K. spiel: „Der literarische Salon“ von Bauerufeld erschienen. Man könnte in dieser Beziebung den bekannten Horazischen Spruch: „Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus“, auf dasselbe anwenden; denn, wenn anders unsere Theater⸗Jutendantur nicht zu unbarm⸗ herzig das Bauernfeldsche Original ad modum Minellii oder ad usum Desphini verkürzt und korrigirt haben sollte, so giebt es kaum eine harm⸗ losere Satvre auf den gegenwärtigen Deutschen literarischen Sa⸗ lon, — eine Satvre, die nicht einmal absichtlich, sondern nur gele⸗ gentlich die gewöhnliche Komsdienhandlung hier und da begleitet. Wer sich auch in diesem Salon mit gutem Recht eingebürgert oder seinen Platz usurpirt haben mag, keiner, selbst der feilste oder der anmaß⸗
lichste Journalist, kann hier sich eben getroffen fühlen, oder über⸗
Hamburg, 10. Mai. Engl. Russ. 106 ½. Bank-Actien 1375.
3 % 52. Neue Aul. 44 ½. 2320
Cons. 3 % 91 ⅞.
V London, 6. Mai. 83 „₰ t 1e . Belg. 102. Neue Antf. 46. Obl. v. „ 8 Passive 14 ¼. Ausg. Sch. 227 8. 2 ½ % Holl. 8714, 1 5 1017 ⁄. 5 % Port. 84 ½. do. 30% 53 %. Eugl. Russ. 109 G. hr. 86. Columb. 32 . Mex. 36. Feru 24. Chili 49. 8 8
Paris, 6. Mai. 5 % Rente pr. compt. 108. —. sin cour. 108. 15. compt. 82. —. tin cour. 82. 15. 5 % Neap. 102. 90. 5 % 8 Rente 45 1G. Passive 14 ½. Neue Ausg. Sch. —. Ausg. Sch. 10;
mezunahme nach dem Sommer hin eine Regelmäßigkeit sich zeigen, welche für jeden einzelnen Fall nicht stattfindet. Auch ist eine so allmälige Zunahme an sich wenig wahrscheinlich. Während nämlich rin eisiger Winter die nördlichen Gegenden noch fesselt, steigert sich in den füdlichen bereits die Sonnenwärme zu einer bedeutenden In⸗ tensität. Die stark erwärmte Luft derselben kann nicht lange dem Audrange der kalten Luft jener widerstehen; es entsteht ein desto empfindlicherer Zugwind, je lebhafter die vordergegangene Wärme⸗ Entwickelung war. Wenn sich kalte und warme feuchte Luft mischen, tritt eiue Trübung ein, wie wir sie am deutlichsten an der kleinen
Wolke sehen, die wir bei jedem Ausathmen in kalter Luft vor unse⸗
1373, 5 % Port 2
20,
Berlin, Sonnabend den l4ten Mai
rem Münde bilden.
so ist kein Material zum Riederschlag mehr vorhauden; 1. Regen, mit welchem der kältere Wind anfing, tritt daher eine plötz⸗
liche Aufhellung des Himmels herroör, deswegen so
bei heitrem Himmei und ruhiger Luft der Boden in der Racht sich stärker abkühlt als die Luft, so daß, wenn die Wärme derselben auch
doch ein Rachtfrost mög⸗
mehrere Grade über dem Rullpunkt bleibt lich ist.
bereitet ist, so werden die Wirkungen derselben uns reitet treffen. fuͤr den menschlichen Körper oft die Quelle der helten, für die Vegetation hingegen die Vernichtung Reichthums, der die ergiebigste Frucht hoffen lies. Da kalte Luft schwerer ist als warme, sosv steigt wenn warme Winde durch kaltr verdrängt wer den südlicher Winde
1b⸗e
Man kann daher mit
einer Windstille schließt. r mit Kälte im Frühling
scheinlichkeit auf neue eintretende
nach Regen mit West bei schnell steigendem Barometer der
rasch Nord wird. Ist der eindringende nördliche Wind so
wirklich bis unter dem Gefrierpunkt abkühlt,
starrenden Vegetation freilich nicht zu Hülfe kommen.
bäuffgsten Rachtfröste nur durch eine lokale
dens bei heiterer, ruhiger Luft eintreten,
kalt,
gleich warm sind, so kommt es nur darauf au, eine bung bherverzubringen.
Die Eingebornen von Obex⸗Peru, welche toscv bewohnen, sind mehr als ein anderes Volk der fetzt, ihre Aerndten durch die Rachtfröste zu verlieren. den Comméentarilas reales del Peru des Garcilasfs de l
t, hatten die Tecas bemerkt, daß es nur friere, 1 und die Luft ruhig seyv. Sie geriethen dah
üken, ihre Felder durch Erzeugung künstlicher Weolken gegen die Ließ die Nacht einen Frost vorausse⸗
er Racht zu schützen. „ d. h. funkelten die Sterune leshaft und egt, so setzten sie feuchtes Stroh oder Düuger in
werzengen und dadurch die darchsichtige Atmos riner ruhigen Luft ist das leicht, bei einer
.
1 c
nicht
1 „ -7 . 22 8 8 4 . 8 ¼ t, so scheint eine Verpflanzung des Am
uf Eur 82 annt ist, bat man sogar in einigen Weinbergen er
Doch scheint es bisher noch so wenig Eingang ge⸗ daß darauf ausmerksam zu machen nicht Durch die Berücksichligung d der Windfahne wird man sich dabei unnbthige Vorsichts⸗
unden zu haben, nülhig seyn möchte. 8 merfparen.
Auf der Königlichen Bähne ist nun auch
Biättern vielbesprochene und sogar als gefährlich verschrieene Lust⸗ 8†
Hat aber die kalte Luft die warme verdrängt,
Wenn man auf das mögliche Eintreten einer E
Die Folgen so plötzlicher Lemperatur⸗Ahn, gefährlichsten Krank⸗
den. Dies durch nördliche geschieht aber in der Regel so, daß dem südwestlichen Winde, unserem eigentlichen Regenwinde, ein west⸗ licher, diesem ein uördlicher und dann ein nordöstlicher folgt, der mit
.72 2 4442 ziemlicher
d
so kann man der er
Erkältung des eine Erscheinung, dei bedecktem Himmel sich nicht zeigt, wo Boden und Luft.
die hohen Felsen von
wenn
Braud, um Raunch phäre zu trüben.
