Waffen zu greifen. Dieses Verfahren des Generals wird ihm durch das traurige Ereigniß des Falls von Lequeitio zur Pflicht gemacht. Er muß um jeden Preis den uͤblen Eindruck, den die⸗ es Ereigniß in Madrid hervorgebracht hat, zu verwischen suchen. An der Boͤrse heißt es, daß die Christinos bei einem aus San Sebastian gemachten Ausfall zwischen 3 bis 400. Mann verloren haͤtten, und in Unordnung nach der Festung zuruͤckge⸗ rieben worden waͤren. Großbritanien und Irland. 1 Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 26. April. Als Lord Melbourne das Haus aufforderte, sich in den Ausschuß uͤber die Irlaͤndische Munizi⸗ pal⸗Reform⸗Bill zu verwandeln, erhob sich Lord Fitzgerald üund Vesci und trug darauf an, daß dem Ausschusse die In⸗ truction ertheilt werden solle, diejenigen Bestimmungen zu tref⸗ fen, die zur gaͤnzlichen Aufhebung der Irlaͤndischen Corporatio⸗ nen fuͤr angemessen erachtet werden moͤchten, so wie diesenigen Anordnungen, die nach deren Abschaffung noͤthig seyn duͤrften, umn eine wirksame und unparteiische Rechtspflege, die Ruhe und die gute Verwaltung der Irlaͤndischen Staͤdte zu sichern. Er berief sich dabei auf die bei der zweiten Lesung der Bill von Lord Lyndhurst gehaltene Rede, in weicher dieser schon die Gruͤnde auseinandergesetzt hatte, weshalb die Opposition ein sol⸗ es Verfahren mit Hinsicht auf das Irlaͤndische Munizipalwe⸗ en einschlagen zu muͤssen glaube, und sagte, er wolle darin dein von Lord Melbourne gegebenen Beispiel folgen, daß er sich bemuͤhen verde, in seinem Vortrage Alles aus dem Spielzu lassen, was zu poli⸗ ischer Erbitterung Anlaß geben koͤnnte. Uebrigens brachte er keine neue Argumente vor, und der Plan, den er vorschlug, var ganz derselbe, wie der, den im Unterhause Lord Egerton eäantragt und den dort Sir R. Peel, so wie im Oberhause jelllich Lord Lyndhurst naͤher auseinandergesetzt hatten, naͤmlich daß nach Abschaffung der bisherigen Corporationen die Functio⸗ nen derselben und ihre Fonds von KRoͤniglichen Kommissionen und Beamten verwaltet werden sollten. Der Lord⸗Kanzler uͤbernahm es zuerst, dies Amendement zu bekaͤmpfen. Die von dem Ministerium vorgeschlagene und vom Unterhause genehmigte Maßregel, sagte er, wuͤrde die Beschwerden beseitigen, die von Seiten Irlands gefuͤhrt wuͤrden, und ein wirksames Heilmittel yn; dasselbe ließe sich aber von dem Vorschlage der Opposition nicht sagen; man sage, der Patient wuͤrde unruhig werden, wenn hm die Gesundheit wiedergeschenkt wuͤrde, und man schlage da⸗ her lieber ein Mittel vor, welches ihm den Tod geben muͤsse; ehe man aber dazu schreite, sollte man sich doch davon uͤberzeugen, ob sich kein milderes Mittel anwenden ließe. Was wolle denn das Mi⸗ aisterium? Nichts als das System der Selbstwahl abschaffen und die Wahl der Corporations⸗Mitglieder denen uͤbertragen, die bei dem der Verwaltung darselben anvertrauten Eigenthum in⸗ teressirt seyen. Das Parlament habe gefunden, daß in Irland der groͤstce Uebelstand der sey, daß es nicht als ein integrirender Theil des Reichs verwaltet werde, daß die Katholiken gerechten Grund zu Beschwerden haͤtten, und daß sie darauf Anspruch machen koͤnnten, eben so gut wie die Protestanten als Mitglie⸗ der des Gemeinwesens angesehen zu werden; deshalb seyen sie ins Parlament zugelassen und mit den buͤrgerlichen Rechten be— kleidet worden, und doch hoͤre man jetzt die feierliche War⸗ nung aussprechen: *„Vertrauet den Katholiken nicht die Wahl eines Stadt-Raths an, und vor Allem laßt sie nicht einen Alderman oder einen Mayor waͤhlen.“ Darauf laufe doch die Sache am Ende hinaus; sey darin aber wohl eine Kon⸗ sequenz zu finden? Lord Abinger unterstuͤtzte das Amendement; Lord Holland aber behauptete, es sey bis jetzt immer als Grundsatz angenommen worden, daß Ihre Herrlichkeiten einem Ausschusse uͤber eine ihnen vom Unterhause zugesandte Bill keine Instructionen ertheilen duͤrften, was jedoch Lord Lynd⸗ hurst nicht in solcher Strenge zugeben wollte, und wogegen auch der Graf von Mansfield ein Praͤcedenzbeispiel citirte, wo freilich die beantragte Instruction verworfen worden war. Lord Melbourne nahm zuletzt das Wort, ehe zur Abstim⸗ mung geschritten wurde, und gab Ihren Herrlichkeiten noch einmal dringend zu bedenken, ob sie Rechte und Privilegien, die allgemein gepriesen wuͤrden, auch auf Irland ausdehnen oder den Irlaͤndern die Rechte und Privilegien, die sie bereits besaͤßen, verkuͤrzen wollten. „Man behauptet“, sagte der Minister gegen den Schluß seiner Rede, „die Katholiken wuͤrden ihre Macht dazu benutzen, bloß Katholiken zu Mitgliedern der Stadtraͤthe zu waͤhlen. Nun, von den 105 Irlaͤndischen Mitgliedern, die ins Unterhaus gewaͤhlt worden, sind 36 Katholiken, und unter diesen befinden sich noch dazu 4 oder 5, die alle einer Familie ange⸗ hoͤren, und sie sind unter ganz besonderen Verhaͤltnissen gewahlt, die wohl nicht leicht wieder vorkommen duͤrften. Was Herrn O'Connell anbetrifft, er mag nun Mensch oder Teufel seyn, ein zuter Geist oder ein boͤser Daͤmon (Hoͤrt! Beifall und Gelaͤch⸗ ter), so ist er doch nur ein einzelnes Individuum. Er hat gro⸗ hen, seltenen Muth, und daher nimmt er eine eigenthuͤmliche Stellung ein. (Hoͤrt!) Die Auszeichnung und Bedeutung, deren er sich erfreut, die Rolle, die er unter den Irländischen Reprasentanten spielt, beruhen auf besonderen Umstaͤnden; und es ziemnt einer großen Versammlung nicht, es ist nicht weise, ein Gesetz fuͤr einen besonderen Fall einzurichten. (Hoͤrt, hoͤrt Man hat uns keine genuͤgende Gruͤnde angefuͤhrt, aus denen zu schließen ware, daß die Katholiken bei den Irlaͤndischen Munizipal⸗Wah⸗ len durchaus do niniren wuͤrden. Schließlich kann ich nur die feste Ueberzeugung aussprechen, daß ich es fuͤr besser halte, die Bill in ihrer usspruͤnglichen Gestalt im Ausschusse zu berathen, und daß Sie einen sehr raschen, uͤbereilten und unklugen Schritt thun, wenn Sie der von dem edlen Lord (Fitzgerald) beantrag⸗ ten Instruction beipflichten.“ Die Abstimmung ergab jedoch fuͤr den urspruͤnglichen Antrag ö nur 72 Anwesende und 47 durch Vollmacht Stimmende
zusammen 119 Amendement aber 133 Anwesende und 70 durch Vollmacht
seesππρπnέοιπνꝶ̃pmmenae, zusammen 203 also eine Majoritaͤt von 84 Stimmen gegen die Minister. Der Marquis von Lansdown wuͤnschte nun zu wissen, wann die Instruction dem Ausschusse vorgelegt werden solle, da die Klauseln derselben doch erst ü- Lord Lyndhurst den nachsten Dienstag dazu festsetzte.
