ihrer Absicht nach, nicht von der Art ist, daß sie das Haus oder ei⸗ nen Theil desselben veranlassen könnte, seine abweichende Meinung durch ein Votum auszusprechen. (Hört! hört!) Ich hörte am 8— tag, daß der edle Lord und der Secretair für das Sears menf de Innern erklärten, daß die heute Abend vorzulegende Resolntien 8n um die Frage in Erwägung zu ziehen, aber durchaus uspt Fe der Absicht, eine feindliche Diskussion zu verantassen, abgefaß worden sfeyv. Ich hörte, daß die Resolution nicht in irgend einer Art verpflichtend für das Haus zu Petegciten sev, sondern sie solle nur den Zweck haben, die Regierung in den Stand zu setzen, eine Bill einzubringen, wobei es welche die Resolution unterstützen wollen, immer noch eG 88 ter gegen die vorgeschlagene Aenderung zu proteßiren. In Aelen Falle halte ich es fär unendlich besser, nicht durch das Eingehen in alle Theilc der Rede des edlen Lords eine unzeitige und, wie 8 scheint, unnütze Diskussion hervorzurufen. Bei dem jetzigen Zu des Hauses, und da cs durchaus nöthig ist, die Argumeute des edlen
als
88 L
Lerds zu beantworten, will ich jene Gelegenheit abwarten, und man darf daher mein Stillschweigen bei der gegenwärtigen . cr nicht so anschen, als ob ich die gegen eine frühere Maßrege des edlen Lords erhobenen Einwürfe jetzt aufgegeben hätle. (Beifall von der Opposition.) Der edle Lord hat sich in seiner Rede einigemal auf mich berufen, und hierauf will ich mich für diesmal beschränken. Zuerst muß ich dem edlen Lord das Zeugniß. . aß ich in der Vorlegung einer hloß formellen Resolution keineswe⸗ es eine Aufgebung der früheren Verpflichtungen des Ministeriums ide. Zugleich kaun ich nicht umhin, zu bemerken, daß in den von dem edien Lord gebrauchten Ausdrücken, namentlich als er die Un⸗ öglichkeit, die Frage abzuschütteln“, erklärte, so wie in seinem 68 ichnenden Geberdenspiel bei diesem Ausdruck etwas lag, das mich nberzeugt hat, er würde sich gern der Schwierigkeit dieser Frage entzogen haben, wenn er gekonnt hätte. (Beifall von der elüs sition und Gelächter.) Der zweite Punkt, den ich berühren muiß, i der Auszug aus meiner Rede, den der edle Lord vorgelesen hat. Bei der Achtung, die ich vor den Talenten des edlen Lords hege, thut es mir leid, die Gerechtigkeit des mir von ihm gespendeten Lobes ab⸗ lehnen und es auf diejenigen übertragen zu müssen, denen es ge⸗ bührt. (Hört, hört!) Um zu zeigen, daß ich gar keine Ansprüche auf die Lobrede des edlen Lords habe, darf ich mich nur auf die Rede bezichen, die der edle Lord zitirte, und in der gleich nach der von ihm vorgelesenen Stelle Folgendes steht: „„Man wird mich vielleicht fragen, warum ich 200 Pfund als das Mini⸗ unm der Besoldung der Kirchspiels⸗Pfarrer angenommen habe. Meine Antwort gründet sich nicht auf umvestimmte Annahmen, fondern auf die Dokumente und Rechnungen derjenigen, welche die Biul entworfen und sie unterstützt haben. (Beifall von der Opposition.) Die Veranschlagung ist die ihrige, nicht die meinige. Ich halte 200 Pfd. für cine hinreichende Besoldung, aber ich stütze mich hierbei lediglich auf die Prinzipien meiner Gegner und fordere, daß sie mei⸗ nen auf jene Prinzipien gegründeten Vorschlag LE11“ (Großer Beifall.) Da der edle Lord bei Vorlesung cines Thetles uniner Rede mir eine Schmeichelei gesagt hat, die eigentlich seinen Kollegen gebührt, so ist es meine Pflicht, sie denselben jurück⸗ zugeben. Wenn ich jetzt in die Details der Maßregel ein⸗ gehen und einigen Theilen derselben meine Zustimmung geben woillte, so fürchte ich, man könnte daraus den Schluß ziehen, ich billigte auch die anderen, und wenn ich es mir vorbehalte, bei einer anderen Gelegenheit auf diesen Gegenstand einzugehen, so mäche ich dadurch keine Art von Zugeständniß in Bezug auf das große Prinzip, dem ich mich, in Gemeinschaft mit meinen Freun⸗ den, bei der letzten Bill vidersetzte, sondern ich gebe meine Zustim⸗ mung zu dem förmlichen Antrage nur, damit ich im Stande bin, auf einer künftigen Station der Maßregel vollständig darauf einzuge⸗ hen.“ (Beifall.) 8 Lord Stanley aͤuußerte sich nicht so gemäaͤßigt, wie Sir Robert Peel, sondern machte den Ministern einige derbe Vor⸗ wuͤrfe uͤber ihr Benehmen, was den Lord 2. R ussell zu ci⸗ ner Entgegnung veranlaßte, bei welcher Eelegenhegt eh önd Stanley den „Heißsporn“ seiner Partei. nannte. Dee Mor⸗ pethsche Resolution wurde dann ohne Weiteres genehmigt und die Erlaubniß zur Einbringung einer darauf zu begruͤndenden Bill ertheilt. Lord Morpeth erklaͤrte noch, daß er die zweite Lesung derselben nicht vor dem 16. Mai beantragen werde.