„ . F 1 „ 2 2 „829„ . stark bewegten aber nicht
1 0 8 ztei 59721 ; „ 1 is bereits den Rauch als Schutzmittel gegen die Kälte 1 27
opätschen Boden Erfolg zu versprechen
lach dem sich beziehen, wenn er ihn nich
Semn Wwelb chen Zeitblattschreibers und ausgeführt. wärtige Beschaffenheit nuserer Jo
Pe’ 1 we!n
gefährlich,
rscheinung vor nicht unvorbe⸗ Abnahmen sind genug. eines Bluͤthen⸗ trait aber nicht auf eine geistreiche, an das Baxometer, friedigt es nicht. Indeß hätte sich hi Verdräugtwer⸗ treue Rachbildung sinnlicher Gege Wahr⸗
wen! „ —— 1
1 Das in Rede st VLind
rechnen, Schaden bringt. . führung erhalten hat, aß er die Luft Bildungsstufen stel gewöhnlichsten
aber die des Bo⸗ mmer künstliche Trü⸗
Da verschiedenen
werden, der
doch auch manche neue Variati hat. 1 das Alte variiren; gute
gut zu
v
Gesfahr ausge⸗ ungcachtet wollen wir nicht hergen Wie schon aus ega hervoͤr⸗
der Hiin⸗ er auf den Ge⸗
Beifall, den dies Lustspiel auf uns deß nicht bloß dem Eigenwerth d
haupt nur den Gemeinspruch: „Wer sich kratzt, den es juckt“, auf
im Allgemeinen ist hier die Schilderung eines sol⸗ seines Verlegers in dramatischer Form Was hätte hier sich Alles sagen lassen über die
söuliche Digresston zu verfallen, die überdies nicht einmal der Schil⸗ derung einen besonderen Reiz verliehen haben würde; denn wie we⸗ nige dieser Persönlichkeiten sind interessant oder nur über den kleinen Bezirk der öffentlichen flüchtigen Lese⸗Gelegeuheit hinaus gekannt ’1 Ohne dieses Gekanntseyn der Personen aber versteht man die Zeichnung mcht, und wenn das Verständniß uns auch eröffnet, das Por⸗
versönlichen Bezeichnung und der Darstellung im Allgemeinen ziehen lassen, ohne in ein zu greifliches Portraitiren zu fallen, das, wie alle
lich gefällt und die Einbildungskraft aufregt, aber keinen dauernd angenehmen Eindruck zurückkäßt und daher immer der wahren Kunst nicht genng zu achten und verdient den Beifall, den es bei der Auf⸗ schon dadurch, daß des Journalismus mit wahren und doch nicht zu grellen Farben ausmalt und sich, bei dem Zweck, auf der Bühne vor einem auf so
Fassungskraft anbequemt und dabet zwar nicht den bekanntesten, gangbarsten Witz verschmäht,
Es ist ja überhaupt die Eigenschaft eines poetischen Kopfes, einem sich immer erneuenden Publikum für Erfindung.
Würzkörner und überhaupt mehr Salz ungern entbehrt haben.
chen lebendigen Darstellung aller Mitwirkenden zugeschrieben werden.
3 % Portug. 55 ¾. SWiemn., 7. Mal.
5 % Met. 104 %. 4 % 99 ¾¼. 3 % 75 ¼. 2 ½ % — —. Bank-Actien 1370. Neue Aul. 574 ⅞.
gegen⸗ EEEeb“ 2.
urnalistik, ohne in irgend eine per⸗ Koͤnigliche Schauspiele.
Freitag, 13. Mai. Im Opernhause: Die Verratze, Lustspiel in 1 Akt, von Fr. v. Holbein. Hierauf: Die phide, Ballet in 2 Abth, von Ph. Taglioni. (Mad. Tagqh. 2³ die Sylphide.)
t gleichsam mit Gewalt aunwen⸗
10
nziehende Weise ausgeführt wird, be⸗ 22 — b- er wohl eine feine Linie zwischen der Billets bis heute, Freitag Vormittags 10 Uhr, im Billere kaufs⸗Buͤreau abholen zu lassen, widrigenfalls dieselben ag weitig verkauft werden muͤssen.
Im Schauspielhause: Pour la continuation des da- de Nad. Pallot: 1) Lna première représentation de: Unx riuge sous l'empire, vaufevilie nouveau en 2 actes, par Ancelot et Paul Duport. 2) La seconde représentation J.a prima donna, vauteville nouveau en 1 acte.
Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗Billets,g Mittwoch bezeichnet, verkauft.
Sonnabend, 14. Mai. Im Schauspielhause: Fidelio, 9 in 2 Abth. Musik von L. van Beethoven. (Fraͤulein von mann: Fidelio, als Gastrolle.)
Sonntag, 15. Mai. Im Opernhause: Nurmahal, lyrist⸗ Drama in 2 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini. (d Stephan: Namuna.)
Im Schauspielhause: Zum erstenmale: Cagliostro's N. 1 Der dertrank, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen: „L.a ie erer Bühne eriangt hat, muß in⸗de Cagliostros, von A. Cosmar. Hierauf: Die Fuͤrstenbe esselben, sondern anch der trefftie Schauspiel in 5 Abth., vom Verfasser von „Luͤge und Wahrbe
nstände, dem Auge nur augenblick⸗
ehende Lustspiel ist bei dem Allen
es so manches Treiben
venden Publikum ausgestellt zu
on desselben gluücklich augebracht
VPariation gilt in aller Zeit vor Dessen⸗ „daß wir hier und da kräftigere
Koönigstaͤdtisches Theater.
— „ —
Lust wenig be⸗
Amsterda Niederl. wirkl. Schuld 2 0„ 28 —9 11 S % Span. 79 ⁄1 Zinsl. —. 100 4.
E r † 1191In 9 vorhanden ist.
12
25²
s seit langerer
gauz
leters
Frankfurt a Oesterr. 50 % Met. 1043,11. 104 2* 6. 1 % 25⁰ 18- 25 7 6
es Baron 5912 152 ¾. Hr.
Loose 66. Br.
8 5613
öffeutlichen d % Spaun. Anl.
1 6*
Auswärtige Börsen.