Oberhaus. Sitzung vom 2. April. Die vom Lord⸗ Kanzler eingebrachten, die Reform des Kanzlei⸗Gerichtshofes betreffenden Bills erhielten die erste Lesung.
Unterhaus. Sitzung vom 26. April. In dieser Siz⸗ zung wurde eine schon mehrmals zuruͤckgewiesene Motion des Radikalen, Herrn Rippon, wegen Ausschlietzung der Bischoͤse aus denz Oberhause, durch 180 gegen 53 Stimmen verworfen,
fuͤr das
gedruckt werden muͤßten, worauf
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Die Minister befanden sich hier in der Majoritat. Auch die Bill wegen der großen noͤrdlichen Eisenbahn fiel in dieser Siz⸗ zung durch. . b
Unterhaus. Sitzung vom 27. April. Der Marquis von Chandos machte seinen Antrag uͤber die Noth der acker⸗ bautreibenden Klasse, der dahin lautete, daß bei jeder Steuer⸗ herabsetzung ein Theil davon zur Abhuͤlfe der gedruͤckten Lage die⸗ ser Einwohner-Klasse bestimmt werden sollte. Lord J. Russell widersetzte sich aber dieser Motion auf das entschiedenste, weil sie die Bevorzugung einer besonderen Klasse zum Zweck habe, und sie wurde mit 208 gegen 172 Stimmen verworfen.
Unterhaus. Sitzung vom 28. April. Lord Mor⸗ peth erhielt die Erlaubniß, eine Bäll zur Konsolidirung und Verbesserung der auf das Institut der großen Juries in Ir⸗ land bezuͤglichen Gesetze einbringen zu duͤrfen. Außerdem ka— men in dieser Sitzung fast nur Angelegenheiter ytlichem Interesse vor.
April. Der Koͤnig kam gestern nach der Stadt und hielt ein Lever, wobei der Admiral Sir P. C. H. Durham, in Folge seiner Ernennung zum Marine⸗Kommandan⸗ ten in Portsmouth, Sr. Majestaͤt vorgestellt wurde. Heute be⸗ gaben sich Ihre Majestaͤten nach Somersethouse, um die Ge⸗ maͤlde in Augenschein zu nehmen, deren Ausstellung am Mon⸗ tag beginnen soll. Die hohen Personen schienen sich des besten Wohlseyns zu erfreuen und wurden sowohl auf dem Hinwege, als auf dem Ruͤckwege, mit lautem Beifall begruͤßt. Morgen wird der Koͤnig den Rittern des St. Patrick⸗ und des Distel⸗ Ordens in Windsor ein großes Bankett geben. Graf Pozzo di Borgo ist von einem neuen Krankheits⸗ anfall heute wieder ziemlich hergestellt; er hat sich uͤbrigens noch nicht daruͤber entschieden, ob er nach einem Deutschen Bade oder nach dem suͤdlichen Italien reisen wird. “ Das Verfahren des Oberhauses mit Bezug auf die Irlaͤn⸗ dische Munizipal⸗Reform⸗Bill wird vom Globe einer gaͤnzlichen Verwerfung dieser Bill gleich geachtet. Der Courier aͤußert sich daruͤber folgendermaßen: „Das Unterhaus entschied am Morgen des 9. Maͤrz mit einer Majorität von 64 Stimmen in einem Hause von 610 Mitgliedern, daß die fuͤr den Ausschuß uͤber die Irlaͤndische Munizipal⸗Reform⸗Bill von Lord F. Egerton vorge⸗ schlagene Instruction diesem Ausschusse nicht ertheilt werden solle, und das Oberhaus entschied gestern Abend mit einer Ma⸗ soritaͤt von 61 Stimmen in einem Hause von 206 anwesenden Pairs — denn diejenigen rechnen wir gar nicht, die ihre Stimme in einer Sache, wo es sich um eine neue Lokal⸗Verwaltung fuͤr die Irlaͤndischen Staͤdte handelt, durch Vollmacht abgaben, ohne die Argumente anzuhoͤren, — daß eben jene vom Unterhause verworfene Instruction, an der kaum ein einziges Wort verändert war, dem Ausschusse uͤber diese Bill ertheilt werden solle. Die beiden Häͤuser gelangten also nach langen Debatten und reiflicher Erwaͤgung zu ganz ent⸗ egengesetzten Beschluͤssen, und man muß glauben, daß das Ober⸗ eine Kollision mit den Volks⸗Repraͤsentanten herbeizufuͤhren
London, 29
Willens ist. Die Pairs erklaͤren sich feindselig gegen die Ge⸗ meinen und sind entschlossen, entweder ihren Willen in einem besonderen Fall zum Landgesetz gemacht zu sehen, oder jedes Ge⸗ setz in dieser Hinsicht ganz zu verhindern. Auf sie werden die Folgen der Feindseligkeit Falben, die sie so offen herausfordern; auf sie die Folgen der Verwirrung, die daraus entstehen muß, wenn nach allgemeiner Verdammung des jetzigen Gesetzes gar kein Gesetz fuͤr die Irlaͤndischen Staͤdte angenommen wird.“ Ueber das Verfahren, welches die Minister nunmehr einzuschla⸗ gen gedenken, findet sich in den Blaͤttern ihrer Partei noch keine Andeutung. Die Morning Post aͤußert sogar ihre Zufrieden— heit mit dem Benehmen der Minister und ihrer Organe bei dieser Gelegenheit: „Wir bemerken mit ungeheuchelter Freude“, sagt sie, „daß der Ton und die Weise, womit das im Oberhause zu der Irlaͤndischen Corporations⸗Bill angenommene Amende⸗ ment nicht nur von den Ministern, welche die Ehre haben, im Sberhause zu sitzen, sondern auch von der ministeriellen Partei im Unterhause und von der ministeriellen Presse aufgenommen worden ist, weit achtungsvoller und ehrerbietiger, weit kluͤger und constitutionneller sind, als die fruͤhere Sprache der ministe⸗ riellen Blaͤtter erwarten ließ. Es gab einiges Murren in den Zeitungen und einige Klagen im Oberhause; aber wir hoͤren nichts von den revolutionairen Drohungen und dem heftigen Tadel, womit dieses Haus im vorigen Jahre angegriffen wurde, als es in Bezug auf die Englische Corporations⸗Bill eben so seine Pflicht that, wie jetzt hinsichtlich der Irlaͤndischen Corporations⸗ Bill.“
Herr Gillon hat zum 2. Juni im Unterhause den Antrag auf einen Beschluß angekuͤndigt, daß Niemand, der im Dienst der See- oder Landmacht stehe und vollen Sold beziehe, zu ei⸗ nem Sitz im Unterhause waͤhlbar seyn solle.
