Schulverfassung, zu erklären. Wir köunen dabei die Bemerkung ück Prof. Heinsius, welcher dung der Erholungsstunden
das Hauptübel zu sehen scheint, eben so wenig geuügen dürfte, als in Uebel vorhanden sev,
nicht unterdrücken, daß die Annahme in der vom Zeitgei
Drc. Mützell's Behauptung, seibst
heilige der Zweck die Mittel.
lung der Thatsachen zu, thum seines statistischen Details;
lich für die große Zahl derjenigen,
stimmt zu seyn;
bilden könnten. Freilich für die Gelebrtenschulen seyn, icksichtigung enthoben wären; Die von Herrn Dr. Hoffm geben, daß zu Ende 1834 in
fähr der 100ste 109 ff.) —
Unter diesen Umständen förderlich sevn, daß ein Arzt sie dem riep theilt nun licher Einfluß der S welcher Art? Auf dem
talität in den vers
ulen w
jetzigen (1817 — 29) mittleren sten der neueren Zeit; überdies
der Gymnasiasten andererseits, mit völkerung, darzuthun, daß die tät im 20 — 24sten Lebensjahre im späteren Altersstufen auf Ursachen. Besuch durchaus unabhängig sind. „Wenn nun aber“,
Schulzeit die Frische lebende, aber ihrer jktüchtigkeit eben sowobl Maturen zurücklasse. punkte aus nicht leugnen, Energie ohne bemerkhare Anstrengungen b 1) quantitativ, 2) qualita
Durchschnitt ein Drittel der 1 widmet sey; wohl aber zum Theil 3) subjektiv zu groß sevn, ir äußere Verhältnisse als durch die E
fortdauernder Anspannung erhalten
ob eine Ueberreizung im
Jugend verschiedener worden, untersucht der ses schädlichen Einflusses der zeigt hier z
schädliche Potenzen
Schuld liege 1) an der zu großen
fungen beigemessen wird,
Gegentheil von dem erreicht,
Staates gemäß, dezwecken sollten;
Eifer (wenn man nicht sagen will: der
Lehrer, wodurch
nicht betrachtet
gung erhalten werden,
ste geforderten Anwen
er noch bestimmter hin auf die Zweckmäßigkeit von
seine Untersuchung in d
bedeutende
heißt es ferner,
würde, daß der Schulbesuch das Leben dir Vorwurf genug, wenn man sagen kann,
der Jugend zerstöre, Lebens⸗Energie, also r. wie der natürlichen Genußfä Es läßt sich daß eine solche Verminder Lebens⸗Verkürzung in Folg r stattfinden könne.“ — Anstrengung könne nun tiv zu groß seyn:
uns nicht vorhanden, indem nach den Forderungen ganzen Zei
Allgeme seys durch Vergleichung des allgemeinen Länder für Preu II. Abschnitt:
unächst, wie die von Lorin W
die Schüler zu immer 1d überdies immer größerer Eile gespornt und i
des
wenn e⸗
Der Aufsatz des Herrn G Ober⸗Regierungsraths Hoffmann wendet sich dagegen mehr der Feststel⸗ und ist besonders intere gestützt auf Zahlen
Mittelschulen d
en
den öffentlichen Element 1,075,900 Knaben unterrichtet wurden, in den Mittelschulen 56,918, in den Gymnasien 26,616 Cusammen 1,159,434). tel der Gymnasialschüler ist zum Univ der jungen Männer Dreterici's geschichtl. statist. Nachr. über d.
Preuß.
mußte es der redlichen Erwägung Arzte gegenüber aufnahm.
rei Abschnitte: 1. irklich vorhan
ege statistischer Vergleich chiedenen Zeiträumen wird die Lorin tung völlig zurückgewiesen und der Schluß gezogen, d nasialstudien keineswegs einen 1t fluß haben. Die Zusammenstellung der ehemaligen Lebensdauer in
lebenverkür
urch die Vergleichung der Zahl der Elementar⸗Schüler 0 der gesammten männlichen Be⸗
Steigerung der Mortali⸗ Verhältniß zu den früheren und beruhen muß, die von dem Schnl⸗
daß die A
auch der 1
Diese
die letztere. En
indem der Schüler inrichtung der Schule zu sehr in werde. — Nachdem die Frage:
inen wirkli
S
werden dürfen,
abhängt, jede selbst übermäßige Eile nöthig gemacht ist. meine physivgnomische Verschiedenheit Preußischen und Oesterreichischen (wo
die Schul⸗E
ssant durch den Reich⸗ Resultate, deutet Mittelschulen, näm⸗ welche jetzt die Gymnasien besu⸗ chen, ohne zum Sindium der eigentlichen Fakultäts⸗Wissenschaften be⸗ dennoch müßten solche? zaben, ihre Zöglinge zur Universttät zu senden,
das böbere Gewerbs⸗ oder Geschäftsleben in einzeln würde dies eine namha
indem sie auf diese Art mancher Be⸗ eine so bedeutende Umgestaltung des schulwesens dürfte aber auch wieder manche Schwierigkeiten haben. ann mitgetheilten Berechnungen er⸗
damit sie sich hier für
fte Erleichterung
Etwa ein Drit⸗ ersitäts⸗Besuch bestimmt; unge⸗ ist ein Student.
Berlin spricht zu Gun⸗ konnte es dem Verf. nicht schwer werden,
„auch gar nicht behauptet ekt abkürze, so ist es schon
und ermattete, zwar fort⸗
higkeit beraubte von dem medizinischen Stand⸗ ung der Lebens⸗
t der Beschäftigung ge⸗
Aussehens der studirenden ßen afsirmativ beantwortet chnlen seyen? Der Verfasser ser angeklagten Umstände als
ichtigkeit, welche den Schulprü⸗ durch die man jetzt sogar so ziemlich das was sie ursprünglich, der Intention des 2) an dem falsch berechnenden Eitelkeit) der meisten Aeltern und größeren Anstrengungen und n fortwährender Aufre⸗
weil eben dadurch, daß Alles von dem Examen
ganzer Universitäten — der
0*
große Wichtigkett haben) im Gegen
Wirkl. Gehb. Geleruten täts⸗Studien begonnen würden.
