Bericht der zur Untersuchung der S setzten Militair⸗Kommission. Partei⸗Ansichten aͤuße keinen Einfluß auf die Debatte, eben so wenig w ausfuͤhrlichen Raisonnements, durch welche die Ze

Strafe sind, fanden sich von einer großen Anza aufrichtigsten Unterstuͤtzer verlassen.

kann, die zur Entdeckung des Thaͤters fuͤhrt.

niß gesetzt worden. In allen Kriegshaͤfen herrscht große Thaͤtigkei⸗ mouth liegen unter anderen drei Schiffe von 120

angekommen ist, hat Befehl erhalten, unverzuͤg Shetlands⸗ und Orkney⸗Inseln abzugehen, um

Spanien zu transportiren.

ten koͤnnen. r mehr als eine Woche zu der Reise.

aus Irland nach Nord⸗Amerika statt.

bereiten, ihr Vaterland zu verlassen. Kanadg. Passagiere am Bord.

wieder habe erreichen koͤnnen. L

Aus dem Haag, 16. April. Das Journa

Truppen gehabt habe.

genehmigten neuen Anleihe⸗Projekte zu realisiren. 166 Bruͤssel, 16. April.

Abend, eben d önis das Konzert der Madame de Beriot (Malibran)

Nach dreitaͤgigen Debatten ward der Proz Verwuͤstung des Buͤrecu des Liberal vor dem zu Mons in der vorgestrigen Sitzung beendigt.

haus⸗Strafe verurtheilt. freigesprochen.

Von dem Marschallschen Wagen mit bewegli geben oͤffentliche Blaͤtter jetzt die nachstehende „Der große Wagen, in welchem 30 Personen sieht eben nicht anders aus, als eine große Dilig man vor den Hinter⸗ und Vorder⸗Raͤdern noch v der oder Rollen sieht.

nun um das Rad und zugleich um eine Rolle, der Art, wie die Sehne bei einem Spulrade. hat seine besondere Eisenbahn⸗Kette und seine Rollen fuͤr die Hinter-Raͤder sind unter dem

der sogenannten Scheere, vor dem Wagenkasten Weise angebracht.

leicht an jedem Wagen anbringen lassen moͤchte Wagen laͤuft, so geht also die Eisenbahn⸗Kette

Zu Edinburg ist ein wohlhabender Stadtrath, der E mer Russell, wegen Verweigerung der Kirchensteuer ins

als eine Abaͤnderung an dem untern Wagen⸗Gestell, we

Surrogate der Peitschenstrafe vorgeschlagen hat, namentlich zi Strafe einsamen Gefäͤngnisses, theils nicht unter allen anwendbar seyen, theils in ihren Wirkungen nicht der Zuͤchtigung gleichkaͤmen. Die Letzteren beriefen sich ganz

koͤrpe

ache nieder

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rend der letzten Wochen auf die Ansichten der Parlaments,Im glieder einzuwirken gesucht haben, in Betracht gezoge M' sind. Tories, Whigs und Radikale stimmten auf beiden Seiter und die Minister, welche fuͤr die Beibehaltung der koͤrperlich hl ihrer son

Die Munizipalitaͤt von Dublin hat eine Belohnun 200 Pfund auf die Verhaftung und Ueberfuͤhrung des gesetzt, welcher die Statue Wilhelm's III. in die Luft hat; 50 Pfund werden dem geboten, der eine N

achricht

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Kanone

vier von 80 Kanonen in Bereitschaft, um auf den ersten in See zu gehen; indessen fehlt es sehr an Matrosen, und , Regierung sucht Alles hervor, um sich die noͤthige Mannsäef zu verschaffen. Ein Kriegsschiff, welches eben erst von lich nach dn Matrosen n werben. Uebrigens heißt es, daß auch noch eine andere Nenn rung (die indessen nicht genannt wird) Agenten nach jenen ze seln abgeschickt habe, um ebenfalls eine große Anzahl von ze! trosen anzuwerben. Das Dampfboot „Carron“ liegt in Pors mouth bereit, um Soldaten von der Artillerie der Marine Bord zu nehmen und nach Santander uͤberzufuͤhren, unda anderes Koͤnigliches Dampfboot ist nach dem Mittellaͤndsct Meere abgegangen, um die auf der dortigen Station befut chen Detaschements jenes Corps einzunehmen und ebenfalls ne