Eine zahlreiche Deputation, worunter die Herren Hume, Grote, Warburton, Wakley, Wallace, O Connell und Dr. Bow⸗ ring, hatten gestern wegen des Zeitungs⸗Stempels mit Lord Mel⸗ bourne und dem Kanzler der Schatzkammer eine Zusammenkunft. Hr. Birkbeck sagte bei dieser Gelegenheit, daß der Preis der Zei⸗ tungen, wenn man die Taxe auf . Penny festsetze, 4 ⁄½ — 5 Pence seyn wuͤrde, und die Deputation wuͤnschte statt dessen ei⸗ nen beliebigen Stempel vorzuschlagen, womit das Privilegium der freien Versendung durch die Post verbunden waͤre. Herr O'Connell bemerkte, daß die Bestimmungen des neuen Stem⸗— pel-Gesetzes so streng waͤren und das Wort Zeitung in so aus— gedehntem Sinne genommen worden sey, daß die meisten Schrif— ten, die jetzt ohne Stempel erschienen, dadurch unterdruͤckt werden wuͤrden, und er behauptete, daß der schlech⸗ teste und despotischste Theil der fiskalischen Bestimmungen durch die vorgeschlagene Bill zum ersten Male auf die Presse angewendet worden waͤre. Auch die Herren Hume und Grote behaupteten, daß die vorgeschlagene Vollmacht, ungestempelte Zeit⸗ schriften auszuforschen und zu verdammen, ungerecht sey, und daß man statt dessen lieber die jetzigen Stempel⸗Gesetze unver⸗ aͤndert beibehalten solle. Der Oberst Thompson sprach sich sehr lebhaft gegen die vorgeschlagenen Gesetze aus und sagte, wenn dieselben einen Theil der Englischen Gesetze bilden sollten, so wuͤrde er der Erste seyn, der sie verletzte. Der Kanzler der Schatzkammer leugnete, daß man die Presse beschraͤnken oder die Bekanntmachung von Flugschriften oder anderen Wer⸗ ken, die jetzt als gesetzlich betrachtet wuͤrden, weiter beschraͤnken wolle, als zur Zahlung des Penny⸗Stempels durchaus noth⸗ wendig sey. Nach einer langen und sehr lebhaften Unterhaltung, wobei auch noch andere Mitglieder das Wort ergriffen, sagte Lord Melbourne, daß die verschiedenen ihm gemachten Angaben ihn nicht bestimmen koͤnnten, eine Aenderung in den schon an⸗ gekuͤndigten Plaͤnen der Regierung Borzunehezen, Die Depu⸗ tation zog sich hierauf zurück. Diese usammenkunft zeichnete sich durch groͤßere Leidenschaftlichkeit aus, als dies bei fruͤheren Gele⸗ genheiten der Fall gewesen. Mehrere Mitglieder bemerkten, daß
NMigek
Aus dem Haagg, 29. April. Dem Vernehmen nach, verden Ihre Majestaͤt die Koͤnigin am Sonntage nach Been⸗ ng des Fruͤh⸗Gottesdienstes die Reise nach Berlin antreten. Zer Oberst Ryk, der seit ungefaͤhr einem Jahre Komman⸗ Marine⸗Instituts von Medemblik ist, hat, dem Ver—
ihr Zweck nur durch Unterstuüͤtzung der ungestempelten Presse zu erreichen sey. 3 Die ungestempelten Zeitungen haben ihren Preis von 2 Pence auf 2 ½ Pence erhoͤht und nennen den hinzugefuͤgten halben n. Pence „die Raͤuber⸗Taxe“, weil derselbe die Bestimmung hat higu die durch Beschlagnahme der Blaͤtter erlittenen Verluste zu decken⸗— t des Es ist eine Bill im Antrage, daß in allen Gesetzen, so wie 8 nach, seiner dort schwankend gewordenen Gesundheit in Privat⸗Dokumenten, wo von Monaten die Rede ist, Kalen, Is um seine Entlassung nachgesucht. Wegen der auf dem der⸗Monate und nicht Mond⸗Monate zu verstehen seyn sollen. 8 dget angeordneten Einschraͤnkungen werden in diesem Jahre Die vier ausgewaͤhlten Plaͤne zu den neuen Parlaments⸗ 1 Marine nicht so viele Befoͤrderungen als gewoͤhnlich haͤusern, die in den verschiedenen Kommissionen, namentlich mit attfinden was Manche in ihren Erwartungen zu taͤuschen Hinsicht auf die Kosten, sorgfaͤltig gepruͤft worden, und unte 8 denen der des Herrn Barry den meisten Beifall gefunden zu cheint. haben scheint, sind jetzt in der National⸗Gallerie zur Ansicht fir hbeeeöbnd Norwegen. das Publikum ausgelegt, 1 1b Gothenburg, 27. April., Gleichzeitig mit den Ordres 1 Nach Briefen aus Dublin stand der Lord⸗Lieutenant un Pnach den aͤußern Haͤfen der Stockholmer Scheeren sind derer Irland, Graf Mulgrave, im Begriff, in acht Tagen nach ga⸗ 9 zur Deckung der westlichen Kuͤste des Koͤnigreiches abge⸗ don abzureisen, wo ein Geschaͤft von der aͤußersten Wichtich I 4 Die Besatzung der Festung Karlstén (Marstrand) ist seine Gegenwart erheischen soll. Man wollte wissen, daß er sc git 100 Mann vom Westgaothischen Dals⸗Regiment verstaͤrkt vierzehn Tage hier aufhalten wuͤrde. “ vorden— Auf der Festung Elfsborg werden Uebungsschießen ge⸗ In Irland Kartoffeln an, unter den Landleut halten und die Kanonen auf ihre Lafetten gebracht. Station der Flotte in Gothenburg ist es nicht weniger lebhaft; vir Kanonenschaluppen sind nach Marstrand abgegangen; ein
fangen die § ffel t knapp zu werden; in einigen Distrikten herrschte beinahe witt edecktes Kanonenboot soll, wie es heißt, Mittwoch nach dem Sunde abgehen, und noch eins unverweilt ausgeruͤstet werden,
liche Hungersnoth. In einem Gebirgs⸗Distrikte, die Kuͤste von um zwischen Skagen und Marstrand zu kreuzen.
