u. s. f. Haupt⸗Gegenstaͤnde der Ausfuhrwaren: 1820 Ctr. Knochen, 23,571 Scheffel Weizen, 9252 Scheffel Roggen, 4084 Scheffel Bohnen, 15,654 Ctr. Leinsaat, 1360 Ctr. Rapssaat, 600 Stuͤck Balken von hartem Holze, 11,697 Stuͤck Balken von Fichten⸗ holz, 4223 Schiffslast Bohlen, Bretter, Staͤbe, 16,116 Ctr. Weizenmehl, 2468 Ctr. Weizen⸗Zwieback, 3877 Ctr. Pott⸗ und Waidasche u. s. w. Außerdem sind in Danzig 7 Kuͤsten⸗Fahr⸗ zeuge, mit Brennholz beladen, eingegangen und 12 dergl. unbe⸗ laden ausgegangen, und 180 Strom⸗Fahrzeuge nebst 3 Holz⸗ traften sind eingekommen. — In den Hafen von Elbing sind 5 Schiffe eingegangen, 4 aus Hannoverschen und 1 aus Olden⸗ burgischen Haͤfen. Hauptgegenstaäͤnde der Einfuhr waren: 368 Ctr. Tabacksblaͤtter, 104 Ctr. Thran, 601 Tonnen Haͤring, 11,000 Stuͤck Dachpfannen u. s. f. Ausgegangen sind: 9 Schiffe, F nach Hannoverschen und 1 nach Oldenburgischen Haͤfen. Haupt⸗ gegenstaͤnde der Ausfuhr waren: 364 Last Leinsaat, 140 Last Rapssaat, 9810 Ctr. Oelsaat⸗Kuchen, 990 Ctr. Flachs, 3295 Ku⸗ bikfuß sfichtene Balken, 47,345 laufende Fuß Planken und Die⸗ len u. s. f. Ferner sind in Elbing 79 Strom-Fahrzeuge mit Kaufmannsguͤtern und Handelsgegenstaͤnden verschiedener Art eingegangen.
— Die Breslauer Zeitung berichtet aus Bunzlau unterm 10ten d.: „Der Winter ist zum Schrecken des fleißigen Landmannes zuruͤckgekehrt und beraubt die Fluren ihres Fruͤh⸗ lingsschmuckes. Nachdem schon seit 12 Tagen eine mehr oder minder empfindliche Kaͤlte hier geherrscht und es auch bereits Eis gefroren hatte, trat in der vergangenen Nacht ein heftiges Schneegestoͤber ein, welches, so weit das Auge reichte, die ganze Landschaft mit einer dichten Schneedecke belegte. Der Frost hat von den Obstbaͤumen die Bluͤthen abgestreift, und sie statt dessen mit starren Schneemassen bekleidet. Die Saaten haben sehr gelitten, die Leinsaat namentlich duͤrfte als voͤllig vernichtet u betrachten seyn. Noch aber ist der durch den Frost erwach⸗ sen. Schaden nicht voͤllig zu uͤbersehen, indem die Felder jetzt noch, Mittags gegen 12 Uhr, zum großen Theil mit Schnee bedeckt sind.“
— Aus Koͤnigsberg in Pr. wird unterm 13ten d. M. emeldet: „Nachdem wir gerade zu Ende April und Anfang Mai, wo im Suͤden und Westen so sehr uͤber Kaͤlte geklagt wird, sehr schoͤnes und warmes Wetter gehabt hatten, trat mit dem Abend des 4. Mai auch hier eine ploͤtzliche Veraͤnderung ein, und Eis des Nachts und Schnee am Tage (zuletzt noch am 10. Mai), haben uns die Hoffnung eines baldigen Fruͤhlings ge⸗ raubt. Des Schnees war 5 in der Stadt weniger; aber auf dem Lande ist er haͤufiger gefallen; und der Frost hat der Bluͤthe des Rapses und der Obstbaͤume sehr geschadet. Merkwuͤrdig ist es auch, daß Schaaren wilder Gaͤnse, welche vor mehreren Wo⸗ chen von Suͤdwest nach Nordost uͤber unsere Stadt zogen, in diesen Tagen wieder von Nordost nach Suͤdwest ziehend bemerkt
Die Beobachtung der großen Sonnensinsterniß am 15. Mai ward in Berlin nicht sehr von der Witterung begünstigt. Bis etwas über die Mitte der Dauer der Verfinsterung hinaus hinderten Wolken jede regelmäßige Reihe von Beobachtungen; in der letzten Stunde war der Himmel zwar heiter, doch war ein starkes Wallen der Ränder nachtheilig für die Schärfe der Beobachtungen. Von ungewöhnli⸗ chen Licht⸗Erscheinungen, farbigen Rändern u. s. w. war in gewöhn⸗ lichen Fernröhren keine Spur zu sehen. Die wenigen Eintritte der ahlreichen Sonnenflecken, welche gesehen werden konnten, so wie die Austritte, zeigten ebenfalls nichts Unerwartetes. Die Erhöhungen am Rande der südlichen Mondhemisphäre traten nach der Mitte der Verfinsterung sehr scharf hervor. Sehr merklich war die Licht-Ab⸗ nahme, welche an eine starke Dämmerung erinnerte. Auch sind nach einer hochwichtigen Autorität die Erscheinungen, welche man bei to⸗ talen Verfinsterungen angeführt findet, an einigen Hausthieren wahr⸗ genommen worden, daß sie nämlich den Abend herangerückt glaub⸗ ten. Das Thermometer im Schatten und im Freien gab keine Spur einer plötzlichen Aenderung zu erkennen, es siel regelmäßig.