Die direkte Verbindung mit Spanien und Portugal dus Dampfschiffe von der Themse aus, welche jetzt allwoͤchentt stattfindet, scheint der Handels-Speculation neue Kanaͤle zu nen. Das Schiff „Liverpool“, welches die letzte Reise auf d Route von Gibraltar uͤber Cadix und Lissabon hierher gemm, haͤt außer anderer Fracht auch eine Quantitaͤt gruͤne Erbsen, Ie nen und anderes Gemuͤse mitgebracht, welches in dem hiesen Klima erst fast zwei Monate spaͤter reif wird; Alles ist in hir Beschaffenheit angekommen und gleich fuͤr die Tafel zu brauta, Die Erbsen kosten in Lissabon nur 3 Pence das Pfund, u Fracht betraͤgt ungefaͤhr 15 pCt. vom Werthe, und der zeli ganz unbedeutend. Man kann also die Erbsen jetzt fuͤr wenig als den Preis, den sie hier mitten im Sommer kosten, und daßn einer Zeit haben, wo sie als ausgesuchte Leckerbissen betrachtetm den. Eben so wird man in acht oder vierzehn Tagen reife da ben und andere Suͤdfruͤchte zu ebenfalls maͤßigem Preise ein Im Durchschnitt brauchen die Dampfschiffe nc

Es findet in diesem Jahre eine bedeutende Auswandem Bereits sind allein a Cork fuͤnf Schiffe mit Auswanderern abgesegelt, und die Qut am Hasen sind mit Massen von Menschen angefuͤllt, welche st Die Meisten gehen ma Zwei der zuletzt abgegangenen Schiffe hatten faß M.

Nachrichten aus der Britischen Niederlassung zu zu nando Po vom Ende des Monats Dezember v. J. mehre daß die erste Magistrats-Person der Insel, Capitain Beani in dem Dampfschiffe „Quorra“ auf dem Niger eben so ve vorgedrungen sey, als vor ihm der ungluͤckliche Lander, daße aber erst nach einer Abwesenheit von 102 Tagen Fernando .

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widerspricht der von Englischen und Franzoͤsischen Blaͤttern“ gebenen Nachricht, daß der Franzoͤsische Gesandte, Baron; Mortier, bei seinem Ueberschreiten der diesseitigen Graͤnze, l annehmlichkeiten mit den daselbst aufgestellten Hollandiscen

Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz von Oranien ist nach im Hauptquartier abgegangen. Dem Vernehmen nach, wird Häict derselbe auf seiner Reise nach London, die im naͤchsten Mane stattfinden soll, von seinen beiden aͤltesten Soͤhnen begleitet san

Der Finanz⸗Minister ist nach Amsterdam gereist, und /u⸗ wie es heißt, um daselbst die nunmehr von den Generaltth

Die Koͤnigin der Franzosen, ihn beiden Toͤchter und der Prinz von Joinville beehrten geste o wie der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgie die von de

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Koͤnigin der Franzosen ein sehr kostbares Geschenk erhalten hi wegen de Kriegsgericle Die drei Bm gadiers der Guiden, Godin, Guillet und Goessens, wurden 10jaͤhriger und der Soldat Vanderschueren zu 5jaͤhriger dug Die uͤbrigen 10 Angeklagten wöre

cher Eisenba Beschreibums

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ence, nur⸗ ier kleine ne Die bewegliche Eisenbahn besteht lich aus einer Reihe von einigen Zoll breiten Platten,

wie eine Kette aneinandergereiht sind, und diese

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Die ganze Vorrichtung erfordert e 1 8

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8 sich dann unter das Rad und laͤuft um dasselbe herum jeder auf die Rolle. Die Rollen sind etwa 3 Fuß von dem ade entfernt, damit die Eisenbahn⸗Kette sich annaͤhernd hori⸗

Ein Springen der Ketten duͤrfte

ontal unter dasselbe lege. Ein 1 de dieser Vorrichtung kein seltenes Ereigniß werden, doch wird dadurch weiter kein Nachtheil herbeigefuͤhrt, als daß der