Der
Bei der
₰
Donegal entlang, litten 14,000 Menschen die groͤßte Noth; viet von ihnen waren genoͤthigt, sich den ganzen Tag mit einer ein, igen Mahlzeit von Kartoffeln mit Salzwasser zu begnuͤge Anderen ging es noch viel schlimmer, indem sie nicht einme mehr Kartoffeln hatten, sondern von Meermoos lebten, durt dessen Genuß die Meisten sich das Fieber zuzogen. In Slig herrschte fast dieselbe Noth unter den Armen.
Das Plymouth⸗Journal meldet, daß der „Cornwalli⸗ und der „Talavera“ aus dem Hafen hinaus auf die Rhedeg bracht worden sind, um auf den ersten Befehl nach dem Sum unter Segel gehen zu koͤnnen. Der „Minden“ wird ihnen kurzem folgen.
Der Courier glaubt, daß die beabsichtigte Reise der beide Franzoͤsischen Prinzen nach Deutschland sehr dazu dienen werd, den Thron Ludwig Philipp's zu befestigen. Eben dieses Biuß spricht wieder von einem angeblichen Vermaͤhlungs⸗Plan zwische dem Herzoge von Orleans und der Prinzessin Januaria unß Brasilien, Schwester der Koͤnigin von Portugal, geboren m 11. Maͤrz 1821, also jetzt 15 Jahr alt.
Nachrichten aus Lissabon vom 19ten d. M. zufolge, war damals das neue Ministerium noch nicht konstituirt. Es hiez, daß der Baron de Logos zum Finanz⸗Minister bestimmt sey. wer aber die uͤbrigen Mitglieder des Kabinets seyn wuͤrden, da von verlautete noch nichts. Der Courier sagt: „Aus daß Konigl. Resolution neu redigirten Artikel von den?
Lissaboner Briefen erfahren wir auch, daß das Mendizabalsche wen auf Bauergruͤnden. 2) Ueber die Artikel vom Marktgericht; von Ministerium fuͤr schwaͤcher gehalten wird, als fruͤher. Der Inter Befaͤhigung der Nichtadeligen, im eigenen Namen Prozesse zu rizschen Partei hatte sich der Marquis von Miraflores, ehem uͤhren; von dem Rechte der Appellation der Nichtadeligen in liger Spanischer Gesandter in England, angeschlossen. Wir fn &Kriminalfaͤllen; von der Execution, und die Repraͤsentation zu den uns leider veranlaßt, den unerledigten Zustand der Halbinst dem Artikel uͤber die unmittelbare Erbfolge. 3) Die Uebersez⸗ fuͤr sehr besorglich zu halten, und hoffen, daß England und Frant zung des Inauaural⸗Diploms Sr. K. K. Majestaͤt Ferdinands reich die Nothwendigkeit einsehen werden, bald die noͤthige ¹ in die Ungarische Sprache. 4) Die Repraͤsentation und der Schritte zu thun, um, wo moͤglich, einer schrecklichen Revolutim olrtikel uͤber die stabile Bruͤcke zwischen Ofen und Pesth. 5) vorzubeugen, die jenen fruchtbaren Theil Europa's ganz zu Grun Der Artikel uͤber die Militair⸗Akademie. 6) Die Repraͤsentation richten wuͤrde.“ ber die Donau⸗Schifffahrt. 7) Ueber die Artikel von den bis
Gestern Abend versammelten sich die Mitglieder des Kirh⸗zetzt neu aufgenommenen Indigenen. Uieber die meisten dieser spiels St. Mary, die Waͤhler von Westminster und Anden, Gegenstaͤnde sind die betreffenden Repraͤsentationen auch bereits um sich uͤber die letzte Mittheilung des Obersten Evans zu be⸗an Se. K. K. Majestaͤt abgegangen; auch hat heute die Con— rathen. Es wurde die von Herrn Humphries beantrazte und eertation der Reichsstaände mit der Koͤnigl. Ungarischen Hof⸗ von dem Doktor Bainbridge unterstuͤtzte Resolution, dem Ober Kanzlei uͤber die von Sr. K. K. Majestaͤt bereits genehmigten sten fuͤr sein Schreiben zu danken und ihn des fortdauerndenortikel begonnen.
Vertrauens seiner Waͤhler zu versichern, einstimmig angenommen Das neue Dampfboot „Nador“ ist gestern am Sonntage,
Der Oberst Kinloch und der Oberst Greville von der Brnachdem es um 93⁄ Uhr fruͤh von der Taborbrücke vor Wien tischen Legion in Spanien waren, dem Courier zufolge, enzzit ungefaͤhr 100 Passagieren abgegangen, bald nach 1 Uhr 16. April durch Miranda gekommen und begaben sich nach Saß Mittags gluͤcklich hier angelangt und wird üͤbermorgen seine tander, um sich dort nach England einzuschiffen; ihre einstweilggfetrste Fahrt nach Pesth antreten.
Entfernung soll von den Truppen der Legion sehr bedauen werden.