letzten Jahrzehnde“
Um diesen Zweik zu erreichen, sind
zu üͤbermäßigen Anstrengungen u. tiges zu leisten, sondern um Die Anstrengung, die Aufregung
gemindert. V
je Befähigung
Fächern aus⸗ — j Würde die Schulzeit v
getroffen, daß kein junger Mensch rückgelegtem 20sten den Aeltern auch nicht einfallen, im Lernen zu spornen; die Lehrer ihre Klasse betrachten können, früher zur nächsten Klasse befördern gen Leute würden auf der Schule Geisteskraft noch nicht herangereift Beginn der Universttätszeit in ih 17ten, sich auf den Irrwegen des S ses fast noch kindische Treiben erst erkennen, was bei individueller Un Wird endlich im I11. Abschnitt Weise man die Ursachen des Schüler ohne Nachtheil für gen könne! so ergeben sich als
arschulen
(Vgl. auch Universf. S.
der Sache D)r. Fro⸗ Istein schaäͤd⸗ den, und in ung der Mor⸗ sersche Behaup⸗ aß die Gym⸗ zenden Ein⸗ 1750 — 54) und
lich gemacht werden, indem Eintri
len genau bestimmt und üler einerseits,
ein Urtheil abgeben zu wollen; es die Tendenz derselben in der Kürze genwärtigen 1 jedenfalls gewonnen seyn dürfte, ist e der Lorinserschen anders gestellt erscheint. Eine ausbleiben. Möge diese namentlich cher sich gleichsam als Endresultat stellt, daß nämlich in Preußen,
nstrengung der
vahren Lebens⸗
Standpunkt sich befanden, dieselben und wohlberechnete Auregung und haben, auf welcher eine Steigerung dern die im Gegentheil Veranlassun fähigsten jungen 2 Kräfte vor der Z⸗2 Jugend ist so geü in der Entwickelung der Gymnasialb
e überstandener
Erstere sey bei der Schule im it erschöpften. dlich könne sie sowohl durch
als Beleg obiger Voraussetzung dienen. Eile betreffe, so gebe diese sich darin zu von den Aeltern überbaupt zu frühe zur Schule gesandt und also häufig in einem Alter, wo eine völligen Geleruten im Durchschnitt noch nicht wohl möglich ist, „Nach den amtlichen Verfügungen der „heißt es Seite auch noch der Zudrang zu den gelehrten Schulen beschränkt werden. 8
fungen immer mehr und mehr gesteigert . bloß die Folge, daß die Aeltern ihre Söhne um so mehr spornten und
durch
die Gelehrtenschule aufgenommen werde, und noch weuiger vor zu⸗ Jahre die Universität besuchen duͤrfe, so würde es
daß sie die Schüler jetzt 1 — bis 2 Jahre
d als Mittel zur Abhülfe: die Uebereilung durch unverhältnißmäßige Anstrengung) beschleunigt werden kann; die Gränzen des Schulplans, so wie das de 1 auf den Zweck der Befähigung zum freien Studiren. beschränkt und endlich eine gymnastische Uebungsstunde dem Un⸗ terricht einverleibt werden. — Es liegt hier fern, über diese in der Fro⸗ riepschen Schrift ausführlicher entwickelten Grundsätze und Vorschläge Standpunkt der Frage bezeichnet zu
Behauptungen, wodurch die ganze Sache nun freilich
1 wo noch vor wenigen Jahrzehnden die Schulen in einzelnen Landestheilen
eute durch übermäßige Anstrengung ihre geistigen bten und sorgsamen Händen anvertraut — es ist
worden, daß man auch in diesem Falle dem Passendsten und sichtsvollsten getrost eutgegensehen darf. Rt
8
satz zu Württemberg, könne schon Was nun namentlich die erkennen, daß die Kinder
compt. 882. 5 Rente 46. Pas 3 % Portug. 545,
CcCour.
82. 15. 5 % Neap. 102. 90. sive 140,2-
Neue Ausg. Sch. —.
Bewältigung der Masse des 8 1““
die Universi⸗
er B ö Mai 1836.
e 1 i n. Den 24.
Ausg.
50 Sn d- -
ZTI“
Amtltechern Fonds- nd eæld-Caouns-Zette;,
ch. l)
2½, „soll durch die Prüfungen
Pr. Cour. 8 Brief. CGeld.
Pr. UC Briet. *
die Anforderungen in den Prü⸗
worden. Dies hatte aber St.-Schuld-Sch.
Pr. Engl. 0bl. 30. PrämSch. d. Seeh — Kurm. Obl. m. 1. C. 4
4 H öthigten, nicht um etwas tüch⸗ das Eramen zu kommen ist vermehrt, der Zudrang nicht Eb 4 erlängert, würde die Bestimmung Konjcsn. db. 4 vor Aufang des I1ten Jahres in]¹ ursenen d0. 43 Danz. do. in Th 1 22 „ 222 2 Westpr Pfandbr. 4 S 1 ber r E p 8 ihre Söhne zu übermäßiger Eile Grossb. Pos. do. 4
101 %̃ 101 ½ 101 ½¼ 100 G 611 1 2 607 12 191 6½ 101 G 1091⁷ 4 —
102 % 99 ¼ A4
102 ½
Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. do. do Schlesische do. Rückst. C. und Z. Sch. d. K. u. N. GSold al marco Neue Ducaten Friedrichs'dor Disconto
4 4 4 3¾ 4
do.
—
103 ⁄½
Elbinger do. 4 ¾ würden es nicht als ein Lob für II
e chsel- Cou? s.
8. Allgemeine
—
8. 88 „ -
8 —
—
Berlin, Donnerstag den 2ö6sten NVgi
— — —
Amtliche Nachrichten.
9
‚als vor 20 Jahren, und die jun⸗ nichts lernen sollen, wozu ihre ist, und würden namentlich beim rem 21sten Jahre nicht, wie im tudentenlebens verlieren, und die⸗ später zu ihrem Unglück als etwas schuld doch verbrecherisch war.“
die Frage gestellt: auf welche schädlichen Einflusses der ie geistige Bildung beseiti⸗ Resultate der Untersuchung und am Schulgang soll unmög⸗
Aimsterdam do. Hamburg do. London Paris.. Augshurg Breslau
Leipzig
Petersburg
Wien in 20 Sr..
Frankfurt a. MU. WZ24..
Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt.