Wagen ploͤtzlich aus einem Eisenbahnwagen in einen gewoͤhn⸗ lichen verwandelt wird. Eine verdrießliche Zugabe zu der Vor⸗ richtung ist der Laͤrm, welchen dieselbe verursacht, sobald nach einigem starken Fahren die Kettenschaken etwas nachgeben; doch hat Herr Marschall Schrauben bhinzugethan, durch welche die Ketten durch Vorschrauben der Rollen immer in Spannung ge⸗

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zert hatte, es war fast durchaus keine Erschuͤtterung im Wagen

Hesterreichischen General⸗Feldwachtmeisters Kaufman Edler von

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Das Da 21 ssto dk Fas im 8lsten Jahre seines

halten werden koͤnnen. Mit diesem Wagen nun machte Herr Marschall gegen Ende Maͤrz seinen ersten Versuch, und dieser gelang, wie die folgenden, vollkommen. Zwei Pferde genuͤgten, um die große Maschine mit 30 Personen nicht nur auf ebener Straße, ondern auch die steilste Anhoͤhe der Stadt mit Leichtigkeit hinan ün ziehen, und, was man schon fruͤher an den Karren bewun⸗

u bemerken. Man glaubt, daß diese das Fortschaffen der Last

so sehr erleichternde Vorkehrung besonders vortheilhaft fuͤr Fracht⸗ wagen sich bewaͤhren werde, zumal da sie ohne Schwierigkeit an

jedem Wagen angebracht und, wo sie nicht anwendbar ist, wie * 71

Wegen, auch wieder abgenommen werden karn

Schweden und Norwegen. 8 1 Stockholm, 15. April. Einer Koͤnigl. Verordnung zu⸗ folge⸗ ist die Quarantaine, die bisher noch fuͤr solche Reisende hestanden, die aus Rußland uͤber Finnland nach Schweden ka⸗ men, nunmehr gänzlich aufgehoben worden. Auch haben solche Reisende nicht mehr noͤthig, einen Gesundheits⸗Paß mitzu⸗ hringen. ““ Der Koͤnig beehrte vorgestern den Minister der auswaͤrti⸗ gen Angelegenheiten wieder mit einem Besuche. OY1“ Kopenhagen, 14. April. Durch die Daͤnische Kanzlei ist unter dem 16ten d. eine Koͤnigl. Verordnung bekannt gemacht worden, welche, in Betracht, daß jetzt haͤufig Berichte, Bemer⸗ kungen und Aufsatze, die einen politischen Charakter an sich tra⸗ gen, in die zur Aufnahme politischer Nachrichten nicht privile⸗ sirten Bläͤtter aufgenommen werden, das fruͤhere Verbot der Mittheilungen politischer Nachrichten in den dazu nicht privile— girten Blaͤttern aufs neue einschaͤrft und die kompetenten Be⸗ örden zur Aufrechthaltung dieser Verordnung auffordert.

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Krakau, 16. April. Die hiesige Zeitung enthaͤlt fol⸗ gende vom gestrigen Tage datirte Kundmachung des Kaiserlich

Traunsteinburg, Befehlshabers der im Namen der drei Schutz⸗ whaͤchte das Gebiet der freien Stadt Krakau besetzt haltenden Truppen:

„Da der Zweck der hohen beschützenden Mächte bei temporairer Gesetzung des Freistaates Krakau durch ihre Truppen, nämlich die sn bewirkende Entfernung der großen Zahl der in demselben ange⸗ siuften gefährlichen Flüchtlinge und bestimmungslosen Menschen scch größtentheils erreicht findet, so ist dem Unterzeichneten der Be⸗ ütbl zugegangen, die Räumung des Freistaates in der Art zu voll⸗ zehen, daß die auf dem Lande dislocirten Truppen der drei Mächte end von den in der Stadt befindlichen jener Theil, der nicht für sen öffentlichen Dienst und die Erhaltung der Ruhe und Ordnung tenumgänglich nothwendig ist, welcher letztere bis zur Bewerkstelli⸗ ung der zu besagten Zwecken eingeleiteten Maßregeln noch daselbst