Der durch Wolken, doch mit der bei dem Anfange überhaupt zu erreichenden Sicherheit gesehene Eintritt und Austritt des Mondes stimmte mehr als zu hoffen war mit der Vorausberechnung. Der Anfang trat eilf Zeit⸗Sekunden später ein, als es vorher bestimmt war, das Ende neun Zeit⸗Sekunden ebenfalls später. — 5 —
“ Den 17. Mai 1836. cher Fonds- und Seld-Cours-Zettel.
8 Pr. Cour. s Pr. Cour. 8 Brief. I Geld. Brief. IlGeld 4 4
102 V 101 ½ 102 ½
Ostpr. Pfandbr. do. 1 Kur- u. Neum. do. do. 00 Schlesische do. Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Ducaten 18³ 4 Friedrichs'dor 13 1 Disconto 3
St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. Obl. 30. PrämSch. d. Seeh Kurm. Obl. m. l. C. Nm. Int. Sch. do. Berl. Stadt-Obl. Königsb. do.
Elbinger do.
Danz. do. in Th. Westpr Pfandbr. 4 Grossh. Pos. do. 4 103³%½
WMechsel-Cours.
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. Alt. Mt. Mt. Mt. Tage 103
Mt. 1023 8 Woch.
101 6 101 ⅓ 102 ½ 61 12 101 l 103 102 ½ 44
102 ½
Pomm. 2 1003½ 98 1
105 ⅞
607712 101 ⅛
87
2163 ¾ 2153⁄8
13 ½ M
Pr. Cour. Brief. Geld. 142 l% 142 154 ½ 1503½
6 25 ⁄1 81
102 ⁄⅞ 102 ⅞
250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. 300 Fr. 150 F! 150 Fl. 100 Thl 100 Thl. 150 Fi. 100 Rbl.
Amsterdam do. Hamburg .. do. London Paris
151 ¼ 6 25 ⁄ 805,6
102 ⁄
99 q¼ 102 h¼
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Augsburg
Breslau
Leipzig
Fraunkfurt a. M. WZ. Petersburg
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295 295 6
292
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1422 3. Br. Loose zu 500 Fl. 5115 ½¼. 115. Loose zu 100 F;' Br. Preuss. Präüm.-Sch. 61. 60 ¾. do. 4 % Anl. 1007, 29
aAI. 9 In⸗ 12 7 r. 65 ⅞t. Br. 5 % Span. Anl. 47 ⅛. 46 %⅞. 2 ½ — % Holl. 567 16
Dariz, 11. Mai.
5 % Rente pr. compt. 108. —. fin cour. 108. 15. 30 compt. 82. —. fin cour. 82. 15. 5 % Neap. 102. 85. Rente 46 ¼. Passive 14 ½. Neue Ausg. Sch. —. 16 „½2. 3 % Portug. 55 ⅛.
0
03 % % 5 % 8 1 usg.
Koͤnigliche Schauspiele. Mittwoch, 18. Mai. Im Opernhause: Alcidor, 2 Oper in 3 Abth., mit Ballets. Musik von Spontini ic. Stephan: Oriane.) A Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten h ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc. 8 Donnerstag, 19. Mai. Im Opernhause: Wallensteins! ger, Schauspiel in 1 Akt, von Fr. v. Schiller. Hierauf. „. Marquis von Carabas, oder: Der gestiefelte Kater, komssec Zauber⸗Ballet in 2 Abth., von Hoqguet. süsh Im Schauspielhause: 1) La seconde représentation, Un mariage sous l'empire, vaudeville nouvcau en 2 2 par MM. Ancelot et Paul Duport. 2) Les gants jaunes 19 deville comique en 1 acte. M. Freitag, 20. Mai. Im Opernhause: Auf Begehren: delio, Oper in 2 Abth. Musik von L. van Beethoven. von Faßmann: Fidelio, als Gastrolle.)
8
Koönigstaͤdtisches Theater. Mittwoch, 18. Mai. Zum erstenmale wiederholt: 1 Treulose, oder: Saat und Aerndte, dramatisches Gemaͤlde 2 Abth. und 3 Akten, von J. Nestroy. Musik von A. Mil Erste Abtheilung, in 2 Akten: Die Saat. Zweite Abtheilu in 1 Akt: Die Aerndte (spielt um 25 Jahre spaͤter.)“ Donnerstag, 19. Mai. Das Pfefferroͤsel, oder: Die Fr furter Messe im Jahre 1297, Gemaͤlde der Vorzeit in 5 aar von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. (Mad. Grabowski, neu engag tes Mitglied dieser Buͤhne: Pfesserroͤsel, als erstes Debuͤt.)“
—
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 16. Mai 1836.
Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.; Roggen, schles Sorte, 27 Sgr. 6 Pf.; Hafer 24 Sgr. 5 Pf., auch 23 Sgr. 2 9 Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., n
1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rü 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 27 & 6 Pf., auch 25 Sgr⸗; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. vj Erbsen, schlechte Sorte, 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Sonnabend, den 1A. Mai 1836.
lan z luhen geruht.