100 Thl. 150 Fi. 100 Rbl.
tt und Abgang nicht (auch nicht
Wesen der Prüfungen sol⸗
genügt, den Haupt⸗Inhalt und dargelegt, und überhaupt den ge⸗ haben. Das, was ine ziemlich vollständige Abweisung Donnerstag weitere Prüfung kann nicht wohl den Punkt weiter verfolgen, wel⸗ der vorliegenden Schrift heraus⸗
„Luͤge und Wah
K In⸗7 . auf einem sehr verschiedenen Mettwoch, ndurch unausgesetzte gleichmäßige Aufsicht jetzt eine Stufe erreicht nicht ferner dienlich erscheint, son⸗ ig geben könnte, daß gerade die
’8
von Mozart.
Donnerstag
Die Leitung des Unterrichts der sischen, von A.
ildung so unendlich vieles erreicht Ein⸗
chbemerkbar “ Niederl. wirkl. Schuld 56 ⅞. 2571 6. 5 % Span. 47. Passive Preuss. Prüm.-Scheine —. 1 Antwerpe
sachen die⸗
und sagt, die
1 Frankfurt a. Oesterr. 5 % Met. 104 3⁄1 . 104 142 ⁄. Br. Loose zu 500 Fl. 115.
Loose 65 ⅛. Br.
7 -/
56 16⸗ .
Die allge⸗
Paris,
ramina eine so 5 % Rente pr. compt. 108
Auswüärtige Börsen. Amsterdum, 19. Mai.
Passive 14 ½. Ausg. Schuld —.
Bank-Actien 1647. 1646.
Br. Preuss. Präüm.-Sch. 60 7„1t. 60 %¾.
3 Woch.
„ 26. Mai. Im Schauspielhause: rheit.“
oͤnigstaäͤdtisches Theater. 25. Mai.
, 26. Mai. Zum erstenmale:
Cosmar.
M
do. 102 ½. Kanz- Bill. Zu
14371 1. Ausg. Sechuld —. EZinsl. voln. Oesterr. Met. 100 ¾⅞. n, 18. Mai.. —
Linsl. 16 ½. Br. Neue Anl. 46 ¼. M., 21. Mai.
/16. 4 % 99 ⁄. 99 1 3. 2 ½ % Partial-Obl. 114 ⅞. Loose zu 100 Fl. 215 ½2. do. 4 % Anl. 100 ⅞. Poln. 57. 463¼. 2 ½ % Holl. 560⁄6.
5 %
22 Sgr. 6 Pf
1 Rthlr. 7 Sgr.
18. Mai. fin cour.
108. 10. 30 % pr.
MNarkt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 21. Mai 1836.
3 Pf.; große Gerste 24 Sgr. 5 Pf.; Hafer 23 Sgr.
6 Pf. Sonnabend, den 21. Mai 1836.
Redacteur E d. Cotte
—xnnmmnmn Gedruckt bei A. W. Hayn⸗
Koͤnigliche Schauspiele. Mittwoch, 25. Mai. Im Opernhause: Zum erstenmal Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abth., frei nach dem Iralin schen, von Friederike Elmenreich. ’1 S. Loͤwe: Amine, als Gastrolle.) Im Schauspielhause: vaudeville en 3 actes, par Seribe. tation de: Un tissu d'horreurs, vaudeville comique en 1 ¼.
1) Une chaumieère et son ched 2) La seconde repri
Zum
male: Der Landwirth, Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser Hierauf: Der Kammerdiener, Pästt 4 Abth., von Leitershofen.
8 Belmonte und Constanze, oder: Entfuͤhrung aus dem Serail, komische Oper in 3 Akten. A G Herr Sesselmann, Großherzogl. Darmstaͤde Hof⸗Opern⸗Saͤnger: Osmin, als erste Gastrolle.) 1“ 9 un Vier und z zig Stunden Bedenkzeit, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Fra x Hierauf: Zum erstenmale: Die ter Cromwell's, Drama in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen Rougemont, von A. Cosmar. Zum Beschluß: Zum erstenne Das Schreckens⸗Gewebe, Posse in 1 Akt, frei nach dem zu zoͤsischen, von B. A. Herrmann.
Kronit des Tagez
Des Koͤnigs Majestaͤt haben die bei dem Ober⸗Landesgerichte Königsberg angestellten Justiz⸗Kommissarien Friedrich Otto btellter und Friedrich Heinrich Christiani zu Justiz⸗ athen zu ernennen geruht. Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den Ober⸗Amtmann den zu Triebel, den Ober⸗Amtmann Meyer zu Wettin, nd den Rent⸗Beamten, Ober⸗Amtmann Reiche zu Halber⸗ adt, zu Amts⸗Raͤthen Allergnaͤdigst zu ernennen.
Bei der am 24sten d. M. beendeten Ziehung der 5ten Klasse gster Koͤnigi. Klassen⸗Lotterie fiel 1 Haupt⸗Gewinn von 10,000 thlr. auf Nr. 1312 nach Breslau bei Schreiber; 3 Gewinne 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 8752. 13,649 und 36,460 nach öln bei Krauß, Halle bei Lehmann und nach Koͤnigsberg in Pr. . Burchard; 3 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 18,253. 481 und 101,435 nach Breslau bei Leubuscher, Magdeburg iBrauns und nach Stettin bei Wilsnach; 9 Gewinne zu ho Rthlr. auf Nr. 473. 12,694. 24,076. 37,633. 43,226. 46,117. ern,22. 96,547 und 111,158 in Berlin bei Burg und bei See⸗ hn, nach Achen bei Levy, Aschersleben bei Dreyzehner, Breslau 1₰. Holschau und 2mal bei Schreiber, Brieg bei Boͤhm und 1ich Schweidnitz bei Scholz; 21 Gewinne zu 200 Rthlr. auf r. 2414. 5432. 8477. 23,167. 25,231. 27,583. 37,618. 39,919. 542. 44,228. 45,590. 46,115. 51,842. 60,465. 69,976. 70,200. 992. 82,907. 86,593. 93,732 und 99,127. Berlin, den 25. Mai 1836. Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗D
Abgereist: Der Fürst zu Lynar, nach Drehna.
Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und Commandeur jten Division, von Thile II., nach Magdeburg.