lassen werden muß, alsbald abzurücken haben. Gleichzeitig wird her auch der Termin von 8 Tagen, vom veutigen Tage zegefangen, als die letzte Frist für alle diejenigen festge⸗ LEEET“ Aufforderung der hohen beschützenden Mächte es freistädtische Gebiet verlassen sollen, und welche ohne ver⸗ süͤngerte Aufenthalts⸗ Bewilligung sich bisher in demfelben verbor⸗ eeu zu halten gewußt hätten; indem der Ausweg üͤber Podgorze ih. ten nur noch bis dahin offen steht und ein jedes zu dieser Kategorie gehörige Individuum, welches nach besagter Frist entweder auf frei⸗ städtischem, oder, wenn es ihm gelingen sollte, sich durchzuschleichen euf dem Gebiete einer der benachbarten Mächte entdeckt würde, un⸗ nachsichtlich an diejenige Regierung, welcher es ursprünglich ange⸗ hört, dem Wortlaute des Art. 6 der additionellen Convention vom 8. Mat 1815 gemäß, auszuliefern wäre. Zugleich werden die Bewoh⸗ ner des Freistaates nochmals aufgefordert, an der Verheimlichung solcher Individuen, die sich noch verborgen halten könnten, keinen Fbeil zu nehmen, sondern dieselben zur Anzeige zu bringen, oder in a 1S” v. Podgorze zu stellen, well sie fonst im Eutdek⸗

igsfalle sich der verdienten Strafe für die Verheimlic fe vööe iten Strafe für die Verheimlichung unfehl⸗

GEEichln

L3“ 18. April. Ihre Durchl. die Prinzessinnen karie von Anhalt⸗Deßau und Louise von Hessen, welche sich nn Zeit zum Besuche bei Ihrer Koͤnigl. Hoh. der Frau erzogin v. Cambridge hier befanden, sind vorgester h Fim v. Cal⸗ rgestern nach Des— sau zurückgereist. 9 ge⸗ WG Yte 1 1 . 9 für CVG- Zeitung enthaͤlt nachstehende „Warnung chen Ha die nach Jamaika auswandern wollen.“ „Amt⸗ 8 richte foloo 7 b’- 8 . G hma ten Zufolge, ist der Antrag der Regierung von Bersammlun etreff fremder Einwanderungen bei der Staͤnde⸗ Eea- 6 Kolonie nicht durchgegangen. Es werden lluͤck haben solleneinvwandernden Familien, wenn sie das Un⸗ 1 ten, ihren Ernaͤhrer zu verlieren, einem trauri⸗ ind ihrem wahrscheinliche er ange preisgegeben bleiben.“ ahrscheinlichen Unter⸗

Schwerin, 19. Ayri Wl zit & „April. Unser Abendblatt enthaͤlt Fol⸗

nnd. datirt: Nach den neueste 8 igslust hier inw. de „Nach den neuesten von Lud⸗ 8 9. engegangenen hoͤchst erfreulichen Nachrichten sind F. gI. Hoheit der Allerdurchlauchtigste Großher G Fhrem Unwohflse 1 P“ auchtigste Großherzog von ü6 hiseyn so weit wieder hergestellt, daß jede Besorg⸗

üß verschwunden i 1 3 iden is 2 den die Arztlie r gusgegeben.“ ist, doch werden die aͤrztlichen Bulletins noch

Ministers C“ Alters erfolgte Ableben glihe Hoheit der Großherzor gen Anlaß: „Seine Ks⸗ ihm ihren ersten 1 Frhse Land ha— A“ werloven, der beinahe 62 Jahre echn Wöeltrengtester Thaͤtigkeit, redlichem Eifer zeter Wirksamkeit allen auch als erstes Mus angen. Sein Landsherr auch als erstes Muster vorange— indurch unwandelbar ben „hat die ihm diesen langen Zeitraum Noͤge das viele Gvfe bewiesene Anhaͤnglichkeit ehrend anerkannt. c) noch ferner se 11““ gewirkt, auch in seinen Folgen ses Denkmal unten üs erbreiten und ihm dadurch ein wuͤrdi⸗ Muüͤnchen, 15 ugg CCCC eg vo⸗ se Schon im Auslande war Se. Maj. em Deputationer reuen Bayern bewillkommt worden, slerhoͤchstdemselb en von den Landgerichten an der Graͤnze Vochstdemselben nach Tyrol entgegengeeilt waren. Von der