Lord John Hay ist jetzt zum ordentlichen Befehlshaber de Englischen Seemacht an der Nordkuͤste von Spanien ernam worden und wird seine Flagge am Bord des „Castor“ aufziehen
Die Times will in Folge des neuen Vertrages zwischen Rußland und der Pforte in Betreff der Raͤumung Silistrictg den Einfluß Englands im Tuͤrkischen Divan ploͤtzlich ganz den⸗ nichtet sehen und glaubt, daß die Pforte fortan dem Whig⸗-— nisterium den Ruͤcken zukehren wolle.
Der Globe meldet nach einem Schreiben aus Aegyptt vom 4. März: „Der Pascha hat, als ob er noch nicht genug st die Unsterblichkeit gethan haͤtte, den Befehl gegeben, die marn der Pyramiden von Oschizeh abzutragen, um die Steine de selben zum Bau zu benutzen. Dies allein fehlte noch, um sh nen Ruhm zu vollenden. Der Name dessen, „„der den Teme
u Ephesus in Brand steckte““, wird vor dem Glanze die Internehmens in Dunkelheit versinken. Der alte Cheops,“ Wunder der Welt, dem Barbarei und Civilisation gleiche d furcht bezeugt haben, muß dem Geiste der Sparsamkeit ne— chen und sein erhabenes Haupt zu den Fuͤßen des modernme Attila beugen.“ 1b
Eben diesem Blatte zufolge, hat Mehmed Aü de Plan, eine regelmaͤßige Verbindung zwischen England und dien vermittelst Dampfboͤten herzustellen, seine voͤllige Zusti mung ertheilt. 1 rzem auch in der reformirten Schweiz beim Volke die Aus⸗
Nach den New⸗Yorker Zeitungen war im Kong rüͤcke Studiren und Geistlicherwerden fuͤr gleichbedeutend! Es eine Bill zum Behuf der Vergroͤßerung der Landmacht einge st daher nicht daran zu denken, daß von unten herauf in der bracht worden. 8 atholischen Schweiz die Verhaͤltnisse der Kirche je passend von
Die Mexikanische Regierung soll eine Nord⸗Amerikanm enen des Staates ausgeschieden und geordnet werden koͤnnten. Fregatte gekauft haben, um sie zu bewaffnen und an der Kij enn das Volk ist zu unreif, um seine eigene Krankheit ein⸗ von Texas zu verwenden; die Texianer aber waren, wie sehen, und zu unkundig, sie heilen zu koͤnnen. Wuͤrde man heißt, den Mexikanern zuvorgekommen, denn drei ihrer Kavete gzuch hier, wie sonst wohl in der Schweiz, die Massen aufzure⸗ beherrschten die Mexikanische Kuͤste von Campeche bis Matan zen und mit ihnen zu wirken suchen, so koͤnnte das nur durch ras, von welcher Thatsache der Gouverneur von Veracruz d atschiedene und gaͤnzliche kirchliche Umwaͤlzung geschehen, und Capitaine der Mexikanischen Kauffahrteischiffe benachrichtigt hanznan muͤßte auf Vertilgung, nicht auf Correction der katholi⸗
Ein Herr Georg Robins zeigt im „Courier“ den ere egchen Kirchenverhaͤltnisse denken. Neben dieser Masse findet sich von 100,000 Morgen Landes in Mexiko an. i eine Anzahl ihr scheinbar entgegen gesetzter, aber doch in⸗
Durch das Schiff „Brazilian“, welches Pernambueceterlich zu ihr gehoͤriger halbgebildeter Leute, welche, vom Aber⸗ am 10. Maͤrz verlassen, vernimmt man, daß nach den lebie auben zum Unglauben uͤberspringend, sehr oft aber beide in Nachrichten aus Para die Empoͤrer noch im Besitz der Stal⸗ † vereinigend, mit den wirklichen Zustaͤnden unzufrieden sind waren und ihre Raͤubereien ungestoͤrt fortsetzten. Die Blokaoh 1gb veraͤndern moͤchten, ohne recht zu wissen wie. Zwischen schiffe lagen noch vor dem Platze, waren jedoch nicht stark 90 b ig stehen manche Geistliche von hoͤherer Bildung und eben nug, um einen Versuch zur Vertreibung der Rebellen zu 99 falls e Anzahl Laien, besonders Magistrats⸗Personen, welche eben⸗ chen. Man sprach von zu erwartenden Verstaͤrkungen, es 1- ’ eine weitere Ausbildung erlangt haben. Diese moͤchten die aber noch nichts daruͤber bekannt, und die Kaiserliche Regierumste Mißbraͤuche, an denen die Schweizerische katholische hatte in keiner Hinsicht einige Beschleunigung angewendet. hist, entfernen, und dem Volke selber auf dem Wege Pernambuco lagen keine Britische Kriegsschiffe. n eine bessere Erziehung geben. Sie koͤnnen nun aber
Nachrichten uͤber St. Thomas vom 1 4ten v. M. zu t anders operiren als durch die Staatsgewalt, und sind war General Pach, nachdem er Porto Cabello durch einen vg gwien e gezwungen, eben um des Widerstandes ihrer Gegner gleich mit der Garnison eingenommen und die rdnung dünaee auch mie jener zweiten Klasse von Leuten sich zu ver⸗
vOSVI1111666“ Wien, 29. April. In Graͤtz wurde am 19ten d. M., am Geburtstage Sr. Majestaͤt des Kaisers, eine neue Kettenbruͤcke
—
sber die Mur feierlich eroͤffnet und eingeweiht.