ondon, 26. April. Am Sonnabend, als am St. Geor⸗ Tage, haben Se. Majestaͤt den Rittern des Hosenbandor⸗
s in Windsor ein großes Bankett gegeben. “ Graf Pozzo di Borgo gab am Sonntage ein großes diplo⸗ matisches Diner. — “ Im auswartigen Amte fand gestern eine Versammlung der⸗ jenigen Mitglieder des Unterhauses statt, welche gewoͤhnlich das Ministertum unterstuͤtzen. Lord Morpeth setzte den Plan der neuen Irlaͤndischen Zehnten⸗Bill aus einander, der von der Ver⸗ sammlung, welcher auch O'Connell und die meisten Irläͤndischen Mitglieder beiwohnten, vollkommen gebilligt wurde. Der Cou⸗ bier giebt daruͤber in seinem gestrigen Blatte folgenden Bericht: „Die Klausel, welche den Ueberschuß der jahrlichen Kircher Re⸗ venüͤen, zum Betrage von ungefaͤhr 84,000 Pfod., fuͤr den allge⸗ meinen Volks⸗Unterricht anweist (die sogenannte Appropriations⸗ oder Aneignungs⸗Klausel), wird fast in denselben Ausdruͤcken, wie in der Bill vom vorigen Jahre, beibehalten werden. Der Haupt⸗Unterschied zwischen der jetzt einzubringenden Bill und der vorzaͤhrigen besteht in der neuen Kirchspiels⸗Anordnung. Es soll namlich keine einzige Pfarre ganz aufgehoben, sondern es sollen tirchliche Gemeinde⸗Bezirke unter der Leitung des Lord⸗Lieute⸗ mnants und der Kirchen⸗Kommissarien gebildet und die Einthei⸗ lung derselben so geordnet werden, daß fuͤr die geistlichen Be⸗ duͤrfnisse der Prorestanten hinreichend gesorgt seyn wird, so klein auch deren Zahl in einigen Bezirken seyn moͤchte. Kein Gei t⸗ licher sol jaͤhrlich weniger als 100 und keiner mehr als 590 Pfd. Gehalt beziehen. Die im Unterhause morgen zu beantra⸗ gende Resolution enthaͤlt naturlich nicht die Ausfuͤhrung dieser hier von uns mitgetheilten Details; diese werden sich erst aus der Bill selbst ergeben, deren Haupt⸗Eroͤrterung wahrscheinlich erst bei der zweiten Lesung stattfinden wird. Der Ueberschuß, der von der Million noch vorhanden ist die das Parlament fuͤr die Irlaͤndische Geistlichkeit bewilligt hat, soll dieser Geistlichkeit nicht ausgezahlt, sondern an den konsolidirten Fonds zuruͤck er⸗ stattet werden. Er soll sich auf ungefaͤhr 400,600 Pfd. belau⸗ fen, indem die Geistlichkeit bis jetzt etwa 600,600 Pfd. empfan⸗ gen hat, doch können wir uns fuͤr die Genauigkeit dieser An⸗ gabe nicht verbuͤrgen.“ Heute, nachdem die oben erwahnte Re⸗ solution, die Lord Morpeth schon in der Sitzung vom Freitage angezeigt hatte (s. das gestrige Bl. d. St. Z.), im Unterhause ohne Opposition angenommen worden, sagt dasselbe Blatt: „Die gestrige Debatte, in deren Verlauf Lord J. Russell den Lord Stanley, den Heißsporn seiner Partei, so sarkastisch zurecht⸗ wies, wobei ihm von allen Seiten des Hauses Beifall gezollt wurde, macht den leeren und falschen Behauptungen, von de⸗ nen die Tory⸗Zeitungen dieser Tage strotzten, naͤmlich daß die Minister die Appropriations⸗Klausel aufgegeben haͤtten, mit ei⸗
„
nem Schlage ein Ende. Weit entfernt, daß dies der Fall waͤre,
wird diese Klausel einen Theil ihrer Maßregel bilden. Lord Morpeth und Lord John Russell erklärten unumwunden, daß die Minister das Prinzip, mit dem sie ihre Amtsfuͤhrung an⸗
zu lassen, nicht von sich schuͤtteln wuͤrden.
I “ 8 “ So schlagen sie durch ihre eigenen Worte und durch ihre eigene Maßregel die Erdich⸗ tungen der Tory⸗Presse nieder, die, da sie weiß, wie leicht es den Tories ist, alle ihre fruͤheren Grundsaͤtze fahren zu Aassen, wenn es zu ihrem Zweck paßt, der Meinung war, die Whigs seyen eben so schlecht wie die Tories. 1 Beim Herzoge von Wellington war gestern wieder eine große Versammlung von Tories, zur Berathung uͤber die auf Irland bezuͤglichen Bills. Auch hat am Sonnabend wieder ein großer Schmaus des Westminsterschen konservativen Vereins stattgefunden, bei welchem Lord Elliot 98 Vorsitz fuͤhrte. Herzog ven Fescgton und Sir R. Peel fehlten aber auch bei 1 Mittagsmahl. “ Globe sagt: „Die Tory⸗Pairs wollen heute Abend erklaͤren, daß das Irlandische Volk, weil es katholisch ist, nicht wuͤrdig sey, daß man ihm die Verwaltung seiner Lokal⸗An⸗ gelegenheiten, die Reinigung, Erleuchtung, Pflasterung und die V Polizei seiner Staͤdte anvertraue. Es soll beschimpft und um dasjenige Recht betrogen werden, zu dessen Sicherung die Eman⸗ cipations⸗Akte angenommen wurde, weil es katholisch ist. Sein einziges Verbrechen, seine einzige Schande, seine einzige Un⸗ wuͤrdigkeit liegt in seiner Religion. Ist es wohl moͤglich, daß man irgendwo die entfernteste Hoffnung hegt, daß die Tories ihren Vorsatz auszufuͤhren im Stande seyn werden? Wir glau⸗ ben dies nicht. Jedenfalls liegt ein Trost in der absoluten Ge⸗ wißheit, daß man es ihnen nicht gestatten wird. Es ist n8 lich, daß man die Pairs nicht vor den Folgen ihrer eigenen 9 thoͤrung wird schuͤtzen koͤnnen, aber das Volk von Irland braucht deshalb keinen Besorgnissen Raum zu geben.. 1 Nach der letzten Sitzung der Kommission, die sich mit Un⸗ tersuchung der letzten Dubliner Wahl zu beschaͤftigen hat, be⸗ fand sich O'Connell wieder in einer Majoritaͤt von einer Srimme egen seinen Gegner. 