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Graͤnze an wurde der Koͤnig bei jedem Schritte von dem Jubel seines Volks begruͤßt. Se. Maj. hatte sich ausdruͤcklich alles ceremonioͤse Gepraͤnge des Empfanges in Muͤnchen verbeten; um so freier und unbefangener konnte jeder Einzelne seine Ver⸗ ehrung und seine Liebe zu dem gefeierten Landesvater an den Tag legen. Nur wenige Tage vorher waren die Bewohner der Residenz durch eine Kundmachung des Magistrats davon in Kenntniß gesetzt worden, daß Se. Maj. der Koͤnig am 4ten hier einzutreffen gedenke. Es ist unglaublich, was von Seiten der Buͤrger Muͤnchens in dieser kurzen Zeit geschah. Vom fruͤ⸗ hen Morgen des gestrigen Tages an herrschte in den Straßen die regste Thaͤtigkeit, um die Außenseite der Haͤuser zu schmuͤcken. Wir erinnern uns nicht, jemals eine Stadt in solch festlichem Schmucke prangend gesehen zu haben. Blumen und Laubgewinde aller Art, Draperieen und Teppiche, eine Unzahl kleiner und großer Baye⸗ rischer Fahnen zierten die Haufer vom Dache bis auf die Straße. Ueberall fand man das Bildniß, die Buͤste oder den Namenszug des Koͤnigs mit Emblemen aller Art umgeben. Es war ein Reichthum und eine Fuͤlle in dieser Ausschmuͤckung, die am besten zeigten, wie bereitwillig Alle sich die Haͤnde ge⸗ reicht hatten, um den Einzug des geliebten Koͤnigs zu feiern. Man kann nicht Einzelnes herausheben, denn jede Seite der Straßen bildete eine ununterbrochene Wand von Verzierungen. Von den Thuͤrmen wehten Flaggen; Musik⸗Corps auf den Thuͤrmen, wie an den oͤffentlichen Plaͤtzen, spielten vom Mit⸗ tag an. Schon am fruͤhen Morgen eilte, des schlechten Wet⸗ ters ungeachtet, eine Unzahl von Reitern, Fahrenden und Fuß⸗ gaͤngern nach Sendling und Starnberg. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin, der Kronprinz und Prinz Karl und Se. Hoheit der Herzog Max waren Sr. Majestaͤt dem Koͤnig bis nach Bayer⸗ brunn entgegengefahren. Dort hatte auch eine Deputation der Magistrats die Ehre, Sr. Majestaͤt den ersten Willkommgruß der Residenz zu uͤberbringen. In Ebenhausen befanden sich die Kuͤnstler der Akademie. Es waren dort zwei Saͤulen an beiden Seiten des Weges errichtet. Herr Direktor von Corne⸗ lius brachte in einer Anrede Sr. Majestaͤt die Huldigung der Kuͤnste dar. In Grafeneichen bei Obersendling befand sich das Personal des Hof⸗Theaters und der Hof⸗Musik. Hier wurde ein Gedicht zu einer Melodie von Marschner gesungen und das Gedicht selbst Sr. Majestaͤt vom Koͤnigl. Hof⸗F eater⸗Inten⸗ danten uͤberreicht. An der Burg⸗Friedens⸗Graͤnze unter dem Sendlinger Berg war eine Ehrenpforte errichtet; dort befand sich der Magistrat mit den Gemeinde-Bevollmaͤchtigten, denen