Cn bchsischen Kammerherrn Egon Gustav von Schoͤnberg
worden sind.“ — Am llIten d. M. Morgens um 5 Uhr Elbing im Freien 4 Grad Kaͤlte.
statt des Saftes eine Eismasse. Pflanzen⸗Arten noch nicht gelitten zu haben.
Frisch abgebrochene Flieder⸗ zweige (diesjaͤhriger Trieb) auch Rapsstengel zeigten im Innern Dessenungeachtet schienen beide
hatte man in ET“
Anl. 47 ⅛. Frankfurt a
Oesterr. 5 % Met. 104 2.
59 ½. G. 1 % 25v’re⸗ 257 16
Auswärtige
Niederl. wirkl. Schuld 5751 6.
104 ⅛. 5) SZn) Bank-Actien 1050. 1649. Partial-Obl.
Börsen. . T . Kanz-Bill. 25 16 89 1¼. Neue E666
4 % 99 %¾.
99³ 98 21 5 0 „
Das Schock Stroh 6 Rthlr. 10 Sgr., auch 5 Rthlr.; d ner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 20 Sgr. 8
———;
Redacteur Fl. Cottel.
Bekanntmachungen.
N znu9 Alle und jede, welche an die nachstehend bezeich⸗ neten, der Anzeige nach verloren gegangenen beiden
Schuldverschreibungen: 1) eine Obligation des Heinrich Karl von Gagern, 4. d. Teschvitz den 22. Februar 1748, auf 1000 Thlr., zur Annahme der Guͤter Teschvitz und Tetzitz an die Christiana von Schmiterloͤw aus gestellt; cedirt zuletzt im Jahre 1812 an die von
Eewerwegavxc7 4 8 1n-seewsccwee wr.
Allgemeiner Anzeiger
Praͤclusiv⸗Erkenntniß werden ausgeschlossen und fuͤr immer abgewiesen werden. Stralsund, den 13. Mai 1836. Verordnete zum Stadt⸗Kammergericht. 18) C. W. Groskurd.
Zweite General⸗Versammlung der Leipzig⸗ Dresdner⸗Eisenbahn⸗Compagnie
Die Actien⸗Inhaber der Leipzig⸗Dresdner⸗Eisen⸗
bahn⸗Compagnie werden hierdurch zu einer General
Pachelbel, geb. von Sodenstern; eine Obligation Ebendesselben, d. d. Stralsund den 5. Juni 1760, auf 1924 Thlr. 5 sgr. 6 pf. Preuß. Courant, zum Ankauf des Gutes Poste⸗ litz an die Ursula Christiania von der Lancken, danaͤchst reducirt auf 1500 Thlr. Pommersch Courant und zuletzt im Jahre 1812 cedirt an die von Pachelbel, geb. von Sodenstern, der aus denselben an die Guͤter Detzitz und Tesch⸗ itz c. p. auf der Insel Ruͤgen belegen, Forderungen und Anspruͤche haben moͤchten, werden hierdurch ge⸗ aden, solche am 20. Mai oder am 3. oder aber am 17. Juni d. F, Morgens 10 Uhr, vor dem Kbnigl. Hofgericht anzugeben und nachzu⸗ weisen, bei Vermeidung der Praͤklusion, welche am 30. Juni d. J. zusammt der Mortifikation der ge⸗ dachten Schuldverschreibungen widrigenfalls erkannt und ausgesprochen werden wird.
Die ausfuͤhrlichen Proclamen sind den Stralsun⸗ dischen Zeitungen inserirt, worauf hier Bezug ge⸗ nommen wird. b
Datum Greifswald, den 22. April 1836. Koͤnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Ruͤgen.
Odebrecht. s
Nothwendiger Verkauf. 1 Stadtgericht zu Berlin, den 29. Maͤrz 1836. Das in der Waßmannsstraße Nr. 10 belegene West⸗ halsche Grundstuͤck, taxirt zu 5646 Thlr. 19 sgr. 3 pf., oll am 15. November 1836, Vorm. 11 Uhr, i der Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nach unbekannten Interessenten: 1) der Eigenthuͤmer Particulier Karl Gottlieb Westphal, 1 1u“ 2) der Rentier August David Muͤller, verden hierdurch oͤffentlich vorgeladen.