2 se- 189 Preuss. Prüm.-Scheine
Antwerpen, 6. Mai. Passive 14 ½. G. Ausg. Schuld —. Zinsl. 16 ½. Br. Neue Anl. 471 ½. 2. 2 8
Bank-Actien 1046. 1644. Loose zu 300 Fl. 115 4 Br. Preuss. Präim.-Seh. 60 ⁄¼. 60 %.
Freitag, 13. Mai. Nach Sonnenuntergang, Lustspiel t Akten, frei nach dem Franzoͤsischen, von G. Lotz. Hierauf: 8 cher ist der Braͤutigam? Lustspiel in 4 Akten, von Johm von Weißenthurn. (Herr Grabowski, vom Koͤnigl. Hof⸗The zu Hannover, im ersten Stuͤck: Baron Abendstern, im zweit Langers; — Mad. Grabowski: Kaͤthe, als letzte Gastrollen,
Sonnabend, 14. Mai. Die Reise auf gemeinschaftitz Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Vat
m, 7. Mai.
5S % do. 102 2. issive 14 ⁄¼⁄. Ausg. Poln. —-. UHhHesterr.
Kanz-- Bill. Schuld- —.
let.
.
Tochter, Schauspiel in 1 Akt, von Achat.
—
.M., 9. Mai.
e · 4 % 991 /⁄1 6. 901/10. 2 ½ % Partial-Obl. 115. Loose zu 100 Fl. 215 ½. do. 4 % Anl. 100 ⅛⅞. G8. Poln. 47. 2 ½ % Holl. 56 ¼.
47 6.
—
—
mösneeengi ve acere⸗
renenee d. —.— —
11“
geme
intmachungen. Nothwendiger Verkauf. Das zur Kond tor Kaspar Johann Perlinschen erb schaftlichen Liquidations⸗Masse gehdrige, in der Lang⸗ gasse unter der Scrois Nummer 527 und Nr. 2 des Hypotbekenbuchs gelegene Grundstuͤck, abgeschaͤtzt auf 5161 Thlr. 23 sge 4 pf. zufolge der nebst Hypotheken⸗ scheine und Bedengungen in der Registratur einzu⸗ sehenden Taxe, soll 1 E 1113“ in oder vor dem Artushofe verkauft werden. 1 Koͤnigl. Land⸗ und Stadtgericht zu Danzig.
3 6,
DVskann mgacheu li g ie unverehelichte Christine Gaertchen hat in ihrem amente vom 21. September 1821, und publicirt! en 20. Juni 1825, dem Sohne ihres vor vielen Jah⸗
in Polen verstorbenen Bruders Johann Gaert⸗ 11
chen, dessen Namen und Aufenthalt unbekannt sind, wenn er sich meldet, ein Legat von 100 Thlr aus⸗ gesetzt, welches diesem unbekannten Legatar hierdurch eroͤffnet wird. Thorn, den 15. April 1830. Koͤnigliches Land⸗ und Stadtgericht.
Folgende Personen:
1) Johann August Preußer aus Naumburg, geboren 1781, welcher sich 1806 von hier weg begeben und seit 1807, wo er als Uhlan in Kaiserl. Oester⸗ reichischen Diensten stand, nichts weiter von sich hoͤren lassen;
9 Christian Wilhelm Reichenbach auz Naumhurg, geboren den 13. Januar 1797, welcher 1813 unter das Militair ging und seitdem von seinem Leben und Aufenthalt keine Anzeige gemacht hat:
„George Christian Haferung aus Schoͤnwalde, geboren den 21. Oktober 1753, welcher sich im
Jahre 1772 oder 73 von seiner Heimath entfernte, um in Gera eine Condition zu suchen, und von da aus seit 30 Jahren, wo er nach Batavia rei sen wollte, keine weitere Rachricht von sich ge⸗
eben;
) Fohann Gottfried Seibicke aus Crempa, gebo ren den 7. Januar 1789, welcher als Schneider geselle in Leipzig auf die Wanderschaft ging und seit 28 Jahren nichts von sich hat hoͤren lassen: Christian Gottlieb Hartmann, Schneidergeselle, aus Eckartoberga, geboren den 5. Juni 1783,
11“ . „Christian Friedrich und Christian Ernst Gebruͤ⸗
der Schulze aus Naumburg, gevoren den 6. Ok⸗ das altschriftsaͤßige, 5 Stunden von Oschatz gelegene, tober 17690 und 25. April 1771, von denen der mit der Jahr alt an den Pocken in Naumburg, laturrecht versehene Mannlehnrittergut Zoͤschau nebst dazu gehbrigen Uhlitzschgute, inel. ein s auf 4235 Thlr. 21 gr. geschaͤtzten Inventars, nach Abzug der Abgaben und Oplasten, 3 pf. gewuͤrdert, ingleichen das darneben gelegene so⸗
erstere der andere aber im Kindesalter bei dem Guts⸗ besitzer Schneemelcher in Wernsdorf bei Merse⸗ durg verstorben seyn soll, deren Todtenschein aber nicht herbeigeschafft werden koͤnnen;
ie
V V b
werden auf den Antrag ihrer Verwandten resp Ku⸗ ratoren edictaliter auf
vor Herrn Landgerichts⸗Rath Zacke geladen, um sich entweder schriftlich odee persoͤnlich zu melden und weitere Anweisung zu gewaͤrtigen. den sollen fuͤc todt erklärt und ihr Vermoͤgen soll an die sich legitimirenden Erben ausgeantwortet werden
Nachlasses benachrichtigt und zur Anmeldung ihrer An⸗ spruͤche binnen spaͤtestens dreier Monate bei Vermei⸗ dung der im 5 rechts ausgesprochenen Nachtheile beim unterzeichne⸗ ten Theilung;⸗Kommissarius aufgefordert.