8 gege Me rere „Logen in Irland weigern sich „dem Beschlusse der großen Loge wegen Auflösung des Ordens Folge zu leisten, und begruͤnden diese Weigerung auf den isgsring, daß die große Loge durch ihren Beschluß vom lAten d. M. ni ht die Akte annullirt habe, durch welche die einzelnen Logen kon⸗ ituir n sind. . . bo Werte, hier einen großen Klub fuͤr 1290 Mit⸗ glieder vom Handelsstande zu errichten, in dessen Lokale sich auch wenigstens 100 Betten, um dort schlafen zu koͤnnen, befin⸗ den hat ein Fernrohr von bedeutender Groͤße an— kaufen lassen, dc zum Geschenk fuͤr den Imam von Maskate immt seyn soll. — v 18 14 Ausruͤstung beorderten En lischen Linienschisse sind beinahe segelfertig, und an den (außer Offizieren und See⸗ soldaten) fuͤr sie erforderlichen 3200 Seeleuten fehlten am 22sten nur noch 240 Mann. b Ein Arzt in Brighton hat vor kurzem is otgectg Reedches Verfahren angewendet, um Muͤnzen entweder fuͤr I. Nachwelt aufzubewahren, oder wohl gar dem Weltenraume auf ewige Zeit anzuvertrauen. Er legte naͤmlich eine Wachskugel, worin 88 mehrere Muͤnzen befanden, in einen Ballon von Gummi ela⸗ stikum, den er so mit Gas fuͤllte, daß derselbe mehrere ; Fuß steigen muß, worauf er ihn hermetisch verschloß. In der Wachskugel befand sich ein Pergamentblaͤttchen mit der In⸗ schrift: „Anglia Martis X. 1836.“ Der Ballon soll L den Luftstroͤmungen getrieben, den Weltenraum nach allen Nec tungen durchkreuzen und so das Andenken an die Britische;: a⸗ tion und ihren Monarchen viele Jahrtausende lang bewahren. Wie von Mehl!, so ist Jhic 18 Baumwoölle der Preis der⸗ malen in New⸗York hoͤher als in Liverpool. hg 1 1 enthalten Berichte aus Liss abon. vom lölen d. M., denen zufolge die Koͤnigin die Session der g. geschlossen hat, nachdem zuvor der Antrag, daß der Gemahl der Koͤnigin nicht Ober⸗Befehlshaber des Heeres werden duͤrfe, in dem Augenblicke seiner Ankunft Fgedgege worden war. In der Rede, mit welcher die Koͤnigin die Cortes schloß, deren 1 dentliche Session zu Ende gegangen war, erklaͤrt dieselbe, daß die Menge der noch unvollendeten Arbeiten der gesetzgebenden Gewalt die Berufung außerordentlicher Cortes b welche unverweilt statthaben solle. Uebrigens soll diese Rede durch ihren unbedeutenden Inhalt große Unzufriedenheit erregt und diese Stimmung sich sogar in der Versammlung der Cor⸗ tes laut kundgegeben haben. Dem D tario do Povo 8* l5ten zufolge, hatten alle Minister ihre b11““ schon vorher war der Marquis von Valencia von der K mit der Bildung eines neuen Ministeriums beauftragt worden und hatte sich an den Herzog von Z Die Hauptschwierigkeit liegt in der Ernennung des Finanz⸗Ministers, da sich Niemand mit der Leitung der ganz Ih eshenostc gera⸗ thenen Finanzen befassen zu wollen scheint. Man Hnhte 878g den Baron de Logos als Kandidaten fuͤr diesen Posten, der Courier bezweifelt es aber, daß derselbe sich dazu Fhtsceiil n sollte, und meint, daß er wohl eher eine andere Stelle in. 179 neuen Ministerium annehmen wuͤrde, als gerade das et eu ge der Finanzen. Am 9ten und an den folgenden Tagen ie Vermaͤhlung der Koͤnigin mit vielem Glenze gefeiert wor 9 Der Prinz Ferdinand soll durch sein Benehmen einen sehr vor⸗ theilhaften Eindruck auf die Einwohner von Lissabon gemacht naͤchstens absegelnden Bataillon See⸗Soldaten von 700 Mann unter Major Owen sollen, nach den ministeriellen Blaͤttern, mehrere Detaschements folgen, so daß L“ von dieser Waffenart zur Verfuͤgung von Lord John Hay ge⸗ stellt werden sollten, die dann nicht allein hinreichen wuͤrden, die Kast schuͤ — ch die wichtigsten Forts auf dersel⸗ Kuͤste zu schuͤtzen, sondern auch die wichtigsten 5 — Fit ben in Besitz zu nehmen und die Garnison derselben zu il . Die Zeitungen enthalten die dem Parlament Lpseieges. ’1 plomatische Korrespondenz uͤber den blutigen Charakter der; rieg⸗ fuüͤhrung in Chnh e. seste g aus 17 Aktenstuͤcken vom Juli 335 bis zum 22. Maͤrz 1836. C111“ war, nach dem Bericht 268 etes en Korrespondenten der Times, auf Einladung des ns Herr Hassuna D'Ghies aus England angekommen. I““ 1t cege der Redacteur des „Moniteur Ottoman“, war uͤber Malta nach Paris abgereist, angeblich seiner Gesundheit halber, allein, 6 Einige wissen wollten, um eine Anleihe fuͤr die Pforte zu v ziiren. Die Russische Kriegsbrigg „Achilles“ war auf der Fahra von Athen nach Sebastopol in Konstantinopel 4ngeeamgeesh ang der Korrespondent der Times behauptet, es sey der gänzen nf sischen Flotte freie Durchfahrt durch den Bosporus 98 attet. 8 In Bombay war ein Schiff der Ostindischen Compagn ¹ aus Socotora mit der Nachricht eingetroffen, daß das zum Zweck des Ankaufs jener Insel hingesandte Detaschement Sache wieder hatte absegeln muͤssen. Was aus der Kohlen⸗ 9. derlage geworden, wußte man noch nicht, und das Klima
5 8 .“ In Quebek hat man die Berechnung angestellt, daß das
Versammlungshaus gegen 35,000 Pfund zu den Kosten seinen Session, d. h. fuͤr die Mitglieder selbst, von der Regierung be⸗ ogen (fast so viel als die einjaͤhrigen Ausgaben der Provinzial Regierung), dagegen aber die 3 ⅛jaͤhrigen Ruͤckstandsgehast fuͤr alle oͤffentliche Beamten, die richterlichen eingeschlossen, un bewilligt gelassen hatte. 1
In Ober⸗Kanada hatte Sir F. Head an die Stelle de gesetzgebenden Rathes, der seine Entlassung genommen, einn neuen ernannt, und Alles schien ansangs gut zu gehen. Sri⸗ teren Nachrichten bis zum 30. Maͤrz zufolge, waren aber i Toronto auf Anlaß jener neuen Ernennungen bedeutende n ruhen ausgebrochen, die bis zu Biutvergießen fuͤhrten, und m wollte den Gouverneur zwingen, jenen Schritt zuruͤckzunehn, Ueber New⸗York sind Berichte aus Nieder⸗Kanadag, gelaufen, aus denen hervorgeht, daß Lord Gosford am 21. M. die gesetzgebend
Versammlung jener Provinz prorogirt hat. seiner bei dieser Gelegenheit gehaltenen Rede beklagt sich Gouverneur, daß seine zur Herstellung der Ruhe und Eintrat getroffenen Maßregeln mißgluͤckt seyen. Er erwartet jetzt me⸗ Instructionen von der Regierung des Mutterlandes.