sich eine Deputation der Bank angeschlossen hatte. Buͤrgermei⸗ ster von Teng sprach in einer Rede an Se. Majestaͤt den Gluͤckwunsch der Stadt bei dieser feierlichen Gelegenheit aus. Wie der Koͤnig alle diese ehrfurchtsvollen Begruͤßungen mit gnaͤdigstem Wohlgefallen aufgenommen hatte, so sprach er besonders auch hier in den huldvollsten Worten und mit tiefer Ruͤhrung die Freude uͤber diese neuen Beweise von Liebe aus. Der Jubel der Anwesenden auf dem ganzen Wege war un⸗ beschreiblich. So fuhr nun Se. Majestär an der Seite Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin in einem sechsspaͤnnigen Wagen durch die Sendlinger Allee, durch die Sonnenstraße bis an das Karlsthor, das reich und geschmackvoll mit Flaggen, Fah— nen und Wappen dekorirt war. Vor dem Thore waren auf Tribuͤnen die Kinder der oͤffentlichen Schulen, welche unter Ab⸗ singung eines Liedes Sr. Majestaͤt Gedichte uͤberreichten. Der Zug bewegte sich nun in die Stadt und unter dem unaufhoͤrli⸗ chen Jubel der wogenden Menschenmenge bis auf den Schran⸗ nen⸗Platz. Hier war das Gedränge so groß, daß der Wagen einige Augenblicke still halten mußte. Man muß den Enthu⸗ siasmus gesehen haben, mit dem das Volk sich um den Koͤnig draͤngte, um zu empfinden, wie sehr jede Beschreibung hinter der belebenden Wirklichkeit zuruͤckbleiben muß. Der Zug ging dann durch die Weinstraße, Perusastraße und uͤber den Max—⸗ Joseph⸗Platz zum Kapellen⸗Thor in die Residenz. Der Koͤnig eigte sich spaͤter dem auf dem Max⸗-Joseph⸗Platze versammelten olke an einem Fenster des Koͤnigsbaues und wurde mit einem donnernden Hoch empfangen. Um 5 Uhr war Se. Majestaͤt in der Residenz angelangt und geruhte, eine Stunde darauf, in einem offenen 8 zagen, begleitet von Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin und Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen, die Straßen der Stadt aufs neue zu durchfahren. Wie ein elektrischer Funke verbreitete sich die Kunde davon, und nochmals wurde das ge⸗ liebte Herrscherpaar von dem Jubel des Volkes begruͤßt und von den dichten Schaaren der immer wachsenden Menschenmenge bis in die Residenz zuruͤckgeleitet. Mit der innigsten Freude hat man sich uͤberzeugt, daß der Koͤnig sich der besten Gesund⸗ heit erfreut. Heute Vormittag ist in der Metropolitan⸗Kirche und in der protestantischen Kirche, so wie in der Synagoge Gottesdienst, um dem Himmel Dank darzubringen fuͤr die gluͤck⸗ liche Ruͤckkehr des Koͤnigs. 8

Mainz, 15. April. Bis zum Februar d. J. waren fuͤr Guttenberg's Denkmal durch freiwillige Beitraͤge eingegangen: Von der Stadt Mainz . . 8684 Fl. 14 Kr. Aus dem Großherzogthum Hessen 1196 37 Aus dem uͤbrigen Deutschland. 1749 39

Frankreich. G 88319“21bbäö England Rußland v äöö“ Belgien v“

v 8 15 Beisammen 15561 Fl. 36 Kr. Unter den Beitraͤgen aus Frankreich befinden sich 1700 Franken vom Koͤnig Ludwig Philipp; die 50 Fl. aus England kommen von einem zu Bristol wohnenden Deutschen, der eine Mainzerin zur Frau hat. 1

J Schweiz

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Solothurn, 12. April. Am 20. Maͤrz ließ Herr Cuttat dem hiesigen Domkapitel durch den Herrn Domkapitular Tschan anzeigen, daß er gegen seine Absetzung als Pfarrer protestire. Seine Protestation habe er durch Herrn Tschan auch dem Bi⸗ schof zustellen lassen, und zwar mit der Drohung, daß, im Fall der Bischof die ausgesprochene Absetzung und Dispension nicht zuruͤcknehme, er durch den Paͤpstlichen Nuntius an den heiligen Stuhl in Rom appellire und rekurrire. Die Gruͤnde, welche er anfuͤhrt, sind folgende: 1) Er habe die Pfarre Pruntrut nicht verlassen, ohne dafuͤr zu sorgen, daß dieselbe in seinem Namen von Vikar Spahr verwaltet werde. 2) Da er kanonisch einge⸗ setzt sey, sey er ohne Prozeß nicht abzusetzen, und uͤberdies sey er ganz unschuldig 1

8 Tö161“ 8 Parma, 10. April. Ein Erdfall von dem Berge Altone bedeckte am 26sten v. M. Abends den ganzen Ort Peschiera, in welchem man 14 Haͤuser und 75 Einwohner zaͤhlte. Gluͤckli—

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cherweise konnten die eerca, sowohl als das Vieh noch ge⸗

rettet werden. Ein großer

v eil alles uͤbrigen Eigenth hf. jedoch verschuͤttet. h 88 8 igenthums ist

Spanien.