Auf den Antrag der Beneficial⸗Erben des im Maͤrz d. J. hierselbst verstorbenen Hauptmanns a. D, Herrn Hans Ludwig Christoph von Lepel, werden hiermit alle, welche an dessen Verlassenschaft aus ir⸗ gend einem Rechtsgrunde Anspruͤche und Forderun⸗ gen haben, aufgefordert, solche in einem der auf den 26sten hujus, 9ten und 28sten kuͤnfti⸗
gen Monats, Nachmittags 3 Uhr,
vor uns auf der Weinkammer angesetzten Liquldations⸗ Termine gehoͤrig anzumelden und zu bescheinigen,
Uunter dem Prajudiz, daß sie widrigenfalls durch die am 6. Juli d. J. in öffentlicher Diaͤt zu publicirende
Versammlung eingeladen, welche am 15. Juni die⸗ ses Jahres, Vormittags 7 Uhr, in dem Saale der hiesigen Buchhaͤndler⸗Boͤrse gehalten werden soll. Wir verweisen hierbei, ruͤcksichtlich der den Inha⸗ bern mehrerer Actien zustehenden Stimmenzahl, auf §. 12 der Statuten, und machen nur noch darauf aufmerksam, daß das Stimmrecht nur nach erfolgter Legitimation durch Vorzeigung der zustaͤndigen Ae⸗ tien — dermalen der Interimsscheine — ausgeuͤht werden kann; daß durch Bevollmaͤchtigte zu erschei nen, unzulaͤssig ist, und daß die ausbleibenden Actio⸗ nairs an die von der Versammlung gefaßten Be⸗ schluͤsse gebunden sind. 2. Die Tages⸗Ordnung wird, außer dem Geschaͤfts⸗ Berichte und der Vorlegung der mit Ende vorigen Jahres schließenden Stuͤckrechnung, folgende Gegen⸗ staͤnde umfassen: b 1) Wahl vier neuer Ausschuß⸗Mitglieder an die Stelle der am 30. Juni, nach §. 25 der Sta⸗ tuten, Austretenden. B 2) Berathung uͤber einige nothwendige und wuͤn schenswerthe Modificationen der Statuten. 3) Beschluß uͤber die in Frage kommenden Ver laͤngerungen der Bahn bis an die Landesgraäͤnze à4) Etwanige Vermehrung des Actien⸗Capitals. Nach §. 18. der Statuten hat Jeder, der einen Ge⸗ genstand in der Versammlung vortragen will, welcher nicht ohnehin schon auf der Tages⸗Ordnung steht, solches mit naͤherer Angabe desselben 4 Wochen vor⸗ her dem Directorio schriftlich anzuzeigen; fuͤr dieses Mal werden wir, von dem uns zustehenden Rechte Gebrauch machend, dergleichen Anzeigen noch bis zum 1. Juni annehmen. Leipzig, den 7. Mai 1836. Direectorium der Leipzig⸗Dresdner⸗Eisen⸗ bahn⸗Compagnie. Zustav Harkort, Vorsitzender. arl Tenner, Bevollmaͤchtigter.
Vierte und fuͤnfte Einzahlung auf die Actien der Leipzig⸗Dresdner⸗Eisenbahn⸗ Compagnie. 1 Es wird von uns fuͤr angemessen erachtet, zwei fernere Einzahlungen auf die Actien der Leipzig Dresdner⸗Eisenbahn⸗Compagnie, jede von 10 Tblr. pro Actie, anzuordnen, wie hiermit, in Gemaͤßheit des §. A der Statuten, geschieht. Demnach werden die Inhaber von Interimsscheinen aufgefordert, die vierte Einzahlung bis syaͤtstens den 20. Juli und die fuͤnfte Einzahlung bis spaͤtstens den 20. September dieses Jahres Abends 7 Uhr,
dem wiederholt daran erinnert wird, daß im Unter⸗ lassungsfalle der in §. 5 der Statuten ausgesprochene Verlust aller Rechte und des bereits gezahlten Ein⸗ schusses unabaͤnderlich eintreten muß.
Wir ersuchen uͤbrigens, bei Einrelchung mehrecer Interimsscheine selbige mit einem nach der Num— mernfolge geordneten Verzeichniß in zwei Exemplaren zu begleiten, um die Quittungen zu erleichtern, zu welchen unser Kassirer, Herr Bader, von uns ermaͤch⸗ tigt ist, waͤhrend unser Comptorist Herr J. Heine ken solche contrasigniren wird.
Gelder auf die Ate und böte Einzahlung koͤnnen uͤbrigens wegen der jetzt ganqgbaren Zten, mit dem 16. Mai schließenden, Einzahlung nur nach dem 20 Mai angenommen werden. Leipzig, den 7. Mai 1836. Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn⸗Compagnie
Gustav Harkort, Vorsitzender. Karl Tenner, Bevollmaͤchtigter.
Literarische Anzeigen. Le chemin de traverse
par Jales Janin ed. Bruxelles 2. No.
A. A8’ *X
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Regierungen der Provinz Posen beglau⸗
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Die Verlagshandlung hofft durch vorstehend an⸗ gekuͤndigtes Verzeichniß einem sehr fuͤhlbaren Be⸗ duͤrfniß fuͤr die geschaͤfts⸗ und gewerbtreibende Welt, sowohl des In- als des Auslandes, zu entsprechen; indem dasselbe gewissermaßen zum Geschaͤfts⸗Baro⸗ meter fuͤr jede Geschaͤfts⸗Anknuͤpfung mit einem der in der. Handelswelt nicht unbedeutend mitkonkurri⸗ renden Israelitischen Bewohner der Provinz Posen
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dienen kann. Nach dem Allerhoͤchsten Gesetz vom
1X“ 1. Juni 1833 ist zur Erlangung eines Naturalisation Patents vor allem Anderen Unbescholtenheit unerlth liche Bedingung, und nur solche Individuen sind! fugt, Grundstuͤcke zu acquiriren, Handel mit la maͤnnischem Recht zu betreiben (also auch zur Wa
Verzeichnisses vor jedem Nachtheil, der aus e schaͤfts⸗Einlassung mit Nichtnaturalisirten entstet koͤnnte, vor uͤblen Folgen verwahrt.