Der General⸗Major, Freiherr von Luͤtzow, interimisti⸗ er Commandeur der 9ten Division, nach Glogau.
Der General⸗Major von Roͤder, Commandeur der öten lvision, nach Torgau.
. Berichtigung.
Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. I 9 Pf.,:
Zu Wasser: Weizen (weißer) 1 Rthlr. 23 Sgr. 9. Pf. d 1 Rthlr. 20 Sgr. und 1 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 25 Sgr.; 9. 23 Sgr. 9 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen, schlechte
Das Schock Stroh 5 Rthlr. 20 Sgr., auch⸗A Rthlr. 2 8 6 Pf.; der Centner Heu 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 20 Sgr.
—.—
——
*
. 142 ½ 1
2
Liebenwalde, am 19. Mai 1836.
—
8
b 8A u
Tage, werden alle und jede, welche
(HGutsbesitzer v verkaufte, in velegene
Neu⸗Vorpommern im
in einem der folgenden Termine, a am 2. und 23. Juni Morgens 10 Uhr, vor dem melden und nachzuweisen, welche am 4. August d. J.
werden wird.
Koͤnigl. Pre
und Ruͤgen. E“ miv vze. i
GSubha
Das hierselbst Grundstuͤck des Banquier
—.,—
stations⸗ am Steindamm
den 26. Juli 1836, Vormi
Hypothekenschein sind in der
Koͤnigl. Preuß. Land⸗ und (Edietal⸗Cita Von dem Kbönigl. Stadtgericht
4917 Thlr. 5 sgr. 7 pf. Vermoͤgen des hiesigen A. Maͤrz a. c. eroͤffneten
ir Anmeldung und
1“] 168“ “
Grafl. von Redernsche Gerichte
Mit Beziehung auf die den Strasfundischen 8 gen ausfuͤbrlich inserirten Ladungen vom heutigen
on Doͤhn an den Lieutenant Bartholdi
Allodial⸗Gut Bartmannshagen c. p. in specie an den vormaligen Domanial⸗Antheil, an das Feld⸗ und Vieh⸗Inventarium, so wie an die dortigen Saa⸗ ten und Acker⸗Arbseiten, rechtsbegruͤndete Forderun⸗ gen und Anspruͤche haben, Fm oder am 14. Juli d. J., Koͤnigl. Hofgericht anzu⸗ bei Strafe der Praͤklusion, erkannt und ausgesprochen
Hatam Greifswald, den 2. Mai 1836. uß. Hofgericht von
Patent.
Benjamin Daniel Ihzg,
auf 11,888 Thlr. 20 sgr. 6 pf., soll in termino rasict 896 29 ttags 10 Uhr,
erichtsstelle subhastirt werden. 28 s Registratur einzusehen.
Frankfurt a. d. O., den 10. Dezember 1835.
Allgemeiner Anze
ekanntmachungen.
1 Bekanntmachung. Der von uns hinter den Oekonomen 20. Januar c. erlassene Steckbrief ist erledigt.
g 8 Lauke unterm
zu Lanke ꝛe
Zeitun⸗ an das von dem
Grimmer Kreise
geladen, solche
Pommern Odebrecht.
Nr. 13 belegene
E L. —
aller etwaigen unbekannten Glaͤubiger, so wie zur Erklaͤrung uͤber die Beibehaltung des bestellten In⸗ terims⸗Kurator, Justiz⸗Kommissarius Schulze, oder Wahl eines andern Kurators und Contradictors, auf den 30. August 1836, Vorm. um 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts⸗Rath Hahn angesetzt worden. Diese Glaͤubiger werden daher hierdurch aufgefordert, sich bis zum Termine schriftlich, in dem⸗ selben abere persoͤnlich oder durch gesetzlich zulaͤssige Bevollmaͤchtigte, wozu ihnen beim Mangel der Be⸗ kanntschaft die Herren Justiz⸗Kommissarien Muͤller, Hirschmeyer und Hahn vorgeschlagen werden, zu mel⸗ den, ihre Forderungen, die Art und das Vorzugs⸗ recht derselben anzugeben und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel beizubringen, demnaͤchst aber die weitere rechtliche Einleitung der Sache zu gewaͤrtigen, wogegen die Ausbleibenden mit ihren Anspruͤchen von der Masse werden ausgeschlossen und ihnen deshalb gegen die uͤbrigen Glaͤubiger ein ewi es Stillschweigen wird auferlegt, sie auch hinsicht⸗ ich der Wahl des Kurators dem Beschlusse der Er⸗ schienenen fuͤr beitretend werden geachtet werden. Breslau, den 2. Mai 1836. Koͤnigl. Stadtgericht hiesiger Residenz. Erste Abtheilung.
Bekanntmachung. Die vier der hiesigen Kaͤmmerei gehoͤrigen Mahl⸗ muͤhlen, so wie die Alt⸗ und Neustaͤdtische Schneide⸗ muͤhle, sollen einzeln auf ein Jahr, vom 8. Juni d. J. ab, verpachtet werden Zur Entgegennahme der Gebote haben wir einen Termin auf den 30sten des Monats, Vorm. 10 Uhr,
iger fuͤr die Preußischen Staaten.
haͤuschen, 1 Stallgebaͤude nebst Remise und 1 circa 4 Morgen großen und umzaͤunten Obst⸗ und Blu⸗ mengarten und Wald, worauf ein jaͤhrlicher Erb⸗ Kanon von 12 Thlr. baftet, oͤffentlich an den Meist⸗ bietenden verkauft werden. Hierzu steht ein Licita⸗ tions⸗Termin auf “
„Mittwoch den 22. Juni d. J., Nachmittag von 3 bis 6 Uhr, an Ort und Stelle an. Viertausend Thaler koͤnnen auf dem Grundstuͤck stehen bleiben. Der Zuschlag erfolgt mit Vorbehalt einer staͤgigen Genehmigungsfrist und die Raͤumung 14 Tage nach erfolgter Genehmigung. Die naͤheren Bedin⸗ gungen, so wie die Besitz⸗Dokumente und der Grund⸗ riß, koͤnnen taͤglich bei dem Unterzeichneten eingese⸗ hen werden. Pas Grundstuͤck ist seit 12 Jahren als Gasthaus, ausschließlich fuͤr die hoͤheren Staͤnde, in hiesiger Gegend ruͤhmlichst bekannt, eignet sich aber auch nicht minder, sowohl wegen seiner romantischen Lage und Umgegend, als wegen Naͤhe der Stadt, zur angenehmen Wohnung fuͤr einen beguͤterten Privatmann. Danzig, den 14. Mai 1836.