welcher sich 1807 auf die Wanderschaft begeben, Ritterguts Zoͤschau, Heren Amtshauptmanns August ohne daß seitdem Nachrichten uͤber ihn einge⸗ Heinrichs von Bobltick, ausgedrochenen Concurses
soll von unterzeichnetem Justiz⸗Amte
„ ◻
8
der Schuhmachermeister Ernst David Gortfried Rehbaum aus Bretleben, welcher sich am 18. Fe⸗ bruar 1825 von Bretleben entfernte, um bei einem im Dorfe Rinckleben ausgebrochenen Feuer Huͤlfe zu leisten, seitdem aber verschollen ist; Johann Gottfried Seyffarth aus Bilsingsleben, gevoren den 4. Mai 1777, welcher sich im Jahre 1807 als Schueidergeselle auf die Wanderschaft begeben und uͤber den seit diesee Zeite jede wei⸗ tere Nachricht fehlt;
der Tischlergeselle Johann Eßftif tag Stoͤpel von Bretleben, geboren den 1. Januar 1782, welcher im Jabre 1804 in die Fremde gegangen und dessen Verdleiben nicht zu ermitteln ist;
der Handlungsdiener Johann Wilhelm Gottfeied Schepvahn aus Muͤcheln, geboren den 14. Au⸗ gust 1788, welcher vor einigen zwanzig Jahren nach London gereist, ohne seitdem etwas von sich hoͤren zu lassen:
Zimmergeselle Christoch Gottfried Saal aus Coͤl⸗ leda, geboren den 29. August 1794, welcher im
9) 0)
Jahre 1810 auf die Wanderschaft gegangen und
seitdem verschollen ist: . den 23. Maͤrz 1837, Vormittags 10 Uhr, Die Ausbleiben⸗
Raumburg, am 1. April 1836. Konigliches Preußisches Landgericht.
———.——
Auf den Antrag der Erben des am 16. Maͤrz e.
verstorbenen Kbnigl. Majors a. D. Wilhelm Sebast an gen Termine nicht erscheinen oder nicht gehoͤrig lt. von Wedell auf Malchow werden alle unbekannte Glaͤu⸗- quidiren, pro pravgclusis, so wie die, welche, ob sie biger desselben von der bevorstehenden Theilung seines dem vorsciender
141. P. 1. fit. 17. des Allgem. Land⸗
Prenzlau, den 9. April 1836. Der Justiz⸗Rath Busch.
MtI
guts« Subhastation In Folge des zu d
9 dem Vermoͤgen des Besitzers des,
den Stebzehnten Juni 1836
Erbgerichtsvarkeit, dem Patronat⸗- und Col.
auf 86,808 Thlr. 14 gr.
— —
und Oolasten auf 7205 Thlr 2 gr. gewuͤrdert, nach
Production der darauf Bezug habenden Urkunden,
-2ꝙnö—J—
die Preußischen Staaten sschen Stäaaten Glaͤubiger mit dem Anwalde des Gemeinschuldne so wie der Prioritaͤt halser unter sich, von 6 . Tagen bis zur Quadruplik rechtlich verfahren, sod beschließen und den 25. Juli 1836, der Inrotulation der Acten, nicht wen ger den 8. August 1836, der Eroͤffnung eines Praͤelusivbescheids, womit M tags 12 Uhr in contumaeiam der Nichterscheinen verfahren werden wird, gewaͤrtig sein sollen Leipzig, den 15. Dezember 1835. Das Stadtgericht zu Leipzig. Winter, Stadtrichter, R. d. K S G. 1
—
genannte Pfarrbauergut, nach Abzug der Abgaben
Maasgare der Erl Proc. Ordnung d Tit XXXIX. und des Mandats vom 26. August 1732 dergestalt subhastirt werden, daß auf das Rittergut Zoͤschau mit dem Uhlitzschäute und auf das zeither beigefuͤhrte hehhee bvesondere Gebote angenommen werden ollen.
Es baben sich daher diejenigen, welche diese Guͤ⸗ ter zu erstehen gesonnen sind, an dem gedachten Tage des Vormittags vor 12 Uhr an hiesiger Koͤnig⸗ licher Amtsstelle einzusinden und anzugeben, dann aber zu gewaͤrtigen, daß des Mittags nach 12 Uhr mit der Versteigerung derselben auf uͤbliche Weise verfahren werden wird.
Eine naͤhere Beschreibung dieser Guͤter ist in den bei hiesigem Justiz- Amte aushaͤngenden Anschlaͤgen, Die lahsber von Certistcaten des Russ.-JIoh.* welchen auch die Subhastations⸗Bedingungen beige⸗ leihe bei Hope & Comp., 3ter Serie, welele- fuͤgt sind, enthalten. am T1. Juni d. J. jüällig werdenden Zinsen in R
Oschatz, den 12 April 1836. lin zu erheben wünschen, werden hiermit aufeese Das Koͤnigl. dert, die beirefflenden Coupons bHis Sprät estem in v“ Jö 28sten d. Müs. bei den Unterzeichneten varigen und mit dem erforderlichen Vermerk versta n lassen. — Der Zahlungs-Termin der auf diese Nösc angemeldeten Coupons wird s. Z. durch die dles- lichen Blätter bekaunt gemacht werden.
Berlin, am 1. Mai 1836.
Anhalt und Wagener, Brüderstralse No. 5.
Amt daselbst. 5
GEgEEEqassion.
Nachdem der hiesige Buͤrger und Kramer, Herc Johann Ferdinand Lehmann, unter der Firma: J. Ferd. Lehmann, seine Insolvenz angezeigt hat und in dem zu dessen Vermoͤgen entstandenen Creditwesen
der 30. Mai 1830,
zum Liquidations⸗Termin anberaumt worden ist, so werden alle dieijenigen, welche an den genannten Ge⸗ meinschuldner Anspruͤche zu haben vermeinen, andurch edichaliter und peremtorie, nicht minder bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, endlich un⸗ ter der Verwarnung, daß diejenigen, welche im obi⸗
Literarische Anzeigen. In unserem Verlage ist erschienen: 1 14.4“
zum Gebrauch bei dem Unterrichte in der mosaish
Religton und zur äaffentlichen und baͤuslichen Gottes⸗Verehrung der Israeliten.]8
Auf Veranstaltung der Koͤnigl Wuͤrt israeltt. Oe
Kirchenbehoͤrde. Fro. 26 sr —
Stuttgart Hallbergersche Verl.-⸗Handh
Zu haben in der Enslinschen Buchhandleng
(Ferd Muͤller) in Berlin, Breitestraße Wnd so wie in saͤmmtliche Buchhandlungen in Bert! ganz Preußen
Vergleiche beitreten wollen, nicht oder nicht deutlich sich errlaͤren, pro çonsentientibus geachtet werden sollen, geladen, daß sie entweder in Person, oder durch hinlaͤnglich und von Auslaͤndern mittelst gerichtlicher Vollmacht legitimirte sowohl zum Vergleiche instruirte Bevollmaͤchtigte, dergleichen auswaͤrtige Glaͤubiger zur Annahme kuͤünftiger Zu⸗ fertigungen unter der Gerichtsbarkeit der Stadt Leip⸗ zig unbedingt und bei 5 Thlr. Strafe zii bestellen haͤ⸗ ben, gedachten Tages fruͤh um 11 Uhr auf hiesigem Rathhause in der Richterstube erscheinen, mit dem Gemeinschuldner, welcher ebenfalls zu erscheinen be⸗ deuntet worden, die Guͤte pflegen und wo moͤglich einen Accord treffen, in dessen Entstehung binnen 6 Tagen vom Termine an gerechnet, ihre Forderan⸗ Len unter Beibringung des ercforderlichen Beweises
Neueste omnposition von Jos. 1.20,⁄ 4 . 2 . 51 al'
lm Verlage von Pietro RNechetti qm. 8 in Wien und von T. PTrautwein in Bersiv, Ur.