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Fenrtliche Nachrichten. “
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Prinzen Maximi⸗ zu Wied den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse zu ver⸗
Se. Maäjestaͤt der Koͤnig haben dem Premier⸗Lieutenant D. Benedikt von Block auf Modlau und dem Koͤniglich
Giesmannsdorf zu gestatten geruht, den Namen und das appen des im Mannsstamme erloschenen freiherrlichen Ge⸗ lechts von Bibran und Modlau mit dem ihrigen zu ver⸗ igen und sich fuͤr die Zukunft resp. von Block genannt eiherr von Bibran und Modlau, und von Schoͤn⸗ erg genannt Freiherr von Bibran und Modlau nen⸗ n und schreiben zu duͤrfen.
Der bisherige Ober⸗Landesgerichts⸗Referendar Pflesser Frankfurt a. d. O. ist zum Justiz⸗Kommissarius fuͤr den ckauer Kreis, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Luckau, be⸗ t worden.
Bei der am l6ten und 17ten d. M. fortgesetzten Ziehung zten Klasse 73ster Koͤnigi. Klassen⸗Lotterte fiel 1 Haupt⸗ winn von 30,000 Rthlr. auf Nr. 57,322 nach Schweidnitz Scholz; 1 Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 93,547 nach sseldorf bei. Spatz; 8 Gewinne zu CG6 Rthlr. fielen auf ö.26,771. 27,788. 35,268. 41,024. 55,389. 65,170. 67,719 5 80,081 in Berlin bei Borchardt, bei Burg, bei Seeger dübei Wolff, nach Barmen bei Holzschuher, Breslau bei H. sschau, Danzig bei Reinhardt und nach Juͤterbogk bei Geste⸗ 30 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 10,480. 11,089. oSr. 22,234. 26,461. 27,927. 32,181. 38,576. 41,961. 43,560. ,959. 47,049. 50,439. 59,119. 59,275. 64,715. 66,236. 67,458. 94. 73,526. 73,896. 78,320. 80,005. 81,788, §8,S92. 99,964. 1461. 108,564. 109,330 und 110,113 in Berlin bei Alevin, Gronau, bei Hiller, bei Israel und 5mal bei Seeger, nach eslau bei Leubuscher und bei Schreiber, Coblenz 2mal bei ephan, Cottbus bei Breest, Crefeld bei Meyer, Delitzsch bei yberg, Duͤsseldorf bei Spatz, Halle bei Lehmann, Koͤnigsberg Pr. bei Heygster, Loͤwenberg bei Keyl, Magdeburg 2mal bei 8 Mäͤnseer bei Lohn, Posen bei Kiipziger, bei tz, Reichenbach bei⸗ Parisien, Sagan bei Wiesenthal, Schwe⸗ bei Marcuse, Stettin bei Wilsnach und 1 Warmbrunn Grimme; 28 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 1271. 5085. 9. 17,799. 19,854. 30,267. 32,399. 33,745. 34,243. 40,832. 46,276. 52,746. 55,07§. 56,643. 66,360. ö 74,613. 77,176. 88,384. 91,793. 94,637. 109,173 in Berlin bei Alevin, 2mal bei Gronau, Jonas, bei Matzdorff, bei Mestag und 2mal bei Seeger, Breslau bei Gerstenberg, bei J. Holschau, bei Leubuscher, Loͤwenstein und 2mal bei Schreiber, Bunzlau 2mal bei Ap⸗ , Coblenz bei Stephan, Danzig bei Rotzoll, Duͤsseldorf bei atz, Erfurt bei “ LG“ Koͤnigsberg in bei Borchardt, Koͤnigrberg i. d. N. bei Jacobi, Liegnitz bei gebel, Muͤnster bei Lohn, Neisse bei Jaͤekel, Sagan bei Wie⸗ thal und nach Torgau bei Schubart; 61 Gewinne zu 200 hle. auf Nr. 3533. 4890. 5929. 6298. 6929. 8816. 8860. 6. 9456. 10,663. 13,296. 15,903. 20,389. 22,074. 23,262. 657. 25,709. 27,065. 31,415. 31,Z882. 32,290. 32,973. 33,235. 304. 37,714. 38,201. 39,368. 39,ͤ510. 41,374. 43,829. 44,267. Az. 49,929. 53,088. 53,175. 53,658. 57,959. 58,532. 60,228. 3341. 62,779. 68,015. 68,161. 68,877. 70,593. 70,594. 73,686. n18ö6. 79,838. 82,433. 83,207. 85,664. 85,953. 86,811. ,098. 94,781. 97,168. 105,096. 109,565 und 109,735. Die Ziehung wird fortgesetzt. Berlin, den 18. Mai 1836. oͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗
2 97.
—. 0— —, 222
72,287. 72,332.
42
eitungs⸗Nachrichten.
3
J11213
INLö St. Petersburg, 11. Mai. Se. Kaiserl. Majestaͤt ha⸗ Facen Geheimen Rath Mawrin den Annen⸗Orden erster Klasse en.