J. T. Engelhard, Auctionator.
6“ ekanntmachung. 1 .Vad Nenndorf. Die hiesige Bade⸗Anstalt wird, wie bisher, auch in diesem Jahre am 1. Juni eroͤffnet, und es werden von diesem Tage an die Schwefelwasser⸗, Schlamm⸗, Gas⸗, Douche⸗, Tropf⸗ und Sturz⸗Baͤder, die Sool⸗ Baͤder aber erst vom 15. Juni an gegeben werden. Anfragen in aͤrztlicher Beziehung beliebe man an
zu Rathhause vor dem Stadt⸗Syndikus Brandt an⸗ gesetzt, wozu wir Pachtlustige hierdurch einladen. Die
Taxe und Stadtgericht.
tion
i 3
hiesiger Residenz ist in dem uͤber das mit einer Schuldensumme von deductis deducendis belastete Kaufmann Moritz Geiser am Konkurs⸗Prozesse ein Ter⸗ Nachweisung der
8,.
Anspruͤche
Anschlaͤge und Pacht⸗Bedingungen koͤnnen taͤglich in unserer Registratur dencgeseen werden und Pacht⸗ lustige Abschriften derselben von dem Registrator
ch berg, Logis⸗Bestellungen aber an den Herrn Burg⸗
die zeitigen Brunnenaͤrzte, Heren Hofrath l)r. d'Oleire in Bremen und Herrn Dr. Cordemann in Roden⸗
grafen Ruͤck in Nenndorf zu richten. Fuͤr die verehrlichen Badegaͤste, welche eines Wund⸗ arztes beduͤrfen, dient die Nachricht, daß Herr Amts⸗
Angerstein erhalten. Brandenburg, den 19. Mai 1836. Ober⸗Buͤrgermeist
Rath hiesiger Chur⸗ und Hauptstadt.
10 Ja o“*“
—
er, Buͤrgermeister und
Auf freiwilliges Verlangen soll das in Jeschken⸗ thal, ½ Meile von Danzig, belegene, allgemein be⸗ liebte Frommsche Garten⸗Grundstuͤck sub No. 15 des WE6 bestehend in 1 herrschaftlichen, vor
neu erbauten Wohnhause, mehreren Lust⸗
9 2 Iq
Wundarzt Kornemann in Rodenberg zugleich zum Brunnen⸗Chirurg bestellt worden ist.
Bad Nenndorf, am 14. Mai 1836. Kurfuͤrstl. Brunnen⸗ und Bade⸗Direction.
—1,—
Wann Terminns peremtorius auf Antrag der kinderlosen Wittwe zweiter Ehe des bier⸗
selbst verstorbenen, aus Berlin gebuͤrtigen Tageldh⸗
8
wegen der von der genannten Wittwe in beiden schaften, als Erbin und als Glaͤubigerin, wegen! dem Manne inferirten Vermoͤgens, allein begte wiewohl zur Restitution des letztern nur germe reichend gehaltenen Verlassenschaft des gedachten⸗ (loͤhner M. Wilcken, namentlich wegen daß gehoͤrigen, am Herren⸗Stall, zwischen Landzn und Grilfahn, sub No. 136 belegenen Wohnbude den 20. Junius d. J., Nachmittags 21 in loco Juqleii ist anberaumt worden, so wird zu Jedermanns Nachachtung hierdurch gemeinem. Pubsicatum Jussu Senatus: Rofyl, le
2œ
loͤhners J.
gemacht. 29. April 1836.
J. C. T. Stever, Protononntu⸗
Die in der Nr. 101 der Staats⸗Zeitung enthaltene An⸗ ge wegen des dem Schlossermeister Matheus Franziskus ittt zu Koͤnigsberg in Pr. ertheilten Patents ist dahin zu ichtigen, daß dieses Patent nicht vom 19., sondern vom April d. J. ab auf Acht hinter einander folgende Jahre d fuͤr den ganzen Umfang der Preußischen Monarchie verlie⸗ nworden ist. b 8
2*
29
tungs⸗Nachri lluuusland.
Rußland. St. Petersburg, 18. Mai. Se. Maj. der Kaiser ha⸗ Ihren bisherigen Geschaͤftstraͤger in der Schweiz, Gehei⸗ nRath Sewerin, zum außerordentlichen Gesandten und bevoll⸗ chtigten Minister bei der Schweizerischen Eidgenossenschaft annt. .
Der Erzbischof von Astrachan und Jenotajew, Witalij, hat
Annen⸗Orden erster Klasse erhalten.
Der Bischof von Plotzk, Smaragd, ist zum Erzbischof er⸗ ben worden.
Der dirigirende Senat hat unterm 27. April (9. Mai) ei⸗ n Utas erlassen, womit ein neuer Tarif fuͤr die in Rußland danns befindlichen auslaͤndischen Gold⸗ und Silber⸗Muͤnzen
t wird.
Das laufende Jahr scheint im Kreise der Russischen Lite⸗ tur eine immer regere Thaͤtigkeit zu entwickeln. So lesen ir in der Nordischen Biene die Ankuͤndigung eines neuen erarischen Unternehmens. Herr Kukolnik, dessen Talent als
m- “
Literarische Anzeigen. Buchdruckerei ersch hrschen Buchhantle
In Dessau bei der Hof und zu Berlin in der Stu Schloßplatz Nr. 2, zu baben:
Théatre frangais moderne, Série IV., Li-
enthaltend:
1) Madame Sorbet, au: Un peu d'aide fait grandhi 2) Le mariage manqué, ou: On altrape plus mouches, avec du miel, qu'avec du vinaigfe
Preis fuͤr die Abnehmer einer Serie von 12 B
chen 8 5 sgr. einzeln 7 ½ sgr.
gar jeden Pferde⸗Besi
tzer.