Preßburg, 25. April. Seit dem 22sten d. werden die Reichstags⸗-Verhandlungen mit verdoppelter Thaͤtigkeit betrieben, um die noch unerledigten Gegenstaͤnde bis zum kuͤnftigen Mon⸗ age, dem Ziele dieses Reichstags, zu beendigen. In den vom eꝛsten bis heute gepflogenen Sitzungen 457 bis 461, sind die poch in Frage stehenden Gegenstaͤnde, sowie die Bemerkungen uf die Koͤnigl. Resolutionen bei der Staͤndetafel diskutirt, in en gemischten Sitzungen aber wieder einige neue Koͤnigl. Re⸗ plutionen publizirt worden. Außerdem wurde auch die Rela⸗ on der unter dem Vorsitz des Fuͤrsten Bathyany zur Graͤnz⸗ Perichtung zwischen Steyermark, Krain und Ungarn ausgesand⸗ n Kommisston verlesen und in das Reichs⸗Archiv deponirt. Gleichzeitig ist von den noch fraglichen Gegenstaͤnden die Einigung vischen beiden Tafeln erfolgt: 1) uͤber die im Sinne der letzten
Abgaben der Adeli⸗
Schweiz
kseeü(Alig. Zeg.) Bernischen Pruntrut, und die Besetzung desseiben durch die Gernischen Truppen hat wohl im Auslande sowohl als in der chweiz mehr Aufsehen erregt, als beide verdienten. Es ist zur tunde noch nicht klar, wie weit die Unzufriedenheit jener ka olischen Bevoͤlkerung gediehen war, und es scheint wirklich, daß on Seiten der sogenannten Patrioten die Gefahr und Straͤflich⸗ it jaener Bewegung zum weiitgsten sehr uͤbertrieben worden sey. Db dieselben sogar die Rolle von agens provocateurs gespielt gaben, wie Manche wollen, mag freilich auch sehr in Frage estelt werden. Gewoͤhnlich schreiben sich die Parteien mmer zu viele Plaͤne zu, waͤhrend das Planlose die Regel bildet, und die Leute mehr von ihrer Neigung peschoben werden, als wahrhaft operiren. Die Besetzung selber über war nichts weiter als eine etwas umfassende Polizei⸗Maß⸗ gegel. Die Hauptsache bleibt immer die Durchfuͤhrung der Ba⸗ hener Konferenz⸗Beschluͤsse, welche von einigen Folgen seyn kann far das kirchliche Leben in der Schweiz. Der gemeine Mann der katholischen Schweiz ist gewoͤhnlich fromm, aber auch sehr nwissend, noch mehr aber die Fuͤhrer, welche bei allen diesen nzufriedenheiten eine Hauptrolle spielten. Die katholischen chulen waren bis auf die neueste Zeit ziemlich verwahrlost und anz unter der Aegide der Geistlichkeit. Galten doch noch vor
Die Aufregung im
Lande
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tadelhaft eingeleitet und durchgefuͤhrt wird. Es ist wirklich auffallend, wie wenig Talente sich auf Seiten der streng ortho⸗ doxen bigotten Partei zeigen. Es fehlt ihr fortwaͤhrend an Fuͤhrern. Wenn sich auch etwa tuͤchtige Koͤpfe, wie z. B. im Aargau, ihrer annehmen, so sind das Reformirte, die entwe⸗ der aus politischen Gruͤnden oder um Bedruͤckungen und Un⸗ recht zu verhindern, ihnen beistehen, aber ihre kirchliche An⸗ sichten nicht theilen. Daher kann diese Partei immer nur durch ihre Masse Manches hemmen, aber selber nichts durchfuͤhren, und sogar, wo sie, wie im Kanton St. Gallen, Siege davon trug, kann sie doch von diesen Siegen keine Fruͤchte aͤrndten. Es laͤßt sich nicht leugnen, daß die Badener Konferenz⸗Artikel ihrem Wesen nach nichts Anderes enthalten, als was laͤngst schon in den meisten Europäaͤischen Staaten gegenuͤber der Paͤpstlichen Kurie anerkannt ist. Nur einige ganz untergeordnete Punkte lassen sich vielleicht anfechten. Nun sagt man freilich, die Staatsrechte haͤt⸗ ten durch Vertrag mit der Kirche regulirt, nicht einseitig vin⸗ dizirt werden, man haͤtte mit Rom vorerst unterhandeln, nicht aber beschließen sollen. Weil man das nicht gethan, so werde Rom nie seine Einwilligung geben, und somit erschienen jene Beschluͤsse fortwaͤhrend als ein kirchlich zu verdammender Akt, den kein guter Katholik billigen koͤnne — ein Raäisonnement, das allerdings die Thorie fuͤr sich, aber die Erfahrung der Ge— schichte gegen sich hat. Haͤtte man den Weg der Unterhand⸗ lungen eingeschlagen, so waͤre das Resultat nie erreicht worden, denn Rom haͤtte im Vertrauen auf die ergebene Schaar seiner Geistlichen und ihren Einfluß auf die untern Volksklassen nichts zugestanden. Ueberdem sind seine diplomatischen Unterhandlun⸗ gen kein Feld fuͤr die Schweizer; dabei kommen sie aus ver⸗ schiedenen Gruͤnden gewoͤhnlich zu kurz. Es waͤre abzuwarten, wie sich Frankreich und Oesterreich, die beide nach oͤffentlichen Nachrichten vom heiligen Stuhl um Huͤlfe angegangen seyn sol— len, in dieser Sache benehmen werden; denn in beiden Staaten hat die Paͤpstliche Kurie weit weniger Rechte als in der Schweiz, trotz der Badener Konferenz⸗Artikel. Und wie haben es jene Staaten gemacht, um sich selbst zu emanzipiren? Sie haben erst gehandelt und dann hintennach das Geschehene anerkennen lassen. Die Schweiz wuͤrde ihnen daher mit Beispielen aus ihrer eige⸗ nen Geschichte antworten koͤnnen, und dieselben Rechte und den⸗ selben Weg sie zur Anerkennung zu bringen in Anspruch nehmen duͤrfen, welche jene behauptet, und den jene eingeschlagen haben.