— Aus New⸗York sind Nachrichten bis zum Asten d. ein gangen, denen zufolge man der Beendigung des Kampfes gen die Indianer entgegensieht, da dieselben Neigung zeigen, sich unterwerfen. Es ist bereits eine Uebereinkunft zwischen ihe und dem General Gaines abgeschlossen worden, derzufolgei dieselben hinter den Fluß Willookuhtschi zuruͤckziehen und dort ruhig verhalten werden, bis Nachricht von den Beschli der Regierung in Betreff ihrer eingegangen ist.
Die letzten aus New⸗York eingegangenen Zeitungen schaͤftigen sich nur mit den Angelegenheiten der Bank der N. einigten Staaten, so wie mit den Versuchen der Vorsteher! ses Instituts, sich durch einen besonderen vom Staate Penms vanien ertheilten Freibrief ihren fruͤheren Einfluß zu sichee Im Staate Ohio herrscht eine so sfeindselige Stimmung ger diese Bank, daß am 4. Maͤrz, an welchem der Freibrief dem ben zu Ende ging, eine Festlichkeit stattfand, weil
mals das besondere, von Pennsyilvanien verliehene
gium noch nicht kannte. Die ausgezeichnetsten M der Union waren dazu eingeladen, und unter „Ande⸗ auch Herr van Buren, der wahrscheinliche Nachfog des Praͤsidenten Jackson, dessen Ansichten in Betreff! Bank⸗Monopols und der Banken uͤberhaupt voͤllig mit der des Generals Jackson uͤbereinstimmen. Er wurde durch schaͤfte verhindert, die Einladung anzunehmen, aber er sandten langes Schreiben an das Comité von Ohio, worin er seine ¹ sichten uͤber diesen Gegenstand auseinandersetzte, die, als 1 sichten des kuͤnftigen Praͤsidenten, wohl der Beachtung ver sind. Er spricht seine bestimmte Ueberzeugung aus, daß de Verfahren der Bank waͤhrend der Diskussionen uͤber die 6 neuerung des Freibriefes darauf berechnet gewesen sen, durch . schuͤchterung des Landes die Erneuerung zu erzwingen. „Ehe noch heißt es ferner in jenem Schreiben, „von dem Manoͤver in den fernten Theilen der Union etwas bekannt ist, wird das Publikum si⸗ uͤberrascht durch die Verleihung eines Freibriefes von der Regiern eines einzelnen Staates, waͤhrend die große Mehrzahl des An rikanischen Volks eine solche Verleihung von Seiten des Ku gresses befuͤrchtete, wozu auch in der That, wiewohl vergeben
dem Staate Ohio Gluͤck zu der Stellung, welche derselbe gege die Bank der Vereinigten Staaten unter ihrem neuen Imnf briefe dadurch angenommen habe, daß er ein Gesetz gegebe
hindern. Die schnelle Verbreitung von Lokal⸗Banken betrache Herr van Buren mit Besorgniß, und er befuͤrchtet, daß in ein nicht sehr entfernten Zeit ernstliche Nachtheile daraus hervorz 2 8- 8 hen wuͤrden. 8 V
In den Vereinigten Staaten sind kuͤrzlich wieder zm Dampfschifse, eines zu Mobile, das andere zu Nashville, in Luft geflogen.
Aus Mexiko sind neuere ? 8 8 hier eingegangen, die bis zum äten v. M. reichen. Die R Orleans⸗Blaͤtter enthalten die vom 2ten v. M. datirte Um haͤngigkeits⸗Erklaͤrung von Texas, welche in Washington (em Stadt in der Provinz Texas) durch die Depurirten des Vol von Texas in einer General⸗Versammlung beschlossen word ist. Außerdem ist in New⸗Orleans die Nachricht eingegange daß der Angriff der Mexkanischen Armee unter General? auf San Antonio de Bejar am 28. Februar abgeschlagen we den ist, daß die Mexikaner 500 Mann verloren, sich hinter! Rio Grande zuruͤckgezogen haben und sich in Zukunft auf Defensive beschraͤnken werden. Einem Geruͤchte zufolge, Santana die Armee verlassen haben und nach Mexiko zuruͤt eilt seyn, auf die Nachricht von dem Tode seines bedeutend Anhaͤngers, des Vice⸗Praͤsidenten Varragan, der angeblich! giftet worden ist. Es ist jedoch nicht zu vergessen, daß die tungen von New⸗Orleans, woselbst man so sehr fuͤr Texas 8 tei nimmt, fuͤr Nachrichten von dorther nicht die butette Quelle sind. 8
Direkte Angaben aus Mexiko geben die guͤnstigsten D stellungen von den Fortschritten Santana's in Texas und; sei 3 Aussichten daselbst. seinen ferneren Aussichten dase Man hat hier die Nachricht, daß das Fort von Port Cabello sich am 4. Maͤrz den Venezuelanischen Truppen; Discretion ergeben hat.
vI1111“
Amsterdam, 26. April. Se. Maz. der Koͤnig haben hiesigen Buͤrgermeister 400 Gulden zur Vertheilung unter! senigen Arbeiter uͤbersandt, die bei dem vorgestrigen Bre⸗ beschaͤdigt worden sind. 1 1
Der zum Befehlshaber des auf der Rhede vom Hoen versammelten Geschwaders ernannte Contre⸗Admtral Ziern⸗ hat dort vorgestern seine Flagge auf der Fregatte „Maas gezogen.
Herr A. Dull, ist hier mit Tode abgegangen. Man schreibt aus Bruͤssel, das Ministerium habe baei Kammern um Herabsetzung des Einfuhrzolls von Gußeiser e sogenannten Gaͤnsen, fontes en guese) angetragen, we 6 Hochoͤfen Belgiens dem Beduͤrfniß nicht mehr genüͤgen ehan In der Gegend von Mastricht scheint man sich sett viel mit dem Schleichhandel nach Belgien zu beschaͤftigen. - wird von einem Belgischen Blatte erzaͤhlt, daß kuͤrzlich ung V 50 Leute, die saͤmmtlich mit Zuckerhuͤten beladen waren, Graͤnzlinie passirten. Sie wurden von den Belzgischen. vijs niers bemerkt, die sogleich Jagd auf sie machten. Wirklich sieh⸗ sich auch zehn jener
Leute fangen, waͤhrend die dg ,r 1 p 1 .54* r . durch Zeit gewannen, ihr Ziel um so sicherer zu erreiche sht i
etreten, nicht aufgeben koͤnnten, und daß sie die von ihnen ein⸗ enen Verpflichtungen, Irland Gerechtigkeit widerfahren
8. 8 ¹
Insel wurde fuͤr sehr ungesund erklaͤrt.