In allen Buchhandlungen sind zu haben, lin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3:
J. F. Zerrenner: Pferdekenntn fuͤr den Buͤrger und Landmann. sich vor Betrug beim Pferdehandel 8vo. Preis 12 ½ sgr. Heinr. Moͤller:
erkennen, zu verhuͤten und zu heilen.
sung, das Alter eines Pferdes genau erkennen, und einem Anhange, welcher Buche vorkommenden Recepte enthaͤlt. buch fuͤr jeden Pferde⸗Besitzer, besond
ners Johann Michel Wilcken, Maria, gehornen Knorr,
wirthe, Thieraͤrzte, Schmiede ꝛc.
211
Ein
i
zu
Der erfahrne Haus⸗Pferdearzt. Oder Darstellung aller innerlichen und au Pfeedekrankheiten, und gruͤndlicher Unterrich und sicher die in die
Ein Hulst
ers fů
zte verbesserte lage. 8vo. Preis 20 sgr.
Bmhen
t, ste
amatischer Dichter bereits hinlaͤnglich anerkannt ist, hat die daction eines Russischen „Kunstblattes“ uͤbernommen und
nd, wenn es die Umstaͤnde gestatten, noch im Juli d. J. das⸗ be beginnen lassen.
Von dem „Bulletin scientifique publié par l'Académie beniale des sciences de St. Péêtersbourg“ ist am 1. Mai die erte Nummer erschienen. Dieselbe enthaͤlt 1) unter der Ru⸗ d„Auszuͤge aus den in der Akademie vorgelesenen Abhand⸗ agen einen Artikel: Surl'équation relative a la propagation dhbaleur daus l'intérieur des liquides, par M. Ostro- 6t ¹j und einen andern: Delphini Phocaenae anatomes Uine⸗. autore Carolo Ern. a Baer. 2) Unter der Ru⸗ becscrine Aufsäͤtze⸗ spricht sie: „Ueber die Begruͤndung des ede hen Sprach⸗Studiums in Rußland und die Herausgabe ran echigen Huͤlfswerke von J. J. Schmidt.“ 3) Unter refe 2 „Korrespondenz”“ werden Auszuͤge gegeben aus einem sgrer es Herrn Goͤppert zu Breslau (Fleur et Pollen dé- eaer dans la houille brune) und des Herrn Gebler zu 1— naul (Nouvelle espèce de perdrix de l'Altai). Den Schluß saig unter der Rubrik „Miscellen“ zwei Notizen: Racines hee 8 des nombres premiers entre 102 et 200 par M.
8 adskij, und Erinaceus hypomelas, nouvelle espèce d'hé-
e Russie pur M. Brandt.
ern mir 1., 12. Mai. Der Marschall Gérard arbeitete Din aem Koͤnige. welcherairs⸗Kammer hielt heute eine oͤffentliche Sitzung, n. Es sich jedoch nur wenige Mitglieder eingefunden hat⸗ geits g wurde uͤber verschiedene von der Deputirten⸗Kammer . ngenommene Gesetz⸗Entwuͤrfe, groͤßtentheils von oͤrtli⸗
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chem Interesse, berathschlagt, worauf die Kammer sich bis zum naͤchsten Montag vertagte. In der Deputirten⸗Kammer begannen gestern die Berathungen uͤber das Ausgabe⸗Budget fuͤr 1837 und zwar zunaͤchst uͤber den Finanz⸗Etat des Handels⸗Ministeriums. Das Gesammt⸗Budget belaͤuft sich auf 1,012, 166,910 Fr. Fuͤr die Central „Verwaltung des Handels⸗Ministeriums wurden 828,000 Fr. und fuͤr die Gestuͤte 1,500,000 Fr. bewilligt. Die Debatten, die sich uͤber das Budget im Allgemeinen erhoben, boten nur insofern einiges Interesse, als es dabei zu einer Controverse zwischen dem Deputirten von Korsika, Herrn Lim⸗ perani, und dem General⸗Prokurator dieser Insel, Herrn Mottet, kam. Letzterer entwarf naͤmlich ein sehr truͤ⸗ bes Bild von dem moralischen Zustand der dortigen Einwohner. „Es ist nur zu wahr“, sagte er unter Ande⸗ rem, „daß in einigen Korsikanischen Familien der Haß erblich geworden ist, daß der Mord durch Mord geraͤcht wird und daß hierdurch unaufhoͤrlich Privatkriege entstehen, in die das ganze Volk mehr oder weniger verwickelt wird. Fuͤr beide feindliche Parteien giebt es alsdann keine Ruhe, keine Sicherheit mehr, ja selbst das haͤusliche Dach bietet ihnen keinen Schutz. Die Fel⸗ der werden verlassen; Jeder, der die Waffen tragen kann, ver⸗ schanzt sich gewissermaßen in seiner eigenen Wohnung, um vor einem Ueberfalle gesichert zu seyn, oder bereitet sich selbst zu einem Angriffe auf seinen Gegner vor. Die Frauen allein koͤnnen noch ihren Geschaͤften nachgehen, und muß das Familienhaupt dringender Geschaͤfte halber ja sein Haus verlassen, so geschieht es nie ohne die Besorgniß, in einen Hin⸗ terhalt zu gerathen und ein Opfer seiner Feinde zu werden. Korsika ist das einzige Land auf der Welt, wo der Banditen⸗ stand ein Gewerbe ist. Der Bandit bewohnt die Waͤlder; un⸗ versoͤhnlich gegen seine Feinde, furchtbar selbst der bewaffneten Macht, schafft er sich eine Art persoͤnliche Sicherheit und leiht seinem Namen eine beklagenswerthe Beruͤhmtheit. Wem ein Bandit Feindschaft geschworen, der ist auch seines Lebens nicht mehr sicher, und kann er ihm selbst nicht beikommen, so ermor⸗ det er seine naͤchsten Verwandten, noͤthigt seine treu— sten Diener, sich von ihm zu trennen, und seine Paͤch⸗ ter, das Feld unbebaut zu lassen. Alle Bemuͤhungen der Truppen reichen nicht hin, um diesem Zustande der Dinge ein Ende zu machen, und ich kann daher die Kammer nicht drin⸗ gend genug auffordern, sich mit der Wiedergeburt jenes Landes ernstlich zu beschaͤftigen.