Die Morning⸗Chroniele theilt ein ihr von ihrem Bar⸗ celoneser Korrespondenten zugefertigtes offizielles Doku⸗ ment mit, welches die Rechtfertigung Mina's in Bezug auf die ihm als barbarische Greuelthat angerechnete Hinrichtung der Mutter des Insurgenten⸗Chefs Cabrera enthaͤlt. Man ersieht aus diesem Dokumente, daß die Spanische Regierung dem Ge⸗ neral Mina die Abschrift einer Declaration uͤbersendet hatte, in welcher ein Karlistischer Ueberlaͤufer Anzeige von einem Kom— plotte gemacht hatte, dessen Zweck die Ueberrumpelung des Forts von Tortosa und die Uebergabe desselben an die Karlisten war. Mina, von der Regierung beauftragt, die noͤthigen Schritte zur Vereitelung dieses Komplottes zu thun, schickte sogleich den Bri⸗ CN Fochet und einen seiner eigenen Adjutanten nach

ortosa, und die von diesen beiden Offizieren angestellte Unter⸗ suchung ergab, daß die Verschwoͤrung allerdings existire, und daß ein vertrauter Diener des Bischofs von Tortosa, die Mut⸗ ter des Cabrera und mehrere Soldaten vom 5ten Regimente in dieselbe verwickelt waren. Von den Letzteren gelang es dreien, zu entkommen; gegen die Uebrigen wurde gerichtlich ver⸗ fahren, sie wurden schuldig befunden und durch ein ge⸗ hoͤrig zusammengesetztes Kriegs⸗Gericht (das kompetente

ribunal, da das Land durch eine Proclamation des General⸗Capitains unter das Kriegs⸗Gesetz gestellt ist) zum Tode verurtheilt. Gerade zu dieser Zeit langte bei Mina das Gesuch des Brigadiers Nogueras an, die Mutter des Cabrera hinrich⸗ ten zu duͤrfen, wegen der grausamen Ermordungen, welche ihr Sohn an den Behoͤrden von vier großen Ortschaften veruͤbt haͤtte. In Erwiederung auf dieses Begehren, erklaͤrte General Mina, daß Revpressalien, wenn sie wirksam seyn sollten, ohne Verzug und an der Stelle selbst, wo das Verbrechen veruͤbt worden sey, vorgenommen werden muͤßten; daß die Mutter des Tabrerg hingerichtet werden solle, aber nicht zur Wiedervergel⸗ tung, sondern in Gemeinschaft mit dem Diener des Bischofs und den Soldaten vom 5. Linien⸗Regiment, kraft des Urtheils, welches von einem ordnungsmaͤßigen Gerichte ihres Vaterlandes, wegen ihrer vollstaͤndig erwiesenen Schuld uͤber sie gefaͤllt wor⸗ den sey. Cabrera's beide Schwestern, welche ebenfalls von dem Gouverneur von Tortosa als verdaͤchtig verhaftet worden waren, wurden auf Mina's Befehl in Freiheit gesetzt, da keine hinlaͤng— liche Beweise gegen sie vorlagen und ihre Verwandtschaft mit Tabrera ihnen nicht als Verbrechen angerechnet wurde. Barce⸗

lona war, den Nachrichten dieses Korrespondenten zufolge, jetzt ruhig. In Catalonien waren die Karlisten noch sehr zahlreich; da aber Mina jetzt 25,000 Mann unter seinem Befehle hatte,

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o hoffte man, daß er das Land bald von ihnen saͤubern werde . Iürke

9— * 8 11 Von der Serbischen Graͤnze, 7. April. (Schles Ztg.) Aus Larissa meldet man, daß die daselbst zusammenge zogenen Tuͤrkischen Truppen ihre Operationen gegen die Rubhe⸗ koͤrer an der Tuͤrkischen Graͤnze ehestens beginnen und diese aubhorden, welche erst neuerlich auf Griechisches Gebiet ein⸗ gefallen sind, sonach zwischen zwei Feuer gerathen werden.