In dem Schreiben eines Israeliten aus Riga liest man: wig denkwuͤrdig fuͤr die Israeliten in Riga wird der 13. (25.) 835 bleiben, an welchem Tage Se. Majestaͤt der Kaiser
n Ukas erließ, welcher den seit mehreren Jahrhunderten un— drüͤckten Hebraͤer⸗-Gemeinden zu Riga und Schlock das Buͤr hcc der Stadt Riga bewilligte. Eine so lange Zeit ernie— Re und von vielen ihrer Mitmenschen lieblos behandelte Na⸗ e durch den Ruf des maͤchtigen Herrschers wieder in 9 88 angeborenen Menschen Rechte gesetzt. Preis und b Fahgsät dem großen Monarchen, der alle seine Unterthanen gleicher Liebe umfaͤngt. Die heiligste Pflicht fordert aber die Anhaͤnger des Talmud auf, sich solcher Wohlthaten nch, machen! Wo man sie menschlich behandelt, wo ih⸗ a igkeing epliche Wege offen stehen, sich nach EG ihrer chon jetzt n sos zu JE11A““ 11“ n, in Miͦ hrere derselben, zur ö1““ riand dacstnir dienen — da ist ihr Palastina, da ist ihr Va⸗ Durch sie lieben und vertheidigen muͤssen “ sdener 1 ein Reskript der Ober Zoll⸗Behoͤrde ist die Einfuhr bish ühren mit silbernen Ober⸗Kapseln, die man mißbraͤuch⸗ 1 5 als silberne Uhren versteuert und hernach mit golde⸗
versehen hat, hinfuͤhro gaͤnzlich untersagt worden.
90,658.
Berlin, Donnerstag den 19ten Mai
Frankrei ch.
Paris, 12. Mai. Der Koͤnig und die Koͤnigin begaben sich gestern Mittag nach Neuilly, von wo sie gegen 7 Uhr Abends hierher zuruͤckkehrten.
Der General Allard hatte gestern eine Audienz beim Koͤnige, dem er ein so eben aus Lahore erhaltenes Schreiben seines Soͤu⸗ verains mittheilte.
Der Contre-⸗Admiral, Baron Hugon, ist zum Ober⸗Befehls⸗ haber des Observations⸗Geschwaders im Mittellaͤndischen Meere, und der Schiffs⸗Capitain von Rabaudy zum Befehlshaber des Linienschiffes „Triton“ und der Schiffs⸗Division in der Levante ernannt worden. Diese Division bildet einen Theil jenes Ob⸗ servations⸗Geschwaders und steht sonach ebenfalls unter dem Oberbefehl des Barons Hugon. Der Schiffs⸗Capitain Deloffre ist zum Kommando des Linienschiffes „Jena“ berufen worden, und auf diesem Schiffe wird der Contre⸗Admiral, Baron Hu⸗ gon, seine Flagge aufstecken.
Die Kommission der Deputirten⸗Kammer, die den Auftrag hat, den Gesetz⸗Entwurf uͤber die Besteuerung des inlaͤndischen Zuckers zu pruͤfen, hat Herrn Dumont zu ihrem Berichterstat⸗ ter erwaͤhlt. Dem Vernehmen nach sollen die Kommissions⸗ Mitglieder daruͤber einig seyn, daß jedenfalls die Steuer erst im Jahre 1837 einzufuͤhren seyn wuͤrde. Auch wollen sie dar⸗ auf antragen, daß man jeder neu zu errichtenden Fabrik auf ein Jahr die Steuer erlasse. Der Bericht wird wahrscheinlich binnen kurzem abgestattet werden, doch vermuthet man, daß die Berathung uͤber denselben bis zur naͤchsten Session ausgesetzt werden wird.
Der heutige Moniteur publizirt eine Liste mehrerer Verur⸗ theilten auf Martinique, Guadeloupe, in Cayenne und auf Se⸗— negal, denen der Koͤnig an seinem Namensfeste eine Milderung ihrer Strafe bewilligt hat. Andere Straf⸗Erlasse in Frankreich selbst haben nicht stattgefunden.
Der Kampf zwischen der ministeriellen und der doctrinairen Partei dauert fort. Auf den gestrigen Artikel des „Journal de Paris“ erwiedert heute das Journal des Débats Folgendes: „Das Journal de Paris enthielt gestern einen sehr lebhaft ge— schriebenen Artikel, worin uͤber die Polemik der doctrinairen Blaͤtter Klage gefuͤhrt wurde. Dieser Artikel sollte vorzuͤglich eine Antwort auf einige Betrachtungen des Journals „la Paix“ seyn; indessen scheint es, daß dabei zugleich die Absicht vorge⸗ waltet habe, auch einige von unsern Bemerkungen uͤber den Gang des Ministeriums zu widerlegen. Es kann uns nicht in den Sinn kommen, denen man sehr willkuͤrlich den Namen Doctrinairs bei⸗ gelegt hat, zu trennen, seit dieselben nicht mehr am Ruder sind, und wir beziehen daher auch auf uns einen Theil der Vor⸗ wuͤrfe, die man den doctrinairen Blaͤttern macht. Man beschul⸗ digt uns der Unsittlichkeit; es sey unsittlich, sagt man, dem Ministerium W“ daß es sich zur linken Seite hinneige, da man selbst alles Moͤgliche thue, um es dieser Partei in die Arme zu werfen. Uns scheint, daß, wenn man den Ministern zuruft, sie moͤchten der linken Seite nicht die Hand bieten, in— dem sie dadurch ihr bisheriges Betragen Luͤgen strafen wuͤrden, daß eine solche Sprache — sagen wir — eher eine Warnung als eine Aufforderung sey. Es soll