“ Herr Limperani hielt das von Herrn Mottet entworfene Bild fuͤr uͤbertrieben und versicherte, daß die Sitten der Korsikaner sich seit den letzten 20 Jahren bedeutend gebessert haͤtten. „Es schmerzt mich tief“, fuͤgte er hinzu, „daß man eine so feierliche Anklage gegen mein Land er⸗ hebt. Will man den Korsikanern eine wahrhafte Wohl⸗ that erzeigen, so schicke man ihnen vor Allem gute Be⸗ amte, die die Insel nicht wieder verlassen, bevor sie sie einmal gehoͤrig kennen gelernt haben. Leider ist dies aber nicht immer der Fall gewesen; so lasse ich z. B. den eminenten Ver⸗ diensten des vorigen Redners volle Gerechtigkeit widerfahren; indessen bleibt es nicht minder wahr, daß der Koͤnigliche Ge— richtshof zu Bastia 2 Jahre hinter einander Session gehalten hat, ohne daß der General⸗Prokurator zugegen war. Kein Wunder also, wenn man das Land nicht kennen lernt! Herr Mottet bekleidet bald 3 Jahre seinen jetzigen Posten und ich kann versichern, daß er nicht die Haͤlfte dieser Zeit auf Korsika zugebracht, auch uͤberhaupt die Stadt Bastia immer nur verlassen hat, um nach dem Kontinente zu rei⸗ sen.. Die Kammer mag es mir vergeben, wenn ich mich mit einiger Lebhaftigkeit ausdruͤcke; ich bin aber heute hier der ein⸗ ige Repraͤsentant meines Landes und ich habe es daher fuͤr Pflicht gehalten, die nachtheiligen Eindruͤcke zu verwischen, die der vorige Redner etwa auf Ihr Gemuͤth hervorgebracht haben moͤchte.“ Nach einer kurzen Erwiederung des Herrn Mottet und nachdem er namentlich betheuert, daß er den waͤrmsten An⸗ theil an Allem nehme, was Korsika betreffe, eben deshalb aber die Wahrheit nicht habe verschweigen zu duͤrfen glauben, wurde diese Debatte geschlossen. — In der heutigen Sitzung wurde die Berathung fortgesetzt. Folgende Positionen gingen ohne einen erheblichen Widerspruch durch: Zur Aufmunterung der Fabriken und Manufakturen 149,000 Fr.; zur Aufmunterung des Seefischfangs 3 Millionen Fr.; fuͤr das Aichungswesen 600,000 Fr.; an Unterstuͤtzungen fuͤr die Kolonisten 935,000 Fr.; an Unterstuͤtzungen fuͤr Feuer⸗, Hagel und Wasserschaͤden 1,889,622 Fr.; fuͤr die Central⸗Verwaltung der Bruͤcken, Chausseen und Bergwerke 215,000 Fr.; fuͤr das Personale der Verwaltung der Bruͤcken und Chausseen 2,650,000 Fr.; fuͤr das Personale der Bergwerks⸗Verwaltung 485,000 Fr.; Zuschuß zu der Pensions⸗ Kasse beider Verwaltungen, 355,000 Fr.; zum Bau und zur Unterhaltung der Koͤnigl. Straßen und Bruͤcken 27,020,000 Fr. Der hiesige Assisenhof hat gestern fruͤh den großen Diebes⸗ prozeß, mit welchem er in den letzten vierzehn Tagen beschaͤftigt war, beendigt. Die Geschwornen hatten sich bereits gestern Nachmittag um 4 Uhr in ihr Berathungszimmer begeben; da ihnen indessen nicht weniger als 520 Fragen vorgelegt wurden, so konnte ihre Entscheidung erst heute Morgen um 6 Uhr er⸗ folgen. Von den 40 Angeklagten sind 14 freigesprochen, die uͤbrigen zu mehr oder minder langen Freiheitsstrafen, das Haupt der ganzen Bande, ein gewisser Leblanc, aber zu zwanzigjaͤhri⸗ ger Zwangsarbeit verurtheilt worden. 1 An der heutigen Boͤrse sind die Spanischen Fonds um 1 pCt. zuruͤckgegangen, ohne daß man einen bestimmten Grund fuͤr dieses Weichen anzugeben wußte. Als Geruͤcht galt, daß Hr. Mendizabal seinen Abschied genommen habe, und zwar wegen des Widerstandes, auf den er in der Prokuradoren⸗Kam⸗ mer, hinsichtlich der von ihm beabsichtigten neuen Anleihe, gesto⸗ ßen sey. Als seinen Nachfolger bezeichnete man Herrn Isturiz (S. den Artikel Spanien). Auch sprach man von einer Nie⸗ derlage Cordova's, der sich mit seinen Truppen in Unordnung auf Vittoria zuruͤckgezogen habe. — In Franzoͤsischen Fonds wurden heute ebenfalls nur sehr wenige Geschäfte gemacht.