Stralse No. 8. sind so eben erschienen:
9 2 9 FIN-
Die Liebes-Tändler.
Walzer. 1051 °s Werk. und in nachslehenden Ausgaben zu bekommen: 1) Für das Fianoforto- 15 sgr. 2) Für ügg⸗
4 Händen 20 sgr. 3) Füc Violine und Pfte. 158 4) Für 3 Viaslinen und Bals 20 sgr. 5) Für die I 5sge. 6) Für die Cuitarre 10 sgr. 7) Für das gre- Orchesfer 2 TPhlr.
auch Deducirung der Prioritaͤt, gebuͤhrend liquidiren, der Gemeinschuldner durch seinen verpflichteten An wald binnen anderweiten 6 Tagen auf das Vor⸗ bringen der Glaͤubiger süub poecna confessi et conyiecti sich etnlassen und antworten, auch die produeirten Urkunden sub poena recogniti recognosciren, die
8 8
Es wird ersucht, die zu dieser Vorstellung fruͤher bestch
99,932. 110,459 und 111, 184.
Fkiltche Nachrichten.
o
Bei der am 11ten und 13ten d. M. fortgesetzten Ziehun bten Klasse 73ster Koͤnigi. Klassen⸗Lotterie fielen 4 Ge⸗ inne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 13,174. 25,320. 35,027 und 062 in Berlin bei Jonas, nach Breslau bei J. Holschau, büsseldorf bei Simon und nach Poln. Lissa bei Hirschfeld; Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 903. 5997. 21,974. 30,575. 8,963. 34,625. 37,602. 37,910. 55,878. 67,408. 72,781. 78,965. 7131. 87,8006. 93,445. 93,639. 96,581. 102,019. 104,540. Pö0,läl und 110,020 in Berlin bei Alevin und 5mal bei See⸗ er, nach Aschersleben bei Dreyzehner, Barmen bei Holzschu⸗ ser, Breslau bei Gerstenberg, bei H. Holschau und Amal bei Schrei⸗ Duͤsseldorf bei Spatz, Halle bei Lehmann, Merseburg bei ieselbach, Potsdam bei Hiller, Schweidnitz bei Kuhnt, Stet⸗ bei Wilsnach und nach Stralsund bei Claussen; 40 Gewinne 500 Rthlr. auf Nr. 1465. 6237. 20,381. 21,287. 21, 490. 8.,005. 22,144. 22,947. 23,8960. 25,391. 29,379. 34,367. 41,266. n55. 49,157. 49,553. 50,151. 52,324. 55,931. 56,844. 57,318. 9021. 62,067. 64,617. 66,486. 70,471. 72,048. 79,854. 85, 119. 7540. 88.768. 90,368. 93,297. 95,381. 96,673. 103,729. 106,729. ‚142. 110,595 und 111,802 in Berlin bei Alevin, bei Bor⸗ rdt, bei Gronau, bei Jonas, bei Matzdorff und bei Seeger, Aschersleben bei Dreyzehner, Bonn bei Haast, Breslau
al bei Gerstenberg, 2mal bei J. Holschau, bei Loͤwenstein, Schreiber und 2mal bei Schummel, Bunzlau bei Appun, in bei Huißgen und 4mal bei Reimbold, Danzig bei Rein⸗ rdt, Elberfeld 2mal bei Heymer, Frankfurt bei Baswitz, Halle alebei Lehmann, Hamm bei Huffelmann, Iserlohn bei Hell⸗ un, Marienwerder bei Schroͤder, Minden bei Wolffers, Muͤn⸗ rbei Lohn, Naumburg a. d. S. bei Kayser, Nordhausen 2mal ni Schlichteweg, Potsdam bei Hiller, Schweidnitz bei Scholtz and nach Stettin bei Rolin; 73 Gewinne zu 200 Rthlr. auf r. 71062. 8575. 11,876. 12,334. 12,871. 12,889. 13,250. 18,350. „686. 21,883. 22,040. 22,594. 24,253. 25,840. 31,206. 34,238. „080. 41,677. 42,605. 45,017. 45,341. 45,383. 45,645. 45,699. 735. 49,1 16. 50,542. 50,701. 55,244. 56,537. 56,850. 59,395. „841. 60,866. 60,889. 63,817. 63,839. 64,860. 65,643. 67,672. 69,154. 69,604. 70,142. 70,630. 70,968. 71,367. 71,463. 76,633. 76,993. 79,550. 79,620. 80,209. 81, 483. 81,564. 83,687. 87,304. 86,328. 89,117. 91,362. 93,628. 93,932. 94,207. 94,415. 94,504. 101,695. 102,516. 103,331. 103,582. 107,110. 109, 470.
der
Die Ziehung wird fortgesetzt. Berlin, den 13. Mai 1836.
Zeitungs⸗Nachrichten. “ Seaneneh.
Paris, 7. Mai. Der Koͤnig empfing gestern eine Depu⸗ tion der Mitglieder des Instituts.
Der Contre⸗Admiral von Martinencg, bisheriger Major⸗ bneral des Hafens von Toulon, ist als See⸗Praͤfekt nach
erbourg versetzt worden, und legte gestern als solcher den uͤb⸗ hen Eid in die Haͤnde des Koͤnigs ab.
Der Englische Botschafter in Wien, Sir Fr. ist stern Abend aus London hier eingetroffen.