Douaniers, die auch uͤber den theilweisen Fang schon
Alles aufgeboten worden ist.“ Herr van Buren wuͤnscht dar
um die Bildung von Zweig⸗Banken im Staate Ohio zu vem
Nachrichten uͤber New⸗Orler
Der Koͤnigl. Daͤnische General⸗Konsul in den Niederlandt f druckt, if
du⸗
freut waren, schickten sich sogleich an, ein Protokoll daruͤber auf⸗ zunehmen. Die großen Zuckerpaͤcke wurden geoͤffnet, und siehe da! — es fand sich nichts als Sand darin, den man sehr täͤu⸗ schend in die Form von Zuckerhuͤten gebracht hatte. Der wirk— liche Zucker war inzwischen von den uͤbrigen 40 Schleichhaͤnd⸗ lern gluͤcklich uͤber die Graͤnze geschafft word 8
Schweden und Norwegen. Christiania, 31. Maͤrz. In der Storthings⸗Sitzung vom 22. Februar ward der Bericht des uͤber die Ausgabe einer Storthings⸗ Zeitung ernannten Comité's wieder vorgenommen und nach den speziellen Antraͤgen derselben beschlossen, als Bei⸗ lage zu dem am weitesten verbreiteten Tagesblatte, Morg en⸗ bladet, alle Antraͤge⸗ und Comité⸗Berichte drucken zu lassen und den Herausgebern eines Schillingsblattes eine oͤffentliche Unterstüͤtzung zu ihrem Vorhaben zu bewilligen, demselben eine populaire der Storthings⸗Verhandlungen beizuge⸗ sellen. Die erhandlungen waren von sehr untergeord⸗ netem Interesse. 1e ia g Sitzung vom 26. Febr. wurden die alten K. Pro⸗ positionen uͤber das suspensive Beto der Krone und die Noth⸗ wendigkeit der K. Sanction zur Naturalisation von Auslaͤndern vorgelegt. Die erste gab bekanntlich im Jahre 1824 Stoff zu sehr lebhaften Verhandlungen, und wurde der Antrag, der K. Prärogative ein absolutes Veto zu geben, nach mehreren stuͤr⸗ mischen Sitzungen verworfen. Seitdem ist der Antrag in je⸗ dem Storthing erneuert, aber stets abgelehnt worden, und dies⸗ mal wurde er, nach einer langen Rede des Repraͤsentanten Wille, auf den Antrag des Hrn. H jelm, ohne an ein Comité verwiesen zu werden, einstimmig beseitigt. Dasselbe Schicksal hatte der andere Vorschlag, daß zur Naturalisation von Aus⸗ ländern, wie zu Gesetzen, die Genehmigung der Krone erheischt werden solle, welcher ebenfalls zum oͤftern verworfen wurde, nachdem er zuerst vorgelegt worden, auf Veraulassung eines na— tuͤrlicherweise abgeschlagenen Gesuches des Prinzen von Wasa, als Norwegischer Buͤrger naturalisirt zu werden. “ In der Sitzung vom 29. Febr. wurden mehrere Vorschlaͤge einzelner Storthingsmaͤnner entwickelt. trugen die Repraͤ⸗ sentanten Staff und Haagenstad darauf an, daß von dem Reste der Staatsschuld gleich 500,000 Spec. und das Uebrige in moͤg⸗ lichst kurzer Zeit abgetragen werde. Dieser gewiß sehr unzeitige Vorschlag scheint aus einer sehr unuͤberlegten Sehnsucht nach der freilich fuͤr uns leicht erreichbaren Freude, von Schulden ganz befreit zu seyn, entsprungen zu seyn: vielleicht liegt auch die einseitige Ruͤcksicht im Hintergrunde, daß die zur Zinszahlung jaͤhrlich verwendete Summe groͤßtentheils an auslaͤndische Glaͤu⸗ biger geht. Das Storthing wird aber hoffentlich einsehen, daß der Ueberschuß der Staats⸗Kasse weit fruchtbringender angewandt werden koͤnne, entweder zu nuͤtzlichen Verbesserungen oder zu abermaliger Herabsetzung der Steuern, als zur Abtragung einer bequemen und wenig kostbaren Schuld, und daß es billig sey, die gegenwaͤrtige Generation, die schon so ungeheure Lasten und Drangsalc erduldet, nun auch der Fruͤchte ihrer Anstrengungen genießenzu lassen und den geringen Rest der Schulden den Nachkom⸗ men zu uͤberlassen, fuͤr deren Wohl gewiß auch besser gesorgt wird, wenn durch Belebung aller Erwerbsquellen die Kraͤfte des Landes gehoben werden, als wenn die Kapitale einer weit er⸗ giebigeren Benutzung entzogen werden, um die geringen Schul⸗ den zu tilgen; das Storthing wird gewiß erkennen, daß eine so kleine Schuld, wie unsere, die Festigkeit unsers Kredits konsta⸗ tiren und namentlich die Leichtigkeit in dessen Benutzung erhoͤ⸗ hen werde, daß deren vorschnelle Amortisirung leicht die nach— theilige Folge haben koͤnnte, uns dem lebendigen Verkehr mit dem großen Geldmarkte zu entfremden; kurz, man darf erwar⸗ ten, daß das Thing von zu gesunden staats ⸗oͤkonomischen Grund⸗ saͤtzen beseelt seyn werde, als daß ein so einseitiger Antrag bei demselben Eingang finden sollte; indessen ist die Sache vorlaͤu— fig dem Budget⸗Comité zur Berichterstattung uͤberwiesen. auf berichtete das Comité fuͤr das Kirchen⸗ und Unterrichtswesen üͤber den Regierungs⸗Vorschlag, die von der Staats⸗Kasse fuͤr 2030 Spec. angekauften im westlichen Norwegen gefundenen Antiqui⸗ taͤten der Christiania⸗Universitaͤt zu schenken. — In dieser Siz⸗ ung ward das Buͤreau des Storthings erneuert. Es muß naͤm⸗ ich erinnert werden, daß die Praͤsidenten und Secretaire immer nur auf 8 Tage ernannt werden, dann aber wieder erwaͤhlt wer⸗ den koͤnnen. Erst wer zwei Mal nach einander einen solchen Posten bekleidet, kann zum dritten Male die Annahme desselben verweigern. Dies ist bisher nun stets der Fall gewesen, nur daß aus sehr mißverstandener Bescheidenheit dies immer erst nach geschehener Wahl stattgehabt, wodurch eine neue Wahl noͤ⸗ thig wurde. Diese ungeeignete Schuͤchternheit hatte der jetzige Präͤsident, Soͤrensen, abgelegt; er erklaͤrte naͤmlich vor der Wahlhandlung, daß er es nicht wuͤnsche, wiedererwählt zu wer⸗ den; worauf der Pastor Ridderwold Praͤsident wurde. Zwischen diesen beiben Maͤnnern wird der Vorsitz ohne Zweifel in dieser Session abwechseln.