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Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus Siz⸗ zung vom 17. Mai. Der Graf vr 219 hllen Aberbeicht⸗ eine Bittschrift von einem Herrn Francis Leigh aus der Irlaͤn⸗ dischen Grafschaft Wexford, worin dieser sich daruͤber beklagte, daß, nachdem er zum Ober⸗Sheriff dieser Grafschaft ernannt wor⸗ 8 den, die Irlaͤndische Regierung, ohne einen Grund anzugeben, diese Ernennung wieder zuruͤckgenommen und ein Individuum, welches von keinem Richter vorgeschlagen worden, an seiner Stelle vereidigt habe, und zwar bloß, wie er gehoͤrt, weil. man ihn suͤr einen Orangisten gehalten, was er aber nicht sey. Der Ueberreicher der Petition behauptete, der Lord⸗ Lieutenant von Irland habe uͤberhaupt bei der Ernennung der Sheriffs sehr verfassungswidrig gehandelt, indem er die Personen dazu oft nicht aus der ihm von den Richtern der Assisen⸗ hoͤfe eingesandten Liste genommen, sondern diejenigen Indi⸗ viduen angestellt haͤtte, von denen er am sichersten gewesen, daß sie bereitwillige Diener des jetzigen Ministeriums seyn wuͤrden. Graf Mulgrave, der in dieser Sitzung selbst zugegen war, rechtfertigte sich zegen diese Vorwuͤrfe, indem er erklaͤrte, jener Gebrauch, die Sheriffs aus der erwaͤhnten Liste zu waͤhlen, sey keinesweges in Irland immer befolgt worden, und er habe es sich gleich beim Antritt seines Amtes zum Grundsatz gemacht, Niemanden zum Sheriff 2 ernennen, der mit einer geheimen politischen Gesellschaft in Verbindung gestanden, was ihn auch bewogen, die Ernennung des Herrn Leigh zuruͤckzunehmen; waͤre Herr Leigh wirklich kein Orangist, so koͤnne er (der Lord⸗Lieute⸗ nant) nur sein Bedauern daruͤber ausdruͤcken, daß man ihn falsch unterrichtet, denn er habe gehoͤrt, derselbe sey Meister einer nach dem sogenannten neuen System errichteten Loge. Der Marquis v. Londonderry ergriff diese Gelegenheit, um den Lord⸗Lieute⸗ nant uͤber die Einladung O'Connell's zu einem seiner Diners und uͤber die angebliche Bevorzugung der Katholiken bei der Besetzung von Aemtern uͤberhaupt zur Rede zu stellen, worauf Lord Mulgrave erwiederte, er wolle Ihre Herrlichtecten zwar nicht gern laͤnger von ihren Diners zuruͤckhalten, dadurch, daß er ihnen das vor neun Monaten stattgehabte und jetzt wieder aufgewaͤrmte Diner verdauen haͤlfe, aber er muͤsse so viel sagen, daß er es fuͤr seine Pflicht gehalten, jedem Individuum, das eine so hohe Stellung wie Herr O'’'Connell einnehme, dieselbe Aufmerksamkeit zu erweisen und es zu seiner Tafel zu ziehen; uͤbrigens aber habe er dadurch keinesweges irgend eine Aeuße⸗ rung, deren sich Herr O Connell gegen Andere bedient, gut⸗ heißen wollen; er koͤnne dem edlen Marquis versichern, daß er wenig Zeit mit Zeitunglesen verbringe, und daß ihm Vieles von dem, was O' Connell und mancher Andere gesagt, nie zu Ohren gekommen. Die Behauptung von der Bevorzugung der Katho⸗ liken leugnete er ganz und gar und versicherte, er habe immer nur auf die Tuͤchtigkeit einer Person zum Staatsdienst, aber nie auf ihren religioͤsen Glauben Ruͤcksicht genommen; uͤberdies befaͤnden sich unter den sechs von ihm ernannten Assistenz⸗Bar⸗ risters vier Protestanten. Der Marquis hatte auch behauptet, der Lord-Lieutenant sey wegen dieser seiner Parteilichkeit im Norden von Irland sehr schlecht aufgenommen worden. Dem widersprach Letzterer ebenfalls und versicherte, er sey mit der Auf⸗ nahme, die er dort gefunden, so zufrieden gewesen, daß er in kur⸗ zem wieder dorthin zu reisen gedenke. Schließlich erklaͤrte er noch, daß er bei seinen Ernennungen nie auf die Vergangenheit Ruͤcksicht nehme und noch kuͤrzlich einen edlen Lord als Lord⸗ Lieutenant einer Irlaͤndischen Grafschaft bestaͤtigt habe, der fruͤ⸗ her Mitglied eines Orangisten⸗Vereins gewesen. Es wurde so⸗ dann der Bericht uͤber die Irlaͤndische Munizipal⸗Reform⸗Bill erstattet, bei welcher Gelegenheit der Herzog von Richmond erklaͤrte, daß er bei der dritten Lesung wieder dasselbe Amende⸗ ment, wie im Ausschusse, vorschlagen werde, naͤmlich daß we⸗ nigstens die in Schedula A verzeichneten groͤßeren Irlaͤndischen Staͤdte eine Corporations⸗Verfassung behalten sollten. .
Oberhaus. Sitzung vom 18. Mai. Auf den Antrag des Herzogs von Richmond und mit Genehmigung der Mi⸗ nister wurde verordnet, daß dem Hause eine Abschrift von der Depesche Lord John Hay's uͤber das Treffen bei San Sebastian vom 5ten d. M. vorgelegt werden sollte. Dann beantragte der Marquis von Lansdowne die dritte Lesung der Irländischen Mu⸗ nizipal⸗Reform⸗Bill, jedoch mit der ausdruͤcklichen Bemerkung, daß er dies nur thue, damit dieselbe wieder an das Unterhaus zuruͤckgelangen und letzteres sehen koͤnne, wie im Oberhause mit der Bill verfahren worden sey. Er bedauerte es nochmals, daß die Lords nicht mit den Gemeinen haͤtten zusammenwirken wollen, um ein heilsameres Corporations⸗System fuͤr Ir⸗ land an Stelle des zerstoͤrten aufzubauen; er wuͤrde sagte er, das Haus noch einmal auffordern, sich nicht da⸗ zu herzugeben, alle Corporationen Irlands ihrer Privile⸗ gien zu berauben und sich nicht der ihm gesetzlich zustehenden Praͤrogative zur Vernichtung der Freiheiten und Rechte des Volks zu bedienen, wenn er nicht fuͤhlte, daß eine solche Auffor⸗ derung doch vergebens seyn wuͤrde; so muͤsse er denn die Oppo⸗ sition auf ihre eigene Gefahr ihren Gang gehen lassen. Der Marquis von Clanricarde protestirte aufs energischste gegen die Bill, und der Herzog von Richmond beantragte sein (oben erwaͤhntes) Amendement, welches aber von Lord Lyndhurst bekaͤmpft und mit 141 gegen 82 Stimmen verworfen wurde Ein anderes von demselben Herzoge vorgeschlagenes Amendement, wonach den Recordern nicht gestattet seyn sollte, im Parlament zu sitzen, fiel ebenfalls ohne Abstimmung durch, und die Bill er⸗ hielt in der e a. in die sie von der Opposition gebracht wor⸗ den, die dritte Lesung. b
Oberhaus. Sitzung vom 19. Mai. In dieser Sitzung erhielten mehrere Bills die Koͤnigliche Genehmigung; im Ue⸗ brigen siel nichts Wichtiges vor, außer daß Lord Glenelg auf eine an ihn gerichtete Frage erklaͤrte, daß die Regierung in die⸗ ser Session keine Aenderung in den Bauholz⸗Zoͤllen vor⸗ zunehmen beabsichtige, daß aber diese Angelegenheit in Erwaͤ⸗
gung sey. “ X“
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