In der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer herichtete (wie bereits erwaͤhnt) der Graf Jaubertuͤber den Ge⸗ setz⸗Entwurf, wodurch neuerdings eine Summe von 4,580,000 Fr. füͤr den Ausbau der Magdalenen-Kirche, des Museums, des Hotel auf dem Quai⸗d'Orsay und des College de France, so wie fur Errichtung des Obelisken von Luxor verlangt wird. Am
eisten tadelte der Berichterstatter den Bau des Hotel auf dem uai⸗d'Orsay, von dem man noch bis zu diesem Augenblick nicht isse, welce Bestimmung das Gebaͤude eigentlich erhalten solle.
in Jahre 1810 angefangen“, sagte der Redner, „um nach seiner ollendung das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegenheiten szunehmen, wurde der Bau nach einem sehr großen Maßstabe rtgeführt. Als Ludwig XVIII. wieder zur Regierung kam, gte das Gebaͤude kaum uͤber den Erdboden hinaus, und mit
rselben Gemaͤchlichkeit wurde der Bau bis zum Jahre 1820 ertgesetzt wo man die Idee, das auswaͤrtige T epartement dort⸗
n zu verlegen, aufgab und auch bald darauf die Arbeiten gaͤnz⸗ deshnselle. Von 1821 bis 1830 machte man verschiedene onsh ge; erst sollte die Deputirten⸗Kammer, dann der Cassa⸗
öf, dann der Rechnungshof, dann das Institut und end⸗
uen sührliche Kunst⸗ und Gewerbe⸗Ausstellung in dem ach e. ebaͤude Platz finden. Alle diese Plaͤne wurden aber einander wieder aufgegeben, und im Jahre 1831 ging man beten gyeit⸗ daß man auf die Wiederabtragung des unvoll⸗ Terrasebäudes und auf den Verkauf der Materialien wie nmister ns antrug. Im Jahre 1833 aber trat der Handels⸗ er mit dem Vorschlage hervor, den Bau fortzusetzen und elben arel füͤr das Ministerium des Handels und die von dem⸗ ergwergfortirende, Verwaltung der Bruͤcken, Chausseen und ehufe d zu bestimmen. Die Kammer bewilligte zu diesem amnals die Summe von 3,600,000 Fr. Waͤre man nun summenseinglichen Plane getreu geblieben und haͤtte nicht Un⸗ auf die inneren Stuckatur⸗Arbeiten verwendet so wuͤr⸗ ollkommen b0,000 Fr. zur Vollendung des ganzen Gebaͤudes ings einen meichend gewesen seyn. Jetzt verlangt man neuer⸗ uch noch di achschuß von 1,200,000 Fr. Wenn wir nun aber „daß die gese Summe bewilligen sollen, und wenn es wahr es vor All egierung bei der Auffuͤhrung eines neuen Gebaͤu⸗ em darauf bedacht seyn muß, demselben eine seiner
ng angemessene Einrichtung zu geben, so duͤrfen
Lamb,
timmu
man uns endlich von dieser Bestimmung in Kenntniß setze. Die Kommission konnte demnach nicht umhin, den Herrn Minister des Innern hieruͤber in Gegenwart des Herrn Conseils⸗Praͤsidenten zu be⸗ fragen. Die Antwort aber war durchaus unbestimmt; man ist jetzt wieder auf den Gedanken gerathen, das neue Gebaͤude zu trennen und in den einen Theil desselben die Reichs⸗Archive, in den andern aber den Staatsrath aufzunehmen. Die Kommis⸗ sion war natuͤrlich durchaus nicht vorbereitet, um uͤber diese voͤllig unerwartete Eroͤffnung berathschlagen zu koͤnnen; indessen will es ihr doch scheinen, daß man den Gegenstand nicht reiflich enug erwogen habe, und sie haͤlt es sonach fuͤr das Angemessenste, daß man der Verwaltung hierzu bis zur naͤchsten Session Zeit lasse. Wir schlagen Ihnen, meine Herren, demnach vor, den verlangten Kredit von 1,200,000 Fr. auf 352,800 Fr., als die zur Erhaltung des Gebaͤudes in seinem gegenwaͤrtigen Zustande un⸗ umgaͤnglich ersorderliche Summe zu ermaͤßigen, indem wir uns uͤber⸗ zeugt halten, daß eine Vertagung das Beste ist, was sich in diesem Augenblicke thun laͤßt. Nachdem der Berichterstatter im Allgemeinen noch mehrere Unregelmaäͤßigkeiten bei der Ver⸗ wendung der zu den oͤffentlichen Bauten bewilligten Fonds geruͤgt hatte, schloß er seinen Vortrag in folgender Weise: „Ihre Kommission ist gleichwohl nicht der Meinung gewesen, daß diese Thatsachen ein hinreichendes Motiv waͤren, um die neuerdings verlangten Kredite zu verweigern; ja sie traͤgt nicht einmal auf eine speziellere Rechnungslegung als die bisherige an; in⸗ dessen hat sie es doch fuͤr hoͤchst nothwendig gehalten, den uns vorliegenden Gesetz⸗Entwurfe eine Bestimmung hinzu⸗ zufuͤgen, wonach der Minister des Innern gehalten seyn soll, die von ihm unterzeichneten Bauplaͤne und Anschlaͤge in die Regi⸗ stratur der Deputirten⸗Kammer niederzulegen.“ Eine anhaltende Bewegung folgte auf des Grafen Jaubert Bericht, der erst nach Erledigung aller uͤbrigen an der Tages⸗Ordnung befindlichen Ge⸗ genstaͤnde zur Berathung kommen soll. — Am Schlusse der Siz⸗ zung beschaͤftigte die Versammlung sich noch mit dem zu den diesjährigen Militair⸗Pensionen verlangten Zuschusse von 500,000 Fr. Es kam bei dieser Gelegenheit zu einigen Persoͤnlichkeiten dem Kriegs⸗Minister und dem General Laidet, der uͤber