80
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Schleswig, 24. April. (Hannov. Ztg.)
Zum Praͤst⸗
ddenten unserer Staͤnde⸗Versammlung ist mit bedeutender Stim⸗ menzahl der
hiesige Obergerichtsrath Graf Moltke erwaͤhlt wor⸗ den, als Schriftsteller zuerst bekannt geworden durch eine zur Heit ihrer Erscheinung Aufsehen erregende Schutzschrift fuͤr den Adel. Die von Einzelnen gemachten Versuche, in die Dank⸗ Adresse an den Koͤnig Dies und Jenes gelegentlich mit einfließen zu lassen, wurde von der Mehrheit zuruͤckgewiesen, und die im Geiste echter Loyalitaͤt, verbunden mit ruhiger Haltung und Ver⸗ trauen auf das gegebene Koͤnigliche Wort, abgefaßte Adresse, hat eine an den Koͤniglichen Kommissarius gerichtete Zufriedenheit und Herzlichkeit athmende Beantwortung des Köoͤnigs zur Folge S Der nicht nur im Publikum, sondern gleichfalls in aür Versammlung ausgesprochene Wunsch einer gehaltreicheren bfassung des Staͤndeblattes und insonderheit, daß selbiges nicht in gespaltenen Kolumnen Deutsch und Daͤnisch erscheinen moͤchte, sondern allenfalls in jeder Sprache fuͤr sich abge⸗ Anzahe ist hohern Orts abgeschlagen ar. Um indessen die Ko e durch die vorherzusehende Dickleibigkeit und große och meht des Blattes sonst abgeschreckten Abonnenten nicht auf die Paznt vermindern, ist der Preis für das einzelne Blatt gesetzt n tee⸗ mithin von 2 Sh. auf 1 Sh. Cour. herunter⸗ Pnicht pe⸗ g — Erhebliches ist bisher bei den Verhandlungen in Ankezin ommen, und die durch den Koͤnigl. Kommissarius bige e. gebrachten Koͤnigl. Propositionen werden, nachdem ge bereits in der Holsteinischen Versammlung besprochen 1 sind, hoffentlich in der hiesigen schneller abgemacht und h die laͤufig auf 2 ½ bis 3 Monate angeschlagene z abgekuͤrzt werden. Dies moͤchte auch um so werther seyn, da von Seiten des groͤßern Publikums, bduͤrch das Itzehoer Staͤndeblatt bewirkten Ein⸗
drucks, schon Stimmen des Zweifels an dem großen Nutzen solcher Verhandlungen sich vernehmen lassen.
Freie Stadt
Krakau, 21. April. Folgendes sind (nach dem Oesterr. Beobachter) die Truppen, welche das Gebiet der freien Stadt gestern verlassen haben: das Kaiserl. Russische Jaͤger⸗Bataillon „Alexopol“, das Kosaken⸗Detaschement, das Koͤnigl. Preußische Uhlanen⸗Detaschement und von den Kaiserl. Oesterreichischen Truppen das dritte Bataillon „Hohenegg“ und zwei Eskadronen von dem Husaren⸗Regiment „Koͤnig von Preußen.“
nd.
Schwerin, 29. April. Ueber das Befinden Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs enhaͤlt die Schwerinsche Zeitung folgenden Bericht vom gestrigen Tage: „Aus den durch die dankbar zu verehrende Gnade Sr. Koͤnigl. Hoheit des Erbgroß⸗ herzogs hier noch taͤglich eingehenden Berichten der Aerzte geht hervor, daß, Gottlob! die im Anfange der Krankheit nahe Ge⸗ fahr drohenden Zufaͤlle verschwunden sind; daß die waͤsserigen Ansammlungen noch immer nur unter der Haut bleiben und die Hoͤhlen des Koͤrpers verschonen, daß sich der Widerwille gegen Nahrungsmittel nach und nach verliert und wir uns so der Hoffnung, unseren geliebten Landesfuͤrsten noch eine Weile zu behalten, freudigst hingeben duͤrfen.“
Dresden, 29. April. Von der Direction der hiesigen Kunst- und wissenschaftlichen Sammlungen ist eine Bekannt⸗ machung erschienen, wonach fuͤr Fremde sowohl als fuͤr Einhei⸗ mische an gewissen Tagen und Stunden in saͤmmtlichen Koͤnigl. Museen, Gallerieen und Kabinetten ein freier Zutritt stattfindet. Es gehoͤren dazu: 1) die Koͤnigl. Bibliothek; 2) das Antiken⸗ Kabinet; 3) die Porzellan, und Gefaͤß⸗Sammlung; 4) die Ge⸗ maͤlde⸗Gallerie; 5) das Mengssche Museum; 6) die Gewehr⸗ Gallerie; 7) die Gemaͤlde von Canalette ꝛc. und die nach Raphael⸗ schen Zeichnungen gefertigten Tapeten; 8) das Kupferstich⸗Kabi⸗ net; 9) das Naturalien⸗Kabinet; 10) der mathemathisch⸗physika⸗ lische Salon und die Modell⸗Kammer und 11) das historische Museum. Die Bildwerke im Antiken⸗Kabinette und im Mengs⸗ schen Museum koͤnnen, unter gehoͤriger Anmeldung und Vor⸗ sicht, auch bei Fackelbeleuchtung besehen werden.
Leipzig, 28. April. Se. Durchlaucht der regierende Her⸗ zog von Anhalt⸗Koͤthen ist von Klipphausen hier angekommen, im Hotel de Baviere abgestiegen und heute Nachmittag nach Koͤthen abgereist.
Waldheim (Koͤnigreich Sachsen), 26. April. Der hiesige Stadtrath und die Stadtverordneten haben dem beruͤhmten Zoo⸗ logen, Staatsrath Gotthelf Fischer von Waldheim zu Moskau, als einen Beweis der Dankbarkeit fuͤr die seiner Vaterstadt be⸗ wiesene Zuneigung das Ehrenbuͤrgerrecht uͤbersandt. Eine Kiste Waldheimer Mineralien, eine petrographische Charte der Umge— bung Waldheims, ein Aufriß von dem vaͤterlichen Hause des beruͤhmten Gelehrten und ein Gedicht sind jenem Diplome bei— gefuͤgt worden.