uns lieb seyn, wenn die Zukunft uns lehrt, das wir uns geirrt haben, und daß keine Tendenz des Ministeriums zur linken Seite vorhanden ist. Dies ist unser heißester Wunsch. Was schadet es, wenn wir sagen, das Ministerium schlage einen verderblichen Weg ein, sobald dies nicht der Fall ist, sobald die Thatsachen unsere Worte Luͤgen strafen? Und weshalb ist man alsdann so erzuͤrnt uͤber einen Gegner, den man doch so leicht widerlegen kann? Die Polemik der doctrinairen Bläͤtter soll unmoralisch seyn; wir haͤt⸗ ten dagegen unsererseits gewuͤnscht, daß das ministerielle Blatt uns das Beispiel jener politischen Sittlichkeit gegeben haͤtte, die es von seinen Gegnern verlangt. Ist es aber z. B. wohl moralisch, wenn man zu verstehen giebt, daß der Conseils⸗Praͤ⸗ sident sich von seinen ehemaligen Kollegen bloß getrennt habe, weil er inne geworden, daß sie ihrer Natur nach ruͤckgaͤngig und contrerevolutionaäir waͤren? Es soll dies freilich eine bloße Voraussetzung seyn, indessen wird hinzugefuͤgt, daß diese Voraussetzung leicht bei dem Volke Eingang finden koͤnnte. Wir bezweifeln, daß das Land dies jemals glauben koͤnnte; waͤre es aber der Fall, so wuͤrden wir, anstatt das Land in seinem Irrthum zu bestaͤrken, vielmehr alles Moͤgliche thun, um ihm denselben zu benehmen. In dem erwaͤhnten Artikel des „Jour⸗ nal de Paris“ finden wir nebenbei auch noch einige Angriffe auf die linke Seite. Es sey uns erlaubt, dem Publikum mit einem Worte jene abgenutzte Taktik zu erklaͤren. Das ministe— rielle Blatt fuͤgt der linken Seite einen halben Schimpf zu, waͤhrend es die Doctrinairs aus vollen Haͤnden mit ihren Schmaͤ⸗ hungen uͤberschuͤttet; und da nun die linke Seite die Doctrinairs weit mehr haßt, als sie sich selbst liebt, so laͤßt sie sich ein oder zwei Schimpfworte gern gefallen, wenn nur zugleich deren fuͤnf oder sechs gegen die Doctrinairs geschleudert werden. Schließlich nur noch ein Wort uͤber die Stellung der angeblich doctrinairen Partei in Bezug auf das Mi—⸗ nisterium: Die doctrinaire Partei ist nicht in der Opposition; aber unvorsichtige Freunde des Ministeriums moͤchten sie dersel⸗ ben zufuͤhren. Daher die Bitterkeit der Polemik des „Journal de Paris.“ Die doctrinaire Partei wird immer in den Reihen der ehemaligen Majoritaͤt bleiben; sie wird nur Krieg fuͤhren, um sich zu vertheidigen, nicht um anzugreifen, denn sie erinnert sich stets, daß sie selbst die Regierung zu bilden und zu erhalten geholfen hat, die man jetzt gegen sie einnehmen will. Voll von dieser Erinnerung, wird die doctrinaire Partei niemals etwas thun, das die oͤffentliche Verwaltung kompromittiren koͤnnte; sie wird vielmehr sorgfaoͤltig die Irrthuͤmer und das Unrecht der Menschen von den Grundsaͤtzen zu unterscheiden wissen, welche die Kraft der Regierung ausmachen, und deren Erhaltung ihr Werk ist.“
Wegen des heutigen Himmelfahrtstages werden der Moni⸗
uns von den Maäaͤnnern,
teur, die Gazette de Tribunaux und die legitimistischen Blaͤtter morgen nicht erscheinen.
Die von dem Moniteur unterm S8ten d. gegebene Nach⸗ richt, daß der General Evans nach dem Gefechte bei San Se⸗ bastian die Karlisten bis Hernani verfolgt und diesen Platz am 6ten besetzt habe, erweist sich als ungegruͤndet. Dasselbe Blatt meldet vielmehr heute von der Spanischen Graͤnze: „Nachdem die Truppen des General Evans die Verschanzungen der Kar⸗ listen weggenommen, haben sie bei der Venta von Hernani Halt gemacht, um sich einige Ruhe zu goͤnnen. Nachrichten vom Oten besagen, daß sie um diese Zeit die Hoͤhen von San Sebastian bis nach der Venta besetzt hielten und sich verschanzten. Die Garnison von Hernani ist am 7ten von 3 Karlisten⸗Bataillonen verstaͤrkt worden und Eguia laͤßt deren noch 7 auf diesen Punkt kommen, um die Englaͤnder anzugreifen. Die Karlisten⸗ Chefs Sagastibelza und Ibero sind in der letzten Af⸗ faire (vom 5ten) geblieben. Der Erstere hat Iluriza zum Nachfolger erhalten. Briefe aus Portugalette vom 6ten berichten, daß man am 5ten in Bilbao ein lebhaftes Kleinge⸗ wehrfeuer in der Richtung nach Llodio vernommen habe. Diese Nachricht scheint die bereits von uns gegebene zu bestaͤtigen, wonach am 5ten eine Affaire zwischen Cordova und Eguia statt⸗ gefunden haͤtte. Es fehlt noch an Details uͤber dieses Zusam⸗ mentreffen; indessen schreiben sich die Karlisten nicht den Sieg zu. Die Christinos sind am 5ten in Estella eingeruͤckt. Am 7ten ist das Englische Geschwader vor Portugalette durch 690 Seesoldaten und mehrere Offiziere verstaͤrkt worden. Bilbao hat eine Verstaͤrkung von tausend Mann erhalten.“