epotismus bei der Armee klagte, und dabei auf den Sohn des Ministers anspielte, welcher unlaͤngst außer der Dienstreihe avancirt worden ist. Eben so ruͤgte er es, daß die General⸗Ma⸗ jors Gourgaud, Darriule und Cubières zu General⸗Lieutenants ernannt worden waͤren, obgleich es noch andere aͤltere Generale gaͤbe, die sich dadurch fuͤr zuruͤckgesetzt halten muͤßten. Endlich tadelte er auch noch die Verordnung vom 5. April 1832, wonach die Offiziere, ohne Ruͤcksicht auf 8 Dienstfaͤhigkeit, pensionirt werden sollen, sobald sie ein gewisses Alter erreicht haben. Der Kriegs⸗Minister bemerkte in dieser letztern Beziehung, daß eben um nicht in Willkuͤhr zu verfallen, kein anderes Mittel uͤbrig bleibe, als die Militairs nach ihrem Alter zu pensioniren. Was die gedachten drei Generale betreffe, so sey in Betracht ihrer vorzuͤglichen Dienstleistungen zu ihren Gunsten eine Ausnahme von der Regel gemacht worden. „Ich bin Botschafter in Wien gewesen (sagte der Minister unter anderem uͤber den General Cu⸗ bières), und habe die Dienste kennen gelernt, die Herr v. Cubisres zur Aufrechthaltung des Friedens geleistet hat; er hat in der Frage uͤber die Italiaͤnischen Angelegenheiten, die diesseitigen Botschafter in Rom und Wien durch seine Einsicht und durch die Festigkeit, womit er die Brausekoͤpfe, die uns weiter fuͤhren wollten, als Frankreich es im Sinne hatte, im Zaum hielt, maͤchtig unterstuͤtzt. Was die Anspielung auf meinen Sohn betrifft, so erroͤthe ich daruͤber nicht. Frankreich wird ihm der⸗ einst Gerechtigkeit widerfahren lassen.“ Der betreffende Ge— setz⸗Entwurf ging barauf mit 220 gegen 16 Stimmen durch. An der Tagesordnung war jetzt die Debatte uͤber die Aushe⸗ bung des diesjaͤhrigen Truppen-Kontingents von 80,000 Mann. Da es indessen bereits fuͤnf Uhr war, so ließ sich nur ein Redner uͤber diesen Gegenstand vernehmen, worauf die Fortsetzung der Debatte auf den folgenden Tag verlegt wurde. — In der heu⸗ tigen Sitzung kamen zunaͤchst mehrere bei der Kammer einge⸗ gangene Bittschriften zum Vortrage. Es befand sich darunter eine Eingabe, worin ein ehemaliger Pariser Handelsmann, mit Namen Pichat, die Schließung oder doch wenigstens eine Ver⸗ minderung der oͤffentlichen Spielhaͤuser verlangte. Der Graf Gaëtan von Larochefoucauld erinnerte bei dieser Gelegen⸗ heit daran, daß Herr Casimir Périer zu seiner Zeit das Ver⸗ sprechen gegeben habe, daß die Pacht⸗Kontrakte nicht erneuert werden sollten; zugleich gab er einen Ueberblick der zahlreichen Verbrechen und Selbstmorde, zu denen seit den letzten drei Monaten die Spielhaͤuser Anlaß gegeben haͤtten; man sollte, meinte er, bloß den reichen Leuten den Zutritt zu diesen Haͤusern gestatten, sie aber dem Mittelstande und namentlich der arbeitenden Klasse verschließen: vorzuͤglich aber solle man darauf sehen, daß die Diener und Aufwaͤrter in den Spielsaͤlen nicht, den Kontrakten der Unternehmer zuwider, den Spielern Geld borgten. Der Redner verlangte schließlich, daß man die betreffende Proposition an den Minister des Innern verweise. Herr Salverte hielt dagegen die Spielhaͤuser fuͤr ein nothwendiges Uebel, bei wel⸗ chem die Regierung nichts weiter thun koͤnne, als eine strenge Aufsicht uͤben. Herr Dugabé meinte, daß es zu nichts fruch⸗ ten wuͤrde, wenn man die Eingabe dem Minister des Innern zustellte, da derselbe auf dergleichen ihm mitgetheilte Bittschrif⸗ ten nie eine Ruͤcksicht zu nehmen pflege. Herr Thiers, der in diesem Augenblicke mit dem Minister des Innern aus der Pairs⸗Kammer ankam, bestieg sofort die Rednerbuͤhne, um auf die Nothwendigkeit hinzuweisen, den Ertrag der Spielhaͤuser, falls dieselben geschlossen werden sollten, durch eine anderweitige Einnahme zu decken; er hielt dies fuͤr um so nothwendiger, als der Finanz⸗Etat erst kuͤrzlich durch die Abschaffung der Lotterie einen Stoß erlitten Pe. Herr Laffitte erklaͤrte, daß er sich vorbehalte, bei den Berathungen uͤber das Budget ein Mittel anzugeben, wie der Ertrag der Spielpacht ganz fuͤglich anderweitig gedeckt werden koͤnne. Der Finanz⸗Minister fuͤgte hinzu, daß alsdann auch die Frage zu eroͤrtern seyn werde,
wir auch verlangen, daß
ob bei dem gegenwaͤrtigen Zustande der Civilisation die gaͤnzliche Schließung der Spielhaͤuser in ihren Folgen nicht nachtheiliger wirken wuͤrde, als die Beibehaltung derselben. Nach einigen Bemerkungen der Herrn v. Lamartine, v. Laboulie u. A. m. wurde die betreffende Bittschrift dem Minister des Innern und dem Conseils⸗Praͤsidenten uͤberwiesen. uf den Antrag des Präͤsidenten wurden die Petitions⸗Berichte bald darauf unter⸗ brochen und verschiedene Gesetz⸗Entwuͤrfe von oͤrtlichem Interesse, ohne irgend eine Debatte, mit großer Stimmen⸗Mehrheit ange⸗ nommen.