Muͤnchen, 25. April. Am gestrigen Tage versammelten sich um 11 Uhr Vormittags die Glieder des Ritter⸗Ordens vom heiligen Georg in großem Kostuͤm in der Koͤnigl. Residenz, um diesen Festtag in herkoͤmmlicher Weise zu feiern. Die Rit⸗ terschaft hatte Se. Maäjestaͤt den Koͤnig als Großmeister, so wie Ihre Koͤniglichen Hoheiten den Kronprinzen Maximilian und Prinzen Karl von Bayern, als Ordens⸗Prioren, in das Kapi⸗ tel und demnaäͤchst bei oͤffentlichem Kirchengang in die Koͤnigl. Hof⸗Kapelle begleitet, wo der bisherige aͤlteste Ritter, Herr Max Ema⸗ nuel Graf von Loͤsch, die Kapitular⸗Kommenthur⸗Wuͤrde de droit und der Ritter Herr Joh. Phil. Jakob Graf zu Eltz, genannt Faust von Stromberg, die Insignien als Kommenthur ad honores em- pfangen hatte. Mittags fand offene Ritter-Tafel und Abends Akademie bei Hofe statt. — Heute wird der uͤbliche Trauer— Gottesdienst fuͤr den Großmeister, des in Gott ruhenden Koͤ⸗ nigs Maximilian Majestaͤt, und morgen fuͤr die verstorbenen Ordens⸗Mitglieder in der Koͤnigl. Hof⸗Kapelle abgehalten.
Stuttgart, 25. April. Gegen einen ehrenwerthen Mit⸗ buͤrger unserer Stadt ist ein abscheulicher Mordversuch began⸗ gen worden. Herr Stiftungs⸗Verwalter Griesinger hoͤrte ge⸗ stern Abend ein Gepolter in dem Zimmer, wo sich seine Kasse befindet. Als er oͤffnete, wurde er von dem Raubmoͤrder mit einem Hammerschlag auf den Kopf zu Boden gestuͤrzt. Auf seinen Huͤlferuf eilten die Hausbewohner herbei, und es gelang ihnen, den Thaͤter, einen jungen Musiklehrer, Namens H—, der Unterricht im Hause gab und, wie man sagt, schon manche Unterstuͤtzung von Herrn Griesinger erhielt, festzunehmen und in die Haͤnde der Justiz zu liefern. Der Thaͤter soll maskirt und außer dem Hammer, mit welchem er die Unthat veruͤbte, noch mit einem Dolche versehen gewesen seyn. Man fuͤrchtet fuͤr das Leben des Herrn Griesinger.
Unser Pferdemarkt hat heute mit einem stattlichen Umzug unter Zudrang einer großen Volksmenge begonnen. Eine große Menge zum Theil sehr schoͤner Pferde sind auf den Markt ge— bracht worden. Auch viele Kaͤufer, selbst aus Frankreich und England, sind schon angekommen oder werden noch erwartet. Man verspricht sich ein glaͤnzendes Resultat des Marktes.
Der Schwaͤbische Merkur schreibt: „Seit dem Anschlusse von Baden an den Deutschen Zollverein ist das Franzoͤsische Mauthsystem wie gelaͤhmt. Wenn man den Rhein passirt, so nehmen sich die Franzoͤsischen Zollwaͤchter kaum die Maͤhe, das Gepaͤck der Reisenden oberflaͤchlich zu untersuchen, waͤhrend die Strenge, welche sonst auf dem linken Rheinufer herrschte, jetzt auf die rechte Seite desselben uͤbergegangen ist. Die Franzosen beginnen nun zum Theil selbst, die Ke theile ihres bis jetzt so streng durchgefuͤhrten Prohibitivsystems zu fuͤhlen.“
1116.““ . S) Gttt⸗ nigen Wochen wird mit wahrem Vergnuͤgen bemerkt, daß bei dem hiesigen Linien⸗Militair mehrere sehr zweckmaͤßige Veraͤnde⸗ rungen stattgefunden haben, so z. B. ist das Offizier⸗Corps, statt der bisherigen nach veralteter Form und altmodischem Schnitt gefertigten Oberroͤcke, mit neuen militairischen Oberroͤk— ken bekleidet, zu welchen passende militatrische Muͤtzen getragen werden. Die Abloͤsungs⸗Mannschaft der Hauptwache erscheint woͤchentlich dreimal vereinigt mit jenen mehreren anderen Wa⸗ chen, von einer sehr verbesserten und gut eingeuͤbten Militair⸗ Musik begleitet. Das bisherige Kommodtragen der Gewehre nach ehemals Franzoͤsischer Art ist abgeschafft und dagegen nach Vorschrift des bestehenden Exerzier⸗Reglements eingefuͤhrt. Ueber⸗ dies sollen, dem Vernehmen nach, dem hiesigen Militair außer diesem noch andere Verbesserungen bevorstehen.
Krakau.
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In Bezug auf die Landung der 27 oder 30 Karlisti⸗ schen Offiziere u. s. w. in Civitavecchia giebt jetzt die Allge⸗ meine Zeitung in einem Schreiben aus Rom eine ganz
andere Geschichts⸗Erzaͤhlung als die bereits bekannte.
Korrespondent, der naͤmlich von den Graueln des Buͤrgerkrieges in Spanien spricht, faͤhrt dann fort: „Wir haben hier ein Beispiel von den Graͤueln dieses Krieges vor Augen, naͤmlich 30 Karlistische Soldaten und Offiziere, die in Tarragona gefan⸗ gen gesessen und dann in Barcelona eingeschifft wurden, unter dem Vorwande, nach der Havana transportirt zu werden, aber eigentlich um saͤmmtlich den Tod in den Wellen zu finden. Ihr Schicksal ahnend, uͤberwaͤltigen sie die Schiffsmannschaft und fanden ihre Vermuthung nur zu gegruͤndet, da man an Bord des Schiffes nur Lebensmittel fuͤr einige Tage fand. Von Gibraltar, wo sie fast verhungert landeten, wurden sie auf ei— nem Englischen Schiffe nach Livorno und von dort nach Civita⸗ vecchia gebracht, wo sie gegenwaͤrtig auf Kosten der Regierung verpflegt werden. Sie wuͤnschen wo moͤglich wieder nach Spa⸗ nien zuruͤckzukehren. (Unsere Leser werden bemerken, daß diese Geschichts⸗Erzaͤhlung sehr von der abweicht, welche uns neulich ein Korrespondent mittheilte. Wir sind nicht im Stande zu Anmerk. der Alla
ü beurtheilen, welches die richtige ist. — eitung.)
Spanien.
Der Courier enthaͤlt ein Schreiben aus Vittoria vom 9. April, worin von einem Diner die Rede ist, das dem Brigade⸗General Evans, dem Bruder des Oberbefehlshabers der Britischen Le⸗ gion, vor seiner Abreise nach England, gegeben wurde. Na⸗ mentlich wird darin eine von dem Major Don Valentin Lezama in Englischer Sprache gehaltene Rede mitgetheilt, worin derselbe der Britischen Legion, so wie der Britischen Nation uͤberhaupt, die groͤßten Lobspruͤche ertheilt und die feste Hoffnung ausspricht, daß mit Huͤlfe Englands die Sache der Koͤnigin triumphiren werde.