Der Tuͤrkische Geschaͤftstraͤger am Wiener Hofe, Herr von

Maurojeni, ist bei seiner vor einigen Tagen zu Belgrad erfolag⸗ ten Ankunft vom Tuͤrkischen Pascha feierlichst empfangen und mit 21 Kanonensalven von der Festung aus begruͤßt worden. Neuere Briefe aus Jassy lassen hinsichtlich der Mittheilung daß die Russische Untersuchungs⸗Kommission daselbst bereits an⸗ gekommen sey, einigen Zweifel zu. Zwar ist unleugbar, daß der Russische General Starof und der Oberst Loprandi daselbst an⸗ gekommen waren, und fruͤhere Briefe aus Bucharest hatten die nahe Abreise des Herrn von Ruͤckmann von dort nach Jassy mit aller Sicherheit angekuͤndigt. Natuͤrlich mußte dies bei der außerordentlichen Spannung, womit man den Vollzug der Ent⸗ scheidung Rußlands erwartete, der Vermuthung, daß sie die er⸗ warteten Kommissarien seyen, große Glaubwuͤrdigkeit verschaf⸗ fen; offizielle Gewißheit hat man indessen bis jetzt noch nicht. Es ist moͤglich, daß die Angekommenen, so lange Herr von Ruͤck⸗ mann und Andere vielleicht auch die Tuͤrkische Kommission an deren Spitze, wie ein Geruͤcht behauptet, der Tuͤrkische Ge⸗ schaͤftstraͤger in Wien, Herr von Maurojeni, ein Verwandter des Fuͤrsten Stourdza, stehen soll noch nicht angekommen sind, nicht in dieser Eigenschaft auftreten sollen; moͤglich auch,

daß die ganze Untersuchung im Stillen, mit Vermeidung aller

Ostentation, gefuͤhrt werden soll und man also vorlaͤufig keine Gewißheit erhalten kann, ob sie wirklich Deputirte Rußlands seyen; moͤglich ferner, daß diese ihre Vollmachten und Instruc— tionen erst erwarten; jedenfalls muß sich's binnen wenigen Wo⸗ chen entscheiden. Uebrigens gestalten sich die Verhaͤltnisse bei uns immer unfreundlicher, und wir naͤhern uns mehr und mehr einer unvermeidlich scheinenden Katastrophe.

Berichten aus Seres zufolge, hat sich daselbst ein Pestfall ereignet.

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O Athen, 5. Maͤrz. (Muͤnch. pol. Ztg.) Der Nomarch von Achaja und Elis, Herr Glarakis, gegen den ernste Klagen laut geworden, wurde seiner Stelle enthoben und statt seiner der Staatsrath im außerordentlichen Dienste, Hr. Benizelos Ru⸗ phos, ein Mann, der das allgemeine Vertrauen genießt, ernannt. Zugleich wurde Letzterer als außerordentlicher Commissair nach Akarnanien und Aetolien abgesendet, um dort von dem Zustande der Verwaltung, von der Lage und den Beduͤrfnissen der Ein⸗ wohner und insbesondere von den allenfalls bestehenden Be⸗ schwerden derselben Kenntniß zu nehmen, daruͤber um— fassenden Bericht an das Gouvernement zu erstatten und die Mittel zur Abhuͤlfe der sich zeigenden Verwaltungs⸗ Gebrechen in Antrag zu bringen. Zu gleichem Zwecke wurde der Staatsrath im ordentlichen Dienste, Hr. Monarchi⸗ des, als außerordentlicher Commissair nach Achaja und Elis ab⸗ gesendet und die Einsetzung eines außerordentlichen Kriegsge⸗ richtes in Lamia angeordnet; diese energischen Maßregeln haben die Bevoͤlkerung befriedigt und beruhigt, und man erwartet von ihrer Durchfuͤhrung die Ruͤckkehr der Ruhe und der Sicherheit in jenen schwer heimgesuchten Provinzen. In Folge der durch die oben angefuͤhrte Verordnung anzuwerbenden 2000 Mann Land⸗ wehr ist bereits gestern eine Abtheilung unter dem Kommando des Theodor Griva abgegangen. Wenn der große Vorzug des taktischen Militairs auf offenem Felde unbestreitbar ist, so ist doch auf der anderen Seite nicht zu leugnen, daß zu einem Ge⸗ birgs-Kriege mit Raͤubern mit besserem Erfolge leichte Trup⸗ pen, die, leicht beweglich, ohne Gepaͤck, aller Wege und Schlupfwinkel kundig sind, verwendet werden koͤnnen. Da—

bei kommt noch in Beruͤcksichtigung, daß das regulaire Militair

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