In Bezug auf die gestrige Sitzung der Deputirten⸗Kam⸗ mer liest man heute im Journal des Débats: „Dem ge⸗ genwaͤrtig in der Kammer bestehenden Gebrauche gemaͤß, hatte Herr Jaubert bloß seinen Bericht auf das Buͤreau des Praͤsi⸗ denten niederlegen wollen. Einige Oppositions⸗Mitglieder ver⸗ langten aber, wir wissen nicht aus welchem Grunde, die Vorle⸗ sung desselben. Vielleicht glaubten sie nach den Geruͤchten, die uͤber diesen Bericht schon im Voraus ins Publikum gebracht worden waren, daß sie darin persoͤnliche Angriffe auf die Mini⸗ ster und somit Stoff zur Aufregung politischer Leidenschaften finden wuͤrden. Hierin haben sie sich aber geirrt: Herr Jau⸗ bert hat sich strenge auf die Untersuchung der administrativen und ministeriellen Fragen beschraͤnkt, zu denen der Gesetz⸗Ent⸗ wurf einen natuͤrlichen Anlaß giebt, und sein mit vieler Klar⸗ heit abgefaßter Bericht wird sonach in der Kammer bloß zu einer von jenen Geschaͤfts⸗Eroͤrterungen fuͤhren, wie sie in der Kammer schon oftmals vorgekommen sind. Herr Thiers war es, der vor einigen Jahren in seiner Eigenschaft als Handels⸗
Minister das Gesetz uͤber die 100 Millionen zu den oͤffentlichen
Bauten verlangte und spaͤterhin, als Minister des Innern, die obere Aufsicht uͤber diese Bauten fuͤhrte. Um nun uͤber die ihm jetzt von der Kommission gemachten Vorwuͤrfe ein bestimmtes
Urtheil abgeben zu koͤnnen, muß man die Debatte selbst abwar⸗
ten; vorlaͤufig haben wir nur darauf hinweisen wollen, daß der
Bericht des Herrn Jaubert mit der Politik nicht das Mindeste zu schaffen hat.“ Ueber die Behauptung und Kolonisirung der noͤrdlichen
Kuͤste von Afrika wird es ohne Zweifel in der Deputirten⸗Kam⸗
mer zu stuͤrmischen Debatten kommen.
Die Budgets⸗Kommis⸗
sion will naͤmlich auf eine Reduction des Besatzungs⸗Corps an⸗
tragen, dergestalt, daß kuͤnftig nur 14,000 Mann in Algier, Oran und Bona stehen sollen. Der Marschall Clauzel dagegen will entschieden auf Beibehaltung, ja auf Vermehrung der in Afrika befindlichen Streitkraͤfte bestehen.
Man will wissen, daß die Kommission der Deputirten⸗Kam⸗ mer, die sich mit der Pruͤfung der Proposition des Generals Bugeaud, wegen der Stellvertretung bei der Armee, zu beschaͤf⸗ tigen hat, auf die Verwerfung dieses Vorschlages antragen werde.
Der ehemalige Deputirte, Herr Ganilh, Verfasser mehrexer Schriften, politischen und staatswirthschaftlichen Inhalts, ist am Aten d. M. auf seinem Landhause mit Tode abgegangen.
An der heutigen Boͤrse fehlte es durchaus an neueren Nach⸗ richten aus Spanien; indessen waren die Piaster ziemlich beliebt, weil noch immer von einem Anlehen die Rede ist, woruͤber Herr Mendizabal mit Londoner Kapitalisten in Unterhandlung stehen soll. Nach Briefen aus Bayonne vom 2ten d. M. war in den letzten drei Tagen in Navarra so viel Schnee gefallen, daß alle Militair⸗Operationen eingestellt werden mußten.
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz zung vom 3. Mai. (Nachtrag.) Sir W. Molesworth begruͤndete seinen Antrag auf Niedersetzung einer Kommission zur Untersuchung des Versahrens des Ober⸗Befehlshabers der Armee mit Hinsicht auf die Ernennung Lord Brudenell's zum Oberst⸗Lieutenant des IIten Dragoner⸗Regiments im Wesentlichen folgendermaßen:
„Ich gehe bei meiner Motion von dem Grundsatz aus, daß ir⸗ gend ein Beamter der Kroue diesem Hause für die b der Militair⸗Angelegenheiten des Staats direkt verantwortlich seyn muß. Die Englischen Gemeinen haben, behaupte ich, das ausdrückliche Recht, über jede Ernennung in der Armee, die ihnen anstößig erscheint, eine Erklärung zu fordern. Dies Recht gründet sich auf dieselbe Basis, wie alle andere Rechte, welche die Gemeinen besitzen. Man wird sagen, es sey dies ein Versuch, sich in die Prärogative des Monar chen einzumischen; keinesweges. Ich bediene mich einer vollkommen verfassungsmäßigen Lehre, wenn ich behaupte, daß die Prärogative des Monarchen seinem Volke niemals nachtheilig seyn kann; wenn ich also beweise, daß die Ernennung eine unangemessene ist, so be⸗ weise ich schon durch diesen Satz, daß die besagte Ernennung nicht aus der Ausübung der Königlichen Prärogative herrühren kann, sondern daß es die Amtshandlung irgend Jemandes ist, der für sein Verfahren verantwortlich seyn muß. Das Volk hat die Kosten solcher Ernennungen zu tragen; folglich ist es die Pflicht seiner Repräsentanten, die Gelder für lain. unpassende Ernennung zu bewilligen, und wenn dies ihre Pflicht ist, so leuch⸗ tet es ein, daß sie die Zweckmäßigkeit jeder Ernennung, hinsichtlich deren irgend ein gerechter Verdachtsgrund vorhanden ist, ihrer Prü⸗ fung unterwerfen müssen. Die Gemeinen haben das Recht, alle Staats⸗Departements zu kontrolliren und sie haben dies Recht stets ausgeübt, über einige Departements häufiger, über andere seltener. Die Art und Weise, wie dies Recht gewöhnlich ausgeübt wird, be⸗ steht darin, daß man zuvörderst eine offizielle Erklärung fordert; ge⸗ nügt diese dem Hause nicht und wird die Ernennung nicht zurück⸗ genommen, so ist der nächste Schritt die Beantragung einer Resolu. tion, wodurch die Ernennung getadelt wird; geht diese durch und bleibt sie ohne Erfolg, so wird die Krone in einer Adresse ersucht, entweder die Ernennung zu kassiren oder die Person, von der sie ausgegangen, zu entlassen, oder es wird eine Anklage gegen die für die Ernennung verantwortliche Person gerichtet; ist dies Alles ver⸗ gebens, so werden die Subsidien zurückgehalten (hört, hört; und Gelächter), und wenn auch dies nichte hilft, so ist das Letzte eine Appellation an diezjenigen, die uns als ihre getreuen Repräsentanten hierher gesandt 8 en. Dies ist die constitutionnelle Kette, durch welche die Repräsentanten des Volks ihr Recht geltend machen und ihre Kontrolle über die Staats⸗Departements ausüben. Der erste Schritt, nämlich die Bitte um eine offizielle Erklärung, reicht ge⸗ meiniglich hin, denn es werden dann die Argumente für und wider