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Der Courier enthaͤlt ein Schreiben aus San Sebastian, dem jetzigen Hauptquartier der Britischen Legion, vom 22. April, worin es heißt: „Heute Morgen ist der General⸗Lieutenant Evans mit seinem Stabe und dem dritten und sechsten Regi— ment hier angekommen. Er hat drei Tage in Santander ver⸗ weilt und ist uͤberhaupt seit neun Tagen von Vittoria abwesend. Die Jäger unter dem Obersten von Rattenberg werden morgen hier eintreffen, und in wenigen Tagen wird die ganze Legion, mit Ausnahme der Kavallerie, hier versam⸗ melt seyn. Die Truppen haben den schnellen Marsch auf eine bewundernswuͤrdige Weise ertragen; sie legten taͤglich acht bis neun Leguas zuruͤck und kamen ganz kraͤftig hier an. San Sebastian hat sich seit acht Monaten sehr veraͤndert, es ist fast ganz veroͤdet. Die Feinde umgaben die Stadt und beherrsch⸗ ten, bis vor wenigen Tagen, vermittelst einer Batterie, die sie bei dem Kloster des heiligen Bartholomaͤus errichtet hatten, den Hasen. Die Batterie ist jetzt demontirt, um die Hoͤhen von Santa Barbara zu befestigen, die wir, sobald mehr Truppen angekommen sind, sogleich angreifen werden. Die Solda⸗ ten sind erfreut uͤber die Aussicht zum Kampf. Durch unseren Marsch nach der Kuͤste sind wir wieder mit dem civi— lisirten Leben und einem milderen Klima in Beruͤhrung gekom⸗ men. Der Wechsel erscheint uns fast zauberhaft und hat auf die Truppen eine gluͤckliche Wirkung hervorgebracht. — Ueber die Staͤrke des ganz in der Naͤhe stehenden Feindes kann ich keine Auskunft geben; aber meine Ansicht uͤber den ferneren Gang der Ereignisse bleibt unveraͤndert. Ohne eine Franzoͤsische In⸗ tervention haben wir nicht die Mittel, den Krieg schnell zu be⸗ endigen. — Der General-Lieutenant Evans gab in Santan—⸗ der, wo er mit Enthusiasmus empfangen wurde, den Behoͤrden der Stadt und den Offizieren der Urbanos, deren Oberst er ist, ein großes Diner. — In diesem Augenblick spielen die Musi— ker des Regiments „Saragossa“ vor der Wohnung des Ge— neral⸗Lieutenants, und die versammelte Menge erfuͤllt die Luft mit ihren Viva's!“ 1
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Der Morning Herald enthaͤlt eine Privat⸗Korrespon⸗ denz aus Lissabon vom 11. April, worin sich eine lange Be⸗ schreibung der bei der Ankunst des Prinzen Ferdinand und bei der Vermaͤhlung desselben mit der Koͤnigin stattgehabten Feierlichkeiten befindet. Der Prinz wurde uͤberaus schmeichel⸗ haft und glaͤnzend empfangen, seine Gesichtszuͤge und seine Ge— stalt machten auf die große Menge einen hoͤchst guͤnstigen Ein⸗ druck. Die Koͤnigin wartete seiner ungeduldig auf einem Bal⸗ kon des Palastes Necessidades, sie buͤckte sich, um einen Blick von ihrem Bräaͤutigam zu erlangen, und begruͤßte ihn schon aus der Ferne mit dem Faͤcher und mit der Hand; er erwiederte, das Haupt entbloͤßend, auf das herzlichste diesen freundlichen Willkommen. Als er aus der Kutsche stieg, eilte die junge Koͤ⸗ nigin vom Balkon nach dem Innern, und hier war es, wo das erlauchte Paar sich zum erstenmal Auge in Auge erblickte. „Was sie in diesem Augenblick gefuͤhlt“, sagt der Korrespondent des Morning Herald, „mag der Himmel wissen. Sie erblickte einen schoͤnen mannhaften Juͤngling, wie nur immer die Romantik des Maͤdchenherzens ihn sich ersehnen mag; er sah ein so junges, schoͤ⸗ nes und gutmuͤthiges Antlitz, wie seine Seele nur wuͤnschen konnte. Sie speisten zusammen; dann kehrte der Prinz nach dem Dampf⸗ schiffe zuruͤck, und die Koͤnigin blieb im Palaste, um die letzten Witwen⸗Thraͤnen zu weinen und sich auf den folgenden gluͤckli⸗ chen Tag, der ihr einen Gemahl und dem Lande einen Fuͤrsten geben sollte, vorzubereiten.“ Am folgenden Tage, den 10ten, fand die Trauung in der Kathedral-Kirche statt. Die Koͤnigin kam aus dem Palaste, der Prinz vom Dampfschiffe; er langte in seiner Ungeduld zu fruͤh an und mußte nun vor dem Portale der Kirche eine halbe Stunde auf die Ankunft der Koͤnigin har— ren. Die Feierlichkeiten in der Kirche, wo der Patriarch fun⸗ girte, waͤhrten eine Stunde, und das Koͤnigliche Paar fuhr zu— sammen in einem großen von Englischen Pferden gezogenen Staatswagen nach dem Palaste Necessidades zuruͤck. Dort er⸗ schienen sis auf dem Balkon, und 8000 Mann der National⸗ Garde defilirten vor ihnen. Am Abend war die Stadt illumi— nirt, doch ohne besonderen Glanz. Am folgenden Tage erschien das Koͤnigliche Paar, dem Anscheine nach sehr gluͤcklich, in den Cortes, und die Koͤnigin loͤste die Session auf. Sie kehrten dann nach dem Palgst zuruͤck, wo große Cour war, und besuch⸗ ten am Abend bie Opet⸗
— In einem von der Times mitgetheilten Schreiben aus Lissabon vom 19. April liest man: „Das Land befindet sich in einem sehr prekaͤren Zustande. Die Deputirten verlassen uns mit keinesweges guͤnstigen Gesinnungen gegen die Regierung; das Volk wird sich vielleicht weigern, Abgaben zu zahlen, und Gott verhuͤte, daß es nicht weiter geht. Die große Schwierig⸗ keit, ein Ministerium zu bilden, ist die beste Antwort gegen die⸗ jenigen, welche den jetzigen Zustand von Portugal als Vertrauen einfloͤßend schildern. Den Truppen waͤre der auf den 15ten faͤllig gewesene Sold auch heute noch nicht ausgezahlt, wenn nicht von einigen Personen, die auf die Leizirias am Tajo bieten wollen, gegen Schatzkammer⸗Scheine einiges Geld waͤre vorgeschos⸗ sen worden. — In dem Augenblick, wo Herr Campos sein Amt niederlegte, haben die zur Regulirung der Beschissung des Douro ernannten Kommissarien die Vorschlaͤge der Herren Imbrecht und Cambronero, welche von Spanischer Seite mit diesem Ge⸗ schaͤft beauftragt worden sind, angenommen. — Die Regierung hat große Schwierigkeiten gefunden, Geld zur Deckung der lau— fenden Ausgaben aufzutreiben, und man befuͤrchtet, diese Schwie⸗ rigkeiten moͤchten sich noch vermehren, wenn nicht bald ein neues Ministerium gebildet wird.“
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Konstantinopel, 13. April. Es treffen die Statthalter aus den Pvovinzen allmaͤlig in dieser Hauptstadt ein, um den Feierlichkeiten, welche bei der Vermaͤhlung der Tochter des Sul⸗ tans, Prinzessin Mihrimah, mit Said Pascha stattfinden sollen, beizuwohnen.
Der Geschaͤftstraͤger der Vereinigten Staaten, Herr David Porter, hat unlaͤngst Konstantinopel verlassen, um zur Herstel⸗ lung seiner Gesundheit eine Reise nach Frankreich und der Schweiz zu unternehmen. — Der bekannte Redacteur des „Moni⸗ teur Ottoman“, Herr Blaque, ist ebenfalls auf Urlaub uͤber Malta nach Frankreich abgereist.