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Konstantinopel, 6. April. Am 2ten d. M. ist das neue Oesterreichische Dampfboot „Ferdinand I.“ in diesen Hafen ein⸗ gelaufen, nachdem es auf seiner Ueberfahrt die Jonischen In⸗ seln, Athen, Syra und Smyrna beruͤhrt hatte. Selbiges wird bis Ende Mai die Verbindung zwischen der Hauptstadt und Smyrna unterhalten und dann die Fahrten nach Gallacz, fuͤr welche es eigentlich bestimmt ist, beginnen.
Heute hat im Serail das feierliche Verlöbniß der Prinzes⸗ sin Mihrimah mit Said Pascha, im Beiseyn der Pascha's und Großwuͤrdentraͤger des Reichs, mit den uͤblichen Ceremonien stattgehabt.
Berichten aus Alexandrien zufolge, stand Mehmed Ali im Begriff, Kahira zu verlassen, um die heiße Jahreszeit in Alexan⸗ drien zuzubringen. Dieselben Berichte zeigen die Ankunft eini⸗ ger Bergbaukundigen aus Oesterreich mit der Bemerkung au, sie seyen bestimmt, die Berge Syriens zu untersuchen. Von Pestfaͤllen erwaͤhnen uͤbrigens die Briefe nichts; es scheint, daß die Seuche in Aegypten gaͤnzlich erloschen ist. Auch hier ha— ben sich keine weitere beunruhigende Krankheitsfaͤlle gezeigt,
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und man sieht wieder mit weniger Besorgniß dem Eintritte der waͤrmeren Jahreszeit entgegen.
— Der Oesterreichische Beobachter theilt die Nachricht von der neueren zwischen Rußland und der Pforte zu Stande gekommenen Convention in nachstehender Weise mit: „Den letz⸗ ten aus Konstantinopel angelangten Nachrichten zufolge, haben neuerlich zwischen dem Kaiserl. Russischen Hofe und dem Divan Verhandlungen stattgefunden, welche zu einem fuͤr die Otto- manische Pforte sehr befriedigenden Resultate gefuͤhrt haben. Bekanntlich hat die Pforte durch den am 14. September 1829 abgeschlossenen Adrianopolitaner Frieden sich verpflichtet, an Rußland die Summe von zehn Millionen Hollaͤndischer Dukaten als Entschaͤdigung fuͤr Kriegskosten zu bezahlen, zu deren vollstaͤndiger Entrichtung die Festung Silistria mit ihrem Rayon als Unterpfand in Russischen Haͤnden zu verbleiben hatte. Von obiger Summe hat die Pforte bisher nur den Betrag von 1,250,000
5 Millionen Dukaten sind derselben zu verschie
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Dukaten abgefuͤhrt; 5 denen Epochen von Sr. Maj. dem Kaiser von Rußland nachgelassen worden; es war sonach Tuͤrkischer Seits noch ein Rest von 3,750,090 Dukaten ruͤckstaͤndig geblieben. Durch eine am 30. Maͤrz zwi⸗ schen dem Russisch-Kaiserlichen Gesandten und bevollmaͤchtigten Minister Hrn. von Butenieff und dem Ottomanischen Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, Mohammed Aakif Esendi, un terzeichnete Convention sind die Art und die Termine zur Be⸗ zahlung dieses Ueberrestes festgesetzt worden. Se. Majestaͤt der Kaiser Nikolaus haben naͤmlich, um dem Sultan einen neuen Beweis Ihrer freundschaftlichen Gesinnungen zu geben, sich be⸗ wogen gefunden, der Pforte von dem noch ausstaͤndigen, 15 Millionen Gulden C. M. betragenden Reste einen abermaligen Nachlaß von 7 Millionen Gulden zu bewilligen, so daß dem Divan nur noch die Summe von § Millionen Gulden zu entrichten uͤbrig bleibt, welche selber in kurzen Ter⸗ minen und laͤngstens in fuͤnf Monaten abzufuͤhren sich verpflichtet und wovon auch ein bedeutender Theil be⸗ reits am Tage der Unterzeichnung bezahlt worden ist. Durch dieselbe Convention wird festgesetzt, daß unmittelbar nach dem Schlusse dieser Zahlungen die bisher von den Russischen Trup⸗ pen besetzte Festung Silistria geraͤumt und den Tuͤrkischen Be⸗ voͤrden uͤbergeben werden soll. Der Abschluß dieser Convention hat, sobald dieselbe bekannt geworden, in der Hauptstadt des Tuͤrkischen Reiches die allgemeinste und lebhafteste Freude er— regt, denn Jedermann erkannte darin einen neuen sprechenden Beweis der wohlwollenden und großmuͤthigen Gesinnungen des Russischen Monarchen und eine sichere Buͤrgschaft der zwischen beiden Reichen bestehenden freundschaftlichen Verhäͤltnisse.“
Moldau und Wallachet.
Jassy, 5 April. (Schles. Ztg.) Der Großhet Thoderasch Balsch, General der Moldauschen Truppen, ist zum Empfang des Russischen General⸗ Konsuls Baron Ruͤckmann schon vor mehreren Wochen an die Wallachische Graͤnze abge⸗ gangen, und es geht so eben das Geruͤcht, daß beide in Gesell⸗ schaft des Tuͤrkischen Commissairs zur vielbesprochenen oͤffentli⸗ chen oder geheimen Untersuchung der Verwaltung hier eingetrof⸗ fen seyen. — Der aus der Verbannung nach Jassy zuruͤckge⸗ kehrte Großwornik Jorgu Ghika, der, wie alle Mitglieder dieser Familie, allgemeine Achtung genießt, wurde von den Bosaren und dem Volke mit unbeschreiblicher Freude empfangen. Es verlautet jedoch, daß er sich zur Reise ins Ausland anschicke, weil er mit dem jetzigen Hospodar nie sympathisirt hat. Vor der Hand duͤrfte er demnach seine in Muͤnchen lebende Tochter, die Gattin des Griechischen Gesandtschafts⸗Rathes Fuͤrsten Kar takuzenos, besuchen. Der vor mehreren Monaten au Bessarabien zuruͤckgekehrte Ex⸗Hospodar Jonitza Stourdza lebt hier in der groͤßten Zuruͤckgezogenheit, da nach der Ak jermaner Convention einem entsetzten Hospodar jede Theilnahm
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an den oͤffentlichen Geschaͤften untersagt ist, weswegen er auch
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