Eben so unwahr erweist sich die gleichfalls von dem Moni⸗ teur unterm 9ten d. M. gegebene Nachricht, daß die Karlisten die Cerdagna geraͤumt hatten. Man liest vielmehr im Jour nal der Ostpyrenaͤen folgendes Schreiben aus Bourg⸗Ma⸗ dame bei Perpignan vom 4. Mai: „Die Karlisten, etwa 3 bis 4000 Mann an der Zahl, haben in der Nacht vom 1. zum 2. Mai unter dem Kommando des Generals Torres einen Einfall in die Spanische Cerdagna gemacht. Die hart an der Graͤnze gelegenen Doͤrfer Alp und Aja wurden schon am fruͤhen Mor⸗ gen von ihnen besetzt, so daß nur wenige Einwohner die Flucht ergreifen konnten. An naheren Nachrichten fehlt es zur Zeit noch, doch ist das Faktum positiv. Die Karlisten haben vie Vieh fortgetrieben, und mehrere Geißeln sollen ihnen fuͤr den Eingang der ausgeschriebenen Contributionen buͤrgen. Eine Bauern⸗Familie aus Aja, die gluͤcklich uͤber die Graͤnze gelangt war, ist von einigen 20 Mann bis auf das diesseitige Gebiet verfolgt worden. Das Haupt dieser Familie, ein gewisser Mo⸗ rer, wurde vom Pferde gerissen und sein Sohn wurde als Gei⸗ ßel fortgefuͤhrt.“
Nach Briefen aus Bayonne vom Ften ist der Karlisten General Sagastibelza durch ein Geschoß von den Enaglischen Schiffen in demselben Augenblicke getoͤdtet worden, wo er inner— halb der Verschanzungen der Karlisten Befehle ertheilte. Sein Koͤrper ist nach dem Dorfe Leiza (eine Lieue von Tolosa), wo er geboren ist, gebracht worden. 1
Das Journal du Commerce will wissen, daß der Spa⸗ nische Botschafter am 4ten d. M. die Intervention Frankreichs amtlich verlangt, daß die Regierung ihm aber erwiedert habe sie wuͤrde der Koͤnigin nach wie vor Vorschub leisten, jedoch nicht interveniren; im Uebrigen wuͤrde man sich, nach dem Schlusse der gegenwaͤrtigen Session, umstaͤndlicher gegen den Herrn Botschafter erklaͤren.
Großbritanten und Iiand.
Parlaments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Siz zung vom 11. Mai. Die von Herrn Lynch beantraate uuͤd von dem General⸗Prokurator gegen die Angriffe hr. Lefroy und des Herrn Shaw unterstuͤtzte dritte Lesung der Bill, wodurch die Heirathen der Katholiken von dem bisherigen Zwange befreit werden sollen, wurde mit 100 gegen 91 Stim⸗ men genehmigt. Auch erhielten mehrere von einzelnen Mitaglie⸗ dern eingebrachte Bills zur Abhuͤlfe der Irlaͤndischen Armen die zweite Lesung.
Unterhaus. Sitzung vom 12. Mai. Herr trug darauf an, daß eine Kommission niedergesetzt werden um die Akte aus dem 7ten Regierungsjahre Georg's 1V. Kap 46 in Bezug auf die Errichtung von Actien⸗Banken zu revidiren und dem Hause Bericht daruͤber zu erstatten, ob sie es nicht fuͤr angemessen halte, daß bei dem jetzigen Ueberhandnehmen der Speculationen eine Aenderung in jenem Gesetz vorgenommen wuͤrde. Der Kanzler der Schatzkammer stimmte dem A⸗⸗ trage bei, und die Ernennung der Kommission wurde von dem Hause genehmigt, nachdem es ein von Herrn Hume beantrag⸗ tes Amendement, wodurch dieser noch eine groͤßere Ausdehnung der Functionen der Kommission bezweckte, mit 98 zegen 12 Stimmen verworfen hatte. Es wurden sodann die Nu Verhandlungen uͤber die Englische Zehnten⸗Bill fortgesest u die Z4ste Klausel mit 95 gegen 71 Stimmen angenommen.
Raoau hber des Dr.
London, 13. Mai. Ihre Majestaͤten trafen ern von Schloß Windsor hier ein und werden bis morgen in der Stadt bleiben. Der Koͤnig hielt gleich nach seiner Ankunft Lever im St. James⸗Palast, bei welchem der Prinz von nien und dessen beide Soͤhne, begleitet von Herrn Dede! dem Grafen von Limburg⸗Stirum, zugegen waren. Unter der Fremden, S
vIIIBS vorge
die Sr. Majestaͤt dem Koͤnige bei diesem Lever v gestellt wurden, befand sich auch der Professor Friedrich von Raumer aus Berlin. Der Prinz von Capug, der am Sonnabend Nachmittag mit Miß Penelope Smith London verlassen hatte, ist v gestern mit derselben wieder in Mivart's Hotel angelangt. Das Paa soll, da es in London die Erlaubniß zur Trauung nicht erlangen konnte, in Gretna⸗Green gewesen seynn und sich dort von dem bekannten Schmidt haben ehelich verbinden lassen. raf Mulgrave ist hier eingetroffen und hat bereits med⸗
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