Die Gazzetta di Zara enthaͤlt folgendes Schreiben aus Livno (in Bosnien) vom 7ten April: „Seit mei⸗ nem letzten Schreiben, worin ich die Hoffnung aͤußerte, mein naͤchster Bericht wuͤrde friedlichen Inhalts seyn, ha— ben sich im Gegentheile Ereignisse ergeben, welche etwas ganz Anderes als Frieden in diesem Paschalik erwar⸗ ten lassen. Die hier versammelt gewesenen Rebellen⸗Horden haben sich nicht nur nicht zerstreut, sondern es treffen auch solche, namentlich aus Tuͤrkisch-Croatien, taͤglich ein, und bezeichnen die Spuren ihres Durchzuges mit Bedruͤckungen und Brand⸗ schatzungen, die sie gegen die armen Einwohner, und besonders, wie sich schon im voraus das Geruͤcht verbreitet hatte, gegen die Christen veruͤben. — Taͤglich wurden neue Plaͤne zur wei— teren Verbreitung des Aufstandes entworfen, und man beabsich⸗ tigte nichts Geringeres, als uͤber Serajevo herzufallen, um un— serm Groß⸗Wesire dieselbe Behandiung, wie dem Kapidscht⸗ Baschi Firdus Beg, widerfahren zu lassen. Letzterem, welchen sich auf seine Guͤter zuruͤckgezogen und daselbst nach Thunlich⸗ keit befestigt hatte, wurde zu wiederholten Malen der Vorschlaa gemacht, seinen Aufenthalt zu verlassen, und sich an dieselben anzuschließen, um die Partei des Aufruhrs zu ergreifen; er weigerte sich aber beharrlich, ihrem Vorschlage beizutreten Aus diesem Grunde verheerten die Rebellen am 31. Marz alle dem Firdus Beg gehoͤrigen, und sowohl in⸗ als außerhalb Livno befindlichen Haͤuser dergestalt, daß nur die Mauern der letzteren aufrecht blieben, nachdem sie saͤmmtliches Eisen und Holz daraus hinwegschleppten und jenes verkauften, dieses aber verbrannten. — Der neue Musselim, der auch in einer mißlichen Lage ist, hat wohl eingesehen, wie es das Kluͤgste waͤre, vor der Hand die Sachen ihrem Gange zu üͤberlassen, und sich mit der Ergreifung einiger Maßregeln zur Beschuͤtzun seines Lebens zu begnuͤgen. — Am 2ten d., wo mehr als 1000 Rebellen von allen Seiten ankamen, wurde der Beschluß ge⸗ faßt, dem Firdus Beg die Aufforderung zu erneuern, sich zu ihnen zu begeben und an dem Aufstande Theil zu nehmen; aber dieser neue Versuch war, trotz dem, daß auch der Musselim von Glanocz mit den Rebellen gemeinschaftliche Sache gomacht hatte, eben so fruchtlos als der fruͤhere. Die Rebellen setzten sich des⸗ halb nach seinem Landgute Celebich in Marsch, um ihn daselbst anzugreifen. Da aber Achmed Beg, Bruder des Firdus, in einem am 28. Maͤrz mit den Rebellen bestandenen Tressen den Kuͤrzeren ziehen mußte, so brach Firdus, in Betracht dessen, da er sich gegen die Ueberzahl der Feinde nicht behaupten könnte⸗ mit wenigen seiner Getreuen von Celebich auf, und zog sich auf ein anderes Gut zuruͤck, welches im Gebirge bei Zerniluck, und naͤher an der Oesterreichischen Graͤnze liegt. — Waͤhrend ich dieses schreibe, werde ich von dem Laͤrm, den die Aufruͤhrer verursachen, gestoͤrt, und ich besorge sehr, daß der Courier, der uns von allen Seiten umgebenden Unordnungen wegen, nicht im Stande seyn werde, uͤber die Graͤnze zu kommen. Dieseni⸗ gen, welche die Thorheit ihres Benehmens einsehen, wuͤrden sich gerne die Aufruͤhrer vom Halse schaffen; Letztere aber geben vor, dahin berufen worden zu seyn, und wollen entweder bleiben, oder aber nur gegen eine Entschaͤdigung abziehen. Was soll aus un⸗. serer Lage werden? Sendet der Großherr nicht en starkes Corps— regelmaͤßiger Truppen, so ist der Ausgang der Wirren nicht ab⸗ zusehen.“
Die Gazzetta di Zara fuͤgt obigem Schreiben folgende Nachricht aus Sign (Dalmatien) vom 9. April bei: „In diesem Augenblicke erschien Firdus Beg mit 5 Pferden und we⸗ nigem Gepaͤcke, unter Beobachtung der bestehenden Sanitats⸗ Vorschriften, bei unserem Lazarethe von Han, und ein aus meh— reren Soldaten des Kaiserl. Oesterreichischen 7ten Jaͤger⸗Regi⸗ ments, so wie aus mehreren Panduren bestehendes Piket, wel⸗ ches ihm das Geleite gab, bewies, daß Firdus Beg schon am 6ten und 7ten versucht hatte, an verschiedenen Punkten uͤber die Gränze zu gehen, daß ihm aber die Rebellen alle Ausgaͤnge versperrt hatten. Dennoch gelang es ihm zuletzt am 8ten um die Mittagsstunde, in Begleitung von 63 seiner Anhaͤnger, die Graͤnze zu uͤberschreiten, und sich nach dem Dorfe Unistio ober⸗ halb Verlicca zu begeben. Und in der That traf das Oester⸗ reichische Piket, welches ihm das Geleite gegeben hatte, am Abende desselben Tages in Verlicca ein, nachdem diese Truppen⸗ Abtheilung, gleich nach erhaltener Kunde von dem ausgebroche⸗ nen Aufstande, die Graͤnze beobachtet hatte, um die Provinz vor etwaigen Verletzungen zu schuͤtzen. Firdus wird in Sign erwartet, wo er, in Betracht des von ihm gegen uns beobachte⸗ ten verstaͤndigen und redlichen Benehmens, gut aufgenommen werden wird.“
Den neuesten Berichten aus Aleppo vom 15. Maͤrz zufolge, stand Ibrahim Pascha im Begriffe nach Antab abzugehen. Waͤhrend seines Aufenthalts in Aleppo wohnte er mit seinem Verwandten Ismail Bey, gegenwaͤrtigem Stadt⸗Gouverneur, einem von dem Oesterreichischen General⸗Konsul Ritter von Pi⸗ ciotto vexanstalteten Ballfeste bet⸗
— Das Journat⸗d'’'Odessa meldet